Kreuzschwestern Magazin 3 19 RZ · Denn Ljiljana Mandics Geschichte ist nicht jene von...

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KREUZSCHWESTERN-MITARBEITERIN LJILJANA MANDIC PRÜFT, WAS AUF DEN SPEISEPLAN PASST. Eine von uns SEITE 3 DAS MAGAZIN DER KREUZSCHWESTERN 3/2019 SEHR BEDÜRFNISORIENTIERT SEIT 1856 ÜBRIGENS, SCHWESTER GABRIELE ... Schwester Gabriele Schachinger spricht über den Abschied als Provinzoberin, gelungene Missionen und Zukunſtspläne. Seite 4 EMPATHIE BEIM GLÜHBIRNENTAUSCH Die Objekt Management Service GmbH bietet Validationstrainings für MitarbeiterInnen an. Seite 10 DREI FRAGEN AN CHRISTOPH BURGSTALLER Der Geschäſtsführer des neu gegründeten Vereins für Franziskanische Bildung stellt sich vor. Seite 6

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  • KREUZSCHWESTERN-MITARBEITERIN LJILJANA MANDIC PRÜFT, WAS AUF DEN SPEISEPLAN PASST.

    Einevon uns

    SEITE 3

    DAS MAGAZINDER KREUZSCHWESTERN

    3 / 2 0 1 9 S E H R B E D Ü R F N I S O R I E N T I E R T S E I T 1 8 5 6

    ÜBRIGENS, SCHWESTER GABRIELE ...Schwester Gabriele Schachinger spricht über den Abschied als Provinzoberin, gelungene Missionen und Zukunft spläne. Seite 4

    EMPATHIE BEIM GLÜHBIRNENTAUSCHDie Objekt Manage ment Service GmbH bietet Validationstrainings für MitarbeiterInnen an. Seite 10

    DREI FRAGEN AN CHRISTOPH BURGSTALLERDer Geschäft sführer des neugegründeten Vereins für Franziskanische Bildung stellt sich vor. Seite 6

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    Ich schreibe erstmals in meiner neuen Funktion als Provinzoberin der Region Europa Mitte. Die neue Provinzleitung darf auf wertvolle Ressourcen der Provinz bauen:etwa die vielen älteren Schwestern, die ihre Hingabe leben und ihr Vertrauen in die Kraft Gottes setzen. Auf engagierte Führungskräfte und MitarbeiterInnen mit viel Kompetenz, die den Sendungsauftrag der Kreuzschwestern in unseren Betrieben weitertragen und in den heutigen Gegebenheiten verwirklichen. Wichtig sind für uns auch die uns anvertrauten Kinder, Jugendlichen, PatientInnen und HeimbewohnerInnen mit ihrer reichen Lebensvielfalt.

    Unsere Provinz verantwortlich zu führen, verstehe ich als Dienst in einer großen Gemeinschaft, in der ich mich geborgen weiß. Ich sehe meine vorrangige Aufgabe darin, in aller Vielfalt das Verbindende zu stärken und die gemeinsame Berufung‚ ZeugInnen der Liebe Gottes in unserer Welt zu sein, wach zu halten.

    „Führen“ und „GeführtWerden“ sind prägende Erfahrungen in meinem Leben. Als ältestes von acht Kindern lernte ich schon im Elternhaus für andere Sorge zu tragen und meine Geschwister für Neues zu begeistern. Wunderbare Oberinnen, die ich erleben durfte, haben mich wiederum als Vorbilder geprägt und mich durch ihr Vertrauen zu meiner persönlichen Entfaltung ermutigt. Deshalb möchte auch ich Vertrauen geben und dem Neuen mit Offenheit begegnen! Mit der Erfahrung, selbst eine von Gott Geführte zu sein, lasse ich mich auf dieses Abenteuer ein. Auch als Gemeinschaft können wir uns seit über 160 Jahren auf Gottes Führung stützen. Die darauf gründende Zuversicht hat mich bewogen, diese Aufgabe entschieden anzunehmen.

    In aller Vielfalt das Verbindende stärken

    E D I T O R I A L

    PROVINZOBERINSR. MAGDALENA WALCHER (63)Am 19. November 2019 wurde Sr. Magdalena, gemeinsam mit vier Provinzrätinnen von der Generalleitung, die Verantwortung in der Provinz Europa Mitte für drei Jahre übertragen.

    Werdegang: Sr. Magdalena kommt aus der Steiermark und feierte mit 27 Jahren ihre Erstprofess. Sie lehrte in der Fachschule für Mode, war in der Pfarrpastoral und danach in der Krankenseelsorge tätig. Nach ihrer Tätigkeit als Provinzassistentin im Provinzhaus in Wels, in der sie die Regionen Steiermark/Kärnten und Slowenien verantwortet hat, ist sie zur neuen Provinzoberin bestellt worden.

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    Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.

    M A H AT M A G A N D H II N D I S C H E R R E C H T S A N WA LT, P O L I T I K E R U N D W I D E R S TA N D S K Ä M P F E R

    Das Leben in einem Satz„

    Sr. Magdalena Walcher, Provinzassistentin

    Ihre

    Sr. Magdalena Walcher, Provinzassistentin

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    Zutaten für ein glückliches Leben

    Als Ljiljana Mandic im Spätsommer 1991 nach Österreich kam, dachte sie, es wäre ein Familienurlaub. „Mein Papa und meine Mama hatten schon seit den 1970er Jahren als Gastarbeiter in Österreich gearbeitet.“ Als sich der Krieg in ihrer Heimat ExJugoslawien immer weiter zuspitzte, beschlossen Mandics Eltern, die Familie in Sicherheit zu bringen. „Mein Urlaub dauert also noch immer an“, lacht sie. Damals war die gebürtige Kroatin 19 Jahre alt, sprach kein Wort Deutsch und war orientierungslos. „Doch bereits ein Jahr später bekam ich einen Job als Küchengehilfi n bei den Kreuzschwestern in Laxenburg.“ Dass das nicht unbedingt der Traumberuf einer jungen Frau ist, gibt Ljiljana Mandic unumwunden zu. Aber: „Ich habe von den Schwestern irrsinnig viel gelernt. Zuallererst die Sprache und dann auch die Liebe zum Kochen!“ Denn Ljiljana Mandics Geschichte ist nicht jene von Aschenputtel, die nur

    I M P R E S S U M

    „Das Magazin der Kreuzschwestern Europa Mitte“. Medieninhaberin: Kreuzschwestern Europa Mitte GmbH, Stockhofstraße 2, 4020 Linz, Austria, www.kreuzschwestern.eu, Herausgeberin: Provinzoberin Sr. Gabriele Schachinger, Gabelsbergerstraße 19, 4600 Wels. Beratung, redaktionelles Konzept, Redaktion und Produktion: „Welt der Frauen“ – Corporate Print, www.weltderfrauen.at. Projektleitung: Inez Ardelt. Autorinnen in dieser Ausgabe: Inez Ardelt, Susanne Niemeyer. Artdirektion, Layout, Grafi k: Markus Pointecker, Hedwig Imlinger. Fotoredaktion: Alexandra Grill. Titelbild: Robert Maybach. Druck: PrintOn, Johann Seiberl, 3382 Loosdorf. Aufl age: 10.100 Stück

    In dieser Ausgabe

    vom Gemüseschälen und Putzen handelt. „Die Schwestern Erna und Engelberta haben mich ermutigt, vieles auszu probieren.“ Diese Neugier und Wissbegier, die zu Beginn ihres berufl ichen Weges entfacht wurden, sind der Küchenchefi n des Hauses Elisabeth in Laxenburg geblieben. „In meiner Funktion in einem Haus für Wohnen mit Pfl ege geht es um mehr als nur um Kochen. Ich habe auch Interesse an den Menschen, die hier leben.“ 2017 machte die 46Jährige ihren Abschluss als diplomierte Er nährungstrainerin. Seither ist sie ein Verbindungsglied zwischen Küche und BewohnerInnen, trifft diese zweimal wöchentlich und prüft genau, was sie brauchen und gerne mögen, um das Menü darauf abzustimmen. Durch ihren Beruf kann Ljiljana Mandic die Fürsorge und Zuwendung zurückgeben, die sie selbst erfahren hat. „Das ist wie eine zweite Familie“, freut sie sich.

    Ljiljana Mandic hat in Niederösterreich eine zweite Heimat gefunden und geht in ihrem Beruf auf.

    Einevon uns

    Ljiljana Mandic (46) kam als Jugendliche während des Jugoslawienkrieges nach Laxenburg. Im „Haus Elisabeth“ konnte die Küchenchefi n ihre Talente bestens entfalten.

    Seite 8

    NEU GESTARTETDie neuen Provinzrätinnen Sr.  Verena und Sr. Clara stellen sich vor.

    Seite 9

    EIN TAG IM LEBEN VON ...Daniela Lengger, Direktorin des PiusInstituts in Bruck an der Mur.

    Seite 12

    DEN LETZTEN SCHRITT MITGEHENSterbeamme und Trauerbegleiterin Gerda Atteneder gibt Einblick in ihren Alltag.

    Seite 16

    "DA MACHT DIE IT WIRKLICH SINN!"Kranke Kinder können mittels "Stream my Class" am Unterricht teilnehmen.

    Seite 19

    SISTER'S LIFEWer A(delharda) sagt, muss auch B(ertilla) sagen. Die Schwestern aus Gallneukirchen sind ein Dreamteam.

    Seite 20

    LEBENSSCHULEJohannes Hessler gibt Tipps zur Persönlichkeitsentwicklung.

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    „Dieses Abschiednehmen ist nicht einfach“

    Sechs Jahre lang hatte Schwester Gabriele Schachinger (59) als Provinzoberin die Geschicke der Kreuzschwestern Europa Mitte

    zu leiten und zu gestalten. Der Abschied aus der Funktion und dieser intensiven Zeit stimmt sie nachdenklich.

    Eine Ära geht zu Ende und Sie beschließen Ihre Arbeit als Provinzoberin. Was geht Ihnen dabei durch den Kopf?Viel Schönes und Erfreuliches, manches, was schwierig oder schwer war. Und ich bin sehr, sehr dankbar für diese Zeit!

    Ein Abschied ist auch emotional ...… gerade nach einer so langen Zeit ist schon eine gewisse Nachdenklichkeit, ich will nicht sagen Wehmut, da. Abschiednehmen heißt loslassen von Vertrautem und auch von liebgewordenen Menschen, Mitschwestern. Das ist nicht so einfach.

    Was waren die größten Herausforderungen?In der Zeit meiner Vorgängerin war das Hauptthema das Zusammenwachsen in der damals neuen Provinz Europa Mitte. Ich versuchte zu stabilisieren und weiterzuentwickeln, zu schauen, wo Schwerpunkte liegen und Akzente gesetzt werden müssen. Eine Sorge ist schon, wie man Frauen anspricht, dass sie den Weg als Kreuzschwester wählen wollen. Dafür gibt es keine Konzepte. Die Schwestern werden älter und gebrechlicher. Es stellt sich mir mitunter die Frage, ob wir unser Leben authentisch genug leben, dass andere sich davon

    angezogen fühlen und es auch für ihre Lebenswahl als eine Möglichkeit sehen können. Eine andere ist die Herausforderung, wie unsere Betriebe in die Zukunft geführt werden können – als Ordensbetriebe! Wir haben Gott sei Dank viele Führungskräfte und MitarbeiterInnen, die sich stark mit unserem Auftrag identifizieren und die Werke auch in unserem Sinne weiterführen wollen. Auf sie bauen und vertrauen wir.

    Deswegen haben Sie 2014 ein „Projekt“ gestartet.Ja, wir haben den Weckruf initiiert. Daraus ist dieses Magazin entstanden, das Curriculum und das InsGesprächKommen, was von vielen sehr positiv angenommen wird. Das sind Möglichkeiten, den MitarbeiterInnen mitzugeben, was uns von unserem Auftrag und unserer Spiritualität wichtig ist.

    Also ein „Mission Statement“?Genau! Das kann man wirklich sagen.

    Haben Sie Ihre Mission erfüllt?Ich habe meinen Beitrag so gut wie möglich geleistet. Im Großen und Ganzen kann ich doch recht zufrieden sein. Ich hatte die große Chance, in den Jahren viel zu lernen, Erfahrungen zu machen. So konnte ich ein großes Wissen in den verschiedenen

    Bereichen aufbauen und bin auch sehr beschenkt worden.

    Verraten Sie uns Ihre Zukunftspläne?Ich darf vorerst einmal eine längere Auszeit nehmen, um mich zu regenerieren und für eine neue Aufgabe wieder gut einsatzfähig zu sein. Für diese geschenkte Zeit bin ich sehr dankbar. Wie mein Weg weitergehen wird, wird sich in den Gesprächen mit der Provinzleitung zeigen. ◄

    Ü B R I G E N S , S C H W E S T E R G A B R I E L E

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    Provinzoberin a.D. Sr. Gabriele Schachinger (59) leitete seit 2013 die Kreuzschwestern Europa Mitte als Provinzoberin. Sie lebt und arbeitet im Provinzhaus in Wels. Insgesamt war sie 21 Jahre in der Provinzleitung, zweimal als Provinzoberin. Davor war sie als Lehrerin tätig und machte die Ausbildung zur Pastoralassistentin. In den Orden der Kreuzschwestern ist die gebürtige Kirchdorferin (Innviertel/OÖ) wenige Wochen nach ihrer Matura 1981 eingetreten.

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    „Ich habe meinen Beitrag so gut wie möglich geleistet. Im Großen und Ganzen kann ich doch recht zufrieden sein.“Sr. Gabriele Schachinger

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    Auf gerüstetDie Gemeinde Bad Schallerbach besitzt ein dichtes Netz an

    öff entlichen Defi brillatoren und betreibt mit Österreichs erster Defi NotfallTelefonzelle ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt. Nun verfügt auch Wohnen mit Pfl ege St. Raphael über einen öff entlich zugänglichen Defi brillator, der im Foyer in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs steht.

    D R E I F R A G E N A N C H R I S T O P H B U R G S TA L L E R

    1. Was hat Sie dazu bewogen, Geschäft sführer für den neu gegründeten VfFB zu werden?Ich wurde gefragt, ob ich beruflich einen nächsten Schritt setzen wollte. Nachdem ich mich intensiv mit VeränderungsProzessen be schäftigt habe, reizte es mich, in einem sinnvollen VeränderungsProzess aktiv dabei zu sein. Der franzis kanischen Spiritualität fühle ich mich seit meiner Jugend verbunden und bringe Leitungserfahrung sowie päda gogisches und pastorales Tun mit – eine willkommene Herausforderung.

    2. Was erhoff en Sie sich vom Zusammenschluss der fünf franziskanischen Schulvereine?Ich erhoffe mir die Intensivierung der Zusammenarbeit über bisherige Grenzen hinweg in mehreren Bereichen, das Lernen voneinander im Austausch. Der gemeinsame Blick auf ein verbindendes Anliegen bringt neue Impulse für die Weiterentwicklung. Das habe ich an einigen bisherigen Arbeitsplätzen erlebt – etwa in der jugendpastoralen Bundeszusammenarbeit der Katholischen Jugend Österreichs. Außerdem erwarte ich die langfristige Sicherung der wirtschaftlichen Basis für die franziskanischen Bildungseinrichtungen. Das alles wird letztlich den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen.

    Der Geschäftsführer des Vereins für Franziskanische Bildung über Veränderung und positive Eigenschaften.

    Lange fit bleibenBeim KlinikumWissensforum „Gesund ins Alter“ informierten ExpertInnen aus Neurologie, Physikalischer Medizin, Akutgeriatrie und Mikrobiologie mit Impulsvorträgen und einem breiten Beratungsangebot über Altersmedizin und proaktive Gesundheitsmaßnahmen.

    Kurz & gut

    Florentini for FutureIn der TheodosiusFlorentiniSchule in Gemünden am Main fand ein Aktionstag zum Thema Umwelt/Klimaschutz statt. Organisiert wurde das Ganze von der Schülersprecherin Emely Franz mit der Unterstützung des stellvertretenden Schulleiters Carsten Klafk e.

    „Eine willkommene Herausforderung“

    Auf gerüstet

    öff entlichen Defi brillatoren und

    Helferin-nen

    Pädago-ginnen Küche Reinigung

    Haus-meister/

    Schulwart Sekretariat Lehrer

    Linz 6 8 9 18 2 6 200Gmunden 7 6 5 9 2 2 51Steyr 2 2 0 2 1 0 18Wels 14 15 0 2 1 0 0Bad Goisern 3 4 - 1 - 0 0Straßwalchen 2 7 - 2 - 0 0Wien 5 5 0 1 - - -

    Bildungseinrichtungen seit 01.09.2019 über Managementvertrag vom Verein für Franziskanische Bildung geführt

    Z A H L E N , D AT E N , F A K T E N

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    3. Welche positive Eigenschaft wird Ihnen bei dieser neuen Aufgabe hilfreich sein?Vermutlich mein langer Atem und meine Ausdauer, die mich im sportlichen Bereich zu Fuß schon manche lange Strecke bewältigen lassen haben, beispielsweise bei der „burgenland 24h extreme challenge“ oder dem „Traunsee Bergmarathon“, und mir auch im beruflichen Bereich geholfen haben. In herausfordernden Situationen trägt mich der Glaube an Gott. Mehrfach habe ich bisher rückgemeldet bekommen, dass es mir sehr gut gelingt, Organisationen zu führen – durch Klarheit und Zielorientierung einerseits sowie Menschennähe und Motivationskraft andererseits.

    Christoph Burgstaller ist seit Sommer 2019 Geschäft sführer des VfFB. Er studierte auf Lehramt Mathematik und Religionspädagogik an der Johannes

    Kepler Universität und der KatholischTheologischen Privatuniversität in Linz. Ab Herbst 2006 leitete er im Pastoralamt der Diözese Linz den Bereich

    Kinder/Jugend und war gewerberechtlicher Geschäft sführer des Begegnungszentrums der Katholischen Jugend Oberösterreich. www.vffb .or.at

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    140 Jahre gelebte LiebeDas Brucker PiusInstitut feierte mit Bischof Wilhelm Krautwaschl bei einem Festgottesdienst sein 140jähriges Bestehen. Bei seiner Gründung war das Institut das erste in der Monarchie, das „Menschen vom Rand“ in die Mitte der Gesellschaft holte.

    Geehrt & gefeiert

    Umbau gelungenDie Freude ist groß bei den Schwestern im Kloster Hall. Nach nur 14monatiger Bauzeit konnten die 18 Schwestern der Klostergemeinschaft wunderschöne Zimmer beziehen. Dies wurde im Rahmen eines Festgottesdienstes und einem Festmahl mit den Architekten gefeiert.

    Welcome DayMit dem Wintersemester starten an der FH Gesundheitsberufe OÖ mehr als 600 Erstsemestrige in eine vielversprechende berufl iche Zukunft . Der Welcome Day fand heuer im Klinikum WelsGrieskirchen statt.

    Helferin-nen

    Pädago-ginnen Küche Reinigung

    Haus-meister/

    Schulwart Sekretariat Lehrer

    Linz 6 8 9 18 2 6 200Gmunden 7 6 5 9 2 2 51Steyr 2 2 0 2 1 0 18Wels 14 15 0 2 1 0 0Bad Goisern 3 4 - 1 - 0 0Straßwalchen 2 7 - 2 - 0 0Wien 5 5 0 1 - - -

    STEYRKindergartenNMS

    BAD GOISERNKindergarten

    STRASSWALCHENKindergarten

    WELSKindergarten

    Hort

    GMUNDENKindergartenHortVolksschuleGymnasium

    LINZÜbungskindergarten

    Übungs-und Privathort

    VS (Volksschule)

    NMS (Neue Mittelschule)

    AHS (Allgemein bildende Höhere Schule)

    HLW (Höhere Lehranstalt für Wirtschaftliche Berufe Schwerpunkt: Kommunikations-und Mediendesign)

    BAfEP (Bildungsanstalt für Elementarpädagogik)

    Kolleg (Ausbildung zur/zum Kindergarten/Früherziehungs- und fakultativ auch zur/zum Hortpädagogin/Hortpädagogen)

    ABIS (Anton Bruckner International School)

    WIENKinder-garten

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    Mit 19. November 2019 hat Sr. Magdalena Walcher die Aufgabe als Provinzoberin übernommen. Ihr stehen vier Provinzrätinnen zur Seite: Sr. Petra Car als Provinzassistentin, Sr. Maria Dolores Scherrer als Provinzrätin und neu in der Leitung Sr. Clara Mair und Sr. Verena Bergmair, die ihrer gemeinsamen Arbeit voll motiviert entgegenblicken. Die Vorarlbergerin Sr. Clara Mair (55) ist ausgebildete Pädagogin und absolvierte in der Schweiz ein Studium der Religionspädagogik. Sie war lange Zeit in der Pastoral und in der Ordensausbildung tätig. Derzeit ist sie Krankenhausseelsorgerin in Bregenz. Was sind ihre Erwartungen an die neue Aufgabe? „Ich muss ganz ehrlich sagen, was sich dahinter verbirgt, kann ich noch nicht ausloten. Aber ich nehme es als Chance, in einer Ebene mitzugestalten, die ich vorher nicht gekannt habe.“ Jedenfalls wolle sie erstmal hören und sehen, „was da ist“. „Ich möchte wert schätzen, was es gibt.“ Dialog und Austausch sind ihr wich

    „Miteinander unterwegs sein“

    Sr. Clara Mair und Sr. Verena Bergmair sind zwei neue Provinzrätinnen, die seit 19. November 2019

    das Leben der Kreuzschwestern mitgestalten.

    N E U G E S TA R T E T

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    tig. „Miteinander unterwegs sein, Ordensfrauen wie MitarbeiterInnen, aber natürlich auch die Menschen, für die wir da sind.“

    Off en für NeuesAuch die Welserin Sr. Verena Bergmair (63) zeigt sich sehr offen. „Ich freue mich darauf und sehe zugleich eine Verpflichtung meiner Ordensgemeinschaft gegenüber.“ Dabei ist ihr wichtig, „mutig an notwendige Entscheidungen heranzugehen und gleichzeitig auf das Wohl meiner Mitschwestern zu schauen“. Die Diplomierte Gesundheits und Krankenschwester machte auch die Aus bildung zur Pflegedienstleitung in Altenheimen. In Passau ist sie im Verein SOLWODI tätig und leitet eine Schutzunterkunft für Frauen, die aus schwierigsten Lebenssituationen kommen. „Was mich erwartet, weiß ich nur teilweise. Ich bin bereit, Neues zu lernen, weil ich denke, dass das Leben sich ständig weiterentwickeln will.“ ◄

    Schon in früher Kindheit war Helma Öhlzelt ein ausgesprochen kreativer Geist. Ob es Zeichnen, Malen oder Singen war – sie fühlte sich in den schönen Künsten daheim und hätte wohl auch berufl ich diesen Weg eingeschlagen. Doch die Familie insistierte in der Nachkriegszeit auf einer eher klassischen Berufswahl. So absolvierte die Tirolerin eine Lehre zur Schneiderin und lebte fortan mittels Stoff , Nadel und Faden ihre Liebe zur Farbe aus. Nach zwei persönlichen Schicksalsschlägen fand Helma Öhlzelt 2005 zu ihrer früheren Leidenschaft , der Malerei, zurück. Sie besuchte verschiedene Kurse und bildete sich weiter. In Wien, Italien und New York stellte sie ihre Bilder bereits aus. Zuletzt präsentierte sie ihre stets persönlich inspirierten, oft ironischen, großformatigen Werke im Sanatorium Hochrum. Demnächst sind drei ihrer Werke in einer Schau in Amsterdam zu sehen.

    Malen als Therapieform

    ICH UND

    mein Werk

    Helma Öhlzelt (75) wurde in Stainach am Brenner geboren. Seit sie erstmals einen Pinsel in die Hand nahm, stand die fi gurale Malerei bei ihr im Zentrum.

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    13.45 Uhr

    Teamteaching,hier mit ihrer Stellvertreterin Alexandra Hartmann, ist Daniela Lengger ein großes Anliegen. In Supplierstunden springt Direktorin Lengger auch als Lehrerin ein.

    Das Pius-Institut in Bruck an der Mur feierte gerade sein 140-jähriges Bestehen und in der Schule herrscht großer Andrang. Direktorin Daniela Lengger ist ein gutes Miteinander und Arbeiten auf Augenhöhe wichtig. Wir haben sie einen Schultag lang begleitet.

    Ein Tag im Leben von Daniela Lengger

    J O B S B E I D E N K R E U Z S C H W E S T E R N

    9

    10.00 Uhr

    Demnächst wird es in der Schule des PiusInstituts einen tiergestützten Unterricht geben. Hier ist gerade Hündin Luna zu Gast. Sie befi ndet sich in Ausbildung zum Therapiehund und wird schon bald regelmäßig bei Schulstunden anwesend sein. Das erste „Beschnuppern“ zwischen den Schulkindern und dem Dalmatiner war ein voller Erfolg.

    12.45 Uhr

    In der Mittagspause nimmt sich Daniela Lengger immer wieder Zeit für kurze Tagesbesprechungen mit ihren KollegInnen. Auch wenn eine Krisensituation auft aucht und rasches Handeln erforderlich ist, ist Lengger als Ansprechperson zur Stelle.

    15.00 Uhr

    Am Nachmittag ist Zeit für Teambesprechungen und Konferenzen. In dieser Zeit kommen auch gerne Eltern zu Gesprächen bei Daniela Lengger in der Direktion vorbei.

    8.00 Uhr

    Ihren Arbeitstag startet Direktorin Daniela Lengger oft im Büro, wo sie EMails beantwortet, den Tagesablauf organisiert und mit Behörden und Eltern telefoniert.

    Einevon uns

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    V O L LT R E F F E R

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    Als Techniker X zum Glühbirnentausch bei Frau Y geschickt wird, handelt er routiniert. Er klopft an, wartet nicht auf Antwort, sondern tritt gleich ein. Nach erledigter Arbeit verabschiedet er sich und verlässt das Zimmer. Wenig später kann Frau Y ihre Armbanduhr nicht mehr finden und verdächtigt den ihr unbekannten Techniker. Schließlich wurde die Uhr wieder gefunden. Frau Y, die an Demenz leidet, hatte sie schlichtweg verlegt. „Fälle wie diese kommen immer wieder vor“, erzählt Denise Wurm, Abteilungsleiterin des Personalmanagements der OMS Objekt Management Service GmbH in Wels. „Wir arbeiten im Gesundheitsbereich, und da ist das naheliegend.“ Deshalb startete die OMS als erstes technisches Dienstleistungsunternehmen Österreichs für ihre MitarbeiterInnen ein Validationstraining.

    Fingerspitzengefühl als SchlüsselDie Kommunikation und der Umgang mit sehr alten, oft desorientierten Menschen gehört für Pflegekräfte und medizinisches Personal zum Alltag. Für TechnikerInnen, die Routinearbeiten in Pflegeheimen verrichten, ist es oft Neuland. Sie wissen nicht, wie sie sich in solchen herausfordernden Situationen verhalten sollen. „Validation ist ein Kommunikationstraining, das hilft, Verhalten von hochbetagten Menschen

    V O L LT R E F F E R

    zu verstehen und einen Zugang zu ihrer inneren Welt zu finden“, erklärt Wurm. Validieren bedeutet, die Personen ernst zu nehmen, einen wertschätzenden Umgang zu pflegen und sie zu akzeptieren. In einem mehrmonatigen Seminarschwerpunkt wurden die OMSMitarbeiterInnen mit dieser Methode bekannt gemacht. „So viel positives Feedback hatten wir selten auf ein Seminar“, zieht Wurm Bilanz. „Das liegt bestimmt daran, dass es um Wertschätzung füreinander geht.

    Die Mit arbeiterInnen haben erzählt, dass sie die erlernten Skills auch im Privaten anwenden. Man achtet mehr auf die Körpersprache, auf Zeichen, die jemand sendet.“ Gerade wenn etwas auf der Beziehungsebene nicht passe, ließe sich das nicht so leicht abschütteln. Wer mit anderen wertschätzend umgeht, lässt auch die eigene Persönlichkeit reifen. „Unser Ziel ist es, die optimale Entwicklung der MitarbeiterInnen sicher zu stellen.“ So könne man sich auch von anderen DienstgeberInnen abheben. ◄

    Training für MitarbeiterInnen

    „Unser Ziel ist es, die optimale Entwicklung der MitarbeiterInnen sicher zu stellen.“Denise Wurm, Abteilungsleiterin Personalmanagement, OMS

    In Alten- und Pflegeheimen geht nicht nur das Pflegepersonal ein und aus. Auch technische MitarbeiterInnen betreten den persönlichen Bereich der BewohnerInnen, was Konfliktpotenzial in sich birgt. Als Gegenstrategie bietet sich die Validation an.

    Gemeinsam mit der Validationsexpertin Hildegard Nachum bietet die OMS als erstes technisches Dienstleistungsunternehmen Österreichs ein Validationstraining für Mitarbei terInnen an. Dabei lernen diese anhand von Fallbeispielen aus der Praxis verschiedene Methoden, die sie im Arbeitsalltag umsetzen können. Die Ausbildung stärkt und nützt sowohl den TechnikerInnen als auch KundInnen und deren PatientInnen.

    Empathie beim Glühbirnentausch

  • Welche Rolle spielt Spiritualität im Berufsalltag?

    WAS UNS GERADE beschäftigt

    OstR. Mag.a Hannerose KochHolzerPädagogin,

    Institut St. Josef, Feldkirch

    Astrid Weiland, BABereichsleitung Beschäft igung, PiusInstitut Bruck an der Mur

    Mag. Dr. Harald ReisnerPfl egedienstleiter, Wohnen mit Pfl ege

    Haus Elisabeth Laxenburg

    Das Gramm Gold entdecken

    Die Weisheit des Herzens stärken

    Im Tun den tieferen Sinn sehen

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    Spiritualität ist für mich nicht ausschließlich eine individuelle Erfahrung, sondern eminent auf die Mitmenschen bezogen und schließt ein soziales Geschehen mit ein. Bei den GründerInnen der Kreuzschwestern verorte ich Spiritualität als Beziehung in sozialer Verantwortung und Liebe zu den Mitmenschen verankert im Glauben. Für mich als Lehrerin bedeutsam: „In jedem Menschen das Gramm Gold zu entdecken, das in ihm verborgen ist.“ Diese Haltung ist mir im pädagogischen Alltag wichtig geworden, denn viele SchülerInnen und Studierende sind in Umbrüchen, bezeichnen sich als spirituell, aber nicht als religiös, verknüpfen beides, fühlen sich aber nicht an eine Religionsgemeinschaft gebunden! In dieser Diversität liegen die Herausforderungen. Wenn ich die Menschen ernst nehme, dann bedeutet dies für mich: authentisch zu sein, anzubieten, was mir kostbar ist, wertschätzend in der Begegnung zu sein und Räume für das Gespräch, den Diskurs, die Stille und das Nachdenken zu schaffen. Denn: „Wir sind nicht menschliche Wesen, die spirituelle Erfahrungen haben. Wir sind vielmehr geistige Wesen, die menschliche Erfahrungen machen.“ (Teilhard de Chardin)

    Der einzelne mag ein Spiel gewinnen. Jedoch die Meisterschaft oder gar die Champions League gewinnt nur ein Team. Sie fragen sich jetzt wahrscheinlich, was das mit dem Thema Spiritualität zu tun hat. Nun ja. Wollen wir den Bedürfnissen und sozialen Herausforderungen der Zeit im Sinne der Kreuzschwesterntradition begegnen, dann braucht es viel Idealismus und ein gemeinsames Handeln. Dies hat mit Spiritualität zu tun. Zugegeben, meine Spiritualität speist sich noch dazu mit dem Leitsatz der Kreuzschwestern am Vorbild Jesus Christus. Er gibt meinem Tun und meinen Anstrengungen Sinn. Daraus kann ich Kraft schöpfen. Die Kreuzschwestern verpflichten niemanden zum Glauben an Jesus. Alle Menschen sind willkommen, gleich welcher Religion oder Kultur sie angehören. Sie bieten uns jedoch an, aus ihrer reichhaltigen Tradition zu lernen und das mitzunehmen, was uns in unserem Alltag hilft. In unserem Tun einen tieferen Sinn zu sehen, ist Spiritualität. Sie ist zum einen Quelle der Kraft in belastenden Situationen, zum anderen aber auch Quelle der Ausgeglichenheit und Zufriedenheit.

    Spiritualität, im Sinne von christlicher Religiosität, kann in unserem Haus sehr schön und sinnstiftend gelebt werden. Im Rahmen des kirchlichen Jahreskreises werden Gottesdienste, Adventbesinnungen, Andachten usw. von Schulkindern und Erwachsenen, welche im PiusInstitut begleitet werden, aktiv gestaltet und gefeiert. Die dabei entstehende Freude und das „Getragen sein“ in dieser Gemeinschaft wirken sich, davon bin ich überzeugt, jedenfalls stärkend auf uns und unser Tun im (Berufs)alltag aus.Mein Tun ist abhängig von meinem pädagogischen Wissen, meiner Erfahrung, Intuition und persönlichen Spiritualität (Herzensweisheit). Die persönliche Herzenskraft der MitarbeiterInnen wird letztlich ihr situationsbezogenes Handeln beeinflussen. Achtsamkeit, Einsicht, Vertrauen, Großzügigkeit, Toleranz und Mitgefühl sind Grundsätze unserer Arbeit und drücken alltägliche Spiritualität aus.Wir bemühen uns, mittels internem und externem Angebot an fachlicher Weiterbildung sowie persönlicher Förderung und Entwicklung, unsere Werte, Grundsätze und Herzenskräfte weiterhin zu üben und auszubauen.

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    E I N E V O N A U S S E N

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    Mit dem Wind gehen“ sagt man in Japan, wenn jemand stirbt. Diese Redewendung ruft sofort ein Bild wach, in dem die Seele, leichter noch als eine Feder, aufsteigt und mit dem nächsten Lufthauch davonfliegt. Metaphern für die Vergänglichkeit sind zahlreich. Doch kaum eine schafft es über den Status der KalenderspruchPoesie hinaus. Denn das Sterben und der Verlust sind stets existenziell und gehen über alles, was Worte auszudrücken vermögen, hinaus. In diesen Momenten sind gerade Angehörige oft schutzlos, ohnmächtig und einsam. Sterben stellt nach wie vor ein gesellschaftliches Tabu dar. Wir wollen möglichst nicht darüber reden, oft auch, weil uns die Worte fehlen. Die Sterbeamme und Trauerbegleiterin Gerda Atteneder hat beschlossen, das zu ändern. Es gehe darum, den Tod und vor allem die Trauer wieder mehr ins Leben zu bringen. „Ich bin überzeugt, dass wir auf dem Weg sind, das Lebensende und alles was damit zusammenhängt, wieder als gesellschaftliches Thema zu sehen und nicht als das Schicksal des Einzelnen.“ Die 55Jährige hat die Gabe, dieser schwierigen Materie angstfrei zu begegnen.

    Wenn Gabe zur Aufgabe wirdDie ehemalige Journalistin und PRBeraterin kam nicht zufällig zu ihrer zweiten Profession. „Schon mit 14 Jahren begann ich aus Neugierde, mich mit dem Ende des Lebens zu befassen. Als sich in der Familie in Folge einige Todesfälle ereigneten, durfte ich erfahren, dass ich in Situationen, die von den meisten mehr außer sich erlebt werden, immer ruhiger wurde. Das hat sehr viel bewirkt.“ Plötzlich wuchs das Bedürfnis, etwas zu machen. Die Journalistin tat zuerst einmal das, was sie am besten kann: recherchieren. So fand sie die Caritas Sterbe und Trauerbegleitung für Ehrenamtliche. Weitere Ausbildungen folgten. Gerda Atteneder absolvierte als erste Österreicherin den zertifizierten Lehrgang zur Sterbeamme in

    Den letzten Schritt mitgehenDer Tod ist so elementar wie die Geburt. Viele beschäftigen sich damit jedoch erst, wenn es unvermeidlich ist. Bei Gerda Atteneder (55) ist das anders. Als Sterbeamme scheut sie die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit nicht, stützt Trauernde und begleitet Sterbende auf dem letzten Weg.

    Deutschland und machte die fünfsemestrige LogotherapieAusbildung zur Diplomierten psychosozialen Beraterin nach Viktor Frankl. Aus der anfänglich als Gabe erlebten Fähigkeit wurde eine solide Aufgabe. „Ich fühlte mich auf diesem Weg geführt und ich folgte nur den Wegweisern, die nicht zu übersehen waren“, erinnert sie sich.In der Sterbebegleitung gehe es, das ist Atteneders Überzeugung, um Lebensbegleitung, in der das Sterben ein einziger und der letzte Schritt ist. Eine Sterbeamme sei immer auch eine Lebensamme. „Wie die Hebamme ins Leben begleitet, tut dies die Sterbeamme aus dem Leben und darüber hinaus.“

    Aus dem Leben begleiten und darüber hinausIm Alltag finden hauptsächlich Trauernde zu ihr in die Praxis. „Ich unterstütze Menschen, ihr Leben zu leben. Die Situation kann oft nicht geändert werden, aber die Einstellung, die Haltung, die ich zum Leben, zum Tod, zu Vergangenheit, Zukunft, Trauer oder zu mir selbst habe, verändert oft sehr viel.“ Auf die Frage, was einen durch diese fordernde Zeit trägt,

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    finden viele keine Antwort. Die Trauer aktiv zu erleben, zu gestalten und nicht zu warten, bis der Schmerz vorbei geht, könne sehr hilfreich sein, konstatiert Atteneder. Sie teilt ihr Wissen und ihre Erfahrung auch in Seminaren mit Pflegekräften und Ehrenamtlichen. „Trauer ist nicht das Problem, sondern die Lösung. Sie ist eine Fähigkeit, die wir uns aneignen können“, verspricht sie. Ihr Lächeln scheint Mut zu machen.Wie kann sie selbst in diesem Beruf bestehen, der so viel Empathie und Energie erfordert? „Ich finde es sehr schön zu sehen, wie jemand wieder zurück ins Leben findet. Zudem habe ich es immer mit Liebenden zu tun, denn ohne Liebe keine Trauer.“ ◄

    Gerda Atteneder arbeitet als Sterbeamme. Sie defi niert ihren Beruf, der auch Berufung ist, als Lebensbegleiterin.

    Die ehemalige Journalistin bietet Seminare für Ehrenamtliche und Pfl egekräft e an. www.gerda-atteneder.at

  • Verbindung zwischen Himmel und Erde

    1 Ikonenmalen: gelebte SpiritualitätIkonenmalen ist nach orthodoxem Verständnis das Schreiben der Heiligen Schrift nicht in Buchstaben, sondern in Farbe. IkonographInnen gestalten Ikonen nach vorgegebenen Bildern wie MusikerInnen etwa eine Komposition von Bach oder Schubert wiedergeben, sich an die Noten halten, sich durch Studium und eigenes Musikempfinden selbst einbringen, wenn sie die Musik eines anderen zum Leben erwecken. Es ist wichtig, die Technik des Ikonenschreibens und malens gut zu erlernen, wie es für jedes Handwerk nötig ist. Das allein genügt jedoch nicht für die gelebte Spiritualität des Ikonenschreibens. Denn eine nur perfekt gearbeitete Ikone bleibt ohne Seele. Es braucht vor Beginn der Arbeit Einstimmung und Begegnung mit der darzustellenden Person oder einer Szene aus der Heiligen Schrift. Dabei kommen die MalerInnen oft genug in Berührung mit ihren eigenen Grenzen.

    2 Was lässt sich durch die Wirkung von Farben, Formen und Materialien erfahren?Die Symbolhaftigkeit der Farben spricht unsere Sinne und Gefühle an, die Formen unser Empfinden von Schönheit und Ausgewogenheit. Die Materialien, mit denen gearbeitet wird,

    Sr. Irmlinde Lang (71) ist seit 1969 Kreuzschwester. Ab 1987 erlernte sie das Ikonenschreiben bei verschiedenen Meistern. Seit 1994 leitet sie selbst Ikonenmalkurse in der Technik des Eitempera in Österreich und Deutschland. Der Entstehungsweg einer Ikone ist ein geistlicher Prozess und richtet sich an Menschen mit Sehnsucht nach Stille. Das Schweigen ist bei den Ikonenmalkursen eine Hilfe zur Vertiefung.

    sind Naturprodukte wie altes Holz, Leim, Kreide, pulverisierte Erden, Halbedelsteine und Ei als Farbbindemittel. Ikonen sind sichtbare „Produkte“ der Natur und des Menschen, ihrem Wesen nach aber Verbindung zwischen Himmel und Erde.

    3 Ikonen zeigen das innere Leuchten des Göttlichen und helfen auf das Wesentliche, nicht auf das Äußere, zu schauenEine Ikone könnte man mit „Durch–Blick“ überschreiben. Dieser Blick hinter das Vordergründige legt all das frei, was tief in jedem Menschen verborgen ist. Um den Durchblick zu haben, muss man sehen, was wesentlich ist. „Alles Leben ist Begegnung“, formulierte es der Religionsphilosoph Martin Buber. Bei Ikonen beginnt es mit dem Angeschautwerden, wie es Bischof Nikolaus Cusanus treffend beschreibt: „Indem Du mich ansiehst, lässt Du, der verborgene Gott, Dich von mir erblicken. … Und nichts Anderes ist Dein Sehen als Lebendigmachen.“ Als UrIkone gilt Christus, der sich selbst das Licht nennt. Er, das „Ebenbild des unsichtbaren Gottes“, ist Mensch geworden und deswegen darstellbar. Alles auf der Ikone dient dem Durchblick auf sein Wesen, deshalb sind Ikonen nie vordergründig lieblich. ◄

    S P I R I T U E L L E S F I T N E S S C E N T E R

    Ikonenschreiben bzw. -malen ist eine Seh-, aber auch Lebens- und Glaubensschule. IkonographInnen sind MusikerInnen nicht unähnlich. Sie gestalten und interpretieren nach Vorbildern. Bei der Ikonenmalerei zählt nicht allein die perfekt erlernte Technik. Vielmehr geht es darum, sich einzustimmen, um jene Person, die gemalt werden soll, nicht nur nachzumalen und abzubilden, sondern ihr tatsächlich begegnen zu können. Dann kommt es zum „Durch-Blick“ auf das Wesentliche.

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  • Einfach seinSieben Sofakissen, drei Bücherregale, eine Handvoll Freunde: Besitz gaukelt Sicherheit vor. Manchmal zu Recht, oft aber auch nicht.

    Herr W. ist Einsiedler. Das ist ein aussterbender Beruf heutzutage. Aber genau genommen ist das auch gar nicht Herrn W.s Beruf, sondern sein Alltag. Herr W. wohnt in einem Schäferkarren, der ist einen Meter neunzig lang. Sein Wohnzimmer sind die Wiese, der Wald, der Pflaumenbaum. Die Zimmerdecke reicht zum Himmel. Im Winter ist dieses Wohnzimmer unbeheizt, dann wird es eng im Wagen. Herr W. lebt allein auf weiter Flur. Einsam ist er trotzdem nicht. Es gibt Vogeljunge und streunende Katzen, und eine Freundin gibt es auch. Wenn ich „Einsiedler“ höre, denke ich an Mönch, Meditation und Mittelalter. Nichts davon trifft auf Herrn W. zu. Er ist Grafikdesigner, kauft sein Essen bei Penny, und die Freundin wohnt in der Stadt. Manchmal besucht sie ihn, manchmal er sie. Ansonsten hat Herr W. nicht viel: ein Bett, einen Tisch, eine Sitztruhe und einen gusseisernen Ofen. Er hatte mal eine Werbeagentur, die verschenkte er an seine Mitarbeiter. Etwas zu haben ist für ihn keine Kategorie. Wahrscheinlich, weil das Sein so viel Raum einnimmt.Ich buchstabiere mein Leben durch und komme auf eine Menge Dinge, die ich habe: sieben Sofakissen, drei Bücherregale mit wenigen Lücken, eine Hand

    voll Freunde und eine mittelprächtige Altersvorsorge. Das Wort „haben“ taucht in meiner Sprache oft auf, und es taucht auf, wo es gar nicht hingehört: Ich habe Lust, Pommes zu essen. Ich habe Angst vor Terroristen, Spinnen und dem jährlichen Steuerbescheid. Ich habe Erfahrungen, als handele es sich dabei um einen Schrank voller Dinge. Und habe ich meine Freunde wirklich?Dabei könnte ich es auch anders sagen: Ich will Pommes essen. Ich bin ängstlich. Ich erfahre oder erlebe etwas. Ich bin Freundin. Das ist „sein“ statt „haben“. Es ist unmittelbarer. Es betrifft mich direkter. Etwas zu haben gaukelt

    Sicherheit vor. Manchmal zu Recht, oft aber

    auch nicht. Ich bin die mit den vollen Scheunen. Dabei

    könnten Mäuse, der Tod, Bauchschmerzen oder eine Lebensänderung vieles von dem, was ich sicher zu haben meine, sinnlos machen. Was ich einmal habe, schleppe ich mit mir herum. Und damit meine ich gar nicht an erster Stelle die Dinge. Man kann genauso Ängste, Hoffnungen und Erwartungen mit sich tragen, die Hände und Herz binden. Haben heißt sammeln. Sein heißt, sich auszusetzen. Herr W. hat sich irgendwo auf einer Wiese ausgesetzt, um zu leben. Nicht mehr und nicht weniger. Manchmal kommen Leute. Die wollen sehen, wie so einer lebt. Vielleicht auch, um zu schauen, wie verrückt er ist. Sie wollen eine Antwort haben, warum einer das tut. Gleichzeitig wollen sie wissen, wie das geht, Ruhe zu haben, Sinn. Sie wollen ein Rezept, das sie mitnehmen können. Auch so etwas hat Herr W. nicht. Er hat keine Botschaft, er tut nichts Besonderes, außer auf der Bank über dem Tal zu sitzen. Er ist einfach da. Ich mag den Gedanken, dass das reicht. ◄

    „Wer bin ich, wenn ich bin, was ich habe, und dann verliere, was ich habe?“ (Erich Fromm) Singen, lieben, tanzen, wollen, fürchten, wagen, träumen, sein.

    So geht’s:

    I M A U G E N B L I C K

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    Die AutorinSusanne Niemeyer lebt in Hamburg. Sie schreibt Essays und Reportagen,

    Kurzformen und Lyrik über Gott und die Welt. Auf ihrer Webseite

    www.freudenwort.de gibt es einen „Engelimbiss“: jede Woche ein Wort

    aus der Bibel, für unterwegs, zum Mitnehmen und Wohlschmecken.

    Text: Susanne Niemeyer, Illustration: Stefanie Harjes

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    Für Elisa* (12) hat gerade die 3. Klasse in der Neuen Mittelschule (NMS) in Saxen (Oberösterreich) begonnen. Sie ist eine begeisterte Musikerin und in der Musikklasse der Schule bestens aufgehoben. Wenn der Pausengong ertönt, hält es sie nicht lange auf ihrem Platz. Sie düst mit ihren FreundInnen herum und findet kaum Zeit, die mitgebrachte Jause zu essen. Dass sie zu Beginn der 1. Klasse wegen Krankheit mehrere Monate fehlte und nicht am Unterricht teilnehmen konnte, merkt man gar nicht. Es ist beinahe so, als ob sie nie weg gewesen wäre. Das hat Elisa einem ITProjekt zu verdanken.Was als Pilotprojekt im Schuljahr 2016/17 in Wien gestartet wurde (das Kreuzschwestern Magazin berichtete),

    ist auch in Oberösterreich angekommen: „Stream My Class“ (SMC). Es handelt sich dabei um ein VideokommunikationsSystem vom Technologie Anbieter Cisco, der mit Partner xtention den Einsatz an Schulen ermöglicht. Derzeit ist in Oberösterreich eine mobile VideokonferenzStation im Einsatz. „Wenn man sieht, wie die Kinder reagieren und vor allem jene, die von der Krankheit betroffen sind, dann liegt es auf der Hand, dass das für die Heilung förderlich ist!“, freut sich Gerhard Geiger vom Kreuzschwesternbetrieb xtention. Es gehe nicht nur darum, den Lerninhalt zu transportieren, damit das betroffene Kind kein Schuljahr wiederholen muss. Wichtig ist vor allem auch die Erhaltung der sozialen Kontakte. Das

    Maria Reindl ist die Direktorin der NMS Saxen, die kranke Kinder mittels IT in den Unterricht integriert.

    „Da macht die IT wirklich Sinn!“Wenn Kinder schwer erkranken, können sie oft länger nicht in die Schule gehen. Das Projekt „Stream My Class“ (ehemals „Virtuelles Klassenzimmer“) von x-tention und Cisco ermöglicht den PatientInnen vom Krankenbett aus live am Unterricht teilzunehmen.

    S K I Z Z E N A U S D E M L E B E N

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    kann Maria Reindl, Direktorin der NMS Saxen, nur bekräftigen: „Es war wirklich faszinierend, weil es für Elisa so war, als wäre sie in der Klasse. Sie hat nicht das Gefühl gehabt, dass sie etwas versäumt. Und auch was das Sozialleben betrifft, musste sie bei der Rückkehr an die Schule nicht erst wieder diese Kontakte aufbauen.“

    Ausgefeilte Technik plus DatenschutzDie Technik hinter dieser wunderbaren Idee ist eigentlich relativ simpel. Mit nur einem Knopfdruck nimmt das Kind am Geschehen seiner Klasse teil. Das VideokommunikationsSystem wird vom ITUnternehmen xtention als Cloud Service angeboten. PatientInnen greifen

    über ein bereitgestelltes Tablet oder ein anderes Endgerät auf das System zu. In der Schule wird ein mobiles Gerät mit einem Flachbildschirm und einer schwenkbaren Kamera aufgestellt und schon kann es losgehen. Es kann mit LehrerInnen und den KlassenkollegInnen interagiert werden. Die Übertragung der Daten ist aufgrund einer Verschlüsselung gesichert. Des Weiteren wird garantiert, dass die Videokonferenzen nicht aufgezeichnet werden und keine Daten gespeichert werden. Aber das muss doch einiges kosten, oder? Hier kann Geiger sofort Entwarnung geben: „In Oberösterreich haben wir es geschafft, dass das Equipment, um das Projekt in der Praxis umzusetzen, vom Heilmittelfonds finan

    ziert wird.“ Er sieht das als patente Lösung, die sich auch für andere Bundesländer, die das Projekt eventuell aufnehmen werden, anbieten würde. „Das hat Potenzial. Da macht IT wirklich Sinn!“Maria Reindl sieht das genauso. „Ich muss sagen, wenn man das in der heutigen Zeit nicht macht und in Anspruch nimmt, würde man Möglichkeiten nicht ausschöpfen, die wirklich allen das Leben erleichtern.“ Die Kinder erleiden keinen Schulbahnverlust und bleiben im sozialen Gefüge – das sei „nur positiv“. „Und die SchülerInnen waren stolz, dass ihre Klasse das haben darf“, merkt sie an. ◄

    *Name von der Redaktion geändert

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    1. Ein normaler Schulalltag wird mittels IT auch für kranke Kinder möglich.

    2. Kranke Kinder können via Bildschirm und Kamera am

    Unterricht teilnehmen.

    3. Gerhard Geiger von xtention erklärt die Technik

    des Streamings.

    4. Mittendrin, statt nur dabei: So verlieren die jungen

    PatientInnen nicht den Kontakt zu den SchulfreundInnen.

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    Ausgerechnet Uganda

    S I S T E R S A C T

    Schwester Genevieve (65) arbeitet seit 15 Jahren in Uganda. Sie ist von der Finanzberatung bis zur Beschaffung von Regenwasser für alles zuständig, was bei Projekten fehlt.

    Armut, Analphabetismus und Krankheit – das sind die großen Herausforderungen, mit denen Schwester Genevieve täglich zu kämpfen hat. Ihnen stellt sich die gebürtige Inderin aus Karnataka State seit 15 Jahren in Uganda. Zu den Kreuzschwestern kam Schwester Genevieve durch den Wunsch „andere zu ermutigen und dabei zu unterstützen zu wachsen und ein freudiges, würdevolles Leben zu führen, indem sie das Beste aus ihren Talenten und Potenzialen machen“.

    zu erreichen, die sich für ihre Projekte einsetzen wollen. „Überraschende Hilfe kommt auch immer wieder von UrlauberInnen, die uns begegnen und etwas beitragen wollen“, freut sie sich. Die findige Kreuzschwester hat nicht nur einen langen Atem, bis gute SpenderInnen auftauchen. „Das Netzwerken mit anderen Schulen und Einrichtungen hat sich als äußerst positiv herausgestellt. So tauschen wir uns aus und helfen uns gegenseitig“, erzählt sie. Trotz vieler Schlappen und Stolpersteine, die Schwester Genevieve auf ihrem Weg zum besseren Leben für andere überwinden muss, ist sie fröhlich und stets positiv: „Durch das Vertrauen in Gott versuche ich weiterzumachen und meiner Verantwortung, Veränderung in das Leben anderer zu bringen, gerecht zu werden. Das stärkt mich täglich!“ ◄

    Sr. Genevieve treibt an, positive Veränderung in das Leben der Menschen zu bringen.

    Schwester Genevieve da Silva hat eine Mission: Die gebürtige Inderin will für die Menschen in Uganda ein besseres Leben.

    Spenden-Konto-Informationen: Name / Kontoinhaberin: Stift ung Maria Theresia Scherer IngenbohlKlosterstrasse 10 / 6440 BrunnenBank: Schwyzer Kantonalbank / Postfach 263 / 6431 SchwyzSWIFT: KBSZCH22XXXBankkonto in EUR: 8251513944 / IBAN: CH76 0077 7008 2515 1394 4Vermerk: gewünschten Verwendungszweck angeben / Schwester Genevieve. UgandaVerwaltungskosten: Es werden keine Verwaltungskosten abgezogen bzw. verrechnet. Die Stift ung ist selbstlos tätig und steuerbefreit.

    Und wo könnten Talente und Potenziale besser gefördert werden als in Schulen? Gemeinsam mit anderen Schwestern bemüht sich die 65Jährige um finanzielle Unterstützung, damit mittellose Kinder auf dem Land Bildung erhalten können. „An Orten, an denen es noch keine Schulen gibt, bauen wir diese und versuchen Ausstattungen für Spitäler und spezielle HIVAmbulanzen zu generieren.“ Das wird einerseits durch durch die geringen finanziellen Mittel, aber auch durch mangelhafte Transportsysteme und schlechte Straßen noch verkompliziert wird. „Oft fehlen uns auch einfach die Materialen wie Bücher, Computer oder Nähmaschinen für den Unterricht“, sagt Sr. Genevieve. Sie lässt sich aber nicht kleinkriegen. Indem sie viel über ihre Projekte schreibt und spricht, hofft sie, großzügige Menschen

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    Sind Sie wie Pech und Schwefel,

    Sr. Adelharda und Bertilla?In Film und Literatur gibt es viele unzertrennliche Paare und komödiantische Duos. Sr. Adelharda und Sr. Bertilla aus Gallneukirchen können da locker mithalten. Zur

    Person:

    S I S T E R ’ S L I F E

    Gibt es Sie beide nur im Doppelpack?Sr. Adelharda: Die Leute sagen immer, wir sind wie ein altes Ehepaar.

    Seit wann sind Sie denn „zusammen“?Sr. Bertilla: Schon seit 40 Jahren! Wir sind zum Teil sehr verschieden und ergänzen uns in vielen Dingen. Sie hat die guten Ideen... Sr. Adelharda: Du doch auch!

    Gibt es auch Uneinigkeiten?Sr. Bertilla: Ja sicher! Durch unsere unterschiedlichen Charaktere. Sr. Adelharda: Du kannst es ganz ehrlich sagen!Sr. Bertilla: Du bist sanguinischcholerisch, stimmt’s? Sr. Adelharda: Ja, stimmt schon.

    40 Jahre ist es in Gallneukirchen jedenfalls gut gegangen ...Sr. Bertilla: Dass wir zwei noch hier sind, haben wir Pfarrer Oisser zu verdanken. Als das Altenheim aufgelöst wurde, blieben wir, um ihn zu betreuen. Seit er 2007 verstorben ist, kümmern wir uns um den Kirchenschmuck, Kirchenwäsche und Altenbesuche. Sr. Adelharda: Wir machen auch Botenfahrten – zum Arzt oder Bahnhof. Sr. Bertilla: Wobei du die bessere Autofahrerin bist. Du hast einen super Orientierungssinn.

    Wie viele Kilometer sind es noch bis zur Pension?Sr. Bertilla: Wir sind eigentlich in Pension und haben es nicht mehr streng.

    Sr. Adelharda: Wenn wir einmal nichts tun, dann tun wir eben nichts. Sr. Bertilla: Ich arbeite sehr gerne im Garten, das ist meine Erholung und Aufgabe. Sr. Adelharda: Meine ist Rätsellösen und ich koche gerne. Aber beten tun wir schon auch, wir zwei. Sr. Bertilla: Damit Sie nicht um unseren Gebetsgeist fürchten müssen! (beide lachen)

    Dass Sie beide lustig sind, weiß der ganze Ort und „bucht“ Sie sogar für Feste. Was macht Sie zum Partyknüller?Sr. Adelharda: Ich bringe – als Engel verkleidet – Gaben vom Himmel.Sr. Bertilla: Zum Beispiel bekommt das Geburtstagskind eine „AkupunkturMassage“ geschenkt.Sr. Adelharda: Das ist ein Kaktus. Oder einen „Weinabend“ – eine Zwiebel! Neuerdings singen wir das Lied „Oben, unten, vorne, hinten und überall“. Das war beim 50. Geburtstag der Bürgermeisterin der Hit.Sr. Bertilla: Die Bürgermeisterin war übrigens schon mein Kindergartenkind!Sr. Adelharda: Ja, alle aus denen was geworden ist, waren deine Kindergartenkinder (beide lachen). ◄

    Sr. Bertilla (81) trat 1958 bei den Kreuzschwestern ein und absolvierte dort die Ausbildung zur Kindergärtnerin. In

    Gallneukirchen war sie als Kindergartenleiterin tätig. Sr. Adelharda (81) ging 1955 ins Kloster und arbeitete zuerst 18 Jahre lang im Kinder garten und anschließend in der Küche im Altenheim Gallneukirchen. Die beiden Schwestern leben und arbeiten gemeinsam und sind ein unschlagbares Team.

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    Auf dem Weg zur StimmigkeitUnaufhörlich wird versucht, uns einzutrichtern: Wir müssen besser werden! Selbstoptimierung ist

    das Wort der Stunde und bezieht sich nicht nur auf „Äußerliches“. Dem setzt Coach

    Johannes Hessler einiges entgegen.

    Kennen Sie die Geschichte vom Ritter Kamenbert? Er hat ein Pferd und natürlich ein Ritterschwert. Doch ein großer Kämpfer ist er nicht, er isst viel lieber und zwar am liebsten Käse! Das findet sein Vater, der König von Gorgonzola, alles andere als gut. Er stellt Kamenbert vor ein Ultimatum. Entweder schafft er es, das Zauberschwert Romadour zu erobern. Oder er wird enterbt! Kamenbert nimmt die Herausforderung an und zieht los. Was Kamenbert bevorsteht, ist allerdings nicht nur ein Abenteuer mit Räubern, unsichtbaren Pferden, grobschlächtigen Schmieden und einem musikalischen Ungeheuer. Die Geschichte des Rittermannes ist eine Parabel auf die Entwicklung seiner Persönlichkeit. Vom käsemampfenden „Schwächling“, der er in den Augen seines Vaters ist, zu einem furchtlosen Recken, der den Drachen besiegt. Und tatsächlich besteht Kamenbert alle Abenteuer. Das Interessante dabei ist das Wie und was er am Ende daraus macht.

    Stimmig leben„Entwicklung hat damit zu tun, wohin ich mich entwickle und wodurch ich mich entwickle“, so Persönlichkeitstrainer Johannes Hessler. Die Frage, wo es hingehen soll, würde der 53Jährige dabei an den Anfang stellen. Das formuliert er so: „Zu einer Person werden, die stimmig lebt.“ Diese Stimmigkeit lässt

    sich von der lateinischen Wortwurzel des Begriffs „Person“ ableiten. „Personare – da tönt etwas durch mich durch. Person ist etwas Tiefes und Großes in mir, das im Laufe des Lebens immer mehr herauskommen soll. Das sieht man manchmal schon bei Kindern, die das intuitiv spüren.“ Um zu einer stimmigen Persönlichkeit zu werden, brauche es dennoch ein Leben lang. „Diese Stimmigkeit zu erreichen, heißt für

    mich, seinen Platz in der Welt zu finden, die innere Stimme zu hören und ihr zu folgen.“ Doch die innere Stimme wird oft von Botschaften übertönt, die uns einreden wollen, wir müssten uns permanent selbst optimieren um zu einem leistungsfähigeren Individuum zu werden. Von Begriffen wie „Humankapital“ oder ähnlichem will Hessler jedoch nichts wissen. Für ihn steht der Mensch im Zentrum der Entwicklung. Er spricht lieber von Potenzialen, Neigungen und Fähigkeiten, die man leben soll. „Mir gefällt das Gleichnis von den Talenten im Markus und Lukasevangelium.“ Zwei Typen stellt er gegenüber. Der eine vergräbt seine Talente aus Angst, dass er sie verliert und der andere macht etwas damit. „Er gibt sich hin, verschenkt sie, bringt sie ein ins Leben und vermehrt damit diese Kraft. Das heißt, der eine wird stimmig in seinem Leben und der andere entwickelt sich nicht.“ Da gäbe es durchaus auch Firmen, die fragen, wo kannst du am stärksten wirksam werden für uns? „Das bedeutet, die Person stimmig dort einzusetzen, wo sie sich einbringen kann. Dann wird es dem Mitarbeiter und dem Unternehmen gut gehen.“

    Der Spiegel der anderenZentral ist für Hessler in der Persönlichkeitsentwicklung das Beziehungsgeschehen. „Persönlichkeit lerne ich immer

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    „Persönlichkeit lerne ich immer durch andere. Es gibt ja auch den Spruch, die Wahrheit sag ich mir nicht selbst, die wird mir durch andere erzählt.“

    Johannes Hessler, Persönlichkeitstrainer

  • durch andere. Es gibt ja auch den Spruch, die Wahrheit sag ich mir nicht selbst, die wird mir durch andere erzählt.“ Auf die Arbeitswelt umgemünzt wäre das die so genannte Feedbackkultur. Findet hier ein Dialog statt? Habe ich Angst vor Rückmeldungen? Oder werde ich bestärkt? Als weiteres Feld der Persönlichkeitsentwicklung führt der Experte die Herausforderung an. Ein anschauliches Beispiel ist das Muskeltraining. „Wenn die Muskeln wachsen sollen, dann müssen wir etwas tun dafür. Wenn ich mich immer in meiner Komfortzone bewege und immer bei dem bleibe, was ich mache, weil es mir bequem, sicher ist und ich es gewohnt bin, dann wird sich nichts entwickeln. Will ich, dass sich etwas entwickelt, dann muss ich manchmal aus meiner Komfortzone heraus und über Grenzen gehen“, so Hessler. Natürlich müssen wir das nicht dauernd tun. „Wenn ich beim Muskeltraining ständig Reize setze, dann komme ich in ein Übertraining und bin ausgelaugt. Ich kann nur ein bestimmtes Maß an Herausforderung annehmen. Aber wenn ich es nie mache, dann bleibe ich stehen.“

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    Mach dein eigenes Ding!Heutzutage erkennt Persönlichkeitstrainer Johannes Hessler in unserer Gesellschaft eine Individualisierungstendenz. Während es früher ganz klar war, dass der Sohn in die Fußstapfen des Vaters tritt, kann man heute seine individuellen Wünsche einbringen. „Wir dürfen das Eigene finden. Uns fragen: Wer bin ich und was macht

    mich aus?“ Es sei aber kein einfacher Weg, die eigene Persönlichkeit entdecken und entwickeln zu dürfen. Das ist auch am Ende der Geschichte vom Ritter Kamenbert so. Er eröffnet ein Käsegeschäft und macht seine private Leidenschaft zum Beruf. Und wenn er nicht plötzlich unter Laktoseunverträglichkeit leidet, dann nascht er vermutlich immer noch. ◄

    Praktische Tipps

    Johannes Hessler ist der neue Trainer des dritten Moduls im Kreuzschwestern Curriculum „Wie man Gott finden kann“. Hier ein paar Tipps von ihm zur Persönlichkeitsentwicklung: Leitsatz 1: Wirke mit deinen Stärken. Lerne aus Fehlern.

    Versöhne dich mit deinen Grenzen. Leitsatz 2: Lass dich auf Begegnungen ein. Erst am Du wirst Du zum Ich. Leitsatz 3: Verlasse immer wieder deine Komfortzone.

    Experimentiere und probiere Neues aus. Leitsatz 4: Übernimm Verantwortung für dein Leben.

    Nimm das Steuer in die Hand und bestimme deinen Kurs. Leitsatz 5: Lebe achtsam. Blick mit Dankbarkeit auf den vergangenen

    Tag zurück. Geh mit Offenheit und Vertrauen in den neuen Tag. Verkoste den Augenblick.

  • ANGEBOTE DER KREUZSCHWESTERN

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    Ein geheimnisvolles Geschenk Im malerischen Gaubing fi ndet die Adventbesinnung „Ein geheimnisvolles Geschenk“ statt, die mit Texten, Liedern, Meditation und Ritualen auf das Weihnachts fest einstimmen möchte. Dafür ist die eintägige Auszeit im Haus der Besinnung ideal.

    Termin: 2. – 3.12.2019Ort: Haus der Besinnung, Gaubing (OÖ)Begleiterinnen: Claudia Hasibeder und Gertraud StockingerPichlerKosten: Nächtigung 48,50 EUR, Kursbeitrag 45 EURVeranstalterin: Akademie für Gesundheit und Bildung der Kreuzschwestern GmbHAnmeldung: per EMail an [email protected]

    Ins Gespräch kommenDie Kreuzschwestern laden ein, sich Zeit für Begegnung zu nehmen. Interessierte erwarten Antworten auf ihre Fragen und Anregendes zum Nachdenken für den gemeinsamen Auft rag.

    Termin: 13.2.2020, 13 UhrOrt: Provinzhaus der Kreuzschwestern, Wels (OÖ)Begleitung: Provinzoberin Sr. Magdalena Walcher und Schwestern aus der ProvinzleitungKosten: Die SollArbeitszeit und die Fahrtkosten werden vom Dienstgeber äquivalent übernommen.Anmeldung: Silvia Kirchberger (+43 (0)7242 25 19 52, [email protected])

    Tipp 2

    Tipp 3Tipp 1

    Tipp 3 Sr. Magdalena Walcher

    Tipp 2 Esther Ganhör

    Tipp 1

    Stille Tage im AdventAuf Weihnachten zugehen, bedeutet auch, das Leben lieben, so, wie man es von Gott lernen kann. Das Talent dazu liegt in jedem von uns. Es möchte geweckt werden. Ein aufmerksames Herz kann das, und es hilft , das wirkliche Leben und zugleich die Menschenfreundlichkeit Gottes zu entdecken. Diese Tage mit Impulsen, Zeiten der Stille und Meditation können dazu ermutigen.

    Termin: 6. – 8.12.2019Ort: Haus der Besinnung, Gaubing (OÖ) Begleitung: Sr. Maria Esther Ganhör Liturgie am Sonntag: KR Pfarrer Franz HaidingerKosten: Nächtigung 95 EUR, Kursgebühr: zw. 65 EUR und 85 EURAnmeldung: bis 26.11.2019 per EMail an [email protected]

    Vom würdevollen LebenWürde ist ein großer Begriff . Gleich in Artikel 1 des Grundgesetzes heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Doch was genau ist Würde? Was bedeutet es, wenn uns unsere Würde genommen wird? Wenn wir uns selbst würdelos verhalten oder andere entwürdigen? Hirnforscher Gerald Hüther zeigt in seinem Buch, dass Würde nicht allein ein ethischphilosophisch begründetes Menschenrecht ist, sondern ein neurobiologisch fundierter innerer Kompass, der uns in die Lage versetzt, uns in der Vielfalt äußerer Anforderungen und Zwänge in der hochkomplexen Welt nicht zu verlieren.

    Tipp 4

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    Gertraud Stockinger-Pichler

  • Vespa fahrenSeit meinem 16. Lebensjahr ist das Vespa fahren meine große Leidenschaft. Ich bin in zwei Clubs Mitglied und war in Linz sogar jahrelang im Vorstand aktiv. Wenn

    ich auf einer meiner drei Vespas sitze, ist das ein ganz eigenes Lebensgefühl. Im Sommer kann es schon vorkommen, dass ich 5.000 bis 7.000 Kilometer zurücklege. Bis nach Italien und Kroatien gehen die Reisen. Auch meine FreundInnen sind begeisterte VespaFahrerinnen, ebenso wie mein Lebensgefährte. Zusammen haben wir zehn Vespas – Platz für ein Auto ist in der Garage nicht mehr.

    Familie (Foto oben links)Meine drei Kinder stehen für mich im Zentrum. Die erwachsenen Zwillingssöhne (23) sind zwar bereits ausgezogen, kommen aber regelmäßig nach Hause. Meine Tochter (14) geht noch zur Schule und lebt bei mir. In Niederösterreich haben wir ein Haus umgebaut und uns ein gemütliches Zuhause geschaffen. Sie hat jetzt sogar ihre eigene kleine Wohnung darin. Das Schöne ist, dass alle zusammenhalten und wir einen liebevollen und respektvollen Umgang miteinander pflegen.

    Und Ihre Lieblinge?Was ist Ihnen wichtig, womit beschäft igen Sie sich, was be reichert Ihr Leben? Wir freuen uns, wenn auch Sie uns an Ihren Lieblingen teilhaben lassen! Das geht ganz einfach: Sie geben uns Bescheid – und die Redaktion meldet sich bei Ihnen.

    Bei Interesse wenden Sie sich bitte an [email protected], Tel. +43 732 6648712433

    Tatjana Werth (44) ist seit 2016 bei den Kreuzschwestern in Linz in der Personalabteilung tätig. Dort erledigt sie für Betriebe der Kreuz

    schwestern die Lohnverrechnung und ist Spezialistin bei vielen Themen –von Dienstverträgen bis hin zur Pendlerpauschale. Vor kurzem ist sie mit

    ihrem Lebensgefährten und ihrer Tochter nach Niederösterreich übersiedelt.

    Einevon uns

    Orchideen züchtenDieses Hobby bringt viel Freude, erfordert aber auch sehr viel Geduld. Denn vom Samen bis zur Pflanze können schon einmal sieben Jahre vergehen! Da tut es besonders weh, wenn ich sehe, wie manche Leute ihre Orchideen ertränken. Am liebsten haben die Pflanzen übrigens indirektes Sonnenlicht.

    Liebling 1

    Liebling 2

    Liebling 3

    Liebling 4

    Lauter Lieblinge

    Musik und MusicalsMusicals sind eine weitere große Liebe von mir, für die ich sogar nach Bochum oder Hamburg reise. Höre ich den ersten Ton eines Liedes, weiß ich meistens schon Titel und InterpretIn, bin dann auch recht textsicher und singe mit. Musik ist überall dabei – ob im Auto oder beim Sport. Nur in der Arbeit brauche ich es ruhig, um mich konzentrieren zu können.

  • BildungGesundheitSozialesRund 7000 Menschen in über 40 Betrieben sind im Verantwortungsbereich der Kreuzschwestern Europa Mitte beschäftigt. Mit Einrichtungen in acht österreichischen Bundesländern und in Bayern ist die Gruppe einer der größten privaten Träger im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen. www.kreuzschwestern.eu