klang TIPP - in-akustik
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#08000081STEREO 02-2020
Chamber Jazz
Nils Landgren, Jan LundgrenKristallen
Zart, aber ausdrucksstark klingt Nils Landgrens Posaune von zur sensiblen Klavierbegleitung von Jan Lundgren. Sehnsucht und Melancholie liegen in seinen Tönen – eben jene romantische Stimmung, die man gemeinhin mit dem Winter verbindet. Die Intimität des Zusammenspiels in acht Titeln – darun-ter zwei schwedischen Volkslieder, Keith Jarretts „Country“, „Norwegian Wood“ der Beatles und Abdullah Ibra-hims „The Wedding“ – verführt zum Träumen. So vielfältig und filigran, wie Eiskristalle eine weit verzweigte Eisblu-me am Fenster bilden, wirken die acht Posaunen-Piano-Duette von Landgren und Lundgren. Wesentlich schwächer fallen leider die übrigen fünf Titel aus, in denen Landgren mit recht dünner Stim-me singt. Werner Stiefele
Musik: Klang:
✪ Chet Baker: Diane (1985)
ACT/Edel (CD, LP 180g)
Modern Jazz
Vincenzo SaettaNowhere
Der italienische Trompeter Paolo Fresu veröffentlicht auf seinem Label Tuk Mu-sik vor allem Bands mit ausgewogenen, von Aufregern freien, melodiösen Kon-zepten. Dazu zählt auch der Alt- und So-pransaxofonist Vincenzo Saetta. Hier nun hat er mit dem Gitarristen Giovanni Francesca einen geistesverwandten Saitenkünstler neben sich, der Saettas Kompositionen mit dezenten Rock-anklängen und angenehmen E-Gitar-rensounds würzt. Einige der Themen haben Ohrwurmqualitäten, wenngleich Breaks und Rhythmuswechsel verhin-dern, dass sich Trancezustände einstel-len. In der Gesangsnummer „Italo e L’angelo“ gesellt sich Walter Ricci hinzu, und „Notturno For Miles“ ist ein schwe-bendes Duett Saettas mit Alesssandro Lanzoni am Piano. Werner Stiefele
Musik: Klang:
✪ Randy Brecker: Tales From The Hudson (1996)
Tuk Musik/Edel (CD)
Jazz-CD DES MONaTS
✪ Jacky Terrasson, Michel Camilo
Piano Solo
Hiromi Spectrum
Musik: Klang:
Ein wenig erinnert Hiromi Uehara an Mi-chel Camilo, nicht im Repertoire, aber in der Wahrnehmung durch die Jazzöffent-lichkeit. Die Japanerin gilt als irrwitzige Technikerin, der kaum eine Figur am Flü-gel zu kompliziert ist, allerdings auch die hurtigen Phrasen zugunsten der leisen Töne bevorzugt. Das stimmt, wenn man bedenkt, dass sie unbändigen Spaß dar-an hat, mit Schmackes über die Tastatur zu irrlichtern. Zu ihrem 40. Geburtstag im Frühjahr 2019 allerdings leistete sie sich
nun eine Aufnahme, die nicht nur den programmatischen Titel „Spectrum“ trägt, sondern sie ebenso als Solokünst-lerin mit feinen Klängen, boogiehaften Passagen und sogar mit stilistischen An-leihen an musikalische Japan-Klischees à la Sakamoto präsentiert. Natürlich bietet sie auch diesmal enorm Virtuoses, bril-lant gespielt und ebenso aufgenommen im kalifornischen Skywalker Studio, aber es gibt hier eben auch die feinen, fragilen Zwischentöne. Ralf Dombrowski
Telarc/In-Akusik (CD)
Jazz-HigHligHt Chamber Jazz
Henning Sieverts SymmethreeTriple B
Die vier Töne B-A-C-H haben schon viele Mu-siker inspiriert, auch den Kontrabassisten Henning Sieverts. Der besann sich auf die coolen Trioaufnahmen von Jimmy Giuffre aus den 1950ern und komponierte für sich, den Posaunisten Nils Wogram und den Gi-tarristen Ronny Graupe zwölf Stücke rings um diese vier und transponierte Tonfolgen. Mal sind sie in Sieverts Kontrabass oder Cello zu Hause, mal bei der Gitarre oder der Posaune. Zudem haben die drei die Untertei-lung in Solisten und Begleiter aufgegeben. Jeder ist beides, sodass sich in dieser formal strengen Musik durch die ständigen Füh-rungswechsel unauffällig immer wieder an-dere Klangfärbungen ergeben. Diese Jazz-Kammermusik ist eine stilvolle, an Einfällen reiche Hommage an den einstigen Thomas-kantor J.S. Bach. Werner Stiefele
Musik: Klang:
✪ The Jimmy Giuffre 3
nWog Records/Edel (CD)
Mainstream, Soul Jazz
Kyle Eastwood Cinematic
War ja klar! Der Papa Schauspieler, Re-gisseur, Jazzfan, der Sohn Kontrabas-sist – da musste ja eines Tages ein Al-bum mit Filmmelodien kommen! Aber Kyle Eastwood macht als Bandleader mit sonorem, vollmundigem Ton seine Sache gut. Denn „Cinematic“ ist nicht einfach eine Adaption von ikonischen Melodien der Soundtrack-Geschichte von Lalo Schifrin bis „Skyfall“, sondern taucht im Quintett mit Saxofonist Bran-don Allen, Trompeter Quentin Collins und Gästen wie der Sängerin Camille Bertault tief in den Groove und Soul-swing der Fünfziger und Sechziger ein. Kraftvoll, mit Verve gespielt und effekt-voll transparent arrangiert, entsteht ein Assoziationsalbum mit Jazz-Flavour im Stil der Legenden, ohne dabei altba-cken zu wirken. Ralf Dombrowski
Musik: Klang:
✪ Horace Silver, Blue Note
Jazz Village/Pias/Rough Trade (CD)
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www.audio.de ›02 /2020118Klangtipp ab 4,5 Ohren
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