Max v. Brunn

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I2. M~.RZ I925 KLINISCHE WOCHENSCH ordnung in dem Sinne erl~gt, dab die ~rztliche Vorprfifung aus den F~chern der Zoologie, Botanik, Physik und Chemie bereits naeh Beendigung des zweiten medizinisehen Studiensemesters abgeleg~ werden kann, wenn der im w 8 der Prfifungsordnung geforderte Nachweis beigebracht wird, dab die Vorlesungen der oben ge- nannten F~cher geh6rt worden sind, und der Kandidat regelm~3ig und mit Erfolg an einem chemischen Praktikum teitgenommen hat. Dagegen dart die Vorprfifung aus Anatomie and Physiologie erst nach Beendigung des vierten Studiensemesters abgelegt werden, wobei die Vorschriften des w 8 der Prfifungsordnnng bezaglich dieser F~cher erfflllt sein mflssen. Dadureh, dab die Ausffihrungsbestimmungen die Teilung der Vorpri~/ung nur als Kannvorsehri]t, also als zul~ssige M6glichkeit, enthalten, wird jeder Zwang auf die Studierenden yon der neuen Prtifungsordnung abzuweichen vermieden. Der Student kann yon allem Anfang an seinen Studienplan nach der einen oder an- RIFT. 4. ]AHRGANG. Nr. ii 527 deren Richtung hin selbst bestimmen, ohne die geringste Benach- teiligung, selbst dann, wenn er yon der anf~nglich geplanten Ab- legung der Teilprfifung nach dem zweiten Semester aus irgendwelchen Grfinden abzusehen gezwungen ist. Ich bin fiberzeugt davon, dab die grofle Mehrzahl der Studierenden yon der in der geforderten Ans- ffihrungsbestimmung enthaltenen Vergi~nstigung Gebrauch machen wird und dal3 dann die Er/olge des gesamten vorklinischen Unterrich- tes, insbesondere aber die des anatomisehen und physiologischen niel bessere sein werden als nach der neuen Prt~fungsordnung ohne Zwei- teilung der Vorprfifung. Ant Grund der gesammelten giinstigen Erfahrungen wird dann wohl such das Reichsministerium des Innern zu einer entsprechenden Ab~nderung der Prfifungsordnung vom 5. Juli 1924 sich entschliel3en, zumal diese nicht nur in dem Teil, der fiber die Vorprflfung handelt, sondern auch in jenem fiber die f~rztliche Priifung abfmderungsbedfirftig fat, wie sich sehr bald bei der Handhabung der neuen Prfifungsordnung ergeben wird. ARTHUR Am 8. Februar verschied in Grunewald-Berlin ARTHUR ~-IEFFTER, seit 19o8 Professor der Pharmakologie and Direktor des pharma- kologischen Instituts der Universit~Lt Berlin in seinem 66. Lebens- jahre. In Leipzig geboren und erzogen, widmete er sich nach rite vollendetem Studium der Chemie und der Medizin 1886 der Pharma- kologie. Noch in den 8oer Jahren wurde er Assistent an dem damals neu gegrfindeten Leipziger pharmakologischen Institut, war hiernach yon 1898 an am Berliner Reichsgesundheitsamte ti~tig, his er ganz im Anfang des neuen Jahrhunderts das Ordinariat ffir Pharma- kologie und medizinische Chemie an der Universit&t Bern fiber- nahm; yon dort folgte er nach 19o 5 in kurzen ZwischeurXumen Be- rufungen nach Marburg und Berlin. Seine pharmakologische For- schert~tigkeit begann er schon 1886 mit der Entdeckung der Chloralose; hierauf folgten im Laufe der Jahre zahlreiche weitere Experimentaluntersuchungen ant al!gemein-biochemischem und be- sonders pharmakologischem Gebiet, bei denen er in der Reget seine Probleme nach chemischen Gesichtspunk• und h~ufig such mit chemischen Methoden erfolgreieh behandelte, und dereu ErgebrAsse die Wissenschaft nach vielen Seiten bereichert haben. Als Mensch sowohl wie auch als Lehrer and Forscher war ARTHUR HEFFTER eine auf das Positive gerichtete Natur. sein ruhiges und besonnenes HEFFTER -~. Wesen kam flberall; besonders auch in seiner verantwortungsvollen und aufreibenden 6ffenttichen T~tigkeit sis wissenschafflicher Gut- achter vorteilhaft zur Geltung. Unter schwierigen Verh~ltnissen ist es ihm gegtfickt, ffir die Herausgabe des groB angelegten ,,Hand- buch der experimentellen Pharmakologie" noch vor Ausbruch des Weltkireges zun~Lchst eine stattliche Anzahl yon Autoren zu ge- winnen und nach Beendigung des Krieges zwei Drittel des groBen Werks im Buchhandel erseheinen zu sehen, wenn es ihm auch trotz der Grogzfigigkeit des Verlegers nicht mehr verg6nn% war, die Voll- endung des Ganzen zu erleben. Ein lange und lebhaft empfundenes Bedfirfnis aller Fachgenossen ist endlich durch dieses Buch be- friedigt. -- Auch auBerhalb des Berufes war ARTHUR HEFFTER ein harmonisches Daseiu beschieden. u frfiher Jugend an war er ffir Musik begeistert; vor seiner Verheiratung huldigte er dem Alpen- sport; an der Seite einer gleichgesinnten Gattin hat er mehr als 3 ~ glfickliche Jahre im Kreise yon Kindern und Enkeln verlebt. Dem Schreiber dieser Zeilen war der Verstorbene fast 4o Jahre lang eng verbunden: im Anfang als hoffnungsvoller Schfiler, dann ein Dezennium lang als Assistent und verst~ndnisvoller Mitarbeiter und endlich auch nach der Trennung unserer Lebenswege stets als ein treuer Freund. R. BOEHM, Leipzig. MAX v. Am 22. Dezember 1924 starb in Bochum der Chefarzt des Biran- kenhauses Bergmannsheil, Professor Dr. MAX v. BRUNN, nach einem schweren, qualvollen Herzleiden im Alter yon 49 Jahren. MAx v. BRUNN wurde geboren am 15. Februar 1875 zu Ober- Reichenbach i. d, Lausitz. Er war Assistent bei leLt~GGE in Breslau und ZIEGLER in Freiburg. Als Schiller PAUL V. BRUNS blieb er yon 19o1--19o 3 an der Chirurgischen Klinik in Tflbingen, deren Ober- arzt er sp~Lter wurde, fibernahm dann die chirurgische Abteilung des Augusta-Hospitals in Bochum und 1918 das Krankenhaus ,, Bergmannsheil". Der Tod setzte einem selten arbeitsreichen Leben ein frfihes Ende. v. BRUNN hat ohne Rflcksicht auf seine eigene Person mit zXher Energie seine groBe Arbeitsk~aft ganz in den Dienst seiner Anstalten und der Wissenschaft gestellt. Neben der umfassenden T~tigkeit als Leiter eines der gr6Bten Krankenh~user des rheinisch- BRUNN -~-. westf~lischen Industriegebietes ffihrte er mit groBer Hingabe lange Jahre die RedaktionsgeschMte der Brunssehen Beitr~,ge, ein Verm~chtnis seines Lehrers PAUL V. BRUNS, and land such nebenher noch Zeit zu eigener wissenschaftlicher Arbeit. 1922 er- schien noch ,,Die Lumbalan~sthesie", sein letztes gr6Beres Werk. Aus seinem wissenschaftlichen Wirken sind neben zahlreichen kleineren und gr6geren Arbeiten vor allem ,,Die Allgemeinnarkose" und ,,Chirurgische Krankheiten der unteren Extremit~ten", welche er nach dem Tode NAssEs vollendete, zu nennen. Wer den pflichtgetreuen, aufrech%en Mann als Schiller in seiner Arbeit beobachten und yon ihm lernen konnte, der nahm bleibende werte mit ins Leben hinaus, wet ihm n~her trefen durfte, dem blieb er ein treuer Freund und Berater. Sein frfiher Tod wird im ganzen rheinisch-westf~lischen Industriegebiet aufs tiefste be- dauert, seine Assistenten werden den vorbildliehen Lehrer nie ver- gessen. EICHHOFF, Mfinster i. W. TAGESGESCHICHTE. In der Sitzung der Berliner medizinischen Gese!lschaft vom 4. M~rz 1925 gedachte der Vorsitzende FR. KRAUS des am 28. t~ebruar dahingeschiedenen Relchspr~sidenten Friedrieh Ebert, dessen feierliche Beisetzung mit dem Tage der Sitzung zu- sammenfiel. KRAUS hob die Bedeutung der Pers6nllchkeit des Dahingeschiedenen nnd seiner Verdienste um die Erhaltung des Reiches hervor. Durch die Sti~tte, yon der diese Worte aus- gingen, war KRAUS zugleich der Vertreter und Sprecher der deutschen J~rzteschaft. Gesetzgebung und Verwaltung. D~ auf die praktische Aus- bildung des 5rztllehen Nachwuehses in der Geburtshil]e durch die neue Prfifungsordnung besonderer Wert gelegt wird, so wird yon der i~lteren Bestimmung Abstand genommen, wonach in 6trent- lichen Entbindungs- und HebammenlehranstMten im allgemeinen nur ein Praktikant angenommen werden soll. Die Gesuche sollen vielmehr weitgehend berficksichtigt werden, sofern geniigende BeschMtigung unter sachgemi~Ber Leitung gewiihrleistet ist. Bayern hat eine neue Pri~Jungsordnung Ji~r den iirztliehen Staats- dienst yore 7. Januar 1925 erlassen, die am I. April 1925 in Kraft tritt und die eine schriftliche, praktische und mfindliche Prflfung vorsieht. Durch einen ErlaB des preuBischen Ministers ffir Wissenschaft wird der Druckzwang ffir Doktordissertationen mit der Erm~ch- tigung des Erlasses ill F~llen wirtschaftlichen Unverm6gens wieder eingeffihrt. Der Bund deutscher Assistenz~rzte verlegt am I. M~rz seine Geschiiftsstelle yon Berlin nach Leipzig, Riebeckstr. 63. Die yon der Niederl~ndischen Vereinigung ffir Psychiatrie und Neurologie zu vergebende Ramaer-Medaille wurde den Herren C. WINKLER, JELGERSMA, KAPPERS, VAN DER SCHEER, MAGNUS, BOUMAN und BROUWER verliehen. Das Mikroskop yon Lister mit Hilfsapparaten und seinen Dauer- praparaten wurde dem Hunter-Museum in Glasgow gestiftet und wird dort neben dem Mikroskop yon Hunter aufgestellt werden. Die California and Western Med. vom Januar widmet dem am 28. August 1924 gestorbenen FRIEDRICH FEHLEISEN einen herz-

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I2. M~.RZ I925 K L I N I S C H E W O C H E N S C H

o r d n u n g in d e m Sinne erl~gt, dab die ~rzt l iche Vorpr f i fung aus den F~che rn der Zoologie, Botan ik , P h y s i k u n d Chemie berei ts naeh Beendigung des zweiten medizinisehen Studiensemesters abgeleg~ werden kann, w e n n de r i m w 8 der P r f i f u n g s o r d n u n g geforder te Nachweis be igebrach t wird, dab die Vor l e sungen de r oben ge- n a n n t e n F~che r geh6r t worden sind, u n d der K a n d i d a t rege lm~3ig u n d m i t Erfo lg an e inem c h e m i s c h e n P r a k t i k u m t e i t g e n o m m e n ha t . Dagegen da r t die Vorpr f i fung aus A n a t o m i e a n d Phys io logie ers t n a c h B e e n d i g u n g des v ie r ten S t u d i e n s e m e s t e r s abge leg t werden , wobei die Vorschr i f t en des w 8 der P r f i f u n g s o r d n n n g bezagl ich dieser F~cher erfflllt sein mflssen.

D a d u r e h , dab die A u s f f i h r u n g s b e s t i m m u n g e n die Teilung der Vorpri~/ung nur als Kannvorsehri]t, also als zul~ssige M6glichkeit , en tha l t en , wird j eder Z wang au f die S t ud i e r enden yon der n e u e n P r t i f u n g s o r d n u n g a b z u w e i c h e n ve rmieden . Der S t u d e n t k a n n yon a l lem A n f a n g an se inen S tud ienp lan n a c h der e inen oder an-

RIFT. 4. ] A H R G A N G . N r . ii 527

deren R i c h t u n g h i n se lbs t b e s t i m m e n , ohne die ge r ings te B e n a c h - te i l igung, se lbs t dann , w e n n er yon der anf~ngl ich g e p l a n t e n Ab- l egung der Tei lprf i fung n a c h d e m zwei ten Semes te r aus i rgendwe lchen Grf inden a b z u s e h e n gezwungen ist. I ch b in f iberzeugt davon , dab die grofle Mehrzahl der S tud i e r enden yon der in der ge fo rde r t en Ans - f f i h r u n g s b e s t i m m u n g e n t h a l t e n e n Vergi~nstigung G e b r a u c h m a c h e n wird u n d dal3 d a n n die Er/olge des g e s a m t e n vork l in i schen Un te r r i ch - tes, insbesondere aber die des a n a t o m i s e h e n u n d phys io log ischen niel bessere sein werden als n a c h der n e u e n Pr t~ fungsordnung ohne Zwei- t e i lung der Vorprf i fung. An t Grund der g e s a m m e l t e n g i ins t igen E r f a h r u n g e n wird d a n n wohl s u c h das R e i c h s m i n i s t e r i u m des I n n e r n zu einer e n t s p r e c h e n d e n A b ~ n d e r u n g der P r f i f u n g s o r d n u n g v o m 5. Ju l i 1924 s ich entschliel3en, zuma l diese n i ch t n u r in d e m Teil, der fiber die Vorpr f l fung hande l t , sondern a u c h in j e n e m fiber die f~rztliche Pr i i fung abfmderungsbedf i r f t ig fat, wie sich sehr ba ld bei der H a n d h a b u n g der neuen P r f i f u n g s o r d n u n g ergeben wird.

ARTHUR

Am 8. F e b r u a r ve r sch ied in Grunewa ld -Ber l in ARTHUR ~-IEFFTER, seit 19o8 Professor der P h a r m a k o l o g i e a n d Di rek tor des p h a r m a - kologischen I n s t i t u t s der Universit~Lt Ber l in in s e inem 66. Lebens- jahre . I n Leipzig geboren u n d erzogen, w i d m e t e er sich n a c h r i te v o l l e n d e t e m S t u d i u m der Chemie u n d der Medizin 1886 der P h a r m a - kologie. Noch in den 8oer J a h r e n wurde er Ass i s t en t an d e m d a m a l s neu gegr f inde ten Leipziger p h a r m a k o l o g i s c h e n In s t i t u t , war h i e rnach yon 1898 a n a m Ber l iner R e i c h s g e s u n d h e i t s a m t e ti~tig, h is er ganz i m A n f a n g des n e u e n J a h r h u n d e r t s das Ord inar ia t ffir P h a r m a - kologie u n d mediz in i sche Chemie an der Universi t&t Bern fiber- n a h m ; yon dor t folgte er n a c h 19o 5 in ku rzen ZwischeurXumen Be- r u f u n g e n n a c h M a r b u r g u n d Berl in. Seine p h a r m a k o l o g i s c h e For- scher t~ t igke i t b e g a n n er schon 1886 mi t der E n t d e c k u n g der Chloralose; h i e r au f fo lg ten i m L au fe der J a h r e zahl re iche weitere E x p e r i m e n t a l u n t e r s u c h u n g e n a n t a l !geme in -b iochemischem u n d be- sonders p h a r m a k o l o g i s c h e m Gebiet , bei denen er in der Reget seine P r o b l e m e nach c h e m i s c h e n Ges ich t spunk• u n d h~uf ig s u c h m i t chemi schen M e t h o d e n erfolgre ieh behande l t e , u n d dereu ErgebrAsse die Wis senscha f t n a c h v ie len Sei ten bere icher t haben . Als Mensch sowohl wie auch als Lehre r a n d Forsche r war ARTHUR HEFFTER eine au f das Positive ger ich te te N a t u r . s e i n ruh iges u n d besonnenes

HEFFTER -~.

W e s e n k a m flberall; besonders auch in seiner v e r a n t w o r t u n g s v o l l e n u n d au f r e ibenden 6ffent t ichen T~t igkei t s is wissenschaf f l i cher Gut - a ch t e r vo r t e i lha f t zur Gel tung. U n t e r schwier igen Verh~l tn i ssen is t es i h m gegtfickt, ffir die H e r a u s g a b e des groB ange leg ten , ,Hand- b u c h der expe r imen te l l en P h a r m a k o l o g i e " noch vor A u s b r u c h des Wel tk i reges zun~Lchst eine s t a t t l i che Anzah l yon A u t o r e n zu ge- w innen u n d n a c h Beend igung des Kr ieges zwei Dr i t t e l des groBen W e r k s im B u c h h a n d e l e r sehe inen zu sehen, w e n n es i h m au ch t ro tz der Grogzfigigkeit des Verlegers n i ch t m e h r verg6nn% war, die Voll- e n d u n g des Ganzen zu er leben. E in l ange u n d lebhaf t e m p f u n d e n e s Bedfirfnis a l ler Fachgenos sen is t endl ich d u r c h dieses B u c h be- fr iedigt . - - A u c h auBerha lb des Berufes war ARTHUR HEFFTER ein h a r m o n i s c h e s Dase iu beschieden. u frfiher J u g e n d an war er ffir Mus ik bege is te r t ; vor seiner V e r h e i r a t u n g hu ld ig t e er d e m Alpen- spor t ; an der Seite e iner g le ichges inn ten G a t t i n h a t er m e h r als 3 ~ glfickliche J a h r e im Kreise yon K i n d e r n u n d E n k e l n ver lebt .

D e m Schreiber dieser Zeilen war der Vers to rbene fas t 4o J ah re l ang eng v e r b u n d e n : im A n f a n g als ho f fnungsvo l l e r Schfiler, d a n n ein D e z e n n i u m l ang als Ass i s t en t u n d ve r s t~ndn i svo l l e r Mi ta rbe i te r u n d end l ich auch n a c h der T r e n n u n g unse re r Lebenswege s te t s a ls e in t r eue r F r eund . R. BOEHM, Leipzig.

MAX v.

A m 22. D e z e m b e r 1924 s t a rb in B o c h u m der Chefarz t des Biran- kenhause s B e r g m a n n s h e i l , Professor Dr. MAX v. BRUNN, nach e inem schweren, qua lvo l l en Herz le iden i m Al ter y o n 49 Jah ren .

MAx v. BRUNN wurde geboren a m 15. F e b r u a r 1875 zu Ober- Re i chenbach i. d, Laus i tz . E r war Ass i s t en t bei leLt~GGE in Bres lau u n d ZIEGLER in Fre iburg . Als Schiller PAUL V. BRUNS bl ieb er yon 19o1--19o 3 an der Chi rurg i schen Kl in ik in Tf lbingen, de ren Ober- a rz t er sp~Lter wurde , f i b e r n a h m d a n n die ch i rurg i sche A b t e i l u n g des A u g u s t a - H o s p i t a l s in B o c h u m u n d 1918 das K r a n k e n h a u s ,, B e r g m a n n s h e i l " .

Der Tod se tz te e inem se l ten a rbe i t s re i chen L e b e n ein frfihes Ende . v. BRUNN h a t ohne Rf lcks icht au f seine eigene Pe r son m i t zXher Energ ie seine groBe Arbe i t sk~af t ganz in den Diens t seiner A n s t a l t e n u n d der W i s s e n s c h a f t gestel l t . Neben der u m f a s s e n d e n T~t igkei t als Le i te r e ines der gr6Bten K r a n k e n h ~ u s e r des rhe in isch-

BRUNN -~-.

wes t f~l i schen Indus t r i egeb ie t e s ff ihr te er m i t groBer H i n g a b e lange J a h r e die R e d a k t i o n s g e s c h M t e der B r u n s s e h e n Beitr~,ge, e in Ve rm~ch tn i s seines Lehre r s PAUL V. BRUNS, a n d l a n d s u c h nebenhe r noch Zeit zu e igener wissenschaf t l i che r Arbei t . 1922 er- sch ien noch ,,Die L u m b a l a n ~ s t h e s i e " , sein le tz tes gr6Beres Werk . Aus se inem wissenschaf t l i chen W i r k e n s ind neben zah l re ichen k le ineren u n d gr6geren Arbe i ten vor a l l em ,,Die A l l g e m e i n n a r k o s e " u n d , ,Chirurgische K r a n k h e i t e n der u n t e r e n E x t r e m i t ~ t e n " , welche er nach d e m Tode NAssEs vol lendete , zu nennen .

Wer den pf l ich tge t reuen , aufrech%en M a n n als Schiller in seiner Arbe i t beobach t en u n d y o n i h m le rnen konn te , der n a h m b le ibende w e r t e m i t ins Leben h inaus , we t i h m n~her t r e f en durf te , d e m blieb er ein t r eue r F r e u n d u n d Bera te r . Sein frf iher Tod wird im ganzen rhe in i sch-wes t f~ l i schen Indus t r i egeb ie t aufs t ie fs te be- dauer t , seine Ass i s t en t en werden den vorb i ld l iehen Lehre r nie ver- gessen. EICHHOFF, Mfinster i. W.

TAGESGESCHICHTE. In der S i t zung der Ber l iner med iz in i schen Gese! lschaf t v o m

4. M~rz 1925 gedach te der Vors i t zende FR. KRAUS des am 28. t~ebruar dahingeschiedenen Relchspr~sidenten Friedrieh Ebert, dessen feier l iche Be i se t zung m i t d e m T a g e der S i t zung zu- sammenf ie l . KRAUS hob die B e d e u t u n g der Pe r s6n l l chke i t des D a h i n g e s c h i e d e n e n n n d s e i ne r Verd iens te u m die E r h a l t u n g des Reiches hervor . D u r c h die Sti~tte, y o n der diese W o r t e aus- gingen, war KRAUS z u g l e i c h d e r Ver t r e t e r u n d Sprecher der d e u t s c h e n J~rzteschaft .

Gese tzgebung und Verwal tung. D~ auf die p r ak t i s che Aus- bildung des 5rztllehen Nachwuehses in der Geburtshil]e d u r c h die neue P r f i f u n g s o r d n u n g besonde re r W e r t ge legt wird, so wird yon der i~lteren B e s t i m m u n g A b s t a n d g e n o m m e n , w o n a c h in 6trent- l ichen E n t b i n d u n g s - u n d H e b a m m e n l e h r a n s t M t e n i m a l lgemeinen n u r ein P r a k t i k a n t a n g e n o m m e n werden soll. Die Gesuche sollen v i e lmehr we i t gehend ber f icks ich t ig t werden , sofern geni igende B e s c h M t i g u n g u n t e r sachgemi~Ber L e i t u n g gewiihr le is te t ist.

B a y e r n h a t e ine neue Pri~Jungsordnung Ji~r den iirztliehen Staats- dienst yore 7. J a n u a r 1925 erlassen, die a m I. Apri l 1925 in K r a f t

t r i t t u n d die eine schrif t l iche, p r ak t i s che u n d mfindl iche P r f l f u n g vors ieh t .

D u r c h e inen ErlaB des preuBischen Minis ters ffir W i s s e n s c h a f t wird der D r u c k z w a n g ffir Dok to rd i s s e r t a t i onen m i t der E r m ~ c h - t i g u n g des Er lasses ill F~llen wi r t scha f t l i chen U n v e r m 6 g e n s wieder eingeff ihr t .

Der Bund deutscher Assistenz~rzte ver leg t a m I. M~rz seine Geschi i f tss tel le yon Ber l in n a c h Leipzig, R iebecks t r . 63.

Die yon der Nieder l~ndischen Vere in igung ffir P sych ia t r i e u n d Neurologie zu ve rgebende Ramaer -Meda i l l e wurd e den H e r r e n C. WINKLER, JELGERSMA, KAPPERS, VAN DER SCHEER, MAGNUS, BOUMAN u n d BROUWER ver l iehen.

Das Mikroskop yon Lister m i t H i l f s a p p a r a t e n u n d se inen Daue r - p r a p a r a t e n wurde d e m H u n t e r - M u s e u m in Glasgow ges t i f t e t u n d wird do r t neben d e m Mikroskop yon H u n t e r aufges te l l t werden .

Die Cal i fornia and W e s t e r n Med. v o m J a n u a r w i d m e t d e m a m 28. A u g u s t 1924 ges to rbenen FRIEDRICH FEHLEISEN einen herz-