Medizinethik und komplementärmedizinische Methoden F.X.Lackner.
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Medizinethik und komplementärmedizinische Methoden
F.X.Lackner
Ethik ist eine systematische und pluridisziplinäre Reflexion über jene Werte die menschliches
Verhalten begründen und leiten
Ethik ist eine systematische und pluridisziplinäre Reflexion über jene Werte,die menschliches Verhalten Begründen und leiten. Zit.nach Bondolfi-Müller Ethik sind die Regeln und Standards,die das Verhalten der Mitglieder einer
Berufsgruppe bestimmen Zit. Nach Lister Ethik liefert durch den Prozess der Argumentation einen Weg,auf dem eine
moralisch respektierbare und zu verteidigende Position erreicht werden kann.
Zit. Nach Ward
Wissenschaftstheorie – Kategorien der normativen Ethik Universalismus: moralische Urteile transzendieren den Kontext Gültigkeit auch für ähnliche Kontexte Gegenposition: Partikularismus Prinzipienethik: Moralprinzip (Beispiel : Utilitarismus ) Moralsubjekte orientieren daran ihr gesamtes Verhalten e.G. Folterverbot bei Kant: Universelle Akzeptanz des Prinzipes Situationsethik: spezifisch Tugendethik: Dekalog Mittlere Prinzipien Beauchamp + Childress Biomedical Ethics: Kollision der Prinzipen Ch.Fried: moral absolutes
Autonomie
Benefizienz
Non-Malefizienz
Gerechtigkeit
Wahrhaftigkeit
Ethische Prinzipien nach Beauchamp und Childress
Definitionen und Unterscheidungen
Schulmedizin Alternativmedizin
kausal-analytisch ganzheitlich/holistischmolekular-pathologisch integralkorrektiv,substitutiv regulativ
organotrop,intern symptomatisch delokal,intern-externstatistisch,standartisiert komplementär,erweitert
etabliert,konventionell individualisiertoffiziell,orthodox unkonventionell
apparativ,technisch alternativ humantoxisch sanft
Heiltechnik HeilkunstNaturwissenschaft Natur-und
Geisteswissenschaft
Bock 1993
Warum interessieren sie sich für die Alternativmedizin?
Weitere historische Differenzierung
Schulmedizin - Alternativmedizin
Hippokrates 350 v.C EUROPA
Hildegard von Bingen 1098-1179 Paracelsus 1493-1541 A.Vesalius 1514-1564 S.Hahnemann 1755-1843 CW Hufeland 1762-1836 F.Bacon 1561-1627 C.Bernard 1813-1878 R.Virchow 1821-1902
Konzeptionelle Charakteristika der konventionellen Medizin
Traditionelle Aufgaben des Arztes
HeilenLeiden lindern
Funktionen wiederherstellenTrösten
Sterbende begleiten
Der Krankheitsbegriff
WesenheitVerlust der OrdnungFunktionsstörungenSeelische Konflikte
Kultur
WHO: Gesundheit ist psychisches und physisches Wohlbefinden
Ethische Aspekte der Komplementärmedizin(KM) und der
Nutzen-SchadenabwägungKM:Privatmedizin
Philosoph.orientiert Wenig Praxisstandards
Forschungsmangel Harmlose Erkrankung:Patientenvertrauen
Konvent.Methoden unbefriedigendErnste Erkrankung:Nebenwirkungsarmut nicht genug
Verhinderung konvent.Therapie
Beurteilungskriterien für Wirkung und Nebenwirkungen
Komplementärmedizin:anektotische BerichtePatient schwört darauf
Alternatives philos.System erforderlichSchulmedizin:
Konsensus Expertenmeinung
Journale+Kongresse-klin.Studie RandomContTrialPeer NetzwerkeAdverse Events
Neben dem naturwissenschaftlichen
Experiment steht gleichberechtigt die
Erfahrungsheilkunde mit ihrem reichen Schatz an Kasuistiken.Es
gibt keinen Gegensatz von Heilkunst und medizinischer
Wissenschaft R.Specker,Steinfurt
Bei der Auseinandersetzung zwischen den alternativen oder ganzheitlichen Therapieformen einerseits und der naturwissenschaftlich orientierten
Medizin andererseits handelt es sich also letztlich um eine Inkompatibilität
der wissenschaftstheoretischen Konzepte.
K.Turnheim,Wien
Evidence based Medicine
Evidence based Medizin ist nicht in der Lage,miteinander wetteifernde Ansprüche
verschiedener Interessensgruppen zu schlichten. Ian Kerridge 1998
Die andere Medizin(Stiftung Warentest) 2005
Prof.Edzard Ernst, Exeter, GB1/3 der alternativen 52 Verfahren positiv
out sind :Bachblüten Chelattherapie
Elektroakupunktur Irisdiagnostik Kinesiologie
Methodisches Manifest der Komplementärmedizin 1. Verschiedene Fragestellungen-verschiedene Forschungsmethoden 2. stärkstes Studiendesign-entsprechende statistische Vorgaben 3. nicht ausschliesslich klinische Versuche (trials) 4. observationelle Studien-design interventioneller Studien 5. komplementäre Therapie ja ;komplementäre Resultate nein 6. existierende quantitative Verfahren-robust genug für komplementäre Forschung 7. komplexe komplementäre Systeme als „Gestalt“ untersuchen
The Proper Role of Evidence in ComplementaryAlternative
Medicine (CAM)
• 1.Evidence for CAM from RCTs• 2.Evidence without the use of RCTs• 3.Implications for health care policy
no exemption for CAM CAM as lifestyle
Hansen&Kappel Journal of Medicine and Philosophy 35: 7-18, 2010
Ethische Aussagen zu nicht validierten Behandlungsformen (AMA)
Nicht indizierte Therapien die keinen Nutzen bringen sollen nicht verwendet werden
Behandlungsformen welche wissenschaftlich als unwirksam befunden wurden, nicht anwenden
Unter den validierten,indizierten und erfolgversprechenden sind gesetzlich verbotene
(sich daran halten,ev.Gesetzesänderung)Über indizierte,validierte,erfolgversprechende und
gesetzeskonforme mit dem Patienten Einvernehmen herstellen
Risiko-Nutzenabwägung bei konvent.und komplement.Heilverfahren
Überlegungen bei Anwendung kompl.Heilverfahren
Wirksamkeit Sicherheit + + empfohlen +/- + tolerieren,überwachen + +/-Vorsicht,streng monitieren - - abzulehnen
Patienteninfo und Einverständnis bei komplementären Verfahren
Aufklärung informed consent legal Risiko
Gemeinsamer Entschluss shared decision ethisch Optionüber
BehandlungAlternativen
Nichtbehandlung
Patienteninfo und Einverständnis bei komplementären Verfahren
Ethische AspekteAufrichtigkeit
Frei von ZwangKeine Manipulation
Sondersituation:stellvertretende EinwilligungArzt-Patient
Verschiedenes Wertesystem Verschiedene Interessen (Arzt:Wissenschaft)
Fall 2 Fall2 Pat L.N. 48 Jahre, weiblich Rezidivierend metastasierendes Adenocarcinom des Eierstockes Lässt sich onkologisch therapieren Möchte aber komplementärmedizinische Ergänzung Der behandelnde Onkologe lehnt dies ab Entspannungstraining gegen Angst und Schmerz Akupunktur gegen Nausea Bildtherapie zur Verbesserung der Lebensqualität
Ethische Probleme bei der Integration der Komplementärmedizin
• Akzeptable Wirksamkeitskriterien• Art der qualifizierten Nachweise von kontextuellen Variablen
und individuellen therapeutischen Erfahrungen• Schulmedizin:Gesundheit=Abwesenheit von Krankheit• Alternativmedizin:biopsychische Faktoren
Diagnoseprozess,Patientenglauben,individ.Erfahrungen
• Kommunikations und Gewissensprobleme (Arzt-Heiler-Pat.) Oguamanam C., Journ.Altern.Complement.Med. 2006
Genese von Heilverfahren
Alternativ Schulmedizin Beobachtung der Natur Magnetfeld Wärme Philosophisches Konzept Bachblüten Gestaltther. Tradition Phytotherapie
Beobachtung-Wirkung
Die Akzeptanz alternativer Heilverfahren
Anwendung ethischer Prinzipien
Konflikt:Autonomie vs.Benefizienz,Gerechtigkeit,Gleichheit
Diskurs:Balance der PrinzipienDialog:Schul-Komplementärmedizin
National Institute of Health Compl.Altern.Med.WHO
Ethische Prinzipien
• Autonomie proxy consent• Benefizienz Wirkung (EBM)• Non-Malefiz. Nebenwirkungen• Gerechtigkeit Ressourcenverteilung• Wahrhaftigkeit informed consent