Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets
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Transcript of Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor MarketsOlivier Blanchard/ Francesco Giavazzi, The Quaterly Journal of Economics, August 2003
Presentation by Philipp Peltz, 2007
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 2
Gliederung
1. Einleitung
2. Herleitung des Modells (partielle kurze Sicht, allg. kurze Sicht, allg. lange Sicht)
3. Einfluss der Regulierungsparameter
4. Erweiterungen des Modells (konkave Nutzenfunktion, „right-to-manage“)
5. Politische Ökonomie der Deregulierung
6. Arbeitslosigkeit & Lohnquote in Europa
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 3
Einleitung
1. Regulierung: Zu hohe Renten. Vorwurf: schwache Performance, hohe Arbeitslosigkeit
2. Deregulierung: Verringerung der Renten. Frage: Wie verteilen sie sich? Welche Auswirkungen auf Löhne und Beschäftigung?
3. Gütermarkt: Monopolistischer Wettbewerb. 2 Parameter, die die Wettbewerbsintensität steuern
4. Arbeitsmarkt: Verhandlungsmöglichkeiten. 1 Parameter, der die Verhandlungsmacht der Akteure bestimmt
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 4
Nutzenfunktion (I)
/( 1)m1/ ( 1) /
j iji 1
V m C ,
,g(m),g ( ) 0
2 Implikationen:
1. Im GG gilt: ij jC C / m
/( 1)( 1) / ( 1) ( 1)1 ( 1)1j1/j j j
CV m m m C C
m
Der Nutzen ist nicht direkt abhängig von der Anzahl der Produkte
(1)
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 5
Nutzenfunktion (II)
2. ↑m → ↑σ
Je mehr Produkte, desto höher die Substitutionselastizität und damit die
Elastizität der Nachfrage => Gütermarktdereg. wirkt über die Marktmacht
Budgetrestriktion
m
i ij j j ji 1
PC W N Pf u 1 N
f u 0, f ' u 0
1/(1 )m1i
i 1
1P P
m
f(u): Reservationslohn
u: Arbeitslosenrate
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Produktionsfunktion und Verhandlungen
i iY NProduktionsfunktion:
ß log ((Wi – Pf(u))Ni) + (1-ß) log ((Pi – Wi )Ni ) ,
Lohnverhandlungen:
(0 < ß < 1)
ß ist die relative Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer.
Efficient Bargaining: Löhne und Beschäftigung werden gleichzeitig
verhandelt.
(2)
Profit: PiYi – WiNi
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 7
(De)Regulierungsparameter
• Arbeitsmarkt: ß => Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer. Bspw.
Recht auf Streik.
• Gütermarkt: => Wettbewerbsintensität. Bspw. Abschaffung von
Außenhandelsbarrieren.
c => Eintrittskosten. Bsp.: Bürokratieabbau für
Unternehmensgründungen (proportional zum Output bzw. Beschäftigung).
)(mg
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 8
Partielles kurzfristiges Gleichgewicht
Nachfragefunktion: )/)(/( PPmYY ii (3)
Nun ist Y, P und u gegeben und die Firma i und der Arbeiter i wählen
Ni, Pi und Wi so, dass sie (2) maximieren.
iP1 m f u ,
P 1
m ,1
' m 0 mit (4)
i iW P1 f u
P P
1 m f u
durch Einsetzen von (4)
P
Wi (5)
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Partielles kurzfristiges Gleichgewicht
f u
iP / P 1 f u
iW / P 1 f u
A
Rente A‘nehmer
Rente Produzent
DD
MRP
i iN Y
f u
↑ß → ↑Wi/P
↑μ → ↑Wi/P
Auswirkung der Reg´parameter ß und μ:
Price, Wage
Employment, Output
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 10
Allgemeines kurzfristiges Gleichgewicht
1P
Pi )())(1(1 ufmeinsetzen in (4):
Einsetzen in (5): ))(1/())(1( mßmP
Wi (7)
))(1/(1)( muf
↑μ → ↓Wi/P
(6)
2 Effekte: 1. Renten steigen, davon bekommen Arbeiter einen Anteil. Aber 2. Preise steigen, dadurch verlieren Arbeiter insgesamt.
↑ß → ↑ Wi/P
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 11
Allgemeines langfristige Gleichgewicht (I)
m nicht mehr exogen, sondern endogen. Langfristig müssen Renten
die Marktzutrittskosten c decken. Gem. Ann. proportional zum Output:
(8)cP
W
P
P
Yii
i
i
cm
ßm
1
1
mit:1)(
1)(
mgm
)(
1mg
c
ß
(9)
↑ß → ↓m
↑c → ↓m
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Allgemeines langfristige Gleichgewicht (II)
Auswirkungen d. Regulierungsparameter auf Beschäftigung u. Reallohn:
iW1 c
P
in
iW1 f u
P
iWc m m f u u
P
1. Beschäftigung:
2. Reallohn:
Langfristig hat ß keinen Einfluss auf den Reallohn!
ß
cuf
11)()(1
1)(
muf
c
m
ßm
)(1
)1)((
↑ß → ↓m → ↑μ → ↓f(u) → ↑u
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Deregulierung des Gütermarktes
1. Eine Erhöhung von :
m f u u
iW
P
Kurzfristig:
Langfristig: m m ....
Bei gegebenen Marktzutrittskosten wird der kurzfristig positive Effekt langfristig aufgehoben (bei gegebenen entry-costs).
Bei proportionalen entry-costs können Firmen im Markt bleiben und so bleiben die positiven Effekte auch langfristig erhalten.
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Deregulierung des Gütermarktes (II)
2. Eine Senkung von c:
Kurzfristig: kein Effekt, da m exogen.
Langfristig:
Ähnlicher Effekt wie zuvor: Firmen treten ein, Nachfrageelastizität nimmt zu, markup nimmt ab, nun treten Firmen aber nicht aus, da c ja abnimmt: Reallöhne steigen und Arbeitslosigkeit sinkt.
iWc m m m u,
P
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Deregulierung des Arbeitsmarktes
iW
P
i ii i
P WY
P P
Kurzfristig:
Umverteilung der Renten zu Gunsten der Firmen
Langfristig: ii
Wm m m u,
P
Langfristig pendeln sich die kurzfristig gesunkenen Löhne wieder auf das Niveau vor der Deregulierung ein und die Arbeitslosigkeit sinkt langfristig (intertemporaler trade-off).
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 16
Erweiterungen
• „right-to-manage“ anstatt „efficient bargaining“
• Konkave Nutzenfunktion anstatt einer linearen Nutzenfunktion
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 17
1. right-to-manage (I)
• Vorher betrachteten wir ein effizientes Verhandlungsmodell, in dem Beschäftigung und Löhne gleichzeitig gesetzt wurden (efficient bargaining).
• Jetzt wird zuerst über Löhne verhandelt und dann entscheiden die Unternehmer über Beschäftigung (right-to-manage).
• Unternehmer maximieren ihren Gewinn gegeben eines ausverhandelten Lohnes.
• Bei Right-to-manage Verhandlungen gibt es keinen intertemporalen Trade-off von Arbeitsmarktderegulierungen. Das bedeutet, kurz- sowie langfristig bleibt der Reallohn gleich hoch, die Arbeitslosigkeit sinkt.
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 18
1. right-to-manage (II)
efficient bargaining right-to-manage
Kurz partiell:
Kurz allgemein:
Lang allgemein:
kein trade-off, Arbeiter
gewinnen in beiden Fristen
P
W
P
P ii )1(
1
1
P
Wi
cP
Wi 1
)()1( ufßP
Wi )()1( ufßP
Wi
)()1( ufP
Pi
]1)[1(
1)(
ßuf
)1(
1)(
uf
1
1 ß
P
Wi
cP
Wi 1
ßcc
cuf
1
)1()(
2
ß
cuf
11)(
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 19
2. Konkave Nutzenfunktion
1)1/(1(~
jj VV
short: ↓ß → ↓Wi/P → ↑u
long: ↓ß → ↑m → ↓μ → ↓u
Gesamt: ↓Wi/P
↓μ
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 20
Politische Ökonomie der Deregulierung
• Wer gewinnt und wer verliert bei Arbeitsmarktderegulierungen?
• Warum sind Arbeiter oft gegen eine Gütermarktderegulierung?
• Gibt es Interaktionen zwischen Arbeitsmarktderegulierung und Gütermarktderegulierung? Behindern oder unterstützen sie sich gegenseitig?
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 21
Deregulierung des Arbeitsmarktes
• Kurzfristig geringere Löhne, die sich langfristig wieder auf das alte Niveau einstellen => Nur negativer Effekt für Arbeiter
• Langfristig sinkende Arbeitslosigkeit durch eintretende Firmen. Für denjenigen, der einen Job hat, erhöht sich jedoch die Wahrscheinlichkeit diesen zu verlieren => Für Arbeiter negativ. Für Nichtarbeiter positiv.
=> Arbeiter sind oft gegen eine Deregulierung des Arbeitsmarktes.
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 22
Deregulierung des Gütermarktes
• Kurz und langfristig steigen Reallöhne und Arbeitslosigkeit sinkt => eindeutig positive Effekte
• Aber: 1. Wenn nur ein Sektor dereguliert wird (partielles GG), dann sinken die Reallöhne, weil die Preissenkung zu gering ist. 2. Wie bei A‘deregulierung steigt die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden für Arbeiter.
Arbeiter sind oft gegen eine Deregulierung des Gütermarktes
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 23
Interaktion Empirie
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 24
Interaktionen
• Bei hoher Gütermarktregulierung auch hohe Arbeitsmarktregulierung und umgekehrt
• Gütermarktregulierung erhöht Gesamtrente, gibt den Arbeitern einen Anreiz einen Teil dieser Renten abzuschöpfen, was zu einer höheren Arbeitsmarktregulierung führt
=> vice versa bedeutet dies, wenn G‘deregulierung Renten vermindert und dadurch Arbeitern einen geringeren Anreiz bietet darum zu kämpfen würde die A‘deregulierung vereinfachen
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 25
Arbeitslosigkeit vs. Lohnquote (I)
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 26
Arbeitslosigkeit vs. Lohnquote (II)
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 27
Arbeitslosigkeit vs. Lohnquote
In unserem Modell ist die Arbeitsproduktivität eins und die Lohnquote demzufolge:
Wann fällt die Lohnquote?
1. Steigen des markup μ
2. Sinken der Verhandlungsstärke der Arbeiter ß
Bei konkaver Nutzenfunktion führte die Abnahme von ß zu einer erhöhten Arbeitslosigkeit
)1(
)1(
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 28
Arbeitslosigkeit vs. Lohnquote
• Zwei Elemente sind für diese Argumente notwendig:
1. Ein Fallen der Verhandlungsstärke der Arbeiter
2. Die Effekte der Arbeitsmarktderegulierung haben die Effekte der Gütermarktderegulierung dominiert (sonst wäre die Lohnquote gestiegen)
• Bei Arbeitsmarktreformen ist eine sehr schleichende Deregulierung zu beobachten. ß ist, aufgrund einer sinkenden Gewerkschaftsmitgliedschaft und wegen der generellen Haltung der Regierungen zu Gewerkschaften, gefallen.
• Produktderegulierung fand Ende der 90er Jahre im Zuge der EU-Initiativen (aber nach dem höchsten Rückgang der Lohnquote)
Macroeconomic Effects of Regulation and Deregulation in Goods and Labor Markets. Blanchard/ Giavazzi Folie 29
Übliche Erklärungen
• Das starke Anwachsen der Löhne in den 60er und 70er Jahren (relativ zur Totalfaktorproduktivität), folglich Substitution von Arbeit gegen Kapital.
• Die Effekte der moderaten Lohnverhandlungen seit Ende der 70er Jahre, wenn Lohnsteigerung kleiner als Faktorproduktivitätssteigerung ist