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Marc Ingber, Lucas Pepe Cadonau, Jürg Tinto Bläuer Sachtexte zum Thema „Zirkus“ Abwechslungsreiche Materialien bringen den Zirkus in das Klassenzimmer Marc Ingber Lucas Pepe Cadonau Jürg Tinto Bläuer So ein Zirkus ... Abwechslungsreiche Materialien und Übungen bringen den Zirkus in das Klassenzimmer Grundschule Downloadauszug aus dem Originaltitel: Marc In Lucas Pepe Cado Jürg Tinto B Abwechslungsreiche Materialien und Übungen bringen den Zirkus in das Klassenzimmer Grundsch D Downloadauszug D Downloadauszug a aus dem Originaltit tel: ng o B hu g g g g g g gbe ber o o o o o on o au au B B Bl l l l ue ue ue ue e e ue e ue e e ue ue e e e e e e e e e e e e ue e e e e e e e e e e e e e er r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r r h h h hu u u u ul u u e

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Marc Ingber, Lucas Pepe Cadonau,Jürg Tinto Bläuer

Sachtexte zumThema „Zirkus“

Abwechslungsreiche Materialien bringen den Zirkus in das Klassenzimmer

Marc Ingber

Lucas Pepe Cadonau

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Abwechslungsreiche Materialien und Übungen

bringen den Zirkus in das Klassenzimmer

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Sachtexte zum Thema „Zirkus“

Abwechslungsreiche Materialien bringen den Zirkus in das

Klassenzimmer

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Herrrrreinspaziert!!!Kinder spielen liebend gerne Zirkus, ob daheim oder, wie bei unserem Zirkusprojekt dargestellt, in derSchule. Uns Erwachsenen täte solche Spielerei bestimmt auch öfter gut. Fast jeder träumte als Kind,hoch auf dem Seil zu balancieren, als Clown durch die Manege zu stolpern oder ein Dutzend Ara-berhengste zu dirigieren.Der Zirkus hat bis heute nichts von seiner Attraktivität – für Kinder und Erwachsene – eingebüßt.Dabei ist der Zirkus historisch gesehen nicht einmal so alt. Es gab zwar schon lange Gaukler, die aufJahrmärkten und in Schlössern spielten. Den ersten Zirkus heutiger Art gründete der EngländerPhilipp Astley aber erst 1782 in Paris. Damals als Weiterentwicklung der militärischen Reitergesell-schaften (daher heute noch das Manegenmaß für einen Zwölfer-Pferdezug).In Deutschland schätzt man, dass über 200 Zirkusunternehmen unterwegs sind. In der Schweiz sindes ebenfalls über 20. Dabei stellt sich die schwierige Frage, ob man all die Animationszirkusse, dieKinderzirkusse (die meist in den Sommerferien spielen) und all die neuen Varietés und wanderndenTheaterbühnen (oft mit einem Angebot für ein Essen im Zelt verbunden) dazu zählen soll oder nicht.Tatsache ist, dass es die „eigentlichen“ traditionellen Familienunternehmen immer schwerer haben,gute Standorte und genügend Publikum zu finden. So tobt ein richtiger Kleinkrieg um Spielorte undTermine.Selbst die großen Namen wie Barum, Renz, Roncalli, Krone, Sarrassani sowie Knie und Stey in derSchweiz bekunden Mühe, ihre Zelte füllen zu können. Zudem sind die Steuerabgaben und Ver-sicherungen für den Wagenpark und die Platzgebühren immer weiter angestiegen. Viele Unterneh-men müssen sich aufsplitten, sobald mehrere Familien vom Zirkus leben möchten.Viele Probleme haben die Zirkusse zurzeit auch mit dem Tierschutz. Die Haltung von Raubtieren istin Skandinavien schon längst verboten. Nun möchte man auch in Mitteleuropa erreichen, dass nurnoch Haustiere mit auf Tournee dürfen. Aber diese Frage beschäftigt nicht nur Zirkusse. Das Haltenvon Hamstern und Zwergmäusen in Kleinkäfigen ist mindestens ebenso fraglich.Es geht hier um die allgemeine Grundhaltung gegenüber dem Tier als Geschöpf, die vermutlichähnlich viele Facetten kennt wie jene gegenüber dem Mitmenschen. Fachleute verschiedenerTierschutzorganisationen stehen übrigens gerne für Besuche in Schulen, zum Thema „artgerechteTierhaltung“, zur Verfügung. Dieses heikle Problem wird in diesem Buch angeschnitten, Antwortenbleiben bewusst aus.Aber gehen wir zurück zum Erfreulichen.Ich besuche Zirkusse schon seit meiner Kindheit. Sobald die ersten Wagen in den Ort rollen, sucheich den Zirkusplatz auf. Schon mehrmals nutzte ich Ferientage, um den Zeltaufbau zu beobachten.Eine faszinierende Sache – fast der erste Auftritt.Und oft bin ich auch mit Zirkusleuten zusammen. Sie haben eine herzliche Art, die aber gemischt istmit einer Prise Stolz und Eigenheit, die andere eigentlich nie verletzt, aber doch eine Art Markierungbedeutet. Vermutlich brauchen sie diese Eigenschaften, um den nicht immer ganz einfachen Alltagzu bewältigen. Sie leben in einer scheinbaren Unabhängigkeit, beneidenswert als Erwachsene. Oderetwa nicht?Bei den Gemeinde- oder Stadtbehörden erfahren Sie, ob in den nächsten Wochen ein Zirkus in IhrerNähe gastiert. Dies ist eine gute Möglichkeit, unsere Vorlagen mit einem Zirkusbesuch zu verbinden.Viele Unternehmen bieten Schulen beim Besuch einen Blick hinter die Kulissen, in Vorzelte undWagen, an. Nutzen Sie dieses Angebot!Ich wünsche Ihnen viel Spaß, wenn es für Sie und Ihre Klasse heißt:„Manege frei – die Show beginnt!“

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1.Hinweise zur

Arbeit mit denKopiervorlagen

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1.1 Hinweise zu den Textblättern

Die Textblätter mit den Sachinformationen werden vor der Bearbeitung der Arbeitsblättererlesen. Die Texte können in den Klassen 1 und 2 mit Unterstützung durch Lehrkräfte und Elternbearbeitet werden. Sie können am Anfang auch vom Lehrer1 vorgelesen werden. In den Klassen3 und 4 erarbeiten die Schüler die Texte zunehmend selbstständig. Für das Lesetraining werdendie einzelnen Abschnitte an die Schüler verteilt. Sie erlesen dann ihren Teil des Textes (evtl. alsHausaufgabe). Im weiteren Verlauf lesen sie die Texte gemeinsam, was dann fließend geht, dadie Abschnitte ja geübt wurden. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig, dass alle Schüler alleTextblätter kopiert erhalten. Andererseits können die zwölf vollständigen Kapitel zu einem Port-folio zusammengeheftet werden, vielleicht inklusive Arbeitsblätter.

Das Textverständnis kann auf verschiedene Arten kontrolliert werden.

Mündlich, indem Sie einen Satzanfang aus dem Text vorlesen und das „Lösungswort“ durchDingsbums ersetzen. Die Schüler sollen dann den richtigen Begriff nennen. Beispiel: Zu dieserZeit traten auf den Marktplätzen verschiedene Künstler auf, die sogenannten Dingsbums(Gaukler).

Es können auch schriftlich Fragen gestellt werden, etwa in Multiple-Choice-Form. Beispiel:Die ersten Künstler auf den Marktplätzen nannte man

a) Marionettenb) Gauklerc) Scharlatane.

Solche Fragen können die Schüler (besonders stärkere Leser) selbst aufschreiben und danngegenseitig lösen. Bei der Bearbeitung der Arbeitsblätter erkennt man immer wieder, welcheKinder die Textvorlagen gut verstanden haben.

Ich verzichte hier bewusst auf eine Sammlung von solchen Frageblättern, weil ich meine, dassdas Lesen und der Informationsgewinn an sich Spaß machen sollten und dass dies mit der „ewi-gen verschulten Fragerei“ kaputt gemacht würde. Weit wichtiger ist hier, dass wir mit der Klassedas Unterstreichen von wichtigen Wörtern üben (in den Lesebüchern ist dies ja in der Regel ver-boten).

Mit dem kleinen Zirkus-Lexikon lernen die Schüler den Umgang mit dieser Buchform. Die un-bekannten Wörter aus dieser Sammlung sind auf den Textblättern mit einem solchen * gekenn-zeichnet. Die Schüler sollen wählen, ob sie die Wörter jeweils beim Lesen nachschlagen oder obsie das ganze Lexikon im Voraus einmal durchlesen möchten. Diese Lexikonbegriffe könnten dieSchüler als Textverständnis später selbst beschreiben. Als Lehrkraft können Sie den Text leichtvergrößern und mit Tipp-Ex Lücken schaffen, die von den Schülern wieder gefüllt werden sollen.

Zirkus wird laut Duden mit Z und k geschrieben. So wird es auch in diesem Werk gehandhabt.Fast alle Zirkusse im deutschen Sprachraum schreiben sich aber mit zwei C. Diese englischeSchreibweise kennen die meisten Schülerinnen und Schüler bereits von Plakaten oder eigenenZirkusbesuchen.

1 Aufgrund der besseren Lesbarkeit ist in diesem Buch mit Lehrer auch immer Lehrerin gemeint, ebenso verhält es sich mit

Schüler und Schülerin etc.

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2.1 Wie der heutige Zirkus entstand

2.2 Vorbereitungen auf die neue Saison

2.3 Der Zirkus auf Tournee

2.4 Das Leben im Zirkus

2.5 Der Zirkuszoo

2.6 Von der Arbeit mit Tieren

2.7 Von den Clowns

2.8 Vor der Vorstellung

2.9 Die Vorstellung beginnt

2.10 Der Zirkus im Winterquartier

2.11 Was machen Artisten im Winter?

2.12 Wie wird man Artist?

2.13 Kleines Zirkus-Lexikon

2.Sachtexte

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Vor etwa 2000 JahrenOft hören wir, der Zirkus habe seinen Ur-sprung in der Zeit der Römer und Grie-chen. Die damals stattfindendenWagen-rennen und Schaukämpfe mit wildenTieren haben aber mit dem heutigen Zir-kus nicht viel zu tun. In Rommussten zu-dem Gefangene oder Sklaven zu Tier-kämpfen antreten. Konnten sie denKampf etwa gegen Löwen siegreich be-enden, so waren sie frei.

Vor etwa 500 JahrenZu dieser Zeit traten auf Marktplätzen inDörfern und Städten verschiedeneKünstler auf. Man nannte sie Gaukler.Das Volk erfreute sich an Feuerschlu-ckern, Zauberkünstlern, Seiltänzern,Gewichthebern, Ringern, Bärenführern,Spaßmachern und an außergewöhnlichgroßen, kleinen oder dicken Menschen.

Im Volk traute man den Gauklern nichtso recht. Diebstahl, Betrug und garHexereien wurden ihnen vorgeworfen.Die Leute waren jeweils froh, wenn dieGaukler den Ort wieder verließen. AusdiesemGrunde konnten sich die Gauklernie zu größeren Gruppen zusammen-schließen. Die Angst des Volkes wäre zugroß geworden. Als willkommene Ab-wechslung in ihrem Alltag luden dieAdeligen die Gaukler gerne zu Vorstel-lungen auf ihre Burgen und Schlösserein.Erste Vorführungen in Gruppen kennenwir von Kunstreiter-Gesellschaften. DasPferd war zu dieser Zeit das wichtigsteArbeits- und Transportmittel. Wer eineigenes Pferd besaß, der galt etwas. Un-ter diesen Kunstreitern wollte jeder seinPferd am besten beherrschen.

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Weil man damit viel Geld verdienenkonnte, schlossen sich einige zusam-men, bauten Reitställe und zeigten ihreKünste „hoch zu Ross“.

Vor etwa 250 JahrenDie eigentlichen Gaukler jedoch fandenin den Jahren nach 1750 auf den Markt-plätzen immerweniger Zuschauer, die fürdie Vorstellungen etwas bezahlen woll-ten. Daher begannen einzelne Gauklerihre Kunststücke ebenfalls auf dem Pfer-derücken zu zeigen, um sich so denKunstreitern anschließen zu können.

Vor etwa 200 JahrenDiese Verbindungen von Gauklern undKunstreitern führten schließlich zum ers-ten Zirkus. Im Jahre 1782 baute derEngländer Philipp Astley in Paris eineüberdachte Zirkushalle. Die Pferdedar-bietungen standen hier deutlich im Mit-telpunkt. Noch heute legt jeder größereZirkus besonderen Wert auf eine gutePferdedressur. Die Manege* ist deshalbso groß gebaut, dass sich zwölf Pferdehintereinander im Kreis bewegen kön-nen.

Vor etwa 150 JahrenAllmählich wurde das Programm erwei-tert. Aus Afrika kamen fremde, wildeTiere (Exoten) dazu. Die Kunst der da-maligen Tierbändiger bestand eigentlichnur darin, dass sie sich ins Gehege wag-ten.Schläge mit der Peitsche waren alltäg-

lich. Erst der Deutsche Carl Hagenbeckbegann mit der Tierdressur, wie wir sieheute möchten.Im Laufe der Jahrzehnte bildeten sichZirkusdynastien(Zirkusfamilien, bei denen immer wiederdie Kinder mitarbeiten und auftreten),wie etwa Renz, Sarrasani, Busch oderKnie.

Vor etwa 100 JahrenDie technische Entwicklung ermöglichtees, mit dem ganzen Unternehmen aufReisen zu gehen. Lange Zeit spielten dieArtisten auf eingezäunten Bühnen imFreien, Arena genannt. Etwa seit 1850wurden Zelte gebaut, damit man wenigervom Wetter abhängig war. Allerdingswurden manche Zelte von Stürmen weg-gefegt.1871 gründete der Amerikaner PhineasBarnum den ersten Zirkus mit drei Mane-gen nebeneinander. Diese Form vonZirkussen finden wir in den USA heuteimmer noch.

HeuteHeute sind in Deutschland und derSchweiz fast zu viele Zirkusse unter-wegs. Dies bedeutet, dass der Kampfum die Zuschauer immer größer wird,weil zudem im Fernsehen oft Zirkusdar-bietungen zu sehen sind. Um über dasganze Jahr hinweg Geld verdienen zukönnen, zeigen viele Zirkusse währendder Wintermonate ihre Vorstellungen ingroßen Städten.

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Das Zusammenstellen eines neuen,möglichst vielseitigen Programms istdie wichtigste Arbeit für die neue Saison.Die Programmplanung übernehmenmeis-tens die Familienangehörigen selbst.Dabei werden sie manchmal von Agen-ten* unterstützt. Zusammen denken siedaran, dass die eigenen Nummern derFamilienmitglieder mit jenen der dazu-kommenden Artisten zusammenpassen.Gute internationale Nummern müssenzum Teil zwei bis drei Jahre im Vorausgebucht werden. Bevor die Programm-macher mit diesen Künstlern Verträgeunterzeichnen, studieren sie Videoauf-nahmen und begutachten irgendwo aufder Welt ihre Darbietungen.

Die Direktion verhandelt auch mit demZirkusorchester. Viele Musikgruppenaus verschiedenen Ländern bleibenüber Jahre hinweg dem gleichen Zirkustreu. Über die Wintermonate kehren siemanchmal in ihre Länder heim, wo sieals Musiklehrer oder Tanzmusiker arbei-

ten. Immer häufiger bleiben sie auch inWesteuropa und begleiten die verschie-denen Winterzirkusse.Ebenfalls über Jahre bleiben viele derZeltarbeiter beim gleichen Zirkusunter-nehmen angestellt. Sie wohnen meist zuzweit in kleinen Wagenabteilen. Wäh-rend der Vorstellungen sehen wir sie alsRequisiteure* arbeiten.Einen weiteren großen Arbeitsaufwanderfordert das Zusammenstellen desTourneeplanes*. Bei den Ämtern müs-sen die Spielbewilligungen eingeholtwerden. Bei den Grundstückbesitzernwird um die Erlaubnis zur Platzbenut-zung nachgefragt. Dabei wird daraufgeachtet, dass Strom- und Wasseran-schlüsse in der Nähe des Spielortes vor-handen sind. Gar vieles muss bei derTerminplanung berücksichtigt werden:– Findet ein Fest, eine große Ausstel-

lung oder ein Konzert im gleichen Ortstatt?

– War kurz zuvor ein anderer Zirkus da?Aus solchen Gründen kann es zu Um-stellungen im Tourneeplan kommen. Diegroßen Zirkusse besuchen ihre Stand-orte von Jahr zu Jahr zur gleichen Zeitund ein großer Teil des Publikums be-sucht die Vorstellung „ihres“ Zirkussesjede Saison.Zu den Vorbereitungen gehört als wei-terer Schwerpunkt die Werbung. DerPressechef* stellt für die Zeitungen,Illustrierten sowie die Fernseh- undRadiostationen Texte und Bilder zusam-men, worin die neuen Nummern und diebesonderen Attraktionen angekündigtwerden. Dann müssen die Programm-hefte vorbereitet und mit Fotos versehenwerden. Nicht zu vergessen ist die Aus-wahl von guten Plakaten. Diese bedeu-ten für den Zirkus noch immer die wich-tigste Art von Werbung.All diese Arbeiten müssen vor der Pre-miere* abgeschlossen werden.

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Der Aufbau des Zeltes ist für Zuschauerein kleines Wunderwerk oder schon bei-nahe ein Teil der Vorstellung. Einen Tagbevor der Zirkus am neuen Ort eintrifft,markieren der Platzchef* und der Zelt-meister* mit Sägemehl und Holzpfosten,wo und wie das Zelt aufgestellt wird.Diese Vorarbeit ist wichtig. Die beidenachten darauf, dass die Zuschauer einenkurzen Weg zur Kasse und zum Zelt-eingang haben. Für die Materialwagenbraucht es möglichst in der Nähe desZeltes genügend Platz, weil sonst dieStrecke zum Ein- und Ausladen zu langwird. Bei großen Zirkussen zeichnet derPlatzchef einen Plan, damit er sieht, wodie Wagen, die Tierzelte, der fahrendeZoo und die Wohnwagen hinpassen.Große Zirkusse wie „Krone“ in Deutsch-land oder „Knie“ in der Schweiz findennur selten Ortschaften, wo sämtlicheWagen und Zelte auf dem gleichen FeldPlatz haben. Dann werden die Wohn-wagen an anderer Stelle abgestellt. DieArtisten ziehen sich dann immer in denGarderobewagen in der Nähe des Sat-telgangs* um.Noch in der Nacht oder am frühenMorgen treffen die ersten Fahrzeuge ein.

Der Platzchef achtet darauf, dass dieWagen am richtigen Ort aufgestelltwerden. Dank ihrer großen Erfahrungwissen die Fahrer und Zeltarbeitergenau, was wohin gehört und (das istbesonders wichtig) in welcher Reihen-folge das Material auf dem Platz benö-tigt wird. Jetzt geht es zu wie in einemAmeisenhaufen. Als Zuschauer weißman kaum mehr, wohin man zuerstschauen soll.Wichtigste Arbeit ist das Zusammenset-zen der vier Hauptmasten, den Trägerndes Zeltes. Sie müssen stabil sein, damitdas Zelt auch bei Wind und Regen hält.Trotzdem kommt es immer wieder vor,dass ein Zelt bei einem Sturm zerstörtwird. Vorstellungen müssen natürlich beiGefahr abgesagt werden. Mithilfe vonPresslufthämmern werden Metallplattenim Boden verankert. Die vier Hauptmas-ten werden verschraubt und neben denPlatten bereitgelegt. Elektriker befes-tigen Kabel mit farbigen Lampen sowiedie großen Leuchtbuchstaben des Zir-kusnamens an den Masten. In der Mittestreut unterdessen ein Arbeiter dasSägemehl aus, um die Manege* zu be-zeichnen. Gleichzeitig werden von ande-

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ren Arbeitsgruppen die kleineren Tier-zelte aufgebaut. Die Vorarbeiten bei denHauptmasten dauern etwa zwei Stun-den. Die Zeltarbeiter führen die Mast-enden in die Vertiefungen der Boden-platte ein und richten sie mithilfe vonRollen, Drahtseilen und Traktoren auf.

Nun werden die Zelttücher ausgepacktund ausgelegt, zusammengeknüpft undmit Seilwinden hochgezogen. Sind sievom Vortag durch Regen noch nass, sowerden die Tücher sehr schwer. Jetztbeginnt der Innenausbau. Zuerst werdendie Bankreihen zusammengefügt und inden vorderen Reihen die Logen* mit denStühlen aufgestellt. Für die Musikkap-pelle wird über dem Sattelgang* ein Po-dium errichtet. Die Manege* wird von derPiste* umrandet. Elektriker schraubendie Scheinwerfer und Lautsprecher inder richtigen Stellung fest. Am Himmel*richten die Luftakrobaten ihre Seile,Schaukeln und Podeste ein, denn siemüssen sich um ihre Sicherheit küm-mern. Unter den Bankreihen werden dieLeitungen für die Heizung eingezogen,falls es kalt werden sollte.

Auch außerhalb des Chapiteaus* wirdfleißig gearbeitet. Die Tierpfleger stellenden fahrenden Zoo auf. Sie richten dieTierzelte ein, holen ihre Schützlinge ausden Wagen und versorgen sie mit Was-ser und Nahrung. Der Buffetchef bautmit seinen Leuten das fahrende Restau-rant auf. Die Wohnwagen werden mitWasser- und Stromleitungen verbun-den. Der WC-Wagen wird an die Abwas-serleitung angeschlossen. Zelt und fah-render Zoo werden eingezäunt. Je nachWetterlage steht der ganze Zirkus nachfünf bis sieben Stunden einsatzbereitda. Beim Circus Knie sind über80 Personen am Aufbau beteiligt. Beikleineren Unternehmen mit kleinerenZelten geht es schneller. Dort helfenmeistens die Artisten mit, wegen derVerletzungsgefahr aber nur bei leichte-ren Aufgaben.Die meisten Zirkuszelte werden seit vie-len Jahren von Spezialfirmen in Italienhergestellt. Die Zirkusvorstellungen be-ginnen immer sehr pünktlich, selbstwenn noch nicht alle Zuschauer aufihren Plätzen sind. Dies ist notwendig,weil gleich nach Schluss der letztenAbendvorstellung jeweils mit dem Ab-bau begonnen werden muss. Nur sokann das Material am nächsten Morgenam neuen Spielort zum Zeltaufbau wie-der bereitstehen.Große Zirkusse transportieren einen Teilihres Materials oder auch Tiere in Spe-zialwagen mit der Bahn, weil der Trans-port mit Lastwagen und Traktoren übergroße Strecken zu viel Zeit benötigt.

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Zirkusleute leben auf der Tournee inWohnwagen. Das Leben imWohnwagenbedeutet, sich auf engem Raum einrich-ten zu müssen. Für Kleider, Bücher,Spielsachen und anderes bleibt wenigPlatz. Allerdings haben die meisten Ar-tisten feste Häuser oder Wohnungen, indenen sie während der Winterpausewohnen.Auf die Tournee wird nur das Wichtigstemitgenommen. Die modernen Wohn-

wagen sind überdies sehr modern ein-gerichtet und bieten ähnlichen Komfortwie eine kleine Wohnung mit WC, Du-sche, Kochnische mit Kühlschrank, Hei-zung oder Fernseher.Da die Zirkusleute fast jeden Abend sehrlange arbeiten, schlafen sie am Morgenlänger als andere Berufstätige, außerwenn ein Ortswechsel ansteht. Tierleh-rer und Tierpfleger kümmern sich umihre Schützlinge. Die Artisten nutzen dieMorgenstunden oft für das Training.Nach einem Zeitplan steht ihnen dafürdie Manege zur Verfügung. Sie üben

Tricks*, die sie für die neue Saison zueiner Nummer zusammenstellen. AmNachmittag finden alle zwei bis dreiTage Kindervorstellungen statt.Ausländische Künstler nutzen die Gele-genheit, das neue Land kennenzulernenund Einkäufe zu machen. Die restlicheZeit gleicht unserem Tagesablauf: Es-sen einkaufen, Wäsche waschen, bü-geln, Wohnwagen putzen, zum Friseurgehen, Auto waschen, kochen, Zeitung

lesen und so weiter. Die Kinder werdenprivat oder in der Zirkusschule unterrich-tet.Für die Zeltarbeiter und die verschiede-nen Monteure fallen meistens irgend-welche Reparaturen an. Zudem sind dieVorarbeiten für die nächste Vorstellungzu erledigen: Für die Manege ist neuesSägemehl nötig, die Zuschauerrängewerden gereinigt, die WC-Wagen ge-putzt, die Eisschränke mit Eis gefüllt,Programmhefte bereitgelegt, Plakate fürden übernächsten Spielort auf Tafelnaufgeklebt und vieles mehr.

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2.4 Das Leben im Zirkus

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Viele Zirkusse haben einen fahrendenZoo. Dies ermöglicht Menschen, die weitweg von einem Zoologischen Gartenwohnen, wieder einmal fremde Tiere zusehen. Viele Tierfreunde sind allerdingsder Ansicht, dass sich die Tiere in denengenAbteilenderTierwagennichtwohl-fühlen. Sie meinen sogar, es sei, wieauch die Vorführungen in der Manege

selbst, Tierquälerei. In den skandinavi-schen Ländern (Dänemark, Norwegen,Schweden und Finnland) dürfen schonseit einigen Jahren keine Raubtiernum-mernmehr im Zirkus gezeigt werden.Betrachten wir einmal das Leben desTieres in der freien Natur. Wir wissenheute, dass die Tiere in größeren oderkleineren Revieren leben, also in be-stimmten Gebieten. Das Revier ist ihrLebensraum. Diesen müssen sie gegen-über anderen Tieren verteidigen, die ih-nen das Gebiet streitig machen. Frei-lebende Tiere brauchen Wasserstellen.Hier kommt es oft zu Kämpfen, wenn zuviele Tiere die gleiche Stelle benutzenwollen. Ferner müssen sie ihre Nahrungoft mühsam jagen oder suchen und da-

bei auch immer aufpassen, dass sienicht selbst von einem anderen Tier an-gefallen werden. Das Leben der Tiere inder freien Wildbahn ist also keineswegsnur ruhig und friedlich. Dies gehört je-doch zu ihrem Alltag und bringt ihnenviel Spannung und Abwechslung, die inGefangenschaft fehlt.Für die Tiere im Zirkus wird der Käfig mit

dem Außengehege zum Revier, wo siesich – wenn auch nur sehr eingeschränkt– bewegen können. Im Gegensatz zumLeben in der Freiheit müssen sie diesenPlatz aber gegen keinen Angreifer ver-teidigen oder gar vor diesem flüchten.Zudem werden sie von den Tierpflegerngut gepflegt. Aber es kann den Tierenauch sehr langweilig werden, immer nurim Käfig herumzuliegen. Ob dies Tier-quälerei ist, muss jeder für sich selbstentscheiden. Diese Frage stellt sichauch bei Kaninchen in Ställen, beiHamstern und Mehrschweinchen in Käfi-gen und weiteren Bespielen.Wenn wir uns im Zirkuszoo umschauen,können wir oft lesen „Tiere bitte nicht füt-tern!“. Wieso eigentlich? Damit würden

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2.5 Der Zirkuszoo

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die Zirkusse doch Futter sparen! Erfah-rungen zeigen, dass die Besucher meistdenken, sie könnten den Tieren mit Zu-ckerstücken, Schokolade und anderenSüßigkeiten eine Freude bereiten. Dasstimmt leider nicht, es könnte für dieTiere sogar lebensgefährlich werden.Ihre Mägen sind dafür nicht eingerichtet.In großen Zirkussen sind bis zu 100Tiere mit auf Tournee. Dies bedeutet,dass der Futterchef gut einplanen muss,was er wo einkaufen will. Von den jähr-lichen Gastspielen sind gute Möglichkei-ten bekannt, die immer wieder genutzt

werden. In großen Mengen werden be-sonders Heu und Stroh benötigt. Fleischwird oft in Schlachthöfen gekauft. EinGefrierwagen ermöglicht es zudem, ver-

schiedene Lebensmittel in Reserve zuhalten.Bei Raubtierwagen darf man die Absper-rungen keinesfalls überschreiten. Immerwieder glauben wir, Zirkustiere seiennicht mehr gefährlich. Ein verletzter Armkönnte leicht die Folge einer solchenDummheit sein. Nicht alle Tiere, die wirim fahrenden Zoo sehen, treten im Pro-gramm auf. Über Nacht werden die Kä-figwagen geschlossen, denn auch Tierebrauchen ihre Nachtruhe. Wenn der Zir-kus Ende März auf Tournee geht, istnoch mit kalten Tagen und Nächten zu

rechnen. Deshalb sind viele Tierwagenmit Heizstrahlern ausgerüstet. Tiere, dieaus Afrika stammen, könnten sonst er-frieren.

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Tierforscher haben herausgefunden,dass es notwendig ist, mit Tieren zu ar-beiten, die in Gefangenschaft leben. Esist eine Abwechslung für sie. Viele Zooshaben beispielsweise Mühe mit Elefan-ten, denen es langweilig wird. Dies kannein Grund sein, weshalb die Dickhäuteroft angriffslustig und gefährlich werden.Aus diesem Grund hat der Basler ZooElefantengruppen an den Circus Knieausgeliehen, wo sie Rolf Knie seniordressierte. Dadurch wurden die Elefan-ten ruhiger und ausgeglichener. Ihre imZirkus erlernten Tricks zeigten sie dannden Zoobesuchern. Heute werden dieTiere meist von den Tierpflegern ab-wechslungsreich betreut. Viele Tierewohnen in der Freiheit in Gruppen oderFamilien, wie etwa die Löwen. In dieserGruppe gibt es immer nur einen einzigenChef. Weil gelegentlich andere Tierediese Chefrolle übernehmen möchten,kommt es zu Rivalenkämpfen. DerStärkste wird dann Führer der Gruppe.Dieses Gesetz gilt auch für das Auftretenund Zusammensein im Zirkus.

Tierquälerei?Die Arbeit der Tierlehrer soll keine Tier-quälerei sein. Eine gute Dressur ist nurdann möglich, wenn das Tier den Men-schen akzeptiert (anerkennt). Wer würdeaber einen Feind akzeptieren? Peitschenund Stäbe sollten nur Hilfsmittel sein.Damit leitet der Dresseur die Tiere ähn-lich wie ein Dirigent sein Orchester mitdem Dirigentenstab. Zudem werden inder Dressur vorwiegend Bewegungen fürTricks ausgenutzt, die das Tier auch frei-lebend beim Spiel oder im Kampf aus-führt. Dies war und ist leider nicht immerso. Manche Tiere werden da und dortnoch durch Schläge oder Futterentzugverängstigt und gefügig gemacht. Frühersprach man vom Dompteur (= Tierbändi-ger), heute bezeichnen wir diese Artistenals Tierlehrer oder Dresseure.

Vermehrt HaustiereViele Zirkusse verzichten auf teure Tiereaus fremden Ländern. Sie arbeiten mitHaustieren. Solche Tierdressuren wur-den auch früher gezeigt. Erste Raubtier-vorführungen erfolgten mit Tanzbären.Das Publikum ist heute verwöhnt,Hunde, die nur durch Reifen springen,würden kaum mehr jemanden begeis-tern. Deshalb müssen sich die Tierlehrerder Haustiere ausgefallenere Auftritteausdenken. So entstehen oft clownar-tige Dressuren, die uns neue Möglichkei-ten der Zusammenarbeit zwischenMensch und Tier zeigen. Es werdenheute Ziegen, Schweine, Gänse, Tau-ben, Katzen oder gar Kühe in Nummernvorgeführt. Solche Tiere können natür-lich mit weit weniger Aufwand transpor-tiert werden als Raubtiere. Zudem habensie auf den Plätzen meist Außengehegeoder Zelte, sodass sie sich genügendbewegen können. Die Futterkosten sindebenfalls geringer als bei fremden Tie-ren.

Was ist ein schwieriger Trick?Oft ist es für das Publikum schwierig ab-zuschätzen,welcheTricksschwierig sind.Kunststücke, die sehr einfach aussehenstellen an denDresseur und das Tier viel-leicht große Anforderungen. Ein Pferdbeispielsweise, das sich in der Manegeschlafend hinlegt, erscheint als nichtsAußergewöhnliches. Tatsache ist aber,dass dies für den Tierlehrer sehr vielGeduld und volles Zutrauen des Pferdesbraucht. Der Grund dafür liegt darin, dassein liegendesPferd nicht fliehen kannundsich somit in der Manege mitten in denZuschauern bei Scheinwerferlicht undMusik hilflos vorkommt. Dieses HinlegenistalsoeinDressurteil, deranMenschundTier höchste Anforderungen stellt.

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2.6 Von der Arbeit mit Tieren

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lehrer der Chef der Gruppe. Seine Füh-rungsrolle muss er den Tieren immerwieder zeigen und so beweisen, dass sieihm gehorchen müssen. Der Dresseurdarf sich nie ängstlich zeigen, weil ihmsonst das stärkste Tier den Platz alsFührer streitig machen würde. Die Arbeitmit Raubtieren bleibt deshalb immer ge-fährlich, auch wenn es wie eine „Schmu-senummer“ aussieht. Es kommt immerwieder zu Zwischenfällen. So wurde2003 in Las Vegas in den USA der be-rühmte deutsche Magier Roy vom Zau-bererduo „Siegfried und Roy“ von einemTiger angegriffen. Vermutlich ist Roybeim Gehen auf der Bühne ganz leichtgestolpert. Diese kleine „Schwäche“nutzte das Tier (vielleicht auch nochdurch Lärm aus dem Zuschauerraum),um die Führungsrolle des Menschen zutesten und selbst zu übernehmen. RoyHorn wurde am Hals und Rücken schwerverletzt und musste mehrmals operiertwerden.

Voitech TrubkaUm die Gefährlichkeit einer Raubtier-nummer aufzuzeigen hier noch ein wei-terer berühmter Vorfall, der in vielen Zir-kusbüchern beschrieben wird:Am 12. Februar 1937 tritt im „Cirqued’Hiver“ (Winterzirkus) in Paris der da-

mals berühmteste Dresseur von Europa,Voitech Trubka, nach der Pause in dieManege zu seinen sieben Tigern. Wäh-rend der Vorstellung springt der TigerRoyal plötzlich auf die Tigerin Tzigane.Trubka versucht sofort, die beiden Tierevoneinander zu trennen. Dies gelingtihm vorerst. Doch dann greifen die bei-den Streithähne gemeinsam ihren Tier-lehrer an. Und fast im selben Momentspringt ihn von hinten ein drittes Tier an(der Tiger Ceylon) und wirft Trubka zuBoden. Die drei Raubtiere stürzen sichauf den Dresseur, der sich so gut wiemöglich wehrt. Die Zuschauer kreischenund feuern dadurch die Tiere ungewolltnoch mehr an. Doch dann greift Prin-zess, der größte und stärkste Tiger derGruppe, in den Kampf ein und beißt Cey-lon in den Hals. Nun beginnt der Kampfzwischen den Tieren. Voitech Trubka ge-lingt es, sich mit letzter Kraft vom Bodenzu erheben. Er blutet stark aus verschie-denen Wunden. Trotzdem möchte erseine Tiere retten, bevor sie sich gegen-seitig umbringen. Es gelingt ihm schließ-lich, die Raubkatzen zu trennen. Unddann führt er – obwohl er schwer verletztist – die Nummer zu Ende! Er weiß, dasser jetzt den Tieren beweisen muss, werder Chef in der Manege ist, sonst könnteer nie mehr mit ihnen arbeiten. DieZuschauer toben vor Begeisterung.Nach der Vorstellung wankt Trubka ausdem Rundkäfig und wird ins Kranken-haus gebracht. Bereits nach einer Wo-che steht er wieder in der Manege! Voi-tech Trubka wurde insgesamt dreißig-mal von Tieren angefallen. Er trat inganz Europa auf und war zuletzt Beraterfür Tierdressuren in der Schweiz und inDeutschland.

Tiger und Nashorn?Bei neuen Tiernummern versucht manverstärkt, Tiere zusammenzubringen,die sich in der Natur nie begegnen wür-den. Solche Auftritte erfordern vom Tier-lehrer viel Geduld und Ausdauer. Eingutes Beispiel hierfür ist die Dressur

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eines Breitmaulnashorns (aus Afrika) miteinem Tiger (aus Indien). Die Tigerin In-dia wurde im Zirkus geboren, das Nas-horn Ceyla kam aus Kenia. Ceyla wurdegleich mit auf Tournee genommen, vor-erst aber nur im fahrenden Zoo. Nacheinigen Monaten führte man sie bei denmorgendlichen Proben in die Manege.So sollte sie sich langsam an die neueUmgebung gewöhnen. Im Zirkuszoowurden die Wagen von Ceyla und Indianebeneinander aufgestellt, damit sichdie Tiere gegenseitig beschnuppernkonnten. Das Ziel des Tierlehrers wares, India auf dem Rücken des Breitmaul-

nashorns reiten zu lassen. Es erforderteviele Stunden Arbeit, bis sich das Nas-horn an einen Sattel gewöhnte. Wäh-rend dieser Zeit musste India das Auf-und Abspringen auf ein Podest und spä-ter auf einen fahrenden Handwagenüben. Dann wagte man allmählich dieArbeit mit beiden Tieren. Zur Ablenkungund auch als Belohnung erhielten sie je-weils kleine Futterstücke. Nach zweijäh-rigem Training war es dann so weit. DieNummer konnte erfolgreich aufgeführtwerden. Sie wurde anschließend imCircus Knie (Schweiz) und im CircusRoncalli (Deutschland) gezeigt.

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Die ersten Spaßmacher traten wie dieGaukler noch auf Jahrmärkten auf. Da-mals nannte man sie noch nicht Clowns,sondern Harlekin oder Bajazzo.Diese ersten Spaßmacher machten sichoft über die Reichen und Mächtigenlustig. Später im Zirkus sorgten Clownsdafür, dass die Pausen zwischen deneinzelnen Nummern überbrückt wurden.Meistmachten sie auf lustigeArt die ebengezeigte oder die folgende Programm-nummer nach.Dies ist heute noch ein Teilder Arbeit, die man Reprise* nennt. DieDarbietungen eines Reprisenclowns er-fordern viel Geschick. Je nach Nummertritt er als Jongleur, Tänzer, Akrobat oderTierlehrer auf. Eine Nummer komischspielen kann nur jemand, der die jeweili-gen Tricks gut beherrscht.Heute unterscheiden wir zwischen Akro-batik-, Musik- oder Sprechclowns. DerAkrobatikclown erheitert die Zuschauermit komischen Darbietungen an einemGerät (z. B. Sprungtrapez). Der Musik-clown benutzt verschiedene Instru-mente. Der Sprechclown bringt das Pu-blikum mit der Sprache (z. B. Wortver-drehungen) zum Lachen. Er hat es ver-mutlich am schwersten.Einer der bekanntesten Clowns war derFranzose Louis Auriol. Er war berühmtwegen seiner Vielseitigkeit. Spätermachten die beiden Engländer Law-rence und Redish von sich reden. Siezeigten sich als erste Clowns vollständiggeschminkt. Einer kleidete sich zweifar-big und trug eine rote Perücke. SeinPartner erschien als eleganter Herr invornehmer Kleidung. Der elegante Herrspielte den Intelligenten, der andere dendummen August (manchmal sind esauch mehrere), der vieles falsch machtund seinen Partner fast zur Verzweiflungbringt. Später kleideten sich die intelli-genten Clowns oft weiß geschminkt mitspitzem Hut (Weißclown). Eine ähnlicheBeziehung kennen wir auch zwischen

Dick und Doof, auch Laurel und Hardygenannt. Dick möchte irgendetwas un-ternehmen. Doof will ihm dabei helfen,macht aber meistens alles falsch. Nebenden Pausenfüllern (Reprise*) spielenClowns auch längere Nummern, die so-genannten Entrees. Dabei wird oft derSprechstallmeister* oder gar das Publi-kum einbezogen.Der Clown hat eine schwierige Aufgabein der Manege. Die Zuschauer erwarten

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2.7 Von den Clowns

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viel von ihm: Er soll nicht nur lustig aus-sehen, sondern auch lustig sein, egal ober Kopfweh oder Zahnschmerzen hat.Wichtig ist eine gute Maske. Ein Clownsoll nicht genauso geschminkt sein wiehundert andere. Dann soll er immer wie-der neue Späße erfinden, muss aber beiden Reprisen auch auf die anderenNummern im Programm eingehen. Be-kanntlich finden nicht alle Leute dasGleiche witzig und lustig. Neben einerguten Ausbildung als Artist oder Musikermuss ein Clown das Publikum gut beob-achten können, damit er sich anpassenkann. Clown sein kann man nur zueinem Teil erlernen. Das Talent zum

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Clown muss bereits von Geburt an ineinem Menschen stecken.Heute treten auch oft „stille Clowns“ auf.Sie sprechen kaum und zeigen Num-mern mit ungewöhnlichen Gegenstän-den. So feierte der St.Galler Clown Picim Circus Knie und mehrmals im CircusRoncalli mit seiner Seifenblasennum-mer große Erfolge.Gute Clowns verpflichten zu können,wird für die Zirkusse immer schwieriger.Clowns sind übrigens keine Menschen,die den ganzen Tag über nur Späße undWitze machen. Im Gegenteil, vieleClowns sind außerhalb der Manegeeher ruhige und ernste Leute.hige und

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„Hereinspaziert, hereinspaziert! – Herz-lich willkommen im Zirkus Star, im Zau-ber der Manege!!!“, so begrüßen die bei-den Clowns die Leute laut rufend aufdem Platz vor dem Kassenwagen. Siemöchten damit auch die noch Unent-schlossenen zum Zirkusbesuch einla-den.Eine Stunde vor Beginn der Veranstal-tung stehen bereits die ersten Besucher

erwartungsvoll vor der Kasse. Einigenutzen die Zeit, um den fahrenden Zir-kuszoo zu besuchen. Andere kaufen amBuffetwagen Popcorn und Getränkeoder blättern gespannt im Programm-heft.Was wird alles gezeigt?Kontrolleure und Platzanweiser in schö-nen Uniformen stehen beim Zelteingangund helfen den Leuten bei der Platz-suche.Das Zelt füllt sich allmählich. Die letztenVorbereitungen der Zirkusmusiker undBeleuchter werden von neugierigen Bli-cken verfolgt. Der Ansager prüft dasMikrofon und sortiert einige Zettel.Draußen hört man Raubtiere brüllen. Obdies vor jeder Vorstellung so ist?

Gleichzeitig bürsten und dekorieren dieTierpfleger die weißen Araberpferde.Auch Tiere müssen wie Sportler vor demAuftritt ihre Muskeln aufwärmen.Ein Artist steht beim Sattelgang* undspielt in Gedanken seine Nummer durch,die Seiltänzerin geht nervös hin und her.

Andere konzentrieren sich in ihrenWohnwagen; lockern im Vorzelt dieMuskeln; kontrollieren nochmals die Re-quisiten* oder ziehen sich fertig um undschminken sich.Der Zirkusdirektor steht gespannt zwi-schen dem Kassen- und Buffetwagen.Wie viele Zuschauer besuchen heuteAbend die Vorstellung? Bei schlechtemWetter kommen oft mehr Leute, dennder Zirkus ist ja gut geheizt. An schönenSommerabenden vergnügen sich vieleMenschen lieber irgendwo im Freien.Aber auch die zahlreichen Fernsehsen-der halten manch einen vom Zirkus-besuch ab, man kann sich eine Show jaauch irgendwann bequem zu Hause an-sehen. Doch das ist im Zirkus ähnlichwie bei einem Fußballspiel: Wenn manes live mit der ganzen Stimmung erlebt,hat man weit mehr davon!

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2.8 Vor der Vorstellung

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Genau um 20 Uhr spielt das Orchesterden Eröffnungsmarsch. Der Zirkus be-ginnt immer pünktlich, weil nach der Vor-stellung das Zelt oft noch abgebaut undzum nächsten Spielort transportiert wird.Es wird dunkel, der Scheinwerfer fälltauf den Vorhang. Der Sprechstallmeis-ter* begrüßt das Publikum. Ein hübschesNummerngirl kündigt mit einer Zahl dienächste Nummer an. Manchmal wirddas Programm leicht umgestellt, weilvielleicht bei einer Nachmittagsvorstel-lung eine Artistin zum Arzt muss.

Der kräftige Jan und die zier-liche Anuschka schreiten indie Manege. Er stellt einelange Stange auf die Schul-tern und balanciert sie.Anuschka klettert hinauf undzeigt ihre Kunststücke.

Der rassige Jongleur PiterSimsen wirbelt Keulen durchdie Luft, lässt Bälle auf derStirn tanzen und Reifen umArme und Beine kreisen. AmSchluss jongliert er sogar mitfünf Zigarrenkisten.

Für die mächtigen Elefantenscheint das Zelt zu klein zusein. Bei ihrer Pyramide streiftJimba beinahe den Zelthim-mel. Die Zuschauer der vor-derstenReihe rücken vorsich-tig in ihre Sessel zurück.

Dann wird es still. Trommel-wirbel kündigen einen Höhe-punkt an. Ein Trapezkünstlerwagt den dreifachen Salto.Zum Glück ist ein Sicher-heitsnetz gespannt. Die Zu-schauer halten den Atem an.Schafft er es? Erleichtert klat-schen sie.

Drei bunt geschminkteClowns stolpern in die Ma-nege. Der kleine trägt riesen-große Schuhe, der andereClown ist ganz in Weiß ge-kleidet und sieht fast etwastraurig aus. Der dritte Clownversucht sich als Trompeten-spieler. Jung und Alt amüsie-ren sich dabei köstlich.

Staunend verfolgen die Be-sucher die Tricks des Zaube-rers. Hier kommt eine Taubezum Vorschein, dort er-scheint plötzlich ein Kanin-chen. Wie macht er das nur?

Jetzt beleben acht Ziegen dieVorstellung. Sie klettern aneinem Mast mit kleinen Trep-pen hoch hinauf. Oben über-queren sie die Manege aufeiner schmalen Holzlatte undspringen dann hin und her aufdrei übereinanderliegendePodeste und landen wiedersicher auf dem Boden.

Die Köpfe drehen sich nachoben. Anna und Bert tanzenin drei Metern Höhe auf demSeil, springen durch zwei Rei-fen und setzen sich sogar miteinem Stuhl balancierend aufdas Drahtseil.

Königlich schreiten achtLöwen in das Rundgehege.Sie fauchen gefährlich undscheinen nervös zu sein.Doch mit ruhiger, aber be-stimmter Stimme besänftigtder Dresseur seine Raubkat-zen und zeigt eine tolle Num-mer.

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2.9 Die Vorstellung beginnt

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Viele verfolgen fast etwasängstlich die Darbietung desMesserwerfers. Seine Part-nerin atmet erleichtert auf,als alle Messer knapp nebenihrem Körper auf dem Brettlanden.

In die bunt beleuchtete Ma-nege preschen zwölf Araber-hengste herein. Sie zeigenverschiedene Gangarten undSprünge. Mit einem Pferde-ballett verabschieden sichdie schön geschmücktenVierbeiner vom Publikum.

Wieselflink arbeiten die Zelt-arbeiter zwischen den Num-mern in ihren roten Unifor-men. Im Nu stellen sie einGerüst für den Jongleur auf;legen für die Clowns einenPlastikboden aus; bauen dasRundgehege für die Raubtier-nummer auf und spannendas Netz für die Luftakroba-ten.

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Die letzte Vorstellung ist vorbei. Nachfast 300 Vorführungen in 70 Orten kehrtder Zirkus in sein Winterquartier zurück.Die Tierpfleger führen die Tiere des fah-renden Zoos in die Winterstallungen.Dann reinigen sie die Wagen genau. Na-türlich müssen sie diese auch währendder Saison täglich putzen, die Tierekönnten sonst krank werden. Jetzt aberwäscht man die Tierwagen mit einer spe-ziellen Flüssigkeit aus, weil sie für län-gere Zeit nicht mehr gebraucht werden.Damit werden Bakterien und Bazillenvernichtet. Danach streichen die Pflegerdas Innere der Wagen neu. Falls für diekommende Saison neue Tiere dazukom-men, werden die Wagen teilweise umge-baut, damit alle Tiere auch einzeln gefüt-tert werden können. Die Gitter werdenüberprüft, damit die Tiere nicht ausbre-chen können.Die Zeltarbeiter bringen die Zeltplanenin die Zeltfabrik. Dort werden sie gerei-nigt und wenn nötig ausgebessert, denndas Zelt stand ja acht Monate bei jedemWetter draußen. Es wurde aber auchdurch das viele Auf- und Abbauen undden Transport sehr strapaziert und dabeiöfter da und dort beschädigt. Aber auchalles andere Material, wie die Bestuh-lung oder die Zäune, leidet darunter. DieTraktoren werden in die Werkstatt gefah-ren. Hier überholt man den Motor, kon-trolliert die Bremsen und andere Teilegründlich, damit die Zugmaschinen imnächsten Jahr wieder zuverlässig lau-fen. Die Materialwagen werden eben-falls entladen und unter die Lupe ge-nommen. Ihre Achsen dürfen nicht denSommer und den ganzen Winter übervoll belastet werden. Kaum ein Wagenist nach der langen Saison noch voll-ständig in Ordnung. Hier braucht manneue Reifen, dort wird die Achse sicher-heitshalber ausgetauscht.Bänke, Stühle, Stützen, Bretter, Draht-seile, Zäune, Gitter, Lampen und Requi-

siten werden einzeln geprüft, ausgebes-sert oder ersetzt. In großen Zirkussen er-ledigen diese Arbeiten Mechaniker undSchreiner. In kleineren Familienunter-nehmen kann man Artisten beim Repa-rieren der Wagen beobachten. Diesbeweist, dass Zirkusleute vielseitig seinmüssen. Reparaturen von speziellen Fir-men machen zu lassen, wäre nämlichviel zu teuer.Nach der Kontrolle und den Reparaturenwerden alle Bänke und Holzstühle neugestrichen und lackiert, ebenso die Wa-gen und Zugfahrzeuge, sofern dies nötigist. Die Aufschriften müssen neu gemaltwerden, damit sie wieder gut lesbar sind.Dieses Anstreichen ist sehr wichtig,denn die Besucher wollen ja einen schö-nen und sauberen Zirkus vorfinden.Schmutzige Wagen und kaum lesbareSchriften laden nicht unbedingt zum Be-such ein.Sauberkeit wird deshalb im Zirkus groß-geschrieben!

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Zuerst machen Artisten tüchtig Ferien –ausschlafen – ein bisschen trainieren –herumreisen – neue Kleider aussuchen– lesen …?Für viele geht es aber bald weiter mitAuftritten in einem Winterzirkus. Seitetwa zwanzig Jahren gibt es in vielengroßen Städten solche Winterzirkusse.Dies ist möglich, weil die Zelte unten he-rum mit Bretterwänden eingekleidet undso isoliert werden. Heizungen sorgendarüber hinaus für angenehme Wärme.Manche Unternehmen bestuhlen dieZelte so, dass sie sogar ein Essen an-bieten können.Viele Firmen laden ihre Angestellten zueiner solchen Zirkusvorstellung mitAbendessen ein.Früher traten die Artisten während derWintermonate nach Möglichkeit in Varie-tés auf. Auf diesen kleinen Theaterbüh-nen konnten aber nur kleinere Darbie-tungen gezeigt werden. Tiernummernwaren fast unmöglich, höchstens eineNummer mit Kleintieren konnte gezeigtwerden.Artisten von Zirkusfamilien helfen beiden Winterreparaturen mit und organi-sieren die neue Saison.

Wie erlebt ein Artist die Winter-monate?Fragen an den Messerwerfer der„Two Tornados“:

Frage: In wie vielen Ländern sind Sieschon aufgetreten?

Antwort: In mehr als 15. In ganz Europaund in Japan.

Frage: Wo hat es Ihnen am besten ge-fallen?

Antwort: In Frankreich und Monaco.

Frage: Welches ist der Hauptunter-schied zur Arbeit während derTournee?

Antwort: Das kommt darauf an, ob manin einem Winterzirkus oder ineinem Varietétheater auftritt. Inden Zelten (früher waren esmeistens Hallen) merkt mankeinen Unterschied. Im Varietésind die Zuschauer eher zu-rückhaltender. Sie applaudie-ren weniger. Dafür verdientman da etwas besser.

Frage: Gefällt Ihnen die Arbeit im Aus-land?

Antwort: Ja. Es ist für mich fast wie Fe-rien. Ich muss dann nur auftre-ten. Die ganze Arbeit, der Zelt-aufbau und der Transport, fälltweg. Zudem lernt man vieleMenschen kennen. Trotzdemfreue ich mich jedesmal wiederauf die Zeit in unserem Zirkus.Hier bin ich zu Hause.

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2.11 Was machen Artisten im Winter?

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Viele träumen davon, einmal in der Ma-nege auftreten zu können, um den Ap-plaus der Zuschauer zu genießen. Abereinfach ist es nicht. Neben viel Geduld,Willen und Ausdauer braucht man auchGlück.Viele Artisten sind mit der harten Zirkus-arbeit vertraut, weil sie schon im Zirkusgeboren sind oder ihre Eltern als Artistenarbeiten. So lernen sie schon früh denUmgang mit den Tieren. Beim Beobach-ten von verschiedenen Artisten bei Auf-tritten und beim Training erlernen sie ofteinfache Kunststücke. Auf diese Weisewerden sie früh zu vielseitigen Artisten inverschiedenen Bereichen. Mitgliedervon Zirkusfamilien treten nicht selten inmehreren verschiedenen Nummern auf.Andere spezialisieren sich in einemFach, etwa als Jongleur oder Seiltänze-rin.Wer zum Zirkus will und glaubt Talent zuhaben, muss üben, üben und nochmalsüben. Es ist aber ratsam, zuerst einenanderen Beruf zu erlernen. So hat manimmer die Möglichkeit, seinen Lebens-unterhalt zu verdienen.Das ist ähnlich wie bei einem Spitzen-sportler.Wenn man älter wird, ist der Körper nichtmehr bereit für artistische Höchstleistun-gen. Ältere Artisten, die noch auftreten,sind meist Tierlehrer oder Clowns.Sportlich schwierige Nummern am Tra-pez oder als Sprungakrobat sind fürältere Artisten kaum mehr möglich. EinArtist muss sich deshalb gut überlegen,was er nach seiner Arbeit in der Manege

tun möchte. Einige werden Trainer vonjüngeren Artisten, andere führen ein Va-rieté oder eine Gaststätte. Im Familien-zirkus übernehmen sie vielleicht Büro-arbeiten oder sind als Chauffeur unter-wegs.Der Beruf eines Artisten kann auch in be-sonderen Schulen erlernt werden. In derbulgarischen Hauptstadt Sofia gibt eseine der berühmtesten Zirkusschulen.Eine Artistin erzählt aus ihrer Schulzeit:

„Bevor ich nach Abschluss der Volks-schule mit 16 Jahren in die Zirkusschuleeintreten konnte, musste ich einestrenge Aufnahmeprüfung bestehen.Hier schauten die Lehrer darauf, ob mandie nötigen Voraussetzungen erfüllt, wieetwa gute Leistungen im Turnen oderVorkenntnisse im Ballett. Von über 100Bewerbern wurden nur 20 aufgenom-men. Die Ausbildung dauerte vier Jahre.Wir trainierten Montag bis Freitag (undoft auch am Samstag) täglich sechsStunden. Außer der Arbeit mit Tierenlernten wir alle Sparten der Zirkuskunstkennen. Alle sechs Monate mussten wireine Zwischenprüfung bestehen. Wemdies nicht gelang, musste die Schuleverlassen.Gegen Ende der Ausbildung konnten wirin kleineren Gruppen eine Nummer vor-führen. Dank der gründlichen Ausbil-dung können wir heute in vielen Darbie-tungen mitarbeiten und notfalls auch malals Aushilfe einspringen. Die erste Sai-son spielten wir in einem Zirkus in unse-rem Land, dann gastierten wir überall.“

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2.12 Wie wird man Artist?

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Bei diesem kleinen Lexikon werden dirdie Wörter mit einem * aus dem Textteilerklärt. Du kannst es zunächst ganzdurchlesen oder von Fall zu Fall nach-schlagen.

AgentDie Zirkusdirektion kann nicht überallhinfahren und verschiedene Nummernanschauen. Hier hilft der Agent. Er ver-mittelt Artisten oder auch Musiker.

Chapiteau (Schapito)Das ist französisch und ein anderesWortfür Hauptzelt.

CircusIm Duden wird das Wort so geschrieben:Zirkus. Mit zwei C schreibt man es in derenglischenSprache. Fast alle Zirkusse inDeutschland und der Schweiz schreibensichmit zwei C.

HimmelDas ist das Zeltdach.

LauftunnelVerbindungsgitter von den Raubtier-wagen zum Zelt.

Loge (Losche)Kleine Sitzabteile vorn am Pistenrand. Inder Loge stehen Einzelstühle für 6–12Personen.

Manege (Manesche)In der runden Manege treten die Artistenauf. Sie ist meistens mit Sägemehl aus-gestreut.

PlatzchefEr ist der Chef der ganzen Zelt- und Wa-genstadt im Zirkus. Er bestimmt, was woaufgebaut wird.

PisteDas ist der Rand um die Manege herum.Die Piste ist etwa 40 cm hoch und 40 cmbreit.

Premiere (Prömiäre)Das ist die allererste Vorstellung imneuen Jahr. Die meisten Zirkusse star-ten im März in die neue Saison.

PressechefEr ist verantwortlich, dass Zeitungen,Radio und Fernsehen die Texte undFotos über das Programm erhalten. DerPressechef stellt auch das Programm-heft mit farbigen Bildern und Inseratenzusammen.

RepriseKurze Clownnummern zwischen deneinzelnen Nummern nennt man Reprise.Damit sollen Umbauarbeiten in der Ma-nege überbrückt werden. Oft beziehensich die Reprisen auf die eben gezeigteNummer. Manchmal stimmen sie auchauf den folgenden Auftritt ein.

RequisitenArbeitsgeräte oder Gegenstände, die einArtist für seinen Auftritt benötigt (z. B.Podeste, Matten, Keulen). Die Helfer,die die Requisiten aufbauen, nennt manRequisiteure.

Saison (Säson)Die Spielzeit in einem Jahr heißt Zirkus-saison. Sie dauert von Anfang März bisEnde Oktober. Das Wort wird auch imSport gebraucht: Skisaison, Fußballsai-son.

SattelgangDurch den Sattelgang betreten die Artis-ten die Manege. Dort stehen auch ihreGeräte (= Requisiten).

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2.13 Kleines Zirkus-Lexikon

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SperrsitzSperrsitze sind nummerierte und gepols-terte Zuschauerplätze hinter den Logen,meist etwas abgetrennt von den hinterenReihen.

SprechstallmeisterDamit ist der Ansager gemeint, derdurch das Programm führt. Manchmalspielt er auch bei Clownnummern mit.

Tournee (Turnee)Das Wort stammt aus der französischenSprache und bedeutet Reise oder Rund-fahrt. Damit meint man die Abfolge vonSpielorten während eines Jahres. ImTourneeplan stehen alle Termine desJahres.

TrickEinzelnes Kunststück der Artisten. Dieshat nichts – wie wir im Alltag so meinen –mit mogeln zu tun! Außer beim Zauber-trick.

ZeltmeisterEr ist für den Auf- und Abbau des Chapi-teaus verantwortlich, auch für dauerndeSicherheitskontrollen bei Wind undRegen.

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Autoren: Marc Ingber, Lucas Pepe Cadonau, Jürg Tinto BläuerIllustrationen: Irma Hegelbach

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