Medizinische Klassifikation -...

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1 Medizinische Klassifikation Medizinische Informatik Technische Universität Graz Institut für Genomik und Bioinformatik Petersgasse 14, 8010 Graz WS 2007/2008

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Medizinische Klassifikation

Medizinische Informatik

Technische Universität GrazInstitut für Genomik und Bioinformatik

Petersgasse 14, 8010 Graz

WS 2007/2008

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Warum Klassifikation?

• Structured Clinical Interview forDiagnostic and Statistical Manual IV

• http://www.psychnet-uk.com/dsm_iv/_misc/complete_tables.htm#Name

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Begriffsbestimmungen

• Ordnungssysteme für medizinische Begriffe,Begriffssysteme, kontrollierte Vokabulare,Ontologien (z.B. ICD, OPS, MeSH, SNOMED,TNM, Gene-Ontology)

• bilden medizinische Aussagen(z.B. Bronchial Ca. lingula lks.)

• systematisch auf Begriffseinheiten abz.B. C34.1, 8250/3

Begriffsbestimmungen

Begriffssysteme in der Medizin dienen

• der Ordnung des medizinischen Wissens• der informatischen Repräsentation• der Bildung von Zähleinheiten (Klassen)

• der statistischen Auswertung• der Suche nach Einzelfällen (Patienten, Dokumente)

• der Standardisierung der med. Fachsprache• der automatisierten inhaltlichen Erschließung

med. Texte

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Begriffsbestimmungen

• Ein Begriff (Konzept, concept, semantische Entität) isteine Denkeinheit zusammengehöriger Gegenstände

die entweder:

– intensional, inhaltlich erklärend (z.B. ICD-10 Kap. V:Psychische und Verhaltensstörungen; Pschyrembel)

oder

– extensional alle Untereinheiten aufzählend (z.B. alle sonstigenKap. der ICD-10) gebildet werden. Mischformen aus Intentionund Extension sind möglich (z.B. TNM)

Begriffsbestimmungen

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Begriffliche Ordnungssysteme

Medizinische Aussagen Begriffseinheiten Ordnung nachbegrifflich systematischen Achsen (Dimensionen / Facetten)

• Uniaxiale Systeme ordnen jedem Begriff nur eine Achse zu

mit nur einer Hierarchie aus Ober- und Unterbegriff werden alsmonohierarchische Begriffsordnung bezeichnet

• Multiaxiale Systeme ordnen jedem Begriff mehrere Achsen zu

Begriffshierachien werden in der Medizin bevorzugt

• partitiv (Teil-von-Beziehungen, z.B. Daumen ist Teil der Hand)

• generisch (Ist-ein-Beziehung, z.B. Daumen ist ein Finger)

Kriterien vonOrdnungssystemen

• Vollständigkeit

• Disjunktheit

• Systematik des Ordnungssystems

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Vollständigkeit

Begriffliche Ordnungssysteme sollen das Fachgebiet vollständigmit allen Begriffseinheiten umfassen.

Anforderungen:

• es soll kein Begriff fehlen

• neue Begriffe müssen laufend eingefügt werden können

Praxis:

• für Diagnosen relativ einfach, da jährlicher Wissenszuwachs gering

• für Prozedurenklassifikationen nur mit beträchtlichem Aufwand möglich dalaufend neue Leistungen, Maßnahmen, OP-Techniken usw. entwickeltwerden.

Vollständigkeit

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Disjunktheit

Begriffseinheit sollte möglichst überschneidungsfrei inein Ordnungssystem aufgenommen werden.

Redundanzfreiheit ist in einem Ordnungssystem anzustreben

wenn mehrere Bezeichnungen üblich sind müssenVorzugsbezeichnungen und Synonymverknüpfungen mitanderen Bezeichnungen eingefügt werden

Begriffe sind genau abzugrenzen und möglichst auchintensional zu beschreiben

Eindeutigkeit ist zu wahren, Homonyme und alle Ambiguitäten zuvermeiden, z.B. Bruch = Fraktur oder Hernie ?

Disjunktheit

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Systematik desOrdnungssystems

Ein Ordnungssystem muß nach einer wissenschaftlichoder praktisch anerkannten Systematik konstruiert sein.

• in sich konsistent

• Widerspruchsfrei

• für den Nutzer transparent

Reicht eine einzige Systematik nicht aus, sind mehrere zuzulassen !

Für den Nutzer müssen Hilfen zur konkreten und effizientenAnwendung dieses Systems bereitgestellt werden!

Systematik desOrdnungssystems

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3 wichtige Arten med.Begriffssysteme

Klassifikationen

Nomenklaturen

Ontologien

Klassifikationen

(z.B. ICD, OPS)

• sind Klassen bildend, zusammengehörigen Begriffe in Klassen(Schubladen) ablegend, mind. ein gemeinsames Merkmal proKlasse

• nutzen semantische Bezugssysteme (Dimensionen, Facetten,Achsen (z.B. Ätiologie, Morphologie, Lokalisation) parallel (z.B.TNM) oder sequentiell (z.B. ICD)

• sind im Bezugssystem meist hierarchisch organisiert nach ist-einund Teil-von Ober-/ Unterbegriffen

• dienen besonders der statistischen Auswertung

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Klassifikationen

• Klassifikationen sind hierarchisch, mehrstufig in Ober- undUnterklassen strukturiert

• Jede Klasse und Unterklasse trägt neben textlicher Begriffs-ausprägung eine (alpha-)numerische Schlüsselnummer(Notation), einen Positionskode o.ä der die Hierarchie widerspiegelt

• Klassifikationen = Schlüsselsysteme (zuordnen eines Begriffs zueiner Klasse)

• Klassieren oder Klassifizieren = Verschlüsseln

• Klassifikationen können uniaxial ( ICD) oder multiaxial (TNM)konstruiert sein

Nomenklaturen

Auch Terminologien, Thesauren, alphabetische Verzeichnisse, Taxonomien

• werden aus zusammengehörigen Kennzeichnungen (nomen =Namen, Taxone, Deskriptoren, Keywords) gebildet

• sollen die gesamte Formulierungsvielfalt und Synonymie eines Anwendungsgebietes(Domäne) wiedergeben.

• enthalten Beziehungen (Links) zwischen den Einträgen (Termen)

• jeder Eintrag hat einen Text und einen meist hierarchisch gebildeten Kode (Schlüssel,Index, Nummer)

• synonyme Texte erhalten denselben Kode, verwandte Einträge werden mit Beziehungen(Links) verknüpft

• dienen besonders dem Einstieg in eine Klassifikation, dem Retrieval, der Textanalyse

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Nomenklaturen

Ordnungssystem, bei denen als Begriffseinheit die verschiedenen Bezeichnungen

eines Anwendungsgebietes in einer systematischen Struktur stehen

Begriffseinheiten terminologisch gekennzeichnet und in ihrer Vielfalt mit allenFormulierungsvarianten, Synonymen und Beziehungen zueinander geordnetund strukturiert.

Nutzung als strukturiertes Schlagwortverzeichnis

Thesaurus z.B. ICD-Diagnosenthesaurus

einfache Nomenklaturen meist direkt monohierarchisch in einer einzigen Achse

komplexe Nomenklaturen (z.B. SNOMED) mehrstufige Hierarchien, mehrereAchsen

Nomenklaturen

• Dienen der Standardisierung der Begriffswelteines Fachgebietes

• verknüpfen zusammengehörende Begriffe

• weisen auf Vorzugsbegriffe (Deskriptoren) hin

• z.B. SNOMED = Systematized Nomenclature ofMedicine

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Ontologien

Auch semantische Wissensbanken. z.B. Gene Ontology,FM Digital Anatomist

• sollen logisch korrekt und informatisch formalisiert konstruiert sein(z.B. mit Deskriptionslogiken, formalen Grammatiken)

• dienen der Wissensrepräsentation in der Informatik

• sind meist erweiterte, konsistentere Thesauren mit höherer internerVernetzung

• werden besonders für Annotationen in Molekularbiologie undBioinformatik genutzt

Wichtige Ordnungssysteme

In der Medizin

• ICD International Classification of Diseases(ab Januar 1998 Version 10)

• ICPM International Classification of Procedures(als OPS- 301 = Operationenschlüssel Grundlage derAbrechnung nach DRG (Diagnose Related Groups))

• TNM

• SNOMED

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MeSH

Medical Subject Headings

• Polyhierarchisch strukturiertes, kontrolliertes Vokabular

• Von der National Library of Medicine (NLM), USA, erstellt und fortlaufend gepflegt

• Wird zur Katalogisierung der Bibliotheksbestände und zur Indexierung der von derNLM hergestellten medizinischen Datenbanken (v. a. Medline) benutzt.

• Ist neben vielen anderen medizinischen Vokabularien auch im Metathesaurus desUnified Medical Language Systems (UMLS) enthalten.

• Das MeSH-Register enthält 22,997 Hauptschlagwörter (descriptors), die in Bäumen(trees) strukturiert sind (u. a. Anatomy, Mental Disorders).

• Die einzelnen MeSH-Begriffe werden durch so genannte qualifier oder subheadings(z.B. adverse effects, ultra structure) ergänzt und genauer beschrieben.

• Die deutsche Übersetzung der MeSH kann über das Deutsche Institut fürMedizinische Dokumentation und Information eingesehen werden

MeSH

http://www.nlm.nih.gov/mesh/

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Weitere Klassifikationen,Nomenklaturen und Thesauri

Siehe DIMDI (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentationund Information)

http://www.dimdi.de/dynamic/de/

• Medizinprodukte - UMDNS– Universal Medical Device Nomenclature System

• Laboruntersuchungen und Befunde - LOINC– Logical Observation Idntifiers Names and Codes

• Arzneimittel -ATT/DDD– Anatomisch-Therapeutisch-Chemische Klassifikation/Definierte

Tagesdosis

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ICD

International Classification of Diseases (ICD)

• Wichtigste, weltweit anerkannte Diagnosenklassifikation in der Medizin (viele Sprachen).

• Wartung durch die WHO (World Health Organisation), derzeit: 10th Revision (ICD-10)

• Zur Diagnosen- und Prozedurenverschlüsselung medizinischer Leistungen eingesetzt

• Einachsiges Klassifikationssystem mit bis zu fünf Hierarchiestufen undalphanumerischer Notation.

• 3-stellige Kernklassifikation (DAS = dreistellige allgemeine Systematik), verpflichtende 4.Stelle (VAS = vierstellige ausführliche Semantik), optional 5. Stelle

• Durch Klassierungsregeln wird die Eindeutigkeit der Zuordnung unterstützt.

• Das alphabetische ICD-Verzeichnis enthält zusätzlich zu den systematischen ICD-Begriffen auch Synonyme und erleichtert dadurch das Finden der richtigen Codes.

ICD

Entstehung

• 1893: „Verzeichnis der Todesursachen“

• 1948: Herausgeberschaft durch WHO, „InternationaleKlassifikation der Krankheiten und Todesursachen“

• 1975: 9. Revision (ICD-9)

• 1990: 10. Revision (ICD-10)

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ICD

• Weltweit in Verwendung in zahlreichen Sprachen

• In Österreich: verpflichtende Kodierung von Haupt- undZusatzdiagnosen für alle stationären Patienten

– Für die Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung

– Grundlage für Planung und Steuerung

• Für die Abrechnung wird derzeit in Österreich der ICD-10 verwendet(bis 2000 war es ICD-9)

• Verwendet auch für die Mortalitätsstatistik

ICD

• Dreibändiges Buch oder als elektronische Version veröffentlicht

• Deutsche Fassung über das DIMDI (Deutsches Institut fürMedizinische Dokumentation und Information) erhältlich

http://www.dimdi.de/dynamic/de/

• Für besondere Einsatzgebiete wurden Spezialausgaben der ICDentwickelt, z.B. ICD-O für Onkologie, bei der Tumorlokalisation undHistologie erfaßt werden.

• Für Patienten, die nach der älteren ICD-9 codiert wurden, gibt essog. Überleitungstabellen (erfordert leider häufig eine aufwendigeNachbearbeitung, da die Zuordnung der Codes nicht immereindeutig ist).

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ICD-10

• Band 1

– einführende Texte– dreistellige allgemeine Systematik (DAS)– vierstellige ausführliche Systematik (VAS)– Grundsätzliche Gliederung nach Körpersystemen

• Band 2

– Regelwerk: allgemeine Einführung in die ICD– Richtlinien– Klassifikationsgrundlagen– Kodierungsregeln– Anwendungshinweise

• Band 3

– Alphabetisches Verzeichnis– Verschlüsselte Diagnosen– Verschlüsselte Ursachen von Verletzungen– Verschlüsselte Vergiftungen– Unerwünschte Wirkungen von Arzneimitteln und chemischen Substanzen

ICD-10

Umfang:

• 21 Kapitel: z.B. H00-H59 Krankeiten des Auges

• 261 Gruppen: z.B. H25-H28 Affektionen der Linse

• 2025 3-stellige Kategorien: z.B. H25.-Cataracta senilis

• 12.160 4-stellige Subkategorien: z.B. H25.0 Cataractasenilis incipiens

• Ca. 90.000 ausformulierte Einträge im alphabetischenVerzeichnis

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TNM

• Zur klinischen Einteilung bösartiger Tumorehttp://www.uicc.org/index.php?id=508

• Die T(Topografie)-Achse kennzeichnet Größe und Ausbreitung desPrimärtumors und wird angegeben als T0 bis T4

• Die N(Noduli)-Achse gibt den Befall der regionalen Lymphkoten and mit denAusprägungen N0 bis N3

• Die M(Metastasen)-Achse beschreibt das Auftreten von Tumormetastasenmit den Kategorien M0 (keine Metastasen) und M1 (Metastasen vorhanden)

• Die genaue Bedeutung der T- und N-Stadien ist für jede Tumorart definiert

• Allgemein gilt: je größer die Zahl hinter T und N, desto größer dieTumorausbildung

TNM

• Häufig wird zusätzlich das histopathologische Grading G angegeben

– G1 bedeutet gut differenziert, G4 bedeutet undifferenziert (besondersbösartiger Tumor)

• Zusätzlich gibt es Präfixe wie z.B. pT2B0M0

– „p“ bedeutet: pathologisch gesicherter Befund

• Nach Tumoroperationen wird der Residualtumor (im Patientverbliebener Tumor) klassifiziert

– R0: Tumor vollständig entfernt– R1: mikroskopisch nachweisbarer Residualtumor– R2: sichtbarer Residualtumor

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ICPM

International Classification of Procedures in Medicine

• 1978 von der WHO für Forschungszwecke publiziert

• 2001 substantiell Erweitert, vor allem im konservativen Bereich

• Bietet relativ grobe Einteilung medizinischer Prozeduren

• Wird in Deutschland zur Abrechnung verwendet– Operationenschlüssel nach § 301 (OPS-301) SGB V (Fünftes Buch des

Sozialgesetzbuchs) durch das DIMDI

• Kapitel für diagnostische, präventive, chirurgische und therapeutischeLeistungen, sowie Laboruntersuchungen und Hilfsprozeduren

• Wissenschaftlich besser verwertbar– Hierarchische Struktur

SNOMED

Systemized Nomenclature of Human and Veterinary Medicine

• Entwickelt und vermarktet am College of American Pathologists (CAP)http://www.snomed.org

• universelle mehrdimensionale Nomenklatur zur standardisierten Indexierung(Verschlüsselung, Kodierung, Verschlagwortung) medizinischer Ausdrücke

• Aufbau der SNOMED-Kategorien ist hierarchisch und alphanumerisch

• indexiert feiner und vielfältiger als medizinische Klassifikationen, aber auch wg. derPolyhierarchie komplizierter

• wird als SNOMED CT (Clinical Terms) in USA und UK massiv gefördert.

• Bis zu sechsstellige Codes

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SNOMED

• Multiaxiale Struktur

– Geeignet für wissenschaftliche Auswertungen

• SNOMED wurde in die am weitesten verbreitetenSprachen übersetzt und ermöglicht die Repräsentationmedizinischer Aussagen unabhängig von der jeweiligenLandessprache.

• Erfaßt auch sprachliche Varianten wie Suffixe, Präfixeoder Synonyme und weist insbesondere auf Homonyme(gleiche Bezeichnungen mit mehreren verschiedenenBedeutungen hin)

Die 11 Dimensionen (Achsen) von

SNOMED International

Topography : A functional anatomy for human and

veterinary medicine.

Meninges: T-A1110

Morphology : Terms used to name and describe structural

changes in disease and abnormal development.

Inflammation, NOS: M-40000

Function : Terms used to describe the physiology and

pathophysiology of disease processes.

Fever: F-03003

Living Organisms : Living organisms of etiological

significance in human and animal disease.

Streptococcus, NOS: L-25100

Physical Agents, Activities, and Forces

A compilation of physical activities, physical hazards and

the forces of nature.

Work-related activity, NOS: A-70100

Chemicals, Drugs, and Biological Products

Including pharmaceutical manufacturers.

Penicillin, NOS: C-54000

Procedures : A classification of healthcare procedures.

Prescription of drug, NOS: P2-08050

Occupations : Developed by, and used with permission

from, the International Labour Office in Geneva,

Switzerland.

Forestry worker: J-63230

Social Context : Social conditions and relationships of

importance to medicine.

Non-smokers: S-32080

Diseases/Diagnoses : A classification of the recognized

clinical conditions encountered in human and veterinary

medicine.

Meningitis: DA-10010

General Linkage/Modifiers : Linkage, descriptors, and

qualifiers to link or modify terms from each module.

Clinical stage I: G-E100

Neck: T-D1600

with: G-C008

muscle stiffness: F-11320

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Beispiel SNOMED II

Ein Schiffskoch wird mit den Symptomen Fieber, Schüttelfrost, undDiarrhöe als Notfall in ein Krankenhaus aufgenommen. Dort wird eineakute Entzündung der Schleimhaut des Magens und des Dünndarms,hervorgerufen durch Salmonella cholerae-suis, festgestellt und alsGastroenteritis paratyphosa diagnostiziert.

Beispiel SNOMED II

Ein Schiffskoch (J53150) wird mit den Symptomen Fieber (F03003),Schüttelfrost (F03260), und Diarrhöe (F62400) als Notfall in einKrankenhaus aufgenommen (P00300). Dort wird eine akuteEntzündung (M41000) der Schleimhaut des Magens (T63010) unddes Dünndarms (T64000), hervorgerufen durch Salmonella cholerae-suis (E16010), festgestellt und als Gastroenteritis paratyphosa(D01550) diagnostiziert.

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UMLS

Unified Medical Language System

http://www.nlm.nih.gov/research/umls/

• An die natürliche Sprache angelehnt

• Integration von maschinenlesbaren Source Vocabularies (MeSH,ICD, SNOMED, etc) über einen Metathesaurus und Integration vondamit indexierten Wissensquellen

• Konzeptuelle Verknüpfung von Benutzeranfrage und relevanterInformation

• Entwickelt an der NLM

MEL

Katalog ausgewählter medizinischer Einzelleistungen (MEL) in Österreich

• Ca. 1000 Einträge

– Nach Körperregionen– Nach Frequenz– Spezielle, detaillierte Dokumentation für Chemotherapie

• Österreichische Entwicklung zur Dokumentation von stationär erbrachten Leistungen

• Dient primär zur Finanzierung im Rahmen der LKF

• Umschlüsselung auf andere Systeme kaum möglich

• Vierstellig, Lücken in der Numerierung für die Weiterentwicklung

• Enthält keine direkt die Zahngesundheit betreffenden Einträge

• Gliederung

– Operativer Teil: 12 Kapitel– Nicht operativer Teil: 15 Kapitel

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DICOM

Digital Imaging and Communications in Medicine

http://medical.nema.org/

• Ist ein weit verbreiteter, internationaler Standard für elektronische Bildkommunikationin der Medizin

• Ziel: Möglichst reibungsloser Datenaustausch zwischen Bildgebenden Modalitätenverschiedener Hersteller

• Beschreibt detailliert Datenformate für medizinische Bilderserien und vielfältigeAnnotationen wie z.B.

– Name des Patienten– Patientennummer– Art- und Geräteparameter der Aufnahmemodalitäten

• Bietet Datenstrukturen für Online-Kommunikation und Offline-Medien(Datenträgeraustausch)

DICOM

• Zusätzlich eine Fülle von netzwerkbasierten Diensten, z.B.

– Abfrage eines Bildarchivs („Query/Retrieve Service Class“)– Drucken von Bildern („Print Management Service Class“)

• Für jedes DICOM-konforme Gerät oder Programm muss eineKonformitätserklärung erstellt werden, in der detailliert dargestelltwerden soll, welche Teile des DICOM-Standards unterstütztwerden.

• In der Praxis ergeben sich bei der Integration der SystemeProbleme durch unvollständige Einhaltung des DICOM-Standards

– Wegen betriebswirtschaftlichen Hintergründen (Alleinstellungsmerkmalevon Produkten)

– Wegen der Komplexität von DICOM

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Gene Ontology

The goal of the GGene Ontology (GO) Consortium is toproduce a controlled vocabulary that can be applied toall organisms even as knowledge of ggene and proteinroles in cells is accumulating and changing.

GO is…

• A collaborative effort to address the need for consistent descriptionsof gene products in different databases

• Three structured, controlled vocabularies (ontologies) that describegene products in a species-independent manner

• Uniform query facilitator

GO Categories

• Molecular Function Ontology

– the tasks performed by individual gene products; examples arecarbohydrate binding and ATPase activity

• Biological Process Ontology

– broad biological goals, such as mitosis or purine metabolism, that areaccomplished by ordered assemblies of molecular functions

• Cellular Component Ontology

– subcellular structures, locations, and macromolecular complexes;examples include nucleus, telomere, and origin recognition complex

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Gene Ontology (GO)

Gene OntologyConsortium

http://www.geneontology.org/

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Clark et al, (2005) Plant PhysSubmitted.

Ontology (for our purposes)

• “an explicit specification of some topic” – Stanford Knowledge Systems Lab

• Includes:

– a vocabulary of terms (names for concepts)

– defined logical relationships to each

– definitions

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TactitionTactile sense

Taction

?

TactitionTactile sense

Taction

perception of touch ; GO:0050975

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Bud initiation?

= bud initiation

sensu Metazoa

= bud initiation

sensu Saccharomyces

= bud initiation

sensu Viridiplantae

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Microarray analysis

Whole genome analysis(J. D. Munkvold et al., 2004)

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What GO is not:

• Not a way of unifying databases!

• Not a dictated standard

• Additional ontologies needed to model biology and experimentation.

http://obo.sourceforge.net/

•Molecular Function: elemental activity or task

•Biological Process: broad objective or goal

•Cellular Component: location or complex

The Three Ontologies

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•Molecular Function: elemental activity or task

DNA binding, catalysis of a reaction

•Biological Process: broad objective or goal

•Cellular Component: location or complex

The Three Ontologies

•Molecular Function: elemental activity or task

DNA binding, catalysis of a reaction

•Biological Process: broad objective or goal

mitosis, signal transduction, metabolism

•Cellular Component: location or complex

The Three Ontologies

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•Molecular Function: elemental activity or task

DNA binding, catalysis of a reaction

•Biological Process: broad objective or goal

mitosis, signal transduction, metabolism

•Cellular Component: location or complexnucleus, ribosome

The Three Ontologies

•Molecular Function: elemental activity or task

DNA binding, catalysis of a reaction

•Biological Process: broad objective or goal

mitosis, signal transduction, metabolism

•Cellular Component: location or complexnucleus, ribosome

The Three Ontologies

6 January 2005: Total terms = 18244

93% have definitions

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What’s in a GO term?

term: transcription initiation

id: GO:0006352

definition: Processes involved in startingtranscription, where transcription is thesynthesis of RNA by RNA polymerasesusing a DNA template.

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Annotation

GO cellular component term:mitochondrial innermembrane ; GO:0005743

Where is it?

cytochrome c oxidase

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GO molecular function term:cytochrome-c oxidase activity; GO:0004497

What does it do?

4 ferrocytochrome c + O2

=

4 ferricytochrome c + 2 H2O

http://ntri.tamuk.edu/cell/mitochondrion/krebpic.html

GO biological process term:electron transport ; GO:0006118

Which process is this?

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Request new terms

[email protected]

http://sourceforge.net/projects/geneontology

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Jul-04

Oct

-04

Date

Nu

mb

er o

f t

erm

s

defined

undefined

obsolete

Clark et al, (2005) Plant Phys

Submitted

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GO Slim

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http://www.geneontology.org/

Contributors

FlyBase Rat Genome Database DictyBase WormBase GeneDB S. pombe CompugenMouse Genome Database GeneDB for protozoa Genome Knowledge Base EBI GOA project TIGR Gramene The Arabidopsis Information ResourceThe Zebrafish Information Network Berkeley Drosophila Genome ProjectSaccharomyces Genome DatabaseThe Institute for Genomic ResearchThe GO Editorial Office

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Referenzen

• ICD– http://www.who.int/whosis/icd10– http://www.dimdi.de/static/de/klassi/– http://icd.web.med.uni-muenchen.de/

• TNM– http://www.uicc.org/index.php?id=508

• OPS-301– http://www.dimdi.de/static/de/klassi/prozeduren/ops301/

• UMLS– http://www.nlm.nih.gov/research/umls/

• GO– http://www.geneontology.org

Referenzen

• Martin Dugas, Karin Schmidt. Medizinische Informatik undBioinformatik. Springer 2003.

• Karl P. Pfeiffer. Institut für Biostatistik und Dokumentation.Medizinische Universität Innsbruck. Vorlesung: MedizinischeWissenschaften: Medizinische Statistik, MedizinischeInformatik. 2004

• Rüdiger Klar, Albrecht Zaiß. Institut für MedizinischeBiometrie und Medizinische Informatik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Vorlesung: MedizinischeInformatik.