Mehr vom Leben Kapitel 1: Herz-Kreislauf - Wie gesund ist Ihr Herz?

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Mehr vom Leben – 12 Anti-Aging-Strategien www.fitnesspark.ch/anti-aging Vorwort & Anti-Aging Knochen und Muskeln Haut Süsses Blut Sex Stress Herz & Kreislauf Zelle Gesunder Schlaf Hormone Graue Zellen Immunsystem Medizinische Check-ups

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Fast 7000 Liter Blut täglich pumpt unser Herz bis in die kleinsten Kreislauf-Gefässe in unserem Körper. Wer Elastizität und Effektivität seiner Gefässe erhalten will, muss in Bewegung kommen und die Alarmsignale zu deuten wissen.

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Mehr vom Leben – 12 Anti-Aging-Strategien

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Vorwort & Anti-Aging

Knochen und Muskeln

Haut

Süsses Blut

Sex

Stress

Herz & Kreislauf

Zelle

Gesunder Schlaf

Hormone

Graue Zellen

ImmunsystemMedizinische Check-ups

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HerzHerz-Kreislauf –unser Versorgungssystem

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Herz

In der Brust sitzt ein faustgrosser, im Leerzustand kaum mehr als 300 Gramm schwerer Muskel mit einer Leistungsfähigkeit von 0,0015 PS: das Herz. Doch dieser Muskel ist hochpotent. Pausenlos pumpt er das Blut bis in die allerkleinsten Kreislauf-Gefässe – 300 Liter in der Stunde, fast 7000 Liter pro Tag.Kein Muskel des Menschen leistet mehr.

Das Herz könnte problemlos viele Jahrzehnte lang pumpen, wäre nicht gerade dieses Leitungssystem so störanfällig. Wer Elastizität und Effektivität seiner Gefässe erhalten will, muss in Bewegung kommen und die Alarmsignale zu deuten wissen.

❝Gesundheit kommt von

Herzen, Krankheit geht zum Herzen. ❞

- Russisches Sprichwort

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Herz

frischen Sauerstoff gegen Kohlendioxid, Nähr-stoffe gegen Abfallprodukte Ihres Stoffwechsels. Die Fläche für das eifrige Hin und Her ist 300 bis 500 Quadratmeter gross. In einem Bruchteil davon ist das System besonders empfindlich: an jenen Verästelungen des Gefässbaums, aus dem das Herz seinen Eigenbedarf an Atemgas und Energie deckt.

Der kraftvolle Muskel, selbst höchst ro-bust, braucht unentwegt Nachschub. Eine Un-terbrechung führt zur klassischen Kardio-Ka-tastrophe. Die typische Dramaturgie: In einer Schlagader des Herzens bildet sich ein Blut-gerinnsel, wächst zu einem immer grösseren Thrombus heran, verstopft eines der Blutgefässe

Herz und Kreislauf– der Motor des Lebens

Es schlägt 100 000-mal am Tag, mehr als 36 Millionen Mal im Jahr. Zuverlässig versorgt das Herz jedes Organ des Körpers mit Sauerstoff und Energie. Mit jeder Kontraktion pumpt der Hohlmuskel Lebenssaft durch das 140 000 Kilometer lange Netz aus Schlagadern, Venen und feinsten Kapillaren in die Muskeln und inneren Organe. Dort, wo die Verästelungen nur noch einen Durchmesser von einem Hundertstelmillimeter haben, tauschen die Gewebe

Lungen-arterie

Lungen-vene

Mitral-klappe

Aorten-klappe

obereHohlvene

Pulmonal-klappe

Trikuspidal-klappe

untere Hohlvene

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Herz

und schneidet so dem Herz die le-bensnotwendige Versorgung ab. Im schlimmsten Fall schafft es noch ein paar schwache Schläge und bleibt dann für immer stehen.

Das ist die Schwachstelle einer ansonsten genialen Konstruktion. Das Herz besitzt zwar ein autono-mes Erregungssystem, das es ohne Lenkung durch das Hirn schlagen lässt, sowie extra grosse Muskel-zellen mit vielen Kraftwerken (Mito-chondrien) für die Umwandlung von Nährstoffen in Energie. Leider hat ihm aber die Evolution kein Not-stromaggregat mitgegeben. Deshalb ist es auf Gedeih und Verderb dem störanfälligen Leitungsnetz des Blutkreislaufes ausgeliefert.

Dessen Erkrankungen gehören zu den gefährlichsten der Gegen-wart. Herzattacken, Schlaganfälle, Thrombosen, Embolien – keine andere Todesursache fordert hier-zulande so viele Leben wie die mannigfaltigen Schäden am Herz-Kreislauf-System. Das sind fast die Hälfte aller Todesfälle. Doch wir sind dieser Gefahr nicht schutzlos ausgeliefert: Lebensstil, Gewicht, Ernährung und Bewegung haben einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Funktion von Herz und Kreislauf.

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Herz

Wer sich vor Herz-Kreislauf-Problemen, Bluthochdruck und Infarkt schützen will, sollte auf sein Herz achten und sei-ne Gefässe möglichst lange gesund erhalten. Herzinfarkte und Schlaganfälle treten oft ohne Vorzeichen und schein-bar bei voller Gesundheit auf. Sie sind aber letztlich nichts weiter als die Folge einer lange dauernden Gefässschä-digung.

Wer etwas für Herz und Gefässe tun will, muss lebens- lang in Bewegung bleiben. Mit

regelmässiger körperlicher Aktivität lassen sich schädliche Nebenwirkungen des Lebens in der Wohlstands- und Überflussgesellschaft wirk-sam korrigieren. Puls-treibende Anstrengung, zum Beispiel zügiges Radeln, Wandern oder Schwimmen, trainiert die Muskulatur der Blut-gefässe optimal. Das verhindert nicht nur Blut-hochdruck – einen der Hauptrisikofaktoren für Schlaganfälle –, sondern beugt auch einem Herz-infarkt vor. Denn anpassungsfreudige Gefässe, die sich bei einer Mangeldurchblutung schnell erweitern können, werden nicht so leicht durch Blutgerinnsel verstopft wie jene, die durch exzessives Nichtstun unflexibel geworden sind.

Das Herzbraucht Bewegung

Blutdruckwerte für ErwachseneSystolisch (oberer) Diastolisch (unterer)

Optimal: bis 120 mmHg bis 80 mmHg

Normal: bis 130 mmHg bis 85 mmHg

Leicht erhöht: 130–139 mmHg 85–89 mmHg

Milde Hypertonie: 140–159 mmHg 90–99 mmHg

Moderate Hypertonie: 160–179 mmHg 100–109 mmHg

Schwere Hypertonie: ab 180 mmHg ab 110 mmHg

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Herz

6 Nicht rauchen! Rauchen führt nicht nur zum Ansteigen des Blutdrucks und der Herztätigkeit, sondern bewirkt auch eine akute Verengung der Blutgefässe (Gefässverkalkung der Arterien des Herzens, Gehirns und der Gliedmassen). Lebensgefährliche Gefässverschlüsse sind häufig die Folge.

6 Frauen, die regelmässig 10 oder mehr Ziga-retten pro Tag rauchen, sollten nicht mit der Pille verhüten. Die Kombination Zigarette/Pille erhöht das Infarktrisiko um ein Vielfaches.

6 Setzen Sie sich keinen sportlichen Extrembelastungen aus (wie Mara-thonläufen usw.) ohne vorherige ärztliche Untersuchung. Sie müssen Ihre Grenzen kennen. Während moderate körperliche Aktivität vor dem Risiko eines Herzinfarkts schützt, steigern intensive körperliche An-strengungen das Kurzzeitrisiko für einen Infarkt. Insbesondere unmittel-bar nach einer überstandenen Infek-tionskrankheit (Grippe).

6 Lassen Sie sich keine Medikamente für den Dauergebrauch verschreiben, ohne sich genau über die Nebenwirkungen zu informieren. Einige Mittel – etwa gegen Wechseljahrbeschwer- den oder Depressionen – können Herzrhyth-musstörungen oder Thrombosen bewirken und das Infarktrisiko erheblich erhöhen.

Dos & Don’ts● Bewegen Sie sich regelmässig, wenn

möglich täglich. Wer pro Woche etwa 2 000 Kilokalorien bei sportlichen Aktivitäten wie Joggen, Radfahren oderSchwimmen verbraucht, kann sein Risiko, an Herzinfarkt oder Schlagan-fall zu erkranken, mindestens halbieren.

● Achten Sie auf ein normales Körpergewicht. Viele Übergewichtige haben nicht nur einen erhöhten Blutdruck, sondern auch einen hohen Blutzuckerspiegel. Das steigert nicht nur das Risiko für Diabetes, sondern schädigt auch die Innenwände der Blutgefässe.

● Geben Sie dem Stress keine Chance! Stress schädigt nicht nur das Immun-system, sondern wirkt sich direkt schädigend auf die Blutgefässe aus. Dadurch wird die Entwicklung von Arteriosklerose begünstigt.

● Bewegen Sie bei langem Sitzen, insbesondere auf Fernflügen, regelmässig die Beine. Zwar ist die Gefahr von Venenthrombosen («Economy-Class-Syndrom») weniger gross als oft behauptet wird. Doch wer zu Blutgerinnseln neigt, für den birgt mehrstündiges bewegungsloses Sitzen tat-sächlich eine leicht erhöhte Gefahr.

● Informieren Sie sich über Warnzei-chen, mit denen sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen ankündigen können – und lassen Sie sich gegebenenfalls untersuchen.

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Herz

Jeder fünfte Mensch leidet an Bluthoch-druck (Hypertonie). Bluthochdruck spürt man nicht. Trotzdem schadet er den Gefässen. Denn ein zu hoher Blutdruck ist Schwerstarbeit für das Herz. Ohne Behandlung verdicken und verhärten sich die Arterien, und der anhaltende Druck schädigt auf die Dauer die Nieren. Das bleibt nicht ohne Folgen – das Herzin-farkt- und Hirnschlagrisiko erhöht sich um ein Vielfaches.

Gefährlicher QualmRauchen ist ein rabiater Herz-Kreis-lauf-Killer. Zigarettengifte verengen nicht nur die kleinsten Schlagaderäste (Arteriolen), sie erhöhen auch den Blutdruck und die Gerinnungsneigung des Blutes. Die Arteriosklerose wird so gefördert und auch die Innenausklei-dung der Arterien nachhaltig geschä-digt. Nikotinabhängige, die mehr als eine Schachtel Zigaretten am Tag kon-sumieren, haben ein doppelt so hohes Risiko, an Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben, wie Nichtraucher.

Unter Arteriosklerose versteht man die Verkalkung der Arterien. Infektionen, Entzündungen und Giftstoffe wie Niko-tin schädigen die Gefässinnenwände. An diesen Stellen setzen sich Fettstoffe ab. Lagert sich anschliessend in diese Plaques Kalzium ein, verkalken sie, und die Ge-fässwände werden zunehmend dicker und weniger elastisch. Das hat zur Folge, dass die Arterien immer weniger durch-gängig werden. Sind die Herzkranzgefässe, die das Herz selbst versorgen, arterio-sklerotisch verändert, spricht der Arzt von einer koronären Herzerkrankung.

Alkohol und gewisse Pfl anzenstoffe (Resveratrol) im Rotwein verbessern die Blutzirkulation und Blutfettwerte. Frauen sollten nur ein Glas Rotwein pro Tag trinken und Männer nicht mehr als zwei Gläser. Denn ab einer bestimmten Menge heben die negativen Folgen (zu viel Alkohol) die positiven Effekte (Resve-ratrol) wieder auf. Schweizer Rotweine (Pinot Noir, Gamay) haben einen beson-ders hohen Resveratrolgehalt.

Bluthochdruck –die schleichendeGefahr

Arteriosklerose – es wird eng in den Gefässen

Schützt Rotweindas Herz?

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Herz

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Cholesterin ist ein lebenswichtiger Baustein für die Zellen. Ist jedoch zu viel Cholesterin im Blut, wird es in die Wand der Blutgefässe eingelagert, und die Arte-riosklerose nimmt ihren Lauf. Wichtig ist nicht nur die Höhe des gesamten Choles-terins im Blut (Optimalwert < 200 – 220 mg/dl Blut). Man unterscheidet auch das schädliche LDL-Cholesterin (Optimal-wert < 130 mg/dl Blut) und das günstige HDL-Cholesterin (Optimalwert > 40 mg/dl Blut). Die Blutfettwerte sollte ab dem 35. Altersjahr regelmässig kontrolliert werden.

Ohne Herzbeschwerden und Risikofakto-ren ist ein erster Test zwischen 40 und 45 Jahren angesagt. Wer raucht, übergewich-tig ist oder sich nur wenig bewegt, sollte sein Herz bereits zwischen dem 35. Und 40. Lebensjahr überprüfen lassen. Das gilt auch für Menschen, bei denen es in der Familie Herzerkrankungen gibt, insbeson-dere Infarkte.

Erhöhte Blutfette

Ab welchem Alter macht ein Herz-Check Sinn?

❝Wie gesund ist Ihr Herz? ❞

Testen Sie Ihr Risiko!

Bei welchen Beschwerden sollte man einen Arzt aufsuchen?Wer unter einem Druck- oder Span- nungsgefühl leidet, das mit Atem-not einhergeht, sollte zum Arzt. Bei akutem, meist brennendem Schmerz hinter dem Brustbein, verbunden mit heftiger Atemnot, Schweissausbrüchen und Übelkeit, muss sofort ein Notarzt gerufen werden. Denn das können Alarm-zeichen eines Herzinfarkts sein. Weitere, für einen Herzinfarkt typischen Symptome sind Schmer-zen im Bauchraum (vor allem bei Frauen), im Rücken, im linken Arm und der linken Hand sowie im oberen Bereich der Schultern. Diese Schmerzen können bis in den Unterkiefer ausstrahlen.

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HerzsacheJutta, Kursleiterin im

Fitnesspark Regensdorf

❝Der Mensch muss sich bewegen. Mindestens 30 Minuten im Tag.

Nehmen Sie die Treppe statt den Lift. Steigen Sie beim Tram oder Bus eine Station früher aus. Oder absolvieren

Sie täglich diese Übungen.❞

Strecksprung Aus tiefer Hocke mit den Armen Schwung holen und gestreckt unter dauernder Ganzkörperspannung hochspringen. Landung gut abfedern und zum nächsten Sprung ansetzen. 10-mal wiederholen.

1Herz

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Herz

Knieheben Seite Seitliches Knieheben mit Armführung zum Knie. Abwechslungs-weise 1-mal rechts und 1-mal links arbei-ten. Eine Minute lang ausführen.

Skipping Schnelles Knieheben (Knie-jogging) mit gespannten angewinkelten Armen. Eine Minute lang durchhalten.

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HerzHerzHerz

Mehr Schnauf – mehr vom Leben Ein trainiertes Herz transportiert mehr Sauerstoff pro Herzschlag. Ein Sportlerherz spart pro Nacht bis 10 000 Herzschläge ein! Schonen Sie Ihr Herz, indem Sie es fordern. Aber verfallen Sie nicht in wilden Aktionis-mus, sondern trainieren Sie effektiv und mit System.

Effi zientes Training: der HITWarum kann ein Velokurier, der täglich

viele Kilometer auf dem Fahrrad zurücklegt, nicht an der Tour de Suisse mitfahren?

Die immer gleiche Trainingsroutine bringt wenig Steigerung. Mit einem hochintensiven

Intervall-Training (HIT) trainiert man effi zienter in kürzerer Zeit. Informieren Sie

sich bei Ihrem Fitnessberater.

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