Kiteboarding - #110 September/Oktober 2015

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AUSGABE SEPTEMBER / OKTOBER 2015 ww www. kiteboarding.eu Deutschlands größtes Kitesurfmagazin #110 D 4,80 DK 55,00 dkr CH 9,50 Sfr AT 5,60 P (cont.) 6,50 NL 5,70 LUX 5,70 LT 6,50 ES 6,50 B 5,70 2016 NEU HEITEN ÜBER 100 BRANDNEUE PRODUKTE AUF 61 SEITEN RATGEBER KINDERKITEN WIE DER EINSTIEG FÜR KIDS AM BESTEN GELINGT FAHRTE AHRTECHNIK BIG AIR HOCH SPRINGEN LEICHT GEMACHT SPOTGUIDE KAPSTADT DIE BESTEN TIPPS, DIE BESTEN UNTERKÜNFTE, DIE BESTEN SPOTS CAB RINHA CORE CRAZY FLY SL ING SHOT NAISH LIQUID FOR CE NKB ALLES NEU VON

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LASST DIE SPIELE WEITERGEHENKurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die Meldung, dass die Virgin Kitesurf World Championships (VKWC, ehemals PKRA) keine Weltmeister mehr küren darf. Vor-ausgegangen war eine Vertragskündigung seitens der International Kiteboarding Association (IKA). Ihr wurde als offizielle Klassenvereinigung vom Weltseglerver-band ISAF das Recht übertragen, vor dem Hintergrund eines reibungslosen sowie fairen Ablaufs der Wettbewerbe WM-Ti-tel im Kitesurfen zu vergeben. Der erste Gedanke: Wird der VKWC-Tourstopp in St.  Peter-Ording Ende August stattfinden? Und, wird es am Ende des Jahres überhaupt einen Weltmeister geben?

Wir hatten Glück und erreichten IKA-Ge-schäftsführer Markus Schwendtner, der gerade von einem zweiwöchigen Wettbe-werbsmarathon aus dem italienischen Giz-zeria zurück kam, wo „Foilkite Gold Cup“ und die „Formula Race WM“ hinterein-ander stattfanden. Der gebürtige Berliner, dessen Telefon den ganzen Tag heiß lief, musste etwas ausholen, um den Sachverhalt darzulegen. Grundlage für die Zusammen-arbeit von VKWC und IKA war ein Vertrag von 2009, der noch mit der PKRA ausgear-beitet wurde und längst überholt war. Ein neues, besonders wasserdichtes Vertrags-werk musste her. Schließlich standen dem IKA-Präsidenten und -Verhandlungsführer Mirco Babini jetzt mit Richard Branson (Virgin-Eigentümer) und Javier Perez (spa-nischer Unternehmer und Vorstand bei Best Kiteboarding) die zwei finanzstarken VKWC-Investoren gegenüber. Nach lan-gem Hin und Her schickte die VKWC einen

Vertragsentwurf. „Der war aber so gestaltet, dass wir mit unserer Unterschrift darunter unseren Vertrag mit der ISAF gebrochen hätten. Außerdem wurden unsere Inter-essen und damit die der Fahrer, was das Judging oder die frühzeitige Festlegung auf einen verbindlichen Tourplan angeht, nicht berücksichtigt“, zeigte sich IKA-Mann Schwendtner enttäuscht über die mangelnde Kooperationsbereitschaft.

Kurz nach Bekanntgabe der Vertragsauflö-sung veröffentlichte die VKWC eine Presse-meldung, in der es hieß, dass man nun direkt mit dem Weltseglerverband um die Vergabe der WM-Titel verhandeln würde. Höchst-wahrscheinlich hatte man es auf die „Special Events“-Klausel abgesehen, auf die sich auch die PWA Windsurf-Tour bezieht und die es erlaubt, Weltmeister ohne zwischengeschal-tete Klassenvereinigung zu bestimmen. Mar-kus Schwendtner räumt dem Vorstoß der VKWC jedoch wenig Erfolgschancen ein.

Manch einer mag sich fragen, welches Inte-resse die IKA verfolgt. Etwa ein finanzielles, wie in einigen Kommentaren im Internet sofort gemutmaßt wurde? Solche Vorwürfe sind unhaltbar, wenn man bedenkt, dass die IKA „Sanctioning Fees“ von gerade einmal fünf Prozent des Preisgeldes pro Veranstal-tung erhält. Laut Schwendtner meist um die 2.000 Euro. Bei der IKA stehen faire Wettkämpfe und die Interessen der Fah-rer im Vordergrund. Die wurden von den VKWC-Organisatoren Anfang des Jahres allerdings mit Füßen getreten, als willkürlich und ohne Absprache mit den Fahrervertre-tern neue Bewertungskriterien und Quali-

fikationsbestimmungen eingeführt wurden. „Wir möchten den Sport in die Hände der Fahrer zurückgeben“, beschreibt Schwendt-ner die Intention der IKA. Paradoxerweise schlagen die VKWC und deren Investoren in die gleiche Kerbe. Sie möchten den Sport größer machen und die Profis daran teil-haben lassen. Wie geschehen in Form von höheren Preisgeldern oder über die in Aus-sicht gestellte aber bisher nur spärlich umge-setzte weltweite Vermarktung der Tour in den Massenmedien. Sponsoren und Fahrer würde das gleichermaßen freuen.

„Den Worldcup in St. Peter-Ording wird es geben“, so Schwendtner, der bereits mit dem lokalen Veranstalter in Kontakt steht und die Wettkämpfe mit IKA-Offiziellen über die Bühne bringen will. Auf lange Sicht bleibt zu hoffen, dass sich nicht zwei Touren bilden, die Weltmeisterschaftstitel für jeweils glei-che Disziplinen für sich beanspruchen. Das gab es in den Nullerjahren schon einmal, als PKRA und KPWT nebeneinander existier-ten und kein „wahrer“ Weltmeister gekürt wurde. Am Ende sind es doch immer die Aktiven, die den Kürzeren ziehen.

Das Telefonat mit Markus Schwendtner fand ein jähes Ende, als sein Handy klingelte und ihn ein Vertreter des Weltseglerverbands sprechen wollte. Wenn ihr dieses Heft in den Händen haltet, sollte es also hoffentlich zu einer Einigung gekommen sein.

Viel Spaß auf dem Wasser,Sören Gehlhaus

BEIM VKWC-EVENT IN TARIFA WAR NOCH ALLES IN ORDNUNG: Megaloops wie diesen von Jerrie Van De Kop werden wir hoffentlich auch in St. Peter-Ording sehen

EDITORIAL

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LEIDENSCHAFT

10 — 11Bild des Monats: MastsprungStuntkiter Nick Jacobsen springt in den Schären vor Göteborg von der 30 Meter hohen Mastspitze eines Volvo-Ocean Racers

14 — 15Warm-UpExtremkiter im Sekundenschlaf, Laptop-Ersatz für große Foto- und Video-Daten und ein kitendes Paris-Hilton-Double

18 — 35Girls GalleryZehn Frauen aus zehn Nationen, die auf der ganzen Welt ihr Können zum Besten geben

38 — 41Henning trifft Uwe Scharf...…und porträtiert den hauptberuflichen Hobbyabenteurer, der im Landrover und mit Kitematerial durch Afrika fährt

113Sieben Sachen: Malin Amle Die norwegische Kite- und Wakeboarderin legt offen, was in ihrem Boardbag schlummert

MATERIAL 2016

52 — 61CabrinhaAlles auf einen Schlag neu: sieben Kites, drei Bars, neun Twintips und zwei Waveboards

64 — 69CoreDie neue Radikalisierung: Wavekite „Section“, C-Kite „Impact“ und Wakestyle Board „Bolt“ – Allround-Eignung ausgeschlossen

70 — 74CrazyFlyAcht Twintips mit innovativer Pad-Schlaufen-Kombination, drei Kites mit neuem Flugtuch und eine Bar mit Lederbelag

76 — 85Liquid ForceDie Amis gehen in die Foil-Offensive und überraschen mit zwei modular aufgebauten Foilboards sowie einem Softkite

88 — 97NaishFeingetunter Pivot, komplett überarbeiteter Park und ein leicht-gewichtiges Vollkarbon-Twintip

98 — 106North KiteboardingNeu beim Marktführer: Rebel, Dice, Trust Bar und zehn Twintips des neuen Board-Entwicklers Dirk Hanel

108 — 119SlingshotEine eierlegende Wellensau namens Wave SST, eine Bar mit Win-dern und Euro-Adjuster und Waveboards mit Heckantrieb

124 — 130ProduktnewsEin Trapezhaken, der sich mitbewegt, Boards für Ornithologen und mit Kussmund sowie ein softer Tubekite für Landkiter

INHALTDie Themen dieser Ausgabe: auf 164 Seiten

VERFRÜHTER JAHRESWECHSELAlles über die Neuheiten 2016

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SPASS AM LERNENWie Kinder spielerisch und sicher ans Kiten geführt werden

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INHALT / Ausgabe 110

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REISE

154 — 161Spotguide KapstadtWann welcher Spot wie läuft und wohin es nach der Session zum Essen geht – Kap-Experte Henning Nockel verrät seine Insidertipps

PROFIZIRKUS

142 — 143Profi-NewsDeutsche Foiler auf dem Vormarsch, Formula Race-WM in Kalabrien und VKWC verliert WM-Status

138 — 139VKWC TarifaAlles über die spektakuläre Freestyle- und Big Air Show im Herzen Tarifas

144 — 151Triple-SWie fünf deutschsprachige Fahrer das zehnjährige Jubiläum der Wakestyle-Olympiade an der US-Ostküste empfanden

STANDARDS 4 Editorial

162 Vorschau, Impressum

TECHNIK

44 — 48KinderkitenWann die Kleinen wirklich reif für die Bar sind und wie der Ein-stieg am sichersten gelingt, verrät Experte Michael Brozio

132 — 137Fahrtechnik Big AirFahrtechnikexperte Philipp Zach seziert den Bewegungsablauf von hohen Sprüngen mit chirurgischer Präzision

KNAPPE SACHEWarum das zehnjährige Jubiläum des Triple-S nicht ins Wasser gefallen ist

RAKETENSTARTPhilipp Zach verrät in das Geheimnis eines kraftvollen Absprungs

WIND IM ÜBERFLUSSWarum im Winter kein Weg an

Kapstadt vorbei führt

Philipp Zach ist ein wahrer Vielseitigkeits-Kiter. Ob hohe Sprünge, tech-nische Handlepasses, harte Turns und geschmeidige Tubes oder zornige Kiteloops – beim 25-jährigen Österreicher sitzt jeder Trick und sieht dazu auch noch gut aus. Mit diesem Kiteloop bewegt er sich auf den Spuren seines Core-Teamkollegen und Mentors Thomas „Beany“ Burblies. Der ist dabei ins Fotografiefach zu wechseln und hielt auch diese magische Abendstimmung auf Maui fest. Der heimliche Star auf diesem Bild ist der erste C-Kite von Core. Alles über den „Impact“ erfahrt ihr auf Seite 68.

FOTO: THOMAS BURBLI.ES

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AUF DIE MASTSPITZE GETRIEBENFOTO: IAN ROMAN

Da steht er, gut 30 Meter über der Wasseroberfläche. Über ihm ein 10er FX, unter ihm der durch die Schären vor Göteborg dümpelnde Volvo-Ocean-Racer von „Abu Dhabi Ocean Racing“. Und wie immer hat Nick Jacobsen dieses überdrehte Grinsen im Gesicht. Sein vier Jahre zurückliegender Sprung von einem Kran in Kapstadt war eben keine einmalige Aktion. Der 27-jährige Däne ist ein Wiederho-lungstäter. Noch dazu einer, der von einer Bierbrauerei gesponsert wird. Bei ihm hat der Wahnsinn Methode, Jacobsen hat das Genre des „Stunt-Kiten“ fest etabliert: über Sprünge in Pools, über Molen oder von Richard Bransons 40 Meter hohen Privatinsel Necker Anfang des Jahres. Spricht er selbst über seine Sucht, hört sich das ganz normal an: „Ich mag es, mit meinem Kite von Objekten herun-terzuspringen.“ Diesmal sogar von einem, das sich bewegte. „Abu Dhabi Ocean Racing“ war eines der sieben Teams, das beim Volvo Ocean Race in neun Etappen und mit Geschwindigkeiten von über 30 Knoten um den Globus segelte. Ganz so schnell waren sie nicht, als sie ihren „Gast“ in einem Klettergurt und über die Winchen per Muskelkraft nach oben zogen. Und ganz so verrückt war die Aktion dann doch nicht. Dank ihres Neigekiels krängte die knapp 20 Meter lange „Azzam“ nur minimal und am Masttopp wartete ein Crewmit-glied mit dem Board, das Jacobsen auf dem horizontal verlaufenden, aber alles andere als Halt gebenden Großsegelkopf, anlegte. Materi-albruch brauchten die Segler nicht zu fürchten. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie die Hatz um die Welt schon gewonnen. Und Jacobsen? Der ist Profi genug, um in solchen Situationen cool zu bleiben und dennoch verrückt in die Kamera zu schauen.

BALANCEAKT: Ein Crewmitglied löst das Fall, mit dem Nick Jacobsen und sein Kite nach oben gezogen wurden. Danach stand er auf dem Großsegel und verschwand im schwedischen Luftraum

BILD DES MONATS / Mastsprung

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START IN LISSABON: von der „Brücke des 25. April“ ging es vom Tejo-Fluss auf den Atlantik, Kurs: Madeira

HISTORISCHE ESKORTE: ein Nachbau der Karavelle Vera Cruz, die vor über 500 Jahren nach Brasilien gesegelt

ist, begleitet Lufinha über den Tejo

AUF: Kurz vor Madeira musste der sichtlich gezeichnete

Lufinha an Bord des Begleitbootes gehievt werden

Produkt des MonatsALLES IM KASTENWer kennt das nicht. Ist die Action-, Video- oder Digi-talkamera auf dem Kitetrip dabei, bringen HD-Filme und RAW-Fotos den Speicherchip zum Glühen. Gigan-tische Datenmengen kommen schneller zusammen, als manch einem lieb ist, der keinen Laptop im Gepäck hat. Die „Gnarbox“ (von gnarly für krass/heftig) soll Abhilfe schaffen. Es ist eine externe SSD-Festplatte, auf der ein Datenvolumen von 128 Gigabyte Platz findet. Über einen Slot für SD- und microSD-Karten oder USB 3.0 wird sie mit Daten gespeist. Die Box selbst hat kein Display, kann aber über WiFi mit dem Tablet oder Smartphone verbunden. Fotos und Videos können dann mit Hilfe der Box archiviert und gesichert, Videos dank einer App und 4 GB Arbeitsspeicher sogar mit einer Auflösung von bis zu 4K geschnitten werden. Über die App sollen frische Aufnahmen unmittelbar in sozialen Netzwerken gestreut werden können. Die Akkulaufzeit der Wunderbox soll acht Stunden betragen. Noch befindet sich das Projekt eines Start-up-Unternehmens aus Kalifornien in der Finanzierungsphase. Sie haben aber bereits 100.000 US-Dollar über die Crowdfun-ding-Plattform Kickstarter eingesammelt und mit dem Snowboarder Travis Rice ein prominentes Werbegesicht. Die Gnarbox soll ab März 2016 für 249 US-Dollar erhältlich sein.

www.gnarbox.com

GESCHAFFT ABER GLÜCKLICH: Weltrekord für die

längste am Stück zurückgelegte Strecke mit einem Kite

ZAHLDES MONATS

874Kilometer beträgt der neue Weltrekord für die am weitesten von

einem Kitesurfer in einem Stück zurückgelegte Strecke. Unglaubliche 47 Stunden und 37 Minuten war der portugiesische Extrem-Kiter Francisco

Lufinha ohne Unterbrechung auf dem Wasser. Die Meisterleistung gelang dem 31-Jährigen Unternehmer und Wassersportnarr während eines Solo-Crossings

von Lissabon nach Madeira. Damit toppte er seinen eigenen Weltrekord. Erst 2013 war der ehemalige Regattasegler 564 Kilometer von Porto im äußersten Norden nach Lagos im äußersten Süden Portugals gekitet. Zur „MINI Kitesurf Odyssey

2015“ war Lufinha am 5. Juli mit reichlich Tamtam und an historischer Stelle gestartet. An Lissabons Stadtfluss Tejo, vom dem schon manch Entdecker sich

auf die Reise machte, wurde er von Kitern, Windsurfen, Begleitbooten und dem Nachbau einer Karavelle eskortiert. Hohe physische und psychische Belastun-gen führten während der letzten 24 Stunden seiner Rekordfahrt zu Halluzina-

tionen und kosteten ihn zwei Mal beinahe das Leben. Beim ersten Mal stürzte er in der Dunkelheit und der Kontakt zum Begleitboot brach ab.

Lufinha musste eine Leuchtrakete abfeuern und konnte mit einem neuen Board die Hatz fortsetzen. In der zweiten Nacht schlief

Lufinha mit der Bar in der Hand ein und nagelte gegen das Begleitboot. Der Kapitän reagierte prompt

und nur ein kleiner Kratzer im Gesicht war die Folge.

WARM-UP / Kleine Kite-Geschichten, die Lust auf das Wasser machen

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FOTOTAGEBUCH DES MONATS – SABRINA PARISIDie Instagram-Seite dieser nationa-len Flysurfer-Teamfahrerin muss man gesehen haben. Sabrina Parisi selbst beschreibt sich als TV-Persönlichkeit, Produzentin, Autorin, Kolumnistin, Model, Fashion Designerin, Moderato-rin, Unternehmerin, Philanthropin und natürlich Kiterin. Alles klar? Bei Facebook hat die US-Amerikanerin 1.500.000 Fans. In der Filmdatenbank „imdb“ wird das Hollywood-Sternchen als Produzentin von „Kitegirls 90210“ gelistet, einer Serie, die nie umgesetzt wurde. Parisi versteht

es, sich in den sozialen Netzwerken selbst zu vermarkten. Bei Instagram liefert sie das volle Programm: Selfies in allen Varia-tionen, Fotos von Schuhen, Essen, Reisen, vom Kiten und von kleinen Katzen und Hunden. Als Züchterin von Yorkshire Ter-riern hat Sabrina Parisi schon über 100 Wettbewerbe gewonnen. Kein Scherz.

www.instagram.com/sabrinaparisiofficial

MOVE DES MONATS

HIGH FIVEKevin Langeree und seine Schwester

Jalou klatschen sich während des Naish-Fotoshootings auf Maui ab

Mick Fanning

Während des Tourstopps der World Surf League (WSL) auf Fidschi weilte Ben Wilson bei seinem alten Arbeitgeber, dem Hotel auf Namotu Island. Das ist die zweite der kleinen Inseln, die in Sichtweite des weltberühm-ten Surf Breaks „Cloudbreak“ liegen. Auf ihr steigen während des Wettbewerbs traditionell die australischen Surfpros ab, auf Tavarua die US-Boys. Wilson hatte natürlich seine Kites dabei und drückte seinem Landsmann Mick Fanning an einem Ruhetag einen Drachen in die Hand. Der Surf-Weltmeister von 2013 kam am ersten Tag auf eigenem Surf-board ins Rutschen, stellte aber via Facebook sofort klar, dass es zwar spaßig war, es für ihn aber nicht so viel Sinn macht. Die Reaktion der kitenden Netzgemeinde bestand aus einem Schwall gut gemeinter Motivationsversuche.

Die Inselwettbewerbe

Wenn zwei nationale Kite-Wett-bewerbe am gleichen Sommerwo-chenende stattfinden, kann es nur Verlierer geben. Der Teamwettbe-werb „Kitesurf Cup Sylt“ gastierte auf Deutschlands bekanntester Nordseeinsel, die Deutsche Meisterschaftsserie „Kitesurf Masters“ zog es zum zweiten Mal nach Fehmarn. Und es kam, wie es kommen musste: Flaute an Nord- und Ostsee. Immerhin freuten sich die Teilnehmer über karibische Temperaturen, die Racer auf Feh-marn sogar über etwas Wind.

FOTO: JAKOB SKOTT

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