LPN-San Österreich

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Herausgeber Peter Hansak Berthold Petutschnigg Markus Böbel Hans-Peter Hündorf Roland Lipp Johannes Veith Mit Berufsmodul 4., überarbeitete Auflage LPN Lehrbuch für Rettungssanitäter, Lehrsanitäter, Betriebssanitäter und Bundesheersanitäter in Österreich Österreich San Grundlagen

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Das Lehrbuch für die Sanitäterausbildung richtet sich nach dem Lehrplan zum Sanitätergesetz und ist damit ideales Lehr- und Lernbuch. Seinen hohen Nutzen garantiert das LPN-San Österreich durch 16 einheitlich gegliederte und verständlich geschriebene Kapitel. In kompakter Form werden alle für die Ausbildung vorgegebenen medizinischen, rechtlichen und organisatorischen Themen behandelt. Vorangestellt wurde ein Kapitel zur Patientenbeurteilung und -versorgung, das sich am ABCDE-Schema orientiert. Daran schließen sich kompakte Ausführungen zur (erweiterten) Ersten Hilfe an. Umfangreiche Ergänzungen finden sich bei den Themen Lagerung, Beatmung, BZ-Messung, psychiatrische Notfälle, psychologische Aspekte beim Umgang mit Patienten und Managementaufgaben. Über das Prüfungswissen hinaus werden praxisrelevante Informationen vermittelt, die das Buch zum berufsbegleitenden Nachschlagewerk machen. Mit 385 Abbildungen und 90 Tabellen ist es der unverzichtbare Wegbegleiter für Sanitäter.

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3., überarbeitete Auflage

Grundlagen

Herausgeber

Peter Hansak

Berthold Petutschnigg

Markus Böbel

Hans-Peter Hündorf

Roland Lipp

Johannes Veith

LPNLehrbuch für Rettungssanitäter, Lehrsanitäter, Betriebssanitäter und Bundesheersanitäter in Österreich

ÖsterreichSan

GGrundlagenLPN

Österreich

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Komplett überarbei te t und aktualisiert präsentiert sich das LPN-San Österreich in der vierten Auflage: Das Lehrbuch für die Sanitäterausbildung richtet sich im Aufbau genau nach dem gesetzlichen Lehrplan zum Sanitätergesetz. Mit dem neu vorangestellten Kapitel zur stan-dardisierten Patientenbeurteilung und -versorgung kommt es den heutigen Anforderungen noch besser entgegen. Damit ist es nicht nur in der Ausbildung, sondern auch als Nachschlagewerk in der Praxis einsetzbar. Eine Besonderheit des Buches ist das Kapitel »Berufsmo-dul«. Dieser Zusatzteil zur Ausbildung zum Rettungs sanitäter ist in Österreich die Voraussetzung für die Ausübung des Sanitäterberufs im Rahmen eines Dienstverhältnisses.

Leicht verständlich und in kompakter Form werden alle für die Ausbildung vorgegebenen medizinischen, recht-lichen und organisatorischen Themen-bereiche behandelt. Das Buch vermittelt über das Prüfungswissen hinaus vertie-fende, praxisrelevante Informationen.

Mit über 380 Abbildungen und 90 Tabellen reichhaltig ausgestattet, ist das LPN-San Österreich ein unverzichtbarer Wegbegleiter für alle Sanitäter, Lehr-kräfte und Fortbildungsinteressierte.

ISBN 978–3–943174–02–1 www.skverlag.de

P. Hansak, B. Petutschnigg, M. Böbel, H.-P. Hündorf, R. Lipp, J. Veith (Hrsg.)

Mit Berufsmodul

Mit Berufsmodul

LPNLehrbuch für Rettungssanitäter, Lehrsanitäter, Betriebssanitäter und Bundesheersanitäter in Österreich

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4., überarbeitete Auflage 4., überarbeitete Auflage

LPNLehrbuch für Rettungssanitäter, Lehrsanitäter, Betriebssanitäter und Bundesheersanitäter in Österreich

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Grundlagen

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1  Hygiene im Rettungsdienst  ˘  1.1  Allgemeine Infektionslehre

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Lehrbuch für Rettungssanitäter, Lehrsanitäter, Betriebssanitäter und Bundesheersanitäter in Österreich

4., überarbeitete Auflage

Herausgeber PeterHansak BertholdPetutschnigg MarkusBöbel Hans-PeterHündorf RolandLipp JohannesVeith

Verlagsgesellschaft Stumpf + Kossendey mbH, Edewecht 2012

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© Copyright by Verlagsgesellschaft Stumpf und Kossendey mbH, Edewecht 2012Umschlagfoto: Matthias GeddertDruck: M. P. Media-Print Informationstechnologie GmbH, 33100 Paderborn

ISBN 978-3-943174-02-1

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˘  Inhalt 

Inhalt

Vorwort zur 4. Auflage............................................................................................................................. XV

Vorwort zur 1. Auflage............................................................................................................................ XVI

Abkürzungsverzeichnis..........................................................................................................................XVII

1 Standardisierte Patientenbeurteilung und -versorgung, Erste Hilfe und erweiterte Erste Hilfe .............................................................................................................1

1.1 Standardisierte Patientenbeurteilung mittels ABCDE- und SAMPLE-Schema ........21.1.1 KontaktaufnahmemitdemPatienten......................................................................21.1.2 StrukturierteUntersuchung,BewusstseinslageundLebenszeichen................31.1.3 DasABCDE-Schema.......................................................................................................31.1.4 Diagnostik......................................................................................................................11

1.2 Standardisierte Patientenversorgung ..................................................................................181.2.1 Elementartherapie........................................................................................................191.2.2 Standardtherapie..........................................................................................................201.2.3 SpezielleTherapie.........................................................................................................23

1.3 Erste Hilfe und erweiterte Erste Hilfe ..................................................................................241.3.1 RettungundSturzhelmabnahme.............................................................................241.3.2 StörungdesBewusstseins..........................................................................................261.3.3 StörungderAtmung....................................................................................................291.3.4 StörungdesHerz-Kreislauf-Systems.......................................................................331.3.5 Atem-Kreislauf-StillstandundReanimation..........................................................351.3.6 Tod.....................................................................................................................................451.3.7 BlutungenundWunden..............................................................................................471.3.8 Schock..............................................................................................................................561.3.9 FrakturenundGelenkverletzungen.........................................................................57

2 Hygiene im Rettungsdienst ..............................................................................................61

2.1 Allgemeine Infektionslehre ......................................................................................................622.1.1 Krankheitserreger.........................................................................................................632.1.2 Übertragungswege......................................................................................................642.1.3 Infektionsketten............................................................................................................642.1.4 Eintrittspforten..............................................................................................................65

2.2 Grundbegriffe der Desinfektion und Sterilisation............................................................662.2.1 Desinfektion...................................................................................................................662.2.2 Sterilisation....................................................................................................................67

2.3 Persönliche Hygiene....................................................................................................................68

2.4 Vorgehen bei Verletzungen des Personals..........................................................................71

2.5 Hygiene-Maßnahmenplan........................................................................................................722.5.1 Gerätedesinfektion.......................................................................................................722.5.2 Wäschedesinfektion.....................................................................................................742.5.3 Ausscheidungen............................................................................................................742.5.4 WasserimRettungsmittel..........................................................................................74

2.6 Der Infektionstransport ............................................................................................................752.6.1 Auftrag.............................................................................................................................752.6.2 MaßnahmenvordemTransport...............................................................................75

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VI

˘  Inhalt

2.6.3 MaßnahmenwährenddesTransports....................................................................752.6.4 Schlussdesinfektion.....................................................................................................75

2.7 Entsorgung von medizinischen Abfällen.............................................................................77

3 Berufsspezifische rechtliche Grundlagen .................................................................79

3.1 Aufgaben und Kompetenzen des Rettungssanitäters....................................................803.1.1 DasSanitätergesetz.....................................................................................................803.1.2 ÄrztlichesWeisungsrecht...........................................................................................823.1.3 StrafrechtlicheBestimmungen.................................................................................82

3.2 Dokumentation im Rettungswesen......................................................................................86

3.3 Hilfs- und Rettungswesen.........................................................................................................87

3.4 Straßenverkehrsordnung (StVO) und Führerscheingesetz............................................883.4.1 BevorzugteStraßenbenutzer.....................................................................................883.4.2 Anschnallpflicht............................................................................................................883.4.3 UnfällemitEinsatzfahrzeugen..................................................................................893.4.4 MitnahmevonBegleitpersonen...............................................................................893.4.5 Führerscheingesetz......................................................................................................89

3.5 Patientenrechte.............................................................................................................................903.5.1 Betreuungspflicht.........................................................................................................903.5.2 Transportzielhierarchie...............................................................................................903.5.3 Behandlungs-undAufnahmepflicht.......................................................................913.5.4 Patientenverfügung.....................................................................................................91

3.6 Grundlagen des Haftungsrechts.............................................................................................92

3.7 Das Unterbringungsgesetz.......................................................................................................94

3.8 Reversfähigkeit und Transportverweigerung.....................................................................95

3.9 Weitere relevante rechtliche Bestimmungen....................................................................963.9.1 DasMedizinproduktegesetz......................................................................................963.9.2 Todesfeststellung..........................................................................................................96

4 Anatomie und Physiologie ................................................................................................99

4.1 Blutkreislauf................................................................................................................................ 1004.1.1 Blut................................................................................................................................. 1004.1.2 Gefäßsystem............................................................................................................... 1024.1.3 Kreislauf....................................................................................................................... 1044.1.4 Herz............................................................................................................................... 106

4.2 Die Atmung ................................................................................................................................. 1134.2.1 ObereAtemwege...................................................................................................... 1134.2.2 UntereAtemwege..................................................................................................... 1134.2.3 Ein-undAusatmung................................................................................................. 1174.2.4 Gasaustausch............................................................................................................. 1184.2.5 Atemregulation.......................................................................................................... 1184.2.6 Atemtypen................................................................................................................... 1204.2.7 Lungenvolumina........................................................................................................ 121

4.3 Haut und Temperaturregulation ......................................................................................... 1224.3.1 AnatomieundPhysiologiederHaut.................................................................... 1224.3.2 Temperaturregulation.............................................................................................. 123

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VII

˘  Inhalt 

4.4 Skelett ........................................................................................................................................... 1264.4.1 Knochen....................................................................................................................... 1264.4.2 Gelenke........................................................................................................................ 1274.4.3 AufbauundFunktiondesSkeletts........................................................................ 128

4.5 Verdauungs- und Bauchorgane ........................................................................................... 1344.5.1 Mundhöhle,RachenundSpeiseröhre.................................................................. 1344.5.2 Magen.......................................................................................................................... 1354.5.3 Dünndarm................................................................................................................... 1354.5.4 Dickdarm...................................................................................................................... 1354.5.5 Bauchspeicheldrüse.................................................................................................. 1364.5.6 Leber.............................................................................................................................. 1364.5.7 Gallenblase.................................................................................................................. 1374.5.8 Milz................................................................................................................................ 1374.5.9 Nebennieren............................................................................................................... 1374.5.10 Nieren........................................................................................................................... 1374.5.11 AbleitendeHarnwege.............................................................................................. 137

4.6 Muskelgewebe........................................................................................................................... 139

4.7 Immunsystem............................................................................................................................. 140

4.8 Nervensystem............................................................................................................................. 1424.8.1 EinteilungdesNervensystems............................................................................... 1424.8.2 Informationsweiterleitung..................................................................................... 144

5 Störungen vitaler Funktionen und Regelkreise ................................................. 147

5.1 Definition der Vitalfunktionen............................................................................................. 148

5.2 Störungen des Bewusstseins ............................................................................................... 1495.2.1 Definition..................................................................................................................... 1495.2.2 Ursachen...................................................................................................................... 1495.2.3 Gefahren...................................................................................................................... 1515.2.4 Symptome................................................................................................................... 1515.2.5 MaßnahmenbeiNotfalldiagnoseBewusstlosigkeit........................................ 153

5.3 Störungen der Atmung .......................................................................................................... 1565.3.1 Definition..................................................................................................................... 1565.3.2 Ursachen...................................................................................................................... 1565.3.3 Gefahren...................................................................................................................... 1585.3.4 Symptome................................................................................................................... 1585.3.5 Maßnahmen............................................................................................................... 162

5.4 Störungen des Herz-Kreislauf-Systems ............................................................................ 1685.4.1 KreislaufstillstandundWiederbelebung............................................................. 1685.4.2 Blutungen.................................................................................................................... 1735.4.3 Schock........................................................................................................................... 178

5.5 Störungen von Regelkreisen ................................................................................................. 1835.5.1 Wasser-Elektrolyt-Haushalt................................................................................... 1835.5.2 Säure-Basen-Haushalt............................................................................................. 1855.5.3 Stoffwechsel............................................................................................................... 189

5.6 Feststellung des Todes ............................................................................................................ 191

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VIII

˘  Inhalt

6 Notfälle bei verschiedenen Krankheitsbildern ................................................... 195

6.1 Kardiale Notfälle ....................................................................................................................................1966.1.1 UrsachenfürkardialeNotfälle............................................................................... 1966.1.2 HypertensiverNotfall............................................................................................... 1976.1.3 AnginapectorisundMyokardinfarkt................................................................... 1986.1.4 Rhythmusstörungen................................................................................................. 2016.1.5 Herzinsuffizienz......................................................................................................... 204

6.2 Pulmonale Notfälle .................................................................................................................. 2066.2.1 Asthmabronchiale.................................................................................................... 2076.2.2 Lungenemphysem..................................................................................................... 2096.2.3 Lungenembolie.......................................................................................................... 2116.2.4 Lungenödem............................................................................................................... 2126.2.5 Lungenentzündung.................................................................................................. 214

6.3 Allgemeinchirurgische Notfälle .......................................................................................... 2156.3.1 Pankreatitis.................................................................................................................. 2156.3.2 Bauchfellentzündung............................................................................................... 2156.3.3 BlutungenindieBauchhöhle................................................................................. 2166.3.4 Darmverschluss.......................................................................................................... 2166.3.5 Wurmfortsatzentzündung...................................................................................... 2166.3.6 Nieren-,Gallen-,Darmkoliken................................................................................ 2176.3.7 GastritisundGastroenteritis.................................................................................. 2186.3.8 Magen-undZwölffingerdarmgeschwür............................................................. 2196.3.9 Mesenterialinfarkt..................................................................................................... 2206.3.10 AllgemeineSymptome............................................................................................. 2206.3.11 MaßnahmenbeieinemakutenAbdomen.......................................................... 2206.3.12 GastrointestinaleBlutungen........................................................................................221

6.4 Gefäßverschlüsse ...................................................................................................................... 2236.4.1 ChronischearterielleVerschlusskrankheit............................................................2236.4.2 AkuterarteriellerGefäßverschluss........................................................................ 2236.4.3 VenöseGefäßverschlüsse........................................................................................ 224

6.5 Neurologische Notfälle ........................................................................................................... 2266.5.1 Schlaganfall................................................................................................................. 2266.5.2 IntrakranielleRaumforderungen........................................................................... 2306.5.3 Epilepsie....................................................................................................................... 2336.5.4 Meningitis................................................................................................................... 235

6.6 Spezielle internistische Notfälle ......................................................................................... 2376.6.1 StörungendesStoffwechsels/Diabetesmellitus............................................. 2376.6.2 Hyperventilationssyndrom(Tetanie).................................................................... 2416.6.3 Vergiftungen............................................................................................................... 2426.6.4 Drogen.......................................................................................................................... 2526.6.5 AllergischeReaktionen............................................................................................. 259

6.7 Gynäkologische und urologische Notfälle....................................................................... 2626.7.1. GynäkologischeNotfälle.......................................................................................... 2626.7.2 UrologischeErkrankungen...................................................................................... 262

6.8 Elektrounfälle ............................................................................................................................. 2646.8.1 Grundlagen................................................................................................................. 2646.8.2 Niederspannungsunfälle......................................................................................... 266

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IX

˘  Inhalt 

6.8.3 Hochspannungsunfälle........................................................................................... 2676.8.4 Maßnahmen............................................................................................................... 268

6.9 Ertrinkungsunfälle.................................................................................................................... 271

7 Spezielle Notfälle ................................................................................................................. 275

7.1 Traumatologische Notfälle..................................................................................................... 2767.1.1 Schädel-Hirn-Trauma................................................................................................ 2767.1.2 Wirbelsäulenverletzungen...................................................................................... 2837.1.3 Thoraxverletzungen.................................................................................................. 2897.1.4 Bauchverletzungen................................................................................................... 2947.1.5 Extremitätenverletzungen...................................................................................... 2987.1.6 Polytrauma.................................................................................................................. 308

7.2 Wunden ........................................................................................................................................ 3127.2.1 Grundlagen................................................................................................................. 3127.2.2 MechanischeWunden.............................................................................................. 3137.2.3 ThermischeWunden.......................................................................................................3167.2.4 ChemischeWunden.................................................................................................. 325

7.3 Zentrale Hitzeschäden............................................................................................................. 3287.3.1 Hitzeohnmacht.......................................................................................................... 3287.3.2 Hitzeerschöpfung...................................................................................................... 3297.3.3 Hitzschlag.................................................................................................................... 3317.3.4 Sonnenstich................................................................................................................. 332

7.4 Akut auftretende Blutungen................................................................................................. 3337.4.1 Nasenbluten............................................................................................................... 3337.4.2 Bluterbrechen............................................................................................................. 3347.4.3 Bluthusten................................................................................................................... 3347.4.4 BlutimStuhloderHarn........................................................................................... 335

7.5 Psychiatrische Notfälle ........................................................................................................... 3367.5.1 DerpsychischeBefund............................................................................................. 3377.5.2 DiepsychiatrischenSymptome.............................................................................. 3387.5.3 Suizidalität.................................................................................................................. 344

7.6 Notfälle in der Schwangerschaft und bei der Geburt.................................................. 3467.6.1 DieSchwangerschaft............................................................................................... 3467.6.2 GeburtshilflicheNotfälle......................................................................................... 3477.6.3 DieGeburt.................................................................................................................. 3547.6.4 Geburtskomplikationen........................................................................................... 357

7.7 Pädiatrische Notfälle................................................................................................................ 3607.7.1 BesonderheitendesKindesalters.......................................................................... 3607.7.2 EntwicklungsschritteimKindesalter.................................................................... 3617.7.3 AnatomischeundphysiologischeBesonderheiten........................................... 3617.7.4 Kruppsyndrom............................................................................................................ 3637.7.5 Epiglottitis................................................................................................................... 3647.7.6 Fremdkörperaspiration............................................................................................ 3657.7.7 PlötzlicherSäuglingstod/SIDS.............................................................................. 3667.7.8 Krampfanfälle............................................................................................................ 3677.7.9 Kindesmisshandlung............................................................................................... 3687.7.10 ReanimationimKindesalter................................................................................... 370

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X

˘  Inhalt

8 Defibrillation mit halbautomatischen Geräten ................................................. 375

8.1 Grundlagen ................................................................................................................................. 376

8.2 Erregungsbildungs- und Erregungsleitungssystem..................................................... 378

8.3 Formen des Kreislaufstillstands .......................................................................................... 381

8.4 Funktion eines halbautomatischen Defibrillators ........................................................ 383

8.5 Allgemeine Sicherheitshinweise ......................................................................................... 386

8.6 Sonderfälle der Defibrillation ............................................................................................... 388

8.7 Energieformen ........................................................................................................................... 389

8.8 Advanced Cardiac Life Support ............................................................................................ 3908.8.1 SanitätsdienstlicheMaßnahmen.......................................................................... 3908.8.2 NotärztlicheMaßnahmen....................................................................................... 392

8.9 Ablauf der Wiederbelebung mit Geräten (Megacode) ............................................... 394

9 Gerätelehre und Sanitätstechniken .......................................................................... 397

9.1 Grundlagen der rückenschonenden Arbeitsweise ....................................................... 398

9.2 Rettungstechniken ................................................................................................................... 4009.2.1 Rautekgriff................................................................................................................... 4009.2.2 Helmabnahme........................................................................................................... 4019.2.3 DieSchaufeltrage...................................................................................................... 4019.2.4 Spineboard.................................................................................................................. 405

9.3 Transporttechniken .................................................................................................................. 4069.3.1 FührenvonPatienten................................................................................................ 4069.3.2 TragenvonPatienten................................................................................................ 4069.3.3 UmlagernvonPatienten.......................................................................................... 411

9.4 Lagerungsarten.......................................................................................................................... 4129.4.1 LagerungbeiStörungenderAtmung................................................................... 4129.4.2 LagerungbeiStörungenderHerz-Kreislauf-Funktion..................................... 4139.4.3 LagerungbeispeziellenNotfällen......................................................................... 4169.4.4 LagerungbeigynäkologischenNotfällen........................................................... 421

9.5 Ruhigstellungstechniken........................................................................................................ 4239.5.1 DasArmtragetuch/Dreiecktuch............................................................................ 4239.5.2 Luftkammerschienen................................................................................................ 4249.5.3 Vakuumschienen....................................................................................................... 4279.5.4 Extensionsschienen.................................................................................................. 4279.5.5 Sam®-Splint-Schienen.............................................................................................. 4289.5.6 HWS-Schiene.............................................................................................................. 4299.5.7 Rettungskorsett......................................................................................................... 4319.5.8 Vakuummatratze....................................................................................................... 433

9.6 Hilfestellung bei notärztlichen Maßnahmen ................................................................. 4359.6.1 DieInjektion................................................................................................................ 4359.6.2 AufziehenvonMedikamenten............................................................................... 4359.6.3 IntraossäreInjektionalsalternativeApplikationsform................................... 4379.6.4 DervenöseZugang................................................................................................... 4389.6.5 Infusionslehre............................................................................................................ 4419.6.6 AssistenzzurIntubation.......................................................................................... 445

9.7 Blutdruckmessung.................................................................................................................... 448

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XI

˘  Inhalt 

9.8 Temperaturmessung................................................................................................................ 450

9.9 Blutzuckermessung.................................................................................................................. 451

9.10 Sauerstoff..................................................................................................................................... 453

9.11 Beatmungsbeutel, -maske und Larynxtubus ................................................................. 4549.11.1 Beatmungsbeutelund-maske............................................................................... 4549.11.2 Larynxtubus................................................................................................................ 455

9.12 Absauger ...................................................................................................................................... 457

9.13 Inkubator ..................................................................................................................................... 459

9.14 Das Medizinproduktegesetz ................................................................................................. 460

10 Rettungswesen ..................................................................................................................... 461

10.1 Grundlagen ................................................................................................................................. 46210.1.1 HistorischeEntwicklung.......................................................................................... 46210.1.2 RechtlicheGrundlagen............................................................................................. 46310.1.3 RettungsdienstezuLande,inderLuft,aufdemWasserundderen

Zusammenarbeit....................................................................................................... 46410.1.4 Einsatzarten................................................................................................................ 46610.1.5 RettungsketteundHilfsfrist...................................................................................467

10.2 Bausteine des Rettungsdienstes.......................................................................................... 46910.2.1 DasPersonalimRettungsdienst............................................................................ 46910.2.2 DieRettungsdienststelle......................................................................................... 47010.2.3 DieRettungsleitstelle............................................................................................... 47010.2.4 DieRettungsmittel.................................................................................................... 471

10.3 Der Funkverkehr......................................................................................................................... 47510.3.1 Gesprächsabwicklung.............................................................................................. 47510.3.2 AllgemeineGesprächsregeln.................................................................................. 47610.3.3 Datenfunk................................................................................................................... 47710.3.4 Funkmeldesystem..................................................................................................... 477

10.4 Normen im Rettungsdienst .................................................................................................. 478

10.5 Einsatzkleidung ......................................................................................................................... 47910.5.1 Dienstbekleidung...................................................................................................... 47910.5.2 PersönlicheSchutzausrüstung(PSA).................................................................... 481

10.6 Gefahren an der Einsatzstelle............................................................................................... 48210.6.1 DasGefahrenschema............................................................................................... 48210.6.2 SpezielleGefahrensituationen............................................................................... 48810.6.3 SicherheitsregelnfürdasRettungsdienstpersonal.......................................... 490

11 Katastrophen, Großschadensereignisse und Gefahrgutunfälle ............... 493

11.1 Grundlagen ................................................................................................................................. 49411.1.1 RechtlicheGrundlagen............................................................................................. 49411.1.2 BehördlichesKrisenmanagement......................................................................... 49411.1.3 Definitionen................................................................................................................ 495

11.2 Die Katastrophe ......................................................................................................................... 496

11.3 Der Großunfall ........................................................................................................................... 49811.3.1 Einsatzführung.......................................................................................................... 49811.3.2 RäumlicheGliederungimGroßunfall.................................................................. 50011.3.3 Ablauf........................................................................................................................... 504

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XII

˘  Inhalt

11.4 Triage ............................................................................................................................................. 50611.4.1 DieTriagegruppen..................................................................................................... 50611.4.2 Transportpriorität..................................................................................................... 507

11.5 Das Patientenleitsystem......................................................................................................... 50811.5.1 DerEinsatzdesPatientenleitsystems.................................................................. 50911.5.2 NummerierungderPatientenleittaschen.............................................................51111.5.3 KennzeichnungkontaminierterPatienten......................................................... 51111.5.4 DasPLSimKrankenhaus.......................................................................................... 511

11.6 Unfälle mit gefährlichen Stoffen ........................................................................................ 513

12 Angewandte Psychologie und Stressverarbeitung .......................................... 517

12.1 Grundlagen ................................................................................................................................. 518

12.2 Stressbelastungen im Rettungsdienst .............................................................................. 520

12.3 Psychologische Aspekte im Einsatz .................................................................................... 52212.3.1 DerNotfallpatientimMittelpunkt....................................................................... 52212.3.2 UmgangmitNotfallpatienten..................................................................................52312.3.3 HinweisefürbesonderePatientengruppen........................................................ 52612.3.4 HinweisefürweiterePersonengruppen.............................................................. 528

12.4 Krisenintervention (KIT) und Stressverarbeitung nach belastenden Ereignissen (SvE).......................................................................................................................... 530

13 Praktische Übungen ohne Patientenkontakt –Pflegerische Maßnahmen im Rettungsdienst .................................................... 533

13.1 Hilfe bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme..................................................... 534

13.2 Verrichten der Notdurft ......................................................................................................... 53513.2.1 DieUrinflasche/derUrinbeutel............................................................................ 53513.2.2 DasSteckbecken(Leibschüssel)............................................................................. 535

13.3 Spezielle pflegerische Maßnahmen................................................................................... 53713.3.1 HilfestellungbeimErbrechen................................................................................. 53713.3.2 Prophylaxen................................................................................................................ 53713.3.3 Dekubitus–WundliegendurchDruckgeschwüre............................................. 53813.3.4 Sonden,Katheter,Drainagen,künstlicheAusgänge......................................... 53913.3.5 An-undEntkleidungdesPatienten....................................................................... 540

14 Berufsmodul ........................................................................................................................... 541

14.1 Sanitäts-, Arbeits- und Sozialversicherungsrecht.......................................................... 54214.1.1 GrundzügedesösterreichischenSanitätsrechts............................................... 54214.1.2 GrundzügedesösterreichischenArbeitsrechts................................................. 54814.1.3 GrundzügedesösterreichischenSozialrechts.................................................... 556

14.2 Strukturen, Einrichtungen und Berufe des österreichischen Gesundheitswesens ................................................................................................................ 56514.2.1 StrukturendesGesundheitswesens..................................................................... 56514.2.2 EinrichtungendesGesundheitswesens............................................................... 56914.2.3 FinanzierungdesGesundheitssystems................................................................ 57114.2.4 BerufeundBerufsgruppenimGesundheitswesen........................................... 574

Page 13: LPN-San Österreich

XIII

˘  Inhalt 

14.3 Dokumentation ........................................................................................................................ 57614.3.1 GrundlagenderDokumentation,Dokumentationssystemeund

Transportnachweis.................................................................................................... 57614.3.2 AufbauundInhaltderDokumentation............................................................... 57814.3.3 PatientenleitsystemundDokumentationimRahmenvon

Sondereinsätzen........................................................................................................ 57914.3.4 Datenschutz................................................................................................................ 580

14.4 Allgemeine Grundlagen der Betriebsführung................................................................ 58414.4.1 GrundlagenwirtschaftlicherBetriebsführung.................................................. 58414.4.2 BesonderheitenvonNon-Profit-Organisationen.............................................. 58714.4.3 ManagementfunktioneninderBetriebsführung............................................. 588

15 Fachbegriffe ............................................................................................................................ 593

16 Anhang ...................................................................................................................................... 609Literatur...............................................................................................................................................610Abbildungsnachweis.......................................................................................................................617Herausgeber,AutorenundPaten................................................................................................621Register................................................................................................................................................627

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Page 15: LPN-San Österreich

XV

˘  Vorwort 

Vorwort zur 4. Auflage

Auflage im Bereich der Versorgung von Verbrennungen, des präkordialen Faust-schlags, der assistierten Beatmung und der Blutzuckermessung sowie durch die Einführung der strukturierten Patienten-beurteilung (ABCDE/SAMPLE), auch die-sen auf medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Änderungen wurde im Rahmen der Neuauflage selbst-verständlich Rechnung getragen. Das vorliegende Buch entspricht damit den aktuellen gesetzlichen Vorgaben des Sa-nitätergesetzes und der Ausbildungsver-ordnung.

Der Vorteil des LPN-San Österreich liegt für den Leser auch darin, dass es das einzige Buch auf dem österreichischen Markt ist, dass sich nicht nur auf die Bün-delung der Ausbildungsinhalte konzen-triert, sondern den Sanitätern auch als tiefergehendes Nachschlagewerk im Rah-men ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit dienen kann.

Peter HansakBerthold Petutschnigg

Seit der ersten Auflage hat sich das LPN-San Österreich zum festen Bestandteil der Ausbildung von Rettungssanitätern in Österreich entwickelt. Die hohe Akzep-tanz des Lehrbuches spiegelt sich auch in den regelmäßigen Neuauflagen wider. Der Vorteil für die in Ausbildung stehen-den Rettungssanitäter und deren Lehr-kräfte besteht darin, dass durch die lau-fenden Neuauflagen das Buch immer auf dem neuesten Stand des Rettungswesens in Österreich ist.

Neben den erfahrenen Autoren und Herausgebern, die seit Jahrzehnten im sanitätsdienstlichen Bildungsbereich in Österreich tief verwurzelt sind, bringen sich auch Lehrkräfte aus ganz Österreich, die mit diesem Buch arbeiten, mit ihren Wünschen und Anregungen in jede Neu-auflage ein. Ihnen allen sei an dieser Stel-le für ihre Unterstützung, die zur hohen Qualität dieses Lehrbuches beiträgt, herz-lichst gedankt.

Auch in dieser 4. Auflage finden sich wieder einige wichtige Neuerungen, die das Lehrbuch auch für »alt gediente« Ret-tungssanitäter interessant machen. Nach vielen Jahren ist es endlich gelungen, auch in Österreich die Begriffe bergen und retten im Rettungsdienst dem allgemei-nen Sprachgebrauch anzupassen, wes-halb alle zugehörigen Begriffe wie z. B. Bergetriage, Bergen aus Fahrzeugen etc. entsprechend angepasst wurden.

Die wohl wichtigste Entwicklung seit Einführung der halbautomatischen De-fibrillatoren im Rettungsdienst ist die Freigabe des Larynxtubus für die Anwen-dung durch Rettungssanitäter. Weitere fachliche Änderungen gab es seit der 3.

Page 16: LPN-San Österreich

1  Patientenbeurteilung, -versorgung, Erste Hilfe  ˘  1.3  Erste Hilfe und erweiterte Erste Hilfe

24

1.3 ErsteHilfeunderweiterteErsteHilfe

Die Maßnahmen der Ersten Hilfe, wie sie jeder Laie in einem Erste-Hilfe-Grundkurs vermittelt bekommt, sind die Grundlage der Ausbildung des Rettungssanitäters und daher auch der Erste Teil seiner sa-nitätshilflichen Ausbildung. Trotz seiner speziellen und vertieften Ausbildung soll der Sanitäter nie diese Grundlagen ver-gessen, die ihm auch selbst, außerhalb des Dienstbetriebes und ohne den Rück-halt der Ausrüstung eines Rettungswa-gens und durch Kollegen, im zivilen Be-reich nützlich bleiben werden.

1.3.1 RettungundSturz-helmabnahme

K. Enke

1.3.1.1Rettungsgriff nach Rautek

Der Rautek-Rettungsgriff wird zur Ret-tung von sitzenden Personen aus un-mittelbarer Gefahr, zum Beispiel bei der Rettung Verletzter aus einem Pkw bei Brand- oder Explosionsgefahr, angewen-det, wenn keine schonendere Rettungs-methode möglich ist (Crash-Rettung). Der Rautekgriff ist ein »Rettungsgriff« und keine Transporttechnik. Er ist daher für einen Personen- bzw. Krankentransport über längere Strecken sowie das Über-winden von Höhenunterschieden nicht geeignet. Beim seitlichen »Retten« aus dem Pkw wird zwischen Sitzlehne und Patient in Hüfthöhe zur Fahrzeugmitte hindurchgegriffen und die Person auf der Sitzfläche mit dem Rücken zum Helfer he-rumgedreht. Eine eventuell vorhandene

Einklemmung der unteren Extremitäten ist dabei zu beachten. Dann verschränkt der Helfer den rechten oder linken Arm des Patienten vor dessen Brust. Er führt seine Arme seitlich unter dessen Achseln hindurch und ergreift den angewinkelten Arm. Dabei liegen die Daumen des Hel-fers auf dem Arm der zu rettenden Person, um Verletzungen des Thorax zu vermei-den. Ein zweiter Helfer kann unterstüt-zend eingreifen, indem er die Beine des Verletzten anhebt.

1.3.1.2Rettung durch Wegziehen

In der ersten Hilfe erfolgt die Rettung aus einer Gefahrenzone prinzipiell durch Wegziehen (s. Abb. 35 und 36).

Abb. 34 ˘ Rautek-Rettungsgriff

Page 17: LPN-San Österreich

1  Patientenbeurteilung, -versorgung, Erste Hilfe  ˘  1.3  Erste Hilfe und erweiterte Erste Hilfe

25

1.3.1.3Helmabnahme

Die Helmabnahme ist grundsätzlich bei allen helmtragenden Patienten ohne Be-wusstsein erforderlich. Alle nicht be-wusstlosen Patienten haben in der Regel den Helm bereits vor Ankunft des Ret-tungsdienstes abgenommen. Falls der Helmträger dies dennoch nicht getan hat, erfolgt nach entsprechender Aufklä-rung und Einwilligung eine kontrollierte Helmabnahme.

Die Helmabnahme erfolgt durch zwei Helfer (vgl. Abb. 37 – 43). Zuerst wird der Helm »gesichtet«, um eventuelle Ver-letzungen oder ein Hindernis (z. B. Pfäh-lungsverletzung) abschätzen zu können. Bei Zersplitterungen des Visiers bzw. der Helmschale ist mit Weichteilverletzungen

Abb. 35 ˘ Wegziehen in Rückenlage

Abb. 36 ˘ Wegziehen in Bauchlage

Abb. 37 ˘ Fixierung des Kopfes mit Helm durch den 1. Helfer.

Abb. 38 ˘ Der 2. Helfer fixiert die HWS.

Abb. 39 ˘ Öffnen des Visiers.

Abb. 40 ˘ Öffnen des Helmver-schlusses.

Page 18: LPN-San Österreich

1  Patientenbeurteilung, -versorgung, Erste Hilfe  ˘  1.3  Erste Hilfe und erweiterte Erste Hilfe

26

zu rechnen. Der Helm wird sichergestellt und in der Klinik abgegeben. Probleme können die unterschiedlichen Helm-modelle und Verschlussmechanismen bereiten.

Eine Helmabnahme in Bauch- oder Sei-tenlage des Patienten ist schwierig und setzt besondere Übung und Erfahrung voraus. Deshalb soll der Patient zunächst achsengerecht umgedreht werden. Die HWS wird dabei manuell fixiert und sta-bilisiert.

1.3.2 StörungdesBewusstseins

G. Peters, J. Veith, G. Wisser

1.3.2.1Kennzeichen einer Bewusstseins­störung

Allgemein wird die erste Vitalfunktion(Hirnfunktion) auch als »Bewusstsein«bezeichnet.

1.3.2.2Gefahren einer Bewusstseins­störung

Neben der eigentlichen Hirnfunktions-störung können als Folge einer Bewusst-losigkeit weitere Gefahren (vgl. Abb. 44) für den Patienten auftreten:

ZurückfallenderZunge. Durch die Erschlaffung der Zungenmuskulatur fällt die Zunge zurück und kann somit – vor

Abb. 42 ˘ Der 1. Helfer übernimmt wieder die Fixation des Kopfes.

Abb. 43 ˘ Der 2. Helfer öffnet die Kleidung, danach wird eine HWS-Schiene angelegt.

Abb. 41 ˘ Vorsichtiges Abnehmen des Helms.

Alles, was für eine Störung des Wach-heitsgrades oder das gestörte Erleben von Bewusstseinsinhalten spricht, ist Kennzei-chen einer Bewusstseinsstörung.

allem bei einem Patienten in Rückenlage – die Atemwege verlegen.

Regurgitation. Durch die Erschlaf-fung des Schließmuskels der Speiseröhre kann es zum passiven Rückfluss (Regurgi-tation) von Mageninhalt in den Mund-Ra-chen-Raum kommen.

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1  Patientenbeurteilung, -versorgung, Erste Hilfe  ˘  1.3  Erste Hilfe und erweiterte Erste Hilfe

27

Aspiration. Bei erloschenen Schutz-reflexen ist das Eindringen von Magen-inhalt oder anderen Flüssigkeiten in die unteren Atemwege möglich.

AusfallderSchutzreflexe. Durch den Ausfall von Husten-, Schluck- und Würgereflex kann es zum Eindringen von Fremdkörpern und Flüssigkeiten in die Luftwege kommen.

1.3.2.3Ursachen einer Bewusstseins­störung

Der Schweregrad einer Bewusstseinsstö-rung hängt vom Ausmaß der Schädigung des Zentralen Nervensystems bzw. des Gehirns ab. Die Ursachen können in drei große Hauptgruppen aufgeteilt werden (vgl. Abb. 45).

1.3.2.4Patientenbeurteilung und Maß­nahmen

Damit schnellstmöglich geeignete Maß-nahmen ergriffen werden können, muss das Rettungsteam in kürzester Zeit eine orientierende Untersuchung durchführen (Kontrolle von Bewusstsein sowie ABCDE).

Neben den primären Gefahren einer Be-wusstseinsstörung sind natürlich auch se-kundäre Schäden wie traumatische Ver-letzungen durch Sturz, Unterkühlung oder Ähnliches möglich. Vom Sanitäter ist so-mit ein zielgerichtetes, schnelles Handeln zur Abwehr dieser vitalen Bedrohung ge-fordert.

Gefahren bei Bewusstseinsstörungen

31

4

2

Ösophagus (Speiseröhre) Mageninhalt

Lunge

Trachea (Luftröhre)

Zwerchfell Magen

Abb. 44 ˘ Gefahren bei Bewusstseinsstörungen: Verlegung der Atemwege durch Zurücksinken des Unterkiefers und Erschlaffung der Zungenmuskulatur (1), passives Zurücklaufen von Mageninhalt = Regurgitation (2), Eindringen von Mageninhalt oder anderen Flüssigkeiten in die Atemwege = Aspiration (3), Abschwächung oder Ausfall von Schutzreflexen (4)

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1  Patientenbeurteilung, -versorgung, Erste Hilfe  ˘  1.3  Erste Hilfe und erweiterte Erste Hilfe

28

bar. Somit ist eine Einstufung in die Grade Somnolenz (lat., Schläfrigkeit) und So-por (lat., tiefer Schlaf) aufgrund des flie-ßenden Übergangs häufig schwierig. Ein komatöser (gr., tiefer, fester Schlaf) Patient dagegen bietet erstdiagnostisch eine ein-deutige Symptomatik.

ABC(DE). Die wichtigste Maßnahme bei einem bewusstlosen Patienten ist die Überprüfung der Lebensfunktionen Atmung (AB) und Kreislauf (C). Sind die Atemwege frei und ist die Atmung aus-reichend, muss für weiterhin sichere und freie Atemwege gesorgt werden. Falls die Intubation nicht zeitgerecht möglich ist oder der Patient nicht ausreichend über-wacht werden kann, wird ein bewusst-loser, spontan atmender Patient prinzi-piell in die Seitenlage gebracht. Dadurch wird einem Zurückfallen der Zunge und einer daraus resultierenden Verlegung der Atemwege vorgebeugt.

PsychischeBetreuung. Es ist nur schwer abzuschätzen, wie tief bewusst-los der Patient ist und wie viel er in seiner

Als Erstes muss festgestellt werden, ob die Bewusstseinslage des Patienten einge-schränkt ist. Wenn dies der Fall ist, muss in einem zweiten Schritt die Tiefe der Be-wusstlosigkeit abgeschätzt werden. Es wird dabei zwischen drei Bewusstseins-zuständen unterschieden: 1. bewusstseinsklarer Patient,2. bewusstseinsgetrübter

(somnolenter, soporöser) Patient,3. bewusstloser (komatöser)

Patient.

Ein bewusstseinsgetrübter Notfallpatient weist einige der in Tabelle 5 genannten Symptome auf. Diese Symptome sind oft-mals nicht exakt voneinander abgrenz-

Ein bewusstseinsklarer Patient ist zeit-lich, räumlich und hinsichtlich der eige-nen Person orientiert. Seine Fähigkeit zur sinnlichen Wahrnehmung der Umwelt ist nicht gestört. Der Umgang mit Ideen, der Ausdruck über die Sprache, Erwartungs-haltungen und die Fähigkeit der Planung bzw. das Vorhandensein ethischer Wer-te sind ebenfalls Ausdruck eines nicht ge-störten Bewusstseins.

Ursachen für Bewusstseinsstörungen

Bewusstseinsstörungen

Primäre Hirnläsionen Sekundäre Hirnläsionen Toxische UrsachenTraumaBlutungIschämie

EntzündungTumor

ThromboseHochdruckkrise

Atem-, Kreislauf-und Stoffwechsel-

störungen

AlkoholMedikamente

DrogenReizgase

LösungsmittelBlausäure

Abb. 45 ˘ Mögliche Ursachen für Bewusstseinsstörungen

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1  Patientenbeurteilung, -versorgung, Erste Hilfe  ˘  1.3  Erste Hilfe und erweiterte Erste Hilfe

29

Bewusstlosigkeit von der Umwelt wahr-nimmt. Auch vom bewusstlosen Notfall-patienten können daher Äußerungen des Rettungsdienstpersonals und der Umste-henden gehört werden.

1.3.3 StörungderAtmung

Neben dem Bewusstsein und der Herz-Kreislauf-Funktion ist die Atmung als Vi-talfunktion von entscheidender Bedeu-tung.

1.3.3.1Ursachen einer Atemstörung

Eine Störung der Atmung ist kein ty-pisches Symptom einer einzelnen Krank-heit, sondern kann bei ganz unterschied-lichen Erkrankungen auftreten. So liegt bei einer Atemstörung durch eine Störung

Tab. 5 ˘ Symptome bewusstseinsgetrübter Patienten

Somnolenz Sopor Koma

Symptome Benommenheit,abnorme Schläfrigkeit

tiefe Schläfrigkeit Bewusstlosigkeit

Augenöffnen auf Ansprache

Augenöffnen auf Schmerzreiz

kein Augenöffnen auf Schmerzreiz

Erweckbarkeit durch äußere Reize

Erweckbarkeit durch Schmerzreiz

fehlende Erweckbarkeit

Teilnahmslosigkeit geordnete Abwehr- bewegung auf Schmerzreiz möglich

evtl. reflektorische Abwehrbewegung möglich

Erinnerungslücke

Die Vitalfunktionen Bewusstsein, At-mung und Kreislauf sowie die Hirnfunk-tion sind eng miteinander verbunden. Um Schaden vom Patienten abzuwen-den, muss eine Störung schnell diagnos-tiziert und sofort konsequent behandelt werden. Hierbei kommt der Diagnose der Bewusstseinsstörung eine wichtige Bedeutung zu. Die Vielfalt der Ursachen muss bekannt sein und der Grad der Be-wusstseinsstörung im Rettungsdienst eingeschätzt werden können. Die Säu-len der Therapie umfassen lebenswich-tige Basistechniken, z. B. das Freimachen und Freihalten der Atemwege sowie die Sicherung einer ausreichenden Ventila-tion und Kreislauffunktion.

Tab. 6 ˘ Ursachen für eine Störung des Sauerstoffangebots

– verminderte Sauerstoffkonzentration der Inspirationsluft (z. B. CO2 in Klärgruben, Futtersilos und Gärkellern)

– reduzierter Sauerstoffpartialdruck (z. B. im Gebirge)

– erhöhte Konzentration von Fremdgasen/toxischen Gasen (z. B. bei Bränden oder in Lackierereien)

– Ertrinken

– Verschütten

Page 22: LPN-San Österreich

9  Gerätelehre und Sanitätstechniken  ˘  9.11  Beatmungsbeutel, -maske und Larynxktubus

454

9.11 Beatmungsbeutel,-maskeundLarynxtubus

9.11.1Beatmungsbeutel und -maske

D. Biersbach, Pate: K. FichtnerEine Beatmung im Rettungsdienst sollte stets mit Beatmungsbeutel oder maschi-nellem Beatmungsgerät erfolgen. Durch den Einsatz von Beatmungsbeuteln mit entsprechendem Material können ho-he Sauerstoffkonzentrationen in der Ein-atemluft (> 70%) angeboten werden. Dies macht die Beatmung des Patienten wesentlich effizienter als eine einfache Atemspende. Ein Beatmungsbeutel be-steht aus folgenden Teilen: – Beatmungsmaske, – Filter, – Ein-/Ausatemventil, – Beatmungsbeutel und – Reservoirbeutel.

Die Luft im Beutel wird durch den Hel-fer in das Ein-/Ausatemventil gepresst. Von dort gelangt sie in den Patienten. Das Ventilsystem verhindert, dass die Aus-

atemluft zurück in den Beutel fließen kann. So erhält der Patient mit jedem Be-atmungshub frischen Sauerstoff.

Der Kopf des Patienten wird im Na-cken überstreckt, gleichzeitig wird der Unterkiefer angehoben.

Mit Daumen und Zeigefinger einer Hand wird die Beatmungsmaske fest auf das Gesicht des Patienten aufgesetzt (C-Griff). Die übrigen Finger halten den Un-terkiefer. Mit der anderen Hand wird der

➀➁

➂ ➃

Abb. 51 ˘ Beatmungsbeutel »Laerdal« mit Reservoir: Sauerstoffzuleitung (1), Sauerstoff-Reservoirbeutel (2), Beatmungsbeutel (3), Ventil (4), Beatmungs maske (5), Zubehör: HME-Filter (6)

Abb. 52 ˘ Beatmung mit Beutel und Maske im C-Griff

Page 23: LPN-San Österreich

9  Gerätelehre und Sanitätstechniken  ˘  9.11  Beatmungsbeutel, -maske und Larynxktubus

455

Beatmungsbeutel ausgedrückt. Die Lun-gen füllen sich mit der verabreichten Luft. Die Ausatmung erfolgt passiv.

An den Beatmungsbeutel sollte Sau-erstoff mit einem Flow von 10 – 15 l/min angeschlossen werden.

Die Maskenbeatmung erfolgt mit Überdruck. Das bedeutet, dass bei Lecka-gen an undichten Verbindungen zwi-schen Beutel und Maske Luft entweichen kann. Bei zu hohem Druck oder erhöhtem Atemhubvolumen kann Luft in den Ma-gen gelangen und Erbrechen auslösen. Daher muss bei der Maskenbeatmung auf eine gleichmäßige, gefühlvolle Kom-pression des Beatmungsbeutels geach-tet werden. Bei Problemen oder hohem Beatmungsdruck müssen umgehend die Atemwege überprüft und die Maskenhal-tung ggf. korrigiert werden.

9.11.2LarynxtubusP. HansakDie Anwendung des Larynxtubus (LT) ist dem Rettungssanitäter gemäß einer Stel-lungnahme des zuständigen Ministeri-ums seit 2011 im Rahmen der kardiopul-monalen Reanimation (CPR) gestattet. Die Verwendung des LT ist grundsätzlich der Masken-Beutel-Beatmung vorzuziehen. Der Tubus ist effizienter, einfacher und es besteht eine geringere Gefahr der Ma-genüberblähung. Er ist ein Hilfsmittel zur Atemwegssicherung und wird auch vom Arzt als Alternative zur Intubation ver-wendet.

Der Tubus besteht aus einem am obe-ren Ende geöffneten flexiblen Silikon-schlauch mit einem farbigen Konnektor zum Anschluss des Beatmungsbeutels. Das untere Ende ist verschlossen, aber oberhalb des Endes und des unteren Bal-

lons besteht eine Öffnung für das Aus-treten der Beatmungsluft. Er verfügt über zwei Ballone (Cuffs). Der obere Cuff kommt nach dem Einführen im Rachen-

Larynxtubus

AbsaugkKonnektor (farbkodiert) für Beatmungs-beutel/-gerät

gemeinsame Blockerleitung für Pharynx- und Ösophaguscuff

atheterAbsaugkanal

Abb. 53 ˘ Lage des Larynxtubus (LTS®)

Abb. 54 ˘ Larynxtubus (LTS®)

Absaugkanal

Page 24: LPN-San Österreich

9  Gerätelehre und Sanitätstechniken  ˘  9.11  Beatmungsbeutel, -maske und Larynxktubus

456

raum zu liegen, der untere in der Speise-röhre. Beide Ballone werden über eine ge-meinsame Zuleitung mit Luft aus einer Blockerspritze gefüllt. Die Spritze wird im LT-Set mitgeliefert und ist mit ringför-migen, farbigen Markierungen versehen.

Der LT wird erst unmittelbar vor der Anwendung aus der Packung genom-men und ist ein Einwegprodukt. Vor der Anwendung wird die für den Patienten geeignete Größe gewählt, die neben der entsprechenden Beschriftung an einem Farbcode zu erkennen ist:

Der Kopf des Patienten wird in Neu-tralposition gebracht und der Mund ge-öffnet. Bevor der LT eingeführt wird, sind die Atemwege freizumachen und die Tu-busspitze mit Gleitgel oder Kochsalzlö-sung zu befeuchten. Das Befeuchten der Tubusspitze soll den LT beim Einführen besser gleiten lassen. Der LT wird ohne Hilfsmittel und ohne Gewaltanwendung mit einer Hand blind über den Mund des Patienten bis zur Markierungslinie, die auf Höhe der oberen Zahnreihe zu liegen kommen soll, eingeführt. Nun wird der Stempel der Blockerspritze bis zur Farb-markierung, die der Farbe des Konnek-tors des Tubus entspricht, zurückgezogen, die Spritze an den LT angesteckt und das entsprechende Volumen zur Fixierung des Tubus eingebracht. Während des Blo-

Tab. 3 ˘ Größen des Larynxtubus

Größe Farbe Gruppe

0 transparent Neugeborene

1 weiß Babys

2 grün Kinder

3 gelb Kinder > 25 kg und > 155 cm

4 rot Erwachsene 155 - 180 cm

5 violett Erwachsene > 180 cm

ckens soll der Tubus nicht gehalten wer-den, da er sich dabei meist noch etwas be-wegt. Der Beatmungsbeutel wird an den Konnektor des Tubus angeschlossen und es folgen zwei Beatmungen zur Lagekon-trolle des Tubus. Während der Beatmung wird der Tubus zusätzlich mit einer Hand gehalten. Hebt sich der Brustkorb wie bei normalen Atemzügen, wird die CPR fort-gesetzt, ansonsten werden die Ballons mit der Blockerspritze entlüftet und der Tubus für einen weiteren Versuch entfernt. So-bald die Lage des LT korrekt ist, wird der Tubus zusätzlich mit einer Mullbinde fi-xiert. Der korrekt eingelegte Larynxtubus kommt immer in der Speiseröhre zu lie-gen. Über die Öffnung auf Höhe des Kehl-kopfs kann nun die Luft in die Lunge strö-men.

Welche Tubengrößen durch die Sani-täter zur Anwendung gebracht werden, entscheidet der Ausbildungsstand, d. h., welche LT-Größen in der Ausbildung un-terrichtet und daher zur Anwendung frei-gegeben sind.

Sollte wider Erwarten das Setzen des LT Probleme bereiten, darf durch die wei-teren Versuche die Reanimation nicht ver-zögert werden und es ist der Patient mit der Masken-Beutel-Beatmung zu venti-lieren.

Page 25: LPN-San Österreich

9  Gerätelehre und Sanitätstechniken  ˘  9.12  Absauger

457

9.12 Absauger

zwischen ihnen liegt in der Betriebsart: Es gibt elektrisch, pneumatisch und manuell betriebene Absaugpumpen.

Das Schlauchsystem einer Absaug-pumpe besteht aus dem Absauggefäß (Auffangbehältnis für die abgesaugten Stoffe), meist einem Einwegsystem, einem dicken Schlauchansatz am Absaug-gefäß, einem dünnen Absaugschlauch und einem sogenannten Konnektor für den entsprechenden Absaugkatheter (eventuell mit einem Fingertipp zur Regu-lation der Saugstärke).

Absaugkatheter sind steril verpackte Schläuche mit einer farbig gekennzeich-neten Steckverbindung für den Konnektor der Absaugpumpe. Diese farbige Kennung gibt den Durchmesser des Katheters an. Am Ende des Katheters befindet sich eine runde Öffnung. Je nach Innendurchmes-ser sind seitliche Öffnungen zum Absau-gen des Sekrets vorhanden.

Der Patient kann über Nase oder Mund abgesaugt werden. Beim Absaugen über die Nase wird die einzuführende Kathe-terlänge durch Messen der Distanz zwi-schen Ohrläppchen und Nasenspitze be-stimmt. Der Katheter wird dann entlang der Richtung des Nasenbodens gerade in die Nase eingeführt. Um keine Schleim-hautirritationen hervorzurufen, muss die Absaugung immer vorsichtig durchge-führt werden.

Die nasale Absaugung bietet den Vor-teil, dass der tiefe Rachenbereich besser erreicht werden kann als über den oralen Weg (oral = über den Mund). Irritationen der Rachenhinterwand sind bei nasaler Absaugung entsprechend geringer. Aller-dings lassen sich keine sehr großen Ab-

D. Biersbach, Pate: K. Fichtner Flüssigkeiten oder zäher Schleim können durch den Sanitäter mit Absaugpumpen und entsprechenden Absaugkathetern aus den oberen Atemwegen oder – nach erfolgter endotrachealer Intubation – auch aus den unteren Atemwegen durch den Arzt entfernt werden. Es sind ver-schiedene Modelle von Absaugpumpen auf dem Markt. Der größte Unterschied

Abb. 55 ˘ Mechanische Absaugpum-pe Handbetrieb

Abb. 56 ˘ Mechanische Absaugpum-pe Fußbetrieb

Abb. 57 ˘ Elektrische Absaugpumpe

Page 26: LPN-San Österreich

10  Rettungswesen  ˘  10.4  Normen im Rettungsdienst

478

P. HansakDurch die europäischen Normen EN 1789 »Rettungsdienstfahrzeuge und de-ren Ausrüstung – Krankenkraftwagen« und EN 1865 »Beschreibung von Kran-kentragen und anderen Krankentrans-portmitteln im Krankenwagen« wurden europaweit umfassende Normen im Ret-tungswesen eingeführt. Alle Mitglieds-länder der Europäischen Normungsinitia-tive, so auch Österreich, sind verpflichtet, bei Annahme einer europäischen Norm diese in ihr nationales Normenwerk zu übernehmen bzw. bestehende, widerspre-chende Normen durch diese europäischen Normen zu ersetzen. Prinzipiell sind Nor-men qualifizierte Empfehlungen, deren Anwendung freiwillig erfolgt. Erst durch die Übernahme von Normen in Bundes- bzw. Landesgesetze oder in Verordnungen erhalten sie für alle Betroffenen rechts-gültigen Charakter. Im Rechtsstreit wird immer die bestehende Norm zur Ent-scheidungsfindung herangezogen, auch wenn sie in Gesetzen nicht erwähnt wird und damit unverbindlich ist. Für den Ret-tungsdienst bedeutet dies, dass sich die Ausrüstung von Fahrzeugen in Zukunft noch stärker angleichen wird.

Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) in Rendezvous-Systemen sind von der Än-derung nicht betroffen, da Rettungs-dienstfahrzeuge (und nur diese werden von der Norm berührt) für den Transport von mindestens einem Patienten auf ei-ner Krankentrage ausgelegt sein müs-sen.

In der Önorm EN 1789 wird neben den Anforderungen an die Fahrzeuge, den Prüfverfahren und den Vorschriften für

Medizinprodukte im Anhang auch die empfohlene Mindestausrüstung zur Pati-entenversorgung für die einzelnen Fahr-zeugkategorien angeführt. Für alle Mitar-beiter im Rettungsdienst wird im Anhang der Norm die »Ausrüstung zum persön-lichen Schutz« angeführt, z. B. Warnwes-ten und Schutzhelme entsprechend der Stärke der Fahrzeugbesatzung.

Die angeführten Normen wurden auch in das österreichische Normensys-tem übernommen und bilden so die Grundlage für das Rettungswesen in Ös-terreich. Seit dem Jahr 2003 gibt es in Österreich zusätzlich eine eigene Norm für Behelfskrankentransportwagen, die ÖNorm V5105. Sie ist gleich der Norm 1789 aufgebaut. Da es BKTW aber nur in Österreich gibt, besteht an einer europä-ischen Normierung dieses Fahrzeugtyps kein Interesse.

10.4 NormenimRettungsdienst

Page 27: LPN-San Österreich

10  Rettungswesen  ˘  10.5  Einsatzkleidung

479

10.5 Einsatzkleidung

sergeweben zu geben. Kunstfasern haben die Eigenschaft, leicht entflammbar zu sein. Auch fördern sie die Schweißproduk-tion und somit eine eventuelle Geruchs-belästigung. Wer schnell schwitzt, kann sich auch schnell erkälten.

Für die Hosen gelten die gleichen Ma-terialanforderungen wie für die Ober-bekleidung. Alternativ werden von Ret-tungsdienstmitarbeitern auch Overalls getragen. Ein Overall ist schneller anzu-ziehen als Hemd, Hose und Jacke. Overalls stehen vor allem bei der Luftrettung in Verwendung.

Beim Schuhwerk ist darauf zu achten, dass es mindestens knöchelhoch ist und eine rutschfeste und durchtrittsichere Sohle besitzt. Auf das Vorhandensein eines Fußbettes sollte dringend geachtet

J. Zydziak, P. HansakEinsatzkleidung ist eine Kleidung, die im Einsatz von Sanitätern getragen werden muss. Sie soll unter anderem einem ein-heitlichen optischen Bild des Rettungs-dienstpersonals dienen und kennzeich-net die einzelnen Mitarbeiter. Die richtige Einsatzkleidung schützt gegen– Witterungseinflüsse,– direkte mechanische Einwirkungen,– direkten Kontakt mit Krankheitserre-

gern.

Sie sorgt damit für die Gesunderhaltung der Mitarbeiter, aber auch dafür, dass sie gut gesehen werden, z. B. bei nächtlichen Einsätzen auf der Straße (Warnwirkung).

10.5.1Dienstbekleidung Generell gilt: Die Kleidung sollte bequem, atmungsaktiv (z. B. Gore-Tex® o. Ä.) und der Jahreszeit angemessen sein. Hier bieten sich Jacken an, die mit einem he-rausnehmbaren Innenfutter und ab-trennbaren Ärmeln ausgestattet sind. Entsprechend der Außentemperatur kann auf das Futter oder sogar auf die Ärmel verzichtet werden. Eine Überwärmung ist somit ausgeschlossen. Wenn die Ärmel von der Jacke getrennt werden, muss aber darauf geachtet werden, dass die Arme ungeschützt sind und eine Funktion der Schutzjacke weggefallen ist!

Die Oberbekleidung soll aus Schweiß aufnehmendem Baumwollgewebe gefer-tigt sein. Baumwolle ist trotz des höheren Anschaffungspreises und der höheren laufenden Kosten (Reinigung und Repara-tur) grundsätzlich der Vorzug vor Kunstfa-

Abb. 9 ˘ Sanitäter mit Schutzbeklei-dung und Dienstkleidung

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480

werden. Es erhöht nicht nur den Trage-komfort, sondern entlastet in besonderem Maß die im Rettungsdienst stark strapa-zierte Wirbelsäule.

Die Warnwirkung der Kleidung spielt eine große Rolle. Man soll mit dieser Klei-dung gesehen werden, und zwar tags über genauso wie in der Nacht. Aus diesem Grund sind die Farben Rot, Orange, Grün und Gelb entsprechend der Norm EN 471 am häufigsten anzutreffen. Leuchtstrei-fen um die Ärmel, Hosenbeine und den Körper lassen den Rettungsdienstmitar-beiter gut sichtbar werden und wecken die Aufmerksamkeit der Autofahrer. Dies kann überlebenswichtig sein.

Das Organisations- und Fachdienstab-zeichen, zum Beispiel von ASB, ÖRK, JUH oder MHDA, zusätzlich zu einem deut-lich sicht- und lesbaren Namensschild auf dem Hemd oder der Jacke, zeigt dem Pati-enten, wer ihn kompetent und freundlich versorgt. Auf der Jacke kann ein reflektie-rendes Rückenschild angebracht sein, das deutlich macht, welche Qualifikation oder auch Funktion der Rettungsdienstmitar-beiter besitzt.

Bei der Anschaffung von Bekleidung müssen selbstverständlich die geltenden Regeln und Normen beachtet werden. Diese werden zum Beispiel vom Öster-reichischen Normungsinstitut, der Un-fallversicherung (AUVA), aber auch den einzelnen Fachorganisationen (ASB, ÖRK usw.) ausgegeben.

Die Reinigung der Kleidung muss regel-mäßig und spätestens nach Verschmut-zung, separat von den privaten Kleidungs-stücken durchgeführt werden. Die Schuhe sollten nach regelmäßiger Reinigung mit Bürste und feuchtem Tuch mit geeigneten Pflegemitteln und, wenn notwendig, Des-infektionsmitteln behandelt werden.

Die se schützen das Material gegenüber Feuchtigkeit und verlängern die Haltbar-keit des Schuhwerks erheblich. Außerhalb der Dienstzeit ist das Tragen von Einsatz-kleidung grundsätzlich nicht erlaubt.

Für Einsatzkleidung bzw. Schutzaus-rüstung ist es wichtig, dass sie passt. Sie sollte wie eine zweite Haut sitzen: nicht zu eng, nicht zu weit und nicht faltig. Sie muss sauber, unbeschädigt und wider-standsfähig sein.

Gemäß ArbeitnehmerInnenschutzge-setz (ASchG) sind folgende Grundregeln für Bekleidung und Schutzkleidung fest-gelegt:– Arbeitsbekleidung muss entsprechend

den Erfordernissen ausgelegt sein.– Als persönliche Schutzausrüstung gilt

jede Ausrüstung, die dazu bestimmt ist, sich gegen eine Gefahr zu schützen.

– Die Schutzausrüstung ist von den Ar-beitgebern auf deren Kosten zur Verfü-gung zu stellen.

– Arbeitnehmer sind verpflichtet, die persönliche Schutzausrüstung im vor-gesehenen Fall zu benutzen.

– Arbeitgeber dürfen eine Nichtverwen-dung von Schutzbekleidung nicht dul-den.

Abb. 10 ˘ Organisationsabzeichen

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481

10.5.2Persönliche Schutz­ausrüstung (PSA)

Zur speziellen Schutzausrüstung werden alle Kleidungsstücke gezählt, die nicht re-gelmäßig getragen werden müssen und zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA) nach dem ASchG zählen.

Der Kopfschutz ist zum Schutz des Kopfes gegen Anstoßen, herabfallende, umfallende oder wegfliegende Gegen-stände gedacht. Gemäß ÖNorm 443 hat der Helm einen Nacken- und Gesichts-schutz und muss eine entsprechende Warnfarbe haben (z. B. weiß für Sanitäter, orange für den EL-Sanitätsdienst).

Schutzhandschuhe kann man in zwei Gruppen aufteilen: Gruppe A: »Medi-zinische Handschuhe zum Einmal-Ge-brauch« (ÖNorm 455, Teil 1) sollen zum Eigenschutz beim Kontakt mit Blut, Aus-scheidungen und sonstigen Körper-flüssigkeiten des Patienten dienen. Vor Beginn von diagnostischen oder thera-peutischen Maßnahmen sind die Hand-schuhe anzuziehen. Man schützt so nicht nur sich, sondern auch den Patienten vor ungewollter Ansteckung.

Gruppe B: »Feuerwehrschutzhand-schuhe« (ÖNorm 659) sind zum Schutz gegen mechanische Einwirkungen, Flam-men und Hitze auf die Hände wichtig. Bei

der Rettung von Patienten aus Fahrzeu-gen und anderen gefährlichen Bereichen sind sie ein Muss.

Abb. 11 ˘ Helm mit Gesichts- und Nackenschutz sowie Helmlampe, auch für den Rettungsdienst unent-behrlich

Tab. 3 ˘ Persönliche Schutzausrüstung / DienstbekleidungPersönliche Schutzausrüstung (PSA) Dienstbekleidung

Helm Hose

Einmal-Schutzhandschuhe Hemd oder Polohemd

Rettungsdienstjacke mit Reflexstreifen Kopfbedeckung

Warnweste Pullover oder Weste

Einmal-Overall mit Reflexstreifen Berufsschuhe

Atemschutzmaske Rettungsdienstjacke ohne Reflexstreifen

Augenschutz Arbeitsmantel für allgemeine Reinigungsarbeiten

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3., überarbeitete Auflage

Grundlagen

Herausgeber

Peter Hansak

Berthold Petutschnigg

Markus Böbel

Hans-Peter Hündorf

Roland Lipp

Johannes Veith

LPNLehrbuch für Rettungssanitäter, Lehrsanitäter, Betriebssanitäter und Bundesheersanitäter in Österreich

ÖsterreichSan

GGrundlagen

LPNÖ

sterreichSan

Komplett überarbei te t und aktualisiert präsentiert sich das LPN-San Österreich in der vierten Auflage: Das Lehrbuch für die Sanitäterausbildung richtet sich im Aufbau genau nach dem gesetzlichen Lehrplan zum Sanitätergesetz. Mit dem neu vorangestellten Kapitel zur stan-dardisierten Patientenbeurteilung und -versorgung kommt es den heutigen Anforderungen noch besser entgegen. Damit ist es nicht nur in der Ausbildung, sondern auch als Nachschlagewerk in der Praxis einsetzbar. Eine Besonderheit des Buches ist das Kapitel »Berufsmo-dul«. Dieser Zusatzteil zur Ausbildung zum Rettungs sanitäter ist in Österreich die Voraussetzung für die Ausübung des Sanitäterberufs im Rahmen eines Dienstverhältnisses.

Leicht verständlich und in kompakter Form werden alle für die Ausbildung vorgegebenen medizinischen, recht-lichen und organisatorischen Themen-bereiche behandelt. Das Buch vermittelt über das Prüfungswissen hinaus vertie-fende, praxisrelevante Informationen.

Mit über 380 Abbildungen und 90 Tabellen reichhaltig ausgestattet, ist das LPN-San Österreich ein unverzichtbarer Wegbegleiter für alle Sanitäter, Lehr-kräfte und Fortbildungsinteressierte.

ISBN 978–3–943174–02–1 www.skverlag.de

P. Hansak, B. Petutschnigg, M. Böbel, H.-P. Hündorf, R. Lipp, J. Veith (Hrsg.)

Mit Berufsmodul

Mit Berufsmodul

LPNLehrbuch für Rettungssanitäter, Lehrsanitäter, Betriebssanitäter und Bundesheersanitäter in Österreich

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4., überarbeitete Auflage 4., überarbeitete Auflage

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Grundlagen