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1 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 2015 1 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019) Medienabhängigkeit und Onlinesucht Zum Zusammenhang von dysfunktionalem Medienkonsum und psychischer Störung Prof. Dr. Daniel Hajok ([email protected]) Arbeitsgemeinschaft Kindheit, Jugend und neue Medien (AKJM ) Honorarprofessor an der Universität Erfurt (Philosphische Fakultät)

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1 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 20151 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Medienabhängigkeit und OnlinesuchtZum Zusammenhang von dysfunktionalem Medienkonsum und

psychischer Störung

Prof. Dr. Daniel Hajok ([email protected])Arbeitsgemeinschaft Kindheit, Jugend und neue Medien (AKJM)

Honorarprofessor an der Universität Erfurt (Philosphische Fakultät)

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2 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 20152 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Veränderte Rahmenbedingung Leben in der zunehmend mediatisierten Gesellschaft

Angebot und Nutzung im Wandel Mit digitalen Medien hat sich der Medienumgang verändert

Wird es zu viel? Besondere Bindungskraft digitaler Medien im Alltag

Sucht? Abhängigkeit? Kriterien für einen dysfunktionalen Medienumgang

Jugendliche als 'Hauptrisikogruppe' Befunde zur Verbreitung und mögliche Einflussfaktoren

Konsequenzen für die Hilfen Umfassende Unterstützung für Betroffene

Themen im Überblick

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3 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 20153 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Leben in der zunehmend mediatisierten Gesellschaft

Veränderte Rahmenbedingungen

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4 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 20154 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Kinder, Jugendlicheund Erwachsene ...

---------------------------------------------------… in der Welt digitaler

Medien

Unmündigin das digitale Netz

eingesponnen?

DurchlässigerSchonraum – risikoreicher

Experimentierraum!

Beschleunigtes,zunehmend fragmentiertes

Leben?

Sein heißt'medial stattfinden' – im

Hier und Jetzt!

Zunehmendmediatisierte Formen von

Vergemeinschaftung!

Kommunizieren, (nur)um zu kommunizieren?

Verändertes Auf- und Heranwachsen (Hajok 2018a,b)

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5 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 20155 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Auf- und Heranwachsen heute

Individualisierung in der Risikogesellschaft (Beck 1986)

Heranwachsende können und müssen ihr Leben zunehmend autonom und selbstverantwortet gestalten → Peers + Medien

Beschleunigung gesellschaftlicher Prozesse (Rosa 2005)

mit rasanten techn. Entwicklungen (Digitalisierung) geraten Menschen immer mehr unter Druck, die vielen Optionen im Leben noch 'unter zu bekommen' → episodische Erlebnisse

Mediatisierung kommunikativen Handelns (Krotz 2001)

Durchdringung der Kultur von zeitlich, räumlich und sozial zunehmend entgrenzter Kommunikation → Veränderung des kommunikativen Handelns von Heranwachsenden

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6 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 20156 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Auf- und Heranwachsen heute

Neuer Sozialisationstypus (Böhnisch et al. 2009)

(junge) Menschen leben immer mehr von Situation zu Situation und von Punkt zu Punkt – und sehen vor lauter Punkten das Ganze nicht mehr

Veränderte Perspektive auf junge Menschen (Hajok 2015)

(wieder) weg vom pädagogisch idealisierten Bild des kritisch-reflexiven Subjektes hin zum ökonomischen Prinzipien gehorchenden Bild des sich situativ-anpassenden Individuums

Gefragt ist immer mehr der flexible Mensch, der sich mit dem globalisierten Netzwerkkapitalismus arrangiert (hat), sich den neuen Marktentwicklungen anpasst, nicht zu sehr an Zeit und Ort bindet, langfristige Bindungen meidet und Fragmentierung (sogar) als Gewinn sieht. (Sennet 1998)

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7 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 20157 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

'Schonraum' durchlässig – 'Schutzraum' adé (Böhnisch 2009)

Die bisherigen Experimentierräume der Menschen waren im Ideal sozial, kulturell, rechtlich geschützt → die neuen medialen Experimentierräume sind nicht 'schützbar'

Beim pädagogischen Umgang muss es immer mehr darum gehen, Heranwachsende beim Erwerb der Fähigkeit zu unterstützen, sich die Grenzen im Medienumgang selbst setzen zu können

Im bisherigen Moratoriumsgedanken des 20. Jahrhunderts wurde davon ausgegangen, dass Jugendliche geschützt wer-den müssen, damit sie risikolos experimentieren können. Nun experimentieren sie in den ungeschützten medialen Räumen. Mit der Gefahr, dass das, was sie dort heute tun, morgen immer wieder neu hervorgeholt werden kann. (Böhnisch 2009, S. 31)

Alles anders durch digitale Medien?

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8 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 20158 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Von Kontakt- zu Verhaltensrisiken

Neue Akteursrollen – neue Gefahren (Dreyer et al. 2013)

als Nutzer standardisierter Inhalte die Menschen weiterhin mit problematischen Darstellungen von Gewalt, Sexualität, Extremismus etc. konfrontiert

als Marktteilnehmer machen sie nun auch unliebsame Erfahrungen mit versteckten Kosten, Targeting und der Weitergabe persönlicher Daten

als Kommunizierende sind sie im Kontakt mit anderen zuweilen Hate Speech, Mobbing, ungewollter sexualisierter Kommunikation und Gruppendruck ausgesetzt

als Akteure sind sie es manchmal selbst, die andere attackieren, sich zu freizügig präsentieren/austauschen, oder zu tief in die Welt der Medien eintauchen

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9 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 20159 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Sorgen bzgl. Online-Nutzung... (nach Brüggen et al. 2017)

Kinder (9 bis 16 Jahre) Eltern (28 bis 67 Jahre)

KontaktrisikenKeine Sorgen

Risiken durch Verhalten von Heranwachsenden

Kontaktrisiken

Persönliche Konsequenzen

Finanzielle/Vertrags-Risiken

Technikbezogene Risiken

Sonstiges

Inhaltsbezogene RisikenPersönliche Konsequenzen

Keine Sorgen

Inhaltsbezogene Risiken

Risiken durch Verhalten von Heranwachsenden

Sonstiges

Zeitbezogene Risiken

Finanzielle/Vertrags-Risiken

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10 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201510 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Online-Risiken: Sicht von... (nach Gebel et al. 2018)

Lehrkräfte (Schule) Fachkräfte (außerschulisch)

Inhaltsbez. Risiken

Persönliche Folgen

Kompetenzbez./ strukturelle Defizite

Risiken durch Verhalten von Heranwachsenden

keine SorgenKontakt-Risiken

Inhaltsbez. Risiken

Persönliche Folgen

Kompetenzbez./ strukturelle Defizite

Risiken durch Verhalten von Heranwachsenden

NutzungsdauerKeine Sorgen

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11 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201511 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Alltag von betreuenden Fachkräften? (Gebel et al. 2018)

Mehrheit macht Erfahrung, dass die Betreuten:

… zu viel Zeit online verbringen → 92 Prozent!

… von anderen online gemobbt werden

… von sich zu viele persönliche Daten öffentlich machen

… andere online mobben

… mit verstörenden oder beängstigenden Inhalten in Berührung kommen (z.B. Gewalt, Sex, Horror)

… online mit zu viel Werbung in Berührung kommen

… von anderen online belästigt werden

… illegal Daten hoch- oder herunterladen

… mit problematischen Kettenbriefen in Berührung kommen

… andere online belästigen

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12 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201512 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Mit digitalen Medien hat sich der Medienumgang verändert

Angebot und Nutzung im Wandel

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13 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201513 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Spektrum der Möglichkeiten erweitert

vieles kann genutzt werden---------------------------------------------------

nur weniges wird genutztAnbieterkonzentration und

digitale Spaltung

Mobile Endgerätemit Internetzugang→ Laptops, Smartphones,

Tablets, Konsolen etc.

Selbstdarstellung,Kontaktpflege im Netz

→ persönliche Profile,Online-Freundeskreise etc.

Gesellschaftlicheund kulturelle Teilhabe

→ Foren, Blogs, YouTube,Instagram etc.

Digitalisierungneuer und alter Inhalte

→ mitsamt Übertragung inandere Nutzungskontexte

Neue Formen derWertschöpfung

→ Prosuming, virales Marketing,personalisierte Werbung etc.

Zunehmenddynamische Angebote

→ User Generated Content,Kommentare, Likes etc.

Wandel in der Welt der Medien (Hajok/Lauber 2013)

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14 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201514 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Freizeit-/Medienwelten im Wandel (nach MPFS 2018/19)

Kinder 6 bis 13 Jahre(Tendenz seit 2010)

Stellenwert in Freizeit 2018

Jugendliche 12 bis 19 Jahre(Tendenz seit 2010)

Fernsehen (=) 1. Smartphone nutzen (++)

Hausaufgaben/Lernen (-) 2. Internet nutzen (++)

Drinnen spielen (=) 3. Musik hören (=)

Draußen spielen (=) 4. Online-Videos ansehen (++)

Handy/Smartphone nutzen (++) 5. Fernsehen (--)

Freunde treffen (--) 6. Freunde / Leute treffen (--)

Musik hören (-) 7. Radio hören (=)

Internet nutzen (++) 8. Sport treiben (=)

Radio hören (=) 9. Streaming-Dienste (++)

Mit Tier beschäftigen (=) 10. Digitale Spiele (+)

Digitale Spiele (+) 11. Bücher lesen (=)

Bücher lesen (=) 12. Familienunternehmungen (++)

Computer nutzen (offline) (=) 13. DVDs/Bluerays/aufgez. Filme (=)

Familien/Eltern (=) 14. Tablet nutzen (++)

Videos im Internet ansehen (+) 15. Selbst Musik machen (+)

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15 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201515 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

In Zukunft wird jeder für 15 Minuten berühmt sein! (Andy Warhol 1968)

'Sein' heißt heute, medial stattfinden: mit Geschichten, starken Bildern, Konflikten, illustrativen Schicksalen, Wertungen (Pörksen & Krischke 2012)

Auf der Suche nach Beachtung?

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16 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201516 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Besondere 'Wirkmacht' von Medien? (Hajok 2015a)

Heranwachsende stehen (noch) am Anfang ihrer Entwicklung und sind durch reale wie mediale Erfahrungen (noch) 'beeinflussbarer' als Erwachsene

Heranwachsende nutzen selbstverständlich digitale Medien, haben aber noch Schwierigkeiten, die Folgen ihres Handelns abzuschätzen: Neugierde/Leichtsinn gehen vor Vorsicht

Prekäre Umgangsweisen (z.B. Sexting, Mobbing, Hetze) und Nutzung problematischer Inhalte (z.B. Sex und Gewalt) oft in fehlende elterliche Begleitung/Kontrolle eingebunden

Heranwachsende können beim Medienumgang in Entwicklung oder Erziehung zu eigenverantwortlicher/gemeinschafts-fähiger Persönlichkeit beeinträchtigt/gefährdet werden

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17 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201517 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Tablet-Spiele

Handy-/Smartphonespiele

PC-/Konsolen-/Onlinespiele

Internet surfen

Filme/Videos online

DVDs/BluRays sehen

Fernsehen

Radio hören

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4

2

7

5

7

14

13

4

Anteile der 6- bis 13-jährigen Nutzer/innen in Prozent

eher alleine eher mit Freunden eher mit Eltern eher mit Geschwistern

Mit digitalen Medien entziehen sich Kinder immer früher einer direkten Kontrolle durch die Erziehenden!

Frühzeitig ‘allein’ in digitaler Welt (nach MPFS 2019)

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18 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201518 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

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19 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201519 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Nutzung von Smartphones (Berg 2019)

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20 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201520 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Besitz an Smartphones (Berg 2019)

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21 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201521 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

'Generation Smartphone' (Elbdudler 2018)

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22 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201522 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Austausch und Vernetzung (Berg 2019)

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23 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201523 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Immer häufiger kommunizieren wir, nur um zu kommunizieren – und empfinden eine unbändige Lust dabei. (Norbert Bolz 2008)

Ich kommuniziere, also bin ich!

Zu Zeiten der SMS ...

'Durchschnittsnutzer' senden 2-3 SMS-Nachrichten pro Tag

Veränderte Komunikation

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24 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201524 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Der am schnellsten gewachsene Internetdienst in der Geschichte des Internet. 'Einstiegsalter' ist mittlerweile das 10. Lebensjahr.

Ich whatsappe, also bin ich!

Zu Zeiten von WhatsApp ...

'Durchschnittsnutzer' versenden 30-50 Nachrichten pro Tag

Veränderte Kommunikation

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25 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201525 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Im ‘Sog’ von Kommunikation (Elbdudler 2018)

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26 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201526 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Besondere Bindungskraft digitaler Medien im Alltag der Menschen

Wird es zu viel?

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27 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201527 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Besondere Bindungskraft (Hajok 2017)

Interaktivität und MultioptionalitätSelbstbestimmung und eigene Auswahl der subjektiv

relevanten Möglichkeiten → alles aus ‚einer Hand‘

Eigenaktivität und SelbstausdruckMöglichkeit, sich anderen mit Fähigkeiten zu präsentieren

und kreativ auszudrücken → Selbstwirksamkeit

Involvement und soziale VernetzungEinbindung in mediales Geschehen (mit medialer

Vernetzung) → Verpflichtung und Gruppendruck

Allgegenwärtigkeit und Endlosigkeit jederzeit und überall zur Verfügung stehende Angebot, die

selbst kein 'natürliches Ende' haben → Omnipräsenz

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28 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201528 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Warum 'zu viel'?

Spaß und Ablenkung vom Alltagspannende Abenteuer in virtuellen Welten, Belohnungen

(Scores) und positive Rückmeldungen von anderen

Mediennutzung lenkt von Sorgen und Problemen des Alltags ab, Stress in der Schule/auf Arbeit und Ärger zu Hause/in der Beziehung wird schnell verdrängt

Verpflichtung und Gruppendruckmit anderen mithalten wollen, sie im Spiel oder im gemein-

samen Austausch nicht 'hängen lassen'

wer nicht dabei bleibt, läuft Gefahr, zukünftig ausgeschlossen zu werden

Es hört niemals auf!Bücher, Fernsehsendungen, Filme haben ein Ende – Digitale

Spiele und Online-Dienste nicht!

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29 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201529 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Kritierien für einen dysfunktionalen Medienumgang

Sucht? Abhängigkeit?

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30 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201530 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Begriffliche Abgrenzungen

Exzessive Mediennutzung (Hajok/Rommeley 2014)

zeitlich ausgedehnte übermäßige Mediennutzung → relational bezogen auf 'typische' Mediennutzung einer Altersgruppe

Jedes Medium 'generiert' seine eigene Generation → Lese-ratten, Fernseheulen, Computernerds, Internetabhängige ...

Abhängigkeit (Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2003)

definiert seelischen, ggf. auch körperlichen Zustand

trotz körperlicher, seelischer, sozialer Nachteile unüberwind-bares Verlangen nach Substanz oder Verhalten

Sucht im allg. Sprachgebrauch synonym mit Abhängigkeit verwendet

bereits 1964 von der WHO zugunsten des Begriffs „Abhängigkeit“ aufgegeben → auch im Fachdiskurs

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31 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201531 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Abhängig – oder doch nicht? (Thiemann 2018)

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32 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201532 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Kriterien: Sucht/Abhängigkeit (klicksafe 2018)

1. Einengung des Alltagdie jeweilige Mediennutzung wird als wichtigste Tätigkeit

empfunden und anderes darauf abgestimmt

2. Regulation negativer GefühleMediennutzung zur Belohnung und Verdrängung (z.B.

schlechter Schulnoten, Beziehungsstress, Streitereien)

3. Toleranzentwicklungdie beliebten Medien müssen häufiger und länger genutzt

werden, um das positive Erleben aufrecht zu erhalten

4. Entzugserscheinungenes kommt zu Nervosität, Unruhe, Gereiztheit, wenn die

gewünschte Mediennutzung nicht erfolgt/nicht möglich ist

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33 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201533 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Kriterien: Sucht/Abhängigkeit (klicksafe 2018)

5. KontrollverlustEs wird immer schwieriger, das eigene Verhalten zu

hinterfragen und zeitliche Beschränkungen durchzuhalten

6. RückfälleVersuche, die Mediennutzung auf Dauer einzuschränken,

misslingen immer wieder

7. Negative AuswirkungenVerpflichtungen von Schule, Arbeit, Freunden etc. werden

verdrängt, der Alltag verliert an Reiz

Zu viel ist es, wenn mindestens drei Kriterien über einen 'längeren' Zeitraum (3 Monate) zutreffen!

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34 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201534 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Aktuelle ‘Pathologisierung’ (WHO 2018)

Gaming Disorder – ComputerspielabhängigkeitEntwurf 11. Revision zur Klassifizierung von Krankheitsbildern

(ICD-11) → mentale Verhaltens-/Neuroentwicklungsstörung

characterized by a pattern of persistent or recurrent gaming behavior which may be online or offline, manifested by:

a) impaired control over gaming

b) increasing priority given to gaming to the extent that gaming takes precedence over other life interests and daily activities

c) continuation or escalation of gaming despite the occurance of negative consequences

Gaming behaviour and other features are normally evident over a period of at least 12 months in order for a diagnosis to be assigned.

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35 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201535 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Befunde zur Verbreitung und mögliche Einflussfaktoren

Jugendliche als 'Hauptrisikogruppe'

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36 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201536 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Jugend = Hauptrisikogruppe (zfsd. Hajok 2019a)

Medienabhängigkeit bei Jugendlichen überdurch-schnittlich weit verbreitet

Mädchen häufiger ‚betroffen‘ als Jungen → Social Media = 3,4 % zu 1,9 %

gestörtes Familienklima mit problematischen Eltern-Kind-Beziehungen als zentraler Risikofaktor

6 % der 12- bis 17-Jährigen mit computerspiel- oder internetbezogener (Sucht-)Störung → Verdoppelung von 2011 auf 2015

> 20 % der Jugendlichen wird bereits problematisches Nutzungsverhalten attestiert

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37 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201537 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Befunde zur Verbreitung (Orth 2017)

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38 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201538 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Vertiefung: Social Media (DAK Gesundheit 2018)

Mindestens fünf der neun zugrunde gelegten ‘Suchtkriterien’ mit “Ja” beantwortet:

2,6 % = problematischer Social Media-Gebrauch → 3,4 % Mädchen und 1,9 % Jungen

jede/r Dritte nutzt Social Media, um nicht an unangenehme Dinge denken zu müssen

jeweils jede/r Siebte nutzt Social Media oft heimlich, kann die Nutzung nicht stoppen (obwohl andere sagen, es wirklich tun zu müssen) oder fühlt sich oft unglücklich, wenn keine Nutzung

im Weiteren: Unfähigkeit an etwas anderes zu denken, Unzufriedenheit, Streit, fehlendes Interesse an Hobbies oder anderen Beschäftigungen, ernsthafte Probleme mit Familienmitgliedern oder Freunden

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39 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201539 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Vertiefung: Computerspiele (Thomasius 2019)

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40 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201540 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Die 12- bis 19-jährigen spielten 2018 fast zwei Stunden digitale Spiele → 25 Prozent mehr als 2017

Durchschnittliche Spieldauer 103 min wochentags und 125min am Wochenende

Jungen verwenden etwa zweieinhalb mal so viel Zeit mit digitalen Spielen wie Mädchen

Die 'exzessivsten' Spieler sind Jungen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren

Vertiefung: Computerspiele (MPFS 2018)

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41 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201541 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Vertiefung: Computerspiele (Thomasius 2019)

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42 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201542 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

IndividuelleDispositionen

Einsamkeit

geringes Selbstwertgefühl

Schüchternheit

Unfähigkeit,Probleme zu bewältigen

Stress

Langeweile

Fehlende Alternativen,

Hobbies und Interessen

Frustration

kritische Übergangsphasen

und Lebenssituationen

Misserfolge

fehlende Erfolgserlebnisse

in der realen Welt

Depressionen

geringe Verhaltenskontrolle

(Versagens-)Ängste

Faktoren seitens der Nutzer (zsfd. Hajok 2017)

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43 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201543 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Familie und Soziales Umfeld (zsfd. Hajok 2017)

Soziale Faktoren, die eine Medienabhängigkeit begünstigen (können):

soziale Ausgrenzung, Desintegrationserfahrung und fehlende Einbindung in Klassenverband und Peer-group

zu wenig (alternative) gemeinsame Beschäftigungen in Peer-group und Familie

gestörtes Familienklima mit problematischen Eltern-Kind-Beziehungen ein zentraler Risikofaktor → Nebeneinander anstatt Miteinander als Normalzustand

Fehlende Grenzsetzungen bei der Erziehung und fehlendes Wissen der Erziehenden bzgl. des Medienumgangs ihrer Kinder

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44 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201544 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Perspektive Heranwachsender (Hajok & Rommeley 2014)

Hohe emotionale Verbundenheit mit MediumMan wehrt sich, ist hektisch und zickig, fühlt eine

Zeitverschwendung, die unglücklich/müde macht

Medien vs. Anforderungen des AlltagsMan ist permanent abgelenkt, hat keine Kontrolle, nimmt die

Konsequenzen in Kauf – mit schlechtem Gewissen

Ausweglosigkeit aus der SituationMan muss weiter machen, fühlt sich einsam, getrieben,

gestresst, angespannt, kann sich aber nicht disziplinieren

Angst, den Anschluss zu verpassenMan fürchtet, nicht mehr mitreden zu können, wenn man

nicht permanent on ist, und ist ständig erreichbar

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Umfassende Unterstützung für Betroffene

Konsequenzen für die Hilfen

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Betroffene ‘ernst nehmen‘

Ansetzen an Schwachstellen und Vorschlägen, die bspw. Heranwachsende selbst artikulieren (Wölfing et al. 2015)

sie empfehlen selbst mediale Abstinenzräume und medienfreie Zeiten (z.B. während des Schlafens)

sie verweisen auf fehlendes Wissen von Eltern/Pädagogen zu ihrem Medienumgang und die Möglichkeit, ergriffene regulatorische Maßnahmen leicht zu umgehen

sie stören sich an Vorurteilen und einer zu großen Besorgtheit Erwachsener und kritisieren dämonisierende und pauschaulisierende Informations- und Lernmaterialien

sie wünschen sich eine Kommunikation mit den Erwachsenen 'auf Augenhöhe' und ein gemeinsames Aushandeln von klaren Regeln zum Medienumgang

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47 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201547 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Zur Selbstreflexion anregen (bpb 2019)

Themen

News – Filme & Videoclips – Reality-TV – Computerspiele – Communities

Anliegen: Phänomene der digitalen Medienwelt anschaulich aufgreifen/erklären

Ziel: Unterstützung beim Erwerb von (Struktur-)Wissen

Diskurse

Gewalt in Medien – Sex in Medien – Prominent um jeden Preis? – Privatheit – Gefangen in Medienwelten

Anliegen: öffentliche Diskurse in ihren Facetten nachzeichnen

Ziel: Anregung zu Reflexion über Medien/eigene Nutzung

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48 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201548 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Aufklärung und Reflexion

stop & go Jugendschutzparcours

konzipiert für die mobile außerschulische Jugendarbeit

Heranwachsende setzen sich selbständig und spielerisch mit Normen des Jugendschutzes auseinander

Themenbereiche: Sucht, Werbung, jugendgefährdende Medien u.a.m.

Ziel: Akzeptanz, Transparenz und Nachvollziehbarkeit restriktiv-bewahrender Maßnahmen bei der Zielgruppe erhöhen

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49 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201549 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Selbstaufklärung (www.handysektor.de)

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50 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201550 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Selbsttest für 'Betroffene' (www.ins-netz-gehen.de)

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51 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201551 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Erzieherisches Handeln (Berg 2019)

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52 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201552 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Erziehungskonzepte (Eggert et al. 2013)

Muster (medien-)erzieherischen Handelns

nicht nur in Familien

Medienumgang'laufen lassen'

→ nur vereinzelte Regelungenund kaum Begleitung

Normgeleitetkontrollieren

→ zielgerichtetes Handeln entlangstrikter Orientierungslinien

Funktionalistischkontrollieren

→ Regeln und Verbote, umFamilienalltag nicht zu stören

Einen Handlungs-rahmen setzen→ klare inhaltliche undzeitliche Regulierung

Individuellunterstützen

→ orientiert an Bedürfnissen,Alter und Entwicklungsstand

Beobachten undsituativ eingreifen

→ intuitives situationsbezogeneserzieherisches Handeln

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53 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201553 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Hilfsmittel zur Erziehung

www.mediennutzungsvertrag.de

gemeinsame Vereinbarungen von Heranwachsenden und ihren Erziehenden

inhaltliche/zeitliche Absprachen treffen, Verhaltensregeln aufstellen

Orientierung an Richtwerten für verschiedene Altersgruppen und unterschiedliche Medien

erster Schritt zur Etablierung einer diskursiven Begleitung des Medienumgangs

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55 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201555 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Erziehungsratgeber (www.schauhin.info)

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Hilfe und Tipps für Erziehende (Klicksafe 2018)

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57 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201557 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Beratung und Hilfe vor Ort (www.fv-medienabhaengigkeit.de)

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Ambulanz vor Ort? (www.unimedizin-mainz.de)

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59 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201559 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Heranwachsende 'gefährdeter' als Erwachsene

entwicklungsbedingt fehlende Kompetenzen → Fähigkeit zur Selbstregulation und Verantwortungsbewusstsein noch nicht ausgebildet

zunehmend selbständiges Erschließen der Medienwelt ist mehr von Neugierde als von Vorsicht gekennzeichnet

'Klientel' der Kinder- und Jugendhilfe

auch bzgl. des Medienumgangs Erfahrung mit Vernach-lässigung und Benachteiligung → Zugangsbarrieren

exzessive Mediennutzung neben psychopathologischen Auffälligkeiten und 'klassischen' konsumbezogenen Problemlagen (Alkohol, Tabak, Drogen etc.) verbreitet

Besondere Herausforderung?

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60 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201560 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Besonderes 'Klientel' (Gebel et al. 2018)

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61 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201561 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Missverständnisse? (Hajok 2015b)

Das entgegengebrachte 'Vertrauen'

pädagogischen Fachkräften wird auch bezogen auf den Medienumgang von Heranwachsenden hohes Maß an Vertrauen und Kompetenz zugesprochen

Fehlen von 'Patentrezepten' und Medienwissen

auch professionell Erziehende haben Unsicherheiten bzgl. 'richtiger' Medienerziehung und Medienkompetenzförderung

fehlendes Wissen um aktuelle Chancen und Risiken des Medienumgangs → Aus-, Fort- und Weiterbildung!

Zunehmend schwer 'durchschaubare' Medienwelten Fachkräfte haben immer weniger 'Einblick' in die sich schnell

wandelnden Medienwelten Heranwachsender

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62 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201562 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Medienkonzept? Ja, danke! (Hajok 2019b)

Ohne Medienkonzept keine angemessene Begleitung!

Grundlegend Ziel: Kritisch-reflexiver Medienumgang

1. Offen sein gegenüber Medienumgang und Haltung zeigen

2. Mediale Handlungsräume schaffen und definieren/regeln

3. Medienbezogene Vorlieben/Kompetenzen berücksichtigen

4. Umsetzung gesetzlicher Bestimmungen zu Schutz/Förderung

5. Kontinuierliche Fort-/Weiterbildung der Fachkräfte

6. Konkrete Hilfen bei negativen Medienerfahrungen bieten

7. Vorhandene Strukturen medienpädagogischer Arbeit nutzen

8. Alle am ‚System‘ Beteiligten ins Boot holen/unterstützen

9. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Konzeptes

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63 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201563 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

Pädagogische Konzepte (nach Süss et al. 2013)

Handlungskonzepteund medienpäda-

gogische Zugänge

Bewahren→ Vor problematischen

Inhalten und Umgangsweisenfern halten

Aufklären→ Wissen vermitteln, auf dessen

Grundlage die Medien 'durchschaut'Werden können

Reparieren→ Unterstützung bei der Verarbeitung

von negativen Erfahrungen undVerunsicherungen

Reflektieren→ Anregen, den Medienalltag auf derBasis bislang gemachter Erfahrungen

bewusst zu gestalten

Handeln→ Befähigen, sich als aktiv

handelnde Nutzer selbst in denMedien auszudrücken

Auch bzgl. Medienabhängigkeit ist 'gute' Soziale Arbeit kommunikativ, subjekt-/handlungsorientiert

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Danke für Aufmerksamkeit!

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65 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201565 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

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66 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen 201566 Medienabhängigkeit und Onlinesucht (11.10.2019)

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