Lippold: Betriebliches Rechnungswesen (Kosten- und...

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Ng., 11.01.2006 wopsa.de Seite 1 / 4 Projekt: VWA Thema: WS 2005/06 Empfänger: Absender: Dittmar Nagel Anlage-Datum: 05.05.2005 Status-Datum: 11.01.2006 Lippold: Betriebliches Rechnungswesen (Kosten- und Erlösrechnung), #02 07.12.2005 Die Vorlesung folgt dem in der Literaturempfehlung angegebenen Buch eines Freundes von Dr. Lippold Literaturempfehlung Michael Keilus, Helmut Maltry: „Managementorientierte Kosten- und Leistungsrechnung“, Teubner Verlag, 1. Aufl. vom Februar 2000, ISBN 3519003074 Ziele der Vorlesung Kostenartenrechnung Kostenstellenrechnung Kalkulation Basis ist sein Foliensatz, der für eine Vorlesungsreihe von 12 x 4h aufgebaut wurde ____________________________________________________________ Einbettung eines Zementbetriebs in seine Umwelt Standardanwendungsbeispiel für die gesamte Vorlesung das Rechnungswesen bildet dabei die im Unternehmen vorkommenden Finanzströme ab Zu unterscheiden sind unternehmerische Sachziele welche Produktart in welcher Qualität und Quantität zu welchen Zeitpunkten? („WAS“) und Formalziele Auf welchem Weg sollen unternehmerische Sachziele erreicht werden? („WIE“) Instrumente der Erreichung von Sachzielen wichtigstes ökonomisches Formalziel: Erfolgsziel Der Management-Prozess erfordert Informationen

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Projekt: VWA

Thema: WS 2005/06

Empfänger:

Absender: Dittmar Nagel

Anlage-Datum: 05.05.2005

Status-Datum: 11.01.2006

Lippold: Betriebliches Rechnungswesen (Kosten- und Erlösrechnung), #02

07.12.2005

Die Vorlesung folgt dem in der Literaturempfehlung angegebenen Buch eines Freundes von Dr. Lippold

• Literaturempfehlung

Michael Keilus, Helmut Maltry: „Managementorientierte

Kosten- und Leistungsrechnung“, Teubner Verlag, 1. Aufl.

vom Februar 2000, ISBN 3519003074

• Ziele der Vorlesung

Kostenartenrechnung

Kostenstellenrechnung

Kalkulation

Basis ist sein Foliensatz, der für eine Vorlesungsreihe von

12 x 4h aufgebaut wurde

____________________________________________________________

• Einbettung eines Zementbetriebs in seine Umwelt

⇒ Standardanwendungsbeispiel für die

gesamte Vorlesung

⇒ das Rechnungswesen bildet dabei die im

Unternehmen vorkommenden Finanzströme ab

• Zu unterscheiden sind unternehmerische

Sachziele

welche Produktart in welcher Qualität und

Quantität zu welchen Zeitpunkten? („WAS“)

und Formalziele

Auf welchem Weg sollen unternehmerische Sachziele erreicht werden? („WIE“)

Instrumente der

Erreichung von

Sachzielen

wichtigstes

ökonomisches

Formalziel:

Erfolgsziel

• Der Management-Prozess

erfordert Informationen

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Lenkungs-orientierte

oderVorgabe-/Soll-

Kalkulation

Prospektive Kalkulation Retrospektive Kalkulation

Strategische Kalkulation Taktische Kalkulation Operative Kalkulation

Vorkalkulation Mitlaufende Kalkulation

Nach- oder

IST-KalkulationAngebots-VK Auftrags-VKPlanungs-/

entscheidungsorientierteoder

Prognose-/Planungs-Kalkulation

Kontrollorientierte Kalkulation

• Kalkulation = Ermittlung von Erfolgsbeiträgen (bezogen auf einzelne Kalkulationsobjekte)

⇒ Grundlage der Preisgestaltung

• Im Rechnungswesen gibt es 2 Arten von Rechnungen:

Bestandsgrößenrechnungen

⇒ Zeitpunktorientierte Rechnungen

⇒ z.B. Kassenbestand

⇒ z.B. Bilanz (=Verzeichnis aller Vermögensbestände in

Geldwerten am 31.12., 0:00 Uhr) durch eine Inventur1

Stromgrößenrechnungen (Veränderungen)

⇒ Zeitraumorientierte Rechnungen

⇒ z.B. Gewinn- und Verlustrechnung

⇒ z.B. Zins (numerische Größe und Zeitraum wichtig)

• Der Periodenüberschuß errechnet sich nach der Grundlage

Endbestand = Anfangsbestand (Bestan (Bestandsgröße) + Bestandszugänge (Stromg – Bestandsverminderungen (Stromg

durch

Überschuß = Bestandszugänge – Bestandsverminderungen

Beispiel: Herr Kohr verläßt das Haus am Morgen mit 10,-- im Portemonnai

dann ergibt sich der Endbestand zu:

Anfangsbestand = 10,-- + 100,-- Kontoabhebung – 12,-- Mittagessen + 30,-- Geldrückgabe von K – 34,-- Buchkauf --------- Endbestand = 94,--

Ohne diese Berechnung wüßte er mittels Blick ins Portemonnaie

hat – wie hoch der Endbestand ist –, aber könnte nicht nachvollz

• Man unterscheidet in der Feinstruktur des betrieblichen Rechnungswesens ge

Informationskategorien zwischen

Mengenrechnungen

Grundrechnung der verfügbaren Nutzungspotentiale (Erfassung

der Produktionsfaktoren)

Grundrechnung der Zugangs- und Eingangsmengen (Erfassung

der Repetierfaktoren)

Grundrechnung der Ausbringungs- und Abgangsmengen

1 Inventur ist eine körperliche Bestandsaufnahme, die sich in 1. Zählung und 2. Bewertung gliedert

Negatives Eigenkapital

=

Überschuldung

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dsgröße) röße) röße)

e (Anfangsbestand);

ollege

zwar, wieviel Geld er noch

iehen, wie er zustande kam.

mäß den

des Verzehrs

des Verbrauchs

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und

Wertrechnungen

Grundrechnungen der Auszahlungen, Ausgaben und Kosten

Grundrechnungen der Einzahlungen, Einnahmen und Leistungen

⇒ splitten sich in pagatorische und kalkulatorische Rechnungen

Mengenrechnungen haben unterschiedliche Dimensionen und bilden die Grundlage der

Wertrechnung.

• Ein-/ Auszahlungen sind Erhöhungen/

Verminderungen liquider Mittel und bilden

den Zahlungsverkehr ab.

Einnahmen/ Ausgaben sind Erhöhungen/

Verminderungen von Bargeld, Forderungen

und Verbindlichkeiten und bilden den Güterverkehr ab.

Einnahmen = Einzahlungen + Forderungen

Ausgaben = Auszahlungen + Verbindlichkeiten

• Einnahmen/ Ausgaben sind auf einen Zeitraum bezogen

Forderungen/ Verbindlichkeiten müssen terminiert werden

⇒ es gibt je eine OP(Offene-Posten-)Liste für Debitoren2 und Kreditoren3

• Die operative Erfolgsermittlung knüpft an die

Gütererstellung und den Güterverbrauch an.

⇒ Erträge = Bewertete Gütererstellung

⇒ Aufwendungen = Bewerteter Güterverbrauch

⇒ Kosten = sachzielbezogener bewerteter Güterverbrauch

Ggt.:

Leistungen = sachzielbezogene bewertete Gütererstellung

Der Einkauf von Waren zum Einlagern verursacht keine Kosten.

Die spätere Verarbeitung der Waren verursacht Kosten und stellt Materialaufwand dar.

Unter Tagesumsätze fallen auch Forderungen.

Barzahlung von Löhnen sind Kosten (sofern sich die Lohnzahlungen auf den aktuellen Monat beziehen).

Der Ankauf eines Grundstücks verursacht keine Kosten (wg. fehlender Abnutzung auch keine AfA).

Rohstoffe, die in der Abrechnungsperiode verbraucht werden, sind Materialkosten („Stoffkosten“).

Ein Zielverkauf4 ist eine Leistung (wie bei Barverkauf).

Ein Verkauf stellt Güterverbrauch dar.

• Man unterscheidet Gemeinkosten5 (von: „gemeinsam“) und Einzelkosten, die man einem einzelnen

Kalkulationsobjekt zuordnen kann. Man kann nie alle Kosten verursachungsgerecht eindeutig einem

Objekt zuordnen, – der Spielraum bei der Zuordnung von Gemeinkosten kann für Kostenpolitik

genutzt werden. Da eine vollkommen gerechte Zuordnung ohnehin nicht geht, optimiert man am besten

im Bezug auf die allgemeine Akzeptanz.

• Aufteilung der Kosten nach Verursacherprinzip, Verteilungsprinzip (finale Auslegung,

Einwirkungsprinzip), Tragfähigkeitsprinzip (vermehrt Zuordnung von Kosten zu den Objekten, die

tragfähig sind), Durchschnittsprinzip.

2 Debitor = Schuldner (lat.: debere = „schulden“) 3 Kreditor = Gläubiger (lat.: credere = „glauben“, „vertrauen“) 4 Zielverkauf = Verkauf gegen Rechnung mit Zahlungsziel 5 im Ggs. zu „unechten Gemeinkosten“, das sind Einzelkosten, deren Verwaltung zu aufwändig wäre und die deshalb als Gemeinkosten geführt

werden. Könnten z.B. Stromkosten nur durch Installation von Zählern an jeder Maschine erfaßt werden, so würden wahrscheinlich die Installationskosten den Nutzen übersteigen und man würde die Stromkosten den Gemeinkosten zuschlagen.

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Kostenartenrechnung

Kostenstellenrechnung

Kostenträger(stück)rechnung

Gemeinkosten

Gemeinkosten-zuschlags-

sätze

Einzel-Kosten

Die Verteilung der Gemeinkosten erfolgt nach Schlüsselgrößen

Mengenschlüssel

z.B. Verteilung Stromkosten anhand von Quadratmeter-Verteilung oder Maschinen-Leistung

Wertschlüssel

z.B. Verteilung von Handlingkosten anhand Einzelkosten beim Materialeinsatz

Beispiel: Verteilung der Miete auf Kostenstellen; Mengenschlüssel seien die Quadratmeter

⇒ Miete = 1,2 Mio. / Fläche gesamt = 5.000 m2 / Fläche Kostenstelle = 200 m2

Mietkosten Kostenstelle −=⋅− ,000.48000.5/200,000.200.1

Beispiel: Zuschuß zum Kantinenessen; Wertschlüssel seien die Löhne

⇒ Gesamtlöhne = 525.000,-- / Stellenlöhne = 18.000,-- / Zuschuß = 15.000,--

Zuschuß für die Kostenstelle 29,514,000.525/,000.18,000.15 =−−⋅−

• Kostenkalkulation in 3 Stufen

Kostenartenrechnung: Erfassung und Strukturierung

der Kosten

Kostenartenplan (Kontenrahmen), einmalig

Erfassung der Mengen- und der Wertkomponente

der IST-Kosten

i) Materialkosten

ii) Personalkosten

iii) Betriebsmittel („Potentialfaktoren“)

üblicherweise alles, was

abgeschrieben wird

iv) kalkulatorische Kosten

v) Fremdleistungen

vi) Öffentliche Abgaben/ Kostensteuern

(Versicherungssteuer etc.)

Materialkosten / Mengenkomponente (Materialverbrauchsermittlung, „Stoffkosten“)

Skontrationsrechnung (via Materialentnahmescheine)

Erfassung jeder Lager-Entnahme

Befundrechnung

Inventurmethode (Bestandszählungen in kurzen Zeitabständen)

Rückrechnung

Stücklisten zeigen auf, wieviel Material pro Produkt benötigt wird, – so läßt sich

anhand der Produktionszahlen zurückrechnen, wieviel Material verbaucht wurde

Schätzverfahren

„Was eingekauft wurde, wird wohl auch verbraucht worden sein...“

Forts. folgt

Kostenstellenrechnung

Kostenträger(stück)rechnung