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Gehen Sie in dem kleinen Kästchen auf max. 100 %, um die Darstellung zu vergrößern. Go in the little box on max. 100 % to enlarge the presentation. Autoren dieser Ausgabe Hans Albers (ha), Romain Batya (rb), Wilfried Moselt (wm), Jim Trezise, Liliane Turmes (lt) November 2014 - Issue number 21 / November 2014 - Ausgabe Nummer 21 Luxemburgs Erstes Internet Wein- und Genuss-Magazin Geschäftsführung/redaktionelle PR Chefredaktion/Gestaltung/Layout Stellvertr. Chefredaktion Internetumsetzung Direction/publicité rédactionnelle Rédacteur en chef Rédacteur en chef adjoint Site internet Management/editorial PR Chief Editor Vice-Chief Editor Website Liliane Turmes Wilfried Moselt Romain Batya Philippe Jentgen Portrait-Pictures by Steve Eastwood 01 Einstimmung auf den Schwarzwald + Inhaltsangabe 02 Easy Wines XVI 06 Akte VIP (Folge 17) Hotel Bareiss in Baiersbronn 16 Vinalu-Ticker I Burgunderweine bei Rossi 17 Spezialreportage Itata-Valley in Chile (Teil 2) 23 Vinalu-Ticker II Sieger der Landesweinprämierung 2014 24 Spezialreportage Weinforum im Schifffahrtsmuseum 26 Vinalu-Ticker III New York Report 27 Der Abstecher (Folge 15) Berghotel Kockelsberg in Trier 33 Spezialreportage Weinwettbewerb in Bergamo 35 Vinalu-Rätsel Spezial IV und Lösung Spezial III 36 Werbung Othon Schmitt 37 Impressum 38 Buchvorstellung Geständnisse

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Autoren dieser AusgabeHans Albers (ha), Romain Batya (rb), Wilfried Moselt (wm), Jim Trezise, Liliane Turmes (lt)

November 2014 - Issue number 21 / November 2014 - Ausgabe Nummer 21

Luxemburgs Erstes Internet Wein- und Genuss-Magazin

Geschäftsführung/redaktionelle PR Chefredaktion/Gestaltung/Layout Stellvertr. Chefredaktion Internetumsetzung Direction/publicité rédactionnelle Rédacteur en chef Rédacteur en chef adjoint Site internetManagement/editorial PR Chief Editor Vice-Chief Editor WebsiteLiliane Turmes Wilfried Moselt Romain Batya Philippe JentgenPortr

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01 Einstimmung auf den Schwarzwald + Inhaltsangabe02 Easy Wines XVI06 Akte VIP (Folge 17) Hotel Bareiss in Baiersbronn16 Vinalu-Ticker I Burgunderweine bei Rossi17 Spezialreportage Itata-Valley in Chile (Teil 2)23 Vinalu-Ticker II Sieger der Landesweinprämierung 201424 Spezialreportage Weinforum im Schifffahrtsmuseum26 Vinalu-Ticker III New York Report27 Der Abstecher (Folge 15) Berghotel Kockelsberg in Trier33 Spezialreportage Weinwettbewerb in Bergamo35 Vinalu-Rätsel Spezial IV und Lösung Spezial III36 Werbung Othon Schmitt37 Impressum38 Buchvorstellung Geständnisse

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Easy Wines XVI Top Choice for Young People Von Hans Albers

Nach den ausführlichen Berichten über den Weinbau, die Weinbaugeschichte, die Weinbauorte und Weinbaugebiete in Luxemburg und Deutschland in den Vinalu-Ausgaben 5 bis 8 und nach den Empfehlungen zum Verkostungsablauf in Aus-gabe 9 soll es auch in Easy Wines XVI und in den nächsten Folgen neben der gewohnten Präsentation zweier Top Choice Weine (wie in den Ausgaben 10, 11, 12, 13, 14, 15, 17, 18, 19 und 20 von Vinalu) um die weitere Vorstellung der Begriffe aus der Weinsprache gehen.

Vinalu-Symbole für Weinbewertungen – – unzumutbar – undrinkable – inbuvable – schlecht – bad – mauvais brauchbar – acceptable – acceptable + ordentlich – correct – correct + gut – good – bon +(+) gut bis sehr gut – good to very good – bon à très bon ++ sehr gut – very good – très bon ++(+) fast perfekt – nearly perfect – presque parfait +++ überirdisch – supernatural – surnaturel

Die Top Choice Weine In unserer Rubrik handelt es sich (siehe Folge I) um Weine, die Einsteigern in die Welt des Weins den Weg ebnen sol-len. Die beiden hier präsentierten Weine sind unkompliziert, leicht zugänglich und eher moderat im Alkohol und sor-gen nicht für Unwohlsein und einen Brummschädel. Entgegen unseren Gepflogenheiten geben wir nicht nur den Preis, sondern auch die Anschrift des Winzers (oder Weinhändlers) an. Weine aus dem Supermarkt oder von der Tankstelle wollen wir hier nicht beleuchten. Die in dieser Ausgabe von der Vinalu-Redaktion geprüften und empfohlenen Weine kommen vom Weingut Albert Kallfelz in Zell/Merl an der Mosel und vom Weingut Tenute Rubino in Brindisi im süd-italienischen Apulien und sind auch für Jugendliche – für den Konsum alkoholischer Getränke beträgt das gesetzlich geltende Mindestalter bekanntlich 18 Jahre – preislich vertretbar. (Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Romain Batya)

Top Choice No. 1 2013er Merler Königslay-Terrassen Riesling Spätlese edelsüß vom Weingut Albert Kallfelz, Hauptstraße 60-62, D-56856 Zell/Merl, Tel.. (0049)(0)6542-93880, [email protected], weitere Infos unter www.kallfelz.de

(8,5 Vol.-% Alkohol, Preis ab Keller 9,95 €)

Ausgeprägtes Fruchtbukett mit dichten An-klängen an Mandarinen und weißen Pfirsich, am Gaumen Aromen von Limetten und Apri-kosen, filigran strukturiert mit einem elegan-ten Süße-Säure-Spiel und Nuancen von Grapefruit im langen Nachhall. Ein perfektes „Möselchen“, wie man diese leichten frucht-betonten Weine hier gerne nennt. +(+)

Top Choice No. 2 2012er Negroamaro Rosato Weingut Tenute Rubino in Brindisi, verfügbar in Luxemburg bei

1. Ets. L. Rossi, 53 Rue Gaffelt, L-3480 Dudelange, Telefon (00)352 51 06 54, [email protected], weitere infos unter www.rossi.lu

(12,5 Vol.-% Alkohol, Preis ab Weinhändler 6,75 €)

Ein Roséwein für trübe Herbst- und Wintertage. In der Nase florale Akzente von Moschusrose und Duftveilchen, dazu Akzente von eingelegten Weichselkirschen und Blaubeergelee. Am Gaumen fruchtig-frisch mit Aromen von Kirschen im ele-ganten mittellangen Abgang. Der Wein passt so-wohl zu Pasta und zu Pizza als auch zu gebra-tenem Fisch und zu Meeresfrüchten. +(+)

Bildquelle: Hotel Bareiss

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Begriffe aus der Weinsprache (Folge XVI mit den Buchstaben U und V, Fortsetzung in der nächsten Ausgabe) Buchstabe U Ugni Blanc Die französische Bezeichnung für den Trebbiano (siehe dort in Vinalu 20, Easy Wines, Folge XV) Uhudler Im Südburgenland in Österreich könnte dem Weinfreund auch gelegentlich ein Wein mit Na-men Uhudler begegnen, der zumeist aus mehreren al-ten regionalen roten und weißen Rebsorten verschnit-ten wird und sich vorwiegend lachsfarben präsen-tiert. Es handelt sich um einen eigenwilligen erdigen Wein mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Walderdbeerbukett, dem man einst nachsagte, er ma-che blind, taub und rabiat und verleihe dem Zecher über kurz oder lang das Aussehen eines Uhus. Mitt-lerweile ist er aber vom Haustrunk – er durfte ehedem nur für den Eigenbedarf gekeltert werden – zu einem nachgefragten „Gaumenkitzel“ aufge-stiegen und seit 1992 nach einer Ausschank-verbotsphase von 45 Jahren für den Verkauf als Tafelwein offiziell wieder zugelassen, allerdings nur im Südburgenland. (Quelle: Fachbuch WEINREI-SEN ÖSTERREICH Burgenland – Thermenregion von Wilfried Moselt) Ull de Llebre Der katalanische Begriff bedeutet übersetzt Hasenauge und ist ein anderer Name für die spanische Rebsorte Tempranillo (siehe Vinalu 20, Easy Wines XV). Unharmonisch Einen Wein nennt man unharmo-nisch, wenn er sich mit einem Mangel an Gleichge-wicht zwischen Süße, Säure, Frucht und Alkohol und mit Schwächen in der Struktur präsentiert.

Buchstabe V Vanilleton Ein verhaltenes Toasting von Barriques (siehe unter Toasting in Easy Wines XV in Vinalu 20) kann für den allseits bekannten und durchaus angenehmen Vanilleton im Wein sorgen. Veltliner Veltliner ist eine Sammelbezeichnung mehrerer weißer Rebsorten, deren Name dem Velt-lin, dem Tal der Adda, zugeordnet wird. Die be-kannteste Variante ist der Grüne Veltliner (siehe da-zu Vinalu 11, Easy Wines VII). Verdicchio Die weiße Rebsorte ist in Italien schon seit der Zeit der Etrusker bekannt. Sie wird vor al-lem in Mittelitalien angebaut und bringt aromati-sche Weine mit einem ausgeprägten Säurekorsett hervor, die an Pfirsiche und Äpfel erinnern und ger-ne für die Schaumweinherstellung zum Einsatz kommen. Vermentino Die weiße Rebsorte, die vermutlich aus Spanien stammt, wird vorwiegend auf den In-seln Sizilien, Sardinien und Korsika angebaut und

Vermiglio Vermiglio ist der alte Name für Chianti und wird zuweilen für besondere Tafelweine (Vini da Tavola, siehe dort) in der Toskana genutzt. Vernaccia Der berühmteste Vernaccia ist der Vernaccia di San Gimignano, der nahezu aus-schließlich in der Umgebung des malerischen tos-kanischen Städtchens San Gimignano angebaut wird. Versuche, die Rebsorte auch in anderen Ge-bieten anzusiedeln, waren bislang wenig erfolg-reich. Die Weißweine zeichnen sich durch eine feinduftige Eleganz mit zartbitterem Abgang aus und lassen an Mandelblüten und Feuerstein denken. Der Vernaccia di San Gimignano war übrigens der erste italienische Wein mit dem Status einer DOC (1966 und seit 1993 DOCG). Der Weine sollte jung getrunken werden. Durch Zugabe von Alkohol wird auch noch ein Vernaccia di San Gimignano Liquo-roso, also ein Likörwein mit hohem Alkoholgehalt, erzeugt. (Quelle: TOSKANA Wein- und Spezialitä-tenführer von Wilfried Moselt). Hinweis: Der Ver-naccia ist nicht mit dem aus Südtirol bekannten Vernatsch verwandt (siehe dort). Vernatsch Der Vernatsch – in Württemberg heißt die Rebsorte Trollinger (siehe Vinalu 20, Easy Wines XV) – ist die am weitesten verbreitete rote Rebsorte in Südtirol. Auf Italienisch heißt sie Schiava. Sie bringt unkompliziert zu trinkende fruchtige Rotweine mit ausgeprägten Mandelaro-men hervor, die sich bestens wie der Trollinger alle Tage genießen lassen, ohne allerhöchsten An-sprüchen gerecht werden zu wollen. Verrieseln Man spricht von einem Verrieseln der Rebblüten, wenn sich die Fruchtansätze aufgrund niedriger Temperaturen oder durch Verregnung ungenügend entwickeln, verkümmern und abfallen, was naturgemäß erhebliche Ertragseinbußen zur Folge hat.

ist mittlerweile aber auch in Teilen der Toskana und im Languedoc in Südfrankreich zu Hause. Die Weine prä-sentieren sich goldgelb mit grünlichen Reflexen und sind von einer zartbitteren Note im fruchtigen Nachhall ge-prägt. Sie werden häufig zum Verschneiden verwendet. Ob es sich bei dem in den Kü-stenregionen der Toskanaan-

zutreffenden Vermentino Nero um eine Mutation des weißen Vermentino handelt, ist strittig. Den Vermentino Nero gibt es praktisch nur in der Regi-on um Massa Carrara, und zwar in Kleinstmengen.

Bildquelle: Wikipedia

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Vienna Classic Unter diesem Verbandssiegel ver-marktet ein Zusammenschluss qualitätsorientierter Wiener Winzer streng „verkostungsgeprüfte“ Wiener Weine aus klassischen Rebsorten wie Riesling, Char-donnay, Weißburgunder, Grauburgunder und aus einigen österreichischen und internationalen Rot-weinrebsorten. Vignoles Die weiße Rebsorte ist eine Neuzüchtung aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts des französi-

VDQS (Vin de Qualité Supérieure) entspricht in et-wa der deutschen Qualifikation QbA (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete) im Gegensatz zu AOC (Appellation d’Origine Contrôlée), was ungefähr der Einstufung als Prädikatswein in Deutschland gleich-kommt. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist die in Frankreich zudem bekannte Abkürzung VQPRD (Vin de Qualité Produit dans une Région Déterminée). Unter dieser Bezeichnung werden in Frankreich alle AOC-Weine und VDQS-Weine zu-sammengefasst. Vino da Tavola Der italienische Begriff bedeutet „Tafelwein“, was aber nicht immer der deutschen Einstufung als Wein der untersten Kategorie ohne Qualitätsweinprüfung entsprach. Noch im vorigen Jahrhundert haben Spitzenweinerzeuger in Italien ihre besten Weine bewusst Vino da Tavola genannt, um sich von den DOC-Weinen (DOC = Di Origine Controlata = AOC in Frankreich) abzuheben, die nach Ansicht solcher Erzeuger nicht höchsten An-sprüchen genügten. Seit Tafelweine nach den Richt-linien in der EU weder einen Jahrgang noch eine Rebsorte auf dem Etikett angeben dürfen, ist der Be-griff Vino da Tavola für hochwertigste Weine nicht mehr gebräuchlich. Vino Nobile di Montepulciano Der Vino Nobile di Montepulciano zählt zu den ganz großen Weinen Ita-

schen Züchters Jean François Ra-vat und gilt wegen der Anteile an Wildreben als Hybridrebe, die in der EU nicht zugelassen ist. Eine beachtliche Verbreitung hat sie im Osten Nordamerikas im Staat New York an den Finger Lakes erfahren. Die Weine werden in erster Linie für die Erzeugung von Schaumweinen verwendet.

Bildquelle: Wikipedia

Vin de Paille Vin de Paille ist der französische Be-griff für Strohwein. Strohwein darf nur aus vollrei-fen zuckerreichen Beeren gewonnen werden, die vor der Kelterung mindestens 3 Monate auf Stroh- bzw. Schilfmatten oder Holzgestellen gelagert wurden oder als Tauben an Schnüren aufgehängt waren (sie-he dazu auch Vinalu 19, Easy Wines XIV) Vin Jaune Der sogenannte „Gelbe Wein“ ist eine Spezialität des französischen Weinbaugebiets Jura. Gärung mindestens sechs Jahre in einem Barrique-fass reifen. Die Weine werden in Clavelins abgefüllt – das sind spezielle Flaschen mit einem Inhalt von 62 cl. Ihr Inhalt entspricht der Menge an Gelbem Wein, die nach dem Verdunsten nach sechs Jahren Fassla-ger von einem Liter übrig bleibt. (Bildquelle: Wikipedia)

Er wird ausschließlich aus der weißen Rebsorte Savagnin hergestellt. Der Wein erinnert in seinem Geschmacks-bild an einen Sherry. Er muss nach der

aus, ist trocken ausgebaut und von einer zarten Tanninstruktur geprägt, zugleich körperreich und von einem dezenten Bitterton im Abgang begleitet. Für den Vino Nobile di Montepulciano ist eine zweijäh-rige Lagerung vorgeschrieben. Nach einer Reifezeit von drei Jahren darf er die Bezeichnung Riserva tra-gen. Er verfügt über eine gute bis sehr gute Lagerfä-higkeit. (Quelle: TOSKANA Wein- und Spezialitä-tenführer von Wilfried Moselt) Vinothek Eine Vinothek ist ein Weinladen (in Itali-en heißt er Enoteca), in dem man Wein erwerben und in aller Regel auch gratis verkosten kann, bevor man eine Kaufentscheidung trifft. Gelegentlich sind Vino-theken auch an Weingüter angeschlossen, wo man die Palette der gutseigenen Weine ausgiebig probieren kann. Vin Ruspo Sein Name leitet sich von „ruspato“ her, was soviel bedeutet wie geklaut und sich auf den Most bezog, der sich bei der Lese aus zerdrückten Trauben beim Transport in den Bottichen sammelte und den die Bauern – mit Wissen des Gutsherrn zwar, aber dennoch verbotenerweise – für dem Eigenbedarf „ab-zweigten“. Der so eingelagerte Most ergab im Früh-jahr einen erfrischenden hellroten Wein „nach Haus-macherart“, der nach der Winterzeit als Anregungs-mittel bei der Aufnahme der Arbeiten im Weinberg sehr geschätzt war. (Quelle: TOSKANA Wein- und Spezialitätenführer von Wilfried Moselt) Vin Santo Zur Herstellung des Vin Santo (auch Vinsanto) – vorwiegend aus weißen, zuweilen aller-dings ebenfalls aus roten Trauben – werden die bei der Ernte im Spätsommer handverlesenen Trauben zu-nächst zum Trocknen entweder aufgehängt oder auf Strohmatten ausgebreitet, wo sie mehrere Monate verweilen. Um die Weihnachtszeit, wenn sie so recht rosinenartig eingeschrumpft sind, werden sie im allge-meinen erst einmal entrappt, also von der Stengeln be-freit, bevor sie gepresst werden. Der edelsüße Most wird zumindest bei den tarditionsreichen Vin-Santo-

Bildquelle: consorziovinonobile

liens. Er ist eine Cuvée aus Sangiovese (hier heißt die Reb-sorte Prugnolo Gentile) zu 50 bis 70 %, Canaiolo 10-20 %, Malvasia und Trebbiano zu-sammen 10-20 % und ggf. Grecchetto (Pulcinculo) und Mammolo zusammen 5 %. Er präsentiert sich rubinrot, mit

der Reife zu Granatrot mit orangenen Reflexen ten-dierend, und zeichnet sich durch ein feines Veilchen-bukett mit Anklängen an Pflaumen und Himbeeren

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Viognier In den 60er Jahren des vergangenen Jahr-hunderts waren nur noch rund 10 Hektar im Rhônetal

Vitiviniculture Die französische Bezeichnung für den Weinbau bezieht sich im ersten Teil auf den An-bau, also die Außenwirtschaft, und im zweiten Teil auf den Ausbau im Keller, also die Kellerwirtschaft. Vitovska Die weiße autochthone Rebsorte stammt aus Slowenien, wo sie vor allem in den Karstgebieten angebaut wird. Auch von Rebflächen im norditalieni-schen Friaul wird berichtet. Ihr wird eine gewisse Verwandtschaft mit der Malvasia Bianca nachgesagt. Sie wird heute wieder zusehends reinsortig ausgebaut und darf als beliebter regionaler Alltagstrunk angese-hen werden.

Vorlauf Als Vorlauf bezeichnet man bei der Destil-lation von Spirituosen das zu Beginn entstehende Destillat, das besonders viel giftiges Methanol und andere leichtflüchtige Substanzen wie Ethylacetat enthält. Es ist für den menschlichen Genuss nicht geeignet. Der Vorlauf fällt durch einen unangeneh-men, stechend-scharfen „chemischen“ Geruch und einen stark adstringierenden Geschmack auf. Er wird in Brennereien nach Geruch abgetrennt und traditio-nell äußerlich zu medizinischen Zwecken, zur Des-infektion und als Reinigungsmittel eingesetzt oder zu Brennspiritus und Agraralkohol weiterverarbeitet. Nach dem Vorlauf wird das sogenannte Herzstück (der genussfähige Brand, auch Hauptlauf genannt) gewonnen, dann der Nachlauf. (Quelle: Wikipedia)

Vorlaufmost Der Vorlaufmost, auch Seihmost ge-nannt, ist der Most, der ohne Pressung durch das Eigengewicht der Trauben entsteht und aus der Kel-ter läuft. Der daraus gewonnene Wein wird als Vor-laufwein bezeichnet. In diesem Zusammenhang wird gerne das Sprichwort zitiert: „Das Freiwillige ist bes-ser als das Erzwungene, genau so wie der aus den Trauben fließende Wein besser ist als der ausge-presste.“ Das stimmt im Ergebnis allerdings nur be-dingt, da erst durch das Pressen eine größere Aro-menvielfalt und die zumal beim Rotwein gewünsch-ten Tannine erzielt werden.

Bildquelle: Wikipedia

mit der Rebsorte bestockt. Nach ihrer „Wiederauferstehung“ fand sie ihren Weg in die „Neue Welt“ mit Kalifornien, Austra-lien, Südafrika und vor allem Südamerika und ist heute auch im Mittelmeerraum wieder ver-breitet. Weltweit liegt die An-

baufläche mittlerweile bei über 7.000 Hektar. Die Rebsorte bringt fruchtige Weißweine mit Anklängen an Pfirsich und Aprikose und einem strammen Säu-rekorsett hervor, die an Riesling denken lassen, und gewinnt in der internationalen Weinszene zuneh-mend an Bedeutung .

frühreifende Sorte liefert erfreu-lich leichtere Weine mit einem stattlichen Säurekorsett und er-innert am Gaumen an Aprikosen und Agrumen. Sie wird zumeist verschnitten und (leider) nur sel-ten reinsortig ausgebaut, kommt

aber auch gelegentlich bei der Erzeugung von wei-ßem Portwein zum Einsatz.

Bildquelle: Wikipedia

Viosinho Die autochthone weiße Rebsorte ist in Por-tugal und dort vor allem am Douro zu Hause. Die

Erzeugern mit einem ordentlichen Schuss Madre, einem Trub aus Hefezellen und uraltem Vin Santo, versetzt, der eigens für diesen Zweck aufbewahrt wird, und kommt zur Vergärung in kleine Holzfässer, Caratelli genannt, die bis zu etwa einem Dreiviertel ihres Fassungsvermögens aufgefüllt und anschließend hermetisch versiegelt werden. Die Fässer sind zumeist unmittelbar unter dem Dach untergebracht, wo sie den Wettereinflüssen wie frostiger Kälte im Winter und sengender Hitze im Sommer am intensivsten ausge-liefert sind. Der Vin Santo gilt unter Kennern als hochgeschätzte toskanische Spezialität. Mit ihm um-zugehen, muss man lernen. Es gibt ihn trocken oder süß, man trinkt ihn als Aperitif und erst recht zum Dessert. Dann werden in den liquorosen goldgelben Wein die Cantuccini eingestippt, ein nur toskanisches Gebäck, das aus Prato kommen muss. Immer aber hat der Vin Santo mindestens 16, zuweilen bis 20 Alkoholgrade, die er seiner Kelterung aus über Mo-nate getrockneten Trauben und seiner mindestens drei Jahre währenden Reifung verdankt. Man kann den Vin Santo in den Önotheken und Delikatess-Geschäften der Städte kaufen. Interessanter ist der Einkauf in der Fattoria, weil jeder Winzer sich mit Leidenschaft in Gespräche über den Vin Santo verstricken lässt. Denn die Faszination des Vin Santo ist gerade seine Unterschiedlichkeit. (Quelle: TOSKANA Wein- und Spezialitätenführer von Wilfried Moselt) Villard Blanc und Villard Noir Die erfolgreichste Hybridrebe Frankreichs war aufgrund von EU-Be-stimmungen seit den 70er Jahren noch bis 2008 für die Erzeugung von Qualitätswein verboten. Das hat sich 2008 geändert, als man festgestellt hat, dass sich Anteile der Edelrebe Vitis Vinifera im Erbgut nach-weisen lassen. Sie ist resistent gegen die Reblaus und den Falschen Mehltau und heute im gewerbli-chen Anbau wieder zugelassen, wird aber in aller Re-gel eher für die Destillation von Weinbränden ver-wendet. Vom Anbau der Villard-Reben für den Weinausbau wird aus Brasilien, Japan, den USA, Mexiko, Georgien und Ungarn berichtet.

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Akte VIP Mit der Nobel-Karosse zum Genuss-Tempel (Folge 17)

Gepflegte Eleganz und kultivierte Gastlichkeit

Bei Bareiss gibt es keine Kompromisse

Von Wilfried Moselt, Liliane Turmes und Romain Batya

(alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Romain Batya)

Die Piano-Bar

Bildquelle: Hotel Bareiss

Die Hotelanlage mit 199 Zimmern erstreckt sich über mehr als 10.000 m² und ist eine kleine Stadt für sich im Ortsteil Mitteltal von Baiersbronn. 260 Mitarbeiter engagieren sich von früh bis spät für das Wohlbefinden der Gäste und sind trotz aller Exklusivität einer Luxusherberge der

Sonderklasse, in der sie tätig sind, erfreulich entspannt und überaus verbindlich. Das wird als sehr angenehm registriert. So soll es sein.

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Hermann Bareiss mit der Büste seiner

Mutter Hermine Bareiss, der Gründerin des Hotels

Bildquelle: Hotel Bareiss

Bildquelle: Hotel Bareiss

Die Geschichte des Hotels begann 1947, als Hermine Bareiss (1913-1996) in Mitteltal das Gasthaus Kranz pachtete und dort das tat, was sie am besten konnte, nämlich kochen und den Haushalt führen, auch den eines Gasthofs, wie Hermann Bareiss die Anfänge des heutigen Hotels Bareiss skizziert. Sie musste als Alleinerzie-hende – ihr Mann, ein Förster, war kurz vor Kriegsende gefallen – den Lebensunterhalt für sich und ihre Kin-der verdienen. „Man muss kein Psychologe sein, um eine Verbindung zu dem herzustellen, was dann später aus meiner Schwester und mir geworden ist: Gastwirte“, sagt Hermann Bareiss. „Von Kindes-beinen an war die Küche, nun, ich will nicht sagen, unser Wohnzimmer. Aber doch ein sehr zentraler Ort. Und

Mittlerweile ist das Hotel Bareiss, das heute von Hermann Bareiss und sei-nem zweiten Sohn Hannes gemeinsam geführt wird – der älteste Sohn Christi-an ist Eigentümer des Hotel-Restaurants „Dorfstube“ in Düsseldorf- Oberkassel (die namentliche Verwandt-schaft mit den „Dorfstuben“ im Ho-telkomplex in Baiersbronn darf als gewollt angenommen werden und ist wohl ein nostalgischer Bezug zu den Ursprüngen) –, in der ersten Liga der Spitzenhotels der Welt angesiedelt. Das Bareiss ist in der Tat eine traumhafte Ferienidylle zum „Entschleunigen“ (wie es in unserer schnellen Zeit heißt), zum Entspannen und um Urlaub zu machen vom Alltagsstress und nicht zuletzt, um Tafelfreuden zu genießen. Neben ungezählten Auszeichnungen

wir hatten Spaß daran.“ Hermine Bareiss machte aus dem Gasthof eine Lokalität, die sich einen ausreichend guten Ruf erwarb, um ihr die Bonität zu verschaffen, dass die Bank ihr drei Jahre später einen Kredit einräumte, mit dem sie 1950 das uner-schlossene Grundstück am Gartenbühl erwerben und darauf das Kurhotel Mitteltal bauen konnte, das 1951 eröffnet wurde und seit 1992 den Namen Hotel Bareiss trägt. „Als ich nach einigen Wanderjahren 1966 nach Mitteltal zurückkam, begann ich zuerst den mütterlichen Betrieb aufzumischen und dann in einer Größenordnung zu bauen, dass selbst Freunde fragten, ob ich noch bei Verstand sei“, sagt Hermann Bareiss. „Ich habe, salopp formuliert, mein Ding durchgezogen, weil ich der festen Überzeugung war und bis heute bin, dass erfolgreich nur der ist, der eine Überzeugung von sich und von dem hat, was er tut, das er dann, höchst professionell natürlich, konsequent durch-zieht.“

für das Hotel, die Gastronomie und die Spa-Bereiche in allen wichtigen Hotel- und Gaststättenführern ist auch die Person des Hoteliers Hermann Bareiss mit besonderen Ehrungen bedacht worden, darunter das Bundesverdienstkreuz und der Orden des „Chevalier de la Légion d’honneur“, der die höchste Ehrung darstellt, die Frankreich an einen nicht-französischen Staatsbürger zu vergeben hat. Nicht unterschlagen werden soll an dieser Stelle, dass der kreative Mensch Hermann Bareiss auch seine architekto-nischen Begabungen bei der Ausgestaltung der Räumlich-keiten und Anlagen einfließen ließ, wie die bestens infor-mierte und charmante Uta Schlagenhauf zu erzählen wusste, die im Hause Bareiss für die Presse- und Öffentlichkeits-arbeit und die Betreuung der Gäste zuständig ist. Dass Hermann Bareiss seine Mitwirkung bei den Angeboten für die Freizeit, die von einem ganzjährigen Unterhaltungs-programm für Erwachsene über Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche, Konzertabende und literarische Lesungen bis zu Tanzveranstaltungen und sportlichen Aktivitäten unterschiedlichster Art und zu vielem mehr reichen, ein-gebracht hat, darf aus gutem Grund vermutet werden.

Hermann Bareiss (Mitte) mit seinen Söhnen Christian (links) und Hannes

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Der 1789 von Johann Georg Morlok erbaute Morlokhof ist einer der ältesten und am besten erhalten gebliebenen Bauernhöfe im Oberen Murgtal. Er ist auf dem Hang am Ortsrand von Mitteltal angesiedelt und besteht aus drei Gebäuden: dem Bauernhof, dem Ausgedinghaus und dem Backhäusle. Zum Anwesen gehören zudem ein Kräuter- und Gemüsegarten und die umliegenden Streuobstwiesen. Jeden Donnerstag geht es auf einen besonderen Abend auf den Morlokhof, und dann lebt die Geschichte des 225 Jahre alten sagenumwobenen Gehöfts auf dem Berg wieder auf. Die geladenen Gäste werden vom Hotel dort hinauf chauffiert, wo sie auf den „alten Morlok“ treffen, der wie seine Vorfahren als Bauer gelebt und als Wunderheiler gewirkt hat. Beim anschließenden urgemütlichen Abendessen werden passend zur Szenerie alte regionale Gerichte aufgetragen, deren Rezepturen auf die heutige Zeit abgeschmeckt sind. Das Menü wird begleitet von korrespondierenden Weinen.

Der Morlokhof

Der Gemüsegarten des Morlokhofs

Der Morlokhof im Winter

550 km Baiersbronner Wanderwege und die Wanderhütte Sattelei im Tannenwald. Auf 706 m Höhe zwischen dem Baiersbronner Tonbachtal und dem Ortsteil Mitteltal gelegen und rund eine Dreiviertelstunde Fußweg vom Bareiss entfernt, ist die Hütte eine beliebte Anlaufstelle. Sie ist ganzjährig geöffnet und bietet schwäbische Spe-zialitäten aus der Bareiss-Küche.

Bildquelle: Hotel Bareiss

Bildquelle: Hotel Bareiss

Der festlich eingedeckte Speiseraum im Morlokhof

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Der Chefkoch Claus-Peter Lumpp mit seinen Mitarbeitern in der Küche

Der Sommelier Jürgen Fendt

Stilvolles Amuse-bouche

Rascasse mit Kohlrabi à la Crème

Reh aus der Bareiss-Jagd

Variation von der Gänsestopfleber

Uta Schlagenhauf (links), die im Hause Bareiss für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und die Betreuung der Gäste zuständig ist, mit ihrer Assis-tentin Constanze Schäfer

Die Gastronomie des Hauses lässt nichts zu wünschen übrig, Chefkoch Claus-Peter Lumpp hält die Fahnenstange mit den drei Michelin-Sternen seit 2007 hoch. Neben der eleganten Kaminstube und den urigen Dorfstuben, bestehend aus zwei alten, komplett vertäfelten Schwarzwälder Bauernstuben, die im Original in die Architektur des Hotels eingefügt wurden, gibt es seit 32 Jahren das Gourmet-Restaurant „Bareiss“. Das Kronjuwel des Hauses ist mit Absicht von den Ausmaßen her klein gehalten. Es gibt nur acht

Tische für jeweils maximal vier Personen. Im gesamten Hotelkomplex arbeiten indes immerhin 48 Köche.

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Trockener Marsala als Aperitif

Unter anderem zuständig für das Brot ist Maximilian Wied.

„Ich bin ich. Ich bin Claus-Peter Lumpp“, sagt der Chefkoch.

„Was die Qualität unserer Arbeit in der Küche und beim Ser-vice betrifft, gibt es bei uns keinen Spielraum. Es muss hand-werklich alles stimmen. Da gibt’s nur ‚sehr gut‘.“ Claus-Peter Lumpp ist redegewandt und verfügt über eine gehörige Portion Humor. Er arbeitet sehr genau und isst auch gerne selber seine Kreationen. Seine Statur des Küchenchefs macht ihn als Koch auf Anhieb sympathisch. „Bei uns muss die Qualität als die Basis allen Schaffens verstanden werden. Dass unsere Portionen nicht klein bemessen sind, ergibt sich von selbst. Wir befinden uns mitten in einem Erholungsgebiet, direkt am Naturpark mit seinen vielen Wanderwegen. Unsere Stammkunden haben seit je auf or-dentliche Teller-Portionen Wert gelegt.“ Neben den Menüs beinhaltet das A-la-carte-Angebot derzeit drei Vorspeisen, drei Suppen, zwei Zwischengerichte, drei Fischgerichte und drei Fleischgerichte. Da is(s)t man schnell durch, würden man sagen? Dem setzen wir entgegen, dass jedes einzelne Gericht in vier ganz eigenen Variationen auf den Tisch kommt. Wer zu Zweit bei Bareiss diniert, hat somit bereits bei der Vorspeise acht kleine und größere Teller und Schälchen auf dem Tisch stehen. Das Angebot an Weinen hat sich über die Jahrzehnte auf-gebaut. Immerhin gibt es das Ferienhotel Bareiss seit 1951.

Tausend Positionen und 25.000 Flaschen (mindestens!) sollen im Keller schlummern, so der Sommelier Jürgen Fendt. Neben Bordeaux, Burgund und Italien liegt das Schwergewicht auf Weinen aus Baden – für unsere Neugierde eine förderliche Sache. So kam es, dass wir nach einigen feinen Amuse-bouche zum optimal gebratenen Filet von Rotbarsch mit Kohlrabi à la crème einen Riesling 2012 GG Neuweierer Goldenes Loch von Schloss Neuweier aus Baden-Baden probierten. Auch zum leicht ge-räucherten Kalbsbries mit Balsamicoglace, Sauerrahm und Popcorn passte der mineralische und an grüne Äpfel erinnernde Riesling gut. Zu den Variationen von Langostinos und Imperial Kaviar, unterteilt in Carpaccio mit Mascarpone, Tatar mit Olivenölschaum, sau-tiertem Kaisergranat mit Meeresfrüchten, Halbgefrorenem und Tempura mit Apfel und Koriander servierte der Sommelier einen zweiten Riesling, diesmal vom Weingut Spanier-Gillot aus Rheinhessen. Der 2011er Mölsheim Zellerweg aus der Parzelle „Am Schwarzen Herrgott“ ist feinfruchtig und mit einer belebenden Säure ausgestattet. >>> Claus-Peter Lumpp im Hotel Bareiss im Schwarzwald, Gärtenbühlweg 14 in D- 72270 Baiersbronn-Mitteltal. Weitere Infos unter www.bareiss.com

Janine Thörel serviert den Käse. Wer Käse zum Abschluss genießen möchte, möge mal den Bleu de Queyras, einen Kuhmilchkäse mit kräftigem Geschmack, oder den Via Aurelia, einen Hartkäse aus Bioheumilch, probieren.

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Eine Auswahl an Freizeitaktivitäten bei Bareiss (Bildquelle: Hotel Bareiss)

Angeln

Jagd

Ausfahrt mit dem Oldtimer

Poolparty

Natur mit Försterbegleitung

Begleitete Radtouren

Golf

Kutschfahrten

Lesungen und Konzerte

Die Bibliothek

Wandern an den Sankenbachsee

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Der „Baustein“-Urlaub bei Bareiss

„Wenn gefragt wird, was ist denn das Bareiss eigentlich für ein Hotel, dann wird’s mit einer klipp und klaren Ant-wort schwierig“, gesteht die Direktion „Denn obwohl zig Golfplätze in über-schaubarer Entfernung vom Hotel lie-gen, ist es kein Golfhotel. Obwohl es das Dreisternerestaurant Bareiss, eine Kaminstube, die Dorfstuben, eine hochkarätige Hotelgastronomie, ein Schlaraffenland-Frühstücksbüffet gibt, ist es kein Gourmet-Hotel und auch kein reinrassiges Wellness-Hotel. Wie-wohl der wichtigste Wellness-Führer, der Relax-Guide, das Haus in der Aus-gabe 2014 erneut zu den vier besten Wellness-Hotels im deutschsprachigen Raum zählt.“ Und weiter heißt es: „Trotz eigenem Kinderdörfle ist das Bareiss keine Ju-gendherberge. Trotz wachsend nachge-fragtem Kulturprogramm ist es kein Musentempel und trotz Naturteichanla-ge, Waldpark, Morlokhof oder Wander-hütte Sattelei kein Freilichtmuseum. Das Bareiss ist das Bareiss. Ein Bareiss für den Puzzle-Urlaub oder für die Baustein-Ferien.“ Ein Gast soll es mal in folgendem Satz zusammengefasst haben: „Das Bareiss ist ein Hotel mit unendlich vielen Fa-cetten.“

„Das mit den unendlich vielen Facet-ten greift vielleicht etwas arg hoch, aber doch nicht ganz daneben“, sagt Hermann Bareiss. „Wir erleben das im-mer wieder bei unseren Hausführun-gen, die wir jeden Tag anbieten und bei denen wir die ganze Hotelanlage zei-gen, was seine zwei Stunden dauert. Nicht selten hören wir danach selbst von Stammgästen, die schon ein paar-mal da waren: ‚Dass es das alles bei Ihnen gibt – das haben wir nicht ge-wusst.‘ Deswegen: Wer nur zwei, drei Tage im Bareiss weilt, der bringt sich im Grunde darum, das ganze Bareiss kennenzulernen. Klar, das wissen wir: Kurzurlaube sind im Trend, seit Jahren schon und auch zunehmend. Aber einen Gefallen tut man sich mit diesem Trend nicht. Denn in unserer von Erle-digungsdruck, Verantwortungsfülle, kommunikationstechnologischem Wahnsinn überhetzten und überhitzten Zeit brauchen Herz und Hirn nicht kurz Zeit, um wieder bei sich selber anzu-kommen, sondern sie brauchen eine geraumere Zeit der Ent-Spannung, was wiederum für jeden etwas anderes ist. Weshalb so ein puzzeliges Angebot, wie es das Bareiss hat, voll im Trend ausgiebiger und individuell bestimmter Ent-Spannung liegt. Und diese Ent-Spannung ist kein Trend. Sie ist ein Bedürfnis. Für geraume Zeit. Was bei uns möglich ist."

Die Bar und …

… der Kräutergarten des Hotels

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Drei Generationen der Familie Bareiss auf einem alten Foto

Hotel Bareiss im Schwarzwald, D-72270 Baiersbronn, Tel. 0049(0)7442-47-0, Fax 0049(0)7442-47-320. E-Mail: [email protected] Weitere Informationen unter www.bareiss.com Ansprechpartnerin im Hotel Bareiss: Uta Schlagenhauf, Tel. 0049(0)7442-47-417, mit Auskünften zu den Preisen der Zimmer und Appartements, zu den Veranstaltungen und Arrangements etc. E-Mail: [email protected]

Die „Dorfstuben“ … das Hotel … und die „Kaminstube“

Übrigens: Im Hotel gibt es sowohl eine exklusive Bareiss-Schmuck-Kollektion als auch eine im Haus kreierte und hergestellte eigene Perlenschmuck-Auswahl, dazu eine Modeboutique mit exklusiver Haute Couture für Damen, Herren und Kinder mit eigenem Bareiss-Label und viele Geschenkideen wie Accessoires für Wohn- und Tischdekorationen, Gläser, Porzellan, Lampen und Stoffe, ebenso Bilder und Modeschmuck und eine integrierte Kinder-Boutique.

Die herrliche Schwarzwaldlandschaft rund um das Hotel

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Der Mercedes-Benz GLA 220 CDI 4MATIC

Von Romain Batya

Um von Luxemburg nach Baiersbronn im Schwarz-wald zu gelangen, braucht es nicht unbedingt einen Allradantrieb. Wir haben uns dennoch für ein Premium-Fahrzeug ent-schieden, bei dem man diese Tugend auch auf den zweiten Blick nicht ver-muten würde. Daimler hat mit dem GLA seit kurzem ein fünftes SUV-Modell in sein Portfolio aufgenom-men. Im Vergleich zu den vier anderen geländegän-gigen Modellen sieht der sportliche GLA nicht un-bedingt aus wie ein Off-roader. Vorab kann jedoch be-hauptet werden, dass der GLA ein kompaktes SUV mit viel Komfort und gutem Durchsetzungsver-mögen ist. Das gilt ins-besondere für unser Test-fahrzeug mit optionalem Allradantrieb. Letzterer heißt bei Mer-cedes 4MATIC© und bie-tet nicht nur Mobilität ab- seits vom Asphalt, sondern

auch ein Plus an Sicherheit, nicht zuletzt auf geteerten Straßen. Wie der Name schon sagt, basiert das kompakte SUV auf der Plattform der A-Klasse. Der GLA ist jedoch deutlich höher und wiegt et-was mehr. Die wichtigste Neuerung im Vergleich zur bestehenden SUV-Familie von Daimler findet sich im Bereich des Antriebs. Normalerweise ist der Neue ein reiner Fronttriebler. In der Allrad-Ausführung über-nimmt eine elektronisch ge-steuerte Lamellenkupplung an der Hinterachse den Antrieb genau dieser Räder. Das bedingt jedoch den Ein-satz einer Automatik, in be-sagtem Fall eines siebenstu-figen DSG-Getriebes. Genau die Kombination ist das Sahnestück unseres Testautos. Der Reihenvierzylinder des 220 CDI leistet 125 kW, das sind 170 PS. Interessanter ist für den Fahrzeugtyp sein maximales Drehmoment von 350 N, das bereits ab 1400 U/min auf Abruf steht.

Daimler gibt den Verbrauch des Turbo-Diesel mit durchschnittlichen 5,1 l/100 km an, un-ser Testverbrauch lag mit 5,9 Litern nur geringfügig über diesem Wert. Das muss positiv bewertet werden. Wer sich für den 4MATIC© -Ableger des GLA entscheidet, kann gleich auch das passen-de Offroad-Fahrwerk ordern. Damit hat das sportliche Kompakt-SUV drei Zentimeter Bodenfreiheit mehr, was der Geländetauglichkeit nur förderlich sein kann. Der Innen-raum ist typisch Mercedes. Und mit den drei auffälligen Lüfterdüsen unterhalb des mittig angebrachten freistehenden Farbdisplays und den ergonomischen Sitzen mit integrierter Kopfstütze kommt der GLA schön sportlich daher. Obwohl modernstes Design die Regel ist, kommt etwas nostalgischer Retro-Look wegen der genannten Interieur-Details auf.

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Unser Testwagen ermöglichte ein höchst souveränes Fahren im niedrigen Tourenbereich dank serienmäßigem 7G-DCT-Doppelkupplungsgetriebe, das für schnelle und zugleich sanfte Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechungen steht. Schlussendlich sollte auf das ab Werk verbaute spezielle Offroad-Fahrprogramm hingewiesen werden. Zusammen mit der Downhill Speed Regulation, kurz DSR genannt, erlaubt es diese Konfiguration auch ungeübten Fahrern, sicher auf losem Untergrund und bei steilen Bergabfahrten in rutschigem Gelände unterwegs zu sein. Fazit: Wer den GLA regelmäßig abseits von Boulevards, Autobahnen und anderer befestigter Straßen einsetzen will (oder muss), sollte sich nicht scheuen, die Option 4MATIC© gleich mit zu bestellen. >>> Der Basispreis für den GLA 220 CDI 4MATIC liegt in Luxemburg bei 35.750,- Euro (Stand Oktober 2014). Der abgebildete Testwagen kostet mit allen Sonderausstattungen 51.525,- Euro.

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Vinalu-Ticker Vinalu-Ticker Vinalu-Ticker

Das Team vom Familienbetrieb Ets. Rossi in Düdelingen (es fehlt Romain Rossi)

Zeit, den Aligoté 2013 von Cachat-Ocquidant aus Ladoix-Serrigny zu ver-kosten. Dieser hat eine stabile Struktur mit gut eingebundener Säure und im Nachhall viel Frucht. Auch der rote Sa-vigny-les-Beaunes von Cachat, kräuter-würzig, leicht rustikal aber mit Charme und beachtlicher Struktur fiel uns auf. Chassagne-Montrachet ist bei Kennern beliebt. Der weiße 2011er von Jean-Marc Morey aus dem gleichnamigen Ort erinnert an Feuerstein und gelbes Steinobst. Am Gaumen zeigt er sich dezent mineralisch und mit angenehmer Fruchtfülle. Cuvée Fanny ist ein weißer Gevrey-Chambertin vom Weingut Marchand aus dem gleichnamigen Dorf. Der 2011er punktet mit Nuancen von eingelegten Kirschen und einem eleganten Nachhall. Daniel Rion aus Prémeaux ist ein Jung-winzertalent. Sein Nuit-Saint-Georges Vieilles Vignes 2011 ist reintönig, nach-haltig und mit einer schönen Frucht ausgestattet. Im Wein-Nirwana spielt sein Clos de Vougeot Grand Cru aus demselben Jahr mittlerweile eine Rolle. Er vereint eine vielschichtige Aromen-palette mit einem langen, ausgeglichenen Nachhall. Übrigens gibt es zum 60. Firmenjubi-läum auf alle Weine von Rossi aus Düdelingen bis Ende des Monats einen beachtlichen Rabatt. >>> Weitere Infos unter der Telefon-nummer (00352)510654 und auf www.rossi.lu

lt/rb

Die Weinhandlung Rossi, ein reiner Familienbetrieb in der zweiten und dritten Generation, hat sich in den fünf Jahrzehnten ihres Bestehens auf die Vermarktung von Weinen aus den viel-fältigen Regionen Italiens speziali-siert. Nun erobert der Italien-Spezialist auch Gallien. Seit über einem Jahr werden zusätzlich Weine aus Frank-reich ins Angebot aufgenommen. Aus besagtem Grund hatten der Chef-Einkäufer Roby Rinaldetti, sein Neffe und zugleich der Junior-Chef Laurent Rossi sowie Nadia und Sabrina Rossi zu einer Weinprobe eingeladen, bei der sich alles um die Weine aus Burgund drehte. „Wir haben uns bewusst dafür ent-schieden, hochwertige Produkte von kleinen Winzerbetrieben in unser Pro-gramm aufzunehmen“, sagt Roby Rinaldetti, der fast alle seine Liefe-ranten persönlich kennt. Rund zehn Weine aus Burgund haben wir bei Rossi probiert. Neu im Sorti-ment findet man die Domaine Domi-nique Cornin, einen Bio-Betrieb aus Chaintré. Dessen süffiger Saint Véran 2013 gefällt durch viel gelbe Frucht, während der würzigere Pouilly-Fuissé 2012 mit einer klaren Linie und Aro-men von Mirabelle überzeugt. Der Mâcon Chaintré 2012 zeigt eine schö-ne Frische mit gut eingebundener Säure. Von der Domaine Vincent Latour aus Meursault stammt der vierte Wein, ein im Barrique ausgebauter Meursault Clos des Magny 2012 mit Schmelz und Rasse.

Hochwertige Burgunderweine bei Rossi in Düdelingen

Weißweine aus Burgund

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Vinalu-Spezialreportagen

Chiles trendige Weine

Der lange Weg in die Region Itata Profundo (Teil 2)

Von Liliane Turmes und Romain Batya

(Alle Fotos von Romain Batya)

Im Rio Fuy gibt es Forellen und Lachse

Sonnenuntergang am Lago Panguipulli

Auf Einladung der chilenischen Regierung reisten wir im Frühjahr 2014 in die Weinbauregion Itata Profundo, südlich des Rio Bio-Bio gelegen, weit weg von Santiago und in greifbarer Nähe der einsamen Gegenden im Süden des Landes. Patagonien, das sind nicht nur Gletscher und schneebedeckte Berge, das ist nicht nur

Argentinien und Ushuaia. Ein beachtlicher Teil des Gebietes gehört zu Chile, von Puerto Williams, den Inseln Diego Ramírez bis hinauf nach Valdivia, der Hauptstadt der Region „de los Rios“, deren den Anden zugewandten Teile bereits zu Patagonien zählen.

Unsere Reise führte uns von Valdivia über Los Lagos nach Panguipulli, vorbei am gleichnamigen See, bis nach Neltume, einem winzigen Dorf im gemäßigten Regenwald Südchiles. Wir folgten dem holprigen Schotterweg, der während der Regenzeit (von Juni bis August) nur mit Allradfahrzeugen sicher zu befahren ist, um

nach Huilo-Huilo zu gelangen.

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Malton-Miesmuscheln mit Limetten

Die Winzer des Schaumweinprojekts Itata Deep mit ihren Gästen

Am späten Nachmittag erreichten wir den Ort, dessen Name nicht nur für einen einmaligen Hotelkomplex und ein Bio-sphären-Reservat von einer Größe von mehr als 100.000 Hektar steht, sondern auch für eine handwerklich arbeitende Brauerei. Bei gutem Wetter hat man von der Eingangstür zur Cervezeria Petermann zwar immer noch keinen freien Blick auf den Lago Neltume, der von dichten Zypressen- und Nothofagus- (Scheinbuchen-)Wäldern umringt ist. Dafür sieht man nun die schneebedeckte Spitze des Mocho-Choshuenco, eines Dop-pelvulkans, der durch den in seiner Mitte befindlichen Gletscher nicht direkt als solcher zu erkennen ist. Besitzer Victor Petermann, ein Exzentriker mit einer unbän-digen Liebe zur Natur und einem ständigen Bemühen um das Wohl der lokalen Mapuche-Gemeinschaft empfing uns zwar nicht selbst in seiner Brauerei im chilenischen Regenwald, an seiner Stelle führt uns Mariana Llorente, die Qualitätsmana-gerin für die gesamte Anlage, durch den Betrieb. Neben dem nach Malz und Wiesenkräutern duftenden „Pilmai-quén“ Golden Ale und dem Porter Ale „Piedras Negras“, einem obergärigen Schwarzbier mit rauchigem Aroma und Noten von schwarzem Kaffee, gefielen uns das „Pozo de Oro“ Rubia Ale mit seinem abgerundeten Hopfengeschmack und der cremigen Fülle sowie das „Arrayanes“ Red Ale am besten. Das nach Malz und Weihnachtsgebäck duftende „Arrayanes“ ist nussig und vollmundig am Gaumen mit leichten Bitternoten, die an Schle-hen erinnern und von einem langen süßlichen Nachhall geprägt sind, der dem gastronomischen Bier Eleganz verleiht. Ver-gleichbar mit dem Besten seiner Art aus England und Belgien, würde „Arrayanes“ gut zu gegrilltem Iberico-Schweinefleisch passen.

Die Biere der Cerveceria Petermann

Zurück nach Neltume, ge-langten wir über Pucono zurück auf die Ruta 5, die vielen Weltenbummlern auch als Panamericana ein Begriff ist. Nach einen Zwi-schenstopp in Osorno, wo wir unter anderem Choros Malton, riesige Miesmu-scheln von der doppelten Größe der uns bekannten spanischen Gattung, frisch vom Fischmarkt und mit einem Schuss Limettensaft genießen konnten, erreich-ten wir Purranque, die Stadt des Apfelweins.

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Der Rio Bio-Bio ist so breit wie der Rhein.

Das turmähnliche Hotel Nothofagus von innen

Die Vinalu-Redakteurin Liliane Turmes (rechts) mit Verantwortlichen des Schaumweinprojekts

Hängebrücken verbinden die Hotelgebäude in Huilo Huilo.

Trotz des Klimawandels wird bisher kein Rebensaft in der Region „de los Lagos“ gekeltert, dafür gibt es in Purranque – tausend Kilometer südlich von Santiago – jedoch die Sidrería Antillanca. Antillanca, die südlichste Apfelmoste-rei der Welt, beinhaltet ein Restaurant, wo man den Apfel-wein natur oder als Espumante in den Varianten Gran Sidra Antillanca Brut oder Demi-Sec zu den lokalen Käsesorten und anderen Köstlichkeiten der Region probieren kann. Von hier stammt auch das Manner Schop, ein „Starkes Bier“, wie es auf dem Flaschenetikett geschrieben steht. Im hauseigenen Restaurant hat der belgische Küchenchef Tom Dirkx einige gute Menüs ausgearbeitet. Himbeeressig von Antillanca ist ein beliebtes Mitbringsel aus Purranque. Chiles klimatisch gemäßigter Teil Patagoniens erinnert stark an deutsche Landschaften, insbesondere an Bayern. Bereits vor 150 Jahren setzten die Einwanderungswellen deutscher Siedler hier am anderen Ende der Welt Akzente. Beruhigende Ausdrücke wie Wurst und Bier, Kaffee und Kuchen findet man auf vielen Menükarten der Region. Grund genug, auch nach längerem Aufenthalt in Chiles Pa-tagonien kein Heimweh, sondern eher Heißhunger zu be-kommen. Wenn bei uns in Sachen Wein von Chile die Rede geht, denken Kenner an riesige Weingüter, die in den fruchtbaren Tälern rund um Santiago gewaltige Rebflächen bewirt-schaften und kräftige Rotweine oder auch im Holz gelager-te Weißweine erzeugen, die in ihrer Qualität und Eleganz

den Weinen aus Frankreich oder Italien in nichts nächste-hen. Das alles ist für den Weinliebhaber und den Öno-Touristen, der die Welt bereist und sich in den Ebenen von Aconcagua, Maipo, Rapel oder Casablanca umgesehen hat, durchaus nachzuvollziehen, jedenfalls solange er nicht auch die Weingegenden von Bio Bio und Itata im Süden Chiles besucht hat. Die Geschichte begann in Concepción, und unsere siebte önogastronomische Expedition in das neben Uruguay euro-päischste Land Südamerikas kam uns vor wie eine Reise mit der Zeitmaschine. H. G. Wells hätte seine helle Freude daran gehabt. Vorab sollte angemerkt werden, dass die Erschließung der Region als exotisches Reiseziel für Önotouristen, für Gour-mets und Weltenbummler erst in ihren Anfängen steckt und die Erlebnisse daher umso intensiver sind. „Dabei darf nicht vergessen werden, dass der Weinbau in Chile hier seinen Anfang nahm. Über die Häfen von Con-cepción und Tomé gelangten die spanischen Eroberer um 1548 ins Land. Sie zogen gen Norden, besiegten die Inkas in Peru und übernahmen die Herrschaft entlang der Pazifik-Küste Südamerikas“, sagt Alejandro Hernandez, emeritier-ter Professor der katholischen Universität in Santiago und ehemaliger Präsident des OIV. „Nur die Mapuche-Indianer, die sich hier unten nicht unterkriegen ließen, boten ihnen dreihundert Jahre lang Paroli.“

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Das Winzer-Ehepaar Carrasco-Carrasco aus Nipas bei Ranquil

Fischladen im chilenischen Patagonien

Experten von ProChile (das ist das Exportförderungs-büro der Regierung) und international anerkannte Wein-Journalisten wie Eduardo Brethauer haben das Potenzial der authentischen Region erkannt und treten nun ins Rampenlicht. „Itata Profundo darf nicht sterben. 1540 Hektar uralter Rebstöcke, fast alle im Gobelet-System (Einzelpfahl-erziehung) gepflanzt, sind ein nationales Kulturerbe. Zweitausend Kleinwinzer leben ganz oder teilweise von dieser archaischen Art der Traubenerzeugung, von der Kellerarbeit, die wie vor hundert Jahren bewerkstelligt wird, gar nicht zu reden. Itata Profundo ist ein riesiges, lebendiges Weinbau-Museum“, sagt Brethauer. Im kühlen Klima des Itata-Tals (im Vergleich zu ande-ren Regionen Chiles) gedeihen uralte Rebsorten wie Moscatel d'Alexandrie und Pais optimal. Pais ist wie Pinot Noir eine rote Sorte mit weißem Fruchtfleisch. Aus Pais und aus trocken ausgebautem Moscatel kön-nen hochwertige Schaumweine hergestellt werden.

Aus diesem Grund und wegen eines gewaltigen Erdbe-bens im Jahr 1939 erfuhr der Weinbau am Bio-Bio-Fluss und hauptsächlich im Itata-Valley keine Entwick-lung. Dennoch kamen bis zum Ende des 19. Jahrhun-derts 80 % aller Weintrauben, die in Chile verarbeitet wurden, aus der gebirgigen Region, da nicht nur die Böden, sondern auch das Klima, insbesondere die ho-hen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht optimale Bedingungen schufen. Als in den 1960er Jahren die chilenischen Winzer auf französische Experten zurückgriffen, um internationale Standards zu erreichen, engagierten sich die Speziali-sten aus Gallien nur im zentralen Teil des Landes, und das Itata-Tal geriet in Vergessenheit. Aktuell kommen nur noch 4 % der Weinproduktion des Landes von hier. Wegen der Abgeschiedenheit in den Ausläufern der Gebirgszüge der südlichen Anden hat sich das länd-liche Leben in den letzten hundert Jahren im oberen Teil des Itata-Tals kaum verändert.

Mit der Unterstützung der Vereinigung der Weinbau-Ingenieure Chiles und der Gemeindeväter von Ranquil entstand Ende letzten Jahres das Projekt „Schaumwein aus Itata Profundo“. Im Gebiet von Cerro Verde wur-den erstmals 15.000 Liter Rebensaft zu Schaumwein verarbeitet. „Das Pilotprojekt sollte unterstützt werden, die ersten Resultate sind verblüffend“, sagt Eduardo Viotti, Weinjournalist aus Brasilien. Wir stimmen ihm zu, denn allein vom soziokulturellen Standpunkt her ist das Projekt für die Region wichtig. Dies und der Ausbau des Önotourismus sind die zu-künftigen Standbeine der wunderbaren, paradiesisch anmutenden Region. Dennoch ist Shangri-La anders-wo. Itata Profundo ist Realität, hier geht es ums Über-leben. Die Erschließung dieser Region steht als exo-tisches Reiseziel für Önotouristen, Gourmets und Weltenbummler erst in ihren Anfängen. Echte Aben-teuer und faszinierende Erlebnisse gibt es dafür jetzt noch jede Menge.

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Außergewöhnliche Schaumweinverkostung am Mirador de Santa Lucua

Uralte Pais-Trauben im Anbaugebiet Ranquil

Auch Rosé-Winzersekt wurde probiert

Wir konnten al fresco im Weinberg die ersten Schaum-weine verkosten. Ein frischer Schaum-wein aus 100 % Pais von Christine Pascu-al aus Patuco, ein trockener Moscatel mit einem feinen Mousseux, floral in der Nase und mit elegantem Bitterton im Abgang, ein wei-terer Moscatel ohne Dosage, leicht und fruchtig am Gaumen, sprechen Bände.

Unser erster Abstecher galt Viña Chillán in Bulnes, einem Weingut 24 Kilometer südlich der Stadt Chillán. Der Schweizer Rudi (Rudolfo) Rüesch leitet mit zweien seiner Landsleute das 30 Hektar große Landgut. In der Sprache der Mapuche-Indianer bedeutet Chillán „der Ort, an dem die Sonne ist“, und genau davon gibt es hier genug, während es nachts auch im Sommer richtig kalt werden kann. Zum Weingut gehören ein Gästehaus und ein Restaurant, genau das Richtige, um sich hier einzuquartieren und von Bulnes aus die Region zu erkunden. Neun Rebsorten werden bei Rudi Rüesch nach biologischen Richtlinien angebaut. Sie sind der Rohstoff für exklusive Weine, die größtenteils nach Europa verkauft werden. Viña Chillán stellt Raritäten wie die Weißweine aus roten Trauben wie Malbec, Merlot und Car-menere her.

Das Gästehaus liegt direkt in den Wein-gärten, Langzeitgäste sollten über einen Mietwagen verfügen. In Rucapequén, einem Ortsteil von Chillán Viejo, hat die Familie Pandolfi-Price 2002 das damals veraltete Landgut Fundo Santa Inés gekauft und es zu einem modernen Weingut ausgebaut. Jungwinzer Enzo Pandolfi stellt mittlerweile guten Chardonnay in Santa Inés her, und auch seine Rotweine könnten in kurzer Zeit internationales Format erreichen. Zur Weinverkostung und zum Mittages-sen fanden wir uns auf dem 160 Hektar großen Anwesen ein. Der Empfang und die Herzlichkeit der Gastgeber waren ein-malig. Gegenüber den im Moment noch seltenen Wein-Touristen im Itata-Valley ist das Interesse der Einheimischen weit-aus höher als anderswo in Chile.

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In der Konditorei Vicky Johnson in Puerto Varas

Ceviche schmeckt in Chile immer

Empfang im Weingut Piedras del Encanto

Bushwine-Pflanzung in den Weinbergen

Schnecken im Blätterteig

Das Potenzial in puncto Öno- und Gastro-nomie-Tourismus ist beachtlich, da im Sü-den Chiles das Klima für Reisende aus Europa erträglicher ist und in der vulkani-schen Erde fast alles, von Kiwis über Oli-ven, Zitronen, Mandeln und Feigen bis zu jeglichem Kernobst gedeiht, von den al-ten Gemüsesorten ganz zu schweigen. Auch Spezialitäten auf Basis von Schaf- und Schweinefleisch, von Fisch und Meeresfrüchten gibt es viele. Ceviche (in Zitronensaft mariniert) aus Jakobsmu-scheln, Tintenfisch, Krabben oder Fisch findet man beispielsweise in der kleinsten Bodega. Die Gegend ist sicher und ein-fach mit Navi zu bereisen, da die kleinsten Wege kartographiert sind. Freundlich, aber einfacher ging es beim letzten Winzerbesuch zu. Olga Carrasco-Carrasco und ihr Mann Daniel erwarteten uns im Pueblo Viejo, dem alten Dorfkern von Ripas im Bezirk Ranquil. Ihr Wohn-haus und der Weinkeller sind nicht größer als so manches Häuschen einer hiesigen

Schrebergartenanlage. Die Weine aber, ins-besondere der kräftige Cinsault und der vollmundige Merlot „Magenta“, schmeckten nicht nur wie aus einer anderen Welt (was ja auch der Fall war), sondern wie aus einer Epoche, als Kurzlebigkeit nicht das Maß aller Dinge war.

Fazit: Weil das Authentische auch in Sachen Wein bei uns vielerorts auf der Strecke bleibt, sollte betont werden, dass Itata anders ist. Wer am anderen Ende der Welt Abenteu-er mit Entschleunigung verbinden will, ist an seinem Ziel angekommen. Mit Hilfe der Tourismusbehörde in Concepción und der etwas größeren Winzerbetriebe geht der Plan sicherlich auf.

>>> Weitere Infos unter www.huilohuilo.com, www.sidraantillanca.cl, www.vinachillan.com, www.pandolfiprice.cl, www.prochile.gob.cl/region/region-de-bio-bio/ und auf www.winesofchile.org Die besten Reisezeiten sind die Monate Januar bis Mai und September bis Dezember.

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Vinalu-Ticker Vinalu-Ticker Vinalu-Ticker

Die Sieger der Landesprämierung für Wein und Sekt 2014 in Rheinland-Pfalz

In 18 Kategorien wurden jetzt in Mainz aus dem Kreis der goldprämierten Weine des Jahres die jeweils besten aus den sechs Anbaugebieten des Landes Rheinland-Pfalz gekürt. Wer im Jahresverlauf bei dem mit rund 20.000 teilnehmenden Weinen von etwa 1.600 Betrieben bedeu-tendsten Qualitätswettbewerb in Rheinland-Pfalz einen Spitzenplatz belegt hatte, konnte sich um den Siegerwein-Titel bewerben. Gemeinsam mit Helmut Caspary als Vertreter des Wein-bauministeriums, der neuen Deutschen Weinprinzessin Judith Dorst und den Weinmajestäten der sechs rhein-land-pfälzischen Anbaugebiete überreichte der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomie-rat Norbert Schindler, im Kurfürstlichen Schloss die Sie-gerurkunden an die erfolgreichen Betriebe. Siegerweine sind die besten Weine der Landesprämierung. Sie haben eine Leitfunktion. An ihnen können sich die Winzer der Region qualitativ ausrichten. Für den Verbraucher sind prämierte Weine Wegmarken, die im vielfältigen Wein-angebot Orientierungshilfe leisten, wobei die Siegerweine und deren Erzeuger herausragen.

Anbaugebiet Ahr, Spätburgunder Rotwein trocken Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, Mayschoß 2012 Ahr Spätburgunder Qualitätswein trocken

Anbaugebiet Mittelrhein, Riesling trocken (Qualitäts-wein bis Spätlese)

Weingut August & Thomas Perll, Boppard 2013 Bopparder Fässerlay Riesling Spätlese trocken

Anbaugebiet Mosel, Riesling trocken (Qualitätswein bis Spätlese)

Weingut Leo Fuchs, Pommern 2013 Pommerner Rosenberg Riesling Qualitäts-wein trocken

Anbaugebiet Mosel, Riesling halbtrocken und feinherb bis 25 g/l Restzucker (Qualitätswein bis Spätlese)

Weingut H.-J. Junglen GbR, Kröv 2013 Kröver Steffensberg Riesling Spätlese

Anbaugebiet Mosel, Riesling edelsüß, Spätlese und Aus-lese (ab 70 g/l Restzucker, max. 120 g/l Gesamtalkohol)

Weingut Philipps-Eckstein, Graach-Schäferei 2013 Graacher Domprobst Riesling Auslese

Anbaugebiet Nahe, Riesling QbA bis Spätlese trocken Weingut Theo und Steffen Enk, Dorsheim 2013er Laubenheimer Karthäuser Riesling Spät-lese trocken

Anbaugebiet Nahe, Weißburgunder und Grauburgunder QbA, Spätlese, Auslese trocken

Weingut, Theo und Steffen Enk, Dorsheim 2013er Nahe Grauer Burgunder QbA trocken

Anbaugebiet Pfalz, trockene „hochwertige kraftvolle“ Weine - Riesling QbA bis Auslese Jahrgang 2013

Weingut Otmar Graf, Weyher 2013 Burrweiler Altenforst Riesling Qualitäts-wein trocken

Anbaugebiet Pfalz, trockene „hochwertige kraftvolle“ Weine - Spätburgunder Rotwein QbA bis Spätlese Jahr-gang 2012

Weingut Darting, Bad Dürkheim 2012 Wachenheimer Mandelgarten Spätburgun-der Qualitätswein b.A. trocken

Anbaugebiet Pfalz, Dornfelder Qualitätswein Rotwein trocken, Jahrgang 2013

Weingut Heinz Bus & Sohn, Insheim 2013 Pfalz Dornfelder Qualitätswein b.A. trocken

Anbaugebiet Pfalz, trockene „frisch-fruchtige“ Weine - Weißburgunder - QbA bis Spätlese (max. 110 g/l Gesamt-alkohol) Jahrgang 2013

Weingut Gerhard Hauck, Maikammer 2013 Maikammerer Mandelhöhe Weißer Burgun-der Qualitätswein b.A. trocken

Anbaugebiet Pfalz, trockene „frisch-fruchtige“ Weine - Sauvignon blanc - QbA bis Spätlese (max. 110 g/l Ge-samtalkohol) Jahrgang 2013

Weingut Marcus Glaser, Sankt Martin 2013 Maikammerer Heiligenberg Sauvignon blanc Qualitätswein b.A. trocken

Anbaugebiet Rheinhessen, trockene Spätburgunder - QbA, Spätlese

Wein- und Sektgut Andreas Fischborn Bergeshof, Dexheim 2012 Rheinhessen Spätburgunder Qualitätswein trocken

Anbaugebiet Rheinhessen, trockene Silvaner - QbA, Spätlese

Weingut Bungert-Mauer, Ockenheim 2013 Rheinhessen Silvaner Qualitätswein trocken

Anbaugebiet Rheinhessen, trockene Grauburgunder - QbA, Spätlese

Weingut G&M Machmer Inh. Markus Machmer, Bechtheim 2013 Bechtheimer Geyersberg Grauer Burgunder Qualitätswein trocken

Anbaugebiet Rheinhessen, trockene Weißburgunder - QbA, Spätlese

Weingut Mett & Weidenbach Jürgen Mett, Ingelheim am Rhein 2013 Rheinhessen Weißer Burgunder Qualitäts-wein trocken

Anbaugebiet Rheinhessen, trockene Rieslinge - QbA, Spätlese

Weingut Bungert-Mauer, Ockenheim 2013 Ockenheimer Klosterweg Riesling Spätlese trocken

Anbaugebiet Rheinhessen, Riesling Sekt b.A.brut überregional

Weingut Heinz Lemb, Mainz-Hechtsheim 2013 Hechtsheimer Kirchenstück Riesling Sekt b.A. weiß brut

Anbaugebiet Pfalz, Riesling Sekt b.A.brut überregional Wein- und Sektgut Wilhelmshof, Siebeldingen 2012 Siebeldinger Königsgarten Riesling Sekt b.A. brut

wm

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Vinalu-Spezialreportagen

Das Weinforum Rheinhessen 2014 im Schifffahrtsmuseum zu Mainz

Von Wilfried Moselt

(Alle Fotos von Romain Batya)

Vom 24. bis zum 26. Oktober 2014 fand in Mainz im „Museum für Antike Schifffahrt“ die nunmehr 28. Auflage des Weinforums Rheinhessen statt, wo rund 200 ausgelobte Weine und Sekte aus der Landesweinprämierung zur Verkostung anstanden, von denen die Hälfte mit der goldenen

Kammerpreismünze ausgezeichnet worden war. Das Besucherinteresse war einmal mehr mächtig. So darf man es wohl ausdrücken. Die Gelegenheit, sich ausgiebig durch ein derart breites Spektrum hochwertiger Weine und Sekte zu „arbeiten“, wird dem Weinfreund in der Tat nur selten geboten.

Beim diesjährigen Weinforum stan-den die Weißweine des Jahrgangs 2013 im Mittelpunkt, eines Jahr-gangs, der den Winzern einiges ab-forderte, um Spitzenqualitäten in den Keller zu bringen. Ein Work-shop zum Thema „Rheinhessens Silvaner-Portfolio“ informierte zu-dem mehrmals täglich unter fach-kundiger Führung und mit beglei-tenden Proben über die traditionelle Rebsorte Rheinhessens. Komplettiert wurde das Angebot durch Rotweine aus den überragen-den Jahrgängen 2011 und 2012, durch Weine von Kellereien (womit dem Wunsch vieler Besucher aus dem letzten Jahr entsprochen wurde) und durch die Kollektion der „Se-lection Rheinhessen“. Zur Landeswein- und –sektprämie-rung 2014 waren von 1.427 Betrie-ben 18.677 Weine und Sekte mit einem Gesamtvolumen von rund 38 Millionen Litern angestellt worden. Das bedeutet zwar im Vergleich zu

2013 eine niedrigere Teilnehmer- und Anstellungszahl, unterstreicht aber zugleich, dass sich die Wein-erzeuger auch weiterhin diesem Qualitätsvergleich stellen und auf die Objektivität der von der Land-wirtschaftskammer Rheinland-Pfalz durchgeführten Landesprä-mierung für Wein und Sekt ver-trauen. Die Landesweinprämierung bietet insbesondere auch für junge, weitgehend noch unbekannte Be-triebsleiter eine gute Möglichkeit, ihr Können mit Prämierungserfol-gen zu dokumentieren. Der Anteil trockener Weine in der Weinprä-mierung liegt im Anbaugebiet Rheinhessen bei 55,4 % und der Anteil halbtrockener Weine bei knapp 20 %, was besagt, dass drei von vier Weinen in der Prämierung trocken oder halbtrocken ausge-baut waren. Der Imagewandel in Rheinhessen ist unübersehbar.

Der Besucherandrang war wie jedes Jahr mächtig groß.

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Wenn der Autor an dieser Stelle nicht auf die Größten der Großen unter den erfolgsverwöhnten Selections-wein-Erzeugern eingeht, sondern lieber sechs trockene Rieslinge, die nicht zu den Selectionsweinen zählen, darüber hinaus zwei restsüße und drei edelsüße Weiß- bzw. Rotweine und dazu einen Rieslingsekt der Kategorie Brut erwähnt, so ist das als ein Akt zu verstehen, der aus dem Augenblick geboren war und sich über eine geraume Weile ob des Genießens ohne Reue hinzog, so dass die Zeit für weitere ausführliche Entdeckungen aus Termingründen schließlich nicht mehr reichen wollte. Hier nun das Ergebnis seiner po-sitiven Ermittlungen (es gab zwischendurch naturge-mäß auch Weine, die weniger nachhaltig gute Spuren hinterließen, das soll nicht verheimlicht werden): 2013er Wörstadter Kachelberg Riesling Qualitätswein trocken vom Weingut Dorst GbR in D-55286 Wörstadt (6,50 Euro); 2013er Niersteiner Orbel Riesling Qualitätswein tro-cken vom Weingut Fritz Ekkehard Huff in D-55283 Nierstein (9,50 Euro); 2013er Niersteiner Pettenthal Riesling Kabinett trocken vom Weingut Peter Leonhard in D-55283 Nierstein (5,10 Euro); 2013er Bechtheimer Geyersberg Riesling Spätlese tro-cken vom Weingut Ökonomierat Johann Geil Erben in D-67595 Bechtheim (14,50 Euro);

2013er Binger Scharlachberg Riesling Spätlese trocken vom Weingut Hemmes in D-55411 Bingen (8,10 Euro); 2013er Appenheimer Hundertgulden Riesling Quali-tätswein trocken vom Weingut Klaus Gres in D-55437 Appenheim (9,90 Euro); 2013er Gau-Algesheimer Johannisberg Gewürztrami-ner Auslese mit 61,6 g/l Restzucker vom Weingut Stephan Hang in D-55435 Gau-Algesheim (5,30 Euro); 2013er Rheinhessen Huxelrebe Auslese mit 79,5 g/l Restzucker vom Weingut Alfred und Arndt Schnabel in D-55599 Gau-Bickelheim (8,20 Euro); 2013er Zornheimer Pilgerweg Huxelrebe Beerenaus-lese mit 158,7 g/l Restzucker vom Weingut Simone Becker-Schittler in D-55270 Zornheim (6,50 Euro); 2013er Alsheimer Sonnenberg Spätburgunder Beeren-auslese mit 152,7 g/l Restzucker vom Weingut Jürgen Sander in D-67585 Dorn-Dürkheim (11 Euro); 2013er Nieder-Olmer Klosterberg Gewürztraminer Trockenbeerenauslese mit 164 g/l Restzucker vom Weingut Bischofsmühle Maria Zimmermann in D-55268 Nieder-Olm (20 Euro); 2012er Hechtsheimer Kirchenstück Rieslingsekt Brut vom Weingut Heinz Lemb in D-55129 Mainz (8,20 Euro). Weitere Infos unter www.weinforum-rheinhessen.de

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Vinalu-Ticker Vinalu-Ticker Vinalu-Ticker

"I would hardly imagine a fine dinner portrayed in a movie or a television

show that didn't include wine on the table." (Francis Ford Coppola)

Peak Weekend

Columbus Day weekend is always one of the busiest in New York wine country due to the three-day break coinciding with Canadian Thanksgiving, plus the invasion of leaf peepers who come to enjoy the transition from green trees to a brilliant rainbow of yellow, orange, and red. While it's not yet officially "peak weekend" (when all the trees have turned color and the leaves are still on), there's enough to warrant the trip. Tourism is the lifeblood of the wine industry, which in turn is a major driver of tourism --a classic symbiotic relationship --and the numbers of tourist visits have grown from about 340,000 in 1985 (when the New York Wine & Grape Foundation was cre-ated) to more than 5,200,000 today. That has benefited many related businesses: Fitzgerald Brothers Transportation began in 2001 with 1 bus, compared with 38 vehicles today, 10 full-time employees, 70 drivers, and plans to build a new bus garage to accommodate the growing fleet. Watkins Glen Harbor Hotel opened in 2008, employs 140 people, and now accomodates over 40,000 guests annually (not including daytime conference attendees). In 2012, wine country tourism generated $ 401 million in wine-related tourism expenditures, which also means a hefty amount of sales taxes for both the State and counties. Basical-ly, people from other places visit wine country, leave some money behind, and then go home. What's not to like?

„Taste NY“ Displays in Stores

A new pilot program of branding and marketing has been launched in select liquor stores, with many more expected to participate in the near future --just in time for the holiday buying season. It's the lastest initiative of Governor Andrew Cuomo's "Taste NY" program, and will identify wines, spirits and ciders as "Made in New York", so consumers can more easily identify home-grown products. The displays are being initially tested in six stores in different parts of the State, and will be rolled out more broadly in the near future. The "Taste NY" program and the New York State Liquor Store Association have also partnered to offer complementary booths to New York beverage and food producers at an upcoming trade show in Rochester. In terms of measuring the effectiveness of the program, it would be great if participating stores would measure their sales of New York wines this November and December compared with the same period last year.

wm

Jim Trezise reports from New York

(Jim Trezise ist der Präsident der New York Wine & Grape Foundation)

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Der Abstecher (Folge 15) Über den Dächern von Trier

Das Berghotel Kockelsberg ist urig und liebenswert

Von Wilfried Moselt, Liliane Turmes und Romain Batya

(alle Fotos von Romain Batya)

Blick vom Berghotel Kockelsberg auf Trier und das Moseltal

In dem Gedicht „Sehnsucht nach dem Kockelsberg“ schwärmt ein Poet mit Namen Voltmer unter anderem wie folgt:

„O Kockelsberg ………….........… Ach könnt‘ ich doch dort oben bei dir weilen. Wo Herz und Sinn mir werden schnell geheilt, wo gute Leute gastlich sich beeilen, daß bald dem Wandrer Labung wird‘ erteilt: Dort möchte ich sein, in dir, du gastlich‘ Haus, tagtäglich gehen ein und aus!“ Was ist dem hinzuzufügen? Letzt-endlich nur eines: Es stimmt. Der Mann hat sich nicht geirrt. Das Berghotel Kockelsberg ist in der Tat ein liebenswertes Gasthaus. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Hoch über der historischen Römer-metropole Trier, auf der linken Seite der Moselberge gelegen, befindet sich das historische Anwesen mit dem burgähnlichen Charakter. Mit seiner Lage inmitten der idyllischen Wald-kulisse lädt der traumhafte Ausblick auf die Stadt und das Moseltal zum Verweilen ein. Die Geschichte des Hauses reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück. Zunächst als Teil des St. Jakobus Hospitals genutzt, wurde im einstigen Hofgut schließlich im Jahre 1867 der gastwirtschaftliche Betrieb aufgenommen. 1979 gelangte das Anwesen in den Besitz des Trierer Kaufmanns Johann Erdmann, der den Umbau und die Erweiterung der Ge-bäude zu einem modernen Hotel mit Gastronomie unter Berücksichtigung eines denkmalgerechten Sanierungs-konzeptes in die Wege leitete.

Das Berghotel auf einem alten Foto

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Der Speisesaal

Der Frühstücksraum

„Herr Müller“ ist für die Begrüßung zuständig.

Die Eigentümerin Ursula Erdmann und ihre Tochter Julia

„Herr Müller“, der Beagle, ist eine Persönlichkeit und gehört zum Inventar. des Hotels.

Der Küchenchef Jean-Claude Weihnachter

Das Berghotel ist nicht nur in der Re-gion bekannt. Stammgäste aus Belgien, Holland und England sind neben der Kundschaft aus Trier und Luxemburg die Regel. Es ist auch bei Wanderern und Touren-Radfahrern beliebt. Logistisch gesehen, liegt der Kockels-berg näher an Trierweiler und ist von dort und über die B 51 schnell zu errei-chen. Kostenfreie Parkplätze gibt es um das architektonisch bemerkenswerte Bauwerk reichlich. Als Ausgangs-punkt für ausgedehnte Wanderungen ist der Weiler, der eigentlich nur aus dem Hotel-Restaurant mit seinen weit-läufigen Anlagen besteht, eine popu-läre Anlaufstelle.

Schmackhafte Gerichte aus der Berghotel-Küche

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Lachsfilet mit Salzkartoffeln

Saftiges Rindersteak

Semmelknödel mit Pfifferlingen

Panoramablick beim Essen

Der Krabbencocktail ist hier ein Klassiker.

Bratkartoffeln klassisch

Romain Batya berichtet von einem früheren Besuch im Berghotel Kockelsberg: „Das Hotel liegt ruhig und idyllisch im Wald und hat einen atemberaubenden Ausblick über die ganze Stadt. Nach einem anstrengenden Arbeitstag wurde ich überaus freundlich empfangen, Das Personal und die Chefin waren sehr hilfsbereit bei all

meinen Fragen .Ein gemütliches Zimmer mit allem Komfort und sehr sauber erwartete mich. Auch mein Wunsch nach Allergikerbettwäsche wurde sofort erfüllt. Die Speisen waren schmackhaft, und das Restaurant bietet ein gepflegtes Ambiente. Das Frühstücksbuffet, das übrigens zu einem unschlagbaren Preis angeboten wurde, war über die Maßen reichhaltig und wurde immer wieder mit neuen Speisen aufgefüllt. So etwas findet man selten! Es ließ keine Wünsche offen! Ich komme gerne in dieses Haus zurück!“ Und genau das hat er nun zusammen mit der Vinalu-Redaktion getan und sieht sich in seinen Erfahrungen bestätigt: „Es ist mir ein besonderes

Vergnügen, wieder da zu sein.“ Vor kurzem lief die Saisonkarte für die kalte Jahreszeit an. Wie gewohnt, gibt es handfeste Portionen aus dem breit gefächerten Repertoire einer gutbürgerlichen Mosel-küche. „Altbewährtes wie die Kartoffelsuppe mit Lachsstreifen und der Grillteller Haus Kockelsberg werden dabei sein, aber es gibt auch verfeinerte Varianten von der

Badischen Schneckenrahmsuppe und vom gegrillten Hasenrückenfilet. Natürlich wird die beliebte Wildsymphonie in vier Gängen (ab zwei Personen, Anm. der Autoren) nicht fehlen“, sagt Julia Erdmann, die angehende Junior-Chefin.

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2012er Trittenheimer Altärchen Riesling Hochgewächs, Weinhaus Edgar Hermes. Im Bukett fruchtige Anklänge an Agru-men, am Gaumen komplexe Noten von Grapefruit und Aprikosen, gut eingebun-dener Alkohol, ordentlich strukturiert mit einem Hauch von Bonbon Anglais im Ab-gang.

Gemütliche Zimmer

Die große Terrasse

Das Turmzimmer mit eigener Terrasse ist sehr beliebt.

Die Küche des Hauses ist vielseitig und bietet eine überschaubare Auswahl beliebter Gerichte wie Tomate mit Mozzarella, Räucherlachs mit Kartoffelküchle oder Ragout Fin, ein delikates Kalbsragout, mundgerecht und im Blätterteig-Pastetchen serviert. Der aus Lothringen gebürtige Küchenchef Jean-Claude Weihnachter ist talentiert, was vor allem frischen Fisch be-trifft. Gebackene Forelle mit Mandelbutter, schmackhafter Moselzander mit feiner Riesling-Sauce oder pochiertes Lachsfilet im Kräutersud sind feste Bestandteile der neuen Speisekarte. Den Jahreszeiten entsprechend gibt es auch kulinarische Spezialitäten, ab Ostern beispielsweise Spargel aus dem Rheinland und die sommerliche Salatkarte. Zum Dessert, einer Variation von Eiscrème und Schokola-den-Mousse reichte der versierte Oberkellner Thomas Klei-ner eine Riesling-Auslese 2009 Scharzhofberger von den Vereinigten Hospitien aus Trier. Es war ein wahrhaft himm-lisches Vergnügen.

Anreisende mit dem Auto können die hoteleigenen Parkplätze gratis nutzen. Als Begrüßungsgeschenk erhalten die Gäste eine kosten-

lose Flasche Wasser. Eine unentgeltliche Tageszeitung gehört ebenfalls zum Service. Zur Aufbewahrung von Schmuck und Wertsa-chen möge man sich bitte an die Hotel-Mitarbeiter wenden oder das Schließfach auf dem Zimmer nutzen. Ein Kinderspielplatz ist nur ein weiterer der verschiedenen Vorzüge des Hotels. Für köstliche Speisen, auch vegetarischer Art, sorgt das Personal des hoteleigenen Restaurants. Alle Zimmer des Hotels sind mit Sat-TV ausgestattet. Ein Telefon steht in allen Hotelzimmern zur Verfügung. Alle Bade-zimmer sind mit einer Dusche und einem Haartrockner ausgestattet. In der Nähe des Hauses befinden sich Fußwege für schöne Spazier-gänge. Kostenloses Internet-Terminal. Rezeptionszeiten: Mo.-Fr. von 06:00 bis 23:00 Uhr, Sa. und So. von 07:00 bis 00:00 Uhr, Check-In-Zeit:14:00, Check-Out-Zeit 12.00.

Berghotel Kockelsberg, Kockelsberg 1, D-54293 Trier, Tel.: +49 [0]651 824 80, Fax: +49 [0]651 824 8290 E-Mail: [email protected] Betriebsferien vom 21.12. bis 28.12.2014 und vom 02.01.2015 bis einschl. 04.01.2015. Auskünfte zu den übrigens ausnehmend günstigen Zimmerpreisen und zu allen sonstigen Themen gibt die Hoteldirektion gerne unter der Telefonnummer (0049) (0) 65182480 Weitere Infos zum Berghotel Kockelsberg unter www.kockelsberg.de

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Jungbrunnen aus Rüsselsheim

Das Opel Cascada Coupé-Cabrio 2,0 CDTI

Von Romain Batya

Ein Coupé-Cabriolet, das sind eigent-lich zwei Autos in einem. Ob man gemütlich mit verschlossenem Verdeck zum Berghotel Kockelsberg oberhalb von Trier fährt, oder ob man mit geöffneter Persenning, die Haare im Wind, über die kleinen, gewundenen Landstraßen bei Trierweiler schwebt, kommt ganz auf das Wetter an. Eitel Sonnenschein und heftiger Regen ge-ben auch in unserer modernen Zeit in diesem Bereich den Ton an. Wie die meisten heutigen Cabriolets ist der viersitzige Opel Cascada als ver-lässliches Ganzjahres-Fahrzeug zu ver-stehen. Das erklärt, warum wir nach der Sommersaison auf den Jungbrunnen aus Rüsselsheim zu sprechen kommen. Die Motorenpalette des 4,7 Meter lan-gen Cascada besteht aus 1,4- und 1,6-Liter Benzinern mit einer Leistungsab-gabe zwischen 120 und 200 PS sowie

einem Selbstzünder mit 165 PS, den es auch mit Bi-Turbo und satten 195 PS gibt. Wir wählen die goldene Mitte und ma-chen es uns hinter dem Lenkrad des 2,0 CDTI mit der Kraftstoff sparenden Start/Stopp-Automatik gemütlich. 380 Newtonmeter Drehmoment bringt der 165 PS starke Reihenvierzylinder auf die Vorderräder. Mehr als genug, um mit dem 1,7 Tonnen schweren Ca-brio ganz flott unterwegs zu sein. Das ein- oder ausfahrbare Stoff-Faltdach vollzieht die elektrohydraulisch einge-leitete Verwandlung vom keilförmigen Coupé zum schnittig daherkommenden Cabrio in kurzen 17 Sekunden. Dabei muss nicht einmal eingeparkt werden, denn das mondäne Manöver funktio-niert auch bei langsamer Fahrt, sprich: mit weniger als 50 km/h.

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Obwohl das Basismodell bereits gut ausgestattet ist, erfüllt die Top-Va-riante Cosmo auch die höchsten An-sprüche. Zusätzliche Lederausstat-tung (unser Fahrzeug war mit Le-dersitzen im Farbton Brandy ausge-rüstet) und die adaptive Stoßdämp-ferverstellung sind komfortable Pluspunkte, die man nach einer Testfahrt nicht mehr missen möchte. Am besten passt die weiche Abstim-mung zum agilen Fahrwerk, die Sporttaste konnte man später mit ge-schlossenem Verdeck auf der Fahrt nach Trier ausprobieren.

So gesehen, macht das Cruisen auf den gewunde-

nen Landstraßen des Trierer Raums gehörigen Spaß. Dank einer hohen keilförmigen Seitenlinie mit schmalen Fenstern ist Zugluft im Cabrio kein Problem. Gelassen geht es von Trier nach Bern-kastel-Kues. Ein Abstecher zu einigen Winzern in Trittenheim ist auch noch drin. Der Opel Cascada bietet viel Cabrio fürs Geld. Besonders, wenn man den Vergleich mit anderen deutschen Frischluft-Fanatikern zieht. Nach dem Motto „Mehr Auto für deutlich weniger Kohle“ ist die Marke mit dem Blitz im Logo schon immer gut gefahren. Offene Versionen verschiedener an-derer Automarken kosten bei vergleichbarer Aus-stattung, aber mit einer schwächeren Motorisie-rung so viel wie die teuerste Variante des Casca-da. Für den mondänen Auftritt muss also nicht das Sparbuch geplündert werden. >>> 27.515,- Euro TTC kostet das Basismodell des 2,0 CDTI inklusive der Exotik, die das schö-ne, aber viel zu selten zu sehende Fahrzeug ver-sprüht (Preis für Luxemburg, Stand Oktober 2014). Kommen noch zusätzliche Optionen hinzu, bleibt der Preis dennoch unter 30.000 Euro TTC.

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Vinalu-Spezialreportagen

10o Concorso Enologico Internazionale Emozioni dal Mondo

10. Internationaler Weinwettbewerb in Bergamo 2014

Von Wilfried Moselt, Liliane Turmes und Romain Batya

(Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Romain Batya)

Si è concluso oggi il X° Concorso Enologico Internazionale “Emozioni dal Mondo Merlot e Cabernet Insieme” 2014. La kermesse nata e cresciuta a Bergamo che ogni anno raccoglie un numero sempre maggiore di consensi sia per quanto riguarda il numero di campioni partecipanti sia per quanto concerne le adesioni dei giudici internazionali, ha festeggiato nel 2014 il suo 10 anniversario. “Molta strada è stata fatta dal 2005” – ricorda il direttore del Concorso Sergio Cantoni – “allora i vini in concorso erano un centinaio ed erano prodotti in 7 nazioni, avevamo 68 giurati provenienti da 13 paesi e le degustazioni erano affidate a 4 giurie.” Dieci anni dopo “Emozioni dal Mondo Merlot e Cabernet Insieme” porta avanti la bandiera di Bergamo nel mondo enologico internazionali con numeri di tutto rispetto. Durante le sessioni di assaggio, svoltesi venerdì 17 ottobre 2014 presso il Filandone di Martinengo, i 93 giurati originari di 23 paesi (Colombia, Croazia, Francia, Germania, Giappone, Giorgia, Grecia, Israele, Italia, Lettonia, Lussemburgo, Malta, Perù, Polonia, Romania, Serbia, Spagna, Regno Unito, Repubblica Ceca, Slovacchia, Slovenia, Turchia e Ungheria) hanno degustato, riuniti in 7 commissioni, i 210 vini iscritti al Concorso e prodotti in 20 nazioni nel mondo (Bosnia e Herzegovina, Croazia, Francia, Germania, Giorgia, Israele, Italia, Macedonia, Malta, Perù, Repubblica Ceca, Romania, Serbia, Slovenia, Slovacchia, Spagna, Sud Africa, Svizzera, Turchia, Ungheria).

Die Siegerweine wurden tags darauf im Centro Piacentiniano in Bergamo ad libitum genossen.

Die Weinprobe fand im Filandone, einer ehemaligen Seidenspinnerei, in Martinengo statt.

Blick in den Verkostungsraum

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Die Jury mit den Vinalu-Redakteuren Romain Batya, Liliane Turmes und Wilfried Moselt (x) (Bildquelle: Valcalepio)

Das charmante Städtchen Ber-gamo, am Fuße der Alpen und an den Ausläufern der Po-Ebene rund 50 km nordöstlich von Mailand in der Lombardei gelegen, zählt knapp 120.000 Einwohner und verfügt über eine schöne Altstadt, die heute zur Gänze unter Denkmal-schutz steht. Die grüne Lunge der nord-italienischen Provinz heißt Valcalepio, ein 70 km langer Landstrich zwischen den Flüssen Adda und Oglio. Seit Jahrhunderten ist dieses Hü-gelland das Weinbaugebiet der Region. Die D.O. Val-calepio umfasst 4000 Winzer-betriebe, deren wichtigste Berufs- und Interessenver-tretung das Consorzio Tutela Valcalepio ist. Um den Rotwein aus Bergamo, den Valcalepio Rosso und den Rosso Riserva (D.O.C. seit 1976), bekannt zu machen, fin-

Gegenüber dem Valcalepio D.O. ist der Rosso Riserva D.O.C. vielschichtiger und ausgereifter. Es gibt auch fruchtigen Bianco D.O.C. aus Pinot Blanc und Pinot Gris sowie den Moscato Passito D.O.C. Die beiden letzt-genannten sind eher als ori-ginelle Nebenprodukte der D.O. zu verstehen. Seit Mai 2011 gehört die neue Lagenbezeichnung Colleoni D.O.C. zur Region Valcalepio. Zusammen mit dem Bergamas-ca IGT vereint sie alle Weine, die nicht unter die tragenden Ur-sprungsbezeichnungen fallen. Gegenüber den bekannten Wein-regionen der Toskana und des Piemont haben es die Rotweine aus der Lombardei nicht leicht. „Merlot & Cabernet Insieme“ ist somit ein wichtiges Instrument, um den Bekanntheitsgrad der D.O. Valcalepio zu steigern, und zwar sowohl in Italien als auch im Ausland.

det einmal jährlich der Weinwettbewerb „Emozioni dal Mondo: Merlot e Cabernet Insieme“ statt. Mitte Oktober 2014 ging nun die 10. Auflage erfolgreich in einem Vorort von Bergamo über die Bühne. „Die Namensbezeichnung der Blindverkostung geht auf die erlaubte Assemblage für den Rotwein zurück, der grob angesetzt zu zwei Dritteln aus Merlot und einem Drittel aus Cabernet Sauvignon bestehen kann“, sagt Suzana Zi-vic vom oben genannten Konsortium. Das vorausgeschickt, wurden etwas mehr als 200 Weine aus Bergamo, dem restlichen Italien, aus anderen Ländern Europas und aus Übersee bewertet. Einzige Auflage ist die Zusammensetzung der Cuvée, wobei seit längerem auch Weine aus nur einer der beiden Traubensorten zugelassen sind. Da die meisten Muster jedoch aus Valcalepio stam-men, schneiden die lokalen Weine jedes Jahr besonders

gut ab. Der Wettbewerb fand im „Filandone“ in Mar-tinengo statt, einem Industriedenkmal aus dem Jahr 1875, das zuerst als Archiv der Stadt Bergamo genutzt wurde und in der Folge während sechs Jahrzehnten eine für die Zeit sehr moderne Seidenspinnerei war. Heute beherbergt der historische Backsteinbau, der an eine neugotische Kirche erinnert, die Stadtbibliothek und einen vom Tageslicht durchflutenden Festsaal. Doch wie schmeckt der Wein aus Valcalepio? Vom or-ganoleptischen Standpunkt aus zeigt er Aromen von Schattenmorellen, von noch etwas unreifen Brombeeren, nassem Laub und Waldboden. Dank einer feinen Säure und einer leichten bis mittelschweren Struktur passt der passt der Rosso zu Pasta, wäh-rend der Riserva eher als Begleiter zu gebratenem Geflügel und geschmorten Fleisch gilt.

Fazit: 63 Goldmedaillen und jede Menge ungezählter Silbermedaillen, dazu 15 sogenannte Presseauszeich-nungen und 4 spezielle Verbraucherauslobungen (was auch immer damit gemeint sein soll) bei insgesamt rund 210 angestellten Weinen vermitteln den Eindruck von leicht inflationären Tendenzen bei der Vergabe der Preise. Das muss nicht unbedingt gefallen. Nichtsdestoweniger darf den Organisatoren bescheinigt werden, dass es ihnen gelungen ist, ein sympathisches Ambiente für ein professionelles Arbeiten zu gewährleisten, in dem man sich intensiv mit einem nicht unbeträchtlichen Teil norditalienischer Rotweine aus den klassischen Reb-sorten Merlot und Cabernet Sauvignon auseinandersetzen und durchaus im positivsten Sinn fündig werden konnte. >>> Weitere Infos unter www.valcalepio.org

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Lösung Vinalu-Rätsel Spezial III Vinalu-Rätsel Spezial IV

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Bei dem gesuchten Lösungswort „Languedoc“ handelt es sich um das mit rund 290.000 m² größte Weinbaugebiet Frankreichs (siehe dazu auch unseren Beitrag über das Languedoc in Vinalu). Als Gewinner des 2006er Calcu aus dem Calchagua Valley in Chile, einer Cuvée aus 60 % Cabernet Sauvignon, 25 % Carmenere und 15 % Cabernet Franc – der „Super Chilean“ von Ricardo Rivadeneira bringt das ganze Potenzial aus dem Colchagua Valley zum Klingen – wurde unter den Einsendern mit der richtigen Lösung ausgelost: Mariette Noesen 114, route d`Esch L- 4450 BELVAUX Die Vinalu-Redaktion wünscht gutes Gelingen bei der Lösung des nächsten Rätsels. wm

Die Buchstaben D, E, G, I, K, L, N, R, T sind so in die Kästchen einzu-tragen, dass jeder Buchstabe einmal in jedem 9er-Block, in jeder Zeile und in jeder Spalte vertreten ist. Das Lösungswort steht in der farblich unterlegten Zeile und ist bei der Bedienung als Beigabe auch in Weinlokalen willkommen – zumal dann, wenn daheim Schmalhans Küchenmeister ist. Schicken Sie Ihren Lösungsvorschlag bitte per E-Mail an [email protected] oder [email protected] Unter den Einsendern mit der richtigen Lösung wird diesmal ein Roman von Wilfried Moselt mit dem Titel „Geständnisse“ ausgelost. Das Buch ist ein Dokument der Verblendungen und Verführungen, das von der Lust und der Gier der Menschen erzählt und von den Verbrechen, zu denen sie fähig sind. Es ist zugleich die Beichte der Elisabeth Rosski, die 2008 im Alter von 85 Jahren starb und drei Menschenleben auf dem Gewissen hatte. Der irdischen Gerichtsbarkeit hat sie sich nicht stellen müs-sen. Sie verließ diese Welt in Frieden – wie viele andere Mörder und Schlächter der Geschichte. Die Lösung finden Sie in der nächsten Ausgabe von Vinalu.© Wilfried Moselt

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PR Weine von Louis Jadot bei Othon Schmitt in Hellange

Die Weingroßhandlung Othon Schmitt ist ein klassischer Familienbetrieb mit Sitz im luxemburgischen Hellingen (Hellange) bei Bad Mondorf. Die Firma wird von den Geschwistern Anne und Michel Toussaint geleitet. Die Philosophie des Hauses ist darauf bedacht,

Weine für die Gastronomie und den Privatkunden in einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten. Othon Schmitt steht auch für eine hauseigene Brennerei, die seit Jahrzehnten in Luxemburg ein Begriff ist.

Neu im Weinangebot, dessen Schwerpunkt deutlich auf Frankreich liegt, ist das Traditionshaus Maison Louis Jadot aus Burgund. 1859 gegründet, hat Jadot immer noch seinen Sitz in Beaune. Die Geschichte des Winzerbetriebs liest sich spannend, denn eigentlich war der Firmengründer Louis Jadot ein belgischer Kaufmann, den die Liebe seines Lebens nach Burgund gebracht hatte. Er heiratete die Tochter eines bekannten Winzers, und so begann er, sich mit Wein, mit Rebgärten und Lagerkellern zu beschäftigen. Die Domäne umfasst heute mehr als 50 Hektar Rebfläche in den besten Lagen der Côte d'Or sowie weitere 40 Hektar im anspruchsvollsten Teil des Beaujolais, genau dort, wo die Trauben für alterungsfähige Weine auf den besten Böden heranwachsen. Um die spezifischen Aromen der verschiedenen Lagen bestmöglich zu erhalten, wird bei Jadot grundsätzlich wenig im Barrique ausgebaut. Das ehemalige Couvent des Jacobins

Pierre-Henry Gagey (rechts) und Frédéric Barnier, Präsident resp. technischer Direk-tor von Louis Jadot

Eine Ausnahme macht der Santenay Clos de Malte Jahrgang 2009 mit Noten von blauem Steinobst und Rumtopf. Am Gaumen ist das Holz gut eingebunden, der Nachhall zeigt viel würzige Frucht. Ein perfekter Wein zu Rebhuhn mit Wein--trauben. Auf dem Château des Jacques in der Lagen-bezeichnung Moulin-à-Vent im Beaujolais, einem Weingut, das seit 1996 zu Louis Jadot gehört, wird der Gamay, die Hauptrebsorte der Region, wie ein Burgunderwein ausgebaut. Lange Maischestandzeiten und ein Ausbau auf der Flasche von mindestens acht Monaten spiegeln sich im Glas wider. Moulin-à-Vent 2010, Fleurie 2013 und Brouilly 2013 passen zu herbst-lichen Gerichten wie Kaninchen-Schmortopf, Kalbsnierchen mit Madeira oder Rehrücken mit Kastanienpuree und Butter-Tagliatelle. Sechs weitere Weine von Louis Jadot haben wir verkostet. Unsere Eindrücke wollen wir den Lesern nicht vorenthalten.

Neben dem angenehm süffigen Bourgogne Couvent des Jacobins 2011, einem an eingelegte Kirschen erinnernden Pinot Noir, gibt sich der Volnay 1er Cru Clos de la Barre Monopole noch etwas verschlos-sen mit dennoch ausdrucksstarken Tanninen. Pommard 1er Cru Ru-giens 2010 zeigt eine elegante Frucht mit vielschichtigen Aromen von Schattenmorellen und weißem Pfeffer. Im Nachhall lang, ist es ein typischer Winterwein. Fülle und Struktur hat der Nuits-Saint-Georges 2009 allemal. Ausgereifte Tannine und eine etwas süßliche Frucht erheben ihn zu einem Wein, den man nicht unbedingt nur zum Essen trinken muss. Von der Côte de Nuits stammt der Gevrey-Chambertin aus dem gleichen Jahr. Akzente von Schattenmorellen und schwarzem Pfeffer zeichnen den Rotwein aus, der als Festtagswein gilt. Die schö-ne Struktur und der lange, fruchtbetonte Nachhall machen ihn zum eleganten Begleiter zum Hasenpfeffer oder zum Wildschwein-Ragout.

>>> Weitere Infos unter Telefon 00352-515066 und auf www.othon-schmitt.lu lt/rb

Zu den ganz großen Burgunderweinen zählt sicherlich der Clos Vougeot Grand Cru 2009. Noten von eingelegten Kirschen, Schokolade und Kakao, eine klare Linie und die fein-gliedrige Struktur sprechen für sich.

Anne und Michel Toussaint

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Impressum Vinalu, Luxemburgs Erstes Internet-Magazin für Wein und Genuss, erscheint sechsmal jährlich. Die Beiträge sind weitestgehend in deutscher Sprache abgefasst. Vinalu ist ein Internet-Magazin mit den Schwerpunkten Wein, Weinbauländer, Weinreisen, Weinverkostungen, Gastronomie und Reportagen im kulinarischen Themenbereich. Des Weiteren sind Automobil-Tests fester Bestandteil einzelner Rubriken.

Geschäftsführung und Sponsoring: Liliane Turmes L–8398 Roodt-Eisch Telefon 00352-308470 Telefax 00352-26102092 Mail: [email protected] Die Redaktion setzt sich wie folgt zusammen:

Chefredakteur: Wilfried Moselt

Stellvertr. Chefredakteur und Foto-Reporter: Romain Batya

Redakteurin & Sachverständige für Wein- und Gourmetreisen: Liliane Turmes

Gestaltung, Konzeption und Layout: Wilfried Moselt

Internet-Umsetzung: Philippe Jentgen

Autoren dieser Ausgabe: Hans Albers (ha), Romain Batya (rb), Wilfried Moselt (wm), Jim Trezise, Liliane Turmes (lt)

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Die VINALU-Redaktion weist darauf hin, dass der Konsum von Alkohol nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen für Jugendliche unter 18 Jahren nicht gestattet ist.

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Belletristik

GeständnisseRoman

Von Wilfried Moselt

Wilfried Moselt ist Journalist/Chefredakteur, Diplomüber-setzer und DLG-Weinprüfer, Verfasser mehrerer Sachbücher (u. a. Toskana; Wachau, Kremstal, Kamptal; Burgenland und Thermenregion; Wien und das Weinviertel) und Autor des Kriminalromans „Das gespaltene Zwerchfell” und der Novellensammlung „Der Mann mit dem Pumaauge”. Das Buch “Geständnisse” ist ein Dokument der Verblendungen und Verführungen, das von der Lust und der Gier der Men-schen erzählt und von den Verbrechen, zu denen sie fähig sind. Es ist zugleich die Beichte der Elisabeth Rosski, die 2008 im Alter von 85 Jahren starb und drei Menschenleben auf dem Gewissen hatte. Der irdischen Gerichtsbarkeit hat sie sich nicht stellen müssen. Sie verließ diese Welt in Frieden – wie viele andere Mörder und Schlächter der Geschichte.

Verlag Shaker Media, ISBN 978-3-86858-483-7,294 Seiten, 15,90 EUR, Deutsch, Paperback,14,8 x 21 cm. Zu beziehen über den Verlagoder über den Autor unter [email protected]