Kognitive Typologie Prof. Wolfgang Schulze © 2011.
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Kognitive Typologie
Prof Wolfgang Schulze copy 2011
Phylo-genese
Struktur
Prozess
Neuronales Netz
Sen-sorik
k(Umwelt)
Umwelt
Akkommodation
Assimilation
Interaktion Kognition ltgt Umwelt
Traditionelle Inbeziehungsetzung Sprache ltgt Kognition
Sprache
Kognition
Umwelt
Sprache
Neuronales Netz
Sen-sorik
k(Umwelt)
Umwelt
Im Detail (Interaktion zentraler Bereich der Kognition ltgt Sprache)
Top-down (Anti-Whorf)
Bottom-up (Whorf)
Optimality Theory(OT)
UniversalGrammar
(UG)
Explanationsebenen der Sprache (traditionell und kumuliert)
funktional
formal
Sprache(L)
Language of Thought
(LoT)
synchrone Strukur
diachrone Strukur
Kommunikation
sbquoKulturlsquo
Kognition
KognitivesParadigma
Verankerung Kognitiver Typologie
bull Universal Grammar
bull Funktion direkt L = f(Kog) oder Kog = f(L)
bull Funktion indirekt zwischem Sprache und Kognition steht vermittelnde Groumlszlige wie Kommunikation Kultur etc
Vermittlung zwischen Sprache und Kognition
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Top-down(Sprache wird beeinflusst)
Bottom-up(Kognition wird
beeinflusst mehr oder weniger stark)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1989 wahrscheinlich erstmals erwaumlhnt parallel ino Lakoff George bdquoThe Invariance Hypothesis Do Metaphors
Preserve Cognitive Typologyrdquo In Series A Paper No 26661-43
o Konstantinov Yulian Cognitive Typology and the Nature of the Linguistic Sign Sofia St Kliment Ohridski
bull 1995 erneute Erwaumlhnung (Konferenzankuumlndigung zum Workshop on Metonymics Uni Hamburg)
bull schlieszliglich allmaumlhliche Etablierung als eigene Disziplin als Spezialgebietsangabe zB bei David Zubin (Uni Buffalo) und spaumlter Olga Fjodorova (Uni Moskau)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1993 Erwaumlhnung in anderem Kontext (Modellierung von Handlungsverlaumlufen) Hoc Jean-Michel bdquoSome dimensions of a cognitive typology of process and controllldquo In Ergonomics 3611
bull 1995 aumlhnlicher Kontext auf der Fourth International Conference on Computer-Aided Design and Computer Graphics (Wuhan China) Beitrag ohne Autor bdquoSome dimensions of cognitive typology of computer aided designldquo
bull 1996 aumlhnlicher Kontext auf der Eighth European Conference on Cognitive Ergonomics (Uni Granada) Beitrag Deacutetienne Franccediloise Jean-Franccedilois Rouet Jean-Marie Burkhardt Catharine Deleuze-Dordon bdquoReusing processes and documenting processes toward an integrated frameworkrdquo Auszug aus der Zusammenfassung bdquoThis paper presents a cognitive typology of reuse processes and a cognitive typology of documenting processesrdquo Es gehe um bdquodesign with reuse and software documentingrdquo bdquocognitive models of designrdquo bdquocycles of planning writing and revisingrdquo
Voraussetzungen Kognitiver Typologie
bull Gruppierung vergleichbarer Phaumlnomenebull Hierzu noumltig tertium comparationis als
Semantik der Variable bull Findung des tertium comparationis
o empirische Entdeckung (induktiv)o theoretische Postulierung (deduktiv)
Zentrale Frage Wie unterscheiden sich gruppierte Phaumlnomene in der Auspraumlgung der tertium-comparationis-Variable
Prinzip des typologischen Vergleichs
tertium comparationis
TC1
Phaumlnomen 1
TC2
Phaumlnomen 2
TC3
Phaumlnomen 3
TC4
Phaumlnomen 4
Typologische Distanz (TD)
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Phylo-genese
Struktur
Prozess
Neuronales Netz
Sen-sorik
k(Umwelt)
Umwelt
Akkommodation
Assimilation
Interaktion Kognition ltgt Umwelt
Traditionelle Inbeziehungsetzung Sprache ltgt Kognition
Sprache
Kognition
Umwelt
Sprache
Neuronales Netz
Sen-sorik
k(Umwelt)
Umwelt
Im Detail (Interaktion zentraler Bereich der Kognition ltgt Sprache)
Top-down (Anti-Whorf)
Bottom-up (Whorf)
Optimality Theory(OT)
UniversalGrammar
(UG)
Explanationsebenen der Sprache (traditionell und kumuliert)
funktional
formal
Sprache(L)
Language of Thought
(LoT)
synchrone Strukur
diachrone Strukur
Kommunikation
sbquoKulturlsquo
Kognition
KognitivesParadigma
Verankerung Kognitiver Typologie
bull Universal Grammar
bull Funktion direkt L = f(Kog) oder Kog = f(L)
bull Funktion indirekt zwischem Sprache und Kognition steht vermittelnde Groumlszlige wie Kommunikation Kultur etc
Vermittlung zwischen Sprache und Kognition
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Top-down(Sprache wird beeinflusst)
Bottom-up(Kognition wird
beeinflusst mehr oder weniger stark)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1989 wahrscheinlich erstmals erwaumlhnt parallel ino Lakoff George bdquoThe Invariance Hypothesis Do Metaphors
Preserve Cognitive Typologyrdquo In Series A Paper No 26661-43
o Konstantinov Yulian Cognitive Typology and the Nature of the Linguistic Sign Sofia St Kliment Ohridski
bull 1995 erneute Erwaumlhnung (Konferenzankuumlndigung zum Workshop on Metonymics Uni Hamburg)
bull schlieszliglich allmaumlhliche Etablierung als eigene Disziplin als Spezialgebietsangabe zB bei David Zubin (Uni Buffalo) und spaumlter Olga Fjodorova (Uni Moskau)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1993 Erwaumlhnung in anderem Kontext (Modellierung von Handlungsverlaumlufen) Hoc Jean-Michel bdquoSome dimensions of a cognitive typology of process and controllldquo In Ergonomics 3611
bull 1995 aumlhnlicher Kontext auf der Fourth International Conference on Computer-Aided Design and Computer Graphics (Wuhan China) Beitrag ohne Autor bdquoSome dimensions of cognitive typology of computer aided designldquo
bull 1996 aumlhnlicher Kontext auf der Eighth European Conference on Cognitive Ergonomics (Uni Granada) Beitrag Deacutetienne Franccediloise Jean-Franccedilois Rouet Jean-Marie Burkhardt Catharine Deleuze-Dordon bdquoReusing processes and documenting processes toward an integrated frameworkrdquo Auszug aus der Zusammenfassung bdquoThis paper presents a cognitive typology of reuse processes and a cognitive typology of documenting processesrdquo Es gehe um bdquodesign with reuse and software documentingrdquo bdquocognitive models of designrdquo bdquocycles of planning writing and revisingrdquo
Voraussetzungen Kognitiver Typologie
bull Gruppierung vergleichbarer Phaumlnomenebull Hierzu noumltig tertium comparationis als
Semantik der Variable bull Findung des tertium comparationis
o empirische Entdeckung (induktiv)o theoretische Postulierung (deduktiv)
Zentrale Frage Wie unterscheiden sich gruppierte Phaumlnomene in der Auspraumlgung der tertium-comparationis-Variable
Prinzip des typologischen Vergleichs
tertium comparationis
TC1
Phaumlnomen 1
TC2
Phaumlnomen 2
TC3
Phaumlnomen 3
TC4
Phaumlnomen 4
Typologische Distanz (TD)
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
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- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Traditionelle Inbeziehungsetzung Sprache ltgt Kognition
Sprache
Kognition
Umwelt
Sprache
Neuronales Netz
Sen-sorik
k(Umwelt)
Umwelt
Im Detail (Interaktion zentraler Bereich der Kognition ltgt Sprache)
Top-down (Anti-Whorf)
Bottom-up (Whorf)
Optimality Theory(OT)
UniversalGrammar
(UG)
Explanationsebenen der Sprache (traditionell und kumuliert)
funktional
formal
Sprache(L)
Language of Thought
(LoT)
synchrone Strukur
diachrone Strukur
Kommunikation
sbquoKulturlsquo
Kognition
KognitivesParadigma
Verankerung Kognitiver Typologie
bull Universal Grammar
bull Funktion direkt L = f(Kog) oder Kog = f(L)
bull Funktion indirekt zwischem Sprache und Kognition steht vermittelnde Groumlszlige wie Kommunikation Kultur etc
Vermittlung zwischen Sprache und Kognition
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Top-down(Sprache wird beeinflusst)
Bottom-up(Kognition wird
beeinflusst mehr oder weniger stark)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1989 wahrscheinlich erstmals erwaumlhnt parallel ino Lakoff George bdquoThe Invariance Hypothesis Do Metaphors
Preserve Cognitive Typologyrdquo In Series A Paper No 26661-43
o Konstantinov Yulian Cognitive Typology and the Nature of the Linguistic Sign Sofia St Kliment Ohridski
bull 1995 erneute Erwaumlhnung (Konferenzankuumlndigung zum Workshop on Metonymics Uni Hamburg)
bull schlieszliglich allmaumlhliche Etablierung als eigene Disziplin als Spezialgebietsangabe zB bei David Zubin (Uni Buffalo) und spaumlter Olga Fjodorova (Uni Moskau)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1993 Erwaumlhnung in anderem Kontext (Modellierung von Handlungsverlaumlufen) Hoc Jean-Michel bdquoSome dimensions of a cognitive typology of process and controllldquo In Ergonomics 3611
bull 1995 aumlhnlicher Kontext auf der Fourth International Conference on Computer-Aided Design and Computer Graphics (Wuhan China) Beitrag ohne Autor bdquoSome dimensions of cognitive typology of computer aided designldquo
bull 1996 aumlhnlicher Kontext auf der Eighth European Conference on Cognitive Ergonomics (Uni Granada) Beitrag Deacutetienne Franccediloise Jean-Franccedilois Rouet Jean-Marie Burkhardt Catharine Deleuze-Dordon bdquoReusing processes and documenting processes toward an integrated frameworkrdquo Auszug aus der Zusammenfassung bdquoThis paper presents a cognitive typology of reuse processes and a cognitive typology of documenting processesrdquo Es gehe um bdquodesign with reuse and software documentingrdquo bdquocognitive models of designrdquo bdquocycles of planning writing and revisingrdquo
Voraussetzungen Kognitiver Typologie
bull Gruppierung vergleichbarer Phaumlnomenebull Hierzu noumltig tertium comparationis als
Semantik der Variable bull Findung des tertium comparationis
o empirische Entdeckung (induktiv)o theoretische Postulierung (deduktiv)
Zentrale Frage Wie unterscheiden sich gruppierte Phaumlnomene in der Auspraumlgung der tertium-comparationis-Variable
Prinzip des typologischen Vergleichs
tertium comparationis
TC1
Phaumlnomen 1
TC2
Phaumlnomen 2
TC3
Phaumlnomen 3
TC4
Phaumlnomen 4
Typologische Distanz (TD)
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Sprache
Neuronales Netz
Sen-sorik
k(Umwelt)
Umwelt
Im Detail (Interaktion zentraler Bereich der Kognition ltgt Sprache)
Top-down (Anti-Whorf)
Bottom-up (Whorf)
Optimality Theory(OT)
UniversalGrammar
(UG)
Explanationsebenen der Sprache (traditionell und kumuliert)
funktional
formal
Sprache(L)
Language of Thought
(LoT)
synchrone Strukur
diachrone Strukur
Kommunikation
sbquoKulturlsquo
Kognition
KognitivesParadigma
Verankerung Kognitiver Typologie
bull Universal Grammar
bull Funktion direkt L = f(Kog) oder Kog = f(L)
bull Funktion indirekt zwischem Sprache und Kognition steht vermittelnde Groumlszlige wie Kommunikation Kultur etc
Vermittlung zwischen Sprache und Kognition
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Top-down(Sprache wird beeinflusst)
Bottom-up(Kognition wird
beeinflusst mehr oder weniger stark)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1989 wahrscheinlich erstmals erwaumlhnt parallel ino Lakoff George bdquoThe Invariance Hypothesis Do Metaphors
Preserve Cognitive Typologyrdquo In Series A Paper No 26661-43
o Konstantinov Yulian Cognitive Typology and the Nature of the Linguistic Sign Sofia St Kliment Ohridski
bull 1995 erneute Erwaumlhnung (Konferenzankuumlndigung zum Workshop on Metonymics Uni Hamburg)
bull schlieszliglich allmaumlhliche Etablierung als eigene Disziplin als Spezialgebietsangabe zB bei David Zubin (Uni Buffalo) und spaumlter Olga Fjodorova (Uni Moskau)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1993 Erwaumlhnung in anderem Kontext (Modellierung von Handlungsverlaumlufen) Hoc Jean-Michel bdquoSome dimensions of a cognitive typology of process and controllldquo In Ergonomics 3611
bull 1995 aumlhnlicher Kontext auf der Fourth International Conference on Computer-Aided Design and Computer Graphics (Wuhan China) Beitrag ohne Autor bdquoSome dimensions of cognitive typology of computer aided designldquo
bull 1996 aumlhnlicher Kontext auf der Eighth European Conference on Cognitive Ergonomics (Uni Granada) Beitrag Deacutetienne Franccediloise Jean-Franccedilois Rouet Jean-Marie Burkhardt Catharine Deleuze-Dordon bdquoReusing processes and documenting processes toward an integrated frameworkrdquo Auszug aus der Zusammenfassung bdquoThis paper presents a cognitive typology of reuse processes and a cognitive typology of documenting processesrdquo Es gehe um bdquodesign with reuse and software documentingrdquo bdquocognitive models of designrdquo bdquocycles of planning writing and revisingrdquo
Voraussetzungen Kognitiver Typologie
bull Gruppierung vergleichbarer Phaumlnomenebull Hierzu noumltig tertium comparationis als
Semantik der Variable bull Findung des tertium comparationis
o empirische Entdeckung (induktiv)o theoretische Postulierung (deduktiv)
Zentrale Frage Wie unterscheiden sich gruppierte Phaumlnomene in der Auspraumlgung der tertium-comparationis-Variable
Prinzip des typologischen Vergleichs
tertium comparationis
TC1
Phaumlnomen 1
TC2
Phaumlnomen 2
TC3
Phaumlnomen 3
TC4
Phaumlnomen 4
Typologische Distanz (TD)
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Optimality Theory(OT)
UniversalGrammar
(UG)
Explanationsebenen der Sprache (traditionell und kumuliert)
funktional
formal
Sprache(L)
Language of Thought
(LoT)
synchrone Strukur
diachrone Strukur
Kommunikation
sbquoKulturlsquo
Kognition
KognitivesParadigma
Verankerung Kognitiver Typologie
bull Universal Grammar
bull Funktion direkt L = f(Kog) oder Kog = f(L)
bull Funktion indirekt zwischem Sprache und Kognition steht vermittelnde Groumlszlige wie Kommunikation Kultur etc
Vermittlung zwischen Sprache und Kognition
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Top-down(Sprache wird beeinflusst)
Bottom-up(Kognition wird
beeinflusst mehr oder weniger stark)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1989 wahrscheinlich erstmals erwaumlhnt parallel ino Lakoff George bdquoThe Invariance Hypothesis Do Metaphors
Preserve Cognitive Typologyrdquo In Series A Paper No 26661-43
o Konstantinov Yulian Cognitive Typology and the Nature of the Linguistic Sign Sofia St Kliment Ohridski
bull 1995 erneute Erwaumlhnung (Konferenzankuumlndigung zum Workshop on Metonymics Uni Hamburg)
bull schlieszliglich allmaumlhliche Etablierung als eigene Disziplin als Spezialgebietsangabe zB bei David Zubin (Uni Buffalo) und spaumlter Olga Fjodorova (Uni Moskau)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1993 Erwaumlhnung in anderem Kontext (Modellierung von Handlungsverlaumlufen) Hoc Jean-Michel bdquoSome dimensions of a cognitive typology of process and controllldquo In Ergonomics 3611
bull 1995 aumlhnlicher Kontext auf der Fourth International Conference on Computer-Aided Design and Computer Graphics (Wuhan China) Beitrag ohne Autor bdquoSome dimensions of cognitive typology of computer aided designldquo
bull 1996 aumlhnlicher Kontext auf der Eighth European Conference on Cognitive Ergonomics (Uni Granada) Beitrag Deacutetienne Franccediloise Jean-Franccedilois Rouet Jean-Marie Burkhardt Catharine Deleuze-Dordon bdquoReusing processes and documenting processes toward an integrated frameworkrdquo Auszug aus der Zusammenfassung bdquoThis paper presents a cognitive typology of reuse processes and a cognitive typology of documenting processesrdquo Es gehe um bdquodesign with reuse and software documentingrdquo bdquocognitive models of designrdquo bdquocycles of planning writing and revisingrdquo
Voraussetzungen Kognitiver Typologie
bull Gruppierung vergleichbarer Phaumlnomenebull Hierzu noumltig tertium comparationis als
Semantik der Variable bull Findung des tertium comparationis
o empirische Entdeckung (induktiv)o theoretische Postulierung (deduktiv)
Zentrale Frage Wie unterscheiden sich gruppierte Phaumlnomene in der Auspraumlgung der tertium-comparationis-Variable
Prinzip des typologischen Vergleichs
tertium comparationis
TC1
Phaumlnomen 1
TC2
Phaumlnomen 2
TC3
Phaumlnomen 3
TC4
Phaumlnomen 4
Typologische Distanz (TD)
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Verankerung Kognitiver Typologie
bull Universal Grammar
bull Funktion direkt L = f(Kog) oder Kog = f(L)
bull Funktion indirekt zwischem Sprache und Kognition steht vermittelnde Groumlszlige wie Kommunikation Kultur etc
Vermittlung zwischen Sprache und Kognition
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Top-down(Sprache wird beeinflusst)
Bottom-up(Kognition wird
beeinflusst mehr oder weniger stark)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1989 wahrscheinlich erstmals erwaumlhnt parallel ino Lakoff George bdquoThe Invariance Hypothesis Do Metaphors
Preserve Cognitive Typologyrdquo In Series A Paper No 26661-43
o Konstantinov Yulian Cognitive Typology and the Nature of the Linguistic Sign Sofia St Kliment Ohridski
bull 1995 erneute Erwaumlhnung (Konferenzankuumlndigung zum Workshop on Metonymics Uni Hamburg)
bull schlieszliglich allmaumlhliche Etablierung als eigene Disziplin als Spezialgebietsangabe zB bei David Zubin (Uni Buffalo) und spaumlter Olga Fjodorova (Uni Moskau)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1993 Erwaumlhnung in anderem Kontext (Modellierung von Handlungsverlaumlufen) Hoc Jean-Michel bdquoSome dimensions of a cognitive typology of process and controllldquo In Ergonomics 3611
bull 1995 aumlhnlicher Kontext auf der Fourth International Conference on Computer-Aided Design and Computer Graphics (Wuhan China) Beitrag ohne Autor bdquoSome dimensions of cognitive typology of computer aided designldquo
bull 1996 aumlhnlicher Kontext auf der Eighth European Conference on Cognitive Ergonomics (Uni Granada) Beitrag Deacutetienne Franccediloise Jean-Franccedilois Rouet Jean-Marie Burkhardt Catharine Deleuze-Dordon bdquoReusing processes and documenting processes toward an integrated frameworkrdquo Auszug aus der Zusammenfassung bdquoThis paper presents a cognitive typology of reuse processes and a cognitive typology of documenting processesrdquo Es gehe um bdquodesign with reuse and software documentingrdquo bdquocognitive models of designrdquo bdquocycles of planning writing and revisingrdquo
Voraussetzungen Kognitiver Typologie
bull Gruppierung vergleichbarer Phaumlnomenebull Hierzu noumltig tertium comparationis als
Semantik der Variable bull Findung des tertium comparationis
o empirische Entdeckung (induktiv)o theoretische Postulierung (deduktiv)
Zentrale Frage Wie unterscheiden sich gruppierte Phaumlnomene in der Auspraumlgung der tertium-comparationis-Variable
Prinzip des typologischen Vergleichs
tertium comparationis
TC1
Phaumlnomen 1
TC2
Phaumlnomen 2
TC3
Phaumlnomen 3
TC4
Phaumlnomen 4
Typologische Distanz (TD)
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Vermittlung zwischen Sprache und Kognition
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Sprache
Kognition
Kommunikation Kultur
Top-down(Sprache wird beeinflusst)
Bottom-up(Kognition wird
beeinflusst mehr oder weniger stark)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1989 wahrscheinlich erstmals erwaumlhnt parallel ino Lakoff George bdquoThe Invariance Hypothesis Do Metaphors
Preserve Cognitive Typologyrdquo In Series A Paper No 26661-43
o Konstantinov Yulian Cognitive Typology and the Nature of the Linguistic Sign Sofia St Kliment Ohridski
bull 1995 erneute Erwaumlhnung (Konferenzankuumlndigung zum Workshop on Metonymics Uni Hamburg)
bull schlieszliglich allmaumlhliche Etablierung als eigene Disziplin als Spezialgebietsangabe zB bei David Zubin (Uni Buffalo) und spaumlter Olga Fjodorova (Uni Moskau)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1993 Erwaumlhnung in anderem Kontext (Modellierung von Handlungsverlaumlufen) Hoc Jean-Michel bdquoSome dimensions of a cognitive typology of process and controllldquo In Ergonomics 3611
bull 1995 aumlhnlicher Kontext auf der Fourth International Conference on Computer-Aided Design and Computer Graphics (Wuhan China) Beitrag ohne Autor bdquoSome dimensions of cognitive typology of computer aided designldquo
bull 1996 aumlhnlicher Kontext auf der Eighth European Conference on Cognitive Ergonomics (Uni Granada) Beitrag Deacutetienne Franccediloise Jean-Franccedilois Rouet Jean-Marie Burkhardt Catharine Deleuze-Dordon bdquoReusing processes and documenting processes toward an integrated frameworkrdquo Auszug aus der Zusammenfassung bdquoThis paper presents a cognitive typology of reuse processes and a cognitive typology of documenting processesrdquo Es gehe um bdquodesign with reuse and software documentingrdquo bdquocognitive models of designrdquo bdquocycles of planning writing and revisingrdquo
Voraussetzungen Kognitiver Typologie
bull Gruppierung vergleichbarer Phaumlnomenebull Hierzu noumltig tertium comparationis als
Semantik der Variable bull Findung des tertium comparationis
o empirische Entdeckung (induktiv)o theoretische Postulierung (deduktiv)
Zentrale Frage Wie unterscheiden sich gruppierte Phaumlnomene in der Auspraumlgung der tertium-comparationis-Variable
Prinzip des typologischen Vergleichs
tertium comparationis
TC1
Phaumlnomen 1
TC2
Phaumlnomen 2
TC3
Phaumlnomen 3
TC4
Phaumlnomen 4
Typologische Distanz (TD)
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1989 wahrscheinlich erstmals erwaumlhnt parallel ino Lakoff George bdquoThe Invariance Hypothesis Do Metaphors
Preserve Cognitive Typologyrdquo In Series A Paper No 26661-43
o Konstantinov Yulian Cognitive Typology and the Nature of the Linguistic Sign Sofia St Kliment Ohridski
bull 1995 erneute Erwaumlhnung (Konferenzankuumlndigung zum Workshop on Metonymics Uni Hamburg)
bull schlieszliglich allmaumlhliche Etablierung als eigene Disziplin als Spezialgebietsangabe zB bei David Zubin (Uni Buffalo) und spaumlter Olga Fjodorova (Uni Moskau)
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1993 Erwaumlhnung in anderem Kontext (Modellierung von Handlungsverlaumlufen) Hoc Jean-Michel bdquoSome dimensions of a cognitive typology of process and controllldquo In Ergonomics 3611
bull 1995 aumlhnlicher Kontext auf der Fourth International Conference on Computer-Aided Design and Computer Graphics (Wuhan China) Beitrag ohne Autor bdquoSome dimensions of cognitive typology of computer aided designldquo
bull 1996 aumlhnlicher Kontext auf der Eighth European Conference on Cognitive Ergonomics (Uni Granada) Beitrag Deacutetienne Franccediloise Jean-Franccedilois Rouet Jean-Marie Burkhardt Catharine Deleuze-Dordon bdquoReusing processes and documenting processes toward an integrated frameworkrdquo Auszug aus der Zusammenfassung bdquoThis paper presents a cognitive typology of reuse processes and a cognitive typology of documenting processesrdquo Es gehe um bdquodesign with reuse and software documentingrdquo bdquocognitive models of designrdquo bdquocycles of planning writing and revisingrdquo
Voraussetzungen Kognitiver Typologie
bull Gruppierung vergleichbarer Phaumlnomenebull Hierzu noumltig tertium comparationis als
Semantik der Variable bull Findung des tertium comparationis
o empirische Entdeckung (induktiv)o theoretische Postulierung (deduktiv)
Zentrale Frage Wie unterscheiden sich gruppierte Phaumlnomene in der Auspraumlgung der tertium-comparationis-Variable
Prinzip des typologischen Vergleichs
tertium comparationis
TC1
Phaumlnomen 1
TC2
Phaumlnomen 2
TC3
Phaumlnomen 3
TC4
Phaumlnomen 4
Typologische Distanz (TD)
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
bull 1993 Erwaumlhnung in anderem Kontext (Modellierung von Handlungsverlaumlufen) Hoc Jean-Michel bdquoSome dimensions of a cognitive typology of process and controllldquo In Ergonomics 3611
bull 1995 aumlhnlicher Kontext auf der Fourth International Conference on Computer-Aided Design and Computer Graphics (Wuhan China) Beitrag ohne Autor bdquoSome dimensions of cognitive typology of computer aided designldquo
bull 1996 aumlhnlicher Kontext auf der Eighth European Conference on Cognitive Ergonomics (Uni Granada) Beitrag Deacutetienne Franccediloise Jean-Franccedilois Rouet Jean-Marie Burkhardt Catharine Deleuze-Dordon bdquoReusing processes and documenting processes toward an integrated frameworkrdquo Auszug aus der Zusammenfassung bdquoThis paper presents a cognitive typology of reuse processes and a cognitive typology of documenting processesrdquo Es gehe um bdquodesign with reuse and software documentingrdquo bdquocognitive models of designrdquo bdquocycles of planning writing and revisingrdquo
Voraussetzungen Kognitiver Typologie
bull Gruppierung vergleichbarer Phaumlnomenebull Hierzu noumltig tertium comparationis als
Semantik der Variable bull Findung des tertium comparationis
o empirische Entdeckung (induktiv)o theoretische Postulierung (deduktiv)
Zentrale Frage Wie unterscheiden sich gruppierte Phaumlnomene in der Auspraumlgung der tertium-comparationis-Variable
Prinzip des typologischen Vergleichs
tertium comparationis
TC1
Phaumlnomen 1
TC2
Phaumlnomen 2
TC3
Phaumlnomen 3
TC4
Phaumlnomen 4
Typologische Distanz (TD)
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Voraussetzungen Kognitiver Typologie
bull Gruppierung vergleichbarer Phaumlnomenebull Hierzu noumltig tertium comparationis als
Semantik der Variable bull Findung des tertium comparationis
o empirische Entdeckung (induktiv)o theoretische Postulierung (deduktiv)
Zentrale Frage Wie unterscheiden sich gruppierte Phaumlnomene in der Auspraumlgung der tertium-comparationis-Variable
Prinzip des typologischen Vergleichs
tertium comparationis
TC1
Phaumlnomen 1
TC2
Phaumlnomen 2
TC3
Phaumlnomen 3
TC4
Phaumlnomen 4
Typologische Distanz (TD)
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Prinzip des typologischen Vergleichs
tertium comparationis
TC1
Phaumlnomen 1
TC2
Phaumlnomen 2
TC3
Phaumlnomen 3
TC4
Phaumlnomen 4
Typologische Distanz (TD)
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Anwendung auf Bereich Sprache
bull Gruppierung sprachlicher Phaumlnomenebull Linguistische Typologie setzt sprachliche
Varianz voraus (TC) und zwaro Varianz zwischen Sprachen odero Varianz innerhalb einer Sprache
bull Untersuchung von o Distanz zwischen PhaumlnomenenSpracheno jeweiligem Auspraumlgungsgrad des tertium
comparationiso Inhalt des TC
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Typologischer Vergleich zwischen und innerhalb von Sprachen
tertium comparationis
Typologische Distanzzwischen Sprachen
Typologische Distanzinnerhalb von Sprachen
TC1a
Phaumlnomen 1
TC1b
Phaumlnomen 2
TC2a
Phaumlnomen 3
TC2b
Phaumlnomen 4
TC1 TC2
Sprache 1 Sprache 2
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Vergleich als Konstruktion
bull Der typologische Vergleich ist ein kognitiver Akt der Aumlhnlichkeit zwischen Phaumlnomenen konstruiert
bull Die Definition eines TC und seiner Merkmale konstruiert Gruppen vergleichbarer Phaumlnomene
Folge Keine Typologie ohne Charakterisierung des TC
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
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- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 1 Immanento Phaumlnomene teilen gewisse Merkmaleo Anhand dieser Merkmale werden sie
vergleichbaro TC emergiert uumlber der Menge der
gemeinsamen Merkmaleo Typologischer Raum als Summe der
individuellen Distanzen zum TC
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Immanentes TC
TC
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Familienaumlhnlichkeit als GruppierungsfaktorTC als struktureller Raum
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Slide 62
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
DefaultsetzungA) Quantitativ Default ist das Objekt das die meisten geteilten Merkmale enthaumllt
B) Qualitativ Default ist das Objekt das die koparadigmatisierten Objekte bedingt Immanenter qualitativer Default ist Erklaumlrungsbasis fuumlr VarianzBedingung kann verschiedener Art sein (funktional diachron systematischhellip) Diese Art der Bedingung ist in der Regel nicht umkehrbar
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Erkenntnistheoretischer Status des TC
bull Option 2 Transzendento TC wird deduziert oder aus Empirie der immanenten
Typologie abgeleitet ist jedoch nicht im Paradigma gegenwaumlrtig
o Annahme eines unterliegenden sujet das die Mitglieder eines Paradigmas vereint
o Varianz auf der Beobachtungsebene ist entweder zuruumlckzufuumlhren auf Varianz im Sujet (mit direkter ikonischer Abbildung) oder auf Varianz in dessen Auspraumlgung
o Zentrale Frage Ist Sujet (= Kognition) tatsaumlchlich transzendent oder besteht ein immanentes Verhaumlltnis zu den Phaumlnomenen (= Sprache)
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Slide 62
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- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Antwerpen-Einladungund die Definition Kognitiver Typologie
The purpose of this conference Konferenz hat Zweck
is to bring together researchers Zuwegebringen von Kommunikation
from the field of linguistics typology and 1 Bereich (field) Linguistische Typologie
from the domain of cognitive approaches to language (broadly defined)
2 Bereich (domain) Kognitive Typologie
to reflect on Theorieorientiert
how the typological and the cognitive enterprises in language
Forschungsparadigmen
interrelate Schnittstellen
what they have to offer each other andor Komplementaumlr
how they can join forces Synergie
in view of their shared goal of Gemeinsames Ziel postuliert
achieving an explanatory account of language
Erklaumlrung von Sprache
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
gemeinsames MerkmalTC = [+Glottisverschluss]
Typologische Distanz (TD) = restliche Merkmale
Beispiele fuumlr immanentes TC
A) Substantiell ZB Sprachen mit Ejektiven
lrsquočrsquo III
srsquofrsquocrsquoII
krsquotrsquoprsquoI
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
gemeinsames MerkmalTC = INST
TD = COMERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
B) Kategoriell ZB Sprachen mit Instrumental
INST
INST + COM
INST + ERG
INST + COM + ERG
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Beispiele fuumlr immanentes TC
I SG DU PL
1
2
3
II SG DU PL
1
2
3
C) Strukturell ZB Architektur der Personalpronomina
III SG DU PL
1
2
3
gemeinsames MerkmalTC = Struktur der SG-Spalte
TD = Struktur der uumlbrigen Spalten
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
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- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Beispiele fuumlr immanentes TC
D) Familienaumlhnlichkeiten ZB Kasussysteme
Kein allen Objekten gemeinsames Merkmal
NOM
ACC
LOC
ABL
ACC+
LOC+
ABL+
GEN+
I
II
III
IV
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Beispiele fuumlr Defaultsetzung
A) Quantitativ 70 aller Sprachen haben Kasussystem gt Kasussystem ist Default 100 aller Sprachen haben Laute gt Laut ist (insignifikanter) Default
B) Qualitativ Deixis ist Default weil es eine Reihe anderer Phaumlnomene bedingt
Deixis gt Pronomen gt Klitisierung gt Personalflexion
Deixis gt Lokalisierung gt Kasus
Deixis gt Anaphorese gt Topik
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Beispiele fuumlr transzendentes TC
A) Varianz im Sujet zB kommunikativer Habitus
Stil 1 Stil 2
Kommunikativer Habitus
Habitus 1Habitus 1
Sujet
Sprache
IkonischeAbbildung
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Beispiele fuumlr transzendentes TC
B) Varianz in der Auspraumlgung zB Lokalisierung
SprachePostessiv
Ausp
raumlgu
ng 1
nom
inal
Reventiv
Auspraumlgung 2
verbalSujet
(Kognition)
Embodiment Ruumlcken
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
TC und Kognitive Typologie
bull Kognitive Typologie laumlsst grundsaumltzlich beide Arten von TC zu
bull Immanentes TC Phaumlnomene selbst sind in der Kognition anzusiedeln
bull Schwierig da Sprache nicht mit Kognition gleichzusetzen
bull Moumlglich Vergleich groszligere Anzahl von Phaumlnomenen daraus Induktion von Kognition
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Slide 23
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
TC und Kognitive Typologie
bull Transzendentes TC Kognition ist eines unter vielen Sujets die Sprache erklaumlren koumlnnen
bull Andere Sujets zB Kommunikation Funktion Sprachwandel Sprachzustand taxonomisches Sprachinventarhellip
bull Option Kognition ist das grundlegendste Sujetbull Stellung der Kognition innerhalb der Vielfalt von
Sujets ist immer zu begruumlnden (empirisch oder deduktiv)
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Andere Typologien und ihre TC
bull Kommunikative Typologie
bull Funktionale Typologie
bull Diachrone Typologie
bull Synchrone Typologie
bull Formale Typologie
bull hellip
Kommunikationsaspekte
Funktionen
Sprachwandel
Sprachzustand
Sprachinventar (taxo-nomisch)
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
TC und Kognitive TypologieKognition als zentrales Sujet
Kognition
Form
Architektur
Kommunikation
Praxis
SprachwandelDynamik
Funktion
Telizitaumlt
Sprachzustand
Sta
tik
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
TC und Kognitive TypologieKognition als gleichgestelltes Sujet
Form
Sprachwandel
Funktion
Kommunikation
Sprache
Kognition
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Ist eine der klassischen Unterdisziplinen staumlrker zu beachten als andere Jeweilige Verknuumlpfung
bull Semantik gt Konzeptualisierung gt Kategorisierungbull Syntax MIT oder Construction Grammar bzw Cognitive
Grammar agrave la Langacker bull Morphologie
o Kognitive Motivation fuumlr Architektureno Kognitive Motivation fuumlr Kategorisierungo Kognitive Motivation fuumlr Morphosemantik und
Grammatikalisierung
bull Phonologie OT-basierte Hypothesen aber auch MIT
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Balthasar Bickel On the mutual integration of referents and events Syntactic typology and cognitive effects
bull Juumlrgen Broschart Word class typology and the mathematics of prototype formation bull Mary Carroll Typology and information organization bull Michael Cysouw Who is who The division of person space in pronominal paradigms bull Michael Daniel The associative approach to plural pronouns (with special reference
to strange inclusives) bull Nina Dobrushina Towards a typology of manipulative speech acts bull Olga V Fedorova The discourse function of demonstratives in Tsakhur bull Gertraud Fenk-Oczlon Cognitive economy - cognitive typology bull Elena Filimonova Nature culture and compromise Person hierarchy as a cognitive
parameter bull Zygmunt Frajzyngier A methodology for the typology of functional domains in
language bull Mirjam Fried The role of affectedness in grammatical patterning bull Dylan Glynn Shell fall for sure The parameters of possibility in the aspect of
European love bull Kaoru Horie Cognitive foundations of cross-linguistically variable form-meaning
mapping A case study from Japanese and Korean
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Harry Howard A neuromimetic synchronization account of the distinguishability universal with illustration from Spanish
bull Elena Kalinina Motivation for copula presence with nominal predicates bull Kuniyoshi Kataoka Deixis and world order in English and Japanese speakers
spatial descriptions bull Gilbert Lazard Two-level relationships between language typology and cognitive
linguistics bull Dianyu Li A cognitive account of Mandarin BA in resultative and take-serial
constructions bull Ekaterina Lioutikova Compound reflexives A cognitive-typological approach bull Juana I Mariacuten-Arrese On thematic-subject constructions in English and Spanish A
cognitive perspective bull Wataru Nakamura Markedness syncretism and case theory bull John Newman An experientially-grounded typology of posture verbs bull Toshio Ohori Irene Kimbara Ruetaivan Kessakul and Kozue Takubo Discourse
framing of motion events Some typological implications bull Krista Ojutkangas Conceptualization models and the grammaticalization of body-part
nouns An example from the Finnic languages bull Sally Rice A cognitively based description of Athapaskan lexicalization Preliminaries
to a typology
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
bull Wolfgang Schulze The cognitive dimension of clausal organization in Udi bull Robin Setton (Simultaneous) translation as a window on cognitive typology bull Anna Siewierska amp Dik Bakker Person asymmetries in the grammaticalization of
agreement bull Valery Solovyev Typology of the cognitive mechanisms of marking bull Leon Stassen Typology as a reductionist method bull Christiane v Stutterheim Language specific differences in event construction bull Urmas Sutrop Basic terms list task and a cognitive salience index bull Sergei Tatevosov Aspectual asymmetry in the epistemic use of modals expressing
possibility Evidence from Russian bull Marina Tchoumakina The semantic map of adverbial clause encoding bull Linda L Thornburg amp Klaus-Uwe Panther Conceptual metonymies across languages bull Svetlana Toldova The cognitive approach to long-distance anaphora in
Daghestanian languages bull Satoshi Uehara The speakers roles in a cross-linguistic perspective Toward a
typology of linguistic subjectivity
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
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- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
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- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Kognitive
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
Gram-matik
bull Syntax gt Morphosyntax gt Konstruktionen
bull Morphosemantik und Grammatikalisierung Ereignisstrukturen
bull Paradigmatik
Phono-logie
bull Paradigmatisierungbull Oppositionsbildungbull Regelbasierte Phono-
logiebull Lexikalische Phonologie
(gt Optimalitaumltstheorie)
Diskurs-analyse
bull Kognitive Pragmatik (MIT)bull (S)DRT - (Segmented)
Discourse Represen-tation Theory
bull Diskurs und Wissen (textuell episodisch enzyklopaumldisch gt Semantik)
bull Cognition-based conversation analysis
Semantik
bull Konzeptualisierung und lexikalische Repraumlsentation
bull Typologie der MetapherMetonymie
bull Typologie des blending
Kognitive Typologie verschafftUnterdisziplinen der Kognitiven Linguistik
Zugang zur Typologie
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
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- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
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- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
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- Anwendung auf Bereich Sprache
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- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
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- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
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- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
bull Grundfrage der Kognitionswissenschaft nach Lakoff (198711)bdquoCognitive science is a new field that brings together what is known about the mind from many academic disciplines [hellip] It seeks detailed answers to such questions as What is reasonHow do we make sense of our experienceWhat is a conceptual system and how is it organizedldquo
bull Also in der Linguistik Wie gibt der Mensch der Welt Bedeutung Wie spiegelt sich dieser Zuweisungsprozess in Sprache wieder
bull Experiental realism Mentales System (sbquoGehirnlsquo) organisiert Erfahrungen seiner Interaktion mit der Umwelt
Folge Primat der Semantik Konzeptualisierung gt Semantik gt Lexikalisierung (gt Grammatikalisierung)
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Primat der Semantik Ein Beispiel
bull Koumlrper- und Koumlrperteil-Konzepte haumlufig source domain fuumlr tiefgreifende Metaphern
bull Zunaumlchst in Einzelsprachen belegt (zB bei Lakoff)
bull Dann Ableitung von Schemata des Embodiment gt TC fuumlr aumlhnlich funktionierende Systeme
ltHEADgt
ltFIRSTgt
ltCHIEFgt
ltABOVEgt ltMOREgt
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Slide 62
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- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
bull Welche source domains (SD) werden verwendet welche target domains (TD) sind betroffen
bull Betrachtung bestimmter SDs Welche TDs koumlnnen sie bezeichnen
bull Betrachtung bestimmter TDs Durch welche SDs koumlnnen sie bezeichnet werden
bull Wie sind SDs und TDs taxonomisch eingebettet
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
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- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
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- Anwendung auf Bereich Sprache
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- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Slide 23
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
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- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
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- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
container center periphery
part whole
link
up down
source path goal
contact
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
bull Wie stark sind bestimmte Schemata in Sprache ausgepraumlgt
bull Gibt es direkte (ikonische) Repraumlsentationen (directly-meaningful symbols bei Lakoff)
bull In welchem Umfang greift Sprachsystem in Grammatikalisierung auf (welche) Schemata zu
bull Wie interagieren die Schemata in typologischer Hinsicht
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
aristotelisch
fuzzy
generisch
Familienaumlhnlichkeit
prototypisch
radial
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
bull Wie stark ist bestimmte Kategorisierungsstrategie sprachlich repraumlsentiert
bull Welche Mittel werden eingesetzt
bull Welche Prinzipien der Generierung bestimmter Kategorientypen sind sprachspezifisch (Radialitaumlt) welche universell (Prototypen)
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
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- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
bull Lexikalisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Grammatisch repraumlsentierte Hierarchien
bull Strukturell repraumlsentierte Hierarchien
bull Taxonomie von Hierarchien
bull Typologie der Hierarchiesegmente (Subkategorisierung)
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
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- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
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- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
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- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
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- Anwendung auf Bereich Sprache
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- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
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- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
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- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
bull KogTyp bevorzugt transzendentes TC (= Kognition)bull Typologischer Raum ergibt sich ua aus
o verschiedenen Mustern der Wahrnehmung und sprachlicher Gestaltungo verschiedenartiger Auspraumlgung von basic experimental structures
(Lakoff) o verschieden starkem Auspraumlgungsgrad kognitiver Groumlszligen in Sprache
bull Sprachen nehmen Partikularisierung basaler (universeller) kognitiver Routinen vor
bull KogTyp verschafft Unterdisziplinen der KogLing Zugang zur Typologie zentrale Unterdisziplin ist wie dort Semantik
bull Unterbereiche der KogTyp sind o Typologie von Source-Target o Schematisierung o Kategorisierungo Hierarchisierung
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
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- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Ausgangspunkt Sprache als metaphorisches Wissenssystem (wobei hier Metapher Metonymie)sup
bull Metapher Referenz auf sbquoObjektlsquo (TD) erfolgt unter Zugriff auf kognitiv direktere Repraumlsentation eines anderen Objektes (SD) das diesem aumlhnlich ist Alternativ Element einer Kategorie (TD) wird referiert durch Kategorienname (SD)
bull Metonymie Referenz auf Objekt (TD) erfolgt unter Zugriff auf Repraumlsentation eines mit diesem in einer kategoriellen Einheit stehenden anderen Objekts Alternativ Kategorie als Kategorienname (TD) referiert durch Element (SD)
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
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- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
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- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Slide 71
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Theoretische GrundlagenMetapher und Metonymie
bull Aumlhnlichkeit (Metapher) und Einheit (Metonymie) koumlnnen aufgrund verschiedener Faktoren konstruiert werden
o Kognition (ikonisch) zBRuumlcken gt zuruumlck Bild gt Vorstellung
o Erfahrung (experimental) zBHerbst des Lebens Tempo gt Taschentuch
o Konvention (symbolisch) zBDie Welt des Buches kluger Kopf gt kluger Mensch
o Idiosynkrasie (poetisch) zBFenster feinden (Jakob von Hoddis) Zopf gt Mensch
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Theoretische GrundlagenDinge und Namen
bull bdquoEin Mann fragte als er einem Gespraumlch von Studenten uumlber die Gestirne zuhoumlrte Ich verstehe daszlig es den Menschen mit Hilfe aller moumlglichen Geraumlte gelungen ist die Entfernung zwischen der Erde und den () Sternen zu messen () Aber ich moumlchte gern wissen wie man nur die Namen der Sterne erfahren hatldquo (Wilhelm von Humboldt nach Vygotskij 1969308)
bull Dh Das Ding an sich sowie Beziehungen zwischen Dingen haben keine Namen Folglich ist es nicht moumlglich uumlber die Dinge selbst zu sprechen
bull bdquoWir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen wenn wir von Baumlumen Farben Schnee und Blumen reden und besitzen doch Nichts als Metaphern der Dinge die den urspruumlnglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechenldquo (Friedrich Nietzsche Uumlber Wahrheit und Luumlge im auszligermoralischen Sinne (18723) 1(v))
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Theoretische GrundlagenAltes und neues Wissen
bull bdquoWenn du etwas weiszligt kannst du es nicht lernen wenn du es nicht weiszligt kannst du es auch nicht lernen weil du nicht weiszligt was du lernen sollstldquo (Menon-Paradoxon)
bull bdquoEven those transcendent parts of new knowledge cannot be completely unrelated to old knowledge for otherwise they could never be grasped at least by human beingsrdquo (Miller 1987)
bull Dh Die Verarbeitung von Umwelterfahrungen kann nur unter Zugriff auf bereits gemachte Erfahrungen und deren kognitive Repraumlsentation erfolgen
bull Formaler Die konstruierende Reaktion auf einen Umweltreiz (urα) erfolgt uumlber die simultane Aktivierung von Analogien im Gedaumlchtnis (urμ) Das Neue ist eine gradierte Varianz des Alten
So auch fuumlr die Sprache Die sprachliche Repraumlsentation einer Umwelterfahrung (sbquoObjektrsquo) kann nur unter Zugriff auf bereits vorhandene Repraumlsentationen erfolgen
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
bull bdquoποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομενldquo ndash bdquoIn die selben Fluumlsse steigen wir und steigen wir nichtldquo (Heraklit)
bull Dh Das gegenwaumlrtig Wahrgenommene ist nie dasselbe wie fruumlher Erfahrenes Der Zusammenhang zwischen den beiden Repraumlsentationsformen konstruiert sich ua aus
o Gestaltaumlhnlichkeitsvermutungo Qualitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Quantitativer Aumlhnlichkeitsvermutungo Situativer Analogie
bull Verbindung zur Metapher Die Repraumlsentation einer aktuellen Erfahrung ist die Metapher fruumlherer Erfahrungen
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
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- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
bull Arbitraritaumlt kann sich nicht nur auf uumlberzeitliche Assoziation von signifiant und signifieacute beziehen sondern auch auf Assoziation in konkreten Einzelfaumlllen
bull Metapherntheorie verneint letztere Art der Arbitraritaumlt da signfifiant (SD) und signifieacute (TD) auf Grundlage fruumlherer Erfahrungen also nicht-arbitraumlr assoziiert werden
bull Die Abbildung eines Objekts (TD) erfolgt dabei uumlber die lexikalische Repraumlsentation der Eigenschaften eines anderen Objekts (SD) gekreuzt mit den spezifischen Eigenschaften der metaphorischen Extension
(O2) (ψ(O1)) φ(O2)
Also In einer Metapher ist die Semantik der metaphorischen Basis (gradiert) enthalten
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Theoretische GrundlagenFunktion von Metaphorisierung
bull Funktion der Metaphorisierung Verarbeitung unendlich varianter Erfahrung uumlber sbquoreduzierteslsquo System der Repraumlsentation
bull Beachte aber Reduktion ist nicht gesetzt sondern Ergebnis der Konfrontation mit der Varianz der Erfahrung
bull Also nicht Weil Sprache endlich ist muss sie metaphorisch auf die Unendlichkeit der Objekte reagieren
bull Sondern Weil die Unendlichkeit der Objekte nur endlich verarbeitet werden kann muumlssen sie metaphorisch repraumlsentiert werden
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
bull Wenn Sprache metaphorisch basiert ist gibt es eine Art Basislevel das als SD fuumlr sprachliche Strukturen dient
bull Wenn ja ist diese Ebene sprachlich oder vorsprachlich bull Wenn alle sprachlichen Strukturen aus dem repraumlsentationellen
Bereich metaphorisch begruumlndet sind kann die Basis selbst nur vorsprachlich sein
bull These Kognition basiert auf einer sehr kleinen Zahl von basalen SDs die in der Wahrnehmung und Erfahrung von Welt aktiviert werden
bull Diese SDs werden durch ihre Verwendung in der Interaktion mit Welt angereichert So koumlnnen weitere sekundaumlre SDs entstehen
bull Eine extrem wichtige basale SD ist der menschliche Koumlrper Seine physiologische und funktionale Architektur sind Ausgangspunkt fuumlr zahlreiche Metaphern (gt embodiment)
bull Beispiel Bewegungserfahrung metaphorisiert auf Basis der Relevanz der Eigenbewegung
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
bull Es nicht moumlglich uumlber Dinge zu sprechen sondern nur uumlber Repraumlsentationen von Dingen
bull Weil die Dinge unendlich vielfaumlltig sind ist keine Wahrnehmung jemals identisch mit fruumlheren Wahrnehmungen Die Moumlglichkeiten der Repraumlsentation sind aber eingeschraumlnkt so dass es noumltig wird das Aktuelle zu reduzieren
bull Das Mittel hierfuumlr ist die Metapher Das Aktuelle wird als Metapher des Fruumlheren konstruiert Je weniger spezifisch eine Metapher auf Welt(erfahrung) reagiert desto umfassender ist sie einsetzbar
bull Die Basierung neuen auf altem Wissen setzt ein anfaumlngliches vorsprachliches Basisinventar von SDs voraus
bull These ist dass dieses Basisinventar klein ist und dass der menschliche Koumlrper uumlber embodiment wesentlichen Anteil daran hat
bull Anreicherung des Basisinventars durch Erfahrung kann zur Bildung sekundaumlrer SDs fuumlhren Dennoch enthaumllt jede TD gradiert Semantik ihrer SD
bull Varianz in den Sprachen der Welt entsteht durch Unterschiede in o Metaphorisierungswegeno Einsatz von SDso Grad der Aktivitaumlt von SDs
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
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- Verankerung Kognitiver Typologie
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- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
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- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
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- Anwendung auf Bereich Sprache
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- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
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- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
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- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
Ansatz I Kognition gestaltet Umwelt
Ansatz II Umwelt gestaltet Kognition
Ansatz III Umwelt gestaltet sich in Kognition
Ansatz IV Neurophysiologie der Sensorik gestaltet Umwelterfahrung
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Primat des knower und seiner mentalen Prozessebull Welt ist prinzipiell unzugaumlnglich und nur als
gedaumlchtnisbasiertes Konstrukt erfahrbar (daher auch bdquomemory based theoriesldquo)
bull Akkommodation von Welt erfolgt uumlber stetige Erweiterung des Gedaumlchtnisses (sbquoScharfstellunglsquo)
bull Schemata sind Teil des Verarbeitungsmodus von Erfahrungen (cognitive experimentalism)
bull Schemata resultieren dabei entweder aus Scharfstellung oder sind (nativistische Lesart) Teil eines angeborenen Inventars das im Lauf der Evolution entstanden ist
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
bull Bei Annahme von Scharfstellung Schemata emergieren aus zunehmender Menge von als aumlhnlich konstruierten Umwelterfahrungen (sbquoKondensierunglsquo von Erfahrung in Schemata) Sie sind die kognitive Verkoumlrperung von Erfahrung
bull Erfahrung und Schemata bauen rekursiv aufeinander aufbull Schemabildung abhaumlngig von Vorgaben der
Speicherarchitektur basale Bahnungen entsprechen basalen Schematisierungen zunaumlhmende Komplexitaumlt der Verbindungen ermoumlglicht zunehmende Komplexitaumlt (Metaphorisierung) der Schemata
bull Kopplung von Kognition und Koumlrper zwingt die Kognition zur Schematisierung von Erfahrungen nach Maszliggaben der Koumlrpererfahrung gt embodiment Der Koumlrper sbquosprichtrsquo wie das Individuum denkt (schematische Gestik Mimik Koumlrperhaltunghellip)
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
bull = vulgaumlrer Whorfismusvulgaumlrer Objektivismusbull Primat der Welt als object of knowledge und
subject of becoming known Welt hat eigene Struktur
bull Kognition als tabula rasa die von der Struktur der Welt gepraumlgt wird mentale Prozesse adaptiv
bull Schemata als erfahrungsbasierte Abbildungen der Welt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull ecological psychology information pickup theoriesbull Welt und Kognition stehen auf gleicher Houmlhe Umwelt praumlgt das Wissen des
Individuums Individuum bringt Wissen in die Welt ein Synergetischer Dualismus Animatum (aktiver Organismus) Umwelt
bull Animatum (dh auch Mensch) erfaumlhrt Umwelt indem es sich in ihr bewegt und verhaumllt Kognition ist Epiphaumlnomen des sich bewegenden Koumlrpers
bull Perzeption erfolgt auf der Grundlage von Koumlrperfunktion und ndashposition (Propriozeption) gt sbquoobjektive Relativitaumltlsquo der Raumerfahrung Gestalt ist keine Qualitaumlt eines Objekts sondern Ausdruck der (animaten) Zugangsart zu ihm
bull Bewegung und Perzeption bezwecken sich gegenseitig
bdquo() directed behaviors of animals comprise continuous cyclic relations between the detection of information and the performatory and exploratory activities that serve in significant part to facilitate that detection and which in turn are guided and shaped by itldquo (Swenson amp Turvey 1991319)
gt Perception-Action Cycle (PAC) Perzeption garantiert Energiegewinnung garantiert Perzeption
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
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- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
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- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
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- Anwendung auf Bereich Sprache
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- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
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- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
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- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Ausgangspunkt James Gibsons Trainingsprogramme fuumlr Piloten und Autofahrer waumlhrend 2 Weltkrieg Invariante Umwelt lenkt Perzeption Orientierung nach auszligen anstatt an vestibulaumlrerkinaumlsthetischer Sensorik
bull Gesamter Ansatz stark an naturwissenschaftlichen Methoden orientiert (law-based)
bull Chronologisch sortierte Literaturauswahl o Gibson James J 1966 The Senses Considered as Perceptual
Systems Boston Houghton Mifflin o Neisser U 1976 Cognition and Reality San Francisco WH Freemano Gibson James J 1977 bdquoThe theory of affordancesrdquo In R Shaw amp J
Bransford (Hrsg) Perceiving Acting and Knowing Hillsdale NJ Erlbaum
o Gibson James J 1979 The Ecological Approach to Visual Perception Boston Houghton Mifflin
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Literaturauswahl (Fortsetzung) o Turvey M amp Carello C 1981 bdquoCognition The view from ecological realismrdquo
Cognition 10 313-321o Turvey M T amp Shaw R E 1979 bdquoThe primacy of perceiving An ecological
reformulation of perception for understanding memoryrdquo In L G Nilsson (Hrsg) Perspectives on memory research Essays in honor of Uppsala Universitys 500th anniversary 167-222 Hillsdale NJ Erlbaum
o Turvey M T Shaw R E Reed E amp Mace W 1981 bdquoEcological laws of perceiving and acting In reply to Fodor and Pylyshyn (1981)rdquo Cognition 923 7-304
o Lombardo T 1986 The reciprocity of perceiver and environment Hillsdale NJ Erlbaum
o Rod Swenson amp Michael Turvey 1991 bdquoThermodynamic Reasons for Perception-Action Cyclesrdquo Ecological Psychology 3(4)317-348
bull Fruumlhe Ansaumltzeo Vernadsky Vladimir I 1924 La geacuteocheacutemie Paris Alcano Vernadsky Vladimir I 1929 La biosphegravere Paris Alcan
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull PAC beinhaltet die effiziente Nutzung bereits gewonnener Energie je weniger Eigenenergie eingesetzt werden muss bzw je mehr Energie resultiert desto bessser
bull Ziel der Reduktion des Energieaufwands (primaumlr fuumlr body actions sekundaumlr fuumlr mental actions) motiviert Reduktion von PAC-Tokens zu PAC-Types uumlber praumllinguistische Bewegungsschemata
bull Schemata basieren auf Zugaumlnglichkeit der Umwelt Kognition schaumltzt Eigenbewegung in Relation zu Fremdbewegung ein (Energie-Hypothese FORCE) Houmlherer Aufwand an Eigenenergie konstruiert Objekt als
o unzugaumlnglichero entferntero beweglichero staumlrkero spezifischer (zusaumltzlicher kognitiver Akt)
bull Schemata aus PAC motivieren Lokalisierungsschemata Entfernung = Bewegung bull Energie
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
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- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
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- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
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- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
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- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
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- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
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- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
bull Individuum schematisiert seine Zugangsart zur Welt in dem Maszlige wie sich die Welt schematisiert zeigt
bull Objekt bestimmt durch seine Gestalt Zugangsart zu ihm zBo Kugel = rundenddrehendo Linie = fortschreitendfortsehend
bull Umgekehrt bestimmt Zugangsart die Erfahrbarkeit der Gestalt zBo aufwaumlrts (mehr Energie) gt OBENo abwaumlrts (weniger Energie) gt UNTENo langsame Bewegung um Objekt gt GROSSo schnelle Bewegung um Objekt gt KLEIN
bull Abgleich von Objekten in varianter PerspektiveMotion fuumlhrt zu Hypothesen uumlber stabile Gestalt gt Welt bildet stabilen ground fuumlr das Individuum (figure) das sich in ihr mit Hilfe von PAC bewegt
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Welterfahrung ist entscheidend durch Physiologie der Wahrnehmung gepraumlgt die selektiert extrahiert und interpretiert Beispiele
bull Stereopsie basiert ua auf binokularer Disparitaumlt Die meisten Punkte werden im linken und rechten Auge auf nicht-korrespondierende Punkte der Netzhaut abgebildet Je naumlher ein Objekt ist desto staumlrker unterscheiden sich die Positionen dieser Punkte woraus eine Distanzhypothese aufgestellt werden kann
bull Albedo-HypotheseHelligkeitskonstanz Albedo (in der Wahrnehmung Helligkeit eines Objekts) = Anteil von reflektiertem an einfallendem Licht Helligkeit wird gleichmaumlszligig konstruiert auch wenn die anderen beiden Faktoren variieren
bull Interposition Nahe Objekte tendieren dazu ferne Objekte zu uumlberlappen gt Figure-Ground-Wahrnehmung
bull Elevation Je naumlher am Horizont ein Objekt gesehen wird als desto ferner wird es konstruiert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Stroboskopische Bewegung Zwischen aufeinander folgenden Zustaumlnden wird Bewegung konstruiert
bull Phi-Phaumlnomen Das Wechsellicht zweier Lichtquellen wird als Lichtbewegung zwischen Punkten konstruiert
bull Motion parallax Sich bewegende Objekte werden als schneller wahrgenommen wenn sie sich nahe beim Seher befinden
bull Vektion Fremdbewegung wird als Eigenbewegung interpretiert wenn kein dritter Fixpunkt vorhanden ist
bull Autokinetischer Effekt Kleiner Lichtpunkt im dunklen Raum wird als sich bewegend wahrgenommen
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
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- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
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Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Invarianzo Size-Distance Invariance Hypothesis Groumlszlige der
retinalen Abbildung eines Objekts steht in Relation zur Distanz Je kleiner die Abbildung desto groumlszliger die Distanz
o Size Constancy Groumlszlige eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
o Shape-Slant Invariance Hypothesis Form und Flaumlchigkeit in Bewegung finden Abbildung auf Retina
o Shape Constancy Form eines Objekts wird gleich konstruiert auch wenn sich die Groumlszlige der retinalen Abbildung aumlndert
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionAnsatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
bull Herkunft von Schemata bull Sensorische Architektur konfiguriert primaumlre
Distanz- und Konstanzhypothesen o Distanz (lt dī-stāre) sbquoAuseinanderstehenrsquoo Konstanz (lt cōn-stāre) sbquoZusammenstehenrsquo
bull Basale Schemata sind ikonische Reaktionen auf Dynamik der sensorischen Architektur zB im visuellen Bereich
o Entfernung = binokulare Disparitaumlt motion parallaxo Figure-Ground = Interpositiono Vertikalitaumlt = Elevation
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schemata sind komplexe Reaktionsmuster die aus der strukturellen Kopplung der Architektur von Speicher Motorik (PAC) und Sensorik entstehen
bull Die drei Bereiche sind von unterschiedlicher Wichtigkeit fuumlr verschiedene Schemata dh es existieren
o primaumlr wissensbasierte Schemata o primaumlr motorisch basierte Schemata o primaumlr sensorisch (zB visuell) basierte Schemata
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Verfahren der Bildung primaumlrer Schematao ikonisch (PAC Sensorik)o pseudosymbolisch (imitativ)o profilierend (gestaltend)
bull Gestalt ist nicht Eigenschaft von Objekten sondern Ergebnis der Interaktion mit ihnen
bull Interaktion unter Zugriff auf primaumlre Schemata profiliert Objekte
bull Aus Profilierungsroutinen entstehen sekundaumlre (Gestalt-)Schemata
Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Ground hintenunbeweglichmassenartigunbegrenztgroszlig
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Schema-Uumlberblendung Schemata koumlnnen miteinander interagieren um neuere (auch komplexere) Schemata zu erzeugen
bull Durch Uumlberblendung Steigerung der Varianz in der Interaktion mit der Umwelt
bull Beispiel Interposition + Distanz gt Figure-Ground daraus Charakteristik
Figure vorne
beweglichindividuiert
begrenztklein
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Schemata
bull Metaphorisierung von Schemata Aktivierung eines Verarbeitungsmodus auf Grundlage einer Aumlhnlichkeitshypothese
bull Beispiele (SD gt TD) o Raum gt Zeitraumo PAC gt Krafto Bewegung in Zeit (PAC) gt Prozesso Prozess + Varianz gt Relationo Autokinetischer Effekt gt Eigendynamiko EigendynamikFigure gt Singularitaumlto Ground gt Eigenschafto FG gt CE
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
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- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Invarianz der Metapher
bull Lakoff G 1993 bdquoThe contemporary theory of metaphorrdquo In Andrew Ortony (ed) Metaphor and Thought 202-251 Cambridge CUP (hier p215)
bdquoMetaphorical mappings preserve the cognitive topology (that is the image-schema structure) of the source domain consistent with the inherent structures of the target domainldquo
gt These der Invarianz in Metaphern Beachte Zusammenhang zu Invarianzen der Wahrnehmung (size-distance und shape-slant invariance hypothesis mit Ableitungen)
bull Schemata legen bei Metaphorisierung ihre Grundfunktion nicht ab Diese bleibt stets zu einem gewissen Grad in der TD erhalten Zeit ist also immer auch Ort Prozess immer auch Bewegung etc
bull 229 bdquoAbstract reasoning is a special case of image-based reasoningldquo
gt Basale Schemata sind auch in abstraktem Denken praumlsent Annahme daszlig ganze Wissensstrukturen bei Metaphorisierungen uumlbertragen werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Selbstaumlhnlichkeit
bull Grundlage der Invarianz-Hypothese Selbstaumlhnlichkeitbull Selbstaumlhnlichkeit beruht letztlich auf einer Art
Spiegelung Konstruktion eines Eingangsreizes erhaumllt ihre kognitive Gestalt durch die Imitation eines aumlhnlichen Ereignisses aus dem Gedaumlchtnis
bull Verbindung zur Fraktalgeometrie (Mandelbrot-Mengen) Wenn die grobe Struktur eines komplexen Systems bekannt ist aumlhnelt ihr die Feinstruktur (vgl Mandelbrot 1982 bdquoThe Fractal Geometry of Natureldquo)
bull Verbindung zu Markov-Ketten Sprachliche Reaktion auf Umweltreiz basiert zum einen auf Gedaumlchtnisanteil zum anderen auf Zufallsanteil (aktuellsituativ) Inflation des Gedaumlchtnisanteils ergibt Repraumlsentation des aktuellen Reizes
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
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Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Sierpinski-Dreieck
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
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- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
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- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Mandelbrot-Menge
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese Fraktale
Drachenkurve
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
bull Inflation ist Mittel fuumlr Metaphorisierung erfolgt unter dem Prinzip der Selbstaumlhnlichkeit (niedrigere Ebene + X = houmlhere Ebene)
bull Deflation ist Mittel fuumlr Reduktion komplexer Erfahrung
bull Beispiel Deutsch da LOC gt TEMP gt CAUSo LOC wird uumlber Inflation zu TEMPCAUS
metaphorisierto TEMPCAUS enthalten Spuren ihrer Vorgaumlnger die
uumlber Deflation sichtbar werden
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation bei Metapher
LOC
TEMP
CAUS
InflationDeflation
Da ist der Bahnhof
Da lachte sie
Da er krank war hellip
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schnittstelle Umwelt ltgt KognitionSynthese InflationDeflation in Perzeption
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
urμ
urμ + X
Umweltreiz aus Gedaumlchtnis infliert zu aktuellem Reiz
Vergroumlszligerung von X gt Verringerung der Selbstaumlhnlichkeit
zunehmende Idiosynkrasie gt Ausblendung von URμbdquokuumlhne Metapherldquo
ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
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- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
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- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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ZusammenfassungSchemata und Metaphorisierung
bull 1 Kognition interagiert mit Umwelt uumlber Schematisierung von Umwelterfahrungen
o 11 Erst die Konzeptualisierung der Ergebnisse von solchen Interaktionen fuumlhrt zur Ausbildung von Schemata
o 12 Schematisierung geht damit den Schemata voraus
bull 2 Schematisierung setzt zwei Komponenten voraus o 21 Gedaumlchtnis-Komponente Ohne Rekurs aufs Gedaumlchtnis
(sbquoSpeicher-Hypotheselsquo) kann die Auszligenwelt nicht als Umwelt erfahren werden womit auch Interaktion unmoumlglich wird
o 22 Unmittelbare Komponente Das Gedaumlchtnis interagiert in einem unmittelbaren Prozess mit einem Umweltreiz
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 3 Schematische Interaktion mit Umwelt basiert ua auf o Architektur der Sensorik und deren Habitualisierungo Inbeziehungsetzung von neuronalem Code und Typ der
sensorischen Aktivitaumlt mit Abbildung der Beziehung auf URo motorischem Zugang zu UR (gt basale Gestalthypothesen)o Bewegungs-Energie-Hypothesen zur Zugaumlnglichkeit von URo Hypothesen zur Eigen-schaft (counter force) von URo Short-Cut-Prinzip Interpretation der Gestalt von UR unter Zugriff
auf bereits gemachte bzw disponierte Gestalterfahrungen (gt embodiment)
bull 4 Gestalt = Schematisierung des Prozesses der Interaktion von Kognition und Umwelt (gt Gestaltschemata)
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
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- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
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- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
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Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 5 Dynamische Schemata wie auch Gestaltschemata unterliegen der Dialektik von Invarianz und Varianz
o 51 Schemata sind in ihrer basalsten Form imitative dh ikonische Verfahreno 52 In jeder schematischen Interaktion beeinflussen sich URμ und UR
gegenseitig URμ wird akkommodiert UR assimilierto 53 Primaumlre Metaphorisierung von Schemata hat ihren Ursprung in der Dialektik
von Akkommodation und Assimilation (Gegenwart als Metapher der Vergangenheit)
o 54 Sekundaumlre Metaphorisierung tritt auf wenn ein Schema einen UR erfasst der bislang uumlber andere Schemata schwach oder gar nicht erfasst war
o 55 Primaumlre wie sekundaumlre Metaphorisierung beinhalten Projektion von Eigenschaften der SD auf TD (Invarianz Selbstaumlhnlichkeit) Zu jedem uumlber ein metaphorisiertes Schema erfassten UR werden somit zugleich Eigenschafts-hypothesen aufgestellt die auf der SD dieses Schemas basieren
o 56 Varianz findet sich inGestaltung basaler SchemataBlending basaler SchemataAktivierungsgrad von Source-Schemata in der MetaphorisierungsbquoAufloumlsungsgradlsquo von Umweltreizen qua Diaumlrese
Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
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- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
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- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
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- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
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- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
bull 6 Konzeptualisierung = Speicherung eines Erfahrungskomplexes als eigenstaumlndig verarbeitbare Einheit Schemata aller Art koumlnnen in unterschiedlichem Maszlige konzeptualisiert werden
bull 7 Konzeptualisierte Schemata werden indexikalisiert symbolisiert und ermoumlglichen so Versprachlichung der Interaktion von Kognition und Umwelt
o 71 Sprachliche Schemata emergieren aus allgemeinen Schemata die mit KoKo-Routinen gekoppelt sind Sie koumlnnen eigenstaumlndig metaphorisiert und symbolisiert werden
o 72 Sprachliche Schemata gestalten sekundaumlr rekursiv den schematischen Zugriff auf UR und damit die Umwelterfahrung
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
- Slide 62
- Slide 63
- Slide 64
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
- Slide 68
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
- Slide 72
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
- Slide 92
-
Schemata und Sprache
bull Ausgangsvermutung Sprache verhaumllt sich wie schema-basierte Interaktion von Kognition und Umwelt ist also schematisch aufgebaut
bull Sprache benoumltigt Konzepte dh Schemata die durch wiederholte Aktivation (Engrammierung) als eigenstaumlndige Groumlszlige interpretiert werden
bull Schema-Repraumlsentation basiert auf graduellem Symbolisierungsprozess
Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Schemata und Sprache Engrammierung
bull Grundlage Hebb Donald Olding [1904-1985] 1949 The Organization of Behavior A neuro-psychological theory New York Wiley
bdquoGroups of neurons which tend to fire together form a cell-assembly whose activity can persist after the triggering event and serves to represent itldquo (in Zusammenfassung durch Milner P M (1986) bdquoThe mind and Donald O Hebbrdquo Scientific American 268 124-129)
bull Oder einfacher
The neurons that fire together wire togetherldquo (Hebb 19497)
Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
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Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
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- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
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- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Schemata und Sprache Engrammierung
Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
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X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
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Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
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- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- TC und Kognitive Typologie
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- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
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- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
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- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
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- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Schemata und SpracheSymbolisierung
bull Zellverband (cell-assembly) bildet URμ-Komplex dauerhaft ab und ist damit primitive Form (sbquoneuronale Plastiklsquo) einer Repraumlsentation
bull Voraussetzung Kortex ist Konstruktionsergebnis bidirektionaler sbquoplastischerlsquo Prozesse (E Bates)
o Gene rarr Strukturo Erfahrung rarr Struktur
bull Basis sprachlicher Schemata ist die Metaphorisierung schematischer Strukturen
bull Diese werden zunaumlchst strukturnah (ikonisch) konstruiert bull Je staumlrker die Bahnung desto eher kann es spaumlter zu
Symbolisierung kommen Ein auf Konzeptualisierung beruhendes kognitives Ereignis wird als von seiner Struktur unabhaumlngiges Informationssegment interpretiert
bull Sobald Zellverband den motorischen Bereich der Artikulation integriert entsteht eine artikulierte Repraumlsentation
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
nehm
ende
Invari
an
z
Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
- PowerPoint-Praumlsentation
- Slide 3
- Slide 4
- Slide 5
- Verankerung Kognitiver Typologie
- Slide 7
- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
- Slide 16
- Slide 17
- Slide 18
- Slide 19
- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
- Slide 22
- Slide 23
- Slide 24
- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
- Slide 27
- TC und Kognitive Typologie
- Slide 29
- Andere Typologien und ihre TC
- TC und Kognitive Typologie Kognition als zentrales Sujet
- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Uumlberblick zur International Conference on Cognitive Typology (Uni Antwerpen 1204 ndash 1404 2000)
- Slide 35
- Slide 36
- Linguistische Disziplinen in der Kognitiven Typologie
- Slide 38
- Primat der Semantik Ein Beispiel
- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
- Slide 42
- Unterbereiche der KogTyp 3 Kategorisierung
- Slide 44
- Unterbereiche der KogTyp 4 Hierarchisierung
- Zusammenfassung zur Sondierung der Kognitiven Typologie
- Theoretische Grundlagen Metapher und Metonymie
- Slide 48
- Theoretische Grundlagen Dinge und Namen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
- Theoretische Grundlagen Metapher und Arbitraritaumlt
- Theoretische Grundlagen Funktion von Metaphorisierung
- Theoretische Grundlagen Die metaphorische Basis
- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
- Slide 58
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 2 Umwelt gestaltet Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 3 Umwelt gestaltet sich in Kognition
- Slide 61
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 4 Erfahrung und Neurophysiologie
- Slide 66
- Slide 67
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
- Slide 70
- Slide 71
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Selbstaumlhnlichkeit
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Fraktale
- Slide 76
- Slide 77
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation bei Metapher
- Slide 79
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese InflationDeflation in Perzeption
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
- Slide 83
- Slide 84
- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
- Slide 87
- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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-
Schemata und SpracheZugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
bull Schematisierungsverfahren koumlnnen strukturell oder substantiell repraumlsentiert werden
bull Strukturell Abbildung des Verfahrens analog zur Struktur des Schemas Beispiele
o Relationalitaumlto Bewegung (trotz Zenons Paradoxon gt stroboskopische Bewegung)o Distanzo daraus inferierte Eigenschaften von
bull Substantiell Abbildung des Verfahrens unter teilweisem oder durchgaumlngigem Zugriff auf metaphorisch gewonnene konzeptuelle Analogien Beispiele
o NaumlheFerneo AnfangEndeo Veraumlnderung (gt Prozess)
bull Transformationen o Strukturelle Beziehung kann in substantielle transformiert werdeno Substantiell repraumlsentierte Schemastruktur kann in strukturelle Repraumlsentation
transformiert werden
Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
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ende
Invari
an
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Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
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- PowerPoint-Praumlsentation
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- Verankerung Kognitiver Typologie
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- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
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- Anwendung auf Bereich Sprache
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- Vergleich als Konstruktion
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Schemata und SpracheAbbildungsarten
bull Bei der Abbildung von Schematisierungsverfahren kann deren Struktur in unterschiedlichem Ausmaszlig erhalten bleiben
Xrsquo rarrrsquo Yrsquo
[Xrarr]rsquo Y
X [rarrY]rsquo
[XrarrY]rsquo
vollstaumlndiger Strukturerhalt
teilweiser Strukturerhalt
Strukturuumlberlagerung
teilweiser Strukturerhalt
X rarr Y
I
IIa
IIb
III
Grundmuster
ab
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Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
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- PowerPoint-Praumlsentation
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- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
- Slide 9
- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
- Slide 11
- Anwendung auf Bereich Sprache
- Slide 13
- Vergleich als Konstruktion
- Erkenntnistheoretischer Status des TC
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- Antwerpen-Einladung und die Definition Kognitiver Typologie
- Beispiele fuumlr immanentes TC
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- Beispiele fuumlr Defaultsetzung
- Beispiele fuumlr transzendentes TC
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- Theoretische Grundlagen Altes und neues Wissen
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- Theoretische Grundlagen Zusammenfassung
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition
- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Ansatz 1 Kognition gestaltet Umwelt
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Schemata
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- Schnittstelle Umwelt ltgt Kognition Synthese Invarianz der Metapher
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- Zusammenfassung Schemata und Metaphorisierung
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- Schemata und Sprache
- Schemata und Sprache Engrammierung
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- Schemata und Sprache Symbolisierung
- Schemata und Sprache Zugriff auf Schematisierungsverfahren (linguistic profiling)
- Schemata und Sprache Abbildungsarten
- Schemata und Sprache Sprachliche Aufloumlsung
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Schemata und SpracheSprachliche Aufloumlsung
bull Fuumlr Abbildung mit Strukturerhalt muumlssen die Strukturkomponenten fuumlr eigenstaumlndige Konzeptualisierung zugaumlnglich dh symbolisiert sein
bull Folge Sprachliche Aufloumlsung schematischer Strukturen setzt Konzeptualisierungsbasis fuumlr moumlgliche Komponenten voraus (schwacher Whorfismus)
bull Aufloumlsungsgrad wird durch Parameter der Diaumlrese und primaumlre Gestalteigenschaften der Schemata bestimmt und ist selbst ein Parameter fuumlr Varianz
bull Aufloumlsung und Gestaltgewinnung koumlnnen rekursiv aufeinander folgen X rarr Y gt Xrsquo [rarrY]rsquo gt Xrsquo rarr Yrsquo
bull Konzeptualisierung eines komplexen Schemas kanno auf primaumlrer Aufloumlsung beruheno auf sekundaumlrer Aufloumlsung beruhen wobei auf adaumlquate strukturellesubstantielle
Repraumlsentationen zugegriffen wird (Export)o durch sekundaumlre Verschmelzung aufgeloumlster komplexer Schemata erfolgen
(Import)
Schemata und Sprache
bull Zwei Arten der Beziehung zwischen Schemata und sprachlichen Segmenten die deren Metaphorisierung repraumlsentieren
o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
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- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
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- Voraussetzungen Kognitiver Typologie
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- Anwendung auf Bereich Sprache
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Schemata und Sprache
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o Invarianz Segment bildet vollstaumlndigen Skopus der Metaphorisierung einschlieszliglich der schema-internen Varianz ab
o Varianz Segment beschraumlnkt sich in der Abbildung auf (basalen oder higher level) Source-Bereich eines Schemas bzw ist durch diesen motiviert Gilt analog fuumlr metaphorische Ebene
bull Variante Segmente verfuumlgen uumlber eigenstaumlndiges Metaphorisierungspotential das durch nicht-schematische Aspekte sprachlicher Praxis bzw sprachlichen Wissens motiviert ist
- Kognitive Typologie
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- Geschichte des Terminus bdquoKognitive Typologieldquo
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- TC und Kognitive Typologie Kognition als gleichgestelltes Sujet
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- Unterbereiche der KogTyp 1 Source-Target-Typologie
- Unterbereiche der KogTyp 2 Schematisierung
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