LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND - IHK zu Leipzig · Die großen Logistik-Hubs (Berlin, Düsseldorf,...

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Immobilienberatung für eine Welt im Wandel

R E S E A R C H

LOGISTIKMARKT DEUTSCHLANDPROPERTY REPORT 2020

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INHALT LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020

INHALT

Executive Summary ...................................................................................................................................... 3

Logistikregionen Deutschland .................................................................................................................... 4

Die deutschen Logistikmärkte im Überblick ........................................................................................... 5

Logistik-Investment ...................................................................................................................................... 8

Berlin................................................................................................................................................................ 10

Düsseldorf ....................................................................................................................................................... 12

Frankfurt ......................................................................................................................................................... 14

Hamburg ......................................................................................................................................................... 16

Köln .................................................................................................................................................................. 18

Leipzig .............................................................................................................................................................. 20

München ......................................................................................................................................................... 22

Ruhrgebiet ...................................................................................................................................................... 24

Stuttgart .......................................................................................................................................................... 26

IMPRESSUMHerausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH Realisierung: KD1 Designagentur, Köln

Titel: BNP Paribas Real Estate Stand: Januar 2020 Auflage: 2.000

Dieser Property Report ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung ist im Einzelfall mit schriftlicher Zustimmung der BNP Paribas Real Estate GmbH möglich. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die von uns getroffenen Aussagen, Informationen und Prognosen stellen unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts dar und können sich ohne Vorankündigung ändern. Die Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen, die wir als zuverlässig erachten, aber für deren Richtigkeit und Genauigkeit wir keine Gewähr übernehmen. Dieser Bericht stellt explizit keine Empfehlung oder Grundlage für Investitions- oder Ver- / Anmietungsentscheidungen dar. BNP Paribas Real Estate übernimmt keine Gewähr und keine Haftung für die enthaltenen Informationen und getroffenen Aussagen.

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 EXECUTIVE SUMMARY

EXECUTIVE SUMMARY

Zweitbestes Ergebnis aller Zeiten für den deutschen Logistikmarkt

▸ Nachdem es noch im ersten Quartal 2019 nach einem eher durchschnittlichen Jahr für den deutschen Lager- und Logistikflächenmarkt aussah, legten die Umsatzzahlen gerade zur Jahresmitte noch einmal ordentlich zu. Ende des Jahres stand unterm Strich mit einem Flächenumsatz von 6,9 Mio. m² das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten – der 2018 aufgestellte Rekordumsatz wurde um lediglich knapp 7 % verfehlt.

▸ Die großen Logistik-Hubs mussten 2019 erhebliche Rückgänge hinnehmen und liegen mit einem Umsatz von 2,3 Mio. m² rund 20 % unter dem Vorjahreswert. Dies ist das schwächste Ergebnis der letzten sechs Jahre. Verantwortlich hierfür waren nicht zuletzt die hohen Grundstückspreise, die Projektentwicklungen zu akzeptablen Mieten zuneh-mend erschweren. Umsatzzuwächse verzeichneten lediglich München (419.000 m²; +72 %), wofür in erster Linie ein einzelner Megadeal verantwortlich war, und Berlin (501.000 m²; +16,5 %).

▸ Profiteure der Flächenknappheit in den großen Logistik-Hubs sind in erster Linie die Lagen außerhalb der großen Ballungsräume. Mit einem Flächenumsatz von 4,6 Mio. m² konnte hier ein neues Allzeithoch registriert werden. Der erst 2018 aufgestellte Rekord wurde dabei um noch einmal 2 % verbessert.

Industrieunternehmen an der Spitze

▸ Trotz konjunktureller Unsicherheiten liegen Industrieunternehmen mit knapp 41 % an der Spitze der Umsatzverteilung nach Branchen.

▸ Erhebliche Nachfrageimpulse gingen auch von Handelsunternehmen aus, die sich mit gut 29 % den zweiten Platz vor den ungewöhnlich schwachen Logistikdienstleistern (25 %) sichern.

Mieten legen teilweise spürbar zu

▸ Durch die allgemein angespannte Angebots- und Nachfragerelation, gestiegene Grund-stückspreise und vor allem höhere Baukosten sind an vielen Standorten die Mieten nach oben geklettert.

▸ Am höchsten war die Steigung in Düsseldorf mit 6,5 % auf 5,75 €/m². Aber auch in Köln (5,40 €/m²; +6 %), Hamburg (6,30 €/m²; +5 %), Frankfurt (6,60 €/m²; +5 %) und Stuttgart (7 €/m²; +4,5 %) haben die Höchstmieten deutlich zugelegt.

▸ Bei der Durchschnittsmiete konnte Berlin mit einem Plus von 7 % den größten Zuwachs verzeichnen.

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LOGISTIKREGIONEN DEUTSCHLAND

BERLIN/

Frankreich

Belgien

Polen

Österreich

Schweiz

Tschechische

Niederlande

Dänemark

HAMBURG

MÜNCHEN

KÖLN

FRANKFURT AMMAIN

DÜSSELDORF

STUTTGART

LEIPZIG

Bremen

Hannover/

Nürnberg

Münster/

Mannheim

Augsburg

Karlsruhe

Braunschweig

Gera/Zwickau/Erfurt

KasselRUHRGEBIET

Osnabrück

Ulm

Koblenz

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LuxemburgRepublik

BRANDENBURG

Chemnitz

BedeutendeLogistikmärkte

ÜbrigeLogistikregionen

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 ÜBERBLICK

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AMBITIONIERTES UMFELD FÜR DIE LOGISTIKBRANCHENachdem der ifo-Logistik-Indikator Anfang 2018 mit über 113 Punkten seinen Höchststand erreicht hatte, ist er im Juli 2019 unter die 100-Punkte-Marke gesunken. Besonders betroffen war der Teilindikator zur Geschäftserwartung, der im September bei nur noch 90 Zählern lag. Darin spie-gelt sich die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der deutschen Industrie sowie der globalen Konjunktur wider. Im Dezember 2019 konnte der Indikator dann erstmals wie-der leicht anziehen, lag mit einem Stand von 97,2 aber wei-terhin auf einem niedrigen Niveau. Das Umfeld für die Lo-gistikbranche ist also ambitioniert. Mit der Unterzeichnung des ersten Teilabkommens zwischen den USA und China, der Sicherheit über den Brexit-Ausstieg und einer sich et-was aufhellenden Konjunktur bestehen aber realistische Chancen, dass die Talsohle durchschritten ist.

TROTZDEM ZWEITBESTES ERGEBNISDennoch konnte mit einem Umsatz von 6,9 Mio. m² das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten erzielt werden, und der im Vorjahr aufgestellte Rekordumsatz wurde um lediglich knapp 7 % verfehlt. Nach einem eher verhaltenen Jah-resauftakt konnten im zweiten und dritten Quartal 2019 überdurchschnittliche Resultate verzeichnet werden. Im Schlussquartal fiel der Umsatz zwar geringer aus als in den beiden außergewöhnlich guten Vorjahren, konnte mit 1,6 Mio. m² den langjährigen Schnitt aber spürbar übertref-fen. Dass trotz des ambitionierten Umfelds ein sehr gutes Resultat erzielt werden konnte, ist nicht zuletzt auf anhal-tende Umstrukturierungsprozesse zurückzuführen. Hierzu gehören beispielsweise der weiter wachsende E-Commerce aber auch Flächenbedarfe der Automotive-Branche für den Ausbau der E-Mobilität.

STARKE NACHFRAGE DER INDUSTRIEBemerkenswert ist, dass sich Industrieunternehmen mit einem Anteil von knapp 41 % mit großem Abstand an die Spitze der Branchengruppen gesetzt haben, obwohl sie von der schwächelnden Konjunktur am stärksten betroffen sind. Hier zeigt sich, dass die skizzierten Umstrukturierungspro-zesse eine erhebliche Flächennachfrage auslösen. Deutlich weniger als üblich steuerten Logistikdienstleister bei, die auf lediglich 25 % kamen, wozu vor allem die Unsicherheit über die weitere Entwicklung globaler Störfaktoren beige-tragen hat. Erhebliche Nachfrageimpulse gingen dagegen von Handelsunternehmen aus, die sich mit 29 % den zwei-ten Platz sicherten und das erste Mal seit drei Jahren wie-der auf mehr als 2 Mio. m² kommen.

DIE DEUTSCHEN LOGISTIKMÄRKTE IM ÜBERBLICK

© B

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Est

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bH, 3

1. D

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2019

150

125

100

75

50

LOGISTIK-INDIKATOR DEUTSCHLAND

Klima Lage Erwartungen Quelle: BVL / ifo

20192013 2014 2015 2017 20182016

LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN DEUTSCHLAND

in m2 Ø 5.870.000 m²

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2019

FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN DEUTSCHLAND

in %

Logistikdienstleister

Industrie / Produktion

Handelsunternehmen

Sonstige

24,7

5,6

40,6

29,1

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

8.000.000

7.000.000

6.000.000

5.000.000

4.000.000

3.000.000

2.000.000

1.000.000

6.49

3.00

0

2017

5.98

5.00

0

2015

6.84

5.00

0

2016

6.89

4.00

0

2019

5.84

2.00

0

2011

5.08

7.00

0

2012

5.19

5.00

0

2014

4.34

5.00

0

2010

4.63

8.00

0

2013 2018

7.37

9.00

0

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NEUBAUANTEIL LIEGT BEI ZWEI DRITTELNObwohl sich der Angebotsengpass im Vergleich zu den Vor-jahren an einigen Standorten etwas entspannt hat, bleiben vor allem große moderne Flächen mit kurzfristiger Verfüg-barkeit häufig Mangelware, sodass die Umsetzung entspre-chender Flächenbedarfe nur über Neubauprojekte realisiert werden kann. Dies spiegelt sich auch in dem noch einmal gestiegenen Neubauanteil wider, der sich 2019 auf gut zwei Drittel des gesamten Flächenumsatzes belief – nur knapp unter seinem Höchstwert von 2016.

GROSSE LOGISTIK-HUBS VERLIEREN DEUTLICHDie großen Logistik-Hubs (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart) mussten zu-sammengenommen erhebliche Rückgänge hinnehmen und liegen mit einem Umsatz von 2,3 Mio. m² rund 20 % unter dem Vorjahreswert. Dies ist das schwächste Ergeb-nis der letzten sechs Jahre. Verantwortlich hierfür sind nicht zuletzt die hohen Grundstückspreise, die Projekt-entwicklungen zu akzeptablen Mieten zunehmend er-schweren. Die Konsequenz: Immer mehr Nutzer weichen auf Standorte außerhalb der großen Agglomerationen aus. Umsatzzuwächse verzeichneten lediglich München (419.000 m²; +72 %), wofür in erster Linie ein Megadeal von KraussMaffei über 230.000 m² verantwortlich ist, und Berlin (501.000 m²; +17 %). Rückgänge waren dagegen in Leipzig (164.000 m²; -57 %), Düsseldorf (157.000 m²; -44 %), Frank-furt (417.000 m²; -38 %), Köln (140.000 m²; -38 %), Hamburg (373.000 m²; -23 %) und Stuttgart (153.000 m²; -17 %) zu beobachten.

NEUER REKORD AUSSERHALB DER GROSSEN STANDORTEAnders als in den großen Ballungsräumen konnte der Flä-chenumsatz in den übrigen Regionen leicht auf 4,6 Mio. m² (+2 %) zulegen und damit den erst 2018 aufgestellten Re-kord noch einmal verbessern. Das Ruhrgebiet, eine der wichtigsten Logistikregionen Deutschlands, musste mit 493.000 m² (-6 %) zwar einen Rückgang verbuchen, erziel-te aber trotzdem noch das zweitbeste jemals registrierte Resultat. Auf die 12 wichtigsten Logistikregionen, die BNP Paribas Real Estate zusätzlich regelmäßig analysiert, ent-fielen 1,7 Mio. m², was einem Anstieg um gut 4 % entspricht, womit ebenfalls eine neue Bestmarke markiert wird. Ähn-lich verhält es sich im restlichen Bundesgebiet, wo knapp 2,4 Mio. m² Flächenumsatz erfasst wurden. Auch dieses Er-gebnis stellt ein neues Allzeithoch dar.

LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ NACH REGIONEN

2018 (m²)

2019 (m²)

Veränderung (%)

Bedeutende Logistikmärkte

Berlin 430.000 501.000 16,5 %

Düsseldorf 280.000 157.000 -43,9 %

Frankfurt 675.000 417.000 -38,2 %

Hamburg 483.000 373.000 -22,8 %

Köln 225.000 140.000 -37,8 %

Leipzig 383.000 164.000 -57,2 %

München 243.000 419.000 72,4 %

Stuttgart 184.000 153.000 -16,8 %

Zwischensumme 2.903.000 2.324.000 -19,9 %

Sonstige Standorte*

Ruhrgebiet 524.000 493.000 -5,9 %

Übrige Logistikregionen (siehe Karte) 1.648.000 1.719.000 4,3 %

Restliches Bundesgebiet 2.304.000 2.358.000 2,3 %

Zwischensumme 4.476.000 4.570.000 2,1 %

Gesamt 7.379.000 6.894.000 -6,6 %

* Abschlüsse ≥ 5.000 m² © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND

2018 2019 Trend 2020

Flächenumsatz 7.379.000 m² 6.894.000 m²

– davon Eigennutzer 37,8 % 43,1 %

– davon Neubau 62,2 % 67,6 %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 ÜBERBLICK

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STEIGENDE MIETPREISNIVEAUSDer bereits seit einiger Zeit zu beobachtende Trend anzie-hender Mietpreise setzte sich auch 2019 fort. Neben der allgemeinen Angebots- und Nachfragerelation kommen in dieser Entwicklung auch gestiegene Grundstückspreise und vor allem höhere Baukosten zum Ausdruck. In mehr als der Hälfte der großen Logistikstandorte hat demzufolge die Spitzenmiete zugelegt: am stärksten in Düsseldorf mit 6,5 % auf 5,75 €/m². Aber auch in Köln (5,40 €/m²; +6 %), Hamburg (6,30 €/m²; +5 %), Frankfurt (6,60 €/m²; +5 %) und Stuttgart (7 €/m²; +4,5 %) sind die Höchstmieten spürbar gestiegen. Eine ähnliche Tendenz ist bei den Durchschnittsmieten zu beobachten, die sich in fast allen großen Logistik-Hubs aufwärts entwickelt haben. Hier konnte Berlin (5,90 €/m²; +7 %) den stärksten Anstieg verzeichnen, gefolgt vom Ruhr-gebiet (4,10 €/m²; +5 %) und Frankfurt (5,10 €/m²; +3 %).

PERSPEKTIVENDie weitere Entwicklung der deutschen Logistik- und Lager-märkte wird nicht zuletzt davon abhängen, wie schnell die Konjunktur wieder Fahrt aufnehmen kann. Positiv zu werten ist, dass die Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China und eine größere Klarheit bei der Umset-zung des Brexit die Unsicherheiten bezüglich weiterer In-vestitionen auf Seiten der Unternehmen etwas verringern sollten. Auch viele Umstrukturierungsprozesse, die einen zusätzlichen Flächenbedarf auslösen, werden anhalten. Vor diesem Hintergrund ist auch 2020 von einer im langfristi-gen Vergleich starken Nachfrage und entsprechend hohen Flächenumsätzen auszugehen. Aus heutiger Sicht spricht deshalb vieles dafür, dass erneut ein Ergebnis jenseits der 6 Mio. m² und damit über dem langjährigen Schnitt erzielt werden kann. Ob es wieder in Richtung 7 Mio. m² geht, wie in den letzten beiden Jahren, bleibt aber abzuwarten. In den Ballungsräumen wird die Problematik eines zu geringen An-gebots an geeigneten Grundstücken bestehen bleiben, so-dass sich einige Logistik-Hubs schwertun dürften, ihre Um-sätze deutlich zu steigern. Auch bei den Mieten besteht an einigen Standorten durchaus noch ein gewisses Aufwärts-potenzial.

HÖCHSTMIETEN IN BEDEUTENDEN LOGISTIKMÄRKTEN

in € / m²

1,00 2,00 4,00 7,003,00 5,00 6,00

Berlin München Stuttgart Frankfurt Hamburg Düsseldorf Köln Leipzig

0,00

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2019

BEDEUTENDE VERTRAGSABSCHLÜSSE IN DEUTSCHLAND

Quartal Lage Unternehmen Fläche (m²)

Q3 Vaterstetten KraussMaffei 230.000

Q2 Dingolfing BMW 100.000

Q3 Oberhausen EDEKA 90.000

Q3 Lich Wayfair 89.000

Q1 Kösching Automobilhersteller 87.000

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

7,20

5,75

6,60

6,30

5,40

4,50

7,00

7,00

8,00

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LOGISTIK-INVESTMENT

ZWEITBESTES RESULTAT ALLER ZEITENZum Ende des Jahres 2019 stand am Markt für Logistik-Investments ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches Ergebnis zu Buche. Mit einem Transaktionsvolumen von 7,5 Mrd. € wurde das bereits starke Vorjahr um 4,5 % über-troffen. Das Ausnahmeresultat von 2017 wurde jedoch um 18 % verfehlt, dadurch konnte unterm Strich das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten verzeichnet werden. Während jedoch im Rekordjahr große paneuropäische Logistikplattformen die Umsatzbringer waren, zeichneten 2019 besonders Ein-zeltransaktionen für das starke Ergebnis verantwortlich. Auf sie entfielen stolze 4,7 Mrd. €, was allein für sich ge-nommen noch ausgereicht hätte, um das drittbeste jemals registrierte Ergebnis zu erzielen – ein absoluter Rekord.

VIELE GROSSVOLUMIGE EINZELDEALSDer Bedeutungszuwachs von Einzeltransaktionen macht sich auch in der Verteilung der Investments nach Größen-klassen bemerkbar – wenn auch anders als dies vielleicht zu erwarten wäre. Trotz einer deutlichen Zunahme von Ab-schlüssen im kleinvolumigen Bereich bis 25 Mio. € konnten diese Größenklassen anteilig nur wenig zulegen. Zu erklären ist dies dadurch, dass 2019 nicht nur ungewöhnlich viele, sondern auch eine Häufung von außergewöhnlich großen Einzeltransaktionen verzeichnet werden konnten. So sorgen allein die mehr als zwei Dutzend Singledeals in den Seg-menten ab 50 Mio. € für einen Umsatz von knapp 2,4 Mrd. €.

GROSSTEIL DES KAPITALS AUS DEUTSCHLANDUnangefochten an der Spitze der Umsatzverteilung nach Käufergruppen stehen weiterhin Spezialfonds, (gut 23 %), gefolgt von Investment / Asset Managern (knapp 14 %) und Immobilien AGs / REITs (12 %). Starke Ergebnisse erzielen auch Corporates (11 %) und Projektentwickler (gut 10 %), was im direkten Zusammenhang mit dem hohen Anteil an Einzeltransaktionen steht. Selbiges gilt für die Vertei-lung des Umsatzes nach Käuferherkunft: Ein Großteil des Kapitals (51 %) stammt aus Deutschland, was hinsichtlich des sehr guten Gesamtergebnisses bemerkenswert ist. Die Resultate der beiden Vorjahre waren noch größtenteils auf große Portfoliotransaktionen zurückzuführen, auf die gera-de außereuropäische Käufer gerne setzen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Anleger aus Nordamerika (10 %) und Nahost (1 %) Federn lassen mussten, während Investoren aus Deutschland und dem europäischen Ausland (16 %) zulegten. Asiatische Käufer erzielten mit einem Anteil von knapp 22 % dennoch ein starkes Ergebnis, da auch mehrere großvolumige Einzeltransaktionen auf sie entfallen.

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2019

LOGISTIK-INVESTMENTS IN DEUTSCHLAND

Einzeldeals in Mio. € Portfoliodeals in Mio. €

7.000

6.000

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

LOGISTIK-INVESTMENTS NACH GRÖSSENKLASSEN

2018 in %, gesamt 7.202 Mio. €

2019 in %, gesamt 7.527 Mio. €

100

80

60

40

20

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ber

2019 ≥100 Mio. €

50-<100 Mio. €

25-<50 Mio. €

10-<25 Mio. €

<10 Mio. €

LOGISTIK-INVESTMENTS NACH KÄUFERGRUPPEN

in %, Anteil Ausländer 48,7 %

Spezialfonds

Investment / Asset Manager

Immobilien AGs / REITs

Corporates

Projektentwickler

Staatsfonds

Pensionskassen

Equity / Real Estate Funds

Offene Fonds

Immobilienunternehmen

Family Offices

Übrige Investoren

0 15 25

23,4

13,6

12,0

11,0

10,2

7,6

6,4

5,5

2,8

2,4

2,0

3,1

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2019

105 20

16,6

16,7

10,4

7,3

49,0

2018

2019

2.79

0

2018

2.95

6

2015 2016 201720102011 2012 20142010 2013

879

361

1.01

615

0

1.32

742

6

1.62

31.

134

2.23

51.

998 2.47

32.

175 2.61

11.

825

6.22

4

3.19

34.

009

21,9

13,5

13,0

7,7

43,9

2019

4.73

7

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 LOGISTIK-INVESTMENT

GEMISCHTES BILD IN DEN BALLUNGSRÄUMENMit einem Transaktionsvolumen von gut 1,8 Mrd. € lag das Ergebnis der großen Ballungsräume nur leicht unter dem von 2018 (-6 %). Ein detaillierter Blick auf die Umsätze der einzelnen Märkte offenbart jedoch ein sehr gemischtes Bild: Während in Frankfurt (465 Mio. €) und Leipzig (140 Mio. €) neue Bestmarken aufgestellt wurden und München das be-reits sehr gute Vorjahresresultat noch einmal um satte 30 % in die Höhe geschraubt hat, mussten andere Städte deutlich Federn lassen. Beste Beispiele sind Hamburg (-68 %), Düs-seldorf (-50 %) und Stuttgart (-49 %), deren Resultate auch im fünfjährigen Vergleich deutlich unterdurchschnittlich ausfielen. Auch Berlin verzeichnete einen herben Umsatz-rückgang (-28 %), was jedoch vor allem auf das herausra-gende Vorjahresergebnis zurückzuführen ist. Auf den zwei-ten Blick entpuppen sich die aktuell registrierten 322 Mio. € sogar als das zweitbeste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre.

PREISE SIND SPÜRBAR GESTIEGENDer anhaltende Run auf Logistik-Investments hat dazu ge-führt, dass die Yield Compression auch 2019 unverändert angedauert hat. Nachdem zur Jahresmitte in den wich-tigsten Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) erstmals die 4 %- Schwelle unterschritten wurde, setzte sich die Teuerung bis zum Jahresende rasant fort. Die Yields liegen hier aktuell bei 3,70 %. Auch in Leipzig, wo das Preisniveau in der Regel etwas günstiger ist, rückt die 4 %-Schwelle mittlerweile in greifbare Nähe. Die Netto-Spitzenrendite hat hier über die vergangenen zwölf Monate um weitere 45 Basispunkte auf 4,05 % nachgegeben.

PERSPEKTIVENDass der Markt für Logistik-Investments trotz des immer enger werdenden Angebots im Bereich der großen Core-Portfolios erneut ein ausgezeichnetes Jahresergebnis erzie-len konnte, ist ein deutlicher Beleg für die immer breiter werdende Nachfragebasis. Nicht zuletzt weil Logistikobjek-te trotz der deutlich gestiegenen Preise immer noch einen Renditevorteil gegenüber anderen Assetklassen aufweisen, ist auch für 2020 von einem starken Investmentjahr auszu-gehen. Ob die 7-Mrd.-€-Schwelle zum vierten Mal in Fol-ge geknackt werden kann, wird aufgrund des mangelnden Angebots an großen Portfolios maßgeblich auch von groß-volumigen Einzeltransaktionen abhängen. Aus jetziger Sicht ist auch nicht vollständig auszuschließen, dass die Renditen vereinzelt noch einmal leicht nachgeben könnten.

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2019

LOGISTIK-INVESTMENTS IN BEDEUTENDEN LOGISTIKMÄRKTEN

2018 in Mio. €, gesamt 1.949 Mio. €

2019 in Mio. €, gesamt 1.840 Mio. €

500

400

300

200

100

Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg Köln StuttgartLeipzig München

322

144

465

107 14

0

121

95

445

444

290

216

97

26

238

296

342

8,0 %

7,0 %

6,0 %

5,0 %

4,0 %

ENTWICKLUNG DER NETTO-SPITZENRENDITEN

Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg

Köln Leipzig München Stuttgart

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2019

20192011 2012 2013 2014 2015 20172010 20182016

LOGISTIK-INVESTMENTS NACH HERKUNFT DES KAPITALS

in %

16,1

9,9

21,8

51,3

Deutschland

Asien

Europa

Nordamerika

Nahost

Sonstige

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

0,7 0,2

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BERLIN

NEUE BESTMARKE BEIM FLÄCHENUMSATZDer Berliner Logistik- und Lagerflächenmarkt schließt sich dem Büro- und Investmentmarkt an und verzeichnete 2019 ebenfalls eine neue Bestmarke: Mit 501.000 m² konnte so-gar erstmals die halbe Million geknackt werden. Das bereits starke Vorjahresergebnis wurde dabei um 16,5 % getoppt und der zehnjährige Durchschnitt sogar um stolze 24 % übertroffen. Damit wurde bereits zum dritten Mal in Folge die 400.000-m²-Marke übersprungen und der beeindrucken-de Aufwärtstrend fortgesetzt. Berlin setzte sich damit an die Spitze aller großen deutschen Standorte. Die Nachfrage richtete sich einerseits stark auf möglichst innenstadtnahe Lagen, wobei die Nähe zu Kunden und ein attraktives Mit-arbeiterpotenzial die entscheidenden Kriterien darstellen. Andererseits war das südliche Berliner Umland im Fokus, da hier ausreichend moderne Flächen auch kurzfristig ver-fügbar sind. Zu den wichtigsten Abschlüssen gehörten An-mietungen eines E-Commerce-Unternehmens in Kiekebusch (31.000 m²), von Kühne + Nagel in Oberkrämer (20.000 m²) und von Microvast in Ludwigsfelde (knapp 16.000 m²).

RELATIV AUSGEGLICHENE BRANCHENVERTEILUNGDie Nachfrage wird bereits seit mehreren Jahren wesentlich durch die positive Entwicklung von Handelsunternehmen bestimmt. Auch 2019 haben sie sich mit gut 40 % an die Spitze der Branchen gesetzt und bewegen sich damit auf ihrem üblichen Niveau. Das außergewöhnliche Ergebnis von 2018, als sie für über die Hälfte des Umsatzes verantwort-lich waren, konnten sie aber nicht wiederholen. Auf Platz zwei folgen Logistikdienstleister, die rund ein Viertel bei-steuern und damit knapp 8 Prozentpunkte weniger als im langjährigen Schnitt. Vervollständigt wird das Führungstrio von Produktionsunternehmen, die auf gut 21 % kommen und damit nach einem schwachen Beitrag 2018 wieder spürbar an Bedeutung gewonnen haben.

STARKE NACHFRAGE IN ALLEN GRÖSSENKLASSEN Erfreulich ist vor allem, dass der Rekordumsatz nicht nur auf wenige Großabschlüsse zurückzuführen ist, sondern auf einem sehr breiten Nachfragefundament fußt. Verträ-ge über 20.000 m² tragen lediglich gut 6 % zum Ergebnis bei. Dagegen hat die kleinste Klasse bis 3.000 m² mit einem Anteil von knapp 27 % erneut unter Beweis gestellt, wie wichtig sie für den Berliner Markt ist. Ein Großteil dieser Nachfrage richtet sich auf zentrale Lagen mit entsprechen-der Kundennähe. Alle übrigen Marktsegmente sind nahezu gleichstark am Resultat beteiligt und erreichen Umsatz-anteile zwischen 15 und 19 %.

FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN BERLIN

in %

17,814,9

15,6

18,826,7

6,2

≥20.001 m²

12.001–20.000 m²

8.001–12.000 m²

5.001–8.000 m²

3.001–5.000 m²

≤3.000 m²

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN BERLIN

in m² Ø 405.000 m²

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN BERLIN

in %

Handelsunternehmen

Logistikdienstleister

Industrie / Produktion

Baugewerbe / Handwerk

Sonstige

25,2

40,4

20,7

12,0

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

2019

501.

000

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

20152010 2011 201420132012

407.

000

434.

000

340.

000

340.

000

310.

000

470.

000

2016

385.

000

2018

435.

000

430.

000

2017

1,7

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 BERLIN

10 | 11

GERINGER EIGENNUTZERANTEILDer traditionell geringe Eigennutzeranteil in Berlin hat sich auch 2019 bestätigt. Mit einem Anteil von lediglich 9 % am Gesamtumsatz lag er sogar noch einmal deutlich unter dem langjährigen Schnitt (15 %). Verantwortlich hierfür ist auch das im Vergleich zu anderen Standorten größere Angebot an kurzfristig verfügbaren modernen Flächen. Die weiterhin hohe Nachfrage nach zentralen, innenstadtnahen Lagen hat den Druck auf die Mieten in diesem Marktsegment anhalten lassen. Speziell in Bezirken entlang der Stadtauto bahn, z. B. Charlottenburg, Tempelhof oder Neukölln, ist dies aufgrund eines nicht ausreichenden Angebots zu beobachten. Als Konsequenz hat die Durchschnittsmiete um 7 % auf aktu-ell 5,90 €/m² zugelegt. Die Spitzenmiete liegt mit 7,20 €/m² weiter auf einem sehr hohen Niveau.

PERSPEKTIVENAuch für 2020 spricht aus heutiger Sicht alles für ein er-neut überdurchschnittliches Ergebnis. Neben verbesserten Aussichten für die Gesamtkonjunktur und einer ungebro-chen dynamischen Entwicklung der Hauptstadt dürften hierzu auch spezifische Entwicklungen, wie beispielsweise die Entscheidung von Tesla, eine Megafabrik in Grünheide zu errichten, beitragen und zusätzliche Nachfrageimpulse auslösen. Vor diesem Hintergrund ist es auch zu begrüßen, dass sich das Angebot aufgrund von Neubauprojekten ten-denziell etwas erhöhen dürfte. Bei den Mieten zeichnet sich zumindest im ersten Halbjahr eine Stabilisierung ab.

BERLIN

PotsdamBrandenburgan der Havel

Oranienburg

Falkensee

Eberswalde

Bernau beiBerlin

Königs Wusterhausen

Strausberg

HennigsdorfRathenow

Ludwigsfelde

Werder (Havel)

Kleinmachnow

Zossen

Neuenhagenbei Berlin

NauenAhrensfelde

Schönefeld

Beelitz

Michendorf

Trebbin

Fehrbellin

Kremmen Biesenthal

Brück

Ketzin/Havel

Scharmützelsee

Havel

Schwielowsee

BRANDENBURG

9

2

2

24

12

13

11

115

10 10

10

10

Havel

Hav

el

Spr

SpreeOder-Spree-Kanal

1

2

Schönefeld

AutobahnkreuzCharlottenburg

Kerngebiet

Peripherie

Äußere Peripherie

1

2

© m

apz.

com

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DbL

BEDEUTENDE VERTRÄGE IN BERLIN

Quartal Lage Unternehmen Fläche (m²)

Q1 Kiekebusch E-Commerce-Unternehmen 31.000

Q2 Oberkrämer Kühne + Nagel 20.000

Q4 Ludwigsfelde Microvast 15.700

Q2 Ludwigsfelde kfzteile 24 13.300

Q2 Kremmen Automotive-Unternehmen 13.000

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT BERLIN

2018 2019 Trend 2020

Höchstmiete 7,20 € / m² 7,20 €/m²

Durchschnittsmiete 5,50 € / m² 5,90 €/m²

Flächenumsatz 430.000 m² 501.000 m²

– davon Eigennutzer 22,1 % 8,7 %

– davon Neubau 50,9 % 47,7 %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

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DÜSSELDORF

FLÄCHENKNAPPHEIT LIMITIERT DEN UMSATZMit 157.000 m² konnte der Düsseldorfer Lager- und Logis-tikflächenmarkt (inklusive Umland) 2019 nicht an die sehr guten Ergebnisse aus den Vorjahren anknüpfen und erzielte das schlechteste Resultat der letzten zehn Jahre. Nach den ebenfalls unterdurchschnittlichen Flächenumsätzen in den ersten drei Quartalen 2019 blieb auch der Jahresendspurt im traditionell lebhafteren Schlussquartal aus. Dement-sprechend lag auch der Umsatz 44 % unter dem Vorjahres-wert. Dennoch ist die Nachfrageseite nicht schlechter aufgestellt als in den Vorjahren. Nach wie vor sind viele Unternehmen auf der Suche nach neuen bzw. größeren Flä-chen, werden jedoch aufgrund der angespannten Angebots-lage oft nicht fündig. Speziell wer größere Flächen benötigt oder auf moderne Flächen festgelegt ist, muss eine längere Suche einkalkulieren.

BRANCHENVERTEILUNG UNÜBLICHDie Zusammensetzung des Flächenumsatzes nach Bran-chen ist mehr als unüblich und kann als Indiz für das gerin-ge Angebot gesehen werden. So generierten die tendenziell sehr nachfragestarken Logistikdienstleister, die in der Ver-gangenheit oft großvolumige Verträge unterzeichnet haben, gerade einmal ein Fünftel des Umsatzes. Dieser auch im langjährigen Vergleich geringe Anteil ist mit Blick auf die Anzahl der Verträge nicht verwunderlich: 2018 tätigten sie noch knapp viermal so viele Abschlüsse wie 2019. In Füh-rung lagen dagegen zum Jahresende 2019 Handelsunter-nehmen (über 39 %). Dahinter verbirgt sich vor allem der größte Deal 2019: der Bau einer 30.000 m² großen Fläche, die für den Online-Badhändler Reuter in Mönchengladbach errichtet wird. Absolut am meisten Verträge schloss jedoch die Branche Industrie / Produktion ab und stellte mit knapp 32 % ebenfalls einen bedeutenden Anteil.

WENIG GROSSABSCHLÜSSEDass es aufgrund des mangelnden Angebots vor allem an Großabschlüssen gefehlt hat, zeigt sich daran, dass die eigentlich umsatzstärkste Größenklasse über 20.000 m² nur 19 % zum Ergebnis beiträgt. Damit liegt sie rund 10 Prozentpunkte unter ihrem langjährigen Schnitt. Demge-genüber kommen kleinere Lagerflächen bis 3.000 m² auf über 26 %. Damit haben sie sich nicht nur an die Spitze der Marktsegmente gesetzt, sondern ihren absoluten Umsatz auch fast verdoppelt. Dies kann als eindeutiger Beleg dafür gewertet werden, dass die Nachfrage weiterhin lebhaft ist und das schwache Ergebnis eher auf strukturelle Aspekte der Angebots- und Nachfragesituation zurückzuführen ist.

FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN DÜSSELDORF

in %

Handelsunternehmen

Industrie / Produktion

Logistikdienstleister

Baugewerbe / Handwerk

Sonstige

39,1

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

31,6

20,8

FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN DÜSSELDORF

in %

9,9

26,4 ≥20.001 m²

12.001–20.000 m²

8.001–12.000 m²

5.001–8.000 m²

3.001–5.000 m²

≤3.000 m²

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

10,014,0

LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN DÜSSELDORF

in m² Ø 285.000 m²

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

2019

157.

000

19,2

0,4

2016 20172010 2011 2012 2013 20152014

167.

000

278.

000

234.

000

395.

000

267.

000 34

1.00

0

280.

000

2018

452.

000

280.

000

8,1

20,5

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 DÜSSELDORF

12 | 13

HOHER EIGENNUTZER-ANTEILVor allem Logistikdienstleister, die häufig kurzfristig größe-re Flächen benötigen, leiden unter der Flächenknappheit. Unter strichen wird diese Aussage dadurch, dass der Um-satzanteil von Vermietungen nur knapp zwei Drittel des Re-sultats ausmacht – der langfristige Durchschnitt liegt bei 78 %. Eigennutzer, die mit einem längeren Vorlauf planen können, steuern demzufolge über 36 % zum Ergebnis bei. Die Höchstmiete im Kerngebiet hat sich um 6,5 % auf 5,75 €/m² erhöht, und auch die Durchschnittsmiete hat leicht um 2 % auf 5 €/m² zugelegt.

PERSPEKTIVEN Aktuell zeichnet sich für 2020 eine leichte Entspannung bei der Angebotssituation ab. In Verbindung mit einer vo-raussichtlich anziehenden Konjunktur spricht deshalb aus heutiger Sicht vieles dafür, dass ein besseres Ergebnis als 2019 zu erwarten ist und ein Flächenumsatz jenseits der 200.000-m²-Marke durchaus möglich erscheint. Ein deut-lich höheres Resultat im Bereich der Rekordumsätze zeich-net sich dagegen nicht ab. Bei den Mietpreisen stellt eine Seitwärtsbewegung auf dem erreichten Niveau das aktuell wahrscheinlichste Szenario dar.

DÜSSELDORF

Wuppertal

Mönchengladbach

Krefeld

Solingen

Leverkusen

Neuss

Ratingen

Velbert

Grevenbroich Dormagen

MeerbuschWillichMettmann

Große Dhünntalsperre

44

3

3

46

46

5240

61

57

57

43

1

1

59

46

59

52

52

44

44

Rhein

Rhei

n

Niers

Wupper

Erft

1 Düsseldorf Flughafen

Kerngebiet

Peripherie

Äußere Peripherie

1

© m

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BEDEUTENDE VERTRÄGE IN DÜSSELDORF

Quartal Lage Unternehmen Fläche (m²)

Q1 Mönchengladbach Reuter 30.000

Q4 Mönchengladbach Logistikdienstleister 18.000

Q2 Grevenbroich Essertec 14.100

Q2 Düsseldorf ABC-Logistik 11.600

Q3 Neuss Teekanne 10.200

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT DÜSSELDORF

2018 2019 Trend 2020

Höchstmiete 5,40 € / m² 5,75 €/m²

Durchschnittsmiete 4,90 € / m² 5,00 €/m²

Flächenumsatz 280.000 m² 157.000 m²

– davon Eigennutzer 17,0 % 36,1 %

– davon Neubau 48,4 % 59,9 %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

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FRANKFURT

DEUTLICHER UMSATZRÜCKGANGDer bereits im dritten Quartal 2019 zu erkennende Trend ei-ner verhaltenen Nachfrage setzte sich auf dem Frankfurter Logistik- und Lagerflächenmarkt auch im Schlussquartal fort. Mit einem Flächenumsatz von 417.000 m² im Gesamtjahr wurde das Vorjahresergebnis um 38 % unterschritten. Dies stellt den niedrigsten Wert der letzten neun Jahre dar, wo-für vor allem auch ein sehr schwaches Jahresende verant-wortlich ist. In den letzten drei Monaten 2019 wurde nur ein Umsatz von 53.000 m² erfasst. Im bundesweiten Vergleich verliert der Frankfurter Markt damit die in den beiden Vor-jahren erreichte Spitzenposition an Berlin und liegt nahezu gleichauf mit München auf Rang drei. Zu den wichtigsten Ab-schlüssen zählten der Eigennutzer-Deal (33.000 m²) von Ikea auf dem ehemaligen Opel-Werksgelände in Rüsselsheim, der Mietvertrag eines Logistikdienstleisters über gut 31.000 m² in Rodenbach sowie zwei weitere Anmietungen über jeweils rund 20.000 m² in Gernsheim und Bodenheim.

LOGISTIKDIENSTLEISTER MIT SCHWACHEM RESULTATDer Umsatzrückgang gegenüber 2018 ist vor allem auf ein sehr schwaches Ergebnis der für Frankfurt traditionell be-sonders wichtigen Logistikdienstleister zurückzuführen. Zwar liegen sie mit einem Anteil von 30 % weiter knapp an der Spitze, sind aber trotzdem für gut 90 % des gesamten Rückgangs verantwortlich und erreichen den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre. Ausschlaggebend hierfür ist zum einen, dass sie in den vergangenen Jahren überpropor-tional viele große Verträge abgeschlossen haben, was sich so nicht jedes Jahr wiederholen lässt. Zum anderen spiegelt sich die verhaltene Konjunktur, gerade im Exportgeschäft, in einer gewissen Zurückhaltung bei der Expansion wider. Auf Rang zwei folgen Handelsunternehmen mit knapp 28 %, die sich damit knapp vor den Produktionsunternehmen mit gut 26 % platzieren.

WENIGE GROSSABSCHLÜSSE Aufgrund der geringeren Nachfrage der Logistikdienstleis-ter tragen Großabschlüsse über 20.000 m² sowohl relativ (25 %) als auch absolut (105.000 m²) spürbar weniger zum Umsatz bei als in den Vorjahren. Vergleichsweise stabil zeigt sich dagegen das kleinteilige Segment bis 3.000 m², das 18 % zum Resultat beisteuert. In den mittleren Größen-klassen, die zwar relativ an Bedeutung gewonnen haben, wurde absolut betrachtet ebenfalls überwiegend ein gerin-gerer Umsatz registriert. Eine Ausnahme bildet die Klasse von 8.000 bis 12.000 m² (17 %), die auch im langfristigen Vergleich ein gutes Ergebnis erzielt.

FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN FRANKFURT

in %

17,0

9,6

10,4

25,3

19,7

18,0 ≥20.001 m²

12.001–20.000 m²

8.001–12.000 m²

5.001–8.000 m²

3.001–5.000 m²

≤3.000 m²

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN FRANKFURT

in m² Ø 499.000 m²

700.000

600.000

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN FRANKFURT

in %

30,3

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

27,7

26,1

14,91,0

2019

417.

000

2011 20152014 2016 20172012 20132010

320.

000

432.

000

470.

000

445.

000

463.

000

673.

000

599.

000

498.

000

2018

675.

000

Logistikdienstleister

Handelsunternehmen

Industrie / Produktion

Baugewerbe / Handwerk

Sonstige

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 FRANKFURT

14 | 15

ANGEBOTSENTWICKLUNG ETWAS ENTSPANNTNachdem der Frankfurter Logistikmarkt in den letzten Jah-ren von einem Angebotsengpass geprägt war, hat sich diese Situation aktuell etwas entspannt. Verantwortlich hierfür sind die Zunahme der verfügbaren Flächen im Zuge mehre-rer Projektentwicklungen in einigen Lagen des Marktgebiets sowie die aktuell geringere Nachfrage der Logistikdienst-leister. Trotzdem haben nicht zuletzt die höheren Baukosten und Grundstückspreise zu steigenden Mietpreisniveaus ge-führt. Im Jahresvergleich hat die Spitzenmiete deshalb um 5 % auf 6,60 €/m² angezogen, und auch die Durchschnitts-miete hat sich diesem Trend angepasst und auf 5,10 €/m² (+3 %) zugelegt.

PERSPEKTIVENFür die weiteren Aussichten 2020 wird es von entschei-dender Bedeutung sein, ob und wie schnell die Konjunktur wieder zulegen kann. Gerade für Logistikdienstleister sind ein stabiles gesamtwirtschaftliches Umfeld und eine posi-tive Entwicklung der Exporte als wichtiges Standbein ihrer Kundennachfrage wichtig. Aus heutiger Sicht spricht vieles für einen höheren Flächenumsatz als 2019, auch wenn die Zunahme eher moderat ausfallen dürfte, sodass ein Ergeb-nis im langjährigen Schnitt (500.000 m²) bereits als Erfolg anzusehen wäre. Das Flächenangebot wird voraussichtlich leicht steigen und bei den Mietpreisen ist von einer insge-samt eher stabilen Entwicklung auszugehen.

BEDEUTENDE VERTRÄGE IN FRANKFURT

Quartal Lage Unternehmen Fläche (m²)

Q2 Rüsselsheim IKEA 33.000

Q3 Rodenbach Logistikdienstleister 31.400

Q1 Gernsheim E-Commerce-Unternehmen 20.600

Q2 Bodenheim Lebensmittelhersteller 20.300

Q1 Dietzenbach Eichler-Kammerer 18.000

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT FRANKFURT

2018 2019 Trend 2020

Höchstmiete 6,30 €/m² 6,60 €/m²

Durchschnittsmiete 4,95 €/m² 5,10 €/m²

Flächenumsatz 675.000 m² 417.000 m²

– davon Eigennutzer 11,8 % 33,8 %

– davon Neubau 55,6 % 57,0 %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

FRANKFURTAM MAIN

Wiesbaden

Mainz

Darmstadt

Main

Koblenz

Hanau

Aschaffenburg

Bad Homburg

Bensheim

Hofheim

Bad Nauheim

Butzbach

Bingen

Gelnhausen

Alzey Gernsheim

Wörrstadt

Alzenau

HESSEN

RHEINLAND-PFALZ

3

3

3

3

3

61

61

61

45

45

5

5

5

63

6360

66

48

67

661

66

66

Rhein

Rhein

R hein

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Lahn

Rhein

Main

Mosel

Lahn

Taube r

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Usa

1

2

Cargo City Süd

Umkreis FrankfurterFlughafen

Kerngebiet

Peripherie

Äußere Peripherie

© m

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1

2

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HAMBURG

SCHLUSSQUARTAL STARK – ERGEBNIS SCHWACHAuch ein sehr lebhaftes viertes Quartal (132.000 m²) konnte nicht verhindern, was sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 bereits angedeutet hatte: Bedingt durch den akuten Angebotsmangel erzielte der Hamburger Markt für Lager- und Logistikflächen (inklusive Umland) mit einem Flächenumsatz von 373.000 m² sein schwächstes Ergebnis seit 2008. Die sich immer weiter verengende Angebots- und Nachfragerelation zeigt sich insbesondere am Anteil der Flächen mit modernem Ausstattungsstandard. Diese mach-ten 2019 nicht einmal mehr ein Drittel des umgesetzten Volumens aus. Gleichzeitig gibt es kaum noch verfügbare Grundstücke für Neubauten, sodass primär die stadtnahe Nachfrage weiterhin auf Bestandsobjekte ausweichen muss. Diese befinden sich oft jedoch in keinem adäquaten Zustand und erfüllen nicht mehr die Anforderungen von modernen Logistik- und Industrieunternehmen. Besonders für Großun-ternehmen ist dies ein entscheidender Standortfaktor, wes-halb viele Firmen ihre Expansionsbestrebungen in Hamburg nicht umsetzen können. In den letzten drei Jahren wurde im Markgebiet kein einziger Vertrag oberhalb von 35.000 m² registriert.

LOGISTIKDIENSTLEISTER DOMINIERTEN JAHRZEHNTEine treibende Kraft für den Erfolg des Wirtschaftsstand-orts ist nach wie vor der Hafen, der drittgrößte Container-umschlagplatz Europas. Daher erscheint es auch nicht verwunderlich, dass sich Logistikdienstleister beim Flä-chenumsatz nach Branchen mit einem Anteil von knapp 49 % wiederholt an die Spitze gesetzt haben. Somit waren sie im vergangenen Jahrzehnt achtmal der dominierende Wirtschaftszweig in Hamburg. Ein weiteres Viertel entfiel auf Handelsunternehmen, die mit 93.000 m² auch absolut gegenüber dem Vorjahr leicht zulegen konnten (+5 %). Über ihrem langjährigen Schnitt blieben Industrieunternehmen, die mit rund 17 % das Treppchen komplettierten.

VERLAGERUNG IN DEN KLEINFLÄCHIGEN BEREICHDie Verteilung des Umsatzes nach Größenklassen offenbart die derzeitige strukturelle Unwucht des Hamburger Mark-tes. Nahezu die Hälfte des Flächenumsatzes entfällt auf das Segment unterhalb von 5.000 m² (47 %) – der höchste An-teil der vergangenen zehn Jahre in dieser Kategorie. Gleich-zeitig war der Anteil der Flächen im großflächigen Segment (>12.000 m²) mit gerade einmal 11 % im vergangenen Jahr-zehnt nie kleiner. Lediglich zwei Verträge wurden in dieser Größendimension 2019 registriert.

FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN HAMBURG

in %

21,3

20,1

25,1

22,4

7,8

≥20.001 m²

12.001–20.000 m²

8.001–12.000 m²

5.001–8.000 m²

3.001–5.000 m²

≤3.000 m²

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN HAMBURG

in %

Logistikdienstleister

Handelsunternehmen

Industrie / Produktion

Baugewerbe / Handwerk

Sonstige

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

48,6

24,9

17,0

6,8

800.000

700.000

600.000

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

2019

373.

000

201420132012 2015 20162010 2011

617.

000 74

5.00

0

565.

000

450.

000

450.

000

595.

000

667.

000

2017

461.

000

2018

483.

000

LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN HAMBURG

in m² Ø 541.000 m²

2,7

3,3

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 HAMBURG

16 | 17

ENTWICKLUNG DES MIETNIVEAUS BLEIBT MODERATDa im Hamburger Marktgebiet nahezu keine Projekte re-alisiert werden, stieg die Spitzenmiete im Jahresverlauf 2019 nur moderat um 30 Cent auf 6,30 €/m². Noch stärker machte sich dies bei der Durchschnittsmiete bemerkbar. Mit 4,95 €/m² blieb sie zum Vorjahresniveau nahezu unver-ändert (+1 %). Zwar sind Branchen wie City-Logistik oder E-Commerce durchaus gewillt, bei ihrer Expansion höhere Mietpreise zu akzeptieren, jedoch steht dieser Bereitschaft derzeit kein adäquates Angebot gegenüber. Auch der Ha-fen oder Billbrook / Allermöhe sind nahezu vollständig er-schlossen. In den nächsten Jahren könnte hier Brownfield-Entwicklungen eine relevante Rolle zukommen, da sich zahlreiche Bestandsgebäude im fortgeschrittenen Zyklus ihrer wirtschaftlichen Nutzung befinden.

NEUE FLÄCHENKAPAZITÄTEN DRINGEND BENÖTIGTDer Logistikmarkt der Hansestadt befindet sich an einem neu-ralgischen Punkt. Um weiterhin attraktiv zu bleiben, ist eine zeitnahe Ausweitung des Angebots dringend erforderlich. Je-doch agieren Gemeinden im Umland zunehmend restriktiver bei der Ausweisung von großflächigen Gewerbeflächen. Spe-kulative Projektentwicklungen wie das hafennahe „Mach2“ oder der geplante Gewerbepark in der Seevetaler Ortschaft Beckedorf stellen derzeit Ausnahmen dar. Deshalb orientieren sich bereits viele Nachfrager in das erweiterte Umland, da sie hier bessere Flächenqualitäten zu günstigeren Mieten finden.

HAMBURG

Bremen

Lübeck

BremerhavenSchwerin

POEL

Norderstedt

Lüneburg

Delmenhorst

Elmshorn

Cuxhaven

Stade

Wismar

Pinneberg

Seevetal

Buxtehude

Buchholzin der Nordheide

Ahrensburg

Winsen (Luhe)

Uelzen

Itzehoe

Wedel

WeyheAchim (Weser)

Geesthacht

Henstedt-Ulzburg

Reinbek

Bad Oldesloe

Soltau

Schneverdingen

Bremervörde

Mölln

Lilienthal

Uetersen

Munster

Bad Segeberg

Schwarzenbek

Ratzeburg

Bad Bramstedt

HarsefeldHagenow

Glückstadt

Boizenburg/ElbeGnarrenburg

Horneburg Wittenburg

Freiburg(Elbe)

Marne

Brunsbüttel

Schaalsee

Großer RatzeburgerSee Schweriner

See (Außensee)

Dassower See

7

7

7

20

2020

24 24

24

7

7

1

1

1

1

1

1

23

23

28

21

21

27

27

27

27

39

14

14

Elbe

Elbe

Elbe

Oste

Oste

OsteOste

Elbe

Elbe

ElbeElbe

Weser

W

ümme

Elbe1

2

Hafen

Billbrook/Allermöhe

Kerngebiet

Peripherie

Äußere Peripherie

© m

apz.

com

- M

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ata:

Ope

nStr

eetM

ap O

DbL

1 2

BEDEUTENDE VERTRÄGE IN HAMBURG

Quartal Lage Unternehmen Fläche (m²)

Q4 Hamburg United Logistics & Distribution 29.000

Q4 Bad Oldesloe E-Commerce-Unternehmen 12.100

Q1 Hamburg nutwork Handelsgesellschaft 11.700

Q4 Kaltenkirchen E-Commerce-Unternehmen 11.400

Q2 Bad Oldesloe Hertling 9.000

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT HAMBURG

2018 2019 Trend 2020

Höchstmiete 6,00 €/m² 6,30 €/m²

Durchschnittsmiete 4,90 €/m² 4,95 €/m²

Flächenumsatz 483.000 m² 373.000 m²

– davon Eigennutzer 20,4 % 17,5 %

– davon Neubau 28,5 % 14,5 %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

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KÖLN

FLÄCHENMANGEL BREMST UMSATZDas bereits seit Längerem bekannte Problem eines viel zu geringen Angebots hat auf dem Kölner Logistik- und Lager-flächenmarkt auch 2019 wieder seine Spuren hinterlassen. Mit einem Flächenumsatz von lediglich 140.000 m² wurde das Vorjahresergebnis um fast 38 % und der zehnjährige Durchschnitt um etwa 30 % verfehlt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass kein einziger Abschluss über 20.000 m² er-fasst werden konnte, was vor allem auf das mangelnde An-gebot sowohl an kurzfristig verfügbaren Flächen als auch an geeigneten Grundstücken für Neubauobjekte zurückzu-führen ist. Allein durch das Fehlen großer Verträge lassen sich gut zwei Drittel des Umsatzrückgangs erklären. Zu den wichtigsten Abschlüssen zählten die Anmietung eines Logistikdienstleisters in Kerpen sowie der Kurt Rothschild GmbH & Co. KG in Bedburg, mit jeweils rund 17.000 m².

KNAPP 50 % ENTFALLEN AUF LOGISTIKER Wie 2018 entfiel auch 2019 knapp die Hälfte (48 %) des Umsatzes auf Logistikdienstleister, die damit den Markt weiterhin bestimmen. Ihren relativen Anteil halten konnten auch Produktionsunternehmen, die gut ein Viertel zum Er-gebnis beisteuerten. Demgegenüber sind Handelsunterneh-men regelrecht eingebrochen: Mit nur 6 % erzielten sie den schwächsten Wert der letzten zehn Jahre. Hier zeigt sich der Flächenmangel besonders deutlich: Zum einen benöti-gen Handelsunternehmen in der Regel kurzfristig verfügba-re Flächen, um ihre Lager- und Verteilkapazitäten zu erhö-hen, die in dieser Form kaum vorhanden sind. Zum anderen richtet sich ihre Nachfrage zunehmend auf vergleichsweise zentrale Lagen mit entsprechender Kundennähe. Gerade an diesen Standorten ist aber der Wettbewerb mit anderen Nutzungen stark – vor allem mit Büroentwicklungen, die in Köln ebenfalls händeringend nach Grundstücken suchen.

KLEINE UND MITTLERE GRÖSSEN GEFRAGTDa keine Großabschlüsse über 20.000 m² registriert wur-den, haben sich mittelgroße Verträge zwischen 8.000 und 20.000 m² an die Spitze des Feldes gesetzt und steuern knapp 57 % bei. Damit liegen sie deutlich über ihrem lang-jährigen Schnitt, der sich auf rund ein Drittel beläuft. Eine wesentliche Stütze des Marktes stellen darüber hinaus erneut kleinere Flächen bis 5.000 m² dar. Mit einem An-teil von 38 % bewegen sie sich in etwa auf ihrem üblichen Niveau. Dass aber auch das kleinteilige Segment vom Ange-botsengpass betroffen ist, zeigt sich daran, dass es absolut betrachtet ebenfalls ein relativ moderates Ergebnis erzielt.

LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN KÖLN

in m² Ø 199.000 m²

350.000

300.000

250.000

200.000

150.000

100.000

50.000

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN KÖLN

in %

24,3

32,44,9

23,4

12.001–20.000 m²

8.001–12.000 m²

5.001–8.000 m²

3.001–5.000 m²

≤3.000 m²

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

15,0

FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN KÖLN

in %

Logistikdienstleister

Industrie / Produktion

Handelsunternehmen

Baugewerbe / Handwerk

Sonstige

48,3

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

27,0

5,8

3,0

15,9

2019

140.

000

2015 20162010 2011 2012 20142013

192.

000 23

7.00

0

118.

000

145.

000

305.

000

167.

000 21

0.00

0

2017

250.

000

2018

225.

000

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 KÖLN

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MIETEN IM AUFWINDDer Wettbewerb um die wenigen verfügbaren Flächen spie-gelt sich in der Mietpreisentwicklung wider. Im Vorjahres-vergleich ist die Spitzenmiete um 6 % auf 5,40 €/m² gestie-gen, und auch die Durchschnittsmiete hat um gut 2 % auf 4,45 €/m² angezogen. Unter strukturellen Marktaspekten ist außerdem darauf hinzuweisen, dass der in Köln ohnehin traditionell geringe Eigennutzeranteil noch einmal gesun-ken ist und nur noch bei gut 6 % liegt. Demgegenüber hat die Bedeutung von Neubauflächen spürbar zugenommen: Fast 57 % des Ergebnisses entfallen auf dieses Segment. Auch hier zeigt sich der Angebotsmangel, sodass viele Nut-zer gezwungen sind, auf Neubauprojekte auszuweichen.

PERSPEKTIVENAuch 2020 dürfte der Kölner Logistik- und Lagerflächen-markt mit den gleichen strukturellen Vorzeichen zu leben bzw. zu kämpfen haben. Eine signifikante Ausweitung des Flächenangebots zeichnet sich aus heutiger Sicht nicht ab. Vor diesem Hintergrund dürfte erneut ein Teil der vorhan-denen Nachfrage nicht bedient werden können. Deshalb wäre ein Umsatz im langjährigen Durchschnitt (200.000 m²) bereits als Erfolg zu werten. Ein deutlich besseres Resul-tat erscheint nur möglich, falls doch noch einige größere Neubauprojekte gestartet werden. Bei den Mietpreisniveaus ist aufgrund der übergeordneten Angebots- und Nachfrage-relation noch ein gewisses Aufwärtspotenzial erkennbar.

KÖLN

Bonn

Leverkusen

Bergisch Gladbach

DürenTroisdorf

Rommerskirchen

KerpenHürth

Bergheim

Pulheim

Frechen

Brühl

Niederkassel

Monheimam Rhein

Wesseling

Rösrath

Bedburg

Opladen

Sindorf

Odenthal

Lechenich

Große Dhünntalsperre

3

3611

565

361

57

44

4

4

555

1

1

59

61

553

46

44

59

Swist

Rh

ein

Rhein

W

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r

Rur

Rur

Erft

Erft

Erft

SiegSieg

Bröl

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Agge

r

1

2

Containerterminal Eifeltor

Flughafen Köln/Bonn

Kerngebiet

Peripherie

Äußere Peripherie

© m

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com

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ap D

ata:

Ope

nStr

eetM

ap O

DbL

1 2

BEDEUTENDE VERTRÄGE IN KÖLN

Quartal Lage Unternehmen Fläche (m²)

Q3 Kerpen Logistikdienstleister 17.000

Q4 Bedburg Kurt Rothschild 17.000

Q4 Pulheim Lebensmittelproduzent 10.000

Q4 Pulheim DHL 10.000

Q3 Kerpen Saint-Gobain-Gruppe 9.000

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT KÖLN

2018 2019 Trend 2020

Höchstmiete 5,10 €/m² 5,40 €/m²

Durchschnittsmiete 4,35 €/m² 4,45 €/m²

Flächenumsatz 225.000 m² 140.000 m²

– davon Eigennutzer 10,6 % 6,2 %

– davon Neubau 13,1 % 56,9 %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

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LEIPZIG

UNTERDURCHSCHNITTLICHES ERGEBNISNachdem der Leipziger Markt für Logistik- und Lagerflä-chen 2018 ein Rekordjahr verzeichnet hatte, konnte 2019 nicht an dieses Ergebnis angeknüpft werden. Mit einem Flächenumsatz von 164.000 m² wurde der zehnjährige Schnitt um knapp 26 %, das Vorjahresergebnis sogar um rund 57 % verfehlt. Das Resultat ist insbesondere auf eine Ursache zurückzuführen: Im Vergleich zu den zurückliegen-den umsatzstarken Jahren konnte kein Deal über 35.000 m² registriert werden. Für die bedeutendsten Abschlüsse 2019 sind ein Handels- und ein Produktionsunternehmen verant-wortlich: Zum einen errichtet Rossmann im Industriegebiet Brehna an der A 9 ein Regionallager (26.000 m²). Zum an-deren setzt ein Entwickler für ein Unternehmen aus der Au-tomobilbranche ein Bauprojekt mit 23.000 m² in Großkugel um. Allgemein bleibt jedoch zu beachten, dass besonders in Flughafennähe sowie entlang der Achse von A 14 und A 9 die Nachfrage das Angebot von kurzfristig verfügbaren Bestandsflächen mit einer modernen Ausstattungsqualität deutlich übersteigt.

DREI BRANCHEN BESTIMMEN DAS ERGEBNISDer Flächenumsatz verteilt sich überraschend ausgewogen auf drei unterschiedliche Branchen. Wiederholt können sich Industrie- / Produktionsunternehmen mit einem Anteil von 35,5 % an die Spitze setzen. Fast gleichauf liegen Handels-unternehmen, sie tragen 34,5 % zum Resultat bei. Beide Nachfragegruppen leisteten damit im langjährigen Ver-gleich einen überdurchschnittlichen Umsatzanteil. Demge-genüber erzielen die Logistikdienstleister mit gut 26 % zwar ebenfalls ein wesentliches Resultat, jedoch liegt es deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt (44 %). Bedeutende Umsätze der Logistikdienstleister erbrachten die Eigen-nutzerdeals der Unternehmen Dematic (18.000 m²) sowie Schäflein (14.000 m²).

GROSSDEALS PRÄGEN DAS MARKTGESCHEHENDa im Vergleich zu den Vorjahren kein Deal über 35.000 m² registriert wurde, ist die Umsatzbeteiligung der Segmente von 12.000 bis 20.000 m² sowie 20.000 bis 35.000 m² mit fünf Deals und einem Anteil von knapp 62 % besonders hoch. Einen im langjährigen Vergleich ungewöhnlich hohen Beitrag zum Flächenumsatz leisten Abschlüsse mit einem Volumen von 8.000 bis 12.000 m² (knapp 18 %). Dagegen steuern die üblicherweise stark vertretenen Verträge bis 8.000 m², vor allem aufgrund eines zu geringen Angebots, nur gut ein Fünftel bei.

400.000

350.000

300.000

250.000

200.000

150.000

100.000

50.000

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN LEIPZIG

in %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

Industrie / Produktion

Handelsunternehmen

Logistikdienstleister

Ver- / Entsorgung

Sonstige

35,5

3,4

34,5

26,3

0,3

FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN LEIPZIG

in %

6,8

8,05,7

30,0

17,7

31,8

≥20.001 m²

12.001–20.000 m²

8.001–12.000 m²

5.001–8.000 m²

3.001–5.000 m²

≤3.000 m²

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

2019

164.

000

LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN LEIPZIG

in m² Ø 220.000 m²

2010 2011 2015 2016201420132012 2017

90.0

00

320.

000

219.

000

187.

000

210.

000 250.

000

270.

000

110.

000

2018

383.

000

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 LEIPZIG

20 | 21

WEITERHIN STABILE MIETPREISEIm Jahresverlauf 2019 zeigten sich die Mieten für Lager- und Logistikflächen im Leipziger Marktgebiet stabil und notieren aktuell weiterhin bei 4,50 €/m² in der Spitze und 3,70 €/m im Durchschnitt. Die Spitzenmiete wird immer noch aufgrund der dort herrschenden Flächenknappheit in innerstädtischen Lagen oder in der Nähe des Flugha-fens und der Hochburgen der Automobilcluster erzielt. Im Gegensatz dazu stehen momentan alte Bestandsflächen, die nicht über eine moderne Ausstattung verfügen, unter Mietpreisdruck. Erfreulich ist die Mietentwicklung in den peripheren Lagen, die aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Anbindung insbesondere von E-Commerce-Unternehmen zunehmend geschätzt werden.

PERSPEKTIVENDer Leipziger Logistikmarkt blickt auf ein Jahr mit einer ver-haltenen Marktaktivität zurück, was hauptsächlich auf das Fehlen von großvolumigen Deals zurückzuführen ist. Dies ist jedoch nicht ungewöhnlich, da im Vorjahr eine Vielzahl von Großverträgen abgeschlossen wurde und folglich das Ange-bot aktuell geringer ist. Vor dem Hintergrund unterschied-licher Neubauprojekte (z. B. die Entwicklung des Beiersdorf-Standorts im Industriegebiet Seehausen 2) in Verbindung mit einer allgemeinen konjunkturellen Aufwärtstendenz ist 2020 ein höherer Flächenumsatz wieder realistisch.

BEDEUTENDE VERTRÄGE IN LEIPZIG

Quartal Lage Unternehmen Fläche (m²)

Q1 Brehna Rossmann 26.000

Q2 Kabelsketal Automotive Cluster 23.000

Q1 Leipzig Dematic 18.000

Q2 Kabelsketal Schäflein 14.000

Q4 Leipzig Mobis Parts 10.000

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT LEIPZIG

2018 2019 Trend 2020

Höchstmiete 4,50 €/m² 4,50 €/m²

Durchschnittsmiete 3,70 €/m² 3,70 €/m²

Flächenumsatz 383.000 m² 164.000 m²

– davon Eigennutzer 20,5 % 45,7 %

– davon Neubau 81,1 % 61,3 %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

LEIPZIG

Halle (Saale)

Dessau-Roßlau

LutherstadtWittenberg

Bitterfeld-Wolfen

Halberstadt

Weißenfels

Merseburg

Bernburg

Riesa

Köthen

Zeitz

Sangerhausen

Staßfurt

Quedlinburg

DelitzschLutherstadtEisleben

Apolda

Borna

Torgau

Sömmerda

Schkeuditz

Eilenburg

Wurzen

Grimma

Oschatz

Taucha

Markranstädt

Jüterbog

Altenburg

Brandis

Bad Düben

Leisnig

Nossen

ZwenkauerSee

Großer Goitzschesee

Geiseltalsee

THÜRINGEN

SACHSEN-ANHALT

9

9

9

9

4

72

71

71

38

38

38

38

3636

14

14

14

14

14

17

Bo de

Bode

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Saale

Elbe

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Elbe

Elbe

Elbe

Elbe

Mulde

Mulde

Mlude

Saale

Saale

Saal e

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12

1

2

AutobahnkreuzSchkeuditzIndustriegebietNord/BMW

Kerngebiet

Peripherie

Äußere Peripherie

© m

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3 Star Park

3

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MÜNCHEN

NEUER REKORD DANK MEGADEALDer Münchener Logistik- und Lagerflächenmarkt hat mit einem Flächenumsatz von 419.000 m² eine neue Best-marke aufgestellt und das Vorjahresergebnis um 72 % übertroffen. Auch der zehnjährige Durchschnitt wurde um knapp 43 % getoppt. Dieses auf den ersten Blick außerge-wöhnliche Ergebnis relativiert sich aber, wenn man be-rücksichtigt, dass rund 55 % des Umsatzes auf nur einen Abschluss zurückzuführen sind. Hierbei handelt es sich um eine 230.000 m² große Anmietung von KraussMaffei in Vaterstetten. Ohne diesen Sondereinfluss läge das Resultat unter der 200.000-m²-Marke und damit spürbar niedriger als in den letzten Jahren. Verantwortlich dafür ist zum ei-nen der nach wie vor vorhandene Flächenengpass, der die Umsetzung vieler Gesuche erschwert. Zum anderen aber auch eine leicht rückläufige Nachfrage, die sich aufgrund der schwierigen Situation der Automobilindustrie vor allem bei den Zulieferern zeigt.

DREIVIERTEL ENTFALLEN AUF DIE INDUSTRIEDie Branchenstatistik wird durch den KraussMaffei-Deal beherrscht, der Industrieunternehmen einen Anteil von 75 % beschert. Die relativen Umsatzbeiträge der beiden übrigen großen Nachfragegruppen fallen dementsprechend niedrig aus. Aber auch absolut betrachtet haben sowohl Handelsunternehmen als auch Logistikdienstleister weni-ger Umsatz beigesteuert. Vor allem die grundsätzlich sehr expansiven E-Commerce-Unternehmen tun sich nach wie vor schwer, Flächen und Grundstücke in zentralen Lagen mit entsprechender Kundennähe für die Last-Mile-Logistik zu finden. Und Logistiker sind aufgrund kaum verfügbarer Flächen im Stadtgebiet und im Speckgürtel immer häufiger gezwungen, in andere Regionen auszuweichen.

EINZELNE GRÖSSENKLASSEN LEGEN ZUDass über die Hälfte des Umsatzes auf die Klasse über 20.000 m² entfällt, ist vollständig auf den genannten Groß-abschluss zurückzuführen. Aber auch im traditionell für den Münchener Markt wichtigen kleinteiligen Segment bis 3.000 m² war die Nachfrage erneut lebhaft und erreicht ei-nen Umsatzanteil von 13,5 %. Auf Rang drei folgen Verträge mit 5.000 bis 8.000 m² (10 %). Darüber hinaus konnte abso-lut betrachtet eine stärkere Beteiligung der Größenklassen von 3.000 bis 5.000 m² und zwischen 12.000 und 20.000 m² erfasst werden, auch wenn die Anteile mit knapp 9 % und gut 7 % auf den ersten Blick gering erscheinen.

FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN MÜNCHEN

in %

7,2

5,1

10,4

8,8

55,0

13,5

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN MÜNCHEN

in m² Ø 294.000 m²

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN MÜNCHEN

in %

Industrie / Produktion

Handelsunternehmen

Logistikdienstleister

Baugewerbe / Handwerk

Sonstige

75,1

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

14,2

5,35,3

2019

419.

000

≥20.001 m²

12.001–20.000 m²

8.001–12.000 m²

5.001–8.000 m²

3.001–5.000 m²

≤3.000 m²

0,1

2017 20182015 20162010 2011 2012 20142013

322.

000

332.

000

312.

000

207.

000 27

8.00

0

241.

000 29

7.00

0

287.

000

243.

000

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 MÜNCHEN

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MIETEN NOCH STABILDie Mietpreisniveaus zeigen sich insgesamt noch stabil. Verantwortlich hierfür ist aber insbesondere auch die Tat-sache, dass aufgrund des sehr begrenzten Grundstücks-angebots nur wenige Neubauflächen mit entsprechend moderner Ausstattungsqualität auf den Markt kommen, die höhere Mieten rechtfertigen würden. Vor diesem Hin-tergrund liegt die Spitzenmiete unverändert bei 7 €/m². Nachdem sie 2018 aber nur für hochwertige Flächen in absoluten Top-Lagen realisiert wurde, wird sie mittlerweile aufgrund des Mangels an adäquaten Angeboten teilweise auch in schlechteren Lagen aufgerufen. Auch die Durch-schnittsmiete notiert unverändert bei 6,10 €/m².

PERSPEKTIVENDie Nachfrage dürfte sich 2020 auf einem ähnlichen Niveau bewegen wie in den Vorjahren. Leichte Rückgänge, z. B. in der Automotivebranche, sollten durch andere Branchen wie den E-Commerce ausgeglichen werden. Deshalb erscheint ein Flächenumsatz im Schnitt der letzten Jahre aus heu-tiger Sicht das wahrscheinlichste Szenario zu sein. Am ausgeprägten Flächenengpass, der den Umsatz vor allem im großflächigen Segment zunehmend limitiert, wird sich voraussichtlich nichts ändern, da die wenigen Projektent-wicklungen in der Regel bereits vor Fertigstellung vermietet sind. In Anbetracht dessen ist ein leichter Anstieg bei der Spitzenmiete nicht auszuschließen.

MÜNCHEN

Augsburg

Landshut

Freising

Dachau

Erding

Fürstenfeldbruck

Landsbergam Lech

Unterschleißheim

Pfaffenhofenan der Ilm

Geretsried

Unterhaching

Starnberg

Vaterstetten

Weilheimin Oberbayern

Moosburgan der Isar

Holzkirchen

Gra ng beiMünchen

Tutzing

Ammersee

9

9

88

95

96

96

8

8

94

9492

92

99

Paar

Inn

Inn

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Isar

Isar

Große Vils

Kerngebiet

Peripherie

Äußere Peripherie

© m

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Ope

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eetM

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DbL

BEDEUTENDE VERTRÄGE IN MÜNCHEN

Quartal Lage Unternehmen Fläche (m²)

Q3 Vaterstetten KraussMaffei 230.000

Q3 Weilheim i. OB Xylem 15.000

Q1 Hohenbrunn Handelsunternehmen 11.500

Q2 Odelzhausen Noerpel-Gruppe 9.800

Q3 Weßling Messring 7.200

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT MÜNCHEN

2018 2019 Trend 2020

Höchstmiete 7,00 €/m² 7,00 €/m²

Durchschnittsmiete 6,10 €/m² 6,10 €/m²

Flächenumsatz 243.000 m² 419.000 m²

– davon Eigennutzer 2,7 % 10,7 %

– davon Neubau 39,0 % 69,3 %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

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RUHRGEBIET

DRITTBESTES ERGEBNISMit einem Flächenumsatz von 493.000 m² verfehlte der Lo-gistik- und Lagerflächenmarkt des Ruhrgebiets zwar knapp das Vorjahresresultat (-6 %), erzielte aber trotzdem das drittbeste Ergebnis der letzten zehn Jahre. Dass 2019 ein gutes Jahr war, zeigt sich auch daran, dass der langjähri-ge Durchschnitt um stolze 18 % übertroffen werden konnte. Der klar erkennbare Aufwärtstrend der vergangenen Jah-re hat sich somit nachhaltig fortgesetzt. Verantwortlich hierfür ist vor allem eine breit aufgestellte Nachfrage, was auch durch die Tatsache dokumentiert wird, dass sich der Flächenumsatz über das gesamte Marktgebiet verteilt. Zu den wichtigsten Abschlüssen gehörte neben zwei Eigen-nutzertransaktionen von Edeka in Oberhausen (90.000 m²) und der Ferdinand Bilstein GmbH & Co. KG in Gelsenkirchen (45.000 m²) eine Anmietung des Handelsunternehmens L-Shop-Team GmbH in Unna über 53.500 m².

HANDEL TRÄGT DIE HÄLFTE BEINach einem etwas schwächeren Ergebnis 2018 haben Han-delsunternehmen 2019 wieder Fahrt aufgenommen und die Hälfte zum Gesamtumsatz beigetragen. Neben der bereits erwähnten Anmietung waren daran auch der Vertrag eines E-Commerce-Unternehmens über 15.800 m² in Unna sowie eine Vielzahl kleinerer und mittelgroßer Abschlüsse betei-ligt. Die 2018 führenden Logistikdienstleister müssen sich mit Platz zwei begnügen, was einem Anteil von einem Vier-tel entspricht. Dass sie mit diesem Resultat spürbar hinter ihrem üblichen Anteil zurückbleiben, ist vor allem fehlen-den Großverträgen geschuldet, die das Ergebnis noch ein Jahr zuvor gepusht hatten. Zulegen konnten demgegenüber Produktionsunternehmen, die mit 22 % den besten Wert der letzten Jahre verzeichnen.

REGE NACHFRAGE IN ALLEN SEGMENTENBemerkenswert ist vor allem, dass sich der Beitrag von Großabschlüssen über 20.000 m² nur auf vergleichsweise geringe 42 % beläuft und damit spürbar niedriger liegt als in den letzten Jahren. Die Nachfrage richtete sich demzu-folge auch stark auf kleine und mittelgroße Flächen. Un-terstrichen wird diese Aussage dadurch, dass alle übrigen Größenklassen sowohl ihren relativen Umsatzanteil als auch das absolute Volumen steigern konnten. Das lebhafte Marktgeschehen fußt damit auf einem breiten Fundament und ist nicht von wenigen Großdeals abhängig.

FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IM RUHRGEBIET

in %

6,8

9,5

73,1

10,6

≥20.001 m²

12.001–20.000 m²

8.001–12.000 m²

5.000–8.000 m²

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IM RUHRGEBIET*

in %

Handelsunternehmen

Logistikdienstleister

Industrie / Produktion

Baugewerbe / Handwerk

Sonstige

58,519,9

16,9

4,4

* Abschlüsse ≥ 5.000 m² © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IM RUHRGEBIET*

in m² Ø 417.000 m²

* Abschlüsse ≥ 5.000 m²

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

1.000.000

800.000

600.000

400.000

200.000

292.

000

2011

49,9

25,9

22,1

42,4

23,6

19,1

14,9

239.

000

2015

475.

000

2017

915.

000

2016

281.

000

2014

195.

000

2013

337.

000

2012

493.

000

2019

524.

000

2018

1,11,0

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 RUHRGEBIET

24 | 25

RELATIV HOHER NEUBAUANTEILDer Neubauanteil liegt mit erneut knapp 57 % auf dem für das Ruhrgebiet traditionell hohen Niveau. Hierzu beige-tragen haben unter anderem verfügbare Grundstücke, auf denen erst nach längeren Genehmigungsphasen große Pro-jekte realisiert werden konnten. Da die Angebotssituation für Bauflächen jedoch weiterhin angespannt ist, könnte auch der Neubauanteil zukünftig stagnieren bzw. langfris-tig eher rückläufig sein. Die gestiegenen Grundstückspreise und Baukosten wirken sich bereits jetzt auf die Mietpreis-niveaus aus, sodass die Spitzenmiete im Vergleich zu 2018 um 4 % auf 4,90 €/m² gestiegen ist. Erzielt wird sie nicht mehr nur in Duisburg, sondern zunehmend auch im mittle-ren und östlichen Ruhrgebiet.

PERSPEKTIVENVor dem Hintergrund der breit aufgestellten Nachfrage und einer sich insgesamt etwas aufhellenden Konjunktur ist auch für 2020 von einem guten Logistikjahr auszugehen. Al-lerdings dürfte sich das Angebot im Laufe des Jahres etwas verringern, ohne dass ausgeprägte Engpasssituationen zu erwarten sind. Trotzdem werden Gesuche nach großen Flä-chen in vielen Fällen auf Neubauprojekte zurückgreifen müs-sen, sodass ein weiterer Anstieg der Miete wahrscheinlich ist. Ausgehend von einer wieder etwas stärkeren Beteiligung großer Verträge besteht darüber hinaus eine realistische Chance, 2020 die 500.000-m²-Marke wieder zu übertreffen.

DortmundEssenDuisburg

BochumGelsenkirchen

Hagen

Hamm

Mülheim an derRuhr

Recklinghausen

2

2

2 45

45

1

1

3

3

46

40

40

31

57

57

43

43

42

44

44

46

Rhein

Rhein

Ruhr

LippeLippe

Lenne

Ruhr

Herne

1 Duisburger Hafen(logport)

Kerngebiet

© m

apz.

com

- M

ap D

ata:

Ope

nStr

eetM

ap O

DbL1

BEDEUTENDE VERTRÄGE IM RUHRGEBIET

Quartal Lage Unternehmen Fläche (m²)

Q3 Oberhausen Edeka 90.000

Q2 Unna L-Shop-Team 53.500

Q4 Gelsenkirchen Ferdinand Bilstein 45.000

Q4 Werne Imperial 20.300

Q1 Unna E-Commerce-Unternehmen 15.800

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT RUHRGEBIET*

2018 2019 Trend 2020

Höchstmiete 4,70 €/m² 4,90 €/m²

Durchschnittsmiete 3,90 €/m² 4,10 €/m²

Flächenumsatz 524.000 m² 493.000 m²

– davon Eigennutzer 35,1 % 37,4 %

– davon Neubau 75,5 % 56,7 %

* Abschlüsse ≥ 5.000 m² © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

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STUTTGART

ANGEBOT BREMST FLÄCHENUMSATZ WEITER AUSDer Stuttgarter Logistik- und Lagerflächenmarkt kann das grundsätzlich vorhandene Potenzial nach wie vor nicht vollständig umsetzen, sodass der Flächenumsatz mit 153.000 m² geringer ausfällt, als es aufgrund der guten und stabilen Nachfrage zu erwarten gewesen wäre. Das Ergeb-nis bleibt demzufolge knapp 17 % hinter dem Vorjahreswert zurück, und auch der mehrjährige Durchschnitt wird um fast 6 % verfehlt. Verantwortlich hierfür ist in erster Linie das bereits seit Längerem viel zu geringe Angebot, das zum einen auf die besondere geografische Situation des Stutt-garter Kernmarkts zurückzuführen ist. Zum anderen ist der geringere Flächenumsatz aber auch der sehr restrikti-ven Flächenpolitik vieler Kommunen geschuldet. Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass nicht nur in Stuttgart selbst, sondern auch an anderen bevorzugten Standorten, z. B. Böblingen, Sindelfingen oder Esslingen, kaum moderne Neubauflächen zur Verfügung stehen. Viele Unternehmen stehen deshalb zunehmend vor der Entscheidung, auf wei-ter entfernte Regionen, insbesondere im Dreieck Stuttgart-Karlsruhe-Rhein-Neckar, ausweichen zu müssen.

PRODUKTIONSUNTERNEHMEN KLARE NUMMER EINSAufgrund der Stuttgarter Wirtschaftsstruktur stellen Pro-duktionsunternehmen traditionell das wichtigste Standbein der Nachfrage dar. Mit einem Umsatzanteil von 60 % haben sie diese außergewöhnliche Stellung auch 2019 behauptet. An erster Stelle zu nennen ist hier natürlich der Automobil-sektor, der trotz schwieriger Zeiten weiterhin einen großen Flächenbedarf hat – nicht zuletzt, um die E-Mobilität aus-bauen zu können. Da überrascht es nicht, dass der größ-te Abschluss von Daimler in Waiblingen getätigt wurde (42.000 m²). Auf Platz zwei folgen Handelsunternehmen mit 21 %, wozu ein Vertrag des Outdoor-Spezialisten Bergfreun-de (9.900 m²) in Rottenburg beigetragen hat. Vervollstän-digt wird das Podium von Logistikdienstleistern, die knapp 15 % beisteuern.

BREITE NACHFRAGESTREUUNG Aufgrund der Daimleranmietung haben sich Großabschlüs-se über 20.000 m² an die Spitze des Tableaus gesetzt und kommen auf knapp 28 % Umsatzanteil. Abgesehen von die-sem Sonderfall verteilt sich das Resultat ausgesprochen homogen auf die übrigen Größenklassen, die jeweils zwi-schen 12 und 20 % zum Ergebnis beitragen. Die Tatsache, dass dabei gerade kleinere Verträge bis 3.000 m² mit rund 20 % die Spitzenposition einnehmen, unterstreicht die Aus-sage einer insgesamt sehr lebhaften Nachfrage.

FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN STUTTGART

in %

12,5

12,115,0

12,5

27,620,3

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN STUTTGART

in m² Ø 162.000 m²

300.000

200.000

100.000

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN STUTTGART

in %

Industrie / Produktion

Handelsunternehmen

Logistikdienstleister

Baugewerbe / Handwerk

Sonstige59,9

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

21,2

14,5

2019

153.

000

≥20.001 m²

12.001–20.000 m²

8.001–12.000 m²

5.001–8.000 m²

3.001–5.000 m²

≤3.000 m²

2,0 2,4

2017 20182015 20162013 2014

61.0

00

205.

000

108.

000

131.

000

292.

000

184.

000

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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 STUTTGART

26 | 27

GERINGER EIGENNUTZER- UND NEUBAUANTEILDie sehr eingeschränkte Grundstücksverfügbarkeit für die Realisierung von Logistiknutzungen sowohl im Stuttgarter Kernmarkt als auch in vielen Gemeinden im erweiterten Marktgebiet zeigt sich auch bei den im bundesweiten Ver-gleich geringen Eigennutzer- und Neubauanteilen. Beide sind im Vergleich zu 2018 weiter gesunken. Auf Eigennutzer entfallen lediglich 16 %, und der Neubauanteil liegt mit 41 % spürbar niedriger als in vielen anderen Logistik regionen. Vor diesem Hintergrund verwundert es auch nicht, dass sich die enge Angebotssituation in der Mietpreisentwick-lung niederschlägt. Demzufolge ist die Spitzenmiete in den letzten zwölf Monaten um 4 % auf 7 €/m² gestiegen, und auch die Durchschnittsmiete hat um knapp 2 % auf jetzt 5,40 €/m² angezogen.

PERSPEKTIVENAuch für 2020 zeichnet sich keine gravierende Änderung der grundsätzlichen Angebots- und Nachfragerelation ab. Der Markt wird weiter durch einen Angebotsengpass geprägt sein, der den Flächenumsatz limitieren dürfte. Demgegen-über steht eine voraussichtlich weiterhin gute Nachfrage, die bei einer insgesamt leicht anziehenden Konjunktur möglicherweise sogar noch etwas steigen könnte. Vor die-sem Hintergrund wäre es schon als Erfolg anzusehen, wenn 2020 ein Flächenumsatz auf Vorjahresniveau realisiert wer-den würde.

STUTTGART

Karlsruhe

Heilbronn

Pforzheim

Reutlingen

Esslingenam Neckar

Ludwigsburg

Tübingen

Aalen

Sindel ngen Göppingen

Baden-Baden

WaiblingenRastatt

Heidenheiman der Brenz

Leonberg

Bruchsal

Nürtingen

Schorndorf

SchwäbischHall

Sinsheim

Backnang

Crailsheim

Herrenberg

Vaihingenan der Enz

Geislingenan der SteigeAchern

Horb amNeckar

Calw

Nagold

Eppingen

Bad Rappenau

Weil derStadt

Künzelsau

Langenau

Ulm

Welzheim

Lauffen amNeckar

Laichingen

Möckmühl

7

7

7

61

8

8

8

6

66

6

5

5

5

5

81

81

81

65

358

Donau

Neckar

Le R

hin

/ Rhe

in

Le R

hin

/ Rhe

in

Jagst

J agst

Rhein

Rhein

Kocher

Kocher

L'Ill

Necka

r

Neckar

Wörnitz

Jagst

1

2

Stuttgart Hafengebiet

Flughafen Leinfelden-Echterdingen

Kerngebiet

Peripherie

Äußere Peripherie

© m

apz.

com

- M

ap D

ata:

Ope

nStr

eetM

ap O

DbL

1

2

BEDEUTENDE VERTRÄGE IN STUTTGART

Quartal Lage Unternehmen Fläche (m²)

Q2 Waiblingen Daimler 42.000

Q1 Böblingen Automobilhersteller 19.000

Q2 Rottenburg Bergfreunde 9.900

Q1 Fellbach Medi1one medical 8.000

Q3 Reutlingen Guadagno Transport & Logistik 7.000

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT STUTTGART

2018 2019 Trend 2020

Höchstmiete 6,70 €/m² 7,00 €/m²

Durchschnittsmiete 5,30 €/m² 5,40 €/m²

Flächenumsatz 184.000 m² 153.000 m²

– davon Eigennutzer 39,5 % 16,3 %

– davon Neubau 70,1 % 41,2 %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

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T R A N S A C T I O N | C O N S U LT I N G | V A L U AT I O N | P R O P E R T Y M A N A G E M E N T | I N V E S T M E N T M A N A G E M E N T

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40213 DüsseldorfBreite Straße 22

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