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6 | Dezember 2011/Januar 2012 ISSN 0 178 476507193 F P .b.b. GZ 06Z036931 M www.biokreis.de | www.bionachrichten.de Der Kompoststall Alternative oder Flop? Durchatmen mit der Luft der Bienen Apitherapie bei Atemwegserkrankungen Neue Serie: „Kämpfer ohne Kompromisse“ Hans Spitzl und sein Einsatz gegen Impfungen Krisen gemeinsam meistern Was helfen kann, Tiefpunkte im Leben zu überwinden bn_6_11.qxp 30.11.2011 10:54 Seite 1

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12ISSN

0 178 47

6507193

F P.b.b. G

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Der KompoststallAlternative oder Flop?

Durchatmen mit der Luft der Bienen Apitherapie bei Atemwegserkrankungen

Neue Serie: „Kämpfer ohne Kompromisse“Hans Spitzl und sein Einsatz gegen Impfungen

Krisen gemeinsam meisternWas helfen kann, Tiefpunkte im Leben zu überwinden

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BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 3

AKTUELLES

Liebe Leserinnen und Leser,BIOKREIS

TITEL

BIOWELT36 Neue Serie: „Kämpfer ohne Kompromisse“

Hans Spitzl und sein unermüdlicher Einsatz gegen Impfungen38 Bunte Tupfer im Schnee

So wird der Garten auch im Winter zur Augenweide40 Eine Reise zu mir selbst

Visionssuche in freier Natur – Vier Tage in der Einsamkeit42 Marktplatz48 Verlosung 50 Bücher, Vorschau, Impressum

der Begriff „Burnout“ wird zumSchlagwort für ein beinahe typischesPhänomen unserer Zeit. Immer mehrMenschen leiden unter dem Aus-brennen im Beruf, und längst sind esnicht mehr nur die Manager undPflegekräfte in den Krankenhäusernund Seniorenheimen. Wie Sie demBurnout auf dem Bauernhof vorbeugenkönnen, lesen Sie in unserem Titel-thema. Wir haben es mit „Krisen gemeinsammeistern“ überschrieben, denn bei derRecherche wurde immer wieder deut-lich: Zusammen ist man stärker, wennes darum geht, Tiefpunkte im Leben zuüberwinden. Ob des die Trauer umeinen geliebten Menschen ist oder derStress in der Landwirtschaft – immerkommt es darauf an, dass Freunde undFamilie zu einem stehen. Und darauf,dass man sich, wenn es nicht mehranders geht, professionelle Hilfe holt.

In der Rubrik Biokreis geben wir einenÜberblick darüber, was sich in der EU-Öko-Verordnung ab 2012 voraussicht-lich ändern wird. Wir wägen die Vor-und Nachteile von Kompostställen abund geben Tipps für die Biokontrolle.

Ihre

28 Wege aus der KriseMan braucht ein paar gute Freunde

30 Burnout auf dem Bauernhof Wie man dem Ausbrennen vorbeugen kann

32 Stress oder Lebensqualität? Strategien zur Steigerung der Leistungsfähigkeit

33 Wer die Hofnachfolge regelt, lebt gesünder LSV bietet Seminare an – Männer sprechen über Gefühle

34 Wendepunkte im Leben Vier Menschen erzählen von ihren Erfahrungen

4 Termine 6 Notizen8 Im Namen der Biobauern

Die Bundesvereinigung Ökologischer Landbau mischt sich ein10 Kommentar von Jörn Bender

12 EU-Öko-Verordnung: Das ändert sich 2012 Maßnahmen sollen das Vertrauen in den Ökolandbau stärken

13 Rindfleischmärkte in der Diskussion14 Der Kompoststall – Alternative oder Flop? 16 Durchatmen mit der Luft der Bienen

Apitherapie bei Atemwegserkrankungen 19 Tipps für die Kontrolle 20 Aktuelles aus NRW, Hessen und Bayern24 Ährlich bio! Der Milchviehbetrieb Posch26 Ährlich bio! Der Milchviehbetrieb Weinhart

Inhalt

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4 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

TermineAktuelles

StammtischeBiokreis Bayern

Niederbayern Montag, 12. Dezember, 20 UhrWeihnachtsstammtisch. Aktuelles vomVerband, Jahresrückblick und Ausblickin die Zukunft.Bio-Wirtshaus „Zum Fliegerbauer“Stelzhof 1, 94032 Passau Tel. 0851/9883439 Referent: Sepp Brunnbauer, Biokreis e.V.

Allgäu/Kimratshofen und Allgäu/MarktoberdorfDienstag, 13. Dezember, 20 UhrWeihnachtsstammtisch. Daten-Zahlen-Fakten im Ökolandbau.Gasthaus Fäßle,Landstr.22 87452 KimratshofenReferent: Marc Boehnke, Biokreis e.V.(Mobil: 0151/41838884)

Schwaben/Donau-RiesMittwoch, 14. Dezember, 20 UhrWeihnachtsstammtisch. Daten-Zahlen-Fakten im Ökolandbau.Gasthaus zur Krone, Kirchstr.1486698 Oberndorf am Lech Referent:Marc Böhnke, Biokreis e.V.(Mobil: 0151/41838884)

Oberbayern SüdDonnerstag, 12. Januar, 20 UhrNeujahrsstammtisch. Aktuelles vomVerband, Jahresrückblick und Ausblickin die Zukunft.Klosterschänke, Klosterplatz 2 83623 Dietramszell. Tel.: 08027/904500 Referent: Sepp Brunnbauer,Biokreis e.V.

Oberbayern Mitte Dienstag, 6. Dezember, 20 UhrWeihnachtsstammtisch mit Plätzchenund Glühwein. Bericht von der Vor-standsarbeit und der Entwicklung desVerbandes. Tafernwirtschaft Hüttl,Innerthann 83104 Beyharting Tel. 08065/612 Referent: Franz Strobl,Biokreis e.V.

Oberbayern OstMittwoch, 7. Dezember, 20 UhrWeihnachtsstammtisch. Aktuelles vomVerband, Jahresrückblick und Ausblickin die Zukunft. Braugasthof-Stadtsaal,Stadtplatz 35 84529 Tittmoning.

Tel.: 08683/890959 Referent: Sepp Brunnbauer, Biokreis e.V.

OberfrankenMittwoch, 1. Februar, 20 UhrAktuelles von Verband und Biomarkt.Cafe Krems, Heroldsberg-Tal 1791344 Waischenfeld Referent: Manfred Schmid, Biokreis e.V.(Mobil: 0160/96424594)

MittelfrankenMittwoch, 8. Februar, 20 UhrAktuelles von Verband und Biomarkt.Landgasthof Gotzenmühle 91586 Lichtenau Referent: Manfred Schmid, Biokreis e.V.(Mobil: 0160/96424594)

Oberpfalz/Mitte und NordDonnerstag, 2. Februar, 20 UhrSteinbrand-was tun?Gasthaus zur Linde, Schloßstr. 2592366 Raitenbuch Referent: Manfred Schmid, Biokreis e.V.(Mobil: 0160/96424594)

Oberpfalz OstDienstag, 13. Dezember, 20 UhrAktuelles von Verband und Biomarkt.Hotel zur Post, Marktplatz 8 93167 Falkenstein Referent: Manfred Schmid, Biokreis e.V.(Mobil: 0160/96424594)

Unterfranken/RhönMittwoch, 14. Dezember, 20 UhrSteinbrand - was tun?Gasthof zur Traube, St.-Ulrich-Str. 997688 Poppenroth Referent: Manfred Schmid, Biokreis e.V. (Mobil: 0160/96424594)

Biokreis NRW

Sonntag, 11. Dezember, 14 UhrWeihnachtsfeier auf dem Betrieb Ute und Jochen Lütticke,57489 Drolshagen-Dumicke.Tel.: 02761/834558

14. und 15. DezemberÖko-Milchviehtagung Haus Riswick Terminberichtigung:In der Oktober/November-Ausgabeder Bionachrichten wurde ein falscherTermin bekannt gegeben. Die Öko-Milchviehtagung 2011 des Landwirt-

schaftszentrums Haus Riswick, 47533Kleve, als Gemeinschaftsveranstaltungder Landwirtschaftskammer sowie derÖkoverbände in NRW findet am 14.und 15. Dezember statt. Info und An-meldung: Tel. 02821/996-181Mail: [email protected] oderwww.landwirtschaftskammer.de

Biokreis Mitte Donnerstag, 8. Dezember, 19.30 UhrWeihnachtsstammtisch amKarolinenhof in 36093 Künzell, Dirlos.Tel.: 0661/32000Bericht über zurückliegendeAktivitäten 2011und zukünftige,aktuelle Themen für 2012.

Biokreis auf Winter- und Weihnachtsmärkten

Im Winter, täglich von 10 – 22 UhrSuppen- Punsch- und Glühweintreffam MilchHäusl im Englischen Garten,80539 München, www.milchhaeusl.de

9. – 11. DezemberBiokreis-Milchziegenhof Liebert amWeihnachtsmarkt Schloss Wertingen,86637 Wertingen.

Weihnachtsmärkte Altötting,Eggenfelden und Schärding/Österreichmit Produkten der Biokreis-ImkereiThanner. www.biobiene.de

Veranstaltungen

7. JanuarAuktion für stationsgeprüfte Fleisch-rinderzuchtbullen aus dem Zuchtgebietdes FHB. LandwirtschaftszentrumHaus Düsse, 59505 Bad Sassendorf/Soest

10. – 12. JanuarLandwirtschaftliche Woche in Nord-hessen, Baunatal. Ökologischer Land-bau in Zusammenarbeit mit dem Bera-tungsteam Ökologischer Landbau desLandesbetriebes LandwirtschaftHessen. Themen: Zwischenfruchtanbauu. Humusproduktion für den lang-fristigen Boden- u. Klimaschutz. Info:Dr. Ute Williges Tel.: 06421/[email protected]

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Bild: Reinhard-Simon/pixelio.de

Ökologisches Zentrum Passau-Stelzlhof e.V.Ökostation des Bund Naturschutz für Niederbayern

Stelzlhof 1 · 94034 PassauTelefon 08 51 / 9 66 93 66Stadtbus-Linie 6/Stelzlhof

www.stelzlhof.de

Bio-Wirtshaus "Zum Fliegerbauer"

Genießen Sie im Winter köstlichen Enten- und Gänsebraten und reservieren Sie bitte rechtzeitig für Ihre Weihnachtsfeier.Wir bieten Platz für bis zu 90 Gäste an.Menüs – Buffets – Catering in Bio-Qualität.Auch außer Haus oder zur Abholung.

Geöffnet Mo.-Do. 16 - 1 Uhr Fr.-So. & Feiertage 10 - 1 Uhr und auf Anfrage Bitte reservieren Sie unter: Tel. 0851 - 988 34 39 www.biowirtshaus.de

Verbringen Sie zum Jahreswechsel festliche Stunden in stilvollem Rahmen!

Ökologisches Zentrum PassauStelzlhof

Sonntag, 11. Dezember, 13 UhrWinterschwammerl. Auch im Winter gibt es Pilze. Und diese selte-nen, schönen Pilze wollen wir ihnen bei einerWanderung zeigen.

Treffpunkt: Stelzlhof Leitung: Karl HaberzettlDurchführung: Wolfgang Bachmeier, GoreGrimbs, Christian Stark, Hubert Geißler

Teilnahmegebühr: 5 Euro Die Wanderung findet nur statt, wenn keinSchnee liegt.

11. JanuarAbendliche Veranstaltung rund umsGrünland gemeinsam mit der Bioland-Regionalgruppe HSK und BetriebDümpelmann & Hartmann in 57392Schmallenberg-Lenne.

20. – 21. JanuarUmstellungskurs zum ökologischenLandbau.Gasthaus Kraus, 96114 HirschaidInfo: FZ Ökolandbau, AELF BambergTel: 0951/8687-81

25. JanuarBesuch im Düsseldorfer Landtag,Führung und Gespräch mit demAbgeordneten der Grünen undLandwirt Norwich Rüße, Steinfurt.

28. JanuarFleischrindertag Hessenhalle Alsfeld

20. - 29. JanuarGrüne Woche, Berlin, in der BiohalleGemeinschaftsstand von Biokreis e.V.,BVÖL und dem Weingut Hoffmann. Halle 6.2 A / Stand Nr. 101www.gruenewoche.de

1. FebruarÖko-Milchviehtag MittelfrankenGasthaus Schwarz, 91575 Windsbach.Info: AELF Bamberg Tel. 0951/8787-81

2. FebruarÖko-Milchviehtag Ober- undUnterfranken. Restaurant Schormühle,95349 Thurnau. Info: AELF BambergTel. 0951/8787-81

2. FebruarGemeinsames Umstellungsseminar derLandwirtschaftskammer und der Öko-verbände in NRW.Landwirtschaftszentrum Haus Düsse,59505 Bad Sassendorf/Soest.

15. – 18. FebruarBioFach 2012, NürnbergBiokreis e.V. Halle 7 / Stand 241

24. MärzMitgliederversammlung Biokreis-Erzeugerring e.V.

24. MärzMitgliederversammlung Biokreis e.V.

24. Januar 2012: Tagesseminar9 - 12 Uhr Vortrag „Wassergeheimnisse - Vom Bibelwissen bis zur

Naturwissenschaft“ Referent: Prof. Dr. Manfred Hoffmann.ab 13 Uhr Vortrag zu den Themen Energieoptimierung, EM Keramik,

Wasserverwirbler. Referent: Otto Hurnaus, Biobauer, EM-Anwender, Pionier und Visionär

4. Februar 2012: Tagesseminar9 – 14 Uhr Bodenseminar mit Biobauer Ernst Frischknecht

ab 14 Uhr Vortrag von Dr. Kreuzinger, Tierarzt aus dem Kremstal, überErfahrungen mit EM.

Veranstaltungsort: Gasthof Graf Arco-Hof, Birnbacher Str. 1, 84364 Brombach

Info und Anmeldung: Josef Kreileder, Aigenerstr. 35, 94072 Bad Füssing/Irching

Tel.: 08537/687 Fax: 08537/919839Unkostenbeitrag pro Tag: 25 Euro

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NotizenAktuelles

Wer mehr über Bienen und Imkereierfahren, vielleicht sogar selbsteinen Artikel zu diesen Themenschreiben möchte, ist auf derHomepage www.carpebiem.de rich-tig. Sie bietet Imkern und Land-wirten ein gemeinsames Forum, indem sie sich austauschen undKooperationen zur Bestäubung ver-einbaren können. Über ein Adres-senverzeichnis können Interessierteherausfinden, wo etwa das nächsteBienenmuseum oder der nächsteImkereiverein in der Nähe ist.Zudem wird über Bestäubung unddie Hintergründe des Bienensterbensinformiert. Im Bienen-Wiki, dasnoch im Aufbau ist, erfahren Sie vielWissenswertes über das drittwich-tigste Nutztier des Menschen.Fachmänner- und Frauen sind aufge-fordert, gemeinsam an dem Online-Nachschlagewerk weiter zu arbeiten.Hinter der Idee steckt übrigensBiokreis-Bestäubungsimker ReinoldSingel aus Gilching (LandkreisStarnberg).

Bienen-Wiki ist online

Vielfach süßer als Zucker, natürlichgewachsen und komplett kalorienfrei:Seit 3. Dezember ist Süßstoff aus derSüßpflanze Stevia legal in Europa zuge-lassen. Der Durchbruch für Stevia seidie Entscheidung allerdings noch nicht,urteilt Stevia-Forscher Dr. Udo Kienlevon der Universität Hohenheim. Dennin Lebensmitteln dürfen nur vergleichs-weise geringe Mengen verwendet wer-den. Auch Landwirte dürfen dasSüßkraut noch nicht anbauen. Doch dieTeilzulassung sei ein wichtiger Schrittfür die Verbraucher, das Zukunfts-potential der Pflanze sei weiterhinenorm. Die 100-Prozent-Stevia-Limodürfte es trotzdem so schnell noch nichtgeben. „Mit den Vorgaben der EU kön-nen ab Dezember maximal 30 Prozent

des Zuckers ersetzt werden“, erklärtKienle. Außerdem gäbe es in derLebensmittel-Industrie noch enormenEntwicklungsbedarf. „Die Herstellungs-verfahren der Steviolglykoside sindnoch nicht einheitlich genug. JederHersteller macht es etwas anders undjedes Mal schmeckt der Stoff etwasanders. Das Problem ist, dass sie nichtjedem gleich schmeckt – und nicht mitjedem Produkt harmoniert.“ Was Folgenin der Verbraucher-Akzeptanz hat. BeiStudien mit verschiedenen Produktenhat ein Viertel der Tester alle Variantenabgelehnt. Ein weiteres Viertel war mitallen Produkten zufrieden. Die Hälfteaber unterschied sehr stark zwischenverschiedenen Produkten: Die Urteilereichten von sehr gut bis sehr schlecht.

EU erlaubt Stevia-Süßstoffe

Bild: uni-

hohenhei

m.de

Um ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen,können sich Biobauern und -verarbeiterkostenlos auf der Online-Plattformwww.meinbioportal.de eintragen. Hierfinden Verbraucher unter anderem Bio-

Bioportal im Internet – Jetzt eintragen!bäcker, Biometzger, Biosupermärkteund -fachgeschäfte, Wochenmärkte undBiorestaurants sowie Biobauernhöfedirekt in ihrer Nähe. Außerdem erwar-ten sie Informationen und Tipps fürgesunde Ernährung, zu vitaminreichemObst und Gemüse, zu unbehandelterNaturkost und Kräutern, zu Natur-produkten und natürlichen Nahrungs-mitteln, zu biologischer und ökologi-scher Landwirtschaft und artgerechterTierhaltung. Der Biokreis hat sichbereits registrieren lassen und wirdebenfalls auf der Homepage vorgestellt.

Screenshot

Der Ökolandbau hat im Vergleich zuanderen Forschungsgebieten (z.B.der grünen Biotechnologie) einengeringen Stellenwert und somit aucheine geringe Priorität bei der Ver-gabe von Forschungsmitteln. DieForschungsprogramme können beiWeitem nicht Schritt halten mit demBedeutungswachstum der Branche.Das Projekt „Interessenvertretungfür die Ökolandbau-Forschung“ desBund Ökologische Lebensmittel-wirtschaft (BÖLW) und der Hoch-schule für nachhaltige EntwicklungEberswalde (HNEE) mit Unter-stützung der Software AG Stiftunghat deshalb das Ziel, eine Argu-mentationsgrundlage für die Interes-sensvertretung der Forschung für dieökologische Land- und Lebens-mittelwirtschaft zu schaffen. Akteureund politische Vertreter sollen damitin die Lage versetzt werden, sicheffektiver für die Entwicklung derÖkolandbauforschung einzusetzen.

Projekt fürÖkolandbau-Forschung

Stevia wird an der Universität Hohenheim schon seit Längerem für Forschungszwecke angebaut.

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Notizen Aktuelles

Fehlgeburt. Es wurde 1998 aufBetreiben der Industrie massiv verän-dert und auf den Bereich der belebtenNatur ausgeweitet, ohne dabei ausrei-chend klare Grenzen zu ziehen. Jetztsehen wir die Folgen: Tierversuche mitMenschenaffen werden zum Spekula-tionsobjekt, Gene von Menschen, Tie-ren und Pflanzen über das Patentrechtmonopolisiert. Es geht hier nicht mehrum den Schutz von Erfindungen, son-dern schlichtweg um Ausbeutung derbelebten Natur“, so Then. Zuletzt wardas Europäische Patentamt wegen derPatentierung von konventionell gezüch-teten Pflanzen wie Tomaten und Brok-koli unter Druck geraten. VergleichbareBeispiele wie Patente auf Melonen oderGriechischen Bergtee finden sich auchin der veröffentlichten „SchwarzenListe“. Testbiotech und „Kein Patentauf Leben!“ untermauern mit der Unter-suchung auch die Forderung des inter-nationalen Bündnisses „Keine Patenteauf Saatgut!“ nach einem Verbot derPatentierung von Pflanzen und Tieren.

Der Testbiotech e.V., Institut für unab-hängige Folgenabschätzung in derBiotechnologie in München, hat eine„Schwarze Liste“ europäischer Patenteveröffentlicht. Zusammen mit derInitiative „Kein Patent auf Leben!“ hatTestbiotech hierfür zehn umstrittenePatente recherchiert und bewertet, dieseit 2009 vom Europäischen Patentamterteilt worden sind. Darunter ist unteranderem eines, das sich auf Schim-pansen bezieht, die in der Pharma-forschung eingesetzt werden sollen. Siewurden gentechnisch so manipuliert,dass sie an Epilepsie erkranken.Außerdem gibt es Patente auf menschli-ches Sperma, auf Gene von Krebs-patienten so wie auf Gene von Spitzen-sportlern. Diese Beispiele verdeutli-chen, dass die ethischen Grenzen imEuropäischen Patentrecht neu definiertwerden müssen, erklärt Christoph Thenvon Testbiotech. Auch die Fragedanach, was überhaupt eine Erfindungist, muss auf den Prüfstand: „DasEuropäische Patentrecht ist eine

„Schwarze Liste“ europäischer Patente veröffentlicht

Die Gene von Schimpansen wurden so manipuliert, dass die Tiere an Epilepsie erkranken. So sollen siedann der Pharmaforschung dienen.

BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 7

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Bild: Katz

ensteine

r/pixelio.

de

Im Artikel „Die Zukunft hat es in sich“in der Oktober-Ausgabe der Bionach-richten ist uns ein Fehler unterlaufen.Der genveränderte Mais MON 810 desSaatgutkonzerns Monsanto darf inDeutschland nicht angebaut werden.Zwar wurde er 1998 in der Europä-ischen Union für den kommerziellenAnbau zugelassen und zwischen 2005

und 2008 auch auf einer kleinen Flächein Deutschland angebaut. Doch 2009wurde der Anbau wieder verboten. Inden Mais ist ein Gen gegen den Schäd-ling Maiszünsler – einen Schmetterling– eingebaut. Deutschland ist eines vonsieben Ländern in der EU, die gegen dieeinzige in Europa zugelassene Mais-sorte ein Anbauverbot aussprachen.

Berichtigung

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8 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

Agrarpolitik & MarktAktuelles

Am 31. August haben dreideutsche Anbauverbände dieBundesvereinigung Ökologi-

scher Landbau (BVÖL) gegründet.Biopark im Norden, Verbund Öko-höfe im Osten und Biokreis imSüden haben sich damit ein gemein-sames Dach geschaffen. Im Interviewmit den Bionachrichten sprechen dieInitiatoren und VorstandsmitgliederSepp Brunnbauer (Biokreis) undGottfried Marth (Biopark) über ihreZiele, ihre Zusammenarbeit und dieGlaubwürdigkeit des Ökolandbaus.Ein Interview:

Sepp Brunnbauer, Gottfried Marth,warum war es notwendig, die BVÖLzu gründen?Sepp Brunnbauer: Der Ökolandbauverliert seit geraumer Zeit politisch undwirtschaftlich an Boden. Trotz des wei-terhin zweistelligen Wachstums derBiobranche und weiten Angebots-lücken ist der Umstieg auf Ökolandbaunicht attraktiv. Biobetriebe in unserenRegionen sind zunehmend internatio-nalem Konkurrenzdruck ausgesetzt.Was fehlt, sind Anreize, und diese zuschaffen, ist Aufgabe der Politik. Hiersehen wir Defizite, die es dringendabzubauen gilt. Gottfried Marth: Über den BundÖkologische Lebensmittelwirtschaft(BÖLW) ist eine ausgleichende Interes-sensvertretung der Landwirte schwie-rig, da hier die Dachverbände für Ver-

arbeitung und Handel maßgeblich denTon mit angeben. Mit der BVÖL bün-deln wir unsere Ressourcen und Kom-petenzen, um uns stärker im Bran-chenverband einzubringen und gemein-sam effektiver die Politik zu beeinflus-sen.

Was genau ist das Ziel der Verei-nigung, und welche Aufgaben wer-den Sie verfolgen? SB: Hauptziel der BVÖL ist es, sichfür die Interessen der heimischen Bio-betriebe einzusetzen. Sie versteht sichals Erzeuger-Plattform, die praxisnaheLösungen erarbeitet. Alle Vorstands-mitglieder sind selbst Landwirte undwissen, dass Rahmenbedingungenlandwirtschaftlich machbar sein müs-sen. Nur so sichern wir die Glaubwür-digkeit der Biobranche.GM: Eine intensivere Kooperation imÖkolandbau war längst überfällig,damit die Konkurrenz der Verbändenicht länger auf dem Rücken derBauern ausgetragen wird. Wir wollenüber die einigende Vision der BVÖLden Zusammenhalt der Verbände aufder Erzeugerebene stärken und regel-mäßige Begegnungen unter denMitgliedern ermöglichen.SB: Die fachliche Arbeit wird überAusschüsse, Tagungen und Seminaregeschehen. Zudem sind bundesweiteProjekte im Bereich Vermarktung undÖffentlichkeitsarbeit vorstellbar, diedie Verbindung zwischen Erzeuger undVerbraucher fördern.

Biokreis und Biopark treten zum 31.Dezember aus dem BÖLW aus undwollen gemeinsam als BVÖL wiederMitglied werden. Wie genau wollenSie dort zusammenarbeiten?SB: Wir werden auch weiterhin kom-petente Verbandsvertreter in Arbeits-gruppen entsenden und als ehrenamtli-che BVÖL-Vorstände repräsentativeAufgaben arbeitsteilig wahrnehmen.Einzelverbandspositionen stimmen wirab und legen die gemeinsame Stoß-richtung fest. Für die geplante BÖLW-Strukturreform, bei der die Land-wirtschaft ein stärkeres Gewicht erhal-ten soll, wollen wir uns besonders ein-setzen. GM: In Kürze klären wir mit demBÖLW die Details der BVÖL-Auf-nahme zum 1. Januar. So bleiben wirohne Unterbrechung in der Branchen-Plattform eingebunden.

Kritiker innerhalb der Biobranchebefürchten, dass Ihre Verbands-neugründung die Biobranche spaltenund damit schwächen könnte…SB: Diese Ängste sind unbegründet.Sie rühren zum einen her von derErfahrung des Auseinanderbrechensder Arbeitsgemeinschaft ÖkologischerLandbau (AGÖL). Dazu kommen aktu-elle Bedenken, dass die geplante zwei-gliedrige Kammerstruktur des BÖLW –mit einer Landwirtschaftskammer undeiner für Herstellung und Handel – alsdessen Spaltung wahrgenommen wer-den könnte. Wir nehmen diese Ängste

Im Namen der BiobauernDie neue Bundesvereinigung Ökologischer Landbau mischt sich ein

Bild: Jan

a Werner

Arbeiten eng zusammen: Sepp Brunnbauer (Biokreis) und Gottfried Marth (Biopark).

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Agrarpolitik & Markt Aktuelles

BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 9

ernst, erwarten jedoch von derKammerstruktur im BÖLW einen fai-ren Interessensausgleich – und zwarintern. Gemeinsame Interessen gilt esdann nach außen durchzusetzen. Abereben „gemeinsame Interessen“ undnicht Einzelinteressen, wie dies in derVergangenheit geschehen ist. Eineengere verbandsübergreifende Zusam-menarbeit auf der Erzeugerstufe siehtauch der BÖLW-Vorstand positiv.

Will die BVÖL auch über denBÖLW hinaus politisch in Erschei-nung treten?SB: Wir gehen davon aus, dass BVÖLund BÖLW sich bei Erzeugerthemeneinig werden. Mit einer funktionieren-den, fairen Interessenabstimmung, wirdsich die BVÖL vor allem auf dieMitarbeit im BÖLW konzentrieren.Wenn jedoch gegen existentielle Inte-ressen unserer Mitgliedsbetriebe Politikgemacht wird, dann werden wir uns alsBundesvereinigung auch öffentlich zuWort melden. Das kann die Brancheinsgesamt nur stärken. GM: Unser Ziel ist es, bei allen Fragendes Ökolandbaus als relevanter Ge-sprächspartner wahrgenommen zu wer-den und so unseren Einfluss in Brüsselbei der Erarbeitung europäischerRahmenrichtlinien zu stärken. Da gehtes nicht um BVÖL oder BÖLW. Damüssen alle an einen Tisch und bespre-chen, was Sache ist. Die Orga-nisationen müssen den Betrieben die-nen, nicht umgekehrt.

Die BVÖL als Dachverband der Bio-bauern deutet auf eine gewisse Nähezum Deutschen Bauernverband(DBV) hin... SB: Die BVÖL wurde ohne Zutun desBauernverbandes gegründet. Dort, wouns andere Organisationen unterstützenkönnen – sei es die Arbeitsgemein-schaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)oder eben der Bauernverband – suchen

zum Erhalt von Arbeitsplätzen. DieseLeistungen müssen entlohnt werden,und zwar je Hektar, unabhängig vonder Hofgröße. Währnd Großbetriebeeinen stärkeren Schub für Innovationenerzeugen, sind Familenbetriebe An-sprechpartner vor Ort und werten länd-liche Regionen auf.

Wen sähen Sie gern noch alsMitglied in der BVÖL?SB: Die BVÖL steht allen Anbau-verbänden offen, um die Basis für eineverbandsübergreifende Kooperation zuerweitern. Derzeit kommen Biokreis(40.000 ha/980 Mitglieder), Biopark(140.000 ha/650 Mitglieder) und Ver-bund Ökohöfe (20.000 ha/160 Mit-glieder) zusammen auf etwa 1.800Mitglieder, die 200.000 Hektar Flächeökologisch bewirtschaften. Das ist einguter Anfang. Dabei wird es aber mit-telfristig nicht bleiben.

Wie sehen die nächsten Schritte fürdie BVÖL aus?GM: Nach den Mitgliederversamm-lungen Ende 2011/Anfang 2012, dieunter anderem über die finanzielle Aus-stattung der neuen Vereinigung ent-scheiden, wird die BVÖL personell undstrukturell ausgebaut. Die Organisationder Aufgaben und die Kooperation mitrelevanten Verbänden, Institutionenund Persönlichkeiten wird über dieGeschäftsstelle in Berlin geschehen.SB: Die Entwicklung der BVÖL wirdvon den Interessen der Einzelverbands-mitglieder bestimmt. Auch die Frage,inwieweit der BÖLW unsere Positionenauf die politische Bühne bringt, wirdeine Rolle spielen. In der nächsten Zeitwerden wir den Dialog mit weiterenAnbauverbänden fortführen und denMesseauftritt für die Grüne Woche2012 vorbereiten. Über die jeweiligenVerbandszeitschriften halten wir unsereMitglieder auf dem Laufenden.Das Gespräch führte Simone Kuhnt.

wir, wie bereits in der Vergangenheit,die strategische Koalition.

Bei speziellen Themen vertreten Bio-kreis, Biopark und Verbund Ökohöfeabweichende Positionen. Wie gehtdie BVÖL damit um? GM: Unterschiedliche Positionen gibtes zwischen allen Verbänden. Sonstwären wir ja schon alle unter einemHut. So bestehen beispielsweise ver-schiedene Ansichten hinsichtlich derKappung und Degression der EU-Agrarsubventionen. Der Verbund Öko-höfe lehnt zudem Enthornung ab.Unabhängig davon wünschen sich alleVerbände praktikable Lösungen bei derNeugestaltung der Monogastrier-Füt-terung. Diese wollen wir erarbeiten undmit Politikvertretern in Berlin undBrüssel diskutieren. SB: Wir wollen gemeinsam in dieZukunft blicken. Hierbei stehen über-einstimmende Anliegen unserer Bau-ern, Winzer und Imker im Vordergrund.Über Differenzen aufgrund unter-schiedlicher Richtlinien werden wiraber innerhalb der BVÖL im Gesprächbleiben und diese ergebnisoffen disku-tieren.

Auf welche Weise werden die Ost-West-Unterschiede die Arbeit derBundesvereinigung beeinflussen? GM: Ich sehe es als große Chance,dass wir das bundesweit erste Öko-bündnis bilden, bei dem Ost und Westgleichberechtigt beteiligt sind, sowohlhinsichtlich der Mitgliedsverbände alsauch im Vorstand. Dabei ist es erklärtesZiel, die unterschiedlichen Gegeben-heiten der Verbandsmitglieder kon-struktiv zu bearbeiten und gleichzeitigeine transparente Meinungsbildung undEntscheidungsfindung sicher zu stellen.SB: Öko-Landwirte erbringen gesamt-gesellschaftliche Leistungen im Land-schafts- und Tierschutz, zur Stärkungregionaler Wirtschaftskreisläufe und

Bild: Jan

a Werner

Die Gründungsmitglieder der BVÖL v.l..: Sepp Brunnbauer, Jana Werner, Jürgen Hartmann, Gottfried Marth, Carsten Niemann, Delia Micklich, Heinrich von Bassewitz und Ariane Müller.

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Manchmal sieht man jabekanntlich den Wald vorlauter Bäumen nicht.

So ist es möglicherweise zu erklären,warum viele Landwirte an den deut-schen Mittelgebirgsstandorten im-mer noch glauben, benachteiligt zusein.

Ist das Gras auf der anderen Seite desZaunes aber tatsächlich immer grüner?Vielleicht deshalb, weil man nicht wieanderswo in jeder Himmelsrichtungmindestens eine Maisfläche erblickt?Weil die Nitratwerte im unbezahlbarenGrundwasser eher bei 5 als bei 50Milligramm Nitrat/Liter liegen, oder

weil das für den Klimaschutz so wich-tige Grünland in den letzten 30 Jahrennur um ein Viertel und nicht gleich um70 % (wie im Münsterland) abgenom-men hat?

Sicher – wer im November die Agri-technica bestaunt hat, suchte oft verge-bens nach dem Vierkreiselwender oderdem Mähwerk mit gut zwei MeternArbeitsbreite. Aber stand dort in Han-nover überhaupt die Technik für dendeutschen Durchschnittsbetrieb? Ost-europa und Zentralasien – so wird einLandtechnikexperte in der Neuen Os-nabrücker Zeitung zitiert – sind dieNachfragemärkte der Zukunft. Beinahewie ein Hohn klingt es da, wenn es indem entsprechenden Artikel sinngemäßweiter heißt: „Viele Hersteller bietenauch Geräte an, die sich für bäuerlicheBetriebe eignen“. Da glaubt man dannschon eher, dass es mehr eine Messeder deutschen Landtechnik als eine derdeutschen Landwirtschaft ist.

Aber zurück zum Ausgangspunkt – dieLebensqualität in den wald- und wei-denreichen Regionen der Mittelgebirgeist ein hohes Privileg, das nicht nur denMenschen vor Ort, sondern als öffentli-ches Gut der ganzen Republik quasi alsgrüne Lunge der Artenvielfalt und desGewässerschutzes dient.

Dass dies in Zeiten globaler Märkteund Konkurrenzen nicht unter einerKäseglocke geschieht, sollte auchdenen bewusst sein, die von Zeit zuZeit über die Vergabe unserer Steuer-und Fördergelder entscheiden. Allerpersönlichen Lebensqualität zum Trotz,lässt die betriebliche Ökonomie jeden-falls Formen einer betont extensivenBewirtschaftung dieser Naturräumeimmer weniger zu. Gut nur, dass Öko-nomie für manchen Menschen nichtalles im Leben ist und deshalb derMittelgebirgler und Ökolandwirt ge-fühlt oft weniger benachteiligt ist, alsauf dem Rechenpapier!

Ist das Gras auf der anderen Seite immer grüner?

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10 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

Aktuelles Agrarpolitik & Markt

Kommentar von Jörn Bender

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12 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

Das kommende Jahr wird vonSeiten der EU einige Verän-derungen für den Ökoland-

bau mit sich bringen. Inwieweit diesesofort umgesetzt werden können, istderzeit aber noch nicht vollständigentschieden; es stehen noch einigeSitzungen von Ausschüssen undKommissionen aus. In vielen Belan-gen haben die Ökoverbände, vorallem der Biokreis, versucht, mitzu-wirken, um praktikable Lösungenfür die Betriebe zu erreichen.Prinzipiell gilt: Der Ökolandbau sollnicht benachteiligt, sondern für dieVerbraucher plausibler und transpa-renter gemacht werden. Im Vorder-grund stehen bei allen Maßnahmen,die vor allem in der Tierhaltung weit-reichend sein werden, die Vertrau-enswürdigkeit und Authentizität desÖkolandbaus. Ein Ausblick:

FerkelkastrationHier ist noch nicht entschieden, wie aufLandesebene verfahren wird. Ab 2012ist die betäubungsfreie Kastration nichtmehr zugelassen, aber auf eine alterna-tive Methode (Immunokastration,Kastration unter Gabe von Schmerz-mitteln, Lokalanästhesie oder Narkose)hat man sich noch nicht geeinigt.

EnthornungBei der Enthornung von Wiederkäuernist vorgegeben, was zu unternehmenist, um den Eingriff des Enthornens soschmerzfrei wie möglich für das Tier zugestalten: Das Kalb sollte ruhig gestellt(sediert) werden, Schmerzmittel verab-reicht bekommen, und es muss eineLeitungsanästhesie erfolgen. Weiterhinmuss das Kalb innerhalb von sechsWochen nach der Geburt enthornt wer-den. Dieser Vorgang ist zu dokumentie-ren. Ob dieser Arbeitsgang – wie in derSchweiz – mit einem Sachkundenach-weis möglich sein wird, ist noch nichtentschieden.

FachberatungBiokreis

FütterungDie Änderungen beim Thema Füt-terung sind noch nicht vollständig bera-ten. Derweil ist von der Vorgabe auszu-gehen, dass ab 2012 die hundertprozen-tige Biofütterung von Monogastriernansteht. Bisher waren fünf Prozentkonventionelles Eiweißfutter in derRation zulässig. Die Verbände schlugenvor, bis 2017 die Fünf-Prozent-Regelung gelten zu lassen und danachimmer ein Prozent pro Jahr zu verrin-gern, sofern die Versorgung gewähr-leistet ist. Die Kommission hat abernoch nicht über den Vorschlag von dreiProzent bis 2012 und danach einProzent bis 2013 abgestimmt, hier istalso noch alles offen. Mit einerEntscheidung ist im Januar/Februar2012 zu rechnen. Wer in Bayern bis zurrechtskräftigen Aussage noch die Fünf-Prozent-Regelung anwendet, soll nichtrückwirkend sanktioniert werden.

BiogasanlagenIm Jahr 2012 sind die Kontroll-behörden angehalten, Biogasanlagenverstärkt auf den Einsatz von GVO-freien Substraten sowie auf Zusatz-stoffe zu prüfen, die verwendet wer-den, um angeblich den Gärungsprozesszu stabilisieren. Hier werden zumBeispiel Harnstoff und Biomüll etc.eingesetzt, um das Bakterienmilieu imGleichgewicht zu halten.

PflanzenstärkungsmittelPflanzenstärkungsmittel – diese habenkeine Düngewirkung – werden in dasPflanzenschutzgesetz aufgenommen.Dieses muss daher überarbeitet werden.

Für die Hersteller solcher Produkte, dievor allem im Gemüsebau eingesetztwerden, bedeutet das, dass sie ihreProdukte neu zulassen werden müssen.So wie es aussieht, hat der Gesetzgeberden Wunsch der Ökoverbände nachlängeren Übergangsfristen nicht be-rücksichtigt. Pflanzenstärkungsmittelwerden nur eine Übergangsfrist voneinem halben Jahr bekommen, und sokann es zu Verfügbarkeitsproblemenkommen.

GeflügelaufzuchtIm Januar/Februar wird sich wohl auchentscheiden, wie künftig dieGeflügelaufzucht geordnet wird. Bishergibt es noch keine einheitliche EU-Anforderung für den Auslauf, dieAuslaufgröße und die Besatzdichte.Auch die Überarbeitung der Futter-mittel im Anhang V steht 2012 an. Hiersollen die zugelassenen Futtermittelpflanzlichen, tierischen und minerali-schen Ursprungs überarbeitet und ver-einfacht werden. Es sind vor allem derEinsatz von tierischem Eiweiß in derFütterung zu nennen, sowie dieEinstufung der Bierhefe, aber auch dieFuttermittelzusatzstoffe wie z.B.Aromastoffe, Säuren oder/und dieSalze der Säuren (diese haben konser-vierende Wirkung).

Kontrolle von Drittland-ImportenWer soll/darf ab 2012 die Drittland-Ökoimporte kontrollieren, und nachwelchem Standard soll hier geprüftwerden? Die Zertifizierung derKontrollstellen steht hier noch genausoaus wie der Biostandard, nach welchemdie Produkte geprüft werden.

EU-Verordnung: Das ändert sich 2012Maßnahmen sollen dasVertrauen in den Öko-Landbau stärkenVon Marc Boehnke

Damit Ferkel keine Schmerzen leiden müssen, dürfen sie nicht mehr betäubungsfrei kastriert werden.

Bild: Lisg

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Fachberatung Biokreis

Wie bereits zum Jahres-beginn 2011 erlebt auchaktuell der Markt für

Rindfleischerzeugnisse ein deutlichesPreishoch. Allein von September bisNovember 2011 stiegen deutschland-weit die R2 Notierungen von konven-tionellen Schlachtbullen von durch-schnittlich 3,63 Euro auf 3,74 Euroje Kilogramm Schlachtgewicht. Da-bei gibt hier es selbst im lange geein-ten Deutschland noch deutliche regi-onale Unterschiede.

Sie machen zwischen dem Schlusslicht„Neue Bundesländer“ (3,65 Euro) unddem Spitzenreiter Baden Württemberg(3,77 Euro) im November ebensovielaus wie die oben beschriebene zeitlichePreisentwicklung. Immer wieder errei-chen die besten Qualitäten (U-Bullen)dabei Spitzenpreise von über 3,80 Euro/ kg SG und bilden dabei Preisdimen-sionen ab, die lange Premiumseg-menten u.a. des Ökolandbaus vorbehal-ten waren. Anders als in vergangenenJahren kommt der Ökolandbau zumin-dest dann in argumentative Schwierig-keiten, wenn „Äpfel und Birnen“, näm-lich U-Bullen und R-Färsen miteinan-der verglichen werden, was besondersViehhandel aber auch Landwirtschaftnur allzu gerne tun. Dabei darf nichtübersehen werden, dass die R3-Färsebundesweit derzeit mit ca. 3,40 Eurogehandelt wird, während entsprechende

BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 13

Qualitäten bei Ökovermarktern 3,70 bis4,00 Euro erlösen. Allerdings hat sichauch der konventionelle Preis fürFärsenfleisch im Vergleich zum Vorjah-reszeitraum um nahezu 40 (!) Centerhöht. Während europaweit dieNotierungen für R-Bullen nur knapp 10Cent über denen der entsprechendenFärsenkategorie liegen, be-trägt dieser Unterschied inDeutschland etwa 35 Cent.

Viele Ökoschlachtbetriebe ar-beiten mit Festpreisen, die oftüber Jahre, zumindest jedochüber Monate konstant bleibenund den Erzeugern mitunterschon zu Beginn der Masteine verlässliche Kalkulationermöglichen. Diskussionenum diese Systeme hat es zuZeiten sinkender Preise noch nie gege-ben, Landwirte wie Schlachthöfe prie-sen diese Abrechnungssysteme undführen noch immer die Vorteile etwa zuZeiten der BSE-Krise an. Tatsächlichlebt der Ökolandbau zumindest inregionalen Strukturen von Verlässlich-keit, die manchmal jedoch mehr demSchlachtbetrieb als dem Landwirtabverlangt zu werden scheint. Währenddes Jahres 2011 haben Schlachtbetriebeihre Preise gegenüber den Metzgereienmehrfach erhöht, damit sie die Preiser-wartungen der liefernden Landwirteerfüllen konnten.Als problematisch hat sich indes die

Rentabilität einer ökologischen Aus-mast von qualitativ hochwertigen män-nlichen Absetzern aus der Mutter-kuhhaltung herausgestellt. Bedingt un-ter anderem durch ein immer knapperesAngebot an Mutterkühen und Fleisch-rindern liegen die Preise für sehr gutemännliche Absetzer um 300 kg

Lebengewicht derzeit (erfreulicherWeise) bei ca. 2,85 Euro je kg LG.Zuzüglich Fracht und Auktionskostensind so schnell 850 bis über 900 Eurofür entsprechende Qualitäten zu ent-richten. Positive Deckungsbeiträge sind inAbhängigkeit von den notwendigenökologischen Kraftfutterkomponenten,Schlachtgewichten und –preisen in derBiomast daher vielfach nur noch vonSpezialisten zu erreichen. Hinzu kom-men an einigen Standorten Schwie-rigkeiten in der Vermarktung durch denTrend vieler Biometzgereien zu einerBevorzugung weiblicher Schlachttiere.

Rindfleischmärkte in der DiskussionErzeugerpreise für Biobetriebe klettern auf hohes Niveau Von Jörn Bender

Rindfleisch aus ökologischer Produktion ist derzeit gefragtund gut bezahlt.

Bild: Jörn

Bender

Die Vermarktungslage bei Ziegenmilchhat sich gebessert, die für Bayern ton-angebende Molkerei für Ziegenmilch,die Andechser Molkerei Scheitz, hatihre Produktion 2011 weiter ausgebaut.So wurden 2011 700.000 Kilogrammmehr Ziegenmilch erfasst, 10 Prozentmehr als im Vorjahr. Erreicht wurde dashauptsächlich durch die Anhebung derAnlieferungsquoten, aber auch ein paar

neue Erzeuger wurden 2011 aufgenom-men. Der Ziegenmilchpreis konnte abOktober um 2,0 Cent erhöht werden,und auch der Zuschlag bei einem mo-natlichen Keimzahl-Durchschnitt vonunter 30.000 wurde auf 2,0 Cent gestei-gert. Christian Wagner von der An-dechser Molkerei Scheitz ist mit derEntwicklung zufrieden, auch wenn sichdie Umlegung des Auszahlungspreises

auf die Produktpreise für den Handelimmer schwieriger gestaltet. Hier gibtes inzwischen viel Konkurrenz für dielaktosefreien Ziegenmilchprodukte,zum Teil aus dem eigenen „Ziegen-lager“, zum Teil aber auch aus Soja-produkten oder laktosefreier Kuhmilch.

Ziegenmilchmarkt im AufschwungVon Christa Zeitlmann

Bild: Kuh

nt

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14 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

FachberatungBiokreis

Wie das System funktioniert und welche Erfahrungen es bisher gibtVon Christa Zeitlmann

der Verrottungsprozess verlangsamt.Durch die hohen Temperaturen werdenmanche Mastitiserreger, Unkrautsamenund Fliegenlarven abgetötet und dieOberfläche getrocknet. Die Liegeflächesollte alle zwei bis vier Wochen nach-gestreut werden, spätestens wenn dieSägespäne an den Tieren haften blei-ben. Man rechnet mit einem Sägemehl-Bedarf von 10 bis 16 Kubikmeter proKuh und Jahr.

Wichtig: Gute BelüftungEin Kompoststall benötigt eine guteBelüftung, damit die Wärme abgeleitetwerden kann. Ausgemistet wird zwei-mal pro Jahr bei einer Liege-flächendicke von 50 bis 60 ZentimeterDie Sägespäne werden durch dieKompostierung zu Humus umgebildet,so dass einer Ausbringung auf dieFlächen nichts entgegensteht (Ph-Wert8,0 bis 8,6; Verhältnis C:N 1:17 bis1:24). Der Stallflächenbedarf wird inder Literatur mit mindestens 7Kubikmeter pro Kuh angegeben. Rech-net man die für den Fressgang benötig-te Fläche von 2,6 Kubikmeter nochdazu, liegt man ungefähr bei der glei-chen Fläche wie für einen Liege-boxenlaufstall. Von den Baukostenunterscheiden sich die Systeme kaum:Was bei dem einen an mehr Ein-richtung ausgegeben wird, kommt beidem anderen an mehr Beton auf dieRechnung. Nachteilig ist sicherlichauch, dass der Kompoststall ein neuesSystem ist, für das logischerweise län-gerfristige Erfahrungen fehlen.

Vielen bauwilligen Landwirtengeistert zurzeit das Zauber-wort „Kompoststall“ durch

die Köpfe und lässt die Fantasienblühen. Hier sollen die Voraus-setzungen für das System sowie dieVor- und Nachteile kurz zusammen-gefasst werden.

Ein Kompoststall ist ein Zweiraum-laufstall ähnlich eines Tiefstreulauf-stalls, nur dass anstatt der Stroh-matratze mit einer Sägemehl-Matratzegearbeitet wird. Abgetrennt von derLiegefläche und nur durch Übergängeerreichbar ist der Fressgang, der an denFuttertisch angrenzt. Laut Definitionbezeichnet der Ausdruck Kompostie-rung einen durch gezielte Beeinflus-sung der Umweltbedinungen gesteuer-ten Prozess, bei dem eine biologische Oxidation von organischem Materialstattfindet.

Sägemehl und Exkremente verrottenzu KompostBeim Kompoststall werden Sägemehlund Exkremente unter Zugabe vonSauerstoff zu Kompost verrottet. Damitgenügend Sauerstoff an das Substratherankommt, wird die Fläche regel-mäßig mit einem Grubber bis zu 25Zentimeter tief belüftet und begradigt.Die Abfallprodukte der Kompostierungsind Wasser und Wärme. Damit dieKompostierung gelingt, sollte in derMatratze eine ungefähre Temperaturvon 40 bis 60 Grad Celsius entstehen.Wenn sie wärmer oder kälter ist, wird

Bild: Chr

ista Zeitl

mann

Kühe fühlen sich im Kompoststall wohl, hier auf dem Betrieb von Alfons Weinhart in Betzigau.

Die Vorteile:

+ Viel Kuhkomfort: Die Kühe könnensich frei ablegen, Sackgassen oder Flaschenhälse fehlen, so dass rang-niedere Kühe ranghöheren aus dem Weg gehen können.

+ Man geht davon aus, dass sich Mas-titis-Erreger in den hohen Tempe-raturen der Liegefläche nicht haltenkönnen, was die Eutergesundheit direkt verbessert.

+ Die Tiere und die Euter sind sehr sauber.

+ Lahmheiten und Gelenksverletzun-gen gehen durch den weichen Un-tergrund zurück.

+ Weniger Güllelager und Gülletech-nik sind nötig.

+ Bau ist „eigenleistungsfreundlich“.+ Arbeitszeitersparnis durch Mecha-

nisierung der Liegeflächenpflege.

Die Nachteile:

- Sägespäne sind nicht leicht zu be-kommen und teuer, man rechnet mitKosten von 175 Euro pro Kuh und Jahr im Vergleich zur Tiefbox mit 85 Euro und der Hochbox mit ca. 90 Euro (Innovationsteam Milch).

- Die Liegefläche erwärmt sich im Sommer durch die Prozesswärme bei der Kompostierung. Die Kühe könnten die Liegefläche meiden.

Der Kompoststall – A

Sowohl bei den Baukosten als auch beider benötigten Fläche gibt es kaumUnterschiede.

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Fachberatung Biokreis

BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 15

Der Meisterversuch auf dem Haselhof

Bild: Juli

an Engel

hard

Zu dem neuen, an den Altstall angebauten Kompoststall der Engelhards (rechts) gehört ein 40 Quadratmeter großer, unüberdachter Fressbereich (Mitte).

Der Haselhof der Familie Engelhard(Landkreis Forchheim) befindet sichgerade in der Umstellung, der JuniorJulian ist mit der Meisterschulebeschäftigt. Da ihn die üblichen acker-baulichen Themen für seinen Meister-versuch wenig ansprachen, hat er sichfür einen Versuch zur Trockensteher-fütterung und –haltung entschieden.Die Trockensteher standen in einerFutterachse mit den Milchkühen undbekamen die aufgewertete Milchvieh-Ration zu fressen. Die Fälle von festlie-genden, verfetteten Kühen häuften sichdadurch. Um die Trockensteher von derHerde zu separieren, musste ein extraBereich für sie geschaffen werden. DaJulian Engelhard in top agrar und inder Fleckvieh-Zeitung über Kompost-ställe gelesen hatte, entschied er sichfür einen Versuch.

Seit April stehen jetzt fünf bis siebenTrockensteher auf 50 QuadratmeterKompost und die Engelhards habenseitdem nicht geruht: Anfangs standkein separater Fressbereich zurVerfügung, dadurch verdreckte dieEinstreu zu schnell und musste zu oftnachgestreut werden. Die Engelhardsbauten einen 40 Quadratmeter großenFressbereich an. Jetzt werden alle vierWochen 1,5 Kubikmeter Sägemehlnachgestreut, der Kubikmeter Säge-

späne kostet in der Region zwölf Euro.Die Einstreumenge richtet sich dabeinach der Luftfeuchtigkeit im Stall, beidem nasskaltem Wetter im Novemberkann die Liegefläche trotz Außen-klimabedingungen nicht trocknen.

Teure Sägespäne nötigDie erste Zeit wurde statt mitSägespänen mit separierter Biogasgülleeingestreut. Doch die Kühe reagiertendarauf mit vermehrtem Nachgeburts-verhalten, deshalb hat Julian Engelhardalles wieder ausgemistet und sich dievergleichsweise teuren Sägespäne be-sorgt. „Ich glaube, dass die Biogasgüllezu feucht war, so dass die Kompos-tierung nicht ausreichend funktionierteund sich Keime vermehren konnten.Seit die Kühe auf Sägemehl stehen,haben sich die Fälle von Nachge-burtsverhalten wieder normalisiert“,erklärt der junge Landwirt.

Und die Engelhards sind nicht fertigmit dem Ausprobieren: Wenn derMeisterversuch beendet ist, soll Pferde-mist das Sägemehl ersetzen. Den be-kommen Engelhards im Tausch gegenStroh von einem benachbarten Pferde-betrieb. Bisher werden schon Liege-boxen und Kälberboxen mit Pferdemisteingestreut und die Engelhards sinddamit zufrieden. Das Material enthält

überwiegend Stroh und lässt sich gutzur Matratze formen.

Geringer Arbeitsaufwand, hoher KuhkomfortEinen wesentlichen Vorteil der Kom-postfläche sieht Julian Engelhard imgeringen Arbeitsaufwand und demhohen Kuhkomfort. Während aufStroh-Systemen täglich eingestreutwerden muss, wird das auf Kompostnur ein- bis zweimal im Monat erledigt.Jeden zweiten Tag wird die Liegeflächemit der Kulivator-Egge begradigt undbelüftet.

Julian Engelhard ist mit seinem Kom-poststall zufrieden und überlegt, obnicht auch die Milchviehherde aufKompost stehen sollte. Als nächstes istein neuer Milchviehstall für 60 Kühegeplant, der als Kompoststall mit Um-nutzungsmöglichkeit auf einen Zwei-reiher-Liegeboxenstall gedacht ist. Sokönnte man sich vorerst teure Gülle-gruben ersparen und das Kompoststall-System verfeinern. „Aber für jeden istder Kompoststall nichts“, betont JulianEngelhard, „die Liegefläche schautmanchmal schon brachial aus, die Kühesind zwar sauberer als auf Stroh, aberder schwarze Matsch ist gewöhnungs-bedürftig.“ cz

all – Alternative oder Flop?

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16 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

BetriebeBiokreis

Allergien, Erkältungen, Bron-chial- und Lungenleiden –bei all diesen Erkrankungen

kann Luft aus dem Bienenstock dieHeilung und Linderung positivbeeinflussen. Biokreis-ImkermeisterThomas Weiß aus Zandt (LandkreisCham, Oberpfalz) macht sich diesesuralte Wissen seit zwei Jahren zuNutze: Als einer von sehr wenigenBetrieben in Bayern bietet seineImkerei die so genannte Apitherapiean, das Inhalieren von Bienen-stockluft. „Der typische Geruch vonBienenwachs wird von fast allenMenschen, ob jung oder alt, als ange-nehm empfunden“, erklärt ThomasWeiß.

Spezialgerät saugt die Luft abDie Luft ist nicht nur angenehm, son-dern auch gesund: Durch die Venti-lation, die die Bienen mit ihren Flügelnerzeugen, ist sie mit wertvollen Inhalts-stoffen wie ätherischen Ölen, antivira-len und antibakteriellen Flavonoidenaus Honig, Pollen, Wachs und Propolisangereichert. Um dies für den Men-schen zu nutzen, hat Thomas Weiß fünf

so genannte Api-Air-Geräte im Wertvon je 200 Euro angeschafft undBayVital gegründet, das erste Api-Therapiezentrum im Bayerischen Wald.Die Geräte saugen die Luft aus demBienenstock ab und leiten sie durcheinen Schlauch in eine Inhalations-maske. Mit dieser sitzen die Patientenwährend der Behandlung imBienenhaus hinter dem Bienenkasten,ohne direkten Kontakt zu den Bienen. Ganz leicht war es nicht, dieApitherapie anzubieten, berichtetThomas Weiß. Erst mussten einigeHürden beim Gesundheitsamt über-wunden werden, bis dieses anerkannte,dass Bienenluft die Lungenkapazitätfördert und die Bronchien beruhigt.

Bienen müssen Wärmeverlust wiederausgleichenFür die Apitherapie, möglich von Aprilbis September, arbeitet Weiß mit Heil-praktikerin, Apitherapeutin und Apo-thekerin Corinna Stoiber aus BadKötzting zusammen. „Sie führt mit denPatienten ein Vorgespräch, berät sieund schickt sie zu uns“, erklärt derBiokreis-Imker. „Letztes Jahr kam eine

Dame zu uns, die an Asthma litt unddreimal täglich Cortison brauchte. Sieließ sich eine Woche im August mitBienenluft behandeln und konnte danndie Cortison-Dosis deutlich verringern.Im Oktober hörte sie ganz damit auf“,berichtet der Imkermeister weiter, dermit der Apitherapie im DeutschenApitherapie-Bund zertifiziert ist.Eine Bienenluft-Einheit dauert bei ihm20 bis 30 Minuten. „Am besten für denMenschen wäre eine Kur mit zweiSitzungen täglich“, sagt Weiß. Undmehr gehen auch nicht, zumindestnicht für ein einziges Bienenvolk: „Wirsaugen etwa 35 Grad Celsius warmeLuft aus dem Bienenstock heraus. Dasmüssen die Bienen erst einmal nachre-gulieren“, erklärt Weiß.

Durchatmen mit der Luft der BienenDie Bioimkerei Weiss hilft mit Apitherapie gegen vielerlei AtemwegserkrankungenVon Simone Kuhnt

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Seinen Honig erntet Thomas Weiß nicht nur im Baye-rischen Wald, sondern auch in ferneren Gebieten.

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Imkermeister Thomas Weiß beimSelbstversuch mit dem Api-Air-Gerät.

1990 übernahm Thomas Weiß den Holzverarbeitungsbetrieb seinesVaters – und auch dessen Imkerei. Mittlerweile arbeitet Thomas Weißim Sommer mit knapp 300 Bienenvölkern, die im Umkreis von 60Kilometer verteilt sind. Um Sortenhonige zu gewinnen, wandert erjedes Jahr zur Obstblüte mit rund 150 Völkern ins Rheinland, in dieSonnenblume nach Berlin, nach Magdeburg in die Linde und in dieTanne im Schwarzwald. Im Jahr 2000 stellte er seinen Betrieb auf bio-logische Honigproduktion um, seit 2003 ist er Biozertifiziert. Währender davor ausschließlich den Großhandel belieferte, werden seineSortenhonige jetzt zu 90 Prozent vom Naturkosteinzelhandel nachge-fragt. sogar in Japan und Saudi-Arabien. Ein weiterer Geschäftszweigist seit 1960 die Königinnenzucht. Zuchtziele sind eine hohe Honig-und Pollenproduktion sowie eine eingedämmte Schwarmtätigkeit. Auchfür Honigkunden, Feriengäste, Schulklassen und Imkervereine ist beider Imkerei etwas geboten: In betriebseigenen Bienenmuseum könnensie die Honigherstellung anschaulich nachvollziehen. Und noch etwasist besonders an der Imkerei Weiß: Sie bildet einen von dreiImkerlehrlingen in Bayern aus. sk

Vielfältig und Erfolgreich: Die Bio-Imkerei Weiss

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Der „Der fortschrittliche Landwirt“ erscheint am1. und 16. jeden Monats, also 24-mal pro Jahr.

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Ein Jahr lang ohne Jammern

D3

Praxisfall: Ferkel-FrühdurchfallD4–5

Rentabilität von Hofläden

D6–7

Elsbeere – Baum des Jahres 2011D8–9

Agrar aktuell

D10

In eigener Sache

3

Landwirt International

4

Der Bauernsprecher hilft

5

Jeden Euro für die Bauern abholen6–7

Rind

Gesundheitszuchtwerte jetzt offiziell8–9

Grundfutterleistung erhöhen10–12

Der Tiergesundheit auf der Spur, Teil 213

Der globale Rindfleischmarkt14–15

Schwein

Fütterung tragender Sauen16–17

8 Tricks, damit Sauen keinen Frust schieben 18–19

Serie: Energie sparen, Teil 120–22

Pig News

23

Acker, Forst und Grünland

Waldboden unter Druck

24–25

Mondholz

26–27

Weizendüngung: Aus Versuchen lernen 28–29

Verbreitung von Krankheitserregern30–31

Neues Pflanzenschutzmittelrecht32–34

Ackerbau in fünf Minuten

35

Lesermeinungen

36

Unsere jüngsten Leser

37

Familie, Haus und Garten

Welchen Wert hat es, Bäuerin zu sein? 38–39

Maria, wo ist dieses Wunderkraut?40–41

Großeltern-Enkel-Beziehung 42–43

Ein Erlebnis – Kochen bei Tisch44–45

Direktvermarktung:

Wir wollen etwas bewegen46–47

Technik

Vergleichstest 85 PS-Traktoren48–58

Aus der Wirtschaft

59

Anderson Holzballenpresse60–61

Im Gespräch: Wer, was, wann, wo62

Sonderbeilage

Zeigerpflanzen im Wirtschaftsgrünland 63–70

Worüber Landwirte …

71

Ein Leben für den Kurzumtrieb72–73

Auskünfte auf Anfragen

74–75

Mit dem Mond durchs Jahr 201176–77

Impressum

92

Tel. 0043/316/821636 • www.landwirt.com1. Jänner 2011

Nr. 1Deutschland Extra

85 PS-Traktoren im Vergleich

Ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren D3

Nährwertkennzeichnung D4

Das eigene Profil D6

Unabhängigkeit durch Direktvermarktung D8

Agrar aktuell D10

Der Bauernsprecher hilft 3

Landwirt International 4–5

Das Unternehmen Bauernhof stärken 6–7

RindSind gute Zitzengummis Glückssache? 8–9

Körperkondition und Kotkonsistenz 10–11

Wird GVO-freies Soja knapp? 12–13

Weidemast kommt der Stallmast nahe 14–15

SchweinDamit der Sommer nicht zu heiß wird … 16–17

Praxistest: Mit Hochdruck kühlen 18–19

„All you can eat“ im Sauenstall 20–21

Machen Sie den Leistungs-Check 22–23

Acker, Forst und Grünland

Forstliche Öffentlichkeitsarbeit mit Sinn(en) 24–25

Heumessen nicht vernachlässigen 26–27

Unwillkommene Ackergäste in der Stmk. 28–29

Problemunkräuter in Oberösterreich 30–31

Ährenfusariosen und Mykotoxine 32–33

Phytophthora und Alternaria in Erdäpfeln 34–37

Harnstoff: Kauf zum optimalen Zeitpunkt 38

Ackerbau in 5 Minuten 39

Lesermeinungen 40

Worüber Landwirte … 41

Familie, Haus und Garten

Mütterzickenterror 42–43

Das gesundheitliche Image der Milch 44–45

Ist Grillen gesundheitsschädlich? 46–47

Auf die Beete, fertig, los! 48

Lilien sind vornehme Gartenbewohner 49

Fleißiges Bienenvolk 49

Direktvermarktung:

Mit einer Eselsgeduld zur Olympiade 50–51

TechnikPraxistest: Kongskilde Vibro Flex 7430 52–54

Neuheiten & Highlights 55

Hackgeräte Marktübersicht 56–67

Im Gespräch: Wer, was, wann, wo 68

Praktische Ratschläge 69

Energie: Kloster heizt mit Biogas 70–71

Auskünfte auf Anfragen 72–73

Im Einsatz für den Frühling 74–75

Impressum 84

Tel. 0043/316/821636 • www.landwirt.com16. Mai 2010 Nr. 10

Deutschland Extra

Weide – gute Basis für Milch und Mast

Bodenabtrag aktiv reduzieren

D3

Agrar-Programm: Sich regen bringt Segen D4

Hofladen und Wochenmarkt

D6

10 Jahre FFH im Wald, Teil 2

D8

Agrar aktuell

D10

Der Bauernsprecher hilft

3

Landwirt International

4–5

Enteignung – so entsteht eine faire Lösung 6–7RindMilchproben richtig ziehen

8–9

Stallbaukonzepte für Kälberaufzucht10–13

Alle Pferde kennzeichnen und registrieren 14

Manda, des isch a Hengscht

15Schwein

Ferkelamme „Rescue Deck“

16–19

Pig News

19

Große Würfe: Jetzt muss alles stimmen20–21

Klauenpflege: So wird’s gemacht22–24

Acker, Forst und Grünland

Holzerntemaßnahmen forcieren

25

Mäuseschäden sanieren

26

(Wasser-)Wirtschaftliche Biogaskulturen 27–29

Stickstoffdüngung zu Getreide30–31

Wettbewerbsfähig mit Sojabohne32–33

Lesermeinungen

34

Worüber Landwirte …

35

Familie, Haus und Garten

Schnupperlehre für Berufsentscheidung 36–37

Stereotypen im Denken und Sprechen 38–39

Marmor, Stein und Eisen bricht, aber … 40–41

Risikofaktor Übertopf, Grüne Tipps41

Heimatlicher Heringsschmaus42–43

Direktvermarktung: Das richtige

Sortiment und dessen Platzierung44–45

TechnikControlled Traffic Farming-Systeme

46–49

Zulassungsstatistik Neutraktoren 200950–55

Im Gespräch: Wer, was, wann, wo56

SonderbeilageStallklima in Rinderstallungen, Teil 3

57–61

Der Bauer im Fasching

62

Unsere Jüngsten Leser

63

Wolf: Einwanderer mit Biss

64–65

Auskünfte auf Anfragen

66–67

Der Mehrwert der Landwirtschaft68–69

Impressum

76

Tel. 0043/316/821636 • www.landwirt.com

1. Februar 2010Nr. 3

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Praxisfall: Ferkel-FrühdurchfallD4–5

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Elsbeere – Baum des Jahres 2011D8–9

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D10

In eigener Sache

3

Landwirt International4

Der Bauernsprecher hilft5

Jeden Euro für die Bauern abholen6–7

Rind

Gesundheitszuchtwerte jetzt offiziell 8–9

Grundfutterleistung erhöhen10–12

Der Tiergesundheit auf der Spur, Teil 213

Der globale Rindfleischmarkt14–15

Schwein

Fütterung tragender Sauen16–17

8 Tricks, damit Sauen keinen Frust schieben 18–19

Serie: Energie sparen, Teil 120–22

Pig News

23

Acker, Forst und Grünland

Waldboden unter Druck24–25

Mondholz

26–27

Weizendüngung: Aus Versuchen lernen 28–29

Verbreitung von Krankheitserregern 30–31

Neues Pflanzenschutzmittelrecht32–34

Ackerbau in fünf Minuten 35

Lesermeinungen

36

Unsere jüngsten Leser37

Familie, Haus und Garten

Welchen Wert hat es, Bäuerin zu sein? 38–39

Maria, wo ist dieses Wunderkraut? 40–41

Großeltern-Enkel-Beziehung 42–43

Ein Erlebnis – Kochen bei Tisch44–45

Direktvermarktung:

Wir wollen etwas bewegen46–47

Technik

Vergleichstest 85 PS-Traktoren48–58

Aus der Wirtschaft

59

Anderson Holzballenpresse60–61

Im Gespräch: Wer, was, wann, wo62

Sonderbeilage

Zeigerpflanzen im Wirtschaftsgrünland 63–70

Worüber Landwirte …71

Ein Leben für den Kurzumtrieb72–73

Auskünfte auf Anfragen74–75

Mit dem Mond durchs Jahr 201176–77

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Biokr 11

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18 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

Ein Publikumsmagnet war der Vortragdes Freisinger Forschers undBiobauern Sepp Braun zum Thema„Was dem Boden gut tut“. Über 70Landwirte hatten sich zum Biokreis-Stammtisch am 17. November inDeining (Landkreis Neumarkt i.d.Oberpfalz) eingefunden, um seinenPraxierfahrungen zu lauschen. DasHauptaugenmerk liegt im BraunschenBetrieb auf der Bodenaktivität. Durcheine gute Durchwurzelung mittels ver-schiedener Pflanzen und Kräuter undderen Wurzelausscheidungen schafftBraun optimale Bedingungen fürRegenwurm und Co. Schließlich befin-den sich in einer Handvoll Erde mehr

Was dem Boden gut tutBiokreis-Stammtisch: Sepp Braun zog 70 Kollegen in seinen BannVon Manfred Schmid

Organismen als Menschen auf unseremGlobus. Und die brauchen mehr alsFast Food – denn davon wird nicht nurder Mensch auf Dauer krank. Zudembewirkt eine Steigerung des Boden-lebens einen Entzug des „Klimakillers“CO2. Sepp Braun ermunterte seineBerufskollegen, in Kreisläufen zu den-ken – und den Deckungsbeitrag durcheine Vollkostenrechnung auszutau-schen. Die Natur brauche Zeit, umHumusaufbau etc. zu leisten, betonteBraun. Sich hinein zu denken in dieAbläufe der Natur und diese in unsereSprache zu übersetzen – das ist seinegroße Stärke. „Im Sommer, bei höchs-ter Sonneneinstrahlung, liegen die

Äcker brach da. Niemand zieht dochim Sommer den Stecker aus seinerPhotovoltaikanlage“, sagte Braun, derimmer wieder in den Medien vertretenist. Als Weiterentwicklung im Kampfgegen den Klimawandel befasst sichder Landwirt intensiv mit der Photo-synthese. Durch diese Leistung derPflanzen ließe sich wiederum CO2 ein-sparen. Darum lenkt Braun seineSchritte immer mehr in RichtungAgroforst, leistet hier Pionierarbeit.Sepp Braun lieferte seinen Kollegenbeim Biokreis-Stammtisch vieleDenkanstöße. Vielleicht waren es fürso Manchen Impulse, in seiner Arbeitmit der Natur neue Wege zu wagen.

Mitte September fanden sich rund 15Landwirte auf dem Betrieb Göbel inEbertshausen (Landkreis Schweinfurt)zum Biokreis-Stammtisch ein. Siebesichtigten den Boxenlaufstall für 40Milchkühe in eingeengter Ortslage.Hier beeindruckte vor allem die prakti-kable Umbaulösung in Bezug auf diegeforderten Ausläufe gemäß der EU-Bio-Verordnung. Ebenfalls besuchtwurde der ausgesiedelte Jungviehstallmit Platz für 80 Tiere. Das zweihäusigeGebäude wurde so konstruiert, dass die

Auslauffläche samt den gefordertenFreiflächen im Stall integriert ist. DieKälber, Fresser und Kalbinnen habeneine Liegefläche aus Tiefstreu. Ab derTrächtigkeit werden die Tiere in Lie-geboxen gehalten, um die Nachzuchtbesser an diese Aufstallungsform zugewöhnen, da der Milchviehstall imDorf ebenfalls ein Boxenlaufstall ist.Die befestigte Lauffläche vor demFuttertisch wird mit Hilfe einesHofladers abgeschoben. Zwischen denLiegeboxen – beim trächtigen Jungvieh

und den Trockenstehern aus demAltstall – wurde ein Spaltenboden inte-griert, um die Arbeitsbelastung zureduzieren. Der helle Außenklimastallwurde zukunftsfähig gebaut, da der bisdato einseitig benutzte Futtertisch aufder gegenüberliegenden Seite erweiter-bar ist. ms

Anfang September hatte der Biokreis-Verarbeiter Chiemgauer Naturfleischin Trostberg (Landkreis Traunstein)zum Stammtisch geladen. Bei derBetriebsbesichtigung erläuterte Ge-schäftsführer Tom Reiter die Abläufebei der Produktion von Fleisch, Wurstund Schinken. Danach wurde bei einerBrotzeit über aktuelle Entwicklungendiskutiert. Beim Biokreis-Stammtisch auf demBetrieb Schinnagl in Tuntenhausen

(Landkreis Rosenheim) ging es nebender Betriebsbesichtigung und derDiskussion zu den genomischen Zucht-werten um die neuen Entwicklungenauf staatlicher Seite. Ursula König,Beraterin vom Fachzentrum Ökologi-scher Landbau am LandwirtschaftsamtEbersberg, referierte über die bisherbekannten Neuerungen bei Förderun-gen und Verordnungen. Zudem berich-tete sie von den Umstrukturierungen anden Landwirtschaftsämtern.

Am 19. Oktober besichtigten die Bio-kreis-Landwirte den neuen Milch-viehstall der Familie Stöckl in Die-tramszell (Landkreis Bad Tölz-Wol-fratshausen) Der einhäusige Außenkli-mastall mit Tiefliegeboxen undSchieberentmistung bietet den behorn-ten Kühen Komfort und Bewegungs-freiheit. Der Butterfly-Melkstand mitseiner einfachen und kostengünstigenBauweise wurde dabei besondersbegutachtet. cz

Von der Biofleischproduktion bis zum Butterfly-MelkstandVielfältige Themen bei den Biokreis-Stammtischen in Oberbayern

StammtischeBiokreis

Ausläufe gut gelöstBiokreis-Bauern besuchen Milchviehbetrieb Göbel

Bild: Man

fred Schm

id

Der zweihäusige Stall des Betriebs Göbel.

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Page 19: Krisen gemeinsam meistern - Biokreis | Startseitebiokreis.de/pic_nachrichten/1.pdf · Apitherapie bei Atemwegserkrankungen 19 Tipps für die Kontrolle 20 Aktuelles aus NRW, Hessen

BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 19

Im landwirtschaftlichen Alltag kann esauch auf gut geführten Betrieben zu(meist) kleineren und unbeabsichtigtenVerstößen gegen die EU-Bio-Richtlinieoder die Biokreis-Richtlinie kommen.Die Anerkennungskommission desBiokreis entscheidet in einem festge-legten Verfahren darüber, wie mit die-sen Verstößen zu verfahren ist. In Frage kommen Hinweisschreiben,Verpflichtungserklärungen oder beigrößeren Verstößen Sanktionen. UmMissverständnissen gleich an dieserStelle vorzubeugen: Es geht hier nichtum Prämienkürzungen oder Vermark-tungsverbote, sondern um ein Biokreis-internes Vorgehen. Wer spricht bei gro-ben Verstößen Vermarktungsverboteoder Prämienkürzungen aus?

· In NRW: Landwirtschaftskammer oder Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV)

· In Bayern: Bayerische Landesan-stalt für Landwirtschaft (LfL) bzw. Ämter für Ernährung, Landwirt-schaft und Forsten

· In Hessen: Regierungspräsidium Gießen bzw. Landwirtschaftsämter

Da bei der Biokreis-Kontrolle immerwieder die gleichen Mängel auftreten,greifen wir hier einige Punkteauf.Zunächst ein ganz wichtigerHinweis, der stets gilt, wenn einKontrolleur Mängel feststellt und aufdem Kontrollbogen vermerkt. Damitaus der Mücke kein Elefant wird:Nehmen Sie Stellung! Auf demKontrollbogen ist hierfür Platz vorge-sehen. Nutzen Sie die Möglichkeit undschildern die Lage aus Ihrer Sicht.Auch wenn der Kontrolleur nichtsFalsches in den Bogen eingetragen hat,sind zusätzliche Hinweise, wie es zumgeschilderten Mangel kam, für dieSachbearbeiter im Büro, die nicht vorOrt waren, oft hilfreich, die Situationbesser beurteilen zu können. EinBeispiel: Ein Landwirt hat laut

Tipps zur Bio-KontrolleDamit aus Mücken keine Elefanten werdenVon Eva Lisges und Eva Schuster

Lieferschein 20 Sack Grünlandsaatgutgekauft, 19 davon in Bio-Qualität,einen aus konventioneller Erzeugung.Hintergrund: Der Landwirt hat seineeigenen Flächen mit Bio-Saatgut nach-gesät, für den befreundeten Sportvereinhat er einen Sack Saatgut für denSportplatz gekauft. Auf dem Kontroll-bogen steht dann: „Es wurde konven-tionelles Saatgut zugekauft.“ Das vor-handene Ökosaatgut wird im Kontroll-bogen nicht erwähnt. Mit dieser Infor-mation allein, d. h. ohne Stellung-nahme des Landwirtes, gehen Kontroll-stelle und Anerkennungskommissiondavon aus, dass das konventionelleSaatgut auf dem eigenen Betrieb einge-setzt wurde. Hier einige konkreteTipps:

Zukauf konventioneller TiereDer Zukauf von Tieren aus konventio-neller Haltung (nur für Nachzucht undDeckeinsatz möglich) ist für einenBiobetrieb nur ausnahmsweise erlaubt!Sollen Tiere zugekauft werden, mussstets zuerst nach Biotieren der ge-wünschten Rasse und Qualität (Ge-netik, ggf. Herdbuch-Tiere) gesuchtwerden, für Biobetriebe eigentlichselbstverständlich. Die Suche kannetwa über eine Nachfrage bei bekann-ten Züchtern und beim Biokreis sowieüber die bundesweite Warenbörse imInternet (z.B. www.marktplatz.oeko-landbau.nrw.de) erfolgen.

Erst, wenn eine Suche nach Ökotierenerfolglos ist, darf aus konventionellerHaltung zugekauft werden. Folglichmuss die Suche nach Biotieren unbe-dingt dokumentiert werden (wannerfolgte welche Anfrage an wen?).Dokumentationshilfen gibt es bei vie-len Kontrollstellen oder für Betriebeaus NRW beim Biokreis ErzeugerringNRW. Der Zukauf weiblicher Zucht-tiere erfordert zudem in bestimmtenFällen (z.B. Zukauf von mehr als 10Prozent des Bestandes an ausgewach-senen Tieren) eine Ausnahmegeneh-migung der Kontrollstelle.

Fachberatung Biokreis

WareneingangskontrolleAlle Waren, die auf einem Biobetriebzugekauft werden, müssen vom Abneh-mer kontrolliert werden. Achten Siebeim Eingang von Futtermitteln darauf,dass Sie wirklich Bioware erhalten unddass dies aus den Papieren (Liefer-schein, Rechnung, Produktkennzeich-nung) eindeutig durch die Benennung„Bio/Öko-“ und den Kontrollstellen-code des Lieferanten hervorgeht. IhrKürzel auf dem Lieferschein nach derWareneingangskontrolle trägt zurÜbersichtlichkeit bei. Von allen Liefe-ranten benötigen Sie darüber hinauseine gültige Biobescheinigung (früher:-zertifikat).

Biokreis-AuslobungAlle Produkte, die von einem aner-kannten Biokreis-Betrieb verkauft wer-den, müssen als Biokreis-Produktegekennzeichnet werden. Dies kann aufdem Lieferschein bzw. der Rechnungoder aber direkt am Produkt vermerktsein und sollte auch dann geschehen,wenn die Herkunft für den Abnehmerzunächst nicht von Bedeutung ist.Die Biokreis-Auslobung weist IhrProdukt als ein Lebensmittel hoherQualität aus, das nach den Richtlinieneines anerkannten Bioverbandes, ebendes Biokreis, erzeugt wurde und trägtgleichzeitig zur Steigerung derBekanntheit des Biokreis bei. Somitprofitieren sowohl der einzelne Erzeu-ger als auch der Gesamtverband.

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Page 20: Krisen gemeinsam meistern - Biokreis | Startseitebiokreis.de/pic_nachrichten/1.pdf · Apitherapie bei Atemwegserkrankungen 19 Tipps für die Kontrolle 20 Aktuelles aus NRW, Hessen

Aktuelles aus NRW

Bei schönstem Herbstwetter haben sicham Sonntag, 16. Oktober, rund 30Biokreismitglieder auf zu einer Wan-derung durch das obere Edertal ge-macht. Auf dem Kyrillpfad wurdenihnen die Ereignisse jener Sturmnachtvor fast fünf Jahren noch einmal deut-lich. Der Weg führte weiter über denRothaarsteig, vorbei an Vertragsnatur-schutzflächen von Biokreis-LandwirtAchim Six, der einen großen Anteil anNaturschutzflächen in seinen Betriebintegriert hat und mit Rotem Höhen-vieh bewirtschaftet. Im Café Waldlandim Forsthaus Hohenroth, wo uns seineFrau Sandra Six sehr gut bewirtete,klang der Tag gemütlich aus. rs

Sonne, Natur und Geselligkeit

Biokreis-Wanderer auf dem Kyrillpfad

Ein Laufstall für fünf Kühe und ein Pferdsammelbestellung und wenn es umunentgeltliche Hilfe geht. Und auchmit der Ökolandwirtschaft machtGünter Böhl mehr Ernst als viele grö-ßere Kollegen. Unlängst vor die Fragegestellt, die Ökolandwirtschaft wegender Anbindehaltung seiner fünf Fleck-vieh-Mutterkühe aufzugeben, überlegteer nicht lange. Zusammen mit den Be-ratern des Biokreis wurde ein Lauf-stallneubau entworfen. Nicht zumWachsen, sondern zum Bleiben – undfür fünf glückliche Kühe und ein Pferd.Dass für die Baugenehmigung einGeruchsgutachten angefordert wurde,hätte manch einen Hobbybauherrenentmutigt, sicher aber nicht GünterBöhl. jb

Auch in diesem Herbst hat der BiokreisNRW wieder eine gemeinsame Futter-mittel-Bestellung organisiert. Diese er-möglicht auch Betrieben mit kleinemoder mittlerem Bedarf an Getreide undKörnerleguminosen, Bio-Verbandswa-re aus der Nähe zu beziehen. Auchwenn es aufgrund der kleinen Mengenoft mit großem Aufwand verbundenwar, konnten doch 34 Tonnen Gerste,Weizen und Bohnen an etwa einDutzend Biokreis-Betriebe abgegebenwerden. el

Futtermittel gemeinsam bestellt

Wachsen oderWeichen – beideAlternativen pas-sen auf Biokreis-Mitglied GünterBöhl aus dem BadLaaspher OrtteilAmtshausen nichtso wirklich. Mitunter 10 HektarGrünland undMutterkuhhaltungin einer flächen-

knappen Region ist für Wachstumwenig Platz. Doch auch ans Weichendenkt er nicht. Kaum ein Biokreis-Stammtisch, den der Betriebsleiter ver-säumt, immer aktiv bei der Saatgut-

Bild:Eva

Lisges

20 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

AktuellesBiokreis

Am 2. Oktober hat der Demeter-Landesverband NRW im WindratherTal sein 50-jähriges Bestehen gefeiert.Neben der Landwirtschaftskammergratulierten die drei übrigen Ökover-bände des Bundeslandes und über-reichten nach einem Grußwort vonBiokreis-Geschäftsführer Jörn Benderein besonderes Präsent. Ein von AnkeAlthaus-Aderhold gemaltes Bild zeigtZiegen aus einem Demeter- undBiokreis-zertifizierten Betrieb undwurde von den vier beteiligten Gra-

50-Jahre Demeter NRW Ungekannt heftige Diskussionen ent-brennen derzeit in Deutschlands Weih-nachtsbaumhochburg Sauerland. Streit-punkte sind die intensiven, konventio-nellen Anbaumethoden in den Kulturensowie die Ausdehnung derselben in derRegion und in die unmittelbare Nähevon Wohnbebauungen. Insbesondereder offenbar nicht sonderlich kritischeingestufte Einsatz von Glyphosatenhat zur Gründung einer Bürger-initiative sowie mehreren politischenVeranstaltungen geführt. Ein Grundmehr für den ökologischen Christ-baum! jb

Weihnachtsbäume in der Diskussion

Ungeklärt ist derzeit die Zukunft derFleischrinderprüfungen am StandortEickelborn/Haus Düsse. Wie vieleFleischrinderzüchter und das FHB hatauch der Biokreis großes Interesse amErhalt dieses in Deutschland einzigarti-gen und etablierten Prüfstandortessowie der damit verbundenen Ver-kaufsveranstaltung für erstklassigeDeckbullen der Fleischrinderrassen.Der Biokreis wird diesbezüglich mitder Landwirtschaftskammer und demMinisterium in Düsseldorf zeitnahGespräche führen. jb

tulanten zuvor für einen wohltätigenZweck erworben. el

Repräsentanten von Demeter-NRW mit dem Ge-schenk von Biokreis-Künstlerin Anke Althaus-Aderhold.

Bild: JKa

rl Kempk

ens

Wie geht es weiterin Eickelborn?

Biokreis-LandwirtGünter Böhl

Bild: Jörn

Bender

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Page 21: Krisen gemeinsam meistern - Biokreis | Startseitebiokreis.de/pic_nachrichten/1.pdf · Apitherapie bei Atemwegserkrankungen 19 Tipps für die Kontrolle 20 Aktuelles aus NRW, Hessen

Aktuelles aus Hessen

Die Vereinigung öko-logischer Landbau inHessen (VÖL) wirdab 1. Januar 2012durch einen neuenSprecher vertreten:Hans-Jürgen Müller,diplomierter Biobauer

mit Praxisnähe. „Die Vertretung derhessischen Ökobetriebe erfüllt michmit großer Freude. Damit verbundenist die Hoffnung auf eine gute und kon-

Bäckermeister Hubertus Kerscher ließdie 25 Besucher seiner Ökoerlebnista-ge-Veranstaltung „Die lange Nacht desBackens“ den Weg von der Land-bäckerei Kerscher in Haselbach (Lkr.Passau) zum Hof von Franz Dankes-reiter absichtlich zu Fuß gehen. Sokonnten sie bewusst nachspüren, wasRegionalität bedeutet: Öko-Landwirteaus der näheren Umgebung liefern ihrKorn zur Getreidereinigung Dankes-reiter, wo es auch gemahlen wird. Dasfertige Mehl muss gerade noch einmalknapp 500 Meter den Berg hinuntergefahren werden, wo es zu den Öko-Broten der Biokreis-Bäckerei Kerscherverarbeitet wird. Pünktlich zu Arbeits-beginn um 21 Uhr war die Gruppezurück in der Backstube und durfte

Biobäcker Kerscher macht regional & fair erlebbar

Aktuelles aus Bayern

Neuer Sprecher bei Vereinigung ökologischer Landbau struktive Zusammenarbeit mit allenbeteiligten Gesprächspartnern derVÖL“, sagte Hans-Jürgen Müller nachseiner Nominierung durch die Ökoan-bauverbände Bioland, Naturland,Demeter, Biokreis und Gäa, die sich inHessen zur VÖL zusammengeschlos-sen haben. Ein besonderes Anliegen seiihm die ökologische Ausgestaltung derAgrarreform in Hessen, so Müller. Erbewirtschaftet mit zwei anderenGesellschaftern einen 190 Hektar-

Zu Recht stolz auf die Handwerkskunst in seiner Backstube: Bäckermeister Hubertus Kerscher (r.) ließdie Besucher anschaulich erleben, was regional & fair bedeutet.

zusehen, wie aus dem am Vortag ange-setzten Sauerteig in Handarbeit dieBrote geformt werden. Die Erläute-rungen – zunächst von Franz Dankes-reiter, dann von Hubertus Kerscher –

Bild: Asc

henbrenn

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Bild: VÖL

Aktuelles Biokreis

BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 21

Pachtbetrieb im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis bei Witzenhausen mitSchwerpunkt Mutterkuhhaltung undDirektvermarktung. Müller arbeitet anwissenschaftlichen Studien und inBeratungsprojekten mit. Die Neubeset-zung war notwendig, weil der langjäh-rige Sprecher Frieder Thomas an denBodensee gezogen ist und sich aufProjekte im süddeutschen Raum sowieseine Arbeit als Geschäftsführer desAgrarBündnisses konzentrieren will.

Trotz hoher Investitionskosten im Jahr 2011 – im Mai wurde eineneue Sortieranlage installiert – kann die Biohennen AG inVohburg, Mitglied im Biokreis, von einem gewinnbringendenJahr sprechen. Die Entscheidungsgremien, der Vorstand und dieBauern des Aufsichtsrates, haben deshalb eine Erhöhung desEier-Auszahlungspreises beschlossen. Ohne dass der Verbrauchereinen Cent mehr zu zahlen hat, bekommen die Bio-Legehennenhalter rückwirkend ab Oktober 2011 rund 2,5 Prozentmehr pro Ei. es

Mehr Geld für die Bauern

Johann Zehetbauer profitiert von der Erhöhung der Erzeugerpreiseebenso wie seine 25 Partner der Legegemeinschaft.

Bild: Zeh

etbauer/S

chütze

aller Arbeitsschritte vom Korn zumBrot gaben einen tiefen Einblick – undmachten bei den Teilnehmern einessicher unmöglich: Den Kauf vonIndustrie-Brot aus dem Supermarkt. hk

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Page 22: Krisen gemeinsam meistern - Biokreis | Startseitebiokreis.de/pic_nachrichten/1.pdf · Apitherapie bei Atemwegserkrankungen 19 Tipps für die Kontrolle 20 Aktuelles aus NRW, Hessen

KULAP-Neuantragstellung A 11 imWinter 2011/2012 möglichFür den Verpflichtungszeitraum 2012bis 2016 ist eine Neuantragstellung nurbei der Maßnahme A11 „ÖkologischerLandbau im Gesamtbetrieb“ geplant.Bei allen anderen Maßnahmen gibt esaufgrund der Kürzung der Bundesmittelkeine Neuantragstellung. Für Neuein-steiger in den Ökolandbau im Gesamt-betrieb wird während der Umstellungs-phase in den ersten beiden Verpflich-tungsjahren eine Umstellungsprämie inHöhe von 285€/ha auf Acker-/Grünlandund auf gärtnerisch genutzten Flächenund landwirtschaftlichen Dauerkulturenin Höhe von 475 €/ha gewährt.

Nach der Umstellungsphase beträgt derFördersatz bei Acker-/Grünland200€/ha und bei gärtnerisch genutztenFlächen und landwirtschaftlichenDauerkulturen 400 €/ha. Dies gilt auchfür Betriebe, die ihre auslaufendenVerpflichtungen um zwei Jahre verlän-gern wollen. Um Überschneidungenmit dem Programmplanungszeitraumder EU ab 2014 gering zu halten, kön-nen auslaufende Vereinbarungen umzwei Jahre bis zum 31. Dezember 2013verlängert werden. Während des zwei-jährigen Verlängerungszeitraumes sindförderunschädliche Flächenabgänge(ohne Übernahme der Verpflichtung)bis zu 50 Prozent der vor derVerlängerung in 2011 bewirtschaftetenFläche möglich. Ein Flächenzugang im

Bayerische Staatliche ÖkoberatungZeitraum der Verlängerung ist nach wievor möglich, wobei dann das Jahr 2013das letzte Verpflichtungsjahr darstellt.Im letzten Verpflichtungsjahr wird aufneu zugegangenen Flächen keineFörderung gewährt.

Im Vertragsnaturschutzprogramm (VNP/EA) sind bei allen Maßnahmen Neu-antragstellungen für den Verpflich-tungszeitraum 2012 bis 2016 möglich.Allerdings können sich durch die EU-Agrarreform Änderungen bei Verpflich-tungen und die Vertragsentgelten erge-ben. Auslaufende VNP-Maßnahmenkönnen bis zum 31.Dezember 2013 ver-längert werden.Der Antragszeitraum fürneue Vereinbarungen oder Verlänge-rungen im KULAP und VNP/EA wirdsich voraussichtlich über Dezember2011 und Januar 2012 erstrecken.

DüngeverordnungFür Ackerland inklusive Kleegras undAckergras gilt die Sperrfrist unverän-dert für 1. November 2011 bis ein-schließlich 31. Januar 2012. Zur Ver-schiebung der Sperrfrist auf Grünland-flächen fragen Sie beim zuständigenAmt für Ernährung, Landwirtschaft undForsten nach. Für Festmist, außerGeflügelkot, gibt es wie bisher keineSperrfristen nach der Düngever-ordnung. Die grundlegenden Auflagender Düngeverordnung, wie Mindest-abstände zu Oberflächengewässern undAufnahmefähigkeit des Bodens gelten

für alle Düngemittel (Jauche, Gülle,Festmist), die mehr als 1,5 % Gesamt-stickstoff in der Trockenmasse enthal-ten. Dies bedeutet, dass auf über-schwemmten, wassergesättigten, durch-gängig höher als 5 cm mit Schnee be-deckten Böden oder gefrorenen Böden,die im Laufe des Tages nicht oberfläch-lich auftauen, solche Düngemittel nichtausgebracht werden dürfen.

HeckenpflegeNachdem BayNatSchG ist das Fällen,Roden usw. von Hecken, Bäumen, Röh-richt und sonstigen Gehölzen vom 1. Oktober bis 28. Februar erlaubt.

WinterbegrünungBis 15. Dezember läuft die Meldefristfür in die Winterbegrünung einbezoge-ne Flächen.

Aussetzung der Antragstellung fürdie Investive FörderungDurch die aktuelle Umstrukturierungder Ämter ändert sich die Zuständigkeitfür die Bewilligung der EIF-Maß-nahmen. Ab Januar 2012 werden dieFörderanträge nicht mehr von derStaatlichen Führungsakademie für Er-nährung, Landwirtschaft und Forstenbewilligt, sondern von vier Fach-zentren, die an den Ämtern Kulmbach,Weiden, Abensberg und Weilheim ein-gerichtet werden. Die Antragstellung istderzeit ausgesetzt und ab Januar 2012wieder möglich. Werner Wolfrum

22 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

AktuellesBiokreis

Das Oberlandesgericht Nürnberg-Fürthhat in zweiter Instanz eine Klage gegendas Biomineralwasser BioKristall derNeumarkter Lammsbräu in wesentli-chen Teilen zurückgewiesen. Das Ge-richt teilte die Ansicht der NeumarkterLammsbräu, dass eine Unterscheidungzwischen Mineralwasser und Biomine-ralwasser zulässig und im Interesse derVerbraucher sei. Zugleich gab dasGericht vor, das bislang verwendeteBiomineralwassersiegel so zu modifi-zieren, dass eine Verwechslung mit demoffiziellen EU-Biosiegel für den Ver-braucher ausgeschlossen ist. Das Urteilschafft in Deutschland den juristischenDurchbruch, Mineralwässer, die die be-

Gericht erkennt Biomineralwasser ansonderen Qualitätskriterien der Quali-tätsgemeinschaft Biomineralwasser e.V.erfüllen, als Biomineralwasser auf denMarkt zu bringen. Die NeumarkterLammsbräu, Mitglied im Biokreis, darfdamit ihr Biomineralwasser, das sie als„BioKristall“ vertreibt, weiter verkau-fen. Auslöser für diese juristische Klä-rung war eine Klage der Wettbewerbs-zentrale, die ein Verbot der Auszeich-nung „Biomineralwasser“ durchsetzenwollte. Das Landgericht Nürnberg hatteim Januar dieses Jahres in erster Instanzder Klage stattgegeben. Das jetzigeOLG-Urteil ist noch nicht rechtskräftig,eine Revision vor dem Bundesgerichts-hof wurde zugelassen. sk

Die Herrmannsdorfer Landwerks-tätten in Glonn bei München,Mitglied im Biokreis, sind von derJury des Deutschen Nachhaltigkeits-preises unter die Top 3 in derKategorie „Deutschlands nachhal-tigste Zukunftsstrategie“ gewähltworden. Der Nachhaltigkeitspreiswird an Unternehmen vergeben, diewirtschaftlichen Erfolg mit sozialerVerantwortung und Schonung derUmwelt verbinden. 670 Firmen hat-ten sich in diesem Jahr bundesweitbeworben. es

Herrmannsdorfer gewin-nen Nachhaltigkeitspreis

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BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 23

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24 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

Auf was es bei den Poschs ankommt– Interesse über den reinen Öko-landbau hinausZunächst bewirtschafteten Matthias(46) und Christine (42) Posch ihrenMilchviehetrieb in Obing/Pfaffing(Oberbayern) intensiv konventionell,doch im Jahr 2000 begann für sie derWandel hin zum ökologischen Land-bau. Heute gehören sie allerdings nichtnur durch die biologische Land-wirtschaft zu einer erfolgreichenMinderheit: Mit dem Einsatz vonEffektiven Mikroorganismen, mit„Neuer Homöopathie“, einer Heilme-thode, die auf elektromagnetischeSchwingungen basiert, und mit TerraPreta – „schwarzer Erde“ - wollen dieEltern von vier Mädchen weitereVerbesserungen erreichen.

Wie der Ökolandbau gestaltet ist –Milchvieh wird effektiv gemolken70 Milchkühe mit Nachzucht stehen imKaltstall mit Curtains (Offen-Front-Stall) der Poschs, dazu kommen zweiStiere, die mit den Kühen und demJungvieh mitlaufen. Die Milch wird andie Milchwerke Berchtesgadener Landin Piding geliefert, ein kleiner TeilRohmilch wird über einen hofeigenenMilchautomaten verkauft. Die männli-chen Kälber vermarktet Matthias Poschauf dem Kälbermarkt in Traunstein.

Nachdem Matthias Posch vor dreiJahren ein Seminar über Tierkom-munikation besucht hat, werden seineTiere nicht mehr enthornt, und diePoschs sind zufrieden damit. Sie expe-rimentieren derzeit mit Ammen-kuhhaltung. Dabei versorgt eine Kuhüber drei Monate hinweg mehrereKälber. Gefüttert werden die Tiere mitSilage, Heu sowie im Sommer mitGras, zudem bekommen sie auch etwasMilchleistungsfutter. 33 Hektar Ackergehören zu der Landwirtschaft, 23Hektar Wiese und 24 Hektar Wald,dabei ist ein Teil der Flächen zugepach-tet. Auf zehn Hektar wird Getreideangebaut, zudem Kleegras, Mais, Win-terweizen, Sommergerste und Erbsen-gemenge.

Während die meisten Arbeiten in derLandwirtschaft Matthias Posch über-nimmt, kümmert sich seine Frau Chris-tine um das Melken. Im Swing-over-Melkstand mit Melkzeugen, die je zwi-schen zwei gegenüberstehenden Kühenschwenkbar sind, braucht sie dafürmorgens und abends (täglich) nur jeeine gute Stunde. Außerdem kochtChristine Posch für ihren Mann und dievier Töchter Christina (17), Regina(15), Katharina (12) und Maria (8), bil-dete als Hauswirtschaftsmeisterinschon zwei Lehrlinge aus – und sorgt

für die Tiergesundheit. Die wird beiden Poschs groß geschrieben.

Was den Betrieb besonders macht:Effektive Mikroorganismen, Ruteund PendelSchon vor 15 Jahren hat sich ChristinePosch mit Homöopathie vertraut ge-macht – erst für die Familie, dann auchfür die Kühe. Sie besuchte etlicheKurse, wälzte nächtelang Bücher überdie verschiedenen Arzneimittelbilder,Krankheitssymptome, Mittel und Po-tenzen. „Ich war einfach fasziniert vondem Thema“, erzählt Christine Posch.Mit Hilfe einer Rute versuchte sieherauszufinden, welches Mittel einkrankes Tier gerade braucht: In dereinen Hand die Rute, in der anderenHand die Globuli, beobachtete sie, wiedie Rute reagierte. „Schlägt sie vertikalaus, „trennt“ sie, schlägt sie zwischenMittel und Kuh horizontal aus, „verbin-det“ sie, d.h. der Kuh tut dieses Mittelgut“, erklärt die Hobby-Homöopathin,„die Rute macht die Schwingungenzwischen Kuh und Mittel sichtbar.“

Mittlerweile arbeitet sie allerdingsmehr mit „Neuer Homöopathie nachKörbler“: Dabei wird mit einem Pendelabgefragt, welche Körperteile undOrgane eines Tieres nicht in Harmoniesind und wie weit sie von „ihrer Mitte“abweichen. Die entsprechenden Zei-chen werden dann auf einen beschrifte-ten Bogen Papier eingetragen. Siegeben der Kuh die Information, ihreSelbstheilungskräfte zu aktivieren. Die„Neue Homöopathie“ geht auf Ent-deckungen des Wiener Elektro-technikers Erich Körbler Ende der 80erJahre zurück. Seine Theorie besagt,dass sich die „Geheimnisse desLebens“ durch die Untersuchung vonInformationsübertragungsmechanismenund den Wechselwirkungen zwischenelektromagnetischen Feldern entschlüs-seln lässt. Diese werden über eine Ruteoder ein Pendel identifiziert.

Von Effektiven Mikroorganismen, Rute und Pendel

Immer am Tüfteln, wie es noch besser gehen könnte: Christine und Matthias Posch.

Ährlich bio!Um Verbrauchern einen Einblick zu geben und besonders engagierte Landwirte zu belohnen, hat der Biokreis den Wettbewerb Ährlich bio! gestar-tet, bei dem ausgewählte Höfe bewertet und hier vorgestellt werden. Die drei Erstplatzierten erhalten Geldpreise, gestiftet von Greenpeace Energy.Das Unternehmen bietet Biokreis-Mitgliedern 30 Euro Startguthaben an, wenn sie im Internet unter www.greenpeace-energy.de auf Ökostromumsteigen (Aktionskennwort: „AKBNBK11“).

Christine und Matthias Posch vertrauen auf die Wirkung von Bakterien, „Schwarze Erde“ und eine neue Form von HomöopathieText und Bilder: Simone Kuhnt

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BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 25

Recht oft kommt Christine Posch damitaber gar nicht mehr zum Einsatz: Seitihr Mann vor elf Jahren begann, in derdamals noch konventionellen Land-wirtschaft mit Effektiven Mikroor-ganismen (EM) zu arbeiten, habe sichdie Tiergesundheit stark verbessert,sagt sie. „EM – das ist eine Mischungaus 82 verschiedenen Milchsäure-Bakterien, mit der sowohl die Tiere alsauch der Boden `geimpft´ werden“,erklärt Matthias Posch, der dieBakterien als Siliermittel gebraucht.Über das Futter gelangen sie in denPansen und den Darm der Kühe, wer-den wieder ausgeschieden und späterauf die Flächen ausgebracht. „Uns stör-te es früher, dass die Gülle so stank.Das ist jetzt nicht mehr der Fall“,erklärt der Betriebsleiter. Seit er EMverwendet, seien die Tierarztkostendrastisch gesunken.Weil die Pflanzenso gut wuchsen, ließ er bald auch dieSpritzmittel weg.

Eine weitere Besonderheit auf seinemBetrieb ist sein Experiment mit TerraPreta, „schwarzer Erde“. Dafür streuter in das Stroh im Stall Holzkohle ein.Durch die Vermischung mit Kuhdungund Luft bildet sich Humus, der auf dieFelder ausgebracht wird. „Die Holz-kohle speichert die Nährstoffe, diesewerden nicht ausgeschwemmt“, erklärtMatthias Posch, der sich von der TerraPreta – das Prinzip wurde in Brasilienentdeckt – eine Steigerung seinesErtrags erhofft.

Was die Poschs sonst noch so treiben– Jährlich eine Woche SandstrandDoch nicht nur in der Landwirtschaftist Matthias Posch stark engagiert: Erist auch Mitglied im örtlichen Trach-ten-, Burschen- und Veteranenverein.Er ist aktiv bei der Feuerwehr, Wald-bauernobmann von Obing, 2. Jagd-vorstand, Schriftführer der Maschinen-gemeinschaft, Kassenwart bei zweiweiteren Maschinengemeinschaftenund zudem Hobby-Imker, natürlichbio. Seine Frau besucht einen Stamm-tisch zu Zukunftsthemen und istMitglied im Elternbeirat. Einmal imJahr fahren die Poschs mit ihrenKindern in den Urlaub. „Da mache ichdann aber gar nichts und liege eineWoche in Italien am Sandstrand“,erklärt Matthias Posch.

Wie alles anfing – über EM zu Bio 1992 hatte der Landwirtschaftsmeisterin den Hof seiner Frau in Pfaffing ein-geheiratet. Im Ortskern wurde es ihnenaber bald zu eng, so bauten sie 2002außerhalb ein Wohnhaus und 2003 auseigenem Rundholz den Stall und dieMaschinenhalle mit Heulager und -trocknung. Durch die Arbeit mit EMund den Verzicht auf Mineraldüngerkamen die Poschs zum Ökolandbauund haben die Entscheidung nie bereut.

Wie es mit der Energieversorgungaussieht: PV und ScheitholzofenEbenso überzeugt sind sie von der Pho-tovoltaik-Anlage auf der Maschinen-

halle für die Stromerzeugung. Geheiztwird mit einem Scheitholzofen undeigenem Holz. Weil dies im Überschussvorhanden ist, verkaufen Christine undMatthias Posch den Rest, ab diesemJahr als Hackschnitzel.

Welche Ziele sie noch haben:Pflugloser AckerbauDem Betriebsleiter schwebt zudem einHolzvergaser zur Strom- und Wärme-erzeugung vor. „Doch dafür müsste eserst eine Möglichkeit geben, die Ab-wärme zu nutzen, die zu zwei Drittelder Energie entsteht“, meint Posch. Einweiterer Traum von ihm: PflugloserAckerbau. „In der Natur ackert auchkeiner 25 Zentimeter tief den Bodenum. Da arbeiten nur die Regenwür-mer“, erklärt Posch. Ein erster Versuchverlief aber noch unbefriedigend. Wassich Matthias Posch und seine FrauChristine außerdem wünschen: Dasseinmal eine der vier Töchter die Land-wirtschaft übernimmt.

Welche Werte wichtig sind – denKindern den Bezug zur Natur zu ver-mittelnEs ist ihnen wichtig, ihren Kindern denBezug zur Natur und zur Land-wirtschaft als positiv und erstrebens-wert zu vermitteln. Großen Wert legtMatthias Posch auch auf die Dorf-gemeinschaft: „Sie ist es wert, erhaltenzu werden.“

Impressionen

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2002 siedelten die Poschs aus und bauten ein neues Wohnhaus. Matthias Posch bewahrt Effektive Mikroorganismen in einem Eimer auf und verwendet sie alsSiliermittel, das über das Futter in den Darm der Milchkühe gelangt. Die Töchter Maria, Katharina und Regina bekommen von ihren Eltern einen gutenBezug zur Natur vermittelt. Um die Tiergesundheit kümmerte sich Christine Posch lange mit Globuli und Rute, jetzt arbeitet sie mit „Neuer Homöopathie“. Inihrem Gemüsegarten soll, wie auf den Feldern, die Terra Preta ihres Mannes wirken.

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26 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

Auf was es bei Alfons Weinhartankommt: Nur keine Langeweile!Der Bau eines Kompoststalls, dieMeisterprüfung, ein Molkereiwechsel,eine zerbrochene Beziehung, nochdazu eine gebrochene Schulter undzwei Operationen – das Jahr 2011 hatAlfons Weinhart aus Betzigau imAllgäu ganz schön gefordert. Doch der30-jährige Biokreis-Bauer lässt sichnicht unterkriegen. Im Gegenteil. Erstrotzt nur so vor landwirtschaftlicherUnternehmungslust. „Ich brauche im-mer wieder ein neues Projekt“, sagt er,„sonst ist`s mir zu öd.“ Das wird demBesucher schon mit einem Blick aufdie Weide klar: Die Vielfalt der Rassenund Kreuzungen ist enorm.

Wie die Landwirtschaft gestaltet ist:Zucht auf Milchqualität, Vermark-tung an Spezialitäten-Sennerei21 Hektar umfasst der BetriebWeinhart, der seit dem 17.Jahrhundertin Familienbesitz ist. 3000 Quadrat-meter Wald gehören dazu, und auchsechs Hektar Streuobstwiesen. 13Hektar Weide pachtet Alfons Weinhartzu. Weil die Flächen in Betzigauknapp sind, kauft er für seine 45Milchkühe und 30 Stück Nachzuchtpro Jahr noch zwölf Hektar Bioheu.

Seit der junge Landwirt vor zweiJahren den Betrieb von seinen ElternAlfons (59) und Christine (51) über-nahm, hat sich viel getan. Im Zuge sei-ner Meisterarbeit stellte er vonPortionsweide auf Kurzrasenweide um– und arbeitete darauf hin, die Milch aneine kleine, aber feine Spezialitäten-Molkerei zu liefern. Vor ein paarWochen ging der Wunsch in Erfüllung:Ab Februar wird Weinharts Biomilchvon der Sennerei Sellthürner Käskucheim nur zwölf Kilometer entferntenGünzach abgeholt und zu Bergkäse undEmmentaler verarbeitet. „Ein Glücks-fall“, freut sich Weinhart. Weil er dafürganzjährig Milch liefern muss, wird ervon der Blockabkalbung im Februarumstellen auf Abkalbungen in Februarund November. Während seine Kühezunächst nur Heu und Grascobs zufressen bekamen, füttert Weinhart seitdiesem Jahr wieder Kraftfutter zu, dieMilchleistung liegt zwischen 7000 und8000 Kilogramm pro Jahr.

Bei der Zucht legt Alfons Weinhartallerdings weniger Wert auf die Leis-tung als auf die Milchqualität. Wichtigsind ihm zudem Weidetauglichkeit undKlauengesundheit. Das Sperma, mitdem die Kühe befruchtet werden,

kommt je zu einem Drittel von Bullender Rassen Jersey, Schwarz-Bunt-Neuseeländisch und Mastkreuzungen.

Wenn es um die Tiergesundheit geht,greift Weinhart so weit es geht zuhomöopathischen Mitteln. Durch denhohen Weidedruck müssen die Tiereallerdings regelmäßig entwurmt wer-den. Doch es gibt nicht nur Kühe beiden Weinharts: Sie halten auf ihremHof auch Pferde und ein paarBiohühner für den Eigenbedarf. DenGroßteil der Arbeiten erledigt Alfonsjunior selbst. Nur als er wegen seinerverletzten Schulter eingeschränkt war,übernahm seine Mutter das Melken. Abkommendem Jahr will der Landwirt-schaftsmeister einen Lehrling ausbil-den.

Was den Betrieb besonders macht:Kompoststall und Vielfalt der RassenDie größte Veränderung 2011, die auchdie Tiere betrifft, kam durch denUmbau des Stalles: Binnen eines Jahreswurde aus dem ehemaligen Anbinde-stall kostengünstig ein Kompoststall –der erste in der Gegend – geplant nacheinem System aus Israel. Seit EndeOktober ist er in Betrieb, und Weinhartist begeistert: „Es ist einfach toll, denKühen geht’s gut.“ Der Boden gibtstark nach, das ist gut für die Klauen.“Den Erfahrungswerten anderer Ställezufolge wirkt sich der Kompoststallauch positiv auf Eutergesundheit undLebensdauer der Tiere aus, erklärtWeinhart, „jede Kuh kann sich ihrenPlatz aussuchen und hat im Schnittsechs Quadratmeter Liegefläche.“Sägespäne, Sägemehl, Streu, Steinmehlsowie kurzes Stroh bilden eine weicheMatratze. Den Kuhdung zieht derBiokreis-Landwirt zweimal am Tag mitdem Grubber unter. So kommt genugLuft an das Substrat, es kann abtrock-nen und wird begradigt. Alfons senior hätte zwar zu Hochboxentendiert. Aber er und seine FrauChristine stehen den Neuerungen ihresexperimentierfreudigen Sohnes offengegenüber: „Er ist sparsam, und er wird

Einer, der die Herausforderung suchtMilchbauer Alfons Weinhart jun. hält 14 Rassen und baute seinen Anbindestall zum Kompoststall um. Doch das ist erst der Anfang.Text und Bilder: Simone Kuhnt

Liebt seine Kühe: Alfons Weinhart aus Betzigau bei unserem Besuch im Sommer.

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BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 27

sich schon informiert haben“, sagensie. Das hat er: Etliche Abende undWochenenden verbringt der 30-Jährigedamit, im Internet nach Optimie-rungsmöglichkeiten zu recherchieren. Rein wirtschaftlich orientiert ist erallerdings nicht. Er will seine Kühemöglichst lange behalten, die ältesteKuh ist 17 Jahre alt. Die Kühe dürfenihre Hörner behalten, „die gehören ein-fach dazu“, sagt auch Mutter Christine.Und wenn es mit der Besamung malnicht so klappt, wird ein Tier deshalbnicht gleich zum Metzger gebracht. 14 Rassen und Kreuzungen hat Wein-hart, darunter Braunvieh, originalBraunvieh, Rotbuntes und schwarzbun-tes Fleckvieh, Jersey, SchwedischesRotbunt sowie Schwarzbunt Neusee-ländisch. „Ich probiere viel aus“, sagter. Dazu gehört auch, dass er imSommer erstmals fünf Milchkühe undTrockensteher sowie 20 Jungtiere aufeine Alp trieb: „Das hat sich bewährt.Die Kühe sind wunderschön zurück aufden Hof gekommen.“

Was Alfons Weinhart sonst noch sotreibt: Feuerwehr und ArbeitskreisEr selbst ist derzeit eher selten unter-wegs, zu turbulent war das Jahr aufdem Hof. Sonst machen die Weinharts

gerne mal drei Tage Urlaub in derSchweiz. Weinhart Junior ist zudem beider Feuerwehr und hat den kleinenArbeitskreis Kurzrasenweide in Betzi-gau wieder aufleben lassen.

Wie alles anfing – in der LehreBioluft geschnuppertBis 2009 hatte der Jungbauer die Land-wirtschaft zusammen mit seinem Vaterals GbR geführt. Während er meistauswärts als Betriebshelfer arbeitete,bewirtschaftete Alfons senior den Hofkonventionell und intensiv, mit Han-delsdünger und Silage. In seiner Lehr-zeit aber hatte der Junior Bioluftgeschnuppert. Sie schmeckte ihm bes-ser. „Die Lebensmittel sind gesünder,und den Tieren kommt es entgegen.“Da seine beiden Geschwister amBetrieb kein Interesse hatten, über-nahm ihn er – annähernd schuldenfrei– und stellte auf Bio um. Die Elternvertrauten ihrem Sohn, zogen mit.

Wie es mit der Energieversorgungaussieht: Solarflächen und HolzAuch was die Energieversorgung an-geht, bauen sie auf Nachhaltigkeit undRessourcenschonung. Den Kachelofenheizen sie mit eigenem Holz, der Stromvon der 30 kW-Solaranlage auf den

Dächern wird ins Netz eingespeist.

Welche Ziele Alfons Weinhart nochhat: Bauen und FreizeitEin aufregendes Jahr ist kaum zu Ende,da erwartet Alfons Weinhart schon dienächste Baustelle: Ein Stall für dieTrockensteher soll gebaut werden, undeiner für die Kälber. Dazu will AlfonsWeinhart eine neue Maschinenhallebauen. Gekauft hat er sie schon. Wenndanach erstmal keine Bauarbeiten mehranstehen, soll es auf dem Hof ein biss-chen ruhiger werden. Dann will AlfonsWeinhart weiter seinen Betrieb opti-mieren – und Zeit finden, wieder öfterzu reiten, und im Winter ab und zu eineSchneeschuhtour zu gehen.

Welche Werte wichtig sind: Naturund neue HerausforderungenDer Bezug zur Natur, der Zusam-menhalt in der Familie – das ist es, wasAlfons Weinhart im Leben wichtig ist.Dazu kommen die große Liebe zu sei-nen Kühen und die Freude amAusprobieren, an der Pionierarbeit.„Ich brauche immer wieder eine neueHerausforderung“, sagt Alfons Wein-hart „Ich lass` mir nix sagen. Und voneinem anderen schon gar nicht“, fügt ermit einem Schmunzeln hinzu.

ht

Impressionen

Halten zusammen: Alfons Weinhart mit seinen Eltern Alfons und Christine. Auf dem Stalldach montierten sie vor einiger Zeit eine Solaranlage. Währenddie Kälber ihre Boxen haben, stehen die Kühe seit ein paar Wochen im Kompoststall. Das System hat Weinhart über die Recherche im Internet gefunden.Schon ein Schild an der Tür weist auf behornte Tier hin. Die Weideflächen reichen den Weinharts nicht aus, sie müssen Heu zukaufen.

Bild: Zeit

lmann

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Warmes Licht erhellt diekleine Stube im Bauern-haus der Familie Ruh-

winkel* im Sauerland. Draußen istes schon dunkel geworden, als wiruns begrüßen und an dem mit bren-nenden Kerzen freundlich dekorier-ten Tisch niederlassen. Als ich michvorweg für die Bereitschaft zu die-sem Gespräch bedanke, wischt sichMaria Ruhwinkel (54) die erstenTränen aus dem Gesicht. „Es fälltmir nicht leicht“ bekennt sie leise.Neben ihr setzt sich ihr Mann Georg(55) an den Tisch. Während er diesorgsam gewählten Worte seinerFrau aufnimmt, verliert sich seinBlick im Raum.

„Ich kann mir vorstellen, dass vieleMenschen nicht wissen, wie sie sich ineiner solchen Situation verhalten sol-len…“ beginne ich vorsichtig dieUnterhaltung. „Immer normal verhal-ten“ kommt die schnelle Antwort vonMaria Ruhwinkel. Ein Satz, den sie andiesem Abend immer wieder anbringenwird, und der auch unserem Gesprächein wenig die Schwere nimmt. MeinBlick fällt auf das Regal neben der Türzum Flur. Unter einem Bilderrahmenhängt darin ein großes silbernesMetallherz. Das Bild darüber zeigteinen fröhlichen jungen Mann.

Sebastian starb mit nur 27 JahrenSebastian Ruhwinkel starb scheinbarsinnlos im Alter von nur 27 Jahren,zwei Jahre ist das jetzt her. Der einzigeSohn der Ruhwinkels war zu Fuß auf

dem Nachhauseweg von einer Feier,als er von einem stark betrunkenenAutofahrer erfasst wurde. Noch amUnfallort erlag er seinen Verletzungen.

An die ersten schlimmen Tage nachdieser Nacht erinnern sich die Ruh-winkels nur bruchstückhaft. GuteFreunde, Nachbarn und Verwandtehaben geholfen, waren irgendwie ein-fach da. „Man braucht keine 50 Freun-de, sondern ein paar wirklich gute, diekommen, wenn man selbst nicht mehrin der Lage ist, sie zu rufen“ sagtMaria. Die gute Nachbarschaft bringtsie immer wieder zu Sprache. Obwohlder Hof der Ruhwinkels eine Allein-lage hat, erscheint er mir an diesemAbend als ein Ort voll von Leben undFreunden.

Doch dieses Leben vermissen Mariaund Georg bis heute. Während ihreTochter Judith (26) ihre Freizeit eheraußerhalb des Betriebes mit Freundenverbringt, hatte der Hof SebastiansFreundeskreis immer besonders ange-zogen. „Oft habe ich im wahrstenSinne des Wortes noch Wasser in dieSuppe nachgefüllt oder etwas mehrKuchen besorgt, weil der Garten schonwieder voll war“ erzählt Maria Ruh-winkel von Sebastians Jugend undlächelt dabei.

Manchmal können sie jetzt wiederlächeln„Mittlerweile lachen wir auch wieder,wenn wir an Sebastian denken“ sagtsie und tauscht mit ihrem Mann eineninnigen Blick aus. Neulich, als die bei-

den am Grab ihres Sohnes waren, umBlumen zu pflanzen, trafen sie einegute Bekannte. Da kam Maria spontanin den Sinn, was Sebastian in dieserSituation spöttisch und liebevollgleichzeitig wohl gesagt hätte: „Waspflanzt du mir für´ n Scheiß aufnKopp.“ So kannte man ihn im Dorf:Spontan, lustig, unkonventionell. Aberauch sehr engagiert und immer umHarmonie in der Gruppe bemüht. Beiseiner Tätigkeit als junger Küster trafman ihn während der Messe auchschon mal draußen auf der Kirchen-treppe bei einer Pausenzigarette an. Anseinem Todestag läuteten immer wiederdie Glocken im Ort – so sehr hatte dieNachricht den Pfarrer erschüttert.

Viele Menschen waren tief betroffenvon Sebastians Tod, kaum eine derunzähligen Trauerkarten, die nicht miteinem individuellen Text versehen war.Wenn Maria und Georg diese heutewieder lesen, macht es sie neben allerTrauer stolz, wie geschätzt und beliebtihr Sohn war. Seine Freunde zieht esauch heute noch oft auf den Hof derRuhwinkels – wie eine große Familie,die Trost spendet, wenn sie mit Kindund Kegel den Hof belebt.

Die Landwirtschaft lenkt abWenn die traurigen Gedanken beiGeorg Ruhwinkel überhand nehmen,lenkt ihn die Arbeit in seiner Neben-erwerbslandwirtschaft mit 20 Mutter-kühen und 28 Hektar Grünland manch-mal davon ab. Als der Biokreis-Land-wirt überraschend schwer erkrankte,erfuhr er abermals Unterstützung von

Krisen gemeinsam meisternTitel

28 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

Bild: Ang

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Ohne Freunde geht es nichtWenn ein Todesfall Familie und Betrieb aufs Äußerste herausfordertVon Jörn Bender

Krisen gemeinsam meisternDer Verlust eines lieben Menschen, einBurnout oder zwischenmenschliche Pro-bleme – das sind nur einige Ursachen, dieuns in eine tiefe persönliche Krise stürzenlassen. In unserem Titelthema wollen wirWege aufzeigen, die helfen können, dasLeben und die Landwirtschaft gemeinsamwieder zu meistern.

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Krisen gemeinsam meistern Titel

BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 29

Freunden und Kollegen. „Wenn unauf-gefordert drei große Schlepper auf denHof kommen, um die Silage einzufah-ren, hat man gleich doppelt Tränen inden Augen“ beschreibt er einerseits diegroße Dankbarkeit, die zum Weiter-machen animiert, andererseits den spür-baren Verlust des Sohnes. Er hätte dieLandwirtschaft gerne weitergeführt undwar mit seinem kleinen Baggerbetriebals Nebenerwerb so glücklich. Alsgelernter Schlosser hatte Sebastianauch oft auf den umliegenden Höfenausgeholfen. „Manchmal kommt esvor, dass ein Berufskollege sich imGespräch umdreht und weint“, erzähltGeorg Ruhwinkel gerührt.

Den Hof aufzugeben war für ihn undseine Frau nie ein Thema, auch wennMaria Ruhwinkel zeitweise am liebstenalles hinter sich gelassen hätte, um denschmerzenden Erinnerungen zu entflie-hen. Wenige Stunden nach dem Unfallihres Sohnes hatte ihr schwerkrankerBruder ihr jedoch einen Gedanken mit-gegeben, der die Kraft hatte, sie immerwieder aufzurichten, wenn sie wiegelähmt keine Perspektive mehr sah.„Denk daran, was der Sebastiangewollt hätte. Er hätte nie gewollt, dassdu aufgibst“. Maria arbeitet als gelernte Erzieherin

seit 2009 verstärkt im örtlichen Kinder-garten. Auch für sie bedeutet der Berufnotwendige Ablenkung, einen Hauchvon Normalität. Das natürliche Wesender Kinder hilft ihr bei der Bewäl-tigung ihrer Trauer. „Kinder verhaltensich automatisch normal, für sie gibt eskein Tabuthema, und ihre Unbeküm-mertheit tröstet“ sagt Maria. Traurigwerden die Ruhwinkels, wenn früheregute Bekannte ihnen ausweichen, umeine vermeintlich schwierige Begeg-nung zu vermeiden. Aber das kommtzum Glück nur selten vor.

Der Zusammenhalt der Familie istnoch wichtiger gewordenSeit Sebastian tot ist, hat sich manchesverändert in der Familie. Es ist stillergeworden – auf dem Hof, aber auch inGesprächen untereinander. Oftmalsmöchte man den Ehepartner nichtgenau dann erneut mit seinem Kummerbelasten, wenn dieser gerade für einenMoment in den Alltag gefunden hat.„Größere öffentliche Feste undVeranstaltungen haben wir in letzterZeit eher gemieden. Dafür fehlt unsnoch immer die Stimmung, und inmanchen Momenten möchte man selbstentscheiden können, ob man dasThema wieder anspricht“ erklärt MariaRuhwinkel. Auch ein Stück gleichgülti-

ger seien sie im Alltag geworden, vieleKleinigkeiten sind nicht mehr so wich-tig wie früher.

Die Familie aber hat durch den Verlustnoch mehr an Bedeutung erlangt. Zuihrer Tochter Judith haben Georg undMaria Ruhwinkel eine innige Bezieh-ung, und es tröstet sie, dass auch ihrVerhältnis zu Sebastian sehr gut war.„Hätten wir unseren Sohn nach einemStreit verloren, wäre die Situation vielbedrückender“ sind sich die Elterneinig.

Vor allem der vielen positiven Unter-stützung aus ihrem Umfeld und demZusammenhalt in der Familie ist es zuverdanken, dass Maria und Georg Ruh-winkel auf die Frage nach Zukunfts-plänen nicht sprachlos bleiben: Siemöchten ganz langsam doch einmal zurRuhe finden, die Tochter auf dem Wegin den Wunschberuf begleiten, sagtMaria, „und früher, da sind wir immerso gerne ans Meer gefahren…“

Als ich später durch die Nacht fahre,wünsche ich mir, dass sich die beidendiesen Traum irgendwann erfüllen – sowie es ihnen jemand ganz Besondererwohl auch wünschen würde.* Namen von der Redaktion geändert.

aus dem Bett. Wir können nicht ruhig sitzenoder uns kaum noch von der Stelle bewe-gen. Wir schlingen wahllos Essen in unshinein oder bekommen keinen Bissenhinunter. Wir haben an nichts mehr Freude.Wir glauben, nie mehr wieder glücklichsein zu können. Wir hadern mit demSchicksal, "womit wir das verdient haben".Wir beneiden andere Menschen, die ihrenPartner behalten dürfen, reagieren gereizt,wenn uns jemand sein Beileid aussprichtoder uns helfen will. Unsere Gedankenkreisen ununterbrochen darum, was wir niemehr gemeinsam mit dem verstorbenenMenschen erleben können. Das Lebendraußen erscheint uns wie ein Film, an demwir nicht mehr teilhaben können. DiesePhase ist die schmerzlichste und schwie-rigste Phase in der Trauerbewältigung.

3. Phase der langsamen NeuorientierungSo langsam beginnen wir wieder, uns nachaußen zu orientieren. Wir können uns zeit-weise wieder konzentrieren, auch mal an

Wir müssen vier Phasen durchlaufen, biswir uns wieder in einem seelischen undkörperlichen Gleichgewicht befinden. Dieeinzelnen Phasen, die wir durchlaufen,können sich überlappen, zusammenfallenund sich miteinander vermischen.

1. Phase des Nicht-Wahrhaben-Wollensund der VerleugnungIn der ersten Phase wollen wir nicht wahr-haben, dass der uns so sehr am Herzenliegende Mensch gestorben ist und uns fürimmer verlassen hat. Wir stehen wie untereinem Schock oder bewegen uns wie inTrance.

2. Phase der aufbrechenden GefühleWir haben die Hoffnung aufgegeben undverspüren den vollen Schmerz und dieVerzweiflung. Wir leiden unter Gefühls-schwankungen, fangen aus heiterem Him-mel an zu weinen. Unser Körper ist völligaus dem Gleichgewicht. Wir können nichtmehr schlafen oder kommen kaum noch

etwas erfreuen. Trauer und Hadern lassenlangsam nach und sind nicht mehr sointensiv. Jedoch haben wir noch starkeStimmungsschwankungen. Unser Körpergelangt langsam wieder zu seinem norma-len Rhythmus.

4. Phase des neuen GleichgewichtsWir sind zu einem neuen körperlichenund seelischen Gleichgewicht gelangt. Eserfüllt uns bisweilen immer noch mitWehmut, an die Vergangenheit zu denken,doch wir sehen vertrauensvoll in dieZukunft. Wir werden den verstorbenenMenschen nie ersetzen und vergessenkönnen, aber lenken unseren Blick aufdas, was wir jetzt im Leben noch habenkönnen. Wir haben uns eine neueLebensaufgabe gesucht und uns neueFähigkeiten zugelegt, die Alltagsaufgabenzu bewältigen

© Dr. Doris Wolf, Psychotherapeutin inMannheim, www.psychotipps.com

Die vier Stadien zur Überwindung von Trennungsschmerz

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Das Bild vom ökologischenLandbau als ländliche Idylle,in der die Hühner frei

herumlaufen und alles von alleinewächst, ohne Kunstdünger undMaschinen, könnte zu dem Fehl-schluss führen, dass gerade in diesernaturnahen Umgebung Burnout-Entwicklungen ausgeschlossen sind.

Tatsache ist aber, dass Menschen ausallen Berufsgruppen gefährdet sind.Auch Biobauern. Die Belastungen,denen sie ausgesetzt sind, sind vielfäl-tig: Sie müssen mit Ungewissheitenüber Ernte, Nachfrage und Preiseumgehen, mit Konkurrenz durch Groß-betriebe und ausländische Anbieter, miterhöhten Personalkosten im Vergleichzu konventioneller Landwirtschaftsowie erhöhter Verderblichkeit ihrerProdukte. Dazu kommen gesetzlicheBestimmungen und Richtlinien derVerbände, deren Nicht-Einhaltung zurEntziehung der Biozertifizierung füh-ren kann. Außerdem sind familiäre An-forderungen zu bewältigen. Wer sich

über längere Zeit überfordert fühlt,läuft Gefahr, auszubrennen, vor Er-schöpfung zusammenzubrechen undmehrere Wochen oder Monate auszu-fallen – Burnout.

Der Begriff wurde in den letzten Jah-ren immer mehr in den Mittelpunkt derGesundheitsdiskussion gerückt. Er be-schreibt einen Sachverhalt, den eswohl schon früher gegeben hat, deraber mangels einer prägnanten Be-grifflichkeit nicht genügend Beachtungfand. Das hat sich jetzt geändert.Burnout drückt ein Lebensgefühl vonErschöpfung, Leistungsminderungund Entfremdung aus. Menschen kön-nen die Arbeit, die sie früher gernegetan haben, nicht mehr leiden. Sieziehen sich von ihr zurück, verlierenden Schwung und gehen schwierigenAufgaben aus dem Weg, isolieren sichauch privat. Ihre Lebensqualität istbeeinträchtigt. Das Risiko von Folge-erkrankungen wie Angststörungen,Depressionen, Sucht, Schlafstörungenund körperlichen Beschwerden ohne

organische Ursachen ist erhöht. VieleMenschen klagen über Leiden mit die-sen Merkmalen. Begünstigt wirdBurnout durch mehre Faktoren. Dieseliegen in der Person selbst, in ihremprivaten Lebenskontext, in derMitarbeiterführung und im Team, aberauch in berufsspezifischen und gesell-schaftlichen Rahmenbedingungen.Doch so, wie wir diese sechs Bereicheder Belastung analysieren können, istes auch möglich, auf diesen sechsEbenen einem Burnout vorzubeugen.

1. Die Person selbstJeder Mensch kann seine Tages-gestaltung daraufhin überprüfen, wiesinnvoll oder wie töricht diese aussieht.Gegen quälende Gedanken hilft der„Gedankenstopp“, also die freundliche,aber bestimmte Hinaus-Komplimen-tierung tadelnder und entwertenderSelbsteinschätzungen. Am Ende einesArbeitsvorgangs können wir uns einenkleinen würdigenden Satz sagen, derunser Tun anerkennt. Die Teilnahmean kulturellen Veranstaltungen und gut

Burnout auf dem BauernhofÖkologischer Landbau stellt hohe Ansprüche – Wie man dem Ausbrennen vorbeugen kannVon Prof. Dr. Jörg Fengler

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ausgewählte Lektüre dienen derErholung. Als Ausgleich zu körperli-chen Belastungen sind Entspannungs-,Aktivierungs- und Harmonisierungs-methoden zu empfehlen. Regelmäßigefachliche Weiterbildung hilft, neueEntwicklungen zur Kenntnis zu neh-men und wählerisch ins eigeneHandeln zu übernehmen.

2. Der private LebenskontextJeder Mensch benötigt Erfahrungenvon Liebe, Vertrauen und Verlässlich-keit sowie die Gelegenheit zum ruhi-gen, vertraulichen Gespräch. Dazu bie-tet der private Lebenskontext eine gute,regelmäßige Chance. Es ist angenehm,wenn mit Verwandten, Nachbarn undFreunden eine dauerhafte Beziehungbesteht, in der Hilfe gegeben und inAnspruch genommen werden kann.Humor und gemeinsames Lachen stär-ken die Sozialbeziehungen und sindvon größter Bedeutung. Entscheidendfür die Qualität von Beziehungen istunter anderem die Fähigkeit der Part-ner, sich konstruktiv mit dem Gegen-über auseinanderzusetzen. Denken Siedabei daran, immer nur ein Thema zubesprechen, Verletzungen nach Mö-glichkeit zu vermeiden und Streit-gespräche weder im Auto noch imHaus oder in der Wohnung zu führen,sondern während eines gemächlichenSpaziergangs in der Natur. BegrenzenSie die Streitzeit, respektieren Sie dieArgumente Ihres Gegenübers, kommenSie ihm kleine Schritte entgegen undstreben Sie einen Konsens an. WerAuseinandersetzungen auf diese Weiseführt, hat eine gute Chance, dasPrivatleben als Erholungszone gegen-über dem Arbeitsleben zu etablieren.

3. MitarbeiterführungZum Wohlbefinden der Mitarbeiternträgt bei, wenn sie Aufgaben überneh-men können, die im Rahmen ihrerFähigkeiten liegen, wenn sie wederüber- noch unterfordert sind. MancheMitarbeiter bevorzugen eher monotone

Tätigkeiten, andere suchen immer wie-der die Herausforderung. Erfolge soll-ten gewürdigt werden, und dieMitarbeiter sollten differenzierte, aner-kennende Rückmeldungen bekommen.Erholungszeiten nach Arbeitsspitzensollten selbstverständlich sein.

4. TeamqualitätDas Klima im Team wird stark durchdas Gefühl der Zusammengehörigkeitgeprägt. Hilfsbereitschaft, eine kon-struktive Grundstimmung und klareZuständigkeiten tragen dazu wesentlichbei.

5. VorgesetzteMitarbeiter beobachten ihre Vorge-setzten auf ihre fachliche Qualifikationund menschliche Haltung hin genau.Deshalb muss in erster Linie von denVorgesetzten die Anerkennung ausge-hen, die den Mitarbeitern ausgespro-chen wird. Um Gezänk und Eifer-süchteleien zu unterbinden, sollten sichChefs um Gerechtigkeit bemühen. Fürihr eigenes Wohlbefinden können sieein Einzel-Coaching wählen, in demsie ihre Ideen und Pläne mit einemerfahrenen Coach vorantreiben.

6. Institution und GesellschaftDer Trend zu einer stärkeren ökologi-schen Orientierung in der Gesellschaftgibt denjenigen Recht, die vor 40Jahren noch als Spinner galten. Dieökologische Landwirtschaft hat mittler-weile einen guten Ruf. Aber keineBranche ist vor negativen Schlagzeilengeschützt. So berichtet die Presse vongestellten Liebesszenen in „Bauersucht Frau“ und von gespritztem Obstmit Bio-Siegel. Dennoch überwiegt daspositive Image des Ökolandbaus. Diesträgt zum seelischen Wohlbefinden derMenschen bei, die in diesem Bereicharbeiten. Sicherheit des Arbeitsplatzes,geförderte Fortbildung und Großzü-gigkeit in kleinen Dingen hilft Mitar-beitern zusätzlich, sich mit ihrer Insti-tution zu identifizieren.

Prof. Dr. Jörg Fengler ist Psychologischer Psychotherapeut, Gruppendynamik-Trainer,Supervisor und Coach. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer an der Human-wissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln berät er renommierte Institutionen wiedas Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland, die Verwaltung des DeutschenBundestages und die Deutsche Bundesbank. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, u.a.„Helfen macht müde“ und „Süchtige und Tüchtige“, beide aus dem Pfeiffer-Verlag,Stuttgart. Für seinen Beitrag in den Bionachrichten bedanken wir uns ganz herzlich.

Burnout – und was dann?Bei einem Burnout handelt es sich umeinen schleichenden Prozess, der überMonate oder Jahre fortschreitet underst spät identifiziert wird. Umso wich-tiger ist es, frühe Anzeichen ernst zunehmen. Dazu gehören Stress, Schlaf-störungen, Enttäuschung wegen man-gelnder Anerkennung, Unzufriedenheit,innerliche Leere, Vermeidung von so-zialen Kontakten zu Freunden undKollegen sowie Angstzustände. PrüfenSie zunächst, ob Sie diese Entwick-lungen selbst stoppen und umkehrenkönnen. Wenn dies nicht gelingt, suchen Sie Ratbei einer psychologischen Beratung-sstelle und parallel bei Ihrem Hausarzt.Wenn ein Erfolg ausbleibt, streben Sieeine Kurzzeit-Therapie von 10 bis 25Sitzungen an. Hier werden Stressorenidentifiziert, schädliche Gewohnheitenkorrigiert, destruktive innere Antreiberentlarvt, Versäumnisse beim Nein-Sagen behoben und Genuss-Fähigkei-ten eingeübt. Wenn das nicht reicht, oder wenn ande-re schwere körperliche und/oder seeli-sche Belastungen dazu kommen, kannein sechs- bis achtwöchiger Aufenthaltin einer Psychosomatischen Klinik inBetracht gezogen werden. Hier wirdeine Rundum-Überprüfung der gesam-ten Lebenspraxis und Lebensplanungvorgenommen, oft mit sehr gutemErfolg. jf

Hilfe im InternetNach harter geistiger oder körperlicherArbeit erschöpft zu sein, ist ein ganznormaler Zustand. Entspannung oderUrlaub schaffen hier Abhilfe. Wer aus-gebrannt ist, dem hilft auch ein Urlaubnicht, der kann keinen Gang zurück-schalten. Eine erste Orientierung dafür,inwieweit man betroffen oder gefährdetist, können Selbsttests im Internet ver-mitteln. Zum Beispiel unter:www.palverlag.de/Burnout www.palverlag.de/Burnout-Risikowww.palverlag.de/depression

© Dr. Rolf Merkle, Diplompsychologe undPsychotherapeut in Mannheim

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KKannst Du mal eben dasSaatgut abholen?“ „Die Da-ten für die Buchführung

müssen noch fertig werden!“ „Wirmüssen doch noch bei der Kon-trollstelle zurückrufen!“ KommtIhnen das bekannt vor? Die vielenkleinen „mal eben….“ summierensich zu einer immer stärkeren An-spannung. Wenn dann noch Sorgen,Ängste oder plötzlich hereinbrechen-de Krisen dazu kommen, wird es hei-kel. Schlaflosigkeit, innere Unruhe,Ungeduld, sinkende Motivation oderkörperliche Erschöpfungszustände sinddie Folgen. Dabei gehört es schon fastzum guten Ton, keine Zeit zu haben.Gerade die Adventszeit, eigentlich eineZeit der Ruhe und der Vorfreude, istgeprägt von Termindruck.

Die große Falle PerfektionDoch nicht nur die Anforderungen vonaußen spielen eine Rolle. Viel Stress ist„hausgemacht“, entsteht erst im Kopf,etwa durch einen überzogenen An-spruch auf Perfektion. Bei sich selbstund auch bei anderen. Aufgaben zudelegieren fällt dann schwer, „weil nie-mand sonst es gut genug macht“. Auchdie Unfähigkeit, Grenzen zu setzen und„Nein“ zu sagen, führt zu Zeitnot. Weres jedoch allen recht machen will, lässtden eigenen Bedürfnisse keinen Platzmehr.

Stress schadet den MitmenschenStress im Stall beeinflusst dieLeistungs- und Produktionsdaten nega-tiv. Jeder Landwirt weiß das und sorgtdafür, ihn zu vermeiden. Wie sieht esaber mit dem persönlichen Stress aus?Er schadet nicht nur der eigenenGesundheit, sondern hat auch direkteAuswirkungen auf das Umfeld.Familie, Mitarbeiter und Geschäfts-partner leiden mit. Sie sind nicht nurfür den Betrieb und Ihre Familie ver-antwortlich, sondern vor allem für sichselbst.

Stress oder Lebensqualität?Die Entscheidung, wie man leben möchte, liegt bei einem selbstVon Anne-Mette Steenken

Gehen Sie sorgsam mit der Zeit um!Setzen Sie Prioritäten und schreibensie Erholungszeiten mit in denTerminkalender. Lernen Sie, zu dele-gieren, und gewinnen Sie Freiräumefür die wirklich wichtigen Tätig-keiten. Spüren Sie Ihre „Zeitdiebe“auf: Wo verlieren Sie Energie, weilSie sich mit nicht getroffenenEntscheidungen herumquälen oderungeliebte Aufgaben vor sich her-schieben?

Auf das Positive konzentrieren!An der Sache lässt sich nicht immeretwas ändern. Wohl aber an der eige-nen Einstellung. Manchmal lässtschon ein Perspektivwechsel die Din-ge in einem anderen Licht erscheinen.Wenn Sie sich auf die positivenAspekte ausrichten, statt nur die Stör-quellen in den Vordergrund zu stellen,gewinnen Sie Energie.

Werfen Sie Ballast ab!Machen Sie eine Bestandsaufnahme.Wo schleppen Sie überflüssigenBallast mit sich herum? Das kann derchaotische Schreibtisch sein, die dreiKilo Übergewicht – oder ein unge-klärter Konflikt. Manchmal sind esauch die Traditionen, die inneren oderäußeren Zwänge, denen man sichnicht zu entziehen wagt. Trennen Siesich von Ballast und erleben Sie diebefreiende Wirkung.

Pflegen Sie Ihre Beziehungen!„Geteiltes Leid ist halbes Leid,

geteilte Freude ist doppelte Freude“,sagt der Volksmund. Wenn Sie inArbeitsspitzen auf Unterstützungzurückgreifen wollen, ist es wichtig,motivierte Partner zu gewinnen. Einegute Mitarbeiterführung, ein optima-

les Betriebsklima und eine hohesoziale Kompetenz sind Voraus-setzung dafür. Lenken Sie zudem aus-reichend Aufmerksamkeit auf Familieund Freunde. Hier schöpfen Sie neueKraft.

Wechseln Sie den Rhythmus!Sommer und Winter, Tag und Nacht,Saat und Ernte – in der Natur hat alleshat seinen Platz und seine Be-rechtigung. Das gilt auch für Ihr Le-ben. Wechseln Sie bewusst zwischenArbeit und Entspannung. BeobachtenSie, wie Sie sich am besten erholen,und planen Sie Zeit dafür ein.

Pflegen Sie Rituale!Rituale sind ein uraltes Prinzip, umStruktur in den Alltag zu bringen. Die„Gute Nacht-Geschichte“ erleichtertschon Kindern den Übergang vomTag in die Nacht. Auch die kirchli-chen Fest- und Feiertage unterbre-chen den Alltag. Schaffen Sie sichihre eigenen Rituale.

Setzen Sie eigene Maßstäbe!Machen Sie sich unabhängig von ver-meintlichen Trends. Finden Sie Ihreeigenen Maßstäbe, Ihren eigenenRhythmus, Ihre eigene Betriebs- undOrganisationsstruktur.

Anne-Mette Steenken (geb. 1960) istTrainerin für Unternehmer- undUnternehmensentwicklung und arbei-tet für die Unternehmensberatung„entra“. Gemeinsam mit ihrem Mannführt sie einen landwirtschaftlichenBetrieb in Borwede (Niedersachsen)und hat drei erwachsene Töchter.entra begleitet Menschen, Unterneh-men, Organisationen und Regionenbei ihrer Entwicklung zum Erfolg.

Mehr schaffen mit Pausen – Strategien zur Steigerung der Leistungsfähigkeit

Bild: Olg

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elio.de

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Ein gemeinsamer Spaziergang kann helfen, die Akkuswieder aufzuladen und die Partnerschaft zu pflegen.

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Immer mehr Menschen beendenihre Berufstätigkeit vor Errei-chen des Rentenalters. Auf die

Landwirtschaft trifft das aber nichtzu. Bis ins hohe Alter wird auf denHöfen gearbeitet. Deshalb hat sichdie die Land- und forstwirtschaftli-che Sozialversicherung von Nieder-bayern/Oberpfalz und Schwaben(LSV NOS) mit dem Thema intensivbeschäftigt.

Ziel war es, das Gesundheits- undPräventionsangebot zu verbessern. Umgeeignete Maßnahmen zu eruieren,führte die LSV 2008 eine Kunden-befragung („55plus“) unter zufälligausgewählten Männern und Frauen ab55 Jahren durch. Wir haben darübermit dem Pressesprecher der LSV NOS,Michael Holzer, gesprochen.

Herr Holzer, wie lief dieKundenbefragung ab?Bei der Befragung haben uns dieOrtsbäuerinnen des BBV sehr unter-stützt. Sie haben über 8000 Fragebögenauf den Betrieben verteilt. Knapp 40Prozent wurden ausgefüllt. Der Rück-lauf war enorm – umso bemerkenswer-ter, wenn man weiß, dass man fast eineStunde für die Beantwortung brauchte.Wir wollten mit den Befragten zusam-men herausfinden, welche Gegeben-heiten ihre Gesundheit am meistenbeeinflussen. Danach konnten wir dieBefragten in drei Gruppen einteilen:die der „Gesunden“, der „Veraus-gabten“ und der „Kranken.“

Welchen Faktoren beeinflussten die-se Einteilung?Wer wenig Positives (z.B. „Freude beider Arbeit“) ankreuzte und vieleBelastungen (körperlich und seelisch),wurde in die Gruppe der Kranken ein-geteilt. Wer viel Sinn in seiner Arbeitund sich als wenig belastet sah, zähltezu den „Gesunden“. Ich hatte ange-nommen, dass sich die Betriebstrukturstark auf das Wohlbefinden auswirkt.Das hat sich nicht bestätigt. Dagegenhat die Hofübergabe einen großenEinfluss auf die Gesundheit.

Wie wirkt sich die Hofnachfolge aufdie Menschen aus?Eine ungeregelte Hofübergabe gehthäufig mit beeinträchtigter Gesundheiteinher. Dort, wo in den nächsten fünfJahren der Hof übergeben werden soll,gibt es wesentlich mehr „Kranke“ als„Gesunde“. Ebenso ist es in den Fällen,wo der Betrieb in den nächsten fünfJahren ausläuft. Insbesondere die über65jährigen Männer stehen hier imFokus. Die Gruppe der „Gesunden“ istam stärksten bei den Befragten, dieangegeben haben, dass die Hofnach-folge geregelt ist. Das sind vor allemHöfe, die als Zukunftsbetriebe angese-hen werden können. Alarmierend istaber, dass die Gruppe der „Veraus-gabten“ dort ebenfalls am stärkstenvertreten ist - und zwar sind es haupt-sächlich die 55- bis 65jährigenBefragten. Sie sehen viel Sinn in ihrerArbeit, sind aber körperlich und psy-chisch stark belastet.

Was bedeutet das für die LSV?Unser Ziel ist es, die „Verausgabten“auf die Seite der „Gesunden“ zubekommen. Deshalb haben wir einKonzept für ein Seminar zur Hof-übergabe entworfen. Eine weitereBefragung hatte 2010 ergeben, dass dasInteresse an solchen Seminaren sehrgroß ist – und dass es dort neben recht-lichen Aspekten vor allem um dasEmotionale gehen muss. Was wird ausmeinem Lebenswerk? Wie kann ichgesund und in einem harmonischenMiteinander mitarbeiten? Was sindAlternativen zur Mitarbeit im Betrieb?Das sind nur drei von vielen Fragen,die sich bei einer Hofübergabe stellenund letztendlich auch Auswirkung aufdie Gesundheit haben.

Wie laufen die Seminare ab?Sie dauern in der Regel vier Tage, dieInteressierten kommen meist als Paare.Die Seminare sind gedacht für Land-wirte und Bäuerinnen ab 50 Jahren. Eskommen aber auch Menschen, die dieHofübergabe schon hinter sich haben.Neben einem rechtlichen Überblick,nehmen emotionale Themen einen gro-ßen Raum ein. Die Frauen und Männer

werden von einer Sozialpädagogin er-mutigt, auf ihr bisheriges Lebenzurückzuschauen und sich die Wertebewusst zu machen, nach denen sieleben. Ziel ist es, dass ihnen die eige-nen Erwartungen klar werden – unddie, die sie an die Übernehmer stellen.Im Seminar kommt es deshalb auchzum Dialog mit jungen potentiellenÜbernehmern. Es sind dies aberbewusst nicht die eigenen, sondernfremde junge Menschen.

Können sich die Teilnehmer für per-sönliche Themen wirklich öffnen?Ja! Es hat uns oft selbst verblüfft, wiegut das geht. Es ist ja schon ein großerSchritt für viele Betriebsleiter, sich fürein Seminar anzumelden. Zu reflektie-ren und darüber zu sprechen ist abernoch einmal etwas anderes. DieSeminare gehen sehr tief. Auffallendist, dass sowohl bei der Umfrage alsauch in den Seminargruppen dieMänner fast mehr über emotionaleThemen sprechen als die Frauen. DieFrauen fragen dagegen bei den rechtli-chen Fragen detaillierter nach.

Haben Sie viele Anmeldungen?Wir bieten diese Seminare seit einemJahr an. Zuerst mussten wir das Themabekannt und dann den InteressiertenMut machen, sich darauf einzulassen.Zudem muss man bei so einem Semi-nar ja auch Zeit und Geld investieren.Für die nächsten Seminare führen wirschon eine Warteliste. Auch in anderenBundesländern soll jetzt die Kunden-befragung „55plus“ starten. Interessantist, ob auch dort die Betriebsübergabeein wichtiges Gesundheitsthema ist. Das Gespräch führte Simone Kuhnt.

Das Seminar „Betriebsübergabe – geplant,geregelt, gesund“ wird von der LSVNiederbayern/ Oberpfalz und Schwaben inKooperation mit dem BBV angeboten. DasBayerische Staatsministerium für Umweltund Gesundheit unterstützt die Entwicklungund die Evaluation des Angebotes. WeitereSeminare gibt es zum Thema Sturzprä-vention, Pflege und Stressbewältigung.Auch die Verbände und manche Landvolks-hochschulen bieten Fortbildungen an.

Hofnachfolge beeinflusst die GesundheitLSV bietet Seminare an – das Emotionale steht dabei im Vordergrund.

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Krisen gemeinsam meisternTitel

Das Leben verläuft nicht immer linear. Manchmalbringt uns ein unerwartetes Ereignis dazu, einenanderen Weg einzuschlagen. Manchmal entwickelnwir uns intuitiv in eine Richtung, von der wir vorhergar nicht wussten, dass es sie gibt. Drei Menschenerzählen, was sie erlebt haben – und wie sie ihrLeben jetzt so gestalten, dass es gut zu ihnen passt.

Von Simone Kuhnt

Bild: pixe

lio.de

Sie liebten ihre Berufe in derÖkobranche, doch 2006 wurdeklar: Es gibt etwas, was sie

noch mehr bewegt. Britta Weitbrecht(40) und Utto Baumgartner (47) ausSolla bei Passau haben im Freien Tanzgefunden, was am besten zu ihnenpasst – eine Arbeit, mit der sieMenschen helfen können, zu sich selbstzu finden.

„Ich habein meiner Jugend in eineralternativen Diskothek regelmäßigabgetanzt“, erzählt Britta Weibrecht,„aber durch meine Arbeit als Biokreis-Beraterin und später in bundesweitenProjekten, für die ich viel unterwegswar, verlor ich irgendwann den Fadenzum Tanzen.“ Dafür nahm sie einenanderen auf: Von der agrarwissen-schaftlichen Beraterin im Ökolandbauentwickelte sie sich immer mehr zueiner Begleiterin der Menschen überdas Fachliche hinaus. Zum Beispiel beider Betreuung des TraineeprogrammsÖkolandbau. „Das war mein Ding: diepersönliche Entwicklung der Menschenzu begleiten“, sagt Britta Weitbrecht.Schließlich fiel ihr die Ausschreibungeiner Ausbildung zur Tanztherapeutinin die Hände. Intuitiv meldete sie sichan und begann, die beiden Fäden zuverknüpfen – das Tanzen und dieArbeit mit Menschen.

Bei ihrem Mann Utto Baumgartner, mitdem sie zwei Kinder hat, war es ähn-lich: Er war als Imkerberater viel durch

Deutschland gereist, hatte dasNetzwerk Blühende Landschaft aufge-baut, alles mit dem Ziel, in seinenVorträgen einen liebevollen Blick aufdie Natur zu vermitteln. „Ich wollteschon immer etwas in den Menschenbewegen. Irgendwann fragte ich mich,warum ich dazu eigentlich den Umwegüber das Fachliche gehe“, berichtetUtto Baumgartner.Das Tanzen in Diskotheken hatte erzwar mit 28 Jahren aufgegeben – „eswar einfach nicht mehr der richtigePlatz für mich“ – doch über Britta fander zum Tanz zurück, begann mit ihr2006 die tanztherapeutische Ausbil-dung. Seit 2007 leiten die beiden offe-ne und feste Gruppen im freien Tanz.Bis zu 150 Menschen verschiedenerAltersstufen kommen monatlich zuihren Veranstaltungen in Passau,Eggenfelden und Straubing. AmWochenende sind es pro Abend 20 bis40 Frauen und Männer. Utto Baum-gartner und Britta Weitbrecht stellen

„Wir sind unserem Herzen gefolgt“Utto Baumgartner und Britta Weitbrecht: Von Öko-Beratern zu Tanztherapeuten

dafür Musik aller Stilrichtungenzusammen, von sanft bis wild, entspre-chend den verschiedenen Qualitäten,die auch das Leben bietet. „Im FreienTanz muss ich nicht cool sein. Ich kannmich bewegen und ausdrücken, wie ichwill, kann einfach so da sein, wie ichgerade bin“, sagt Utto Baumgartner.„Job und Herkunft, Kleidung undAussehen spielen keine Rolle“, fügtBritta hinzu. Der „Freie Tanz derLebensrhythmen“ biete Entspannung,Austoben, Begegnung, Platz fürFröhlichkeit – und genauso auch fürSehnsucht und für Traurigkeit. In ein bis zwei festen wöchentlichenGruppen findet nach dem Tanzen einbegleiteter Austausch im geschütztenRaum statt. Zudem bietet UttoBaumgartner persönliche Begleitung inLebens- und Beziehungsthemen. Undwer kurzfristig eine Auszeit von seinemUmfeld braucht, kann sich bei ihm undBritta in einen Bauwagen einmieten. www.bewegt-im-leben.de

Zählen auch viele alte Bekannte aus der Landwirtschaft zu ihren Tanzfreunden: Britta Weitbrecht und Utto Baumgartner, hier vor ihrem Auszeit-Bauwagen.

Bild: Gesine Hir tler-Rieger

Wendepunkte im LebenWendepunkte im Leben

Bilder: KuhntDer Freie Tanz der Lebensrhythmen beginnt stets mit einem Kreis der Teilnehmer.

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Krisen gemeinsam meistern Titel

Sieben Jahre ist es jetzt her, dassMax-Josef Schuster ein Burn-out hatte. Da war er 49 und als

katholischer Theologe und Pastoral-referent extrem vielbeschäftigt. Ob esdie Gottesdienstvorbereitung war, dieJugendarbeit, die Seelsorge imAltenheim, eine Kunstaktion in derKirche, eine Beerdingung, ein Kinder-gottesdienst: Max-Josef Schuster warzur Stelle. „Irgendwann konnte ichmich nicht mehr entspannen. Ich wolltenoch etwas ändern, aber es war zu spät,da selbst herauszukommen“, berichteter, „die Arbeit war wie eine Sucht.“

Die Rückmeldungen seiner Ehefrauverklingen im Wind, und immerschneller dreht sich das Hamsterrad,bis zur totalen Erschöpfung, haarscharfam Zusammenbruch vorbei. Da erkenntsein geistlicher Begleiter, dass es Zeitzu handeln ist, schickt Schuster zu sei-ner Ärztin. Der Theologe hat Glück,bekommt schnell einen Reha-Platz ineiner Spezialklinik. Zwei Wochen ver-gehen, doch es ändert sich nichts:Indem er beflissen jedes therapeutischeAngebot wahrnimmt, um schnell wie-der leistungsfähig zu werden, machtSchuster sogar die Erholung zumStress. „Meine Therapeutinnen musstenmich massiv in die Zange nehmen, bissich innerlich etwas geändert hat“,bekennt der Vater zweier erwachsenerTöchter. Was er dann erlebt, ist für ihn„wie sterben und wieder auferstehen“.Mit Hilfe der Fachkräfte nimmt erschmerzvoll Abschied von seiner altenLebensweise - und entwickelt eineStrategie, um seinen Alltag zu verbes-sern.„Nähren vor zehren“ lautet dasLeitwort, das ihm seither hilft. „Früherließ ich mich von meinen Aufgabenauszehren und erholte mich irgend-wann später. Heute mache ich zuerst,was mir gut tun. Dann habe ich auchdie Kraft, meine Pflichten zu erfüllen“,erklärt Max-Josef Schuster. Das heißt:Bevor der Frühaufsteher mit seinerArbeit beginnt, geht er morgens jog-gen. Dann duscht er und frühstücktgemütlich. Die ersten zwei Stunden desTages gehören ihm, und die genießt erbewusst.

„Für meine Frau war es eine großeErleichterung, dass ich nach sechsWochen so neugepolt zurückkam“,erklärt der Pastoralreferent, der in Ehe,Familie und Beruf jetzt mehr Lebens-qualität erfährt. Grenzen setzen, wennes zuviel wird – heute geht das besser.„Früher dachte ich mir immer, was sol-len die anderen denken? Jetzt kümmertmich das nicht mehr so viel“, sagtSchuster. Seine Freunde und Kollegenhaben Verständnis dafür, erleben ihnausgeglichener als früher.

Auch im Glauben hat er die Richtungkorrigiert: „In der Rehaklinik war Gottkein Thema, das hat mir gut getan. So

„Das Hamsterrad wurde immer schneller“Max-Josef Schuster überwand ein Burnout und fand einen neuen Weg zu Gott

erkannte ich, dass ich meinen Glaubenmissbraucht hatte, um mich selbst zuschwächen. Mein Glaube unterstütztedie Selbstausbeutung“, bekennt Schus-ter. „Dir fehlt die Selbstliebe“, hatteihm schon sein geistlicher Begleiterattestiert. Das ist heute anders: Umnicht wieder ins alte Fahrwasser zugeraten, gönnt sich Max-Josef Schusterin Abständen die Begleitung einesTherapeuten – „ein guter Luxus für einbesseres Leben, wie warme Schuhe imWinter“. Und immer wieder ruft sichder Theologe den dritten Teil desLiebesgebotes in Erinnerung, der so oftvergessen wird: Du sollt Gott und dei-nen Nächsten so lieben wie dich selbst.

Sucht die Entspannung nicht nur im Urlaub: Max-Josef Schuster, katholischer Theologe in Nürnberg.chuster

Bild: priv

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„Der Impfstoff macht krank“Im weiteren Verlauf dieser Geschichteerhält er widersprüchliche Laborer-gebnisse. Einmal wird ein Stier positivgetestet, dann wieder negativ. SeineFrau, ausgebildete Krankenschwester,weist ihn darauf hin, dass Infiziertenicht geimpft werden dürfen, was denAnweisungen der Behörden wider-spricht. Im Beipackzettel eines IBR-Impfstoffes findet Spitzl schließlichden Hinweis: „Kranke, infizierte und inschlechtem Allgemeinzustand befindli-che Tiere sind nicht zu impfen.“ Auchvon offizieller Stelle wird Spitzl bestä-tigt, dass die Infusionsnadel „die gra-vierendste Infektionsmöglichkeit fürdie Tiere ist“. Und: Ein ihm bekannterTierhalter hatte nach einer IBR-Im-pfung massive Gesundheitsprobleme inseinem Rinderstall. „Aus all diesenGründen war für mich eine Impfungausgeschlossen“, berichtet Spitzl.

Doch auch sein Betrieb bleibt nichtvon Krankheit verschont, und 2001 hatHans Spitzl mit großen Tierverlustenzu kämpfen. Ein Drittel seiner Küheverendet bzw. muss notgetötet werden.Missbildungen bei Kälbern undKlauenprobleme treten auf, die vorherim Betrieb unbekannt waren.

Spitzl legt erfolgreich Einspruch einDas Landratsamt nötigt Hans Spitzldaraufhin, seine Tiere impfen zu las-sen. Doch über Jahre hinweg legt HansSpitzl immer wieder erfolgreichEinspruch ein – und impft nicht. Er istder festen Überzeugung, dass nichtendgültig erforschte, teilweise nichtzugelassene Impfstoffe zu gesundheit-lichen Schäden führen: „Ich bin aneinem gesunden Tierbestand interes-siert und lass’ mich nicht benutzen für

Der Spitzlhof „Beim Bauern“steht seit 300 Jahren teilweiseauf den Grundmauern einer

Kirche in Straußdorf im LandkreisEbersberg. „Wertvoller Tierbestand- Betreten verboten“. Das Schild ander Stalltür springt dem Besuchersofort ins Auge. Ein Relikt einerGeschichte, die im Jahr 2001 ihrenLauf nahm. Sechs Jahre später dannstanden Polizei und sieben Vertreterdes Veterinäramts Ebersberg inSchutzkleidung vor Hans SpitzlsWohnhaus, um eine Zwangsblut-abnahme des Rinderbestands vorzu-nehmen. Eine Zwangsimpfung wur-de angesetzt, obwohl sich der 52-jäh-rige Biokreis-Milchviehhalter vorge-nommen hatte, „dass ich nicht imp-fen werde. Mit Impfungen konnteich mich noch nie richtig identifizie-ren.“

1986 übernahm er den elterlichen Hofund bewirtschaftet ihn heute mit seinerFrau Notburga. 45 Kühe samt Nach-zucht stehen in seinem Stall. Die warengesund, „bis im Jahr 2001 das Unheilim Tierbestand nach einer BHV1-Infektion abging“, erzählt der diplo-mierte Landwirt mit ruhiger Stimme.Der vorgeschlagene Sanierungsablauf,positiv getestete Tiere zu impfen, kamfür ihn nicht in Frage. Vom Veterinärforderte er damals eine schriftlicheAuskunft aller Infektionswege, „ummeinen Rinderbestand zu sichern undvor einer erneuten Infektion zu schüt-zen – sonst hat die Sanierung keinenSinn für mich.“ Der Tierarzt drohtejedoch, er könne auch anders. „Dashieß für mich, dass die Impfung dereinzige Infektionsweg ist“, erklärt HansSpitzl.

etwas, das schädlich ist.“ Konsequentführt er 2007 drei zwangsgeimpfteRinder unmittelbar nach der Behand-lung zur Schlachtbank. Auf Grund wis-senschaftlicher Belege ist ihm bekannt,dass geimpfte Tiere die Impferregerausscheiden und die anderen Tiere imStall dadurch erneut anstecken können.Ihm sollte dies nicht passieren.

Intensive Recherchearbeit geleistetHans Spitzl recherchiert und informiertsich weiter, sucht den Austausch mitGleichgesinnten und Experten, schreibtseine Erkenntnisse im Artikel „Klarsehen statt „Rot“ bei Impfungen?“ imBuch „Gefahr Gentechnik-Irrweg undAusweg“ nieder. Das Studieren vonVeterinärliteratur höchster Bundes-stellen lässt ihn erkennen, dass Impfun-gen zur Seuchenverbreitung führen.

Zudem werden dem Impfgegner immerwieder Fälle bekannt, bei denen geradedie Impfungen zu Rückschlägen in derBHV1-Sanierung geführt haben. Erverweist darauf, dass die LänderBHV1-frei sind, in denen die Impfungverboten ist. Er führt an, dass infektiö-ser Impfstoff für Ausbrüche der Maul-und Klauenseuche verantwortlich warund erst das Impfverbot in Europa imJahre 1991 Beruhigung schaffte. „Es istunmöglich, mit einem Giftcocktail vorKrankheiten zu schützen. Die Tieremüssen vor den Impfgiften geschütztwerden, dann bleiben sie und ihreNachkommen gesund“, erklärt Spitzl.

„Auch der Verbraucher wird mitGift belastet“Doch Hans Spitzls unermüdlicherEinsatz gilt nicht nur seinem eigenenBetrieb. Auch um das Wohl der ande-ren Landwirte, der Tiere und der

Immer wieder gibt es sie: Menschen, die sich bedingungslos einer Sache verschreiben, die denMund aufmachen, die nicht aufhören, über Missstände aufzuklären. Auch wenn die Masse dieKritik schon nicht mehr hören kann. Oder noch gar nicht so weit ist, diese zu verstehen. In einerneuen Serie stellen wir einige dieser Kämpfer vor.

„Für meine Viecher und meine Kinder“Hans Spitzl und sein unermüdlicher Einsatz gegen ImpfungenVon Ute Wiemer

Kämpfer ohne Kompromisse Teil1

SerieBiowelt

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BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 37

Verbraucher ist er besorgt. Nur zugenau weiß er, dass er selbst als Tier-halter zu den gefährdeten Personengehört, da sich Krankheiten, vor allemImpfkrankheiten, vom Tier auf denMenschen übertragen können. „Nacheiner Impfung wird der Verbraucher beidem Genuss von Milch und Fleisch mithochtoxischen Giftstoffen belastet“,erklärt Spitzl.

Verantwortung für Mensch und TierAls Lebensmittel produzierender Land-wirt ist Spitzl in erster Linie daran inte-ressiert, dass ernährungsbedingteKrankheiten nicht begünstigt werden.Dafür sind unbelastete Lebensmittelnotwendig. „Ich produziere die Pro-dukte für meine Familie und mich“,sagt Spitzl. Auch den Generationen-vertrag und die Verantwortung seinenvier Kindern gegenüber nimmt er sehrernst: „Ich mach’ das alles für meineViecher und meine Kinder“.

Durch das Nichtimpfen schafft es HansSpitzl, in seinem Betrieb über die Jahreschneller als andere große Sanierungs-fortschritte zu erzielen. „Ich bin derZeit halt zehn Jahre voraus“, sagt erüber seine Denkweise. Zweifel an sei-

nem Weg hat er trotz der Widerständevon außen nicht. „Dahoam gilt derPfennig nix“, fügt er schmunzelnd hin-zu. Und dann wieder ernst, dass es ihmallein um die Sache geht. „Ohne denZusammenhalt in der Familie nachinnen läuft es nicht“, sagt er nachdenk-lich. Seine Frau stehe hinter seinerSache, unterstütze ihn voll. Sie hältihm seit Jahren den Rücken frei, indemsie viele Arbeiten im Hintergrund erle-digt. Sie steht zu ihm, wenn er zuVorträgen und Versammlungen geht,und als er wegen des Blauzungenimpf-zwangs mit Gleichgesinnten 2008 dieInteressengemeinschaft für gesundeTiere (IggT) gründet.

Erfolgreicher Kampf gegen denBlauzungen-ImpfzwangZu dieser Zeit beginnt Spitzl, Vorträgezu organisieren, reist durch ganzDeutschland und geht mit seinen prak-tischen Erfahrungen an die Öffentlich-keit. Es folgt jahrelanges Engagementgegen die 2008 verordnete, verbindli-che Impfpflicht zur Blauzungen-krankheit. Einige Freunde und Be-kannte habe er auf dieser Streckezurücklassen müssen, erzählt Spitzl,„entweder ziehen die Leute mit oder

nicht. Im Gegenzug habe ich jedochauch Gleichgesinnte kennen- undschätzen gelernt.“ Seinen Freundenund der Familie gegenüber weiß er aberauch, dass das Thema um sein En-gagement für die gesunde Tierhaltung „ manchmal Tabu sein muss.“

Die Ruhe vor dem SturmViele Landwirte, die negative Erfah-rungen mit Tierimpfungen gemachthatten, kämpften mit Hans Spitzl, als esum die Blauzungenimpfung bei Rin-dern, Schafen und Ziegen ging. Die2009 erfolgte Akteneinsicht in Bonnbekräftigte Hans Spitzls Widerstandund den seiner Mitstreiter: In denUnterlagen fanden sich Dokumente, diedie Schädlichkeit der Blauzungen-impfstoffe für Tier und Mensch bestä-tigten. 2009 schließlich erkämpften dieIggT und weitere Impfgegner dieAufhebung der Zwangsimpfung. Seit-her ist es etwas ruhiger „Beim Bauern“geworden, und der eigene Betrieb „istwieder wichtig“. Mit Blick auf dieZukunft nennt Hans Spitzl die jetzigeSituation „die Ruhe vor dem Sturm“.Einer, der aufhört, sich für seine Sacheeinzusetzen, ist er sicher nicht.

Bild: SpitzlSieht schwarz, wenn nicht geprüfte Impfstoffe seine Tiere gefährden: Johann Spitzl.

Bild: Spitzl

Gemeinsam mit anderen Aktivisten hat HansSpitzl mehrmals gegen Impfungen demonstriert.

Bild: Spitzl

Serie Biowelt

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Die Winterzeit bedeutet Ruhe.Die Natur hat all ihre Kraftund Fülle in die Erde

zurückgezogen. Die Farbenfülle desHerbstes ist vergangen, jetzt domi-nieren gedämpfte Gelb- und Braun-töne und das Weiß von Eis undSchnee. Aber die Winterzeit imGarten muss nicht öde sein. DasAuge freut sich jetzt über kleineFarbtupfer oder interessante Struk-turen. Glitzernder Raureif zauberteine märchenhafte Stimmung in denGarten. Denken Sie bei der Gestal-tung Ihres Gartens auch einmal andiese Jahreszeit, es gilt, durch einegeschickte Pflanzenwahl stimmungs-volle Winterbilder zu zaubern.

Die Strukturen des Gartens treten jetztdeutlich hervor. Immergrüne Gehölzein Form von Hecken, Beeteinfassungenund markanten Formen wie Kugelnoder Würfeln haben jetzt ihren großenAuftritt, selbst wenn der ganze Gartenunter einer Schneedecke verschwindet.Aber die Immergrünen sind nicht dieeinzigen, die den winterlichen Garteninteressant machen.

Bezähmen Sie im Herbst ihrenOrdnungssinn, halten Sie die Schere imZaum und lassen Sie in den Beetenalles stehen, was verspricht, den win-terlichen Beeten ihren eigenen Reiz zugeben. Natürlich zählen dazu als erstesdie Gräser, deren Halme bis EndeFebruar stehen bleiben können. Somüssen Sie auch noch nicht auf denwertvollen Sichtschutz verzichten, den

die hohen Gräser wie z.B. Chinaschilfzu bieten haben. Für die Gräser bildendie eigenen Halme zusätzlich den ein-fachsten Winterschutz. Die Samen-stände vieler Stauden sind im vertrock-neten Zustand sehr reizvoll, zumBeispiel die von Sonnenhut, verschie-denen Disteln, Schafgarben, Fetthen-nen und vielen mehr. Wenn Sie Glückhaben, können Sie den Distelfink be-obachten, wie er sich die verbliebenenSamen aus den Köpfchen holt. Auchfür viele Insekten schaffen Sie idealeWinterquartiere mit Stängeln, die überden Winter stehen bleiben dürfen.Pflanzen, deren Samenstände Sie nichtabschneiden, säen sich oft selbst aus.Dies ist bei vielen Pflanzen durchauserwünscht, ohne Aufwand tauchen z.B.immer wieder Jungpflanzen von Ake-leien, Sonnenblumen, Ringelblumen,Salat, Feldsalat, Petersilie, Dill, Kö-nigskerzen und vielen mehr auf. Dabeiist der Zufall oft der beste Gärtner undsorgt für hübsche Überraschungen.

Ende Februar sind die trockenenStängel dann oft schon so brüchig, dassSie nicht einmal mehr eine Scherebrauchen, um sie zu entfernen. Beimanchem Beet reicht es, mit demRechen die Pflanzenreste zusammen-zukehren. Faulheit ist also in diesemFalle eher eine Tugend. Aber: Alles,was sich übermäßig aussät, sowie vonKrankheiten befallene Pflanzenteile,

Bunte Tupfer im SchneeSo wird der Garten auch im Winter zur AugenweideVon Ariane Herrmann

Physalis, die Lampionblume mit ihren roten Laternchen eignet sich auch zum Basteln.

Haus & GartenBiowelt

Fruchtstand eines Doldenblütlers Carduus annuus

Bilder: Ra

lf Berger

38 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

sollten Sie lieber so früh wie möglichabschneiden und entsorgen. Wenn dieBlätter gefallen sind, wird die Bühnefrei für attraktive Rindenstrukturen,langhaftende Früchte und die wenigenBlüten, die sich an warmen Tagen her-vorwagen. Platzieren Sie vor allem diewertvollen Winterblüher überlegt, derStandort sollte geschützt sein, damitdie Blüten weniger frostgefährdet sind,außerdem sollten Sie den Platz an einerStelle wählen, an der Sie auch imWinter oft vorbeikommen, damit dasSchauspiel nicht unbemerkt von Augenund Nase vorbeigeht. Ideal wäre z.B.ein sonniges Plätzchen an einer Mauer,wo Sie auf einer Bank die Wintersonnegenießen können.

Eine Auswahl von winterattraktivenGehölzen finden Sie in den Tabellen.Wenn es Sie jetzt in den Fingern juckt,und Sie den warmen Ofen am liebstengleich gegen die frische Luft im Gartentauschen wollen: Solange der Bodennicht gefroren ist, und dieBaumschulen ihre Tore noch nichtgeschlossen haben, was meistens bisWeihnachten der Fall ist, können Siedurchaus noch die eine oder andereWinterschönheit pflanzen.

Die Autorin Ariane Herrmann ist Dipl.-Gartenbauingenieurin und freiberuflicheGartenplanerin im Landkreis Deggendorf. Kontakt: www.nie-mehr-umgraben.de Tel.: 08547-914670

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de

asteln.

Roter Hartriegel in Sorten wie Mid-winter Fire (Cornus alba o.sibirica)

Junge Triebe leuchten im Winter orange bis rot, bis4m hoher und breiter Strauch

Jährlicher starker Rückschnitt bewirktNeuaustrieb schön gefärbter Triebe

Schlangenhaut- Ahorn(Acer capilipes)

7 bis 9 m hoher Baum aus Japan, olivgrüne Rindemit weißen Streifen, leuchtend rote Herbstfärbung

Verträgt keinen hohen Kalkgehalt im Boden

Papier- Birke(Betula papyrifera)

15 bis 20 m hoher Baum, schöne weiße Rinde,goldgelbe Herbstfärbung

Birken sind sehr malerische und schnell-wachsende Gehölze für große Gärten

Korkenzieher-Hasel(Corylus avellana `Contorta`)

Dekorativ gedrehte Zweige, im Frühjahr mit gelbenKätzchen, bis zu 5m hoch und breit

Wirkt im Sommer durch die verkrümmtenBlätter etwas kränklich, eventuell imHintergrund von hohen Stauden verwenden

Mahagoni- Kirsche(Prunus serrula)

Kleiner Baum oder Strauch bis 9 m hoch, mahago-nifarbene, glänzende Rinde mit Querstreifen,Kirschblüte im April bis Mai

Verträgt keinen staunassen Boden

Berberitze(Berberis thunbergii in Sorten)

Je nach Sorte höhere bis sehr niedrige Sträucher,gut als Hecken und Einfassungen, rosa bis roteBeeren, schöne Herbstfarben

Sehr anspruchslos

Fächer-Zwergmispel(Cotoneaster horizontalis)

Bis 1 m hoher Strauch, sommergrün mit schönerHerbstfarbe, rote Beeren

Sehr anspruchslos

Blasenstrauch (Colutea arborescens)

Heimischer Strauch, bis 3m hoch, gelbe Schmet-terlingsblüten, grünlichrote, aufgeblasene Hülsen

Sonniger Standort, verträgt Trockenheit

Stechpalme (Ilex aquifolium) Immergrün, heimisch, rote Beeren, giftig! Gedeiht im Schatten besser

Liguster (Ligustrum vulgare) Heimischer Strauch, oft für Hecken verwendet,duftende Blüten, schwarze Beeren

Anspruchslos, gedeiht im Schatten und inder Sonne

Zierapfel `Wintergold`, `ProfessorSprenger` (Malus in Sorten)

Kleine Bäume mit Apfelblüte und kleinen Äpfel-chen in rot oder gelb

Sonniger Stand, Verarbeitung der Früchtezu Gelee möglich

Wein-Rose (Rosa rubiginosa) Wildrose mit rosa Blüten, Blätter duften apfelartig,zierende Hagebutten

Anspruchslos, wächst ohne Ausläufer,wuchert daher nicht

Gold- Waldrebe (Clematis tangutica) Kletterpflanze mit gelben Blüten und sibrigen Fruchtständen

Braucht eine Kletterhilfe, anspruchslos

Pflanzen mit lang haftenden Früchten

Winterblüte(Chimonanthus praecox)

Bis 3 m hoher, bis 2,5m breiter StrauchHellgelbe, duftende Blüten, Dezember bisFebruar/März

geschützten Standort wählen

Hamamelis, ZaubernußVerschiedene Arten und Sorten

Duftende Blüten, je nach Sorte in gelb, orangeoder rot, von Dezember bis April, zusätzlich zeigendie Zaubernüsse eine prachtvolle Herbstfärbung

Anfangs langsam wachsend, kein Schnittnötig, geschützter Standort, gelbe Blütenkommen am besten vor einem dunklenHintergrund zur Geltung

Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)

Gelbe Blüten von Dezember bis März/ April Kriechender Wuchs, attraktive Verwendungals überhängender Bewuchs auf Mauer-kronen oder an Kletterhilfen gezogen

Winterschneeball(Viburnum bodnantense ‚Dawn‘)

Bis 2,5 m hoher und breiter Strauch,rosa Blüte beginnt oft schon im November,Hauptblüte im März/April, stark duftend,rote Herbstfärbung

Standort sollte nicht zu trocken sein, sonnigund geschützt

Duft-Schneeball (Viburnum farreri)

Bis 2 m hoher und breiter Strauch, weiße Blütebeginnt oft schon im November, Hauptblüte imMärz/April, duftend, rote Herbstfärbung

Standort sollte nicht zu trocken sein, sonnigund geschützt

Gehölze, die im Winter blühen

Beispiele für attraktive Rinden und Triebe

s annuus Betula, Birke Clematis tangutica Cornus alba Ligustrum vulgare

Haus & Garten Biowelt

Bilde: Arianne Hermann

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40 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

ReiseBiowelt

Die Pubertät lässt uns in die Er-wachsenenwelt hineinwachsen, wirlösen uns vom Elternhaus. Der Singlewird zum halben Paar, Beruf undElternschaft wollen gemeistert sein.Die nächste Herausforderung: DieSinnkrise in der Lebensmitte, dieWechseljahre. Der Ruhestand fordertdie grundsätzliche Umgestaltung desLebens, das Alter konfrontiert uns mitder Sterblichkeit und den Vorbereitun-gen auf den Tod. Irgendwann gehenwir.

Zu den biologisch vorbestimmtenReifeprozessen kommen Erschütterun-gen, die die Lebensrichtung beeinflus-sen. Wir verändern Wohnort, Arbeits-platz und Beruf, wir verlieren Geliebteund Freunde, beklagen den Tod Fami-

lienangehöriger oder Bekannter, erlei-den Unfälle oder Naturkatastrophen,überwinden bedrohliche Krankheiten,erleben Sinnlosigkeit, vielleicht auchDepression und Sucht.

Krisen bieten die Chance, zu reifenSo gehen wir alle durch unsereLebensphasen, ertragen diese und gön-nen uns nur selten Zeit, die Wand-lungen zu verdauen. Der Umgang mitKrisen ist für uns ungewohnt, dochmeistens lassen sie sich aus eigenerKraft und mit der Unterstützung derFamilie und von Freunden irgendwieüberstehen. Manchmal sehen wir sieaber auch als eigenes Versagen undpersönliche Schuld. Unbewusst wirddie Krise trotzdem durchgestandenund/oder verdrängt. Dadurch wird einsinnvoller Reifeprozess verhindert.

Eine Möglichkeit, eine Krise gut zuverarbeiten und als Mensch an ihr zureifen, kann die Visionssuche sein – einÜbergangsritual, wie es sie viele gibt inunserem Leben. Dieser Ritus folgteinem einfachen Gesetz: dem Gesetz,dass das Gefäß zuerst leer sein muss,

um neu gefüllt zu werden. Deshalb istdie Visionssuche mit einem längerenAufenthalt alleine in der Wildnis ver-bunden, mit Fasten und Entbehrungen.

In der Natur sind wir zuhauseWenn der menschliche Körper draußen,in freier Natur ist, dann ist er „zuhau-se“. Dann erinnert er sich an das, waswir Menschen seit Jahrtausenden inunseren Genen tragen. Es sind ganzalte Instinkte auf unserer „Festplatte“,die uns daran erinnern, dass Menschund Natur eins sind. In der Natur voll-zieht sich das Leben vollkommen ehr-lich. Jeder Grashalm, jedes Blatt, jederWassertropfen, jedes Sandkorn, jederKäfer hat hier gleichen Wert undBerechtigung. Jeder Baum, jeder Steinund jedes Lebewesen ist anders, hatseine besonderen Aufgaben und Qua-litäten, ist blühend oder welk, jung oderalt, lebendig oder tot. In der Natur hin-terfragt das niemand. Dort draußen, wodie Elemente zu Hause sind, finden wirdas Leben pur - und viel heilendesPotenzial, das wir uns wieder zugäng-lich machen sollten. Das Fasten verfei-nert dabei die Wahrnehmung der per-

Eine Reise zu mir selbstVisionssuche in freier Natur – Vier Tage in der EinsamkeitText und Bilder: Christian Kirchmair

Das menschliche Leben ist einepermanente Wandlung undEntwicklung. Schon bei der

Geburt betreten wir einen neuenLebensraum, als Kind lösen wir unslangsam aus der selbstverständlichenVerschmelzung mit der Welt.

Wo komme ich her, wo gehe ich hin? In Gesprächen in der Gruppe und im Alleinsein können Menschen die Antworten finden.

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Reise Biowelt

BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 41

Ein bisschen verwildert, aber okay: SeppBrunnbauer nach seinem Aufenthalt auf dem Berg

sönlichen Seelenlandschaft, die dannneu geordnet werden kann. Die viel ge-priesene und hart erarbeitete Zivili-sation schneidet uns schleichend abernachhaltig ab von unserer Lebendigkeitund Natürlichkeit. Klimawandel, Na-turkatastrophen und das Schwindennatürlicher Ressourcen spiegeln wie-der, was in uns selbst passiert, was wirMenschen uns selbst antun oder mituns machen lassen. Doch wir Men-schen sind ein Teil der Natur. Wie diemeisten anderen Lebewesen haben wirBedürfnisse, Sinneswahrnehmungenund Gefühle. In unseren Körpern istviel Weisheit und Wahrheit, zu der wirauch Zugang finden können - wenn wiruns darauf einlassen.

Christian Kirchmair zele-briert das Räucher-Ritual.

Mit dem Thema Visionssuche kam ich voretwa zwei Jahren das erste Mal in Berüh-rung, als mir ein guter Freund von seinenpersönlichen Erfahrungen erzählte. Erberichtete mir, wie er vier Tage und Nächtealleine im Wald ohne Essen verbrachte. Ererzählte von seinem Kampf gegen dieEinsamkeit. Von seinem Kampf mit sichselbst, und dass er vieles von dem, was ihnin der Vergangenheit belastet und behinderthatte, dort oben auf dem Berg zurück gelas-sen hat.

Ich war gespannt, ob es ihm gelingen wird,sein Leben nachhaltig zum Positiven hin zuändern. Auf jeden Fall erlebte ich einenveränderten Menschen, und ich wurdenachdenklich. Aber mir machte die bloßeVorstellung, vier Tage und Nächte alleine,untätig und ohne Essen in der freien Naturzu verbringen, furchtbar Angst.

Diesen Sommer war ich dann doch soweit.Es war noch ein Platz frei, und ich sollteam Vision Quest 2011 mit Christian Kirch-mair in Strobl am Wolfgangssee (Salzburg)mit dabei sein.Obwohl ich von mir sagen

kann, dass ich ein Mensch bin, der sich vielin der Natur bewegt und der in einem Berufarbeitet, der sich der Bewahrung derSchöpfung verschrieben hat, war es fürmich erst einmal ungewohnt, in die spiritu-elle Welt der Visionssucher einzutauchen.Während der dreitägigen Vorbereitungszeitin der Gruppe wich meine Skepsis gegen-über den Ritualen - sei es der Gebrauchvon Räucherschale und Redestab - zuneh-mend der Angst vor der Einsamkeit obenauf dem Berg. Mehrmals war ich kurzdavor, das Ganze abzubrechen. Und mit je-dem Tag, den die Auszeit näher rückte,wuchs meine Angst. Sie erreichte ihrenHöhepunkt beim rituellen Betreten desSteinkreises und dem Hinausräuchern,hinaus auf meinen Platz ganz oben auf demBerg.

Dann begann ich, langsam hinauf zu gehen.In mir wuchs plötzlich die Gewissheit, dassich nicht alleine bin, dass all die Menschen,die mir nahe stehen, auch dort oben „beimir“ sein werden. Auf dem Gipfel ange-kommen, schlug ich mit Planen und Leinenein einfaches Lager auf. Es hielt dem

Das erste Stück hinauf zu einer Alm geht die Gruppe gemeinsam.Später ist zwar jeder für sich, die Sicherheit wird aber gewährleistet.

Regen, dem Sturm und der Hitze gut stand. Doch kein noch so stabiles Lager bietetSchutz vor der Einsamkeit, dem sich verlie-renden Zeitgefühl und letztendlich vor derAuseinandersetzung mit sich selbst. Wokomme ich her und wo will ich hin? Was istwirklich wichtig in meinem Leben? WelcheMenschen begleiten mich, und was wollteich ihnen schon immer sagen? Ich hatteplötzlich unendlich Zeit, im Geiste zuzuhö-ren und mit allen Menschen, die mir wich-tig sind, zu reden - vier Tage und vierNächte.

Am Morgen des fünften Tages wanderte ichhinunter zur Hütte, wo auch die anderen derGruppe langsam eintrafen. Ich war glück-lich, ein wenig schwach, aber um eineunbeschreibliche Erfahrung reicher. DieNatur gibt uns das, was wir brauchen: DasWetter, die Pflanzen, die Tiere und auchMenschen um uns herum – jeder an seinemPlatz, nichts ist zufällig, alles hat seinenSinn. Ein halbes Jahr ist nun vergangen, derAlltag hat mich wieder. Aber ich gehesicheren Schrittes und sehe Veränderungengelassen entgegen.

Seit Jahren begleite ich Menschen ver-schiedenster Altersstufen bei IhremSchwellengang in die Natur, bei derSuche nach ihrer persönlichen Be-stimmung. Bei diesen Initiationen sinddie Teilnehmer den Elementen ausge-setzt, und jeder und jede bekommt inihnen den Spiegel fürs eigene Lebenvorgehalten. Der Mensch geht hinaus,um sich seine Unschuld zurück zuerobern, damit Heilung für ihn möglichist. Für die Heilung ist Ruhe und Stillenotwendig, die ist im Alltag nur mehrschwer zu finden. Das schöne an dieserAuszeit in der Natur ist, das man (frau)darauf kommt, dass man, so wie manist, okay ist.

Alles hat seinen Sinn - Erfahrungsbericht von Sepp Brunnbauer

Christian Kirchmair, geboren 1956,ist Vater von drei erwachsenen Kindernund war 20 Jahre selbstständiger Un-ternehmer in Wien. Nach dem Verkaufseines Unternehmens richtete er sichmit einer mehrjährigen Ausbildung imAruna Institut in Deutschland und zumVisions-Suche-Leiter bei der School ofLost Borders in den USA neu aus.Er leitet Visionssuchen für Jugendlicheund Erwachsene vorrangig in Strobl amWolfgangsee. Zudem arbeitet er alsSterbe- und Trauerbegleiter in Wien.

Email: [email protected]; www.christian-kirchmair.at

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42 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

MarktplatzBiowelt

o-tx_Anzeige_BioNachrichten_1-1-4c_LITHO_korr.ai 18.07.2011 19:07:08 Uhr

Warenbörse-AngeboteFutter

Bayern

Futtererbsen 5 t; ; Maximilian Huber, 84513Töging; Tel.; 863199922; *Biokreis

U-Ware; 90 to Triticale, 18 to Körnermais; KarlWiedemann, 86753 Möttingen 0171/6759110 *Biokreis

Triticale; 15 t A-Ware; Kölbl Stefan, 92283Lauterhofen; Tel.; 09186/598;*Biokreis

Futtergerste; 5 t Futtergerste in Big Bag; JohannSchneider, 92723 Tännesberg; Tel.; 09655/8294; *Biokreis

Futtermöhren; 1 t Futtermöhren, bei Bedarfauch gereinigt; Max Wörner, 97461 Hofheim;Tel.; 09523/501452;*Biokreis

Baden-Württemberg

Heu und Öhmd; Quaderballen; Hartwig Roth,88273 Fronreute; Tel.; 07502-3234;

Ackerbohnen; 6 t; Clemens Spieß, 88605Meßkirch; Tel.; 07575/93466;

Futterkartoffeln; Sorte Marena, 6-7 t; UweRiesle, 78595 Hausen; Tel.; 07424/503377;

andere Regionen

Körnermais, 25 T frei Hof geliefert; Hans JörgSchümann,Österreich 5145 Neukirchen an derEnknach; Tel. 0043 6998 12; *Biokreis

Heulage 2. Schnitt Luzernesilage 1-3 SchnittAlles in 1,25m Rundballen; Walter Kempenich,65385 Rüdesheim; Tel.; 1717971603;

20 Rundballen Heu; Karl-Heinrich Rohde, 34497Korbach; Tel.; 05631-3291;

Grassilage 2. Schnitt; ca. 45 Rundballen; HolgerBerg, 35110 Ellershausen; Tel.; 06455-7046;

Kleegras-Silage in Rundballen; Peter Buchholz,21435 Stelle; Tel.; 04174/645187

280 Kleinballen Heu, 1. Schnitt, regenfrei; 1Rundballen Heu ab Hof!; Biolandhof Feldmann,59302 Oelde; Tel.; 02520/1741;

wegen Aufgabe der Landwirtschaft: ca. 30Silageballen Wiesen/Kleegras; Ernte 2011; JosefSchwarze, 33378 Rheda-Wiedenbrück; Tel.;05242/34151;

verkaufe Grassilage aus 2011 und 2010; verkaufe3. Schnitt 2011, Bioland A-Ware und 3. Schnitt2010 (U-Ware), jeweils 100 m3; Achim undNiels Möller, 24805 Hamdorf; Tel. 04332/339;

Konsumware

Bayern

Honig; in BioQualität zu verkaufen; WernerSauer, 83374 Traunwalchen; Tel.; 866978076;*Biokreis

Cidre und Honigwein aus Blütenhonig, ver-schiedene Sorten, herb bis süß, verschieden gro-ße Flaschen, auch Kanister zu verkaufen.;Hermann Thanner, 84307 Eggenfelden; Tel.; 08721/10795; *Biokreis

Speisekartoffel, versch. Sorten; Ditta, Krone,Soraya,Talent, Agria; Manfred Weller, 91056Erlangen; Tel.; 09131/992748;

Weißkraut Kopfgewicht + 2kg; Andreas Fischer,91580 Petersaurach; Tel.; 09827 91123;

BioHonig aus dem Chiemgau; Sorten: Blüten,Blüten-cremig u. Sommer, zu verkaufen. Gerneauch Verarbeiter, Wiederverkäufer oder Hof-läden. Lieferung frei Haus. Gepflückte Lager-äpfel aus Streuobstbestand, verschiedene Sorten,abzugeben. Werner Sauer, 83374 Traunwalchen; Tel.; 08669/78076;*Biokreis

Baden-Württemberg

Ca. 40 Zentner Bio-Äpel, verschiedene Sorten,zur Verarbeitung, zu verkaufen. Thomas Müller84428 Buchbach, Tel. 08086/590*Biokreis

Kartoffeln; Granola vf, Nicola f, 12,5 kg-Gebinde; Gerhard Geckeler, 72531 Hohenstein;Tel.; 07387-1239;

Nicola und Granola; Biete sehr schöneSpeise/Salatkartoffeln Sorte Nicola und Granola.5 / 12,5 oder 25 kg Verpackung möglich; AndreasHof, 89542 Herbrechtingen; Tel.; 0163/7817310

Mensch & Land

Bayern

Haushalts-Getreidekiste; aus Holz, mit dreiKammern für je 25 kg zu verkaufen; LianeHofmann, 94113 Tiefenbach-Haslbach; Tel. 08509/423; *Biokreis

Wohnung; 1 1/2 Zimmerwohnung aufBauernhof, teilmöbl. 15 km von Passau zu ver-mieten, auch wochenweise, event. auch gegenMithilfe Tel. 0151/12317545; SusanneDankesreiter, 94575 Windorf-Otterskirchen; Tel.; 08546-2617; *Biokreis

GärtnerIn/LandwirtIn gesucht; Wir suchen fürunseren vielseitigen Gemüse- und Kartoffel-baubetrieb einen engagierten MitarbeiterIn derSpass am Umgang mit Technik hat und gerneselbständig arbeitet. Die Übernahme vonTeilbereichen wäre mittelfristig gewünscht.;Alexander Fuchs, 86529 Schrobenhausen; Tel.;08252/882620;

andere Regionen

Wohnung; Dachgeschoß-Wohnung auf Bauern-hof in der hess. Rhön (Nähe Wasserkuppe), 94qm, 4 ZKB, Stall und Scheune nutzbar, da Tierejetzt im Außenstall. Außerdem Ferienwohnungvorhanden, die ggf. betreut werden kann.; AndreaDänner, 36115 Hilders; Tel.; 06681/8118;*Biokreis

Praktikum + Gemüsegärtner; Bördegärtnereisucht 2012 PraktikantIn und GemüsegärtnerIn.;Dipl.Ing. Helmut Zacharia, 39343 Erxleben; Tel.;039052/95202;

Technik/Maschinen

Bayern

Häcksler "Hussmann H8-112"; Baujahr 1991Leistung 54 KW Betriebsstunden961 DerHäcksler hat einen allgemein guten Zustand.Letzter Kundendienst war im Januar 2011 bei954 Betriebsstunden. Es ist ein zweiter SatzMesser vorhanden. VB 8300,-- € netto; ThomasWiehler, 85250 Wollomoos; Tel.; 0170-6351108;

IHC 633; Hinterrad, Bj. 81, ca. 5700 Bst.,Motor neu überholt, FL rep.bed. mit Schaufel+Gabel,Reifen vorne 90%, hinten 10%,1x DW, 1xEW, VB 5900 €; Peter Gasteiger, 83734Hausham; Tel.; 0178 169 57 64;

Baden-Württemberg

Fendt GT 231 mit Pritsche; ZWA-Rahmen undDrillmaschine Bj. 1969, 7000 h technisch ein-wandfrei, Motor überholt; Thomas u. BeateLang, 74172 Neckarsulm; Tel.; 07132/43427;

Belüftungssystem; für Kartoffeln ect. (Wagen-belüftung), bestehend aus Gebläse 16 A, Luft-schlauch, Schellen und mehrere Schlauchpakete.;Gerhard Geckeler, 72531 Hohenstein; Tel.;07387/1239;

Tiere

Bayern

Braunvieh; Jungkühe mit Leistungsnachweis;Otto Riedele, 87724 Ottobeuren; Tel.; 833293293; *Biokreis

Zuchtläufer mit Abstammung von sehr frucht-baren, langlebigen DL-Stammsauen mit gutenMuttereigenschaften. Vater ausgewählter DL-Eber, für ökologische Schweinezucht; sowieFerkel zur Mast zu verkaufen; BiobetriebRothammer, 94372 Rattiszell Tel. 09964/225318

weibliche FV-Kälber zur Zucht; weibliche FV-Kälber zur Zucht; Loider GbR, 83246Hinterwössen; Tel.; 08640/1356 oder0171/7839193

FV-Färse zum Schlachten; FV-Färse zumSchlachten; Miller, 87494 Rückholz; Tel.; 083648721;

Jungsauen, Deutsche Landrasse, deckfähig; EviHeigl, 93183 Kallmünz; Tel.; 0175 33 22 351

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NAPF 3,5 210 mm

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44 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

Mutterschweine Schwäbisch- Hällische/ Duroc;0175/9118860; Markus Muskat, 91792 Ellingen;Tel.; 09141 877 151;

2 trächtige Fleckviehkalbinnen; 2 trächtigeFleckviehkalbinnen, weidegewohnt, enthornt,Mitte Dez. zum kalben; Stefan Angerer, 83487Marktschellenberg; Tel.; 08650 209;

Bentheimer Jung-und Alteber, BentheimerJungsauen und Mutterschweine; MutterschweineSchwäbisch-Hällische / Duroc einmal geferkeltträchtig Bentheimer Jungsauen trächtig0175/9118860; Markus Muskat, 91792 Ellingen;Tel.; 09141 877 151;

2 Bio Fleckvieh x Schwarzbunt Kuhkälber; 2iBio Fleckvieh x Schwarzbunt Kreuzungs-kuhkälber zu verkaufen Mutterleistung 6770kg;Heinrich Bayrhof, 87648 Aitrang; Tel.; 08343-1070;

Mutterkuh mit Kalb 2 Monate _Fleckvieh;Maximilian Huber, 84513 Töging; Tel.; 863199922; *Biokreis

hochtragende Kalbin/ Kuh; hochtragendeKalbin oder Kuh für Mutterkuh gesucht, gernehornlos; Zerluth, 82431 Kochel; Tel.; 08857 90 12;

Angus-Bullen; zur Zucht aus KB und Mast;Lothar Kempfle, 89312 Günzburg; Tel.; 0170634 16 50;

FV Kuh hornlos; Milchleistung ca 20 LiterEnthornt Laufstallgewohnt, Weidegewohnt, zum2. mal gekalbt am 22.10.11; Isidor Haunerdinger,83317 Teisendorf; Tel.; 08666 13 40;

Biete Pensionsplätze für Kalbinnenaufzucht;Kapazität 100 Tiere, Tretmiststall, Außen-klimastall richtlinienkonform; Marcus Wagner,97478 Knetzgau; Tel.; 09527/7219;

SB-Jungkuh; 20ML V. Faber; Baumann, 87660Irsee; Tel.; 08341/15155;

Biete Fleckviehstier; Laufstall- und Weide-gewohnt, 11 Monate alt, ruhig,; SebastianAltenthan, 92363 Breitenbrunn; Tel.; 0160/ 93 49 49 93

7 tragende Muttterkühe (6 Fleckvieh, 1 Angus-kreuzung); Peter Manusch, 82418 Seehausen;Tel. 08137 93 18 114;

Braunvieh Kuhkälber; Verkaufe Braunvieh-Kuhkälber mit interessanter Abstammung.; KlausSteidle, Durach OT/ Bodelsberg Durach OT/Bodelsberg; Tel.; 49839769040;

2 Absetzer; Angus Bullen, Alter: 8 Monate,sowie 1 Jungbulle, Fleisch-Angus-Charolais,Alter: 1 Jahr zu verkaufen Tel. 0160 457 34 16;Anton Bauer, 94327 Bogen; Tel.; 99622274;*Biokreis

Braunvieh Kälbin behornt, im Nov. kalbend;Heinrich u. Agathe Prestel, 87474 Buchenberg;Tel.; 08378/225;

tragende Mutterkühe; Bestandsverringerungwegen Flächenverlust; Karin und Florian Dopfer,87674 Apfeltrang; Tel.; 08341/13929;

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Marktplatz Biowelt

BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 45

Jungkühe Braunvieh, Fleckvieh mit Leistungs-nachweis; Fridolin Maidel, 87474 Buchenberg;Tel.; 08378/276;

Bio-FV Jungkühe; Josef und Anneliese Holzer,82541 Degerndorf; Tel.; 08171 103 09;

verkaufe Stierkalb; Stierkalb, BVxBlond, geb.14.11.2011, für Mutterkuhhalter oder Weiter-mäster; Theodor Allgeier, 87549 Rettenberg;Tel.; 08327/7435;

FV Kalbin, behornt, tragend.; Biete eineFleckvieh-Kalbin, trächtig von Waldbrand, EndeApril kalbend, behornt.; Schartner, 94107Untergriesbach; Tel.; 08593/912307;

Org. Grauvieh Jungrind; Im Januar kalbend,aufgehornt; Josef Käufler, 87561 Oberstdorf;Tel.; 16094764141;

BVxBlond; wbl. geb:14.11. Für Mutterkuhhalter;Edmund u. Rita Specht, 88145 Opfenbach; Tel.; 08385/1011;

Braunvieh; Bio BV + Jersey Kühe + Jungviehzu verkaufen wegen Betriebsauflösung; Immler,87480 Weitnau; Tel.; 08378/7612;

bunte Bentheimer Ferkel; bei Aichach Tel.; 08247-8672;

männliche Absetzer; Verkaufe männlicheCharolais Absetzer; Franz Klügl, 93155 Hemau;Tel.; 09495/1220;

BV-Jungkuh; BV-Jungkuh mit LN, hornlos,Laufstall zu verk.; Leopold Herb, 87439Kempten; Tel.; 08370/372; *Biokreis

Bio Kalbin; Blonde Kreuzung; Gabi und KarlPrinz, 87448 Waltenhofen; Tel.; 8303407;*Biokreis

BV-Kuh; Bv-Kuh, 3tes Kalb, im 6 Monat träch-tig; Johann Sterzer, 87736 Böhen; Tel.; 08338/417;

Stierkälber FV genetisch hornlos; Plenk,83317 Teisendorf; Tel.; 1716325784;

Fleckvieh Milchkühe; hornlos, Laufstall-,Melkstand- und weidegewohnt.; Peter Gasteiger,83734 Hausham; Tel.; 0178 169 57 64;

männliche Absetzer; verkaufe männlicheCharolais Absetzer; Franz Klügl, 93155 Hemau;Tel.; 09495/1220;

2 frischmelkende und 2 hochträchtige Rinder;FV ohne Horn, Laufstall gewöhnt zu verkaufen;Rupert Jais, 82418 Seehausen; Tel.; 0160/7743979;

3 weibl. FL-Fresser; 12-15 Monate alt. Mobil:0174-3278595; Daniela Lang, 82362 Weilheim;Tel.; 0881/61517;

Fleckvieh -Fresser; 8-10 Stück abzugeben; HansMeier, 92289 Ursensollen; Tel.; 0172/9556102; *Biokreis

Ferkel; 17 Stück, DL+Pi+SH, aus Freiland-haltung; Martin Bäuml, 92280 Kastl; Tel.;0152/04027901; *Biokreis

Pinzgauer Zuchttiere; ständig weibl. undmännl. Zuchttiere der Rasse Pinzgauer abzugege-ben; Norbert Übler, 92275 Hirschbach; Tel.; 09665/8340;*Biokreis

Flechvieh-Kalbinnen; 4 Stück, hochtragend,hervorragend für Milchviehhaltung geeignet;Hans Meier, 92289 Ursensollen; Tel. 0172/9556102; *Biokreis

Fleckviehkuhkalb zu verkaufen Geb.20.11.2011; Fleckviehkuhkalb zu verkaufen;Christian Heberle, 87452 Altusried; Tel.; 08373/1582;

Kalb; BV Kuhkalb ohne LN für 300 € zu verau-fen. V = Set, 4 Wochen alt, MM besteMilchleistung; Klaus Buhl, 87527 Sonthofen;Tel.; 08321 4074219;

Verkaufe jungen Fleckviehstier 22 Mon.Weidegewohnt.laufstall,enthornt,ibr u.Bvd-freimit Abstammung.beste Deckergebnisse MichaelNußmann, 87490 Börwang; Tel.; 01754070339;

andere Regionen

1 Milchschafbock Lacaune; Zuchtbock 356,geb. 28.11.05, 300,-€; Wolfgang Kaul, 36154Hosenfeld; Tel.; 06669/282408;

Bioland Puten, 9-12 kg SG, lebend odergeschlachtet zu verkaufen.; Michael Emmrich,63683 Ortenberg; Tel.; 0171/5435325;

Mutterkuh Lim/rotes Höhenvieh; mit weibli-chen Kalb zu verkaufen; Erhard Aubel, 37216 Roßbach; Tel.; 05542/72558;

1 Angusbulle; und 3 Angusfärsen aus 10.2010 zuverkaufen; Petra Reis-Winterstein, 63456 Hanau;Tel.; 618161206; *Biokreis

Charolais Bulle; Hornlos, gekört, geb.25.12.08Abstammung Othello/Lukas; Jürgen Raudonat,36214 Nentershausen; Tel.; 0151/17814944;

Absetzer; 2 männl. Absetzer aus März 2011,Kreuzung aus div. Fleischrassen; Volker Lienau,27404 Zeven; Tel.; 04281/2701;

2 HF Färsen; 2 HF Färsen, Ende Nov. /Anf.Dez. kalbend, zu verkaufen; Johann Klindworth,27419 Vierden; Tel.; 04282/3412;

Kühe und Färsen wg. Betriebsaufgabe; 2Rinder (deckfähig FJ 2012, 1 x RH und 1 x HF)2 Rinder (deckfähig jetzt, 1 x holst.-Sbt und 1xKrzg Rbt) 4 Milchkühe (1 x gekalbt , tragend, 2 xHF und 1 x RH, 1 x Krzg. FV) 5 Kühe (5 bis 8Jahre , besamt , tragend?, 3 x HF gute Leistung, 2x Krzg- FV-RB) 2 Aufstallkühe (RB u. Krzg-RB); Christoff Blechschmidt, 26802 Moormer-land-Neermoor; Tel.; 04954-3498;

6 Kuhkälber (sb); geb. 4.-7.11.; Jakobus Müller,26624 Südbrookmerland; Tel.; 04942/576220 o.0152/08971532

3 hochtagende Rinder (sb); AbkalbungenNov/Dez; Jakobus Müller, 26624 Südbrook-merland; Tel.; 04942/576220 o. 0152/08971532

Deutsch-Angus Schlachtbullen; Deutsch-AngusSchlachtbullen abzugeben; Kurt Scheibner,37181 Hardegsen-Espol; Tel.; 05555/368;

Schlachtlämmer; ab 02.12. Schlachtlämmer,Skudden, zu verkaufen; Samblowsky, 27313Dörverden; Tel.; 0171-7164043;

3 männl. Bio-Absetzer Limousin-Kreuzung; imAlten von 8 - 9 Monaten abzugeben; Frank &Daniella Hennes, 53937 Schleiden; Tel.; 1639749139;

mehrere Limousin-Zuchtbullen; BurkhardKrümpel, 48493 Wettringen; Tel.; 02505/9301-19, 0151/58250997

mehrere Limousin-Absetzer; BurkhardKrümpel, 48493 Wettringen; Tel.; 02505/9301-19, 0151/58250997

6 Rinder (Limousin, Reinzucht); Jährlinge alsZuchtrinder; Ralf Linneweber, 58239 Schwerte;Tel.; 02304-73070;

8 Bullen-Absetzer der Rasse Rotes Höhenvieh;aus 03 bis 05/2011, ggfs. zur Zucht einzusetzen.Bislang noch keine Eintragung ins Herdbuch. 1weibl. Absetzer Rotvieh-Galloway-Mix aus01/2011; Ralf Blauchscheck, Verein für extensiveKulturlandschaftspflege (VeK) w.V., 58091Hagen; Tel.; 02331-84888 oder 0170-4118098

Zuchtbullenkalb; Genetisch Hornloses Bullen-kalb als Deckbulle von reinerbig HornlosenVater. (Premium Pp*Rastelli) Mutter ersteLaktation 9458kg mit 4,0 Fett und 3,28 Eiweiß;Thomas Börsch, 51688 Wipperfürth; Tel.; 17687348606;

HB-Limousinbulle gen. hornlos; ruhiger, führi-ger, gen. hornloser HB-Limousinbulle, gekört877 m, geb.05.09.2010, franz. Vater Mas du Clo;Josef Hubbeling, 48691 Vreden; Tel.;02564/97472; *Biokreis

4 hochtragende sbt. Färsen; teilweise behornt,Kalbung Mitte/Ende November; Brigitte Geisler,51570 Windeck; Tel.; 0173/3700438;

Rotes Höhenvieh; weibl., einjährige Rinder;Hand in Hand e.V., 57319 Bad Berleburg; Tel.;02759 - 214419;

hornlose rbt HF-Zuchtbullen; Näheres unterwww.hereford-froelich.de; Biolandhof Frölich,59069 Hamm-Berge; Tel.; 02381/50596;

hochtragende oder abgekalbte Rinder; 1Holstein Friesian, Fleckvieh u. Kreuzungstiere,Stalldurchschnitt 7.500 kg Milch; FriedrichWilhelm Nüsken, 59071 Hamm; Tel.;02385/2829;

1 rotbuntes, behorntes, hochtragendes Rind;Josef Schwarze, 33378 Rheda-Wiedenbrück;Tel.; 05242/34151;

3 tragende sbt Rinder; Karl-Hans Voß, 57392Schmallenberg; Tel.; 0160/90317797;

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MarktplatzBiowelt

46 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

weibl. Hereford-Jungrinder; evtl. auch Kuh mitKalb; Reinhard Droste, 59821 Arnsberg; Tel.; 02935/966534 oder 0160-1492967

1 Bentheimer-Bocklamm; geb. 04/2011, absolutbrav, mit Kindern aufgewachsen.; JürgenBrömmelsiek, 33829 Borgholzhausen; Tel.; 05425-1561;

hochtragende schwarz/bunte Rinder; undKälber; Heinrich Simon, 51588 Nümbrecht; Tel.; 02291-7469;

10 weibl. Limousin-Absetzer; Joachim Wagner-Even, 54597 Burbach-Balesfeld; Tel.; 06553-2455;

70 Milchziegen; nicht gedeckt wegen CAE-Sanierung; Regino Esch, 54595 Wascheid; Tel.; 0170/1112093;

Gesuche

Futter

Bayern

Heu dringend zu kaufen gesucht. ThomasMendler, 87764 Legau. Tel. 08330/256*Biokreis

10 to; Futtergetreide gesucht; Adelbert Wild,87763 Lautrach; Tel.; 8330303; * Biokreis

Heu; Suche Heu, 1. Schnitt; Johann Schmid,85253 Erdweg bei Dachau; Tel.; 08138/8325;

Körnermais aus Bayern; A- und U-Ware;Simon Gerlach, 86554 Pöttmes; Tel.; 08253/99702011;

Gras-Cobs ca. 2 t mit Lieferung; Franz Killer,83714 Miesbach; Tel.; 08025 49 57;

Heu -und Siloballen; Barbara Schedlbauer,94169 Thurmansbang; Tel.; 09963 910 028;

Futterkartoffeln; Suche Futterkartoffeln bis 50km um PLZ 94259; Betrieb Scherm, 94259Kirchberg im Wald;

suche Stroh; Biostroh zum verfüttern u.a. fürTrockensteher; Roland Diem, 87452 Altusried;Tel.; 08373/987366; *Biokreis

Baden-Württemberg

Körnermais; Suche ca 1 Tonne Körnermais;Jürgen Hermann, 73110 Hattenhofen; Tel.; 07164 32 81;

Suche dringend Silage; Suche dringend Gras-und/oder Maissilage in Ballen; Nicole Rieder,78147 Vöhrenbach; Tel.; 07657-933310;

Suche Heu und/oder Ömd; Dorothea Mayer,79199 Kirchzarten; Tel.; 07661/1214;

25 t Weizen oder Triticale; Josef Schaut, 88515Langenenslingen; Tel.; 07376 817;

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BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 47

andere Regionen

Futterweizen; 50 to; Matthias Pätz, 12347Berlin; Tel.; 030 - 530 237 30;

Stroh; Jürgen Hansen, 47559 Kranenburg; Tel.; 0163/3660763;

40 Quaderballen erstklassiges Pferdeheu; RaumMünster; Hofgut Ashege GbR; Tel.; 0172-217 38 92;

200 Rundballen Heu; Klemens Boekholt, 53123Bonn; Tel.; 0177-3376268;

Körnermais; 12-25 t geblasen; Stefan Köster,51580 Reichshof-Halsterbach; Tel.; 02265 997 39 58;

Mensch Land

Bayern

Suche Lehrstelle als Landwirt auf Ökobetrieb, 3. Lehrjahr. Schwerpunkt: Milchvieh/Ackerbau.Tel. 09724/1403 od. [email protected]*Biokreis

Auf Lebenszeit zu pachten gesucht: Wir (51/w + 62/m + 2 Kleinpferde) wünschenuns (Berg-)Bauernhoferl, Sacherl oder Zuhausemit mindestens 7 ha Grund ums Haus herum, zurPacht auf Lebenszeit. Gern betreuen wirHofbewohner und helfen mit. Wir freuen uns aufIhren Anruf unter: 08379/ 72 89 62 9

Betrieb mit Anbauflächen gesucht; Betriebs-leiterin, 10 jährige Erfahrung im Gemüse- u.Getereideanbau, sucht nach Verlust ihrerAnbauflächen an die Getreidelobby, Betrieb od.Teilbetrieb für Beerenobst, Kräuter- u.Gemüseanbau nach Permakulturrichtlinien.Fläche muß nicht Bio sein, ich stelle um. Ich hat-te mir in den letzten 10 Jahren die Vermarktungin Form eines Lieferdienstes 50 km umRechtmehring; Gudrun Bonn, 83562 Recht-mehring; Tel.; 8076887464; *Biokreis

Baden-Württemberg

Bio-Bauer gesucht; Ich (44 mit erwachsenerTochter, Sozialpäd., Gärtnerin) suche einen welt-

offenen, lebendigen Bio-Bauern mit Haus undHof, gern auch mit Kindern. Neben deinemArbeits- und Lebensmittelpunkt auf dem Hofhast du noch weitere Interessen. GemeinsamLachen und Kochen gehören für mich ebensodazu wie anregende Gespräche mit Freunden undvielleicht sogar Gedichte lesen? Wenn Du imAllgäu wohnst und Dich angesprochen fühlst,dann melde Dich unter: [email protected] Leutkirch

Praktikumsstelle; Ich interessiere mich für denDemeteranbau und möchte praktische Erfah-rungen auf einem Bergbauernhof sammeln, habeals Kind Ziegen in der Schweiz gemolken undhatte selbst über 10J eigene Ponys. AnjaSchubert, 72070 Tübingen; Tel.; 07073-832422;

Tiere

Bayern

Ferkel; laufend 15, 30 oder 60 (wenn möglich)Ferkel gesucht.; Reinhard Köhler, 95111 Rehau;Tel.; 09283 1785 o.0170 1879681

7-8 männliche Fresser/ Absetzer der RasseFleckvieh oder einer Fleischrasse; Martin Fend,82433 Bad Kohlgrub; Tel.; 09945 70 20 oder0152 076 430 78

Jungviehaufzuchtbetrieb oder Jungviehpensionca. 10-25 Stk. Jungvieh; Wir suchen für unsereGbR einen Aufzuchtbetrieb oder einenPensionsbetrieb für ca. 10-25 Stk. Jungvieh. DerBetrieb sollte nach Möglichkeit in einemUmkreis von 50-60 km sein.; Josef Huber, 83539Pfaffing; Tel.; 0176-63193207;

Suche Limousin Stierkalb oder Fresser;Sebastian Altenthan, 92363 Breitenbrunn; Tel.; 0160/ 93 49 49 93

Jungviehaufzucht; Aufzuchtbetrieb für weibl.Tiere gesucht mit Weidegang; Ludwig Schroll,83132 Pittenhart; Tel.; 08624 23 51;

Pony, brav, ca. 1,3 m Stockmaß, Alter u. Farbeegal, Stute oder Wallach.; Regina Fichtner, 83667Greiling; Tel.; 08041 744 95;

BV-Stier; Suche BV-Stier, ca. 12 Mon. alt Sterzer, 87736 Böhen; Tel.; 08338/417

Die nächste Ausgabe der BioNachrichtenerscheint am 6. Februar 2012Anzeigenschluss: 20. Januar. 2012

BioNachrichtenAnzeigen/Heidi ScheitzaStelzlhof 1, 94034 PassauTel. 0851/7 56 50-15Fax 0851/7 56 [email protected]

Nürnberg 15.-18.2. 2012

Wir freuen uns, Sie in Halle 7 Stand 241

(täglich von 9 bis 18 Uhr) begrüßen zu dürfen.

Marktplatz Biowelt

andere Regionen

Schlachtrinder oder -Bullen; möglichstNordhesse; Dieter Trampenau, 37290 Meißner;Tel.; 05657/7374;

Ferkel; Demeter- bzw. Bioferkel gesucht.Regelmäßigen Abnahme von ca. 20 Ferkeln, alle14 Tage; Georg Lutz, 22926 Ahrensburg; Tel.; 04102/51109;

SB-Deckbullen; Jürgen Hansen, 47559 Kranen-burg; Tel.; 0163/3660763;

1 Deckbullen Charolais x Schwarzbunt; fürDeckeinsatz im Frühjahr 2012, Leichtkalbigkeitist wichtig; Klaus Göllner, 37671 Höxter; Tel.; 05275/1888;

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48 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

MarktplatzBiowelt

· Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und ohne Kalb, gekörte Bullen, Tel. 05643-488

· 7 t Roggen, neue Ernte; Limousin-Herd-buchbulle, 4 Jahre; Kleegras-Silage RB 1,25 m, neue Ernte, Raum Vogelsberg/Rhön, Tel. 06054-6113 o. 0170-3102636

· Biokartoffeln „Granola“ o. „Anuschka“ Tel. 02750-978066 o. 0160-2506012

· Limousin-Kuh mit Kalb sowie1 Herdbuchkuhkalbend Ende Nov.; SiloblockschneiderStrautmann, Hydrofox FH, Maschinentyp 244 Raum Brilon, Tel. 05632-7441

· Angus: 4 deckfähige Färsen sowie je 4 weibl. und männl. Absetzer . Tel. 05643-8229 o. – 8214

· Bioheu- u. Silagerundballen, 1,25m, 50 RB, Raum Meschede, Tel. 02903-2136

Warenbörse Biokreis NRW / Mit teAngebote· Rotes Höhenvieh, Mutterkühe, Färsen u.

Absetzer, Tel. 02723-3132

· Fleckvieh-Fleisch-Herdbuchbulle, 12 Monate, gen. hornlos sowie 50 Silo-Rund-ballen 2./ 3. Schnitt 2011, Tel. 06656/9110999

· Limousin-Herdbuchtiere: mehrere männli-che u. weibliche Absetzer,6-7 Mon., französi-sche Abstammung, ab sofort, Tel. 0170-9224052

· Limousin-Herdbuchbetrieb bietet ständig sehr ruhige, genetisch hornlose sowie ent-hornte Deckbullen der aktuellen französi-schen, luxemburgischen und deutschen Spitzenvererber, teilweise neutral in Eickelborn geprüft, Tel. 02762-3000

Gesuche· 2- 3 tragende Rinder, Blonde d´ Aquitaine

(oder Charolais), Tel. 0151-15371529

· Limousin Herdbuchbulle, genetisch hornlos,Altbulle Tel. 0170-9224052

· Ständig gute weibl. Absetzer, gängige Fleischrassen von Biokreis-Betrieb gesucht, Tel. 0170-4579972

· Weibl. Absetzer oder Rinder, gerne Fleckvieh gesucht, Tel. 0172-5244273

Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabevon Angeboten für die nächste Ausgabe könnensie sich auch unter 02733-124455 an dieBiokreis Geschäftsstelle NRW wenden!

Die Bücher „Die Milchrevolution“ und„Blutmilch“ haben gewonnen:

Waltraud Oberberger, Blaibach;Elisabeth Koch, Klimratshofenund Alfons Weinhart, Betzigau.

Viel Spaß beim Lesen!

Wir verlosen drei Bücher„Schokolade - kleine Geschichten

und verführerische Rezepte“Schicken Sie uns einfach eine Postkarte mit

dem Stichwort „Verlosung“, mit Ihrem Namenund Ihrer Adresse an Biokreis e.V., Stelzlhof 1,94034 Passau, oder senden Sie uns eine E-Mail

mit Stichwort, Namen und Adresse [email protected]!

LACON ist ein international tätiges Prüfinstitut für Öko-Zertifizierung, Herkunftsprüfung und einerReihe von Qualitätsstandards wie IFS, QS sowie „ohne Gentechnik“.

Zur Verstärkung unseres Teams Öko-Lebensmittel in Offenburg suchen wirbaldmöglichst eine/n Mitarbeiter/in im Bereich

Öko- ZertifizierungSie haben eine Ausbildung im Bereich Lebensmittel (LM-Ingenieur/In, Ökotrophologie oder vergleichbar) und idealerweise bereits ers-te Erfahrungen mit der Öko-Verordnung gemacht. Der Umgang mit PC (Office Programme, E-Mail, Internet) ist Ihnen vertraut. Gute Sprachkenntnisse in Englisch sowie PKW Führerschein sind vorhanden.

Ihr Aufgabengebiet ist die Kundenbetreuung, Mitarbeit am Zertifizierungsprozess sowie Durchführung von Audits in geringem Umfang.Es ist eine Teil- bisVollzeitanstellung mit mindestens 80% vorgesehen.

Wenn Sie Interesse an dieser abwechslungsreichen Tätigkeit haben, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie Ihre aussage-fähigen Bewerbungsunterlagen an Herrn Jüergen Schwarz. E-Mail: [email protected]

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50 BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012

Wie wirken sich Biogasanlagen auf die ökologische Landwirtschaft aus? Welche Formen grünerEnergie lassen sich am besten mit dem Ziel der Ernährungssicherung vereinbaren? Diesen Fragen wol-len wir im Titelthema der nächsten Ausgabe nachgehen. Zudem informieren wir über Neuigkeiten ausder Ziegenhaltung und stellen zwei weitere Kandidaten aus dem Projekt Ährlich bio! vor.

Autoren:Simone KuhntSepp BrunnbauerJörn BenderChrista ZeitlmannManfred SchmidAndrea HelmerEva LisgesEva SchusterMarc BoehnkeRegina SchenuitEva Schuster

Auflage:4000

Gründer:Heinz Jacob

Redaktion:Simone KuhntJosef Brunnbauer

Heidi KelbetzJana WernerAriane HerrmannJörg FenglerAnne-Mette SteenkenWerner WolfrumElisabeth SchützeUte DiemerChristian Kirchmair

Anzeigen:Heidi Scheitza

ImpressumHerausgeber:

Biokreis e.V.Stelzlhof 1D-94034 PassauTel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25eMail: [email protected]

Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 15Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25eMail: [email protected]

Satz und Layout:Inocentiu Fron

Titelbild: Simone Kuhnt. Motiv: Robert Kuhnt und Elfie Kirchner

Druck:Druckerei Tutte, Salzweg

Alle namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, die nicht verbindlich ist für die Meinung der Redaktion. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist nur mit schrift-licher Genehmigung der Redaktion möglich. Für unverlangt eingesandte Texte oder Fotos usw. wird keine Haftung übernommen. Bei Leserbriefen behält sich die Redaktion vor, die Texte zu kürzen. Die Redaktion ist nicht für den Inhalt der veröffentlich-ten Internet-Adressen verantwortlich. Der Bezug von sechs Ausgaben Bionachrichten pro Jahr ist im Mitgliedsbeitrag für den Biokreis/Erzeugerring e.V. enthalten.

Gedruckt auf umweltfreundlichem, FSC-zertifiziertem Papier

Vorschau Bionachrichten Februar/März: „Grüne Energien“

Bild:JuwelTop/pixelio.de

Chiemgau schmeckt

Ja, hosd des scho ghärt? Es gibt Ge-richte und Geschichten, die überra-schen immer wieder. So überrascht dasKochbuch „Chiemgau schmeckt“ mitGerichten wie den „Boarischen Ravi-oli“ oder den „Hirschauer Buchteln“,der Vielfalt an handwerklich produzier-ten bio-regionalen Zutaten, den leben-digen Hofgeschichten der Bio-Erzeugerund dem Blick in deren schmackhafteLieblingsrezepte. Fast alle Zutaten sindbei Chiemgauer Bio-Erzeugern erhält-lich. Die ausführliche Übersicht vonBio-Bezugsquellen, der ChiemgauerSaisonkalender und Küchentipps run-den das Kochbuch ab.

Thomas Sadler, Marion Hofmeier, EvaReichert: Chiemgau schmeckt –Gerichte und Gesichter – vom Ackerauf den Teller, 192 Seiten, gebunden,schmeckt Verlag, 1. Auflage 2011,192Seiten, ca. 25 Euro.

Food Crash

„Bio ist Luxus für Reiche. Um aber siebenMilliarden Menschen zu ernähren, brauchenwir massive Produktionssteigerungen. Dasgeht mit Hilfe von Pestiziden, Düngemittelnund Gentechnik.“ Seit Jahren bekommen wirBürger das eingehämmert von einer machtvol-len Lobby aus Lebensmittelproduzenten,Agrar- und Chemiekonzernen. Doch dieindustrielle Landwirtschaft verhindert nichtHunger, sie produziert ihn und ist mitverant-wortlich für die Zerstörung von Natur und denLebensgrundlagen von Millionen Bauernweltweit. Autor und BÖLW-Vorstandvor-sitzender Dr. Felix Prinz zu Löwenstein wehrtsich gegen politisch gedeckten und industriellorganisierten Ausverkauf der globalen Ernäh-rungsgrundlagen. Er zeigt auf, welche Trans-formationsprozesse einzuleiten sind, für eineökologisch verträgliche Landwirtschaft. SeineThese: „Wir werden uns ökologisch ernährenoder gar nicht mehr.“

Felix zu Löwenstein: Food Crash – Wir wer-den uns ökologisch ernähren oder gar nichtmehr; Pattloch Verlag 2011, 320 Seiten, ca.20 Euro.

Der Anti-Stress-Trainer

Stress gehört zum Berufs- und Privat-leben der meisten Menschen dazu.Immer mehr Menschen bekommenjedoch durch Stress gesundheitlicheProbleme. Das wiederum führt zu ver-mehrten Ausfallzeiten in den Unterneh-men und stellt somit zunehmend aucheine volkswirtschaftlich interessanteKomponente dar. Peter Buchenau –erfahrener Trainer und Coach - gibteine humorvoll und verständlichgeschriebene Anleitung, wie ein verän-derter Umgang mit Stress zu erhöhterLebensqualität und Produktivität führt.Peter Buchenau zeigt Wege auf, psy-chischen Druck und den grauenSchleier der Niedergeschlagenheitrechtzeitig zu erkennen und beiseite zuschieben. Und stattdessen den Farbendes Lebens, der Motivation und Kraftneuen Raum zu schenken.

Peter Buchenau: Der Anti-Stress-Trainer, Gabler Verlag 2010, 158Seiten, Taschenbuch, ca. 20 Euro.

Bücher / Vorschau / ImpressumBiowelt

Bücher

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BioNachrichten 6 | Dezember 2011/Januar 2012 51

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Page 52: Krisen gemeinsam meistern - Biokreis | Startseitebiokreis.de/pic_nachrichten/1.pdf · Apitherapie bei Atemwegserkrankungen 19 Tipps für die Kontrolle 20 Aktuelles aus NRW, Hessen

Biokreis Erzeugerring NRW e.V.Dammstraße 19D-57271 HilchenbachTel.: +49 (0) 2733 / 12 44 55Fax: +49 (0) 2733 / 12 44 57eMail: [email protected]

Sepp BrunnbauerGeschäf tsführung Biokreis/[email protected].: 0851/75650-0

Roswitha SimonSekretariat, [email protected].: 0851/75650-11 Fax.: 0851/75650-25

Christa ZeitlmannBeratung landwirtschaf tliche Erzeugung - [email protected].: 08054/902552

Jörn BenderGeschäf tsführung,Beratung landwirtschaf tliche Erzeugung [email protected].: 02733/124455

Stefanie BenderSekretariat [email protected] Tel.: 02733/124455Fax.: 02733/124457

Roland WeberBeratung landwirtschaf tliche Erzeugung - Niederbayern, Schwaben, [email protected].: 0851/75650-13Eva LisgesStellvertretende Geschäf tsführung,Beratung landwirtschaf tliche Erzeugung,Öf [email protected].: 02733/124455

Marc BoehnkeBeratung landwirtschaf tliche Erzeugung,Nordschwaben, Oberbayern [email protected].: 08442 / 67 94 040

Michaela MendlLeitung Geschäf tsstelle Messe- und [email protected].: 0851/75650-12

Manfred SchmidBeratung landwirtschaf tliche Erzeugung - [email protected] Tel.: 09462/911834

Eva SchusterRichtlinien, Qualitätssicherung,regional & [email protected] Tel.: 0851/75650-18

Hubert DietrichBeratung [email protected].: 08151/3463

Biokreis e.V. & Erzeugerring Bayern e.V. Berater - Erzeugerring Bayern e.V. Erzeugerring Nordrhein Westfalen e.V.

Biokreis Erzeugerring Bayern e.V.Stelzlhof 1D-94034 PassauTel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 20Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 21eMail: [email protected]

Inocentiu FronGrafik/[email protected].: 0851/75650-19

Heidi KelbetzPresse- und Öf [email protected].: 0851/75650-17

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Regina SchenuitBeratung landwirtschaf tliche [email protected] Tel.: 02733 / 1244-55Fax.: 02733 / 1244-57

Der Biokreis wünscht seinen Mitgliedern, Unterstützern und Freunden

sowie allen Lesern der Bionachrichten ein gesegnetes Weihnachtsfest

und ein gesundes, neues (Bio-) Jahr!

Andrea HelmerGeschäf tsführung, Beratung landwirtschaf tliche Erzeugung - Hessen, Thüringen, [email protected].: 0151/52420863

Erzeugerring Mitte e.V.

Heidi Scheitza Anzeigen- und MediaberatungBiokreis-BetriebsmitelTel.: 0851 / [email protected]

Biokreis Erzeugerring Mit te e.V.Reinhardser Str. 8D-36041 FuldaTel.: +49 (0) 151 / 52 42 08 63Fax: +49 (0) 661 / 48 01 983eMail: mit [email protected]

Simone Kuhnt Redaktion BionachrichtenTel.: 0851 / [email protected]

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