Ligamentäre Verletzungen/Instabilitäten an Fuß und Sprunggelenk

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uß & Sprunggelenk 11 (2013) 1—2

Online verfügbar unter www.sciencedirect.com

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igamentäre Verletzungend Sprunggelenk

as vorliegende Heft der Zeitschrift Fuß & Sprung-elenk beschäftigt sich mit aktuellen Aspekten undntwicklungen auf dem Gebiet der Bandverletzun-en des Sprunggelenkes.

Die Diskussion über die Frage der operativenzw. konservativen Therapie frischer fibularer Kap-elbandrupturen hat sich in den vergangenen 20ahren beruhigt. Heute ist als ,,Goldstandard‘‘indeutig die konservativen Behandlung für dierische, ligamentäre Verletzung des lateralen Kap-elbandapparates am oberen Sprunggelenk (OSG)nerkannt [2,4]. Die funktionelle Therapie bzw.achbehandlung ist der Immobilisation überlegen3].

Nach einer ligamentären Erstverletzung ist aller-ings nach wie vor die Rate persistierender,Probleme‘‘ hoch. Bei bis zu 73% dieser Patien-en rezidiviert die Verletzung [1]. Dann spricht manon einer chronischen Sprunggelenkinstabilität undenau diese ist derzeit Gegenstand intensiver wis-enschaftlicher Untersuchungen.

Im vorliegenden Themenheft beschäftigen wir

ns deshalb mit der Prävention und mit thera-eutischen Aspekten der Kapselbandverletzung amprunggelenk.

ttp://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.11.001

Instabilitäten an Fuß

Zunächst analysieren Del Buono et al. in einerÜbersichtsarbeit den aktuellen Stand des Wissenszur Kapselbandverletzung am oberen Sprungge-lenk.

In der täglichen Praxis wird immer wiederargumentiert, dass eine längerfristige präventiveorthetische Stabilisation des Sprunggelenkes zueiner Reduktion der Funktion der aktiven Stabili-satoren führt. In ihrem Beitrag haben Alt et al.geprüft, ob das Tragen von funktionellen Sprung-gelenkorthesen über einen 6-monatigen Zeitraumzu einer Schwächung bzw. Reduktion der neu-romuskulären Fähigkeiten bzw. der (sportlichen)Leistungsfähigkeit führt.

Sodann werden die Ergebnisse biomechanischerExperimente mit Therapieschuhen dargestellt, diemit instabilen Sohlen versuchen, das Gleichgewichtdes Probanden zu stören. Sensomotorisch aktiviertsoll dadurch eine Verbesserung der funktionellenStabilisation des Sprunggelenkes und des Fußes her-beigeführt werden. Diese ,,Balanceschuhe‘‘, derenEffekte von Turbanski et al. in mehreren hier vor-gestellten Experimenten im Quer- und Längsschnittanalysiert wurden, könnten so zur Prävention vonSprunggelenkverletzungen und zur Sturzprophylaxebeitragen.

Die klassische Versorgung chronisch instabi-ler Sprunggelenke bei nachgewiesener mechani-scher Instabilität ist die operative Rekonstruktiondes fibularen Kapselbandapparates. AnatomischeRekonstruktionsverfahren sind dabei den Tenode-sen überlegen. Nauck und Lohrer stellen eineeigene Fallserie vor. Diese Patienten wurden vorund nach einem Karlsson repair mit einem validier-ten Fragebogen prospektiv untersucht.

Isolierte Verletzungen des Deltabandkomplexessind selten. In der Literatur sind sie kaum beach-tet. Sowohl hinsichtlich ihrer Genese, als auchbezüglich ihrer therapeutischen Konsequenzen sindsie nicht hinreichend untersucht. Lohrer & Nauck

haben die entsprechende Literatur analysiert unddie wenigen eigenen, operativ versorgten Fällestrukturiert ausgewertet.
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Insgesamt ist es mit diesen Arbeiten gelungen,den aktuellen Stand zur Kapselbandverletzung(nicht nur) am lateralen OSG zu referieren, son-dern auch innovative Tendenzen aufzuzeigen, diefür die Diagnostik und Therapie in der täglichenPraxis notwendig sind.

Heinz Lohrer,Frankfurt am Main

Literatur

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Editorial

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