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TFH Presse Lange Nacht der Wissenschaften: Besucherrekord Seite 4/5 TFH-Präsidium im Amt bestätigt Seite 7 Strömungslehre: Phänomene fesseln! Seite 36/37 TECHNISCHE FACHHOCHSCHULE BERLIN University of Applied Sciences 3 Juli 2007

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TFH Presse

Lange Nacht derWissenschaften:Besucherrekord Seite 4/5

TFH-Präsidiumim AmtbestätigtSeite 7

Strömungslehre:Phänomene fesseln! Seite 36/37

TECHNISCHE FACHHOCHSCHULE

BERLINUniversity of Applied Sciences

3 Juli 2007

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Liebe TFH´ler,

nun steht er da – unser Dieselmotor aus dem Technikmuseum.

Dieser Motor, so wissen wir, stammt aus dem Wasserwerk an der Gotzkowsky-Brücke und wurde vermutlich bei Borsig gebaut. Es handelt sich nicht um einen Dieselmotor der ersten Generation, sondern um eine relativ zeitnahe Weiterentwick-lung aus der Zeit nach Ablauf des Dieselpatents im Jahr 1908. Zur Erinnerung: das Haus Beuth wurde 1909 eingeweiht und Diesel erfand den Dieselmotor 1892, erste Motoren mit guten Laufeigenschaften entstanden im Februar 1897. Mit dem neuen Technikdenkmal verfügt die TFH jetzt über ein impo-santes Stück Technikgeschichte, gut sichtbar platziert auf dem Campus. Ein Vergleich mit modernen Kraftmaschinen lässt die vielen Anstrengungen auf demWeg von 1897 bis heute erahnen, damit das entstehen konnte, worüber wir heute selbstverständlich verfügen.

Dieser Motor soll ein Sinnbild für unsere technische Herkunft sein. Gleich-zeitig ist er ein Teil einer deutlichen Präsentation der TFH gegenüber Passanten und der Öffentlichkeit. Durch das Denkmal positioniert sich unsere Hochschuledeutlich und wird besser wahrgenommen.

Auch die Hochschulpolitik Berlins hat jetzt den Zusammenhang zwischen Wissen und Zukunft wie die TFH mit ihrem Motto »Studiere Zukunft« in etwasanderer Form als – »Wissen schafft« Berlins Zukunft! – für sich entdeckt. (Berlins Masterplan für 2008 bis 2011 stellten Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und

Wissenschaftssenator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner am 25. Juni 2007 vor.)

Dem Betrachter ist sicher sofort klar, dass zu einem Denkmal, das unsere technische Herkunft und unsere Tradition symbolisiert, auch ein Pendant, einGegenstück gehört, das die Zukunft der TFH und der Technik in unserer Gesellschaftin erstrebenswerter Weise symbolisiert und verkörpert.

Ideenwettbewerb: Technik der ZukunftIch bitte daher alle Mitglieder der TFH sich daran zu machen und einen

Entwurf zu wagen, eine Visualisierung, wie wir uns eine positive technisch geprägteZukunft für unsere Hochschule vorstellen könnten. Die Entwürfe werden dann voneiner hochkarätigen Jury begutachtet. Die Skulptur, die Installation oder das Gebil-de wird dann auf dem Campushügel in Richtung Mensa errichtet werden, so dassdie technischen Wurzeln und die Zukunftsvision der Technik uns täglich bei derErfüllung unseres wichtigen und befriedigenden Auftrages begleiten.

Ich freue mich schon jetzt auf Ihre Entwürfe.

Impressum

Die TFH Presse ist die Campuszeitung der Technischen Fachhochschule Berlin (TFH).

Herausgeber: Der Präsident der TFH

Redaktion:Monika Jansen (JA), Haus Gauß, R 121 - 125, Luxemburger Str. 10, 13353 Berlin, Telefon 030 /45 04 - 23 14 Telefax 030 /45 04 - 23 89E-Mail: [email protected]

Namentlich gekennzeichnete Beiträgewiderspiegeln nicht die Meinung derRedaktion.

Layoutkonzept: Daniel RosenfeldLayout:Monika JansenTechnische Realisation:Inge SiegerTitelbild:Antje Brückner

Druck:TFH, Fachbereich VI, Labor für Drucktechnik und WeiterverarbeitungDer Druck erfolgt ausschließlich aufchlorfrei gebleichtem Papier.

Prof. Dr.-Ing. Reinhard Thümer, Präsident der TFH Berlin

Historischer Motor als Sinnbild für Technik –Ideenwettbewerb für Technik der Zukunft

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3inhalt

6Neues Verfahren der Lehrevaluation9

Tag der Mathematik10Neu: ExzellenzTandem an der TFH11Lebensmitteltechnologie im Aufwind12Virtuell auf dem Campus unterwegs13BAER Projekt: Nagelprobe15

Eyecaremission zum fünften Mal inKambodscha16BWL der TFH im Ranking vorn17Schnittige Kanus aus schwerem Beton21Perfil macht Fortschritte23Menschen@tfh24Christian-Peter-Beuth-Gesellschaft25Labore stellen sich vor:Bioverfahrenstechnik26Neu berufen27Neuer Direktor am FSI31Orchideentaufe34Neuzugänge in der Gründerwerkstatt40Neues vom Hochschulsport

Gut besuchter StudieninformationstagRund 3.000 Schülerinnen und Schüler aus Berlin (und aus dem Umland) nahmen zumStudieninformationstag am 23. Mai 2007 die Gelegenheit wahr, die Technische Fach-hochschule Berlin zu besuchen und sich an den Informationsständen, in den Veranstaltungen sowie direkt in den Laboren ein Bild von den Studiengängen der TFHzu machen. Eindrücke des Studieninformationstages 2007 finden Sie unter: · www.tfh-berlin.de/studium/studieninfotag07/index.htm

Die Patentverwertungsagentur der TFH, die ipal GmbH, bietet einen neuen Service aufihrer Homepage (www.ipal.de) an. Erfinder können dort einen Newsletter bestellen,der sie quartalsmäßig neben der Vorstellung aktueller Erfindungen u.a. von Patentan-wälten zu aktuellen Fragestellungen aus dem Patentwesen informiert. In der erstenAusgabe wird in der Rubrik »5 Fragen an den Experten« die Patentierung von soft-wareimplementierten Erfindungen (»Software-Patentrichtlinie«) behandelt. An derTFH stehen Ihnen als Ansprechpartnerinnen für Patent- und Erfindungsberatung imTechnologieTransfer Sandra Arndt und Susann Schmeißer(E-Mail: [email protected] oder [email protected]) zur Verfügung.· Bestellt werden kann der Newsletter unter: www.ipal.de/de/service/newsletter/

Neuer Ipal-Service für TFH-Erfinder

SAT1/N24-Kamerateam zu Gast an der TFH: Stefanie Schmidt (auf unserem Fotoumringt von ihren Kommilitonen) stand einem Team, das am Girlsday an der TFH weil-te, Rede und Antwort. In einem von Männern dominierten Studiengang steht sie ihre»Frau«, sie studiert im 3. Semester Maschinenbau/Erneuerbare Energien und geht fürinteressierte Mädchen mit gutem Beispiel voran . Den Beitrag können Sie sich anschauen unter: www.tfh-berlin.de/presse

Stefanie Schmidt stand im Rampenlicht

Foto: Müller

Foto: Jansen

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Lange Nacht der Wissenschaften Wieder sprühte der Campus Funken: ZurLangen Nacht der Wissenschaften botdie TFH ihren Besuchern ein buntesFeuerwerk der Wissenschaften. 6.557Besuche wurden gezählt, damit war dieTFH der am drittbesten besuchte Veran-staltungsort.

60 Technikstationen unter einem Dachgarantierten kurze Wege und einen ab-wechslungsreichen Wissenschaftsmarkt.Ein farbenfrohes Lichtspektakel, Vitrinensowie lebensgroße hölzerne »Kluge Köp-fe« (zum Leben erweckt von Studieren-den der Veranstaltungstechnik) leitetendie Besucher zum Campus-Tower – hin-ein in den Trubel der Langen Nacht: Präsentationen, Führungen, Experimenteund Vorträge sorgten für spannende Ein-blicke und Erkenntnisse.Dem klügsten Haus der Nacht stellten dieBesucher Fragen – Antworten gab einLichtband entlang des Campus-Towers.Im Rundflug bekam man den bestenÜberblick: Angeregt durch einen Berichtin der Berliner Zeitung kamen die Passa-giere in Scharen, um sich an der TFH dieFlügel anzuschnallen, abzuheben und inder Vogelperspektive auf Erkundungstourzu gehen. Abtauchen konnte man in diefaszinierenden Reiche der Holografie unddes internetbasierten Fernsehen der

Zukunft. Für den kleinen Hunger zauber-ten die Lebensmitteltechnologen in Windeseile Flips in die Tüte. Der großeHunger wurde – wie alle Jahre – bei denTFH-Studierenden gestillt, sie sorgten mitihrem guten Service für das leiblicheWohl der Besucher. Der studentischeZauberer Andreas Axmann begeisterteeinmal mehr seine großen und kleinenFans mit hochkarätigen Einlagen.

Im Labor für konventionelle und erneu-erbare Energien bestaunten die zahlrei-chen Besucher das innovative Modelleines Wellenkraftwerks, das umwelt-freundlich Energie erzeugt. Für Spannungsorgte – mit großer Resonanz – erneutder Brückenbau-Wettbewerb. Eine Ant-wort auf die Fragen wie Infrarot-Fotogra-fie Konstruktionsmängel aufdecken kannund wie das Denkmal in den Computerkommt, gaben die Architekten. Die Infor-matiker zeigten u.a. die Low-Cost-Reali-sierung einer Modellhand und basteltenmit den kleinen Wissenschaftlern Modell-hände und -finger, die von den Aktivenvoller Stolz mit nach Hause genommenwurden. Eine schöne Idee!

Den Überlebenskampf von Zimmer-pflanzen erlebten die Besucher hautnahim Gewächshaus ebenso die sportlichenEinlagen des ZEH-Teams. Für farbenfroheMomente sorgten Feuerwerk und Lasers-how. Erneut präsentierte sich die TFH indieser Nacht unterhaltsam und als inno-vative Fachhochschule mit großem wis-senschaftlichem Potenzial. Spannendeund gut besuchte Vorträge rundeten dasProgramm ab. Einige Nachtschwärmer

bedankten sich sogar für die Stunden, diesie an der TFH erleben konnten.

Sollten Sie neugierig geworden seinund die Lange Nacht der Wissenschaftenverpasst haben, können Sie sich schonjetzt den 14. Juni 2008 notieren, danngibt es eine Neuauflage, bei der die TFHwieder kräftig mitmischen wird.

Ein herzliches Dankeschön allen Betei-ligten für ihren lohnenden und erfolg-reichen Einsatz: Entstanden ist ein buntes Spektakel für die ganze Familie,gut gelaunte TFH-Mitglieder, die in einemtollen Team agierten und jede Menge guter Nachrede für die TFH Berlin.

Monika Jansen

· Weitere Fotos unter: www.tfh-berlin.de/ technologiescout/LNDW

Pause! Eingerahmt von klugen Köpfen

Faszination Wissenschaft: An der TFH sprang der

Funken über, leidenschaftlich erklären Prof. Dr.

Treimer das Foucault-Pendel und Prof. Dr. Rozek

(Bild unten) einen Lego-Roboter

Zukunftsträchtig: Mit Meereswellen Energie erzeugen

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Impressionen einer klugen Nacht

Tipps für den TFH-Besuch am Infostand

Jens Pieper, Fachbereich VI, machte es den Pressevertretern vor: so schön kann Fliegen sein

Intensive Gespräche

Gut besucht: der Brückenbauwettbewerb (links), die Pharma- und Chemietechnik (rechts) und das »Energie-Fahrrad« (Bild unten)

Gut gelaunt: Ursula Rübens (oben) beim Ver-

messen der Körperhöhe und Prof. Dr. Fraatz

und Diplomandin Judith Zagolla der Augen-

optik beim Nachtlinsen-Check (unten)

Fotos: Arndt, Brückner, Jansen, Kunert

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Ab dem Wintersemester werden Ent-scheidungen über Leistungsbezügeauch aufgrund von Lehrevaluationsun-terlagen getroffen. Satzung und Richtli-nie zum Verfahren und der Vergabe von Leistungsbezügen im Rahmen der W-Besoldung verlangen besondere Lei-stungen – nachgewiesen durch Lehre-valuation, Prüfungen, Weiterbildungoder innovative Lehransätze.

Für die Qualitätssicherung ergibt sichdaraus die Notwendigkeit, das Verfahrender Lehrevaluation kontrollierter undsicherer zu gestalten. Das neue Verfah-ren wird ab dem Sommersemester 2007angewandt und unterscheidet sich beider Erhebung der Daten vom bisherigen:Die Lehrenden bekommen die Frage-bögen nicht wie bisher postalisch zuge-sandt. Statt dessen kommt ein Mitgliedaus dem Team der Qualitätssicherung imJuni bzw. im Dezember und Januar (imWintersemester) in die Veranstaltung,

teilt die Bögen in Anwesenheit der Leh-renden aus, steht für eventuell auftreten-de Fragen zur Verfügung und sammeltdie Bögen wieder ein. Die Lehrkraftbekommt ebenfalls einen Lehrenden-bogen zum Ausfüllen. Wo seminaristi-scher Unterricht und Übung von dersel-ben Lehrkraft unterrichtet werden, werden die Bögen auch für die Übung inder dazugehörigen Vorlesung/Seminari-stischem Unterricht ausgeteilt.

Zu Beginn des Semesters geht an allebetroffenen Lehrenden ein Infobrief plusFlyer, der das Verfahren und den zeitli-chen Rahmen vorstellt, mit der Bitte umMeldung an die Qualitätssicherung imFalle von anstehenden Exkursionen oderÄhnlichem im genannten Zeitraum.

Der Turnus der Umfragen in den ein-zelnen Fachbereichen wird ebenfalls ver-ändert, statt wie bisher ein Fachbereichpro Semester plus die Masterstudien-gänge plus inzwischen sehr viele frei-willig Evaluierende werden in der Regel

zwei Fachbereiche pro Semester eva-luiert. Die beiden zahlenmäßig größtenFachbereiche VI und VIII werden einzelnevaluiert. Damit wird erreicht, dass dieFachbereiche im Wechsel zwischen Sommersemester und Wintersemesterevaluiert werden. Bewertet werden alleVeranstaltungen des Fachbereichs, auchdie Serviceleistungen für andere Fach-bereiche. Damit wird jeder Fachbereichalle 2,5 Jahre komplett erfasst.

Der Vorteil dieser Methode liegt in derSicherheit für Lehrende und Studierendedarüber, wie die Daten zustande kamen.

Die Fragebögen werden ebenfallsüberarbeitet, ähnlich wie es bereits2002 geschah. Die Qualitätssicherunghat in den letzten Monaten alle Anregun-gen, die von den Lehrenden in dieserHinsicht kamen und bisher noch nichtverarbeitet wurden, aufgenommen. Die überarbeiteten Bögen werden dannim Wintersemester 2007/2008 zum Einsatz kommen.

Annette Jander, Qualitätssicherung

Neues Verfahren der Lehrevaluation

Ein Hingucker: das TechnikdenkmalSeit Juni trohnt er endlich auf dem Cam-pus-Hügel auf seinem Betonsockel: deralte Dieselmotor mit seinem Schwungrad.Die Anlieferung und der Aufbau des36 Tonnen schweren Technikdenkmals –einer Dauerleihgabe aus dem Technikmu-seum – fand nicht nur unter den strengenAugen Bachs statt (er hängt am ATZE-Kinder-Theater): Auch verfolgten etlicheSchaulustige, Passanten und TFH-Mitglie-der die Montage und ließen sich dabeiauch nicht durch den Dauerregen stören.

Während der Produktion der TFH Pressewurde noch eine Hecke rund um dasTechnikdenkmal gezaubert, so dass derMotor jetzt von einem »grünen Zaun« um-rankt wird. Feierlich enthüllt wurde dasTechnikdenkmal am 5. Juli.

In seinem früheren Leben trieb dasMaschinendenkmal eine Wasserwerks-pumpe in Berlin an, landete dann imTechnikmuseum und wurde durch die

TFH aus seinem Dornröschenschlaf er-weckt, konserviert und auf den Campusgebracht. Möglich wurde das kostspieligeUnterfangen durch die freundliche Unter-stützung von Sponsoren. Ein herzliches

Dankeschön an dieser Stelle an das Tech-nikmuseum für die freundliche Bereitstel-lung und Unterstützung und an alle Spon-soren, durch deren Hilfe eine Realisierungerst möglich wurde. Ja

Aufbau: erst kam der Dieselmotor und dann das Schwungrad

Foto: Jansen

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Der Routinier Thümer ist seit 1997 Mit-glied im Präsidium, zunächst als ErsterVizepräsident und seit 1. Dezember2002 als Präsident. Zuvor war er Dekanund Prodekan am Fachbereich I. Er stu-dierte und promovierte an der TU Berlinim Bereich Wirtschaftsingenieurwesen.Thümer war mehrere Jahre leitend in derIndustrie und in Wirtschaftsunterneh-men tätig. In den vergangenen vier Jah-ren brachte er gemeinsam mit seinemTeam zum Wintersemester 2005/2006 –und somit als Vorreiter für Berlin – diezügige Umstellung aller TFH-Studiengän-ge auf die neuen Bachelor- und Master-abschlüsse auf den Weg. Heute sind be-reits 80% der 72 Studiengänge akkredi-tiert. Mit der Einführung der Forschungs-assistenzen und dem Aufbau der TFH-Gründerwerkstatt konnte die anwen-dungsbezogene Forschung intensiviertwerden. Auch die kontinuierliche Frauen-förderung wurde in den letzten vier Jah-ren weiter ausgebaut, unter den Techni-schen Hochschulen nimmt die TFH mitdem hohen Anteil der Studentinnen von27% bundesweit einen der vorderenPlätze ein, auch der Anteil der Professo-rinnen an der TFH bildet mit 17,4% einenSpitzenwert.

Thümer ist Sprecher der Berliner Fach-hochschulen und stellvertretender Spre-cher der Berliner Wissenschaftskommis-sion, Mitglied im Kuratorium und Auf-sichtsrat der Technologie-Stiftung Berlin(TSB), im Ausschuss »Innovation, Tech-nologie, Industrie« der IHK Berlin, in derInitiative »An Morgen Denken«, im Len-

kungsausschuss der norddeutschenHochschulen der Arbeitsgruppe »Aus-stattungs-Kosten-Leistungsvergleich«und im Lenkungsausschuss der BerlinerHochschulen »Facility Management«.

In seiner Freizeit ist er leidenschaftli-cher Segler. Prof. Dr. Thümer ist verheira-tet und Vater zweier erwachsener Kinder.

Erster VizepräsidentAuch der Erste Vizepräsident wurde füreine weitere Amtszeit gewählt. OhneGegenkandidatur erhielt Prof. Dr. Karl-Heinz Strauch im ersten Wahlgang 33Stimmen der 42 anwesenden Mitglieder.

Prof. Dr. Karl-Heinz Strauch war langeJahre Dekan am Fachbereichs V (LifeSciences and Technology), seit 2003 ister Erster Vizepräsident und zuständig fürdie Liegenschaften und die Bauerhal-tung/Hausverwaltung, den Sicherheits-und Umweltbereich. Er studierte undpromovierte in Hannover im Bereich Gar-tenbau. Vor seiner Zeit an der TFH war ermehrere Jahre lang Versuchsleiter an derLandwirtschaftskammer Westfalen-Lippe.An der TFH leitet er das Labor »Gewächs-haus«. Prof. Dr. Strauch ist verheiratetund Vater zweier erwachsener Söhne.

VizepräsidentinnenFür die weiteren Ämter der Vizepräsi-

denten/innen standen drei Kandidatin-nen zur Verfügung: Prof. Dr. Gudrun Gör-litz, Prof. Dr. Monika Gross und Prof. Dr. Burghilde Wieneke-Toutaoui.

Als Vizepräsidentin für Forschung undEntwicklung wurde Prof. Dr. Gudrun Gör-litz erneut gewählt. Sie erhielt 29 Stim-men, ihre Gegenkandidatin Prof. Dr.Monika Gross 13 Stimmen. Görlitz warvor ihrer vierjährigen Amtszeit als Vize-präsidentin Prodekanin am FachbereichVI (Informatik). Sie studierte an der THMerseburg Mathematik und arbeiteteanschließend in der Industrie. An derCharité promovierte sie im Bereich derärztlichen Online-Ausbildung. Im Rah-men der »Virtuellen Fachhochschule«entwickelte sie Online-Studienmodule.Prof. Dr. Görlitz ist verheiratet und Mutterzweier erwachsener Söhne. Als Vizeprä-sidentin ist sie zuständig für die Berei-che Forschung und internationale Bezie-hungen sowie den Technologietransfer.

Ebenfalls in ihrem Amt bestätigt wur-de die Vizepräsidentin für Studium undLehre Prof. Dr.-Ing. Burghilde Wieneke-Toutaoui, sie erhielt 36 Stimmen.

Prof. Dr.-Ing. Wieneke-Toutaouikommt aus dem Fachbereich VIII(Maschinenbau, Verfahrens- und Um-welttechnik). Sie studierte an der TUBerlin Fertigungstechnik und war amFraunhofer-Institut für Produktionsan-lagen und Konstruktionstechnik tätig.Sie engagiert sich für den weiblichenNachwuchs im Ingenieurberuf und ist imVDI stellvertretende Vorsitzende desBereichs »Frauen im Ingenieurberuf«.Sie ist Mutter von drei Kindern. Ja

Präsidium im Amt bestätigt

Die Akademische Versammlung hat am7. Juni 2007 über das neue Präsidium derTechnischen Fachhochschule Berlin ent-schieden. Präsident Prof. Dr.-Ing. Rein-hard Thümer wurde dabei in seinem Amtbestätigt. Im ersten Wahlgang erhielt er36 der 42 abgegebenen Stimmen. Seineexterne Gegenkandidatin Prof. Dr. UlrikeRockmann, Direktorin des StatistischenLandesamtes Berlin, bekam drei Stimmen. Auch der Erste Vizepräsidentund die Vizepräsidentinnen wurden wie-der gewählt. Die vierjährige Amtszeitdes Präsidiums beginnt am 1. Oktober.

Gut gelaunt in die nächste Amtszeit, TFH-Präsident Prof. Dr. Reinhard Thümer (links) steht hinter seinem

Team: (von links nach rechts): Prof. Dr. Gudrun Görlitz Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung,

Prof. Dr.-Ing. Burghilde Wieneke-Toutaoui Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Karl-Heinz

Strauch Erster Vizepräsident

Foto: Jansen

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Der Beirat des Studiengangs Verfah-rens- und Umwelttechnik tagte im Maian der TFH. Neben der Auszeichnungvon Diplomarbeiten der Verfahrens- undUmwelttechnik sowie Wirtschaftsinge-nieurwesen-Umwelt brachte die Tagungwichtige Erkenntnisse für die Weiterent-wicklung des Studienganges Verfah-renstechnik.

»Der Standort Deutschland ist relevantim Bereich Chemie und Verfahrenstech-nik; Chemie und Verfahrenstechnik sindgerade für den Standort Deutschlandwichtig; die Nachfrage der Industrie nachAbsolventen der Verfahrenstechnik hatseit Ende letzten Jahres deutlich zuge-legt.« Diese Aussagen haben Gewicht,gehören dem Beirat doch Vertreter derFirmen Bayer Schering Pharma, WackerChemie, Dow Chemical und LURGI sowiedes Umweltbundesamtes und der TUBerlin an, alle Schwergewichte in derVerfahrenstechnik und im Anlagenbau.

Wie in jedem Jahr seit 2003 hat derBeirat im Mai 2007 den »Beirats-Preis fürherausragende Diplomarbeiten im Fach-gebiet Verfahrens- und Umwelttechnik«

verliehen. Zwei Spenden von je 1000 €der Firmen Bayer Schering Pharma AGund Wacker-Chemie AG machten esmöglich, im Mai diesen Jahres zwei ersteund einen dritten Preis zu vergeben.Preise schmücken die Biographie, ver-bessern die Chancen auf dem Arbeits-markt und spornen andere an.

Die zwei ersten Preise mit einem Preis-geld von je 750 € gingen an:Sabrina Paul vom Studiengang Wirt-schaftsingenieurwesen-Umwelt, Schwer-

punkt Umweltmanagement und AndreasWeber vom Studiengang Verfahrens- undUmwelttechnik, Schwerpunkt Umwelt-technik.Den dritten Preis mit 500 € Preisgeld er-hielt Nina Lindow vom Studiengang Ver-fahrens- und Umwelttechnik, Schwer-punkt Bioverfahrenstechnik. Die Preis-träger bewiesen, dass die TFH Absolven-ten mit außergewöhnlichem fachlichemKönnen und Persönlichkeit hervorbrin-gen kann. Prof. Dr. Wolfgang Seifert, FB VIII

Gute Aussichten und tolle PreiseBeirat bestätigt hohe Relevanz der Verfahrenstechnik

Der Lilienthal-Preis 2007 geht an dasMaschinenbauunternehmen CryoSnowGmbH, das als Team aus der Gründer-werkstatt der TFH stammt. CryoSnowbekam die Auszeichnung für die Ent-wicklung eines innovativen Reinigungs-geräts zur umweltfreundlichen undmaterialschonenden Reinigung in derLuftfahrttechnik. Die Auszeichnungerhielten Geschäftsführer Felix Elbingund Technischer Leiter Marc Knackstedtam 8. Mai anlässlich des Tags der Luft-und Raumfahrt im Zentrum für Luftfahrt-technologie am Schönefelder Kreuz.

Im Gegensatz zu den bisherigen Spezial-reinigern für Flugzeuge arbeitet dasCryoSnow-Gerät lösemittelfrei mit einemtrockenen Verfahren auf CO2-Basis. ImVergleich zu konventionellen Verfahrenmit Wasser, festem Strahlmittel, Chemieund Lösungsmitteln ist das CO2-Schnee-strahlen eine umweltfreundliche,kostengünstige und prozesssichereAlternative.

»Für die CryoSnow GmbH ist der Lili-enthal-Preis nicht nur eine Auszeich-nung, sondern auch eine Aufgabe amStandort Berlin-Brandenburg Arbeits-plätze zu schaffen«, so Felix Elbing.

Die CryoSnow GmbH wurde 2005gegründet und gehörte mit zu den ersten»Mietern« der TFH-Gründerwerkstatt.Mittlerweile befindet sich der Firmensitzin Spandau.

Mit dem Lilienthal-Preis werdenbesonders innovative und marktnaheLeistungen gewürdigt, die Wachstums-chancen für die Region erhöhen. Maß-stab der Bewertung der Preiswürdigkeitsind die Außergewöhnlichkeit, Nachweisder Marktrelevanz sowie die Praxisreifedes vorgelegten Umsetzungsplans biszum Markteintritt. SU

· Weitere Informationen unter:www.cryosnow.com

CryoSnow gewinnt Lilienthal-PreisEhemalige Mitglieder der TFH-Gründerwerkstatt ausgezeichnet

Die Arbeit hat sich gelohnt für Nina Lindow (3. v. inks), Sabrina Paul (3. v. rechts) und Andreas Weber

(2. v. rechts). Mit den Ausgezeichneten freuen sich: Beiratsvorsitzender Klaus D. Comperl, Lurgi AG (li.),

Henry Hackbarth, Wacker-Chemie AG (2.v.links) und Armin Hanke, Bayer Schering Pharma AG (rechts).

Foto: Gawel

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Tag der Mathematik

Der Berliner Tag der Mathematik (TdM)wird seit 1995 jährlich von den mathe-matischen Fachbereichen und Institutender drei Berliner Universitäten und derTechnischen Fachhochschule Berlinsowie dem Weierstraß-Institut für Ange-wandte Analysis und Stochastik, demKonrad-Zuse-Zentrum für Informations-technik und dem Bertha-von-Suttner-Gymnasium veranstaltet. Seit 2003 istdie Technische Fachhochschule imWechsel mit den drei Universitäten tur-nusmäßiger Ausrichter. Zum zweitenMal fand am 5. Mai der Tag der Mathe-matik auf dem Campus in Wedding statt.Verantwortlich war der Fachbereich II,Mathematik – Physik – Chemie. Unterder Federführung von Prof. Dr. AngelaSchwenk gehörten dem Organisations-Komitee Prof. Dr. Peter Faehling, Prof.Dr. Dietmar Göbel, Prof. Dr. NorbertKalus, Prof. Dr. Yury Luchko und Prof.Uwe Stephan an.

WettbewerbBei schönstem Wetter kamen am

Sonnabendvormittag freiwillig 873 Schü-lerinnen und Schüler in die TFH, um in3er bis 5er Teams schwierige mathemati-sche Aufgaben zu lösen. In drei Alters-stufen beteiligten sich insgesamt 206Teams aus 73 Schulen aus Berlin, Brandenburg und Sachsen.

Parallel dazu arbeiteten 84 Korrekto-ren zwei Stunden lang hart an den insge-samt 824 Aufgaben, damit die Auswer-tung bis zur Abschlussveranstaltungrechtzeitig vorlag.

Im Anschluss wurden insgesamt23 Vorträge aus der Mathematik undihren Anwendungsgebieten gehalten.Vortragende waren Professoren und Wissenschaftliche Mitarbeiter der betei-ligten Institutionen. Die Vorträge warendurchweg sehr gut besucht. Neu war,dass für die parallel zum Wettbewerb an-gebotenen Vorträge für Lehrerinnen undLehrer offizielle Weiterbildungsbeschei-nigungen ausgestellt werden konnten.

Die AusstellungDie Ausstellung im Foyer des Hauses

Grashof zeigte ein breites Spektrum rundum die Mathematik. Es gab ein »KleinesMuseum historischer Rechenmaschi-nen«, eine mathematische Basteleckedes Matheon, Projekte mehrerer Schu-len, Präsentationen von Instituten undVerlagen. Die Lösung des TravelingSalesman Problems zauberte aus Punkt-wolken die Gesichter der Besucher.

PreisverleihungDen Abschluss bildete die feierliche

Preisverleihung. Den attraktiven Haupt-preis für das Siegerteam der Klassen-stufe 11-13 überreichte die Gesandte derKöniglich Norwegischen Botschaft,Merete Wilhelmsen: Eine Reise nachOslo zur Teilnahme an der Verleihungdes Abel-Preises, der am 22. Mai an Srinivasa S. R. Varadhan vom CourantInstitute of Mathematical Sciences, New

York, vergeben wurde. Die anderenersten drei Preise in jeder Wettbewerbs-stufe waren Geldpreise: 500 €, 300 €und 200 €. Zusätzlich gab es für die 4.-10. Ränge Sach- und Buchpreise imGesamtwert von ca. 2000 €. Die Big-Band der Bertha-von-Suttner-Schule ließbei dieser Veranstaltung den voll besetz-ten Beuthsaal »swingen«.

Der 12. Berliner Tag der Mathematikwar ein großer Erfolg: für die TFH undnatürlich für die Mathematik. Die Begei-sterung in den Gesichtern der jungenMenschen sprach für sich. Der Dank rich-tet sich an die Organisatoren und alleMitwirkenden. Hervorzuheben sind dieausgezeichnete Unterstützung durch dasPräsidium und die Verwaltung der TFHsowie durch die Gruppe Regie, die Pres-sestelle und die Zentraleinrichtung Hoch-schulsport. Das ZEH-Team war kurzfristignach der Absage des Studentenwerkseingesprungen und organisierte ein Mit-tagessen: 523 Portionen Nudeln mitTomatensauce wurden innerhalb einerhalben Stunde ausgegeben.· Weitere Informationen zum TdM

(u.a. Foto-Galerie) unter:www.tfh-berlin.de/~tdm.

Prof. Dr. Angela Schwenk, Fachbereich II

Tag der Mathematik 2007 in Zahlen

· 206 Teams aus 76 Schulen:873 Schülerinnen und Schülernnahmen am Wettbewerb teil.

· 30 Teams (127 Schülerinnen und Schüler) erhielten Preise.

· 14 Personen führten Aufsicht· 84 Korrektoren bewerteten

824 Aufgaben· 23 Vorträge wurden gehalten· 19 Projekte zeigte die Ausstellung· 523 Essenportionen wurden verteilt· 18 Firmen unterstützten den TdM· 70 Personen der TFH halfen bei

Planung und Durchführung· 941 E-Mails erhielt die Leiterin des

Organisations-Komitees· 336 E-Mails hat sie geschrieben.

Die Gesandte der Königlich Norwegischen Bot-

schaft, Merete Wilhelmsen überreicht den

Hauptpreis an das Siegerteam der Klassenstufe

11-13 von der Heinrich-Hertz-Oberschule

Das Siegerteam der Klassenstufe 7/8 von der

Heinrich-Hertz-Oberschule

Wettbewerb in der Mensa

Fotos: Wilde

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Akademisches Wissen wird seit vielenJahren von der TFH Berlin in die Unter-nehmen, nicht nur in der Region Berlin/Brandenburg, im Rahmen vonPraxissemestern, Diplom- und Master-arbeiten und gemeinsamen Forschungs-und Entwicklungsprojekten (FuE Projek-ten) in Unternehmen transferiert. Nungibt es ein neues Projekt, bei dem Pro-fessoren und Unternehmen gemeinsamKnowhow entwickeln. Studierende profi-tieren durch praxisbezogene Abschluss-arbeiten oder auch Promotionen.

Aus den Erfahrungen in der Forschung,durch eigene FuE Projekte, durch beste-hende nationale und internationale For-schungsnetzwerke, durch angewandteund praxisbezogene Lehre sowie durchdie zahlreichen betreuten Studien-,Diplom- und Masterarbeiten, zum Teilauch Promotionen, ergibt sich bei den

Professorinnen und Professoren der TFHExzellenzwissen, das noch nicht vollstän-dig ausgeschöpft wird.

Ziel des Projektes »ExzellenzTandem«ist es, dieses exzellente Wissen derHochschule mit dem exzellenten Wissender Unternehmen zu verbinden, sich aus-zutauschen und somit eine neue Qualitätin der Forschung zu erreichen. Es gilt,innerhalb der ablaufenden Bildungspro-zesse verstärkt auf die akademischenMitarbeiter des Unternehmens einzuwir-ken und die Betreuung der Praktikanten,Diplomanden und Doktoranden auch indas Unternehmen hinein auszuweiten.Die Barrieren zwischen Hochschule undWirtschaft sollen dadurch abgebaut,neue Netzwerke aufgebaut und beste-hende ausgebaut werden.

Im Rahmen des Projektes werden Tan-dems gebildet, in denen Mitarbeiter desUnternehmens intensiv mit Studierenden

und Absolventen zusammenarbeiten undihr exzellentes Wissen austauschen. DieTandems werden durch Hochschulprofes-soren (Mentoren) inhaltlich strukturiertund fachlich begleitet und sind speziellauf den Weiterbildungsbedarf der Mit-arbeiter der Unternehmen ausgerichtet.

Die Praxisphase der Studierendenwird durch eine bessere Betreuungintensiviert. Die gemeinsam erarbeite-ten Lösungsansätze werden in dasUnternehmen und in den Arbeitsprozessintegriert. Die Angehörigen des Unter-nehmens bringen ihr Praxiswissen, ihreArbeitsmethoden ein und profitierenihrerseits vom akademischen Wissender Hochschulmitglieder. Der Austauschvon Exzellenzwissen wirkt nachhaltigauf die Bildungsprozesse und wird solangfristig auch die Wettbewerbsfähig-keit der beteiligten Unternehmen fördern und Arbeitsplätze sichern.

Sandra Arndt, TechnologieTransfer

Neu: ExzellenzTandem an der TFHHochschule und Unternehmen produzieren gemeinsam Wissen

Tandem - konkretDer Leiter des TFH-TechnologieTransfersHarald Joneleit im Gespräch

TFH Presse: Wer kümmert sich um dasProjekt »ExzellenzTandem« an der TFH?Joneleit: Das Projekt läuft seit dem 1.Februar, seit 1. Mai 2007 arbeitet unsereneue Kollegin Hilke Bülau an dem Pro-jekt. Sie ist Erwachsenenpädagogin undsammelte umfangreiche Erfahrungen inder betrieblichen Weiterbildung, zuletztbeim Fraunhofer Institut für Produktions-anlagen und Konstruktionstechnik (IPK).TFH Presse: Was sind ihre Aufgaben?Joneleit: Frau Bülau wird untersuchen,wie der Prozess des Wissenstransfersvon der Hochschule in kleine und mittel-ständische Unternehmen (KMU) verbes-sert werden kann. Vor allem geht es umneue Methoden der berufsbegleitendenQualifizierung akademisch gebildeterMitarbeiter in KMUs.TFH Presse: Wie läuft das konkret ab?Joneleit: Im Mai wurden die ersten fünfTandems mit verschiedenen Themen ausverschiedenen Fachbereichen gebildet,

Prof. Dr. Petrasch (FB VI) zum Beispielbegleitet ein mittelständisches Soft-warehaus. Neben der Betreuung seinerDiplomandin führt er Expertengesprächemit dem betreuenden Mitarbeiter desUnternehmens. Über das enge Themader Diplomarbeit hinaus werden Fragender betrieblichen Weiterbildung erörtert. TFH Presse: Wie können die Beteiligtendavon profitieren?Joneleit: Die Professorinnen und Profe-soren erhalten die Möglichkeit die eige-ne Forschung zu vertiefen und die Diplo-manden qualitativ besser zu betreuen,denn für diese Arbeit gibt es Teilfreistel-lungen. Die Studierenden haben auchetwas davon, denn sie genießen einebessere Betreuung und können gemein-sam mit betreuenden Professoren unddem jeweiligen Unternehmen ihreArbeitsergebnisse veröffentlichen. DasUnternehmen erhält Exzellenzwissenund damit weitergebildete Mitarbeiter.TFH Presse: Wie kam es zu dem Projekt?Joneleit: In einem Workshop, an demunterschiedliche Berliner Fachhochschu-len teilnahmen, wurden verschiedene

Modelle der Weiterbildung diskutiert.Daran anschließend haben wir an derTFH unter Leitung von Prof. Dr. GudrunGörlitz dieses Projekt entwickelt. Die Mit-tel werden von der Senatsverwaltung fürWirtschaft, Technologie und Frauen ausdem Europäischen Sozialfonds (ESF)bereit gestellt. Der Senat ist daran inter-essiert, das Wissen der Fachhochschu-len in Unternehmen zu transferieren.TFH Presse: Das Projekt läuft nur bis zum31. Dezember 2007 – eine kurze Zeit.Joneleit: Das ist die Pilotphase. Wirmöchten gern mit den Erkenntnisseneinen Folgeantrag stellen.

Die Fragen stellte Sylva Ullmann.

Zuständig für Exzellenz: Hilke Bülau

Foto: Jansen

Zum 1. April 2007 traten am Fachbereich Vim Studiengang Lebensmitteltechnolo-gie gleich vier Neuberufene ihren Dienstan: Dr. Diana Graubaum für Lebensmit-telmikrobiologie und -hygiene, Dr. Moni-ka Springer für Lebensmittelchemie und-analytik sowie Dr. Karl Georg Busch und Dr. Robert Kabbert für Lebensmitteltech-nologie. Der starke Ausbau der Lebens-mitteltechnologie ist der 2004 erteiltenFörderung durch den Strukturfonds desLandes Berlin zu verdanken. ZahlreicheZuhörerer und Zuhörerinnen warenbegeistert von sowohl ernsthaft als auchhumorvoll vorgetragenen Antrittsvorle-sungen der »Neuen«.

Nicht neu an der TFH aber in neuer Funk-tion führte Dr. Karl Georg Busch mitseinem Thema »Macht und Märchen,Weltbekanntes und ein geniales Wun-derwerk« die Zuhörer in die vielfältigenAspekte der Kulturgeschichte und Tech-nologie des Getreides ein. Das Auditori-um erfuhr über die politische Rolle desWeizens.

Die politische Dimension des Lehrge-biets Lebensmitteltechnologie unter-strich Dr. Robert Kabbert mit seinem Vor-trag »Lebensmitteltechnologie im Span-nungsfeld von Ökonomie, Ökologie undVerbraucherpolitik«. Dr. Kabbert führtezu den heutigen Schwerpunkten der Pro-duktentwicklung, der Obst- und Gemü-setechnologie – sekundären Pflanzen-stoffen und Functional Food – aus. Diezunehmenden Gewichtsprobleme in derBevölkerung seien Herausforderungenfür die Technologie, entsprechende Produkte zu entwickeln.

Dr. Diana Graubaum stellte die zoolo-gische Antwort auf die Lösung derErnährungsfrage vor. Mit ihrer »Ein-führung in die Lebensmittelhygiene amBeispiel der eierlegenden Woll-milchsau« fesselte sie die Zuhörerinnenund Zuhörer für die wissenschaftlichenAspekte ihrer Disziplin. Nachdem sich»Rosalie«, das erste Exemplar seinerSpecies, hervorlocken ließ, wurde Rosa-lie zum Wappentier der Lebensmittel-technologie erklärt.

In der letzten Vorlesung dieser Reihesprach Dr. Monika Springer über »Bioche-mie, Analytik und Lebensmitteltechnolo-gie im Daumenkino«. Sie veranschaulichtedie Forschungs- und Entwicklungs-schwerpunkte ihres beruflichen Lebens.Pflanzliche Arzneimittel, Nahrungsergän-zungsmittel und die Tätigkeit in einemPrüflabor charakterisieren ihren Weg.

Mit der Berufung Dr. Marc Regiers zumWintersemester 2007/08 sowie zweiweiteren derzeit laufenden Berufungs-verfahren für die Gebiete Lebensmittel-

mikrobiologie und Lebensmitteltechno-logie ist das angestrebte Ziel der perso-nellen Erneuerung und Erweiterung derLebensmitteltechnologie an der TFHerreicht. Dem ging eine Erweiterung imBereich der Labormitarbeiter und -mitar-beiterinnen voraus: Insgesamt fünfzusätzliche Stellen entstanden und indie Ausstattung der Labore wurde imLauf der letzten Jahre investiert.

Die Politik hat den »Bologna-Prozess«gewollt – die Lebensmitteltechnologiean der TFH hat versucht, diesen Prozessmit der Einführung moderner Aus-bildungsinhalte und -methoden zu verbinden. Bereits im September 2004erfolgte die Akkreditierung durch dieAkkreditierungsagentur ACQUIN. Im Win-tersemester 2004/05 begannen dieersten Bachelor- und im Wintersemester2005/06 die ersten Master-Studentin-

nen und -Studenten. Die Bewerber-zahlen stiegen: Im vergangenen Winter-semester kamen sieben Bewerbungenauf einen Studienplatz. Ein NumerusClausus wurde eingeführt.

Im Herbst 2007 werden die erstenAbsolventinnen und Absolventen miteinem »Bachelor of Science« die Hoch-schule verlassen, die ersten »Master ofScience« gibt es bereits.

Das Studium ist heute folgender-maßen gekennzeichnet: Das »generali-stische Modell« des Studiums wird

weitergeführt. In zahlreichen Wahl-fächern wird breites Wissen vermittelt.Die lebensmittelbezogenen Fachgebietehaben ab dem ersten Semester Praxis-bezug. Gleichzeitig findet ein mathema-tisch-naturwissenschaftlich-technischesGrundstudium statt. Die Praxisphasewird fachlich intensiv begleitet unddurch Seminare unterstützt. Projekte im Bachelor- und Masterstudium führenan problemlösendes selbstständigesArbeiten heran. Die fachliche Abstim-mung und Zusammenarbeit zwischenden Fachgebieten wird intensiviert.

Mit »Bologna« wird intensiver studiert: Ein Semester ist mit einerArbeitszeit von 900 Stunden an derHochschule und außerhalb verbunden –auch in den »Ferien« werden die Bücherausgepackt!

Prof. Dr. Gudrun Kammasch

11tfh 3|07

campus

Festliche Antrittsvorlesungen von vier Neuberufenen:

Lebensmitteltechnologie im Aufwind

Dr. Karl Georg Busch, Dr. Diana Graubaum, Rosalie, Dr. Monika Springer, Dr. Robert Kabbert (v.l.n.r.)

Foto: Heldt

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Vieles spielt sich nur noch im Virtuellenab. Eine reale Grundlage haben die»Begehungen des TFH-Campus«, dieauf der Homepage der TFH zu bewun-dern sind. Von 15 Standpunkten aufdem Campus kann sich der Internet-nutzer – als würde er auf dem Campusstehen – einmal um die eigene Achsedrehen und dabei den vollen Ausblickgenießen. Ob Zoomen, den Blick hebenoder senken, langsam oder schnelldrehen – alles ist möglich.

Besucher der TFH-Website können aufdem Campuslageplan einen der 15 Hot-spots auswählen und dann mit gedrück-ter Maustaste beliebig navigieren, denBlick auf den Boden senken oder in denHimmel schauen.

Wem der virtuelle Spaziergang zu denverschiedenen Standpunkten immernoch zu anstrengend ist, der kann sichauch auf eine geführte Tour einlassen.Diese zeigt die Highlights des TFH-Campus ohne, dass die Nutzer navigie-ren müssen.

Von der Homepage aus kommt manüber einen Extra-Button auf die virtuelleCampus-Tour. Studieninteressierte kön-nen so erfahren, was sie auf dem Campus im Wedding erwartet.

Die Campustour wurde von der Firmabegehungen.de – Maaßen-JürgensenGmbH produziert. Das Unternehmen hat sich mit seinen 360-Grad-Panora-

men von Hotels, Freizeitanlagen, Verkaufs- oder Behandlungsräumeneinen Namen gemacht. Auch dasOlympiastadion in Berlin hat die Firmavirtuell begehbar gemacht.

· Der virtuelle TFH-Rundgang unter:www.tfh-berlin.de/visualisiert/

tfh 3|07

campus

Virtuell auf dem Campus unterwegsDie TFH lädt zum Spaziergang ein

Mit Beginn des Sommersemesters istder Versuchsraum für Technische Akustik am Fachbereich VII im HausGauß wieder als Freifeldraum nutzbar.Aus Gründen des Gesundheitsschutzesdurfte der Raum in den letzten Jahrennur mit einem Schutzanzug betretenwerden. Nun können dort wieder akusti-sche Versuche – wie zum Beispiel dasVermessen von Lautsprechern – durch-geführt werden.

Die Wände des Labors sind mit einer 35 cm dicken Schicht aus Dämmwolleausgekleidet. Dieses Material ist starkgesundheitsschädlich, da es Glasfasernenthält. Professor Tobias Merkel hat dieInitiative ergriffen und sich des Raumes

angenommen. Kurzfristig wurde dann einKupfergestell aufgebaut, das den ge-samten Raum ausfüllt und mit einer

atmungsaktiven Folie vollständig verklei-det ist. Die Folie bildet ein Zelt und lässtkeine Glasfasern mehr hindurch. Die akustischen Eigenschaften des Raumesbleiben dabei vollständig erhalten.

Ein Freifeldraum ist die spezielle Aus-führung eines reflexionsarmen Raumes.Derartige Räume werden in der akusti-schen Messtechnik eingesetzt, um ge-zielte Schallquellenanalysen durch-führen zu können. Der TFH-Raum wurde1970 eingerichtet und bis 1993 – zuletztnur noch sporadisch – genutzt. »Lang-fristig müsste die Dämmwolle entsorgtwerden«, sagt Professor Merkel. Dies istnicht nur mit einem hohen finanziellenAufwand verbunden, sondern auch zeit-aufwändig. SU

Fachbereich VII

Freifeldraum für akustische Versuche wieder nutzbar

Bis das Glas zerspringt: Ab sofort sind

Resonanzversuche im Freifeldraum des Fach-

bereichs VII wieder möglich.

Diese Oberfläche erwartet die Besucher des TFH-Campus im Internet.

Foto: Merkel

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Das Forschungsprojekt BAER, das dieTFH gemeinsam mit dem Zoo Berlin undder Firma Wall durchführt, kann nunerste Arbeitsergebnisse vorweisen. Einzelne Teilbereiche gingen schon andie Fachöffentlichkeit.

Mit Vorträgen zur »European Zoo-Horti-culture Conference« in Zürich wurdenerste Forschungsergebnisse aus denTeilvorhaben »Bau & Betrieb« und»Grüngestaltung« einem internationa-len Publikum vorgestellt.

Das Gesamtprojekt präsentierte sichauch mit einem Gemeinschaftsstand zur

»Langen Nacht der Wissenschaften«.Dort wurden ein Zoo zum Anfassen,alte und neue Präsentationstechnikensowie ein erstes Informationssystemauf einem WALL-Terminal vorgestellt.Die angebotenen realen und virtuellenSpiele begeisterten besonders die klei-nen Besucher.

Im Teilvorhaben »Bau & Betrieb« starteten zwei Langzeitversuche im Antilopenhaus des Zoos. Die durchge-führten Luftmessungen werden derzeitausgewertet. Das Projektteam führteGespräche und Interviews mit Technik-abteilungen von Zoos und derenBetriebsgesellschaften mehrerer Städte,zum Beispiel München, Leipzig, Ham-

burg, Rostock und Berlin. Sie dienen alsGrundlage für vergleichende Analysenzu Gebäudebeständen, speziell vonGiraffen- und Antilopenhäusern. Studie-rende erfassten in den vergangenenMonaten sämtliche Dokumente des Zoo-Archivs und entwickelten eine 3D-Simu-lation für das Giraffenhaus.

Die Mitarbeiter des Teilvorhabens»Grüngestaltung« haben Bodenprobenaus dem Hirschziegenantilopengehegeund dem Tropenaffengehege des ZoosBerlin gezogen und untersucht. DieBestandaufnahme der unterschiedlichenPflanzenarten in Gehegen wird weiterge-

führt. Ziel ist zunächst eine Art »Eig-nungsprüfung« von Pflanzen. Konzeptefür neue Versuchsflächen für Pflanzenan der TFH wurden erarbeitet und wer-den derzeit am Haus Beuth umgesetzt.

Im Teilvorhaben »Datenhaltung« werden Datenmodelle erarbeitet für diesehr heterogene Datenstruktur der ver-schiedenen Bereiche. Neben verschiede-nen multimedialen Datenelementen wieBild, Ton, Film und Text für die Besucher-informationssysteme müssen aus denBereichen »Grün« und »Bau« Pläne inverschiedenen Formaten und Messer-gebnisse diverser Geräte in eine gemein-same Datenbank aufgenommen werden.

Im Teilvorhaben »IT-Komponenten«

arbeiten Studierende im Wahlpflichtfach»Besucherinformationssysteme (BIS)«an den Konzepten für innovative Besu-cherinformationen. Ideen für eine Audio-tour im Affenhaus, für den ortsbezoge-nen Abruf von Informationen auf Handyund PDA sowie für ein Indoor Info-Terminal wurden entwickelt und sollenprototypisch implementiert werden. SeitAnfang Mai steht dem BAER-Team einTerminal mit Touchscreen der kooperie-renden Firma WALL für die Programmie-rung eines Kiosksystems und weiteremobile Anwendungen zur Verfügung.

Mit Dipl.-Ing. (FH) David Rehle, einem Absolventen der Technischen Informatikder TFH und Roswita Ristau, Sachbear-beiterin des Projekts im Haushalt, sindweitere Projektstellen besetzt.

Anett Sommerfeld, Koordinatorin BAER-Projekt

Nagelprobe für BAER-ProjektForschungsprojekt mit ersten Ergebnissen

forschung

Zur Langen Nacht der Wissenschaften: das Zoo-

Projekt zum Nachspielen

Seit Mai in Betrieb: das WALL-Terminal.

Studierende erfassen die Beschilderung im Zoo.

Foto: Schmidt

Foto: Arndt

Foto: Schmidt

14tfh 3|07

Karl Schönherr, 1924 in Berlin geboren,ist ein »Beuthianer« der Nachkriegs-zeit. Seine Eltern wanderten 1926 nachAmerika aus und kehrten 1938 nachBerlin zurück.

»Zu Hause wurde deutsch gesprochen,aber lesen und schreiben konnte ich es nicht. Das habe ich erst in Deutsch-land gelernt.« So wie Karl Schönherrbrachten viele Studenten unterschiedli-che Voraussetzungen für ihr Studium ander Ingenieurschule-Beuth mit. »Wernicht über die Mittel-Schulreife verfügte,musste eine abgeschlossene Lehre mit Besuch der Vorbereitungslehrgängefür die Ingenieurschulen der Reichs-hauptstadt Berlin vorweisen. Als ehe-malige Soldaten, die erst 1945 ausdem Krieg oder der Gefangenschaftzurückkehrten, mussten wir uns einerspeziellen Aufnahmeprüfung unter-

ziehen«, erzählt Schönherr, der sichsehr gut an seine Studienzeit in demstark zerstörten Gebäude erinnert.»Mühselig kam die Beuth-Schule amZeppelinplatz wieder ins Leben.« Erstim Sommersemester 1946 fanden dieersten Kurse statt. »Bücher gab eskaum. Unsere Kolleghefte waren, waswir schwarz auf weiß hatten. Damalsgab es ja noch keine Computer: Rechen-schieber, Dubbel, Bleistifte und Papierwaren unsere Werkzeuge.«

Im Wintersemester 1946/47 fiel derUnterricht nach Weihnachten wegen

Kohlenmangels sogar ganz aus. Die Not war groß. »Viele von uns hatten eingefärbte Militärjacken an«, erinnertsich Karl Schönherr, »sogar DirektorBouché.« Neben Bouché blieben demAlumnus noch andere Lehrer imGedächtnis.

»Baurat Hänchen war bei uns Studen-ten sehr beliebt. Er begegnete unsKriegsheimkehrern mit viel Respekt.«Auch Baurat Kliemann brachte uns vielVerständnis entgegen. Er sprach einmaldie Weisheit aus: >Der Student, der seinStudium ernst nimmt, ist der meistbeschäftigte Mensch auf der Welt.< Undso war es auch.« Baurat Jost, so berich-tet Schönherr, streckte oft »die Armeaus wie Jesus am Kreuz, fasste die Tafel, machte die Augen zu, und schriebdas Ergebniss an die Tafel, das er imKopf ausgearbeitet hatte.« Baurat Wind-müller prägte mit seinem Ausspruch

»sehr neuzeitlich, sehr neuzeitlich« dieStudenten ebenso wie die damaligenLebensumstände. Mit einem Freundging Karl Schönherr im Herbst 1946 aufHamsterfahrt. »Zigaretten, die wir ausAmerika von unseren Verwandtenerhielten, dienten als Tauschmittelfür Kartoffeln und Speck«, berichtet er.»Wir schliefen bei einem Bauern undpackten die Kartoffeln in Kisten. DerTrick war nun, diese Kisten nach Berlinzu kriegen. Der Bahnmeister wurde mit Zigaretten bestochen und wir erzähl-ten ihm, dass in diesen Kisten land-

wirtschaftliche Maschinenteile wären,die wir in der Beuth-Schule zum Studium benötigten. Einige Wochenspäter holten wir diese vom BahnhofBuch ab. So hatten wir etwas zu essen,die >Maschinenteile< schmeckten gut.Damals konnte man den Teufel mitZigaretten kaufen und zum Heiligenmachen.«

»Die Zeit an der Beuth-Schule wareine der schönsten meines Lebens –wenn auch die ersten Nachkriegsjahrehart waren. Wir waren jung und zuver-sichtlich,« erinnert sich der Beuthianer.

Nach seinem Studium ging KarlSchönherr zurück nach Amerika. DenKontakt zu einigen seiner Kommilitonenund Lehrern hat er jedoch nie ganzverloren. »Für mich ist es einfach groß-artig, dass auch die TFH uns nicht ver-gisst.« Er möchte weiterhin in Kontaktbleiben und sagt der TFH: »Danke für ihr Engagement.« Er informiert sich über den TFH-Newsletter und die TFHPresse >online<.

Die TFH bietet allen Studierenden und Alumni die Möglichkeit, dauer-haft mit der Hochschule und den Kom-militoninnen und Kommilitonen in Kontakt zu bleiben.

Christina Przesdzing

· Weitere Informationen:Karl Schönherr, Christina PrzesdzingKontakt: Alumni/Pressestelle, Haus Gauß, Tel. 4504 - 2048, E-Mail [email protected], www.tfh-berlin.de/alumni

alumni

Die großartigste GenerationEin Beuthianer der Nachkriegszeit erinnert sich

8.10 Uhr: Studenten beim Endspurt zum Zeppelinplatz.

8.11 Uhr: Zu spät! Die Eingangstür ist bereits

abgeschlossen.

Quelle: Historisches Archiv der TFH Berlin

15tfh 3|07

studierende

Für sieben Optometrie-Studierende derTFH und zwei weiteren Volunteers ausdem Berufsleben verwirklichte sich inden letzten Semesterferien eine aben-teuerliche Reise nach Kambodscha, aufdie die Teilnehmer lang und emsig hinarbeiteten.

Mit vier kambodschanischen Augen-spezialisten fuhr das Eyecare-Teamdurch das Land der Khmer, jeden Morgen in ein anderes Provinzdorf, wofast nur Bauern und Selbstversorger lebten. Auf zwei Jeepdächer warenKisten mit tausenden Korrektionsbrillen,Lesebrillen, Sonnenbrillen, den in derAugenmedizin nötigsten Medikamentenund dem technischen Equipmentgeschnürt. Medizinische Hilfe und mate-rielle Versorgung sind vor allem dort not-wendig. Die Landbevölkerung lebt nichtnur abgeschieden, sondern trägt immernoch Ängste und Narben der Zeit derKhmer Rouge. Die gesamte intellektuel-le Elite des Landes sollte damals ver-nichtet werden. Brillen galten als Indizfür Bildung und so war das Tragen einerBrille ein sicheres Todesurteil.

Vor dem ersten Screening schlug der Puls der Beteiligten sehr hoch.Erwartungen und Aufregung mischtensich mit Enttäuschungsängsten vorgeringem Interesse der Einwohner. Beider Ankunft warteten bereits Hundertevon Khmer auf das Team. Statt Jubel dar-

über gab es ein verlegenes Lächeln indie Menge. Eilig wurde die Fracht abge-laden und die vier Screeningstationenaufgebaut, in denen ein kambodschani-scher Patient nach dem anderen unter-sucht wurde. In der ersten Station stelltedas Team die noch vorhandene Sehlei-stung fest und nachfolgend diagnosti-zierte das Team, in Zusammenarbeit mitdem kambodschanischen Augenarztden Gesundheitszustand. Es wurden dienötigsten Medikamente ausgehändigtund kleinere Eingriffe direkt durch-geführt. Vor Allem aber bekamen die Patienten die nötige Überweisung ineine nahe Klinik, wo die Operation desgrauen Stars, welche in asiatischen Län-dern vermeidbare ErblindungsursacheNummer eins ist, vorgenommen wurde.Dies ist einer »goldenen Eintrittskarte«gleichzusetzen, da dieser Eingriff Nicht-sehenden das Augenlicht zurückbringt.

In die Station der Brillenglasbestim-mung kamen nur noch die Patienten,die nicht so stark von Augenkrankheitenbeeinträchtigt waren und Aussicht aufbessere Sehleistung mit einer Brille hat-ten. Diese bekamen sie an der viertenStation ausgehändigt. Hier kam »Tante

Ellis alte Brille« zum Einsatz, die dasTeam vor der Mission in Berlin ausmaß,wieder zum Strahlen brachte und sorg-fältig unter Tausenden archivierte.

Viele der kambodschanischen Patien-ten bekamen schützend vor raschemFortschreiten ihrer Augenkrankheit oderpräventiv eine Sonnenbrille. Besondersdie Kinderaugen müssen geschütztwerden. Oft machte das Team die zer-schmetternde Erfahrung, dass Abhilfe,die im Kleinkindalter nötig gewesen

wäre, im Kindesalter schon keine Aus-sicht auf Besserung mehr hatte.

Vertrauen und Dank der Kambodscha-ner sowie ihr verhaltenes Lächeln warstetiger Begleiter der Mission. Die auf-wändige Vorbereitungszeit gegenüberdem kurzen Aufenthalt des Teams voneinem Monat lohnte sich. Bisher war dieEyecaremission ohne Partner unterwegs,nun gab es zum ersten Mal Kontaktzur Christoffel-Blindenmission (CBM).Während eines Screenings in der ProvinzTakeo tauschte sich das Team mit einemdeutschen Augenarzt der CBM aus.

Durch nachhaltige Spendenakquisewar es möglich, das Hilfsprojekt zumfünften Mal umzusetzen und wieder aufReisen zu gehen. Ein herzlicher Dankgeht an die Sponsoren sowie die zahl-reichen Unterstützer.

Judith Langenberger, Eyecaremission

Gegen vermeidbare BlindheitEyecaremission zum fünften Mal in Kambodscha

Sehleistungsbestimmung in der Menge.

Junger Kambodschaner erhielt neue Brille.

Fotos: Eyecaremission

16tfh 3|07

campus

Die Spitzen und Abgründe der neuenBachelor-Studiengänge wurden jüngstvom Centrum für Hochschulentwicklung(CHE) unter die Lupe genommen. Dasentstandene Ranking wurde in der Zeit-schrift karriere exklusiv im April veröf-fentlicht. Danach kann sich die TFH freuen: Im Bachelor-Rating für den Stu-diengang Wirtschaftsingenieurwesenbelegte der TFH-Studiengang innerhalbBerlins den ersten Platz und deutsch-landweit den dritten Platz der Rangliste.Für den dualen Studiengang Betriebs-wirtschaftslehre bekam die TFH ausge-zeichnete Bewertungen für den Praxis-bezug und die vermittelten Social Skills.

Die neuen Bachelor-Studiengänge sollennicht nur Fachwissen, sondern auchSchlüsselqualifikationen vermitteln. DasCHE untersuchte, ob die Werbeslogansund Versprechungen der Hoch0schulenauch gehalten werden. Die Studie brach-te zutage, dass nur 20 Prozent der Studi-engänge diese Anforderungen tatsäch-lich erfüllen. Ein Fünftel der untersuchtenStudiengänge fällt gar durch. Unter denErstplatzierten befindet sich keine Uni,denn dort würde der Aspekt »Einsatz-fähigkeit im Job« bisher kaum berück-sichtigt.

Für das Rating, das der ArbeitskreisPersonalmarketing (DAPM) - ein Zusam-

menschluss von Personalverantwortli-chen von 39 Unternehmen wie BMW, Sie-mens, Roland Berger und Deutsche Bank- beim CHE in Auftrag gegeben hatte, wur-den Curricula von 372 betriebs- und inge-nieurwissenschaftlichen Studiengängenan deutschen Hochschulen abgeklopft.Fragen waren zum Beispiel: Wie werdenmethodische Herangehensweisen ver-mittelt? Wie wird unternehmerischesDenken und Handeln gefördert? Gibt esein Career Center zur Berufsberatung undJobvermittlung? Wie hoch ist der Anteilfremdsprachlicher Lehrveranstaltungen?

Warum die TFH-Studiengänge so erfol-greich sind, erläutert der Studiengangs-sprecher für Wirtschaftsingenieurwe-sen/Maschinenbau Prof. Dr. Werner Ull-mann: »Das Bachelor-Studium ist sehrgut strukturiert und bietet gleichzeitigeine breite fachliche Ausrichtung. Es wer-den Methoden und Verfahren anhandpraxisbezogener Problemstellunge durchExperten aus den jeweiligen BereichenWirtschaftswissenschaften, Maschinen-bau bzw. Bauwesen vermittelt.«

Neben der fachlichen Qualifikation er-werben die Studierenden Schlüsselquali-fikationen, wie zum Beispiel Arbeitsorga-nisation, Projektmanagement, IT oderFremdsprachen.

Die Absolventinnen und Absolventenhaben laut Ullmann damit beste Chancen

und Perspektiven am Arbeitsmarkt: »Siesind ausgestattet mit betriebswirtschaft-licher, technischer und mit Sozialkompe-tenz. So können sie komplexe Aufgabeninterdisziplinär lösen und eine integrie-rende Funktion bei der Steuerung vonUnternehmenprozessen übernehmen –auch im internationalen Kontext«.

Auch der Dekan des Fachbereichs Prof.Dr. Dieter Pumpe ist mit dem Ergebniszufrieden: »Zeigt es doch, dass die Bün-delung von Kompetenzen unterschiedli-cher Fachbereiche mit einer gehörigenPortion Berufserfahrung der Lehrendenein Erfolgskonzept ist. Sehr erfreulich fürdie Betriebswirtschaftslehre ist die Be-stätigung der Ergebnisse aus den Absol-ventenbefragungen, die sich dort wider-spiegelt. Die Duale Form des Studiums inder Betriebswirtschaftslehre ermöglichtneben der Erhöhung des Praxisbezugesauch die Vertiefung der im Studium er-worbenen Methoden- und Sozialkompe-tenzen. Für die Zukunft möchten wir dieAuslandsaufenthalte unserer Studieren-den noch steigern.«

Das CHE-Rating soll nicht ohne Konse-quenzen bleiben. Die Personaler imDAPM wollen es nutzen, um künftig sogenannte Zielhochschulen auszuma-chen, an denen sie verstärkt ihren Nach-wuchs rekrutieren.

BWL der TFH im Ranking vornCHE-Studie bestätigt Bachelor-Studienängen beste Noten

Die TFH zeigte Präsenz auf einer der wich-tigsten Messen der Eventbranche: Profes-soren der Studiengänge Theatertechnikund Veranstaltungstechnik und -manage-ment warben für die TFH auf der Pro-light+Sound, die jährlich gemeinsam mitder Musikmesse in Frankfurt stattfindet.

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit derDeutschen Theatertechnischen Gesell-schaft (DTHG) und deren Engagement inBildung und Ausbildung erhielt die TFHdie Möglichkeit, einen kleinen Stand aufder Messe zu unterhalten.

Der Stand fand regen Zuspruch und es

wurden zahlreiche Informatonsbro-schüren, Flyer und Werbeartikel an inter-essierte junge Menschen verteilt.

Unter anderem entwickelte sich einAustausch mit Berufsschullehren einigerFachoberschulen, die besonderen Schwer-punkt auf die Ausbildung der Fachkräftefür Veranstaltungstechnik legen, um einenAbgleich zwischen den Ausbildungsinhal-ten und dem Übergang von Fachoberschu-le zu Fachhochschule zu beleuchten.

Zum anderen konnten einige interes-sante Themen für Bachelor- und Masterar-beiten aus Industrie und Theatern gefun-den werden. red

TFH auf der Prolight+Sound 2007

Professor Stephan Rolfes am TFH-Stand auf der

Prolight+Sound in Frankfurt versorgte Interes-

sierte in mit reichlich Informationen

Foto: Privat

17tfh 3|07

campus

Seit 1. Oktober 2006 ist Thomas Pehle alsTFH-Webkoordinator im Boot, er hält alletechnischen Fäden zusammen. Ein ersterLayoutentwurf kam von Tim Schenk,einem ehemaligen Informatikstudenten,der jetzt Mitglied der Gründerwerkstattist. Darauf aufbauend entstand in Eigen-regie und mit großem Engagement dieneue TFH-Präsenz. Bereits jetzt hat dasWebteam mehr als 1.500 neue Seitenerstellt. Dabei sind die allgemeinen TFH-Seiten mit den Zentraleinrichtungen, dieEinstiegsseiten der Fachbereiche und Stu-diengänge sowie die persönlichen Visi-tenkarten für jedes Hochschulmitglied.

Sichtlich zufrieden zeigte sich Prof. Dr.

Thümer bei einer ersten Präsentation derWebseiten vor dem TFH-Präsidium. »Mitdiesem zeitgemäßen Auftritt werden wirunsere Außendarstellung wieder ein gu-tes Stück verbessern und attraktiver fürdie Zielgruppe der potenziellen Studie-renden werden«. Durch den hohen Ein-satz aller Beteiligten konnte die TFH mitvergleichsweise geringem Mitteleinsatzein sehr gutes Ergebnis erreichen, Siedürfen schon jetzt gespannt sein.

Studiumsrelevante Inhalte (Modul-handbücher, Studien- und Prüfungsord-nungen usw.) werden weiterhin an zentra-ler Stelle stehen und vom Webteam ver-waltet, um sicher zu gehen, dass Interes-

sierte immer auf die aktuelle und recht-lich relevante Version zugreifen können.

Die Schulung von Redakteuren unddie Vergabe von Autorenrechten ermög-licht die Einbindung aller Fachbereiche,Studiengänge und Zentraleinrichtungen.Vor der offiziellen Umstellung werdendie neuen Webseiten in einer Testphaseden Hochschulmitgliedern zugänglichgemacht, eine Rundmail wird hierfürden Startschuss geben. Ja

Neuer Internetauftritt stehtauf soliden technischen Beinen

»Beton, wir machen was draus«, sagtensich die angehenden Bauingenieure amFachbereich III der TFH. Sie entwarfenund bauten schnelle Kanus aus beson-derem Beton. Mit diesen traten sie beider 11. Deutsche Betonkanu-Regatta am15. und 16. Juni auf dem Maschsee inHannover an. Die vier Mannschaften derTFH erkämpften sich einen 2. und einen6. Platz in der Kategorie »Gestaltung«.

Es war das beste Ergebnis, das die TFHbisher erzielte. Die Regatta ist Teil einerHochschulinitiative der Zement- undBetonindustrie, die strenge Regeln fürdie Kanus aufgestellte: Die Boote müs-sen zum Beispiel zwischen 80 und 100Kilogramm wiegen. Das Kanu »PantaRhei« bestach durch seine schlichte Ele-ganz mit einem berlintypischen Logosowie die neue Technologie und musstesich nur einem Aachener Kanu geschla-gen geben. »Concrete jefaltet« daszweite TFH-Kanu belegte den 6. Platz. Sarah Schiebel tauft »Concrete jefaltet«. Die Teams Baustoffe 2 und Betontechnologie

Das Kanu »Panta Rei« samt Mannschaft vor

dem ersten Wasserkontakt.

Andrea Spirkl (vorn) und Anja Wagner (hinten)

in Panta Rei haben es geschafft.

Moderner, übersichtlicher, freundlicher, zielgruppengerichteter und im CorporateDesign der Hochschule wird sich die TFH zukünftig mit ihrem neuen Webauftrittpräsentieren. Hinter der ansprechenden Fassade und den transparenten Strukturenverbergen sich das Content Management System Typo3 und jede Menge Arbeit.Gestärkt kann das Webteam jetzt in die Endphase starten: Carsten Kudwien aus demFachbereich VI ist zum Team gestoßen. Herzlich willkommen!

Schnittige Kanus aus schwerem BetonBauingenieur-Studierende bei Regatta erfolgreich

Kontakt zum Webteam unter: [email protected] Mitglieder (nach Fachbereichen)FB I: Thomas PehleFB III: Frank HöftFB VI: Carsten KudwienFB VII: Regina OlbortFB VII: Bernd Leuschnerund Annemarie Klinder (als Bindeglied

zwischen Webteam und HRZ)

18tfh 3|07

campus

Die TFH macht sich dafür stark, dassmehr Frauen in technische Berufe finden.Dazu gab es in diesem Semester gleichmehrere Veranstaltungen.

Infotag für Studienanfängerinnen Noch immer gibt es Studiengänge, indenen pro Semester nur ein oder zweiFrauen vertreten sind. Um diesen Studentinnen den Einstieg zu erleichtern,veranstaltet die TFH jedes Semestereinen Infotag für Studienanfängerinnen.Eingeladen wurden dieses Mal (am 30.März) neue Studentinnen der Studi-engänge Bauingenieurwesen, Maschi-nenbau, Theater- und Veranstaltungs-technik, Gebäude- und Energietechnik,Elektrotechnik, Kommunikationstechnikund Elektronik, Technische Informatik,Medieninformatik, Veranstaltungstech-nik- und management. In entspannterAtmosphäre konnten sich die jungenFrauen fachübergreifend kennenlernenund erste Kontakte zur jeweiligen Frauen-beauftragten aufnehmen. Den Abschlussder Veranstaltung bildete ein Vortrag vonUlrike Haeßner le Plat von der Studienbe-ratung über die Eckpunkte des Studiumsan der TFH. Im Anschluss daran ent-wickelte sich eine lebhafte Diskussion, inder viele Unklarheiten beseitigt wurden.

Schnupperstudium vom 10. – 12. AprilIm April öffnete die TFH für rund 40 Berli-ner und Brandenburger Schülerinnender Oberstufen ihre Tore mit dem Ziel,die jungen Frauen für die Technik unddie Ingenieurberufe zu begeistern.

Die Schülerinnen führten im Labor fürregenerative Energien Versuche zuWind- und Wasserkraft sowie Photovol-taik durch oder ließen sich im Physik-labor in die Welt der Optik entführenund bauten dort ein Fernrohr. Im Laborfür Verfahrenstechnik beschäftigten sichdie jungen Frauen mit Verdampfungs-verfahren und der Herstellung von Pulvergranulaten. Alternativ dazu widmeten sich die Mädchen im Laborfür Computertechnik der digitalen Fotografie und dem Umgang mit dem Pro-

gramms Photoshop. Last but not leastlernten sie Beleuchtungs- und Tontechnikim Theaterlabor kennen oder bauten imLabor für elektrische Messtechnik eineWetterstation auf. Ein Highlight der Ver-anstaltung war ein Workshop im Laborfür Audiovisuelle Medien, in dem die jungen Frauen Einblicke in die Kamera-technik, Tontechnik, Bildregie und vielesmehr nahmen.

In einer Abschlussrunde stellten dieSchülerinnen Fragen rund um das Studi-um an der TFH, die Joachim Schwab vonder Studienberatung beantwortete.

Das Schnupperstudium erwies sichals ein voller Erfolg, was vor allem derengagierten Vorbereitung und Durch-führung der Versuche durch die Mitwir-kenden in den Laboren geschuldet ist.Ein besonderer Dank gilt auch den zahl-reichen studentischen Hilfskräften, dieerheblich zum Gelingen der Veranstal-tung beigetragen haben.

Die Mitwirkenden waren: BernhardKavemann und Brigitte Newesely (Studi-engang Theatertechnik); Prof. Dr. Till

Hühns und Wilfried Winkler (Studien-gang Elektrotechnik); Dipl.-Ing. Rein-hard Wolter, Siegfried Körner, AlfredSchiewe, Studentin Catherine Franke(Studiengang Verfahrens- und Umwelt-technik); Günther Burkschat, StudentinKathleen Trombalski (Studiengang

Medizinisch Physikalische Technik);Prof. Dr. Jürgen Suchanek, StudentinChkirdi Nawal (Studiengang Kommuni-kationstechnik und Elektronik); Prof.Dr. Robert Strzebkowski, Dipl.-Ing. JensPieper (Studiengang Medieninformatik);Prof. Dr. Gert Wilhelm Stallmann, Stu-dentinnen Anne Petry und Aileen Kühl(Studiengang Audiovisuelle Medien).

GirlsDay am 26. AprilIn diesem Jahr nahmen 137.000Mädchen der 5. bis 13. Klasse an über8.100 Veranstaltungen in ganz Deutsch-land am GirlsDay teil, der Mädchenschon früh für technische Berufe begei-

stern soll. Die TFH hatte diesmal zueinem Physikzirkus eingeladen. Diezunächst anvisierten 60 Plätze waren imNu vergeben und wurden auf 70 Plätzeaufgestockt.

... Fortsetzung auf Seite 19

Werbung für Ingenieurberufe Die TFH macht sich für junge Frauen stark

Das schrieben Schülerinnen imAnschluss an die Veranstaltung:»Das war eine sehr nützliche Veran-staltung und hat uns viel gebracht!«»Die Veranstaltung heute hat einenguten Einblick in den Studienalltaggegeben!«»Ich werde mich auf jeden Fall an derTFH bewerben!«

Alt-Präsident Ackermann bringt als »Zirkusdirektor« den Mädchen physikalische Gesetze nahe.

Fotos: Borchard

... Fortsetzung von Seite 18

Der Zirkusdirektor, Alt-Präsident Prof.Dr. Gerhard Ackermann, der von seinererfahrenen Zirkusassistentin SusanneScherf aus dem Physiklabor unterstütztwurde, entführte die Mädchen mitteilweise akrobatischem Geschick in dieWelt der Physik.

Mit viel Interesse, Fragen und Spaßtauchten die Schülerinnen in dieGeheimnisse der Physik ein und konn-ten so entdecken, dass Physik nichtsAbstraktes sein muss und in vielen Dingen des Lebens zu finden ist. WerProf. Ackermann und seine Vorfüh-rungen kennt, weiß, dass diese ein ganzbesonderes Vergnügen sind.Im zweiten Teil der Veranstaltung erzähl-ten die Studentin der PhysikalischenTechnik Sina Kairies, die Ingenieurin Sylvia Benz aus dem Klimalabor undProf. Dr. Anne König aus dem FB I vonihrem beruflichen Werdegang.

Alle drei Veranstaltungen wurden von den Mädchen und jungen Frauensehr positiv aufgenommen und werdenhoffentlich dazu beitragen, das leiderimmer noch geringe Interesse derMädchen an technischen Berufen zuwecken. Ein herzlicher Dank geht an die Studentinnen Anne Borchardt(FB VIII), Stephanie Keil (FB II) und Juljanna Lucht (FBII) die mich bei derOrganisation der Veranstaltungen tatkräftig unterstützt haben.

Claudia Schneeweiss

Organisatorin Projekt Mädchen und Technik

Marketingprojekt:

Drucken für die ZukunftLabor für Drucktechnik und Weiterverarbeitung

19tfh 3|07

campus

Praxisorientierte Projekte stehen imMittelpunkt der Lehrveranstaltung »Mar-ketingvertiefung I« des dualen Studien-ganges BWL mit dem Schwerpunkt Mar-keting und Management. Unter Leitungvon Prof. Dr. Annette Pattloch wurdenfünf Projektaufträge vergeben, die sichmit TFH-internen Marketingheraus-forderungen beschäftigen. Einer derAufträge hat das Ziel, das Labor fürDrucktechnik und Weiterverarbeitungdurch ein Marketingkonzept bei denTFH-Mitarbeitern bekannt zu machen.

Sieben Studierende des 6. Semestersbeleuchten während des gesamtenSommersemesters genau, wie sich dasLabor besser präsentieren kann. »VieleTFH-Mitglieder wissen gar nicht, welcheProdukte wir im Labor für Drucktechnikund Weiterverarbeitung fertigen kön-nen. Das soll sich ändern«, so Labor-leiterin Prof. Dr. Anne König.

Besonders wichtig sind ihr Aufträge,die innovativ und außergewöhnlich sind.»Bei kreativen Druckaufträgen haben wirdie besten Voraussetzungen unserenStudierenden eine fundierte Ausbildungzu gewährleisten, da wir ihnen in derPraxis Druck- und Weiterverarbeitungs-verfahren deutlich machen können«,erklärt die Laborleiterin.

Eine erste Marketingaktion des Kon-zeptes ist bereits in Arbeit. »Mit einerBroschüre über das Leistungsspektrumund die technischen Möglichkeiten desLabors wollen wir die Institutionen derTFH animieren, für das Labor geeigneteDruckaufträge zur Förderung des Studi-enganges Druck- und Medientechnik imLabor fertigen zu lassen«, erklärt Micha-el Klotzbier, Student der Projektgruppe.

Das ist nur eine Idee der angehendenMarketingspezialisten. Wie wirksam dasKonzept ist, wird die Zukunft zeigen.

Kristin Voigt, Studentin am Fachbereich I

Kristin Voigt und Oliver Schlotfeldt vom Projektteam mit Laborleiterin und Manfred Conrad (v.l.n.r.).

Wer jeden Morgen mit der U-Bahn zu seinem Arbeitsplatz an der TFH kommt,muss in den nächsten Monaten mit eini-gen Unannehmlichkeiten rechnen.

Am 23. Juli wird die größte Baustelle derU-Bahn in diesem Jahr eröffnet: Auf derU9 soll am Leopoldplatz die gesamteKehr- und Abstellanlage von Grund aufsaniert und die 300 Meter feste Fahrbahndurch Gleise mit Schotterbett ersetzt wer-

den. Die Bauarbeiten dauern voraus-sichtlich bis zum 4. November. ZwischenWesthafen und Osloer Straße verkehrendann nur noch Busse als Schienenersatz-verkehr. Vielleicht eine gute Gelegenheit,das Fahrrad herauszuholen und damitzur Arbeit zu radeln. SU

· Weitere Informationen unter: www.bvg.de (siehe Link»Baumaßnahmen 2007«)

Ein Sommer ohne die U9

Foto: Klotzbier

20tfh 3|07

Die Ausstellung »Konzept BranitzerPark- und Kulturlandschaft«, vom 5. bis30. März 2007 im Rathaus der StadtCottbus präsentierte interessante histo-rische Messgeräte aus dem Fundus derTFH Berlin.

Die gezeigten Messinstrumente stam-men aus der Sammlung des Fach-bereichs III, Bauingenieur- und Geo-informationswesen, dem Labor für geodätische Messtechnik. Die TFH istbekanntlich eine Nachfolgeeinrichtungder Potsdamer Königlichen Gärtnerlehr-anstalt. Diese erlangte eine besondereBedeutung für den Branitzer Park durchdie Herausgabe des Parkplans »Fürstli-cher Park zu Branitz« von 1903 als Ver-einsgabe der Vereinigung ihrer ehemali-gen Schüler. Der Plan besitzt bis heuteeinen großen Wert bezüglich der Darstellung des Branitzer Parks alsGesamtkunstwerk, da er alle Parkteilegleichberechtigt als zusammenhängen-des Ensemble darstellt.

Die gezeigten Geräte stammen ausder zweiten Hälfte des 19. Jahrhundertsund geben einen guten Einblick in dendamaligen Stand der Vermessungstech-nik. Ein direkter Bezug zum BranitzerParkplan von 1903 liegt nahe, da dieVermessungskunde, genauso wie dieGartenkunst, wichtige Bestandteileinnerhalb des Lehrplans der Gärtner-lehranstalt waren.

Die Ausstellung wurde für die öffentliche Vermittlung der weiteren(stadt-)planerischen Ziele für denSchutz und Erhalt der einzigartigen Branitzer Park- und Kulturlandschaftkonzipiert. Der Branitzer Park, Alters-und Meisterwerk seines exzentrischenSchöpfers Pückler, gehört heute zu denAttraktionen der Stadt Cottbus. Nebendem Schloss gehören die beiden Pyra-miden und der umgebende Park zumfesten und weithin bekannten Bestand-teil der Pückler’schen Anlage. Die vonihm geschaffene Parklandschaft gliedertsich in den knapp 100 Hektar großen,sehr intensiv gestalteten Inneren Park

und einen etwa 500 Hektar großen, imSinne einer »ornamental farm« gestalte-ten Außenpark.

Die harmonische Gesamtentwicklungvon Stadt- und Grünplanung gehört zuden wichtigsten Zielen der künftigenStadtplanung. Die Branitzer Park- undKulturlandschaft ist dabei als eine raum-wirksame Schöpfung des Fürsten Pück-ler anzusehen, die bereits wesentlichzur Prägung des Südostraumes derStadt Cottbus beiträgt. Das Pückler’scheGesamtkunstwerk ist durch vorhandeneund weiter zu entwickelnde Grünverbin-dungen mit der Innenstadt und den weiteren Landschaftsräumen vernetzt.

In Anbetracht der hohen Bedeutungder Branitzer Park- und Kulturlandschaftwurden in dem in der Ausstellung vor-gestellten Konzept Lösungswege auf-gezeigt, um offensichtliche Fehlentwick-lungen im Bereich der Kulturlandschaftzu korrigieren. Es existieren zwar eineReihe von Vorschriften, Planungen undMaßnahmen, um das Ensemble ausPark und Schloß Branitz als kulturellesErbe zu schützen, zu erhalten undbehutsam weiterzuentwickeln. Es fehltebislang jedoch ein komplexes Entwick-lungskonzept, welches die sektoralenbzw. punktuellen Planungen und Aktivitäten in den Gesamtkontext derStadtentwicklung einbindet.

Zu den Zielen des Konzepts gehörtdie Sicherung und (wo möglich) Rück-gewinnung von Bereichen der »orna-mented farm« östlich, nördlich undwestlich des Inneren Parks. Sie sind einwesentlicher Bestandteil des zoniertenLanschaftsparks. Die Wiederinwert-setzung sowie die Erlebbarkeit desPückler’schen Gesamtkunstwerkes in sei-ner Gestaltqualität von Landschaftsräu-men, Gehölzarealen und Sichtbeziehun-gen, der Verwobenheit und gegenseitigenBezugnahme von Innerem und ÄußeremPark ist maßgebliches Ziel des Vorhabens.

Mit dem Konzept Branitzer Park- undKulturlandschaft ist ein langfristig ange-

legtes Handlungsinstrument für dengesamten Südosten der Stadt Cottbuserstellt worden: Die schrittweise Umset-zung fördert die kulturelle Bedeutungder Pückler’schen Schöpfung und trägtzu einem positiven Image der StadtCottbus bei und ist ein überregionalerWirtschaftsfaktor durch den Kultur-tourismus.

Die TFH Berlin, speziell der Fachbe-reich V begleitet seit Jahren durch prak-tische Seminare in der Gartendenkmal-pflege die hier aufgezeigten Prozesse(siehe TFH Presse 1/2007).

Andreas Pahl, Lehrbeauftragter

am Fachbereich V

Historische Messgeräte TFH-Ausstellung im Rathaus Cottbus

ausstellung

Der Oberbürgermeister der Stadt Cottbus Frank Szymanski bei seiner Eröffnungsrede.

Foto: Datan

21tfh 3|07

Vor kurzem fand in der TFH-AußenstelleKurfürstenstraße das dritte Arbeits-treffen zum Projekt »Perfil« (IndustrialEthernet PERformance Test ProFILe)statt. Die TFH ist seit längerer Zeit inZusammenarbeit mit dem Institut fürAutomation und Kommunikation e.V. inMagdeburg (ifak) an diesem durch dieArbeitsgemeinschaft industrieller For-schungsvereinigungen »Otto von Gue-ricke« geförderten Projekt beteiligt.

Das Projekt Perfil hat zum Ziel, eine ein-heitliche Methodik zur Leistungsmes-sung in Industrienetzwerken zu finden.In diesem Zusammenhang werden zur-zeit an der TFH verschiedene hersteller-spezifische Netzwerkkomponenten auf-gebaut und nach den erarbeitetenMethoden Messungen durchgeführt. Zuden betrachteten Systemen zählen dieIndustrial Ethernet Technologien »Profi-NET«, repräsentiert durch die Firma Siemens und Phoenix Contact, »Ether-net/IP« durch Rockwell Automation,»Ethernet Powerlink« durch B&R und»EtherCAT« durch die Firma Beckhoff.

Zum dritten Arbeitstreffen trafen Professor Dr. Joachim Rauchfuß vomFachbereich VI, Vertreter der beteiligtenHersteller, Anwender, Vertreter des ifaksowie Studenten der TFH zusammen.

Professor Rauchfuß leitet die laufen-den Performancemessungen an der TFHund organisierte dieses dritte Arbeits-treffen. Dabei wurde nicht nur der aktuelle Stand des Projektes zusam-mengetragen, sondern bestimmte Mess-methoden heiß diskutiert. Nach demgemeinsamen Mittagessen in der TFHMensa besichtigten alle Teilnehmer dieMessanlagen. Hierbei konnten die Ver-treter der Hersteller wertvolle Tipps zumAufbauen und Konfigurieren ihrer Kom-ponenten geben. Es wurden auch hilf-reiche Kontakte zwischen den am Pro-jekt beteiligten Studenten geknüpft, diefür den weiteren Verlauf der Messungensehr nützlich sind.

Nach den vom ifak erarbeiteten Mess-methoden werden in der TFH Außenstelle

Kurfürstenstraße im aktuellen Semesterzeitintensive Messungen durch die TFH-Studenten Mathias Borth, ChristianStriedieck und Christian Haberlanddurchgeführt. Haberland schreibtgerade seine Diplomarbeit im Rahmendes Projektes.

Die Netzwerkkomponenten sind aufdie Bedürfnisse der Industrie zuge-schnittene Varianten der Netzwerktech-nologie, wie sie jeder auch von seinemHeim-Computer kennt. Diese werden zurSteuerung von Industrieanlagen in derAutomatisierung verwendet. Die unterIndustrial Ethernet bekannte Technikwird von vielen Herstellern unterschied-lich umgesetzt, was einen Vergleich zwischen ihnen erschwert.

Um sich nicht nur auf die Angaben derHersteller verlassen zu müssen, wird imRahmen des Perfil Projekt jede Techno-logie beleuchtet und diskutiert.

Je nach Technologie kann man dieeinzelnen Industrial Ethernet Kompo-nenten unterschiedlich anordnen. AlleMessungen werden mit den TopologienStern-, Reihen- und Baumstrukturdurchgeführt. Mit einem EthernetAnalayzer wird eine gestaffelte Netz-werklast erzeugt und die Leistung derNetzwerkkomponenten bei den unter-schiedlichsten Testfällen gemessen unddokumentiert. So wird zum Beispiel die

Zeit gemessen, die ein bestimmtesDatenpaket von einer Komponente imNetzwerk unter einer Grundlast zurnächsten benötigt. Inwieweit die Höheder Grundlast und die Anordnung dereinzelnen Netzwerkkomponenten eineRolle spielt, soll unter Beachtung derunterschiedlichen Technologien ermit-telt werden. In den Vorabmessungenwerden in Absprache mit dem ifak undden Herstellern die vorläufigen Test-ergebnisse analysiert und diskutiert, um dann entsprechende Korrekturen an der Konfiguration bzw. des Messauf-baus durchzuführen.

Während des dritten Arbeitstreffenskonnten wichtige, noch offene Fragenbeantwortet werden. Letztendlich klärte

sich auch die weitere Richtung desProjektes. Die weiteren Messungen wer-den voraussichtlich bis zum Ende desSemesters andauern. Die Akteureschauen optimistisch auf den straffenZeitplan. Leicht wird es nicht diesen einzuhalten, denn bei den Messungenkann es immer wieder zu unvorherge-sehenen Problemen kommen. Das dritteArbeitstreffen war ein voller Erfolg. Dasnächste Treffen im September wirddann hoffentlich den positivenAbschluss der Messungen durch dieTFH-Studenten zum Thema haben.

Christian Haberland, Student Fachbereich VI

Perfil macht FortschritteTFH-Studenten im Einsatz für die Wissenschaft

forschung

Die Arbeitsgruppe Rauchfuß: Mathias Borth (links), Christian Haberland, Christian Striedieck (hinten)

Foto: Rauchfuß

22tfh 3|07

campuscampus

Forschung am Fachbereich I

Worklife-Balance-Erwartungen Im Wintersemester 2006/07 forschteProf. Dr. Annegret Döse vom Facbereich Izu Worklife-Balance-Erwartungen vonStudentinnen mehrerer ausgewählteringenieurwissenschaftlicher und tech-nischer Studiengänge. Anhand einesvierseitigen Fragebogens sollte heraus-gefunden werden, ob Studentinnen zumBeispiel eine Tätigkeit in der Wirtschaftund dort eine Führungsposition anstre-ben. Weiterhin sollten Vorstellungen imHinblick auf eine Familiengründung,insbesondere mit Kindern, sowie dieErwartungen an die Vereinbarkeit vonBeruf und Familie und die konkretenWünsche an künftige Arbeitgeber abge-fragt werden.

Einer der Ausgangspunkte des Projektswar, dass das Erwerbspotenzial qualifi-zierter Frauen in Deutschland nicht aus-geschöpft wird. Künftig werden in be-stimmten Sektoren der Wirtschaft größe-re Anstrengungen erforderlich sein, umqualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen.In Deutschland sind der Grad der Erwerb-stätigkeit der Frauen und deren Anteil anFührungspositionen relativ niedrig. Einebesonders markante Gruppe unter denakademisch gebildeten Erwerbstätigensind die Ingenieurinnen, die im Berufsle-ben prozentual gering vertreten sind.Selbst wenn Ingenieurinnen oder Frauenmit naturwissenschaftlich-technischenStudienabschlüssen den Sprung in dieBerufstätigkeit geschafft haben, sind sieim Beruf weniger erfolgreich und wenigerzufrieden als ihre männlichen Kollegenmit vergleichbaren Studienabschlüssen,wie eine neuere Untersuchung »Arbeits-welt in Bewegung« zur Chancengleichheitin technischen und naturwissenschaft-lichen Berufen ergab.

Für die Forschungsarbeit wurden 361Studentinnen aus ausgewählten Studi-engängen und Semestern angeschrie-ben. Die geschlechtsspezifische Zusam-mensetzung eines Studienganges kannsich auf die subjektiven Einstellungender Studierenden auswirken, deshalbwurden zwei gleich große Gruppen von

Studiengängen gebildet: eine Gruppevon 11 Studiengängen mit »männlich ge-prägter Fachkultur«, in denen der Frau-enanteil unter 30% beträgt, und eineandere Gruppe von vier Studiengängen,in denen der Frauenanteil in etwa gleichoder höher als der Männeranteil ist. DieBefragung richtete sich nur an Studentin-nen des 5. bis 11. Semesters, da sicherfahrungsgemäß erst ab einer gewissenStudien- und Lebenserfahrung dezidierteMeinungen zur beruflichen Karriere undFamiliengründung herausbilden. Geant-wortet haben insgesamt 114 Studentin-nen, was einer Rücklaufquote von 32%entspricht.

Von den Befragten, die geantwortethaben, haben 93% die deutsche und 7%eine andere Staatsangehörigkeit. Zur Zeitder Befragung waren 30% im 5. Seme-ster, 21% im 6. Semester und 49% im 7.oder einem höheren Semester. Gut dieHälfte (51%) stammt aus der Altersgrup-pe der 21-25-Jährigen, 39% sind zwi-schen 26 und 30 Jahre und 10% über 30Jahre alt. Die größte Gruppe der Studen-tinnen (41%) ist verheiratet oder lebt ineiner Partnerschaft, während 39% derBefragten angeben, allein zu leben und20% »sonstige Lebensumstände« ange-ben. Immerhin 12% der Befragen habenbereits Kinder, davon 84% ein Kind und17% zwei Kinder.

Insgesamt herrscht ein gedämpft opti-mistisches Zukunftsbild bei den befrag-ten Studentinnen. Die Vorstellungen überdas zukünftige Berufsleben scheineneinigermaßen klar zu sein. Bemerkens-wert ist allerdings, dass uneingeschränk-ter Optimismus in den Studiengängen, indenen Frauen in der Minderheit sind,weniger ausgeprägt ist als in den Studi-engängen mit gleichem oder höheremFrauenanteil. Hier scheinen die Studen-tinnen bereits die Schwierigkeiten zuantizipieren, die ihnen im späterenBerufsleben bevorstehen.

Unterscheiden lassen sich drei Grup-pen von Studentinnen, die unterschied-liche Einschätzungen, Interessen undBedürfnisse im Hinblick auf ihren späte

ren Berufsweg zeigen. Allen Befragtenist gemein, dass sie nicht grundsätzlichauf Kinder verzichten möchten. Soferndieser Verzicht – zu einem kleinen Teil(11% der Befragten) – zugunsten derBerufskarriere für nötig erachtet wird,bedeutet dies aber keine prinzipielleAblehnung von Familiengründung.

Mehr als die Hälfte der Befragten(53%) orientiert sich stärker an fami-liären Bedürfnissen als an Erfordernis-sen einer beruflichen Karriere, formu-liert aber gleichzeitig ihre Forderungenan die Arbeitswelt, zum Beispiel nachTeilzeitarbeit, deutlich. Der größte Teildieser Gruppe sieht keine Defizite imBereich der Chancengleichheit derGeschlechter im künftigen Berufsleben.

Für ein knappes Drittel der Befragtensteht eine Berufskarriere deutlich imVordergrund. Dies führt aber nicht zueinem Verzicht auf Kinder. Diese Stu-dentinnen wollen verstärkt Frauen mitKindern in Führungspositionen sehenund Väter in der Elternzeit. Ein Dritteldieser Gruppe geht davon aus, dassFrauen und Männer die gleichen Chan-cen im Berufsleben haben. Hier zeigtsich ein Widerspruch zwischen ambitio-nierten Erwartungen von Studentinnen,die Führungspositionen und Familiewollen, und der betrieblichen Realität –nämlich dass Frauen nur zu einemäußerst geringen Teil in entsprechendenPositionen vertreten sind. Es wäre scha-de, wenn diese ambitionierten Studen-tinnen in Zukunft erkennen, dass ihreVision von der Vereinbarkeit von Karriereund Familie unbegründet war.

Prof. Dr. Annegret Döse, Fachbereich I

Prof. Dr. Annegret Döse

23tfh 3|07

campus

menschen@tfh

Stephanie Wilke, Fachbereich II,Sekretärin

Aus Spiel wird Berufung»Ich habe früher mit meinen Freundinnen>Büro< gespielt«. Und Stephanie Wilkewurde schließlich auch Kauffrau für Büro-kommunikation. Das Studium für Wirt-schaftsinformatik hat sie abgebrochen,dem Wechsel zur BWL machte das BAföG-Amt einen Strich durch die Rechnung. Sokehrte sie in ihren erlernten Beruf zurück– zunächst an das Fernstudieninstitut derTFH. Seit einem Jahr ist sie Sekretärin amFachbereich II. Dort macht ihr in punctoPC niemand etwas vor.

Irgendwann hat ihr die Mutter eineNähmaschine »übergeholfen«. »Zuerstwollte ich die gar nicht haben.« Heutemag sie diese nicht mehr missen, dennsonst könnte sie ihrer LeidenschaftInnengestaltung nicht nachgehen. »Ichhole mir aus den Möbelhäusern undBaumärkten Ideen, aber meist entspre-chen die Möbel nicht meinen Vorstellun-gen.« Dann muss sie eben selbst ran.

Das letzte Werk war ein Loungetischaus Kunstleder, Glas und mit farbigenLeuchten. Eher aus der Not entstandenihr heutiges Hobby: »Meine Möbel warenfrüher so zusammen gesammelt, irgend-wann sollten sie besser zusammen pas-sen«, erinnert sich die 26-Jährige.

Eine andere Leidenschaft teilt Stepha-nie Wilke mit ihrem Mann: Techno undHouse-Music. In der Bekanntschaft gibtes einige DJs und auch ihr Mann legtmanchmal auf, so ist meist für dasSamstagabendprogramm gesorgt.

Prof. Dr. habil. Hans SchmitzControlling, Fachbereich I

Laufen für die TFHSein Metier sind die Zahlen; Controllingund das Rechnungswesen. Dies gibtHans Schmitz gerne auf elektronischemWege weiter, denn er ist für das E-Lear-ning an der TFH zuständig. Darin hat erschon an der Uni Mannheim viele Erfah-rungen in Projekten mit Industriepart-nern gesammelt. Noch bevor sich HansSchmitz in Mannheim habilitierte, wurde er zum Professor für Controllingan die TFH berufen.

Als Ausgleich zur Arbeit am Computerläuft der 41-Jährige regelmäßig. »Es tutgut mal an die körperliche Grenze zustoßen.« Einmal im Monat nimmt er anVolksläufen teil, so bleibt auch derDruck regelmäßig zu trainieren – imTegeler Forst. Im letzten Jahr gehörte erzum TFH-Team beim Berliner Firmenlaufüber sechs Kilometer. Das Team wardamals klein. Wenn die Eingewöh-nungsphase an der TFH vorbei ist, willHans Schmitz wieder mehr forschen.Dazu ist körperliche Fitness nötig.

Diese Fitness garantieren nicht nur dasLaufen, sondern auch seine drei Kinderim Alter von 11, 9 und 7 Jahren. Mit ihnenerkundet er Berlin und Brandenburg.Auch Haus und Garten wollen bewirt-schaftet sein; Nachbarn vor fliegendenBällen durch einen Zaun geschützt wer-den. »Es ist schön, wenn wieder etwasrepariert oder gebaut ist. Das ist so eintolles Gefühl, wie bei einer neuen Soft-ware, die endlich funktioniert.«

Foto: privatFoto: privat

Julia Kalisch, Fachbereich VStudentin Gartenbau

Natur statt PsychologieEhe sie in die Bibliothek geht, hat JuliaKalisch eine Besprechung mit ihremDiplombetreuer Prof. Hartmut Balder.Noch ist die 24-Jährige bei der Literaturre-cherche. Bald wird sie eigene Untersu-chungen über die Wirkung von Schutz-maßnahmen an Gehölzen bei der Käfig-begrünung in zoologischen Gärten durch-führen. »Diese werden seit Ende des 18.Jahrhunderts angewandt, aber wirklichuntersucht und darüber geschrieben wur-de noch nicht.« Julia Kalisch nimmt sichdie Käfige von Großsäugetieren in denZoos Rostock, Leipzig, Berlin und Magde-burg vor. Seit rund einem halben Jahr istsie studentische Mitarbeiterin im For-schungsprojekt BAER und für die wissen-schaftliche Literaturrecherche rund um dasThema Pflanzen im Zoo verantwortlich.

Mit ihrem sozialpädagogischen Abiturtendierte die Berlinerin eher zu einemPsychologie-Studium. Durch einen Auf-enthalt in Tansania und Kenia für eine Ent-wicklungshilfeorganisation lernte sie dieArbeit in der Natur schätzen. »Wir habenPapaya gepflanzt.« Außerdem habe siedort gelernt, Selbstverständlichkeitennicht unbedingt als solche zu sehen.

Bis zur Prüfung ist noch viel zu tun.»Ich bin ehrgeizig und sitze auch mal län-ger bei der Arbeit.« Schließlich hat sieimmer neben dem Studium gejobbt: Sie animierte Kinder bei Geburtstags-feiern oder machte Umfragen für dasRobert-Koch-Institut.

Foto: Ullmann

24tfh 3|07

campus

Mit dem Druck der TFH Presse ist zeit-gleich ein neues Projekt der Beuth-Gesellschaft der Freunde und Fördererder TFH auf den Weg gebracht worden.Die Rede ist von der Namensgalerie, dieim Innenhof des Hauses Beuth, ihrenPlatz gefunden hat. Wenn Sie diese Zei-len lesen, können Sie anschließend dieFliesenwand bewundern: Zur feierlichenEinweihung am 5. Juli wurden die ersten60 Namen angebracht.

Zukünftig soll die Namensgalerie einbuntes Gästebuch aller TFH-Angehörigenwerden, ein Album, eine persönlicheChronik. Über die Grenzen der TFH hin-weg soll die Galerie die Verbindung allerHochschulangehörigen untereinander inVergangenheit und Gegenwart ermögli-chen.

Eine Webkamera, die aus Mitteln ein-geworbener Industriespenden finanziertwird, soll den Blickkontakt zur Galeriejederzeit und von überall herstellen.

Mit dem eigenen Namen kann manseine Zugehörigkeit zur TFH-Familiedokumentieren, an der man als Lernen-de(r), als Lehrende(r), als Mitarbeiter(in)in Laboren und der Verwaltung mitwirktbzw. mitgewirkt hat.

Die Namensgalerie soll keine Galerie

für verdiente Mitglieder sein, eine »Hallof Fame«, möchte die TFH nicht. Jedeseinzelne Mitglied der Hochschule machtden Reichtum unserer Hochschule aus.

Die Beuth-Gesellschaft bittet daheralle Hochschulmitglieder dieses Projektzu unterstützen. TFH Presse: Wie kamen Sie auf die originelle Idee der Namensgalerie?Professor Dieter Berndt, Vorsitzender derBeuth-Gesellschaft: Der Anstoß kam vomPräsidenten Prof. Dr. Thümer. Wir fandendie Idee gut und haben sie daher gernaufgegriffen und bis zur Realisierung und»Vermarktung« begleitet.

Die FliesenEine Fliese hat ein Maß von 15 x 15 cm,

ist weiß und wird im Siebdruck mit demBeuth- und dem TFH-Logo sowie Eckkri-stallen bedruckt. Name, Unterschrift,Studiengang oder Zentraleinrichtungwerden individuell aufgemalt undgebrannt. Eine Fliese kann sowohl fürehemalige als auch aktive Hochschul-mitglieder, Studierende und Alumni(auch der Vorgängereinrichtungen) ange-bracht werden.

Für eine Fliese wird eine Spende von75 Euro erwartet. Überschüsse werdenProjekten der TFH Berlin zugeführt.

Ackermann/Jansen

· Fliesen können bestellt werden unter:[email protected]

Die ersten Fliesen zieren denInnenhof des Hauses Beuth

Individuell gestaltete TFH-Fliesen gibt es auch

für Ihren Namen.

TFH-Spitzensportförderung

Die Christian-Peter-Beuth-Gesellschaftunterstützt Initiativen und TFH-Program-me. Dazu gehört auch die Förderung stu-dierender Spitzensportlerinnen und -sportler, bei ihrem schwierigen Spagatzwischen Sport und Studium. Am Studi-eninformationstag standen Britta Stef-fen und André Niklaus für eine Auto-grammstunde zur Verfügung (s. Foto). Mitdiesem Schritt demonstrierten sie ihreVerbundenheit zu ihrer Hochschule.

Seit 2002 findet an der TFH eine dualeKarriereplanung im Sinne konsequenterStudienbetreuung und Förderung derSpitzensportler satt. So ist diese Auf-gabe zu einem ständigen Anliegen derHochschule gewachsen und trägt, soGert Wenzel, der Leiter der Zentralein-richtung Hochschulsport, als ein Marke-tingfaktor mit anderen Kompetenzen derTFH zum Gesamtbild bei.

Berndt/Wenzel/red

Nach schwerer Krankheit ist am 19. JuniProf. Dipl.-Phys. Georg Christaller ver-storben. Seit 1973 war Georg ChristallerProfessor an der TFH, anfänglichzuständig für Industrieelektronik undKernstrahlmesstechnik, später fürRechnerarchitektur und Rechnernetze.Er war Mitglied und Vorsitzender vielerakademischer Institutionen, hielt Ver-bindungen zu Partnern im Ausland, zuHochschulen und der Industrie. Er warlangjähriger Dekan des FachbereichsInformatik sowie Mitglied des Akade-mischen Senats.

Nach seinem Eintritt in den Ruhe-stand 1993 brachte er sein Wissen und

seine Erfahrungin die Christian-Peter-Beuth-Ge-sellschaft ein,deren Vorstander seit Gründungange-hörte.

Durch den Todvon Georg Chri-staller verlieren die TFH und dieChristian-Peter-Beuth-Gesellschaft ein-en engagierten und liebenswerten Kol-legen und Freund. Unsere Gedankenund unser Mitgefühl sind in diesenStunden der Trauer bei seiner Familie. Der Vorstand Christian-Peter-Beuth-Gesellschaft

Prof. Dipl.-Phys. Georg Christaller verstorben

Foto: Bergemann

Foto: FB VI

25tfh 3|07

Zur Begrüßung gibt es handgemachtesKonfekt. Eine Konditorei ließ Sahne-proben untersuchen, weil diese schnel-ler als üblich umschlugen. Nun ist dasProblem erkannt. »Wir untersuchen,Anlagen und Prozesse, die für biologi-sche Stoffumwandlungen eingesetztwerden«, erläutert die LaborleiterinProf. Dr. Maria Loroch. Die Biover-fahrenstechnik ist für verschiedeneFachgebiete wichtig. Im Labor im ForumSeestraße arbeiten daher Studierendeder Studiengänge Verfahrenstechnik,Wirtschaftsingenieurwesen/Umwelt, Maschinenbau – Erneuerbare Energien,International Technology TransferManagement (ITTM) oder Bauingenieur-wesen – Abwasser gemeinsam.

Die Bioverfahrenstechnik ist ein Grund-lagenfach der Verfahrenstechnik. Esbeinhaltet die technische Anlagen-planung, Konstruktion, Bau, Inbetrieb-nahme, Wartung, Prozessführung, Validierung und das Management vonAnlagen, in denen biologische Stoffum-wandlungen stattfinden.

Sie sei froh, dass sie damals bei derGestaltung der Räume mitreden konnte,bekennt die Laborleiterin. Denn dasLabor gliedert sich in drei verschiedeneBereiche, die auch getrennt sein sollten.Im ersten Raum sind u. a. ein biover-fahrenstechnischer Produktionsbetrieboder das Klärwerk Ruhleben im Minifor-mat aufgebaut. »Die meisten Anlagensind Unikate, die von Studierendengebaut wurden.« Selbst entworfene undgebaute seien oft besser als gekaufte.

Der zweite Raum ist für biologischeArbeiten vorgesehen. Hier werden zumBeispiel Hefestämme für Prozesse vor-bereitet und hygienische Aspekte vonAnlagen untersucht. Der dritte Raum istArbeiten mit Chemikalien und Umwelt-giften vorbehalten. Hier werden zumBeispiel kontaminierte Abluft und Erdeuntersucht und saniert.

Im Labor gibt es eine lange Traditionvon Projekten für und mit der Wirtschaft.»Dazu brauche ich ein verlässlichesTeam«, sagt Prof. Loroch. Und das hatsie. Laboringenieur Lars Baumann stu-dierte an der TU Berlin Lebensmittelbio-technologie. Labormitarbeiterin BeateVolke arbeitete schon vor ihrer TFH-Zeitmit Prof. Loroch zusammen. Das Teamkennt sich nun schon 15 Jahre und hatsich bewährt. Sonst hätte sich die Um-stellung auf die Bachelor- und Master-studiengänge schwieriger gestaltet.

Die Projektinhalte hätten sich in denletzten Jahren erweitert. Konzentrierteman sich anfangs auf das Bioenginee-ring mit Themen wie Hefetechnologie,Vitamine oder Kältetechnik, kam im Laufe der Zeit die Umwelttechnik mitden Themen Abwasser, Abluft, Bodenund Luft hinzu. Ganz neu sind die Berei-che Gesundheits- und Hygienetechniksowie Energietechnik, speziell Erneuer-bare Energien. Die Forschungsschwer-punkte verschieben sich damit von den

»end-of-the-pipe«-Technologien hin zu»nachhaltigen Systemen«.

In der Gesundheits- und Hygienetech-nik gab es in der letzten Zeit einige For-schungsprojekte. So wurde die mikro-biologische Dekontamination von Abluftvon Biogasanlagen untersucht. AndereProjekte beschäftigten sich mit Ultra-schalldekontamination oder Abwasser-reinigung im ökologischen System.

Wie breit das Spektrum im Labor ist,zeigen die Diplomarbeiten: Es gibtArbeiten zu Bioethanol; Einsatz von bio-nischen Strukturen im Reaktorbau; Biogasanlagen, die in Afrika mit einhei-mischen Rohstoffen betrieben werden sollen; zur Auslegung von Kläranlagen;zur Optimierung von Software für denBetrieb von Anlagen.

Werden Biogasanlagen betrieben, treten meist ungewöhnliche Düfte auf.Um Studierende und Mitarbeiter demnicht allzu lange auszusetzen, entstandim Labor eine Art Leitwartensystem.Über Rechner werden Daten von denAnlagen per Internet in einen Rechner-raum übertragen. Damit nicht nur Datenankommen, sondern die Anlage auchgesehen wird, kommen auch Webcamszum Einsatz. Nun kann es allerdingspassieren, dass Studierende und Diplomanden Pausen oder Feierabendverpassen.

Sylva Ullmann

Sahne, Biogas und WebcamsIm Labor für Bioverfahrenstechnik ist man vielseitig

labore

Diplomanden geben sich den Staffelstab in die

Hand. Shasha Zhang (links) und Adrian Har-

tando (3.v.li.) führen fort, was Cwantono (2.v.li.)

und Aldy Hasan (rechts) begonnen haben.

Eine Gruppe von künftigen Wirtschatsingenieuren/Umwelt am Reaktor, mit dabei Prof. Dr. Maria Loroch

(links), Beate Volke (3.v. links) und Lars Baumann (4.v. links)

Fotos: Ullmann

stellen sich vor

26tfh 3|07

personal

Fachbereich VProf. Dr. Karl Georg BuschLebensmitteltechnologie

Im August 2006 wurde Karl Georg Buschfür das Fachgebiet Lebensmitteltechno-logie am Fachbereich V berufen.

Seine berufliche Laufbahn begannBusch mit der Ausbildung zum Bäcker,die er mit der Meisterprüfung abschloss.Der gebürtige Westfale studierte danachLebensmitteltechnologie, SchwerpunktGetreidetechnologie an der TFH Berlinsowie an der Technischen UniversitätBerlin. Von 1985 bis 1990 war er wissen-schaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin,wo er 1994 über die Schaumbildung vonKnäckebrotteigen promovierte. Von1990 bis 1994 hatte Busch einen Lehr-auftrag an der TFH im Fach Getreidetech-nologie. Bis zu seiner Berufung war erals wissenschaftlicher Mitarbeiter in ver-schiedenen Forschungsvorhaben derTFH mit dem Forschungsschwerpunktder Charakterisierung gentechnisch ver-änderter Stärke und ihrem Einsatz in derLebensmittel- und technischen Industrietätig. Für die TFH ist er also kein »Neuer«und auch er kennt die TFH bestens.

An der TFH möchte er in enger Zusam-menarbeit mit der Industrie forschen,die Studierenden einbeziehen und sei-ne Lehre praxisnah gestalten.

Karl Georg Busch ist verheiratet undhat zwei erwachsene Kinder. In seinerFreizeit bildet der 54-Jährige Reiter undPferde aus. Selbst reitet er natürlichauch. Er liest gern und hört klassischeMusik.

Fachbereich VProf. Dr. Diana Graubaum Lebensmittelmikrobiologie

Diana Graubaum wurde zum Sommer-semester 2007 für das FachgebietLebensmittelmikrobiologie am Fach-bereich V berufen.

Bevor die heute 39-Jährige Veterinär-medizin an der FU Berlin studierte,machte sie eine Lehre zur Schauwerbe-gestalterin und arbeitete als Schaufen-sterdekorateurin. Anschließend arbeitetesie in einer Kleintierpraxis als Tierarzt-helferin. Nach dem Studium praktiziertesie als Tierärztin und legte die Prüfungzur Fachtierärztin für Lebensmittelhygie-ne ab. Sie war Stipendiatin für Qualitätund Hygienekontrolle von Tiefkühlkostund wissenschaftliche Mitarbeiterin amInstitut für Lebensmittelhygiene derFreien Universität Berlin. Dort forschtesie über den Einfluss von Gewürzen aufSalmonellen und promovierte zu diesemThema. Sie unterrichtete angehendeVeterinärmediziner/innen im FachLebensmittel- und Milchhygiene sowieLebensmittelkontrolleure im Umgangmit dem Infektionsschutzgesetz.

Die Berlinerin ist verheiratet und weißihre Freizeit mit ausgefallenen Aktivitä-ten zu gestalten: zum Beispiel mit Kali,einem philippinischen Stockkampf,Motorrad fahren oder Origami. ImMuseumsdorf Düppel gehört sie derTöpfergruppe an und lässt altes Hand-werk aufleben.

Fachbereich VIProf. Dr.-Ing. Volker von HoltDigitaltechnik, Rechnerarchitektur

Seit dem 1. April 2007 ist Volker von Holtfür das Lehrgebiet Digitaltechnik/ Rechnerarchitektur am Fachbereich VIzuständig.Der gebürtige Lübecker studierte Elektro-technik an der TU Braunschweig und pro-movierte an der Universität der Bundes-wehr München. Als wissenschaftlicherMitarbeiter am Institut für Systemdyna-mik der Universität der Bundeswehrarbeitete er über videobasierte Objekter-kennung und Parallelrechner. 1999wechselte er als Entwicklungsingenieurzur Witt GmbH Braunschweig und waram Projekt »Autonomes Fahren« derVolkswagen AG beteiligt. Von 2000 bis2006 arbeitete er als Entwicklungsinge-nieur bei der AUDI AG im Bereich Fahr-werk an der Entwicklung von Fahrer-assistenzsystemen wie dem AdaptivenTempomat sowie Aktiven Sicherheits-systemen. Vor seiner Berufung an dieTFH hatte er die Professur für Echtzeitsy-steme an der Fachhochschule Trier inne.An der TFH möchte Volker von Holt dasArbeitsgebiet Software/Elektronik imAutomobil verankern und in Forschungund Lehre das Thema Fahrerassistenzund Intelligenter Verkehr fortführen.Dazu sollen enge Kontakte zu Automo-bilherstellern wie VW, AUDI, BMW undDaimler beitragen.Momentan verbringt der 43-Jährige seineFreizeit größtenteils mit der Hausmoder-nisierung. Ist diese bewältigt, kann ersich wieder seinem Kajak, dem Laufen,dem Klavier, der Modellbahn und demLesen widmen.

Neu berufen

Foto: privat Foto: Jansen Foto: Bornemann

tfh 3|07

Am Fernstudieninstitut (FSI) der TFHübernahm am 2. Mai Prof. Dr. Florian Schindler den Direktorenposten. Bei derfeierlichen Amtsübergabe verabschiede-te sich Prof. Dr. Martin Ochmann alsLeiter dieser Zentraleinrichtung underhielt Dank vom Präsidenten Prof. Dr. Thümer für seine langjährige Arbeitam Fernstudieninstitut.

Florian Schindler ist ausgebildeter Chemielaborant aus dem Hause Schering und studierte von 1988 bis1992 im Fachbereich Chemie- und Bio-technologie an der TFH Berlin.

Nach seinem Studium arbeitete er alsIngenieur in einem mittelständischenUnternehmen und beschäftigte sich dortmit verfahrenstechnischen Lösungen inder Chemie-, Bio- und Umwelttechnolo-gie. Im Rahmen des Exports modernerIndustrieanlagen führte sein Weg oft insAusland – speziell nach Asien – in Che-mie-, Pharma und Biotechnologieunter-nehmen. Auch Umwelt- und Lebensmit-telindustrie sind ihm nicht fremd.

Aus dieser Position heraus wurde ervon der Gesellschaft für TechnischeZusammenarbeit (GTZ) angeworben undarbeitete ab 1997 als Experte im Aus-land. An der größten Technischen Universität im Süden Indiens in Madraswar er für die postgraduale Ausbildungvon Umweltingenieuren, sowie Ver- undEntsorgern zuständig.

Parallel dazu absolvierte er 1998 ein Abend- und Fernstudium zumDiplom-Betriebswirt. Als Umweltexpertewar Schindler in einem der größten Industrie-Cluster zur Verarbeitung undFärbung von Baumwolltextilien tätig undbeendete 2003 seine Doktorarbeit zumThema »Integrierter Abwasserreinigungmit chemischen und biologischenMethoden in der Textilveredelung«.

Nach seiner Zeit in Indien leitete er ein Regionalvorhaben mit Sitz in Mon-tevideo, Uruguay. Schwerpunkte seinerArbeit waren dort die Weiterbildung mittels »blended learning« sowie dieImplementierung von Management-systemen.

Am Fernstudieninstitut möchte er dieErfolge der TFH in der wissenschaftlichenWeiterbildung sichern und in engerKooperation mit den Fachbereichen undder Industrie ausbauen. Gemäß dem Mot-to der TFH »Studiere Zukunft« sollen neueThemen und Märkte erschlossen werden.

Florian Schindler ist 40 Jahre alt, gebür-tiger Berliner und verheiratet. Er hat zweiSöhne, zu seinen Hobbys gehören dieMeeresbiologie, Tauchen und Yoga.

SU

27campus

Neuer Direktor am FSI... bringt internationale Erfahrungen mit

Ihre Liebe zum Holz rührt aus ihrerKindheit. Im April und Mai zeigte dieKünstlerin Alessadra Angelini im Italie-nischen Kulturinstitut in Tiergarten undan der TFH im Fachbereich IV, Studien-gang Architektur, ihre Ausstellung»L’Albero delle Meraviglie – Der Baumder Wunder«. Im Zentrum von Angelinisvielseitiger künstlerischer Suche stehen die Farbe und das Holz.

Die Ausstellung präsentierte verschiede-ne Momente des Werks von AlessandraAngelini, die zum größten Teil noch niegezeigt wurden. Holzplastiken, Holz-schnitte und malerische Werke waren imitalienischen Kulturinstitut zu sehen;Gebrauchsobjekte und dazugehörigeStudien und Skizzen an der TFH.

Alessandra Angelini verwendete fürihre Werke Furnierplatten der FirmaTABU, die eigens für diesen Zweckerdachte Farbreihen aufweisen. So stehtder starke Kontrast von Schwarz undWeiß für die wahren schöpferischen Elemente des Lichts, Schattierungenvon Grün als Farbe des Frühlings.

Die Künstlerin modellierte das Holzmit Hohlmeißeln und Meißeln, sie setz-te es in teilweise ungewöhnlichen For-men zusammen, schaffte ungewohnteVerbindungen von Harz und den kaltenLed-Lichtern. In einigen Exponaten zeigtAngelini auch die Schönheit, die in Über-bleibseln der Holzverarbeitung stecken.

· Website der Künstlerin:www.alessandraangelini.org

Der Baum der WunderAusstellung von Alessandra Angelini

Foto: Bornemann

Florian Schindler (li.) mit TFH-Präsident Thümer

Fotos: Italienisches Kulturinstitut

Die Künstlerin im Publikum (Mitte)

Die Exponate von Angelini im Italienischen

Kulturinstitut.

28tfh 3|07

campus

Zum Vorbeugen anregenDie Betriebsärztin Anette Böttcher

Seit einem Jahr ist Dr. med. Anette Bött-cher Betriebsärztin an der TFH. DieFachärztin für Arbeitsmedizin ist für dieVorbeugung von Gesundheitsschädender Beschäftigten an der TFH zuständig– für die Gesundheitsschäden, die amArbeitsplatz entstehen können.

Zwei bis dreimal im Monat ist AnetteBöttcher im Haus Bauwesen, Raum 107zugegen. Zwischendurch ist sie auch perE-Mail zu erreichen. »An der TFH geht esmeist um die Vorsorge für Mitarbeiter anComputerarbeitsplätzen. Und ich besich-tige Arbeitsplätze um sicherzustellen,dass die Beschäftigten dort nicht Strah-len oder Chemikalien ausgesetzt sind.«

Anette Böttcher ist beim TÜV Rhein-land unter Vertrag. Zu ihren Kundenzählen neben der TFH die Berliner Feuer-wehr und das Deutsche Zentrum fürRheumaforschung. »Zur TFH komme ichgerne, nicht nur, weil man leicht einenParkplatz bekommt.« Das ist ein wichti-ges Kriterium für die Ärztin, die sich vielin der Stadt bewegt und oft ein Gerät zur

Untersuchung der Augen dabei hat. »An der TFH ist der Arbeitsschutz auf

einem hohen Niveau. Er hat einen höhe-ren Stellenwert als in anderen Einrichtun-gen.« Nach 15 Jahren Berufstätigkeit inder Arbeitsmedizin kann die Fachärztinsolche Vergleiche ziehen.

Sie ist aber nicht nur in verschiedenenInstitutionen unterwegs. Für große Unter-suchungen lädt sie ihre Klientel in dasTÜV-Zentrum in der Alboinstraße. Es gäbeauch heikle Dinge, wie die personalärztli-chen Untersuchungen, bei denen fälsch-licherweise der Eindruck entsteht, dielängeren Krankschreibungen solltenüberprüft werden. Dabei ginge es meistum das Abklären von Perspektiven.

Ihre Facharztausbildung begann sieim Bereich der Inneren Medizin. Nachzwei Jahren entschied sie sich für dieArbeitsmedizin. Für den Dienst im Kran-kenhaus, insbesondere die Nachtdien-ste, konnte sie sich nicht erwärmen.

»Das Reizvolle an meiner Arbeit ist dieMischung.« Die 45-Jährige lernt die unter-schiedlichsten Menschen in verschiede-

nen Institutionen kennen und muss mitden vielen Charakteren klar kommen.

»Es wäre schön, wenn Arbeitsmedizi-ner künftig auch Rezepte ausstellenkönnten, wie das bei Hausärzten üblichist.« Heute gäbe es viele Wohlstand-krankheiten, so Böttcher. »Ich ermahneimmer zur Vorbeugung.« Gerade Über-gewicht sei ein aktuelles Thema. »Oft pre-dige ich in den Untersuchungen: NehmenSie ab! Treiben Sie Sport!« Schließlich seiunser Gesundheitssystem immer nochauf dem Prinzip der Solidargemeinschaftaufgebaut, Wohlstandskrankheiten wür-den von allen getragen, deshalb ist Eige-ninitiative gefordert. Sylva Ullmann

· Kontakt zu Dr. Anette Böttcher:Tel. 45 04-25 01 oder 75 62 16 00E-Mail: [email protected]

Anette Böttcher hilft TFH-Mit-

gliedern gesundheitlichen

Schäden vorzubeugen.

Am 17. April hat Alexander Kunnix alserster Absolvent den Masterstudien-gang »Urbane Infrastrukturplanung –Verkehr und Wasser« am Fachbereich IIIerfolgreich abgeschlossen. In seinerMasterarbeit hat sich Alexander Kunnixmit der Renaturierung der Nuthe in derStadt Luckenwalde beschäftigt.

Der Masterstudiengang »Urbane Infra-strukturplanung – Verkehr und Wasser«wurde gemeinsam mit dem ebenfallszum Fachbereich III gehörenden Master-studiengang »Konstruktiver Hoch- undIngenieurbau« 2006 akkreditiert.Anfang dieses Jahres wurde auch dasPrädikat »Zulassung zum HöherenDienst« vergeben.

Dies war das Startsignal für weitereAbsolventen, die ihre schriftliche Arbeitbereits bestanden haben, und nun in

Kürze ihr Studium mit der mündlichenPrüfung abschließen werden.

Insgesamt ist dies ein großer Erfolgfür die TFH, die mit großer Anstrengungals erste Hochschule in Berlin die neuen

Studienabschlüsse konsequent ein-geführt hat. Für die Absolventinnen undAbsolventen bedeutet dies einen Vor-sprung gegenüber Mitbewerbern unddamit bessere Chancen auf demArbeitsmarkt.

Prof. Stefan Heimann, FB III

Erster Master im Fachbereich III

Ein großer Tag für den Masterabsolventen Alexander Kunnix (3.v.l.). Mit ihm freuen sich Fachbereichs-

verwaltungsleiter Oliver Hahn, Dr. Gabriele Gunkel, Prof. Dr. Stefan Heimann und Prof. Manfred Heß

(v.l.n.r.)

Foto: Faustmann

Foto: privat

29tfh 3|07

campus

Als die Bewerbungen für die Abschluss-arbeiten im Studiengang Maschinen-bau anstanden, beschloss Stefan Rub-lack, ein zusätzliches Praktikum miteiner Diplomarbeit in England zu kom-binieren. Eine Entscheidung, die zwie-spältige Gefühle in ihm hervorrief. Heuteist er froh über seine Entscheidung.

Die Zusage von Mercedes-Benz HighPerformance Engines (HPE) freute Ste-fan Rublack natürlich sehr. MercedesHPE produziert die Formel1-Motoren fürMcLaren-Mercedes. Schnell schlichensich aber auch Zweifel ein. Würden zumBeispiel die Englischkenntnisse aus-reichen, um im Gastland zurecht zukommen? »Am Ende überwog die Vor-freude auf Land und Aufgaben«, erin-nert sich Stefan Rublack heute.

Sein »one-way-ticket« brachte ihnnach London-Stansted. Dann ging esweiter mit der Bahn nach Northampton –Rublacks Zuhause für die nächstenMonate. Wohnen sollte er in dieser Zeit ineiner WG mit drei Engländern. Und tat-sächlich erwies sich das stockende Eng-lisch – trotz acht Jahren Englischunter-richt – als Stolperstein in der ersten Zeitdes Aufenthaltes. Doch Mitbewohner undKollegen trugen dazu bei, dass sich die-ses Problem im Laufe der Zeit erledigte.

»Am ersten Arbeitstag war ich aufge-regt, aber die neuen Kollegen warensehr freundlich und hilfsbereit.« StefanRublack war im »Continuous Improve-ment Team« beschäftigt. Dort werdenProduktionsprozesse optimiert undQualitätsprobleme behoben. Das Durch-schnittsalter des fünfköpfigigen Teamsbetrug etwa 30 Jahre, daher sei dieArbeitsatmosphäre relativ locker, krea-tiv, engagiert und sehr professionell.

»Der erste Unterschied zu Deutsch-land waren die langen Arbeitszeiten. Wir

verbrachten mindestens neun Stundenpro Tag am Arbeitsplatz.« Bei den erstenProjekten, an denen Rublack mitwirkte,wurden Komponententests am Motoren-block oder -kopf optimiert.

Je näher der Termin des ersten For-mel1-Rennwochenendes rückte, destomehr wurde in der Firma über den Saisonstart geredet. Nach jedem Renn-wochenende gab der Werksleiter per-sönlich eine Präsentation über das ver-gangene Rennen. Dabei kamen immereinige Insidernews zur Sprache.

Dadurch, dass die meisten der deut-schen Praktikanten mit anderen Britenzusammen wohnten, sei es relativ leichtgewesen, Anschluss zu finden. Das Vor-urteil, dass Deutsche nicht den bestenRuf genießen, sollte sich nicht bestäti-gen. Dass Engländer exzessiv feiernschon. »Wir nutzten die günstige Lagevon Northampton im Herzen von Eng-land, um an den Wochenenden einigeandere Städte zu bereisen«, berichteStefan Rublack. Ein absolutes Prakti-kums-Highlight war das Rennwochenen-de in Silverston, bei dem die ganze Firmaanwesend war, um den Motor nicht nurauf dem Prüfstand zu sehen, sondernlive zu dabei zu sein. Interessant warauch die Fußball-WM nicht in Deutsch-land zu erleben, sondern in England.

Im Arbeitsteam wurden die Projektemit der Zeit anspruchsvoller. In einem

großen Projekt ging es um die Verringe-rung der Durchlaufzeit bei der Herstel-lung von Kurbelwellen. Dies wurde auchThema von Rublacks Diplomarbeit.Neben der Diplomarbeit hatte er nochandere eigene Projekte zu bewältigen,zum Beispiel eine »5 S«-Mitarbeiter-schulung und die Neugestaltung einer

Polierzelle. »Interessant war zu sehen,welches Vertrauen mir entgegenge-bracht wurde.«

Die Zeit auf der Insel habe demMaschinenbauingenieur neben demEinblick in die für ihn absolut interes-sante Motorsportszene die Möglichkeitgegeben, das eigene Land kritisch zureflektieren aber auch Wert zu schätzen.»Die lockere, freundliche und professio-nelle Arbeitsweise hat mir sehr gefallen.Darüber hinaus habe ich neue Freundegewonnen.« Nicht zu unterschätzen seinatürlich die Tatsache, dass sich dieFachkenntnisse vertieft und dasEnglisch deutlich verbessert haben.

Stefan Rublack empfiehlt daher:»dare, succeed and have fun!«

Stefan Rublack/SU

Raus von zu HausNorthampton, McLaren und Englisch

Das Highlight des Praktikums war das Rennwochenende in Silverstone.

»Jede neue Sprache ist wie ein offenes Fenster, das einen neuen Aus-blick auf die Welt eröffnet und die Lebensauffassung weitet.«

Frank Harris

Fotos: privat

Stefan Rublack verband Auslandspraktikum

und Diplomarbeit in England.

30tfh 3|07

100 Jahre technische Entwicklung infünf Ausstellungsbereichen, Präsentati-onsfläche für einen Dachverband, einkomplett neues Design und reichlichRaum für Kommunikation auf 240 m2

Standfläche und 16 Hängepunkte. Daswaren die Anforderungen der Deut-schen Theatertechnischen Gesellschaft(DTHG) für die Gestaltung des Messe-standes zur Showtech 2007. Beauftragtwurde Prof. Tina Kitzing, die dies alsChance nutzte, ihre Lehrinhalte im FachVeranstaltungsgestaltung am Beispieleines realen Projektes zu vermitteln undso die oftmals graue Theorie mit Lebenzu füllen. Enstanden ist bei geringemBudget ein extravaganter Stand.

Seit 2006 lehrt Tina Kitzing unter ande-rem Veranstaltungsgestaltung im Bache-lorstudiengang »Veranstaltungstechnikund -management«. Dieser verbindetden klassischen Maschinenbau mitkünstlerischen und betriebswirtschaftli-chen Aspekten, mit dem Ziel, eineBrücke zwischen Kunst und Technik zuschlagen.

Prof. Tina Kitzing und die Vorsitzendeder DTHG, Karin Winkelsesser, erstelltenein Anforderungsprofil für die Messe-standgestaltung, das sie als Semester-aufgabe an die Studierenden des vier-ten Semesters übergab. Die Seminar-gruppe wurde in sechs Einzelgruppenunterteilt. Eine Gruppe legte den gestal-terischen Rahmen fest. Auf Wunsch derDTHG sollten fünf Ausstellungsbereichedie geschichtliche Entwicklung des Ver-bandes aufzeigen: Theaterarchitektur,Ton/Video, Bühnenbeleuchtung, Bühnen-maschinerie und Bühnenbild/Kostüm.Die Gestaltung und inhaltliche Recher-che dieser fünf Themenbereiche über-nahmen die einzelnen Gruppen. Die je-weils 15 m2 großen Ausstellungsflächenstellen neben der geschichtlichen Ent-wicklung der DTHG auch fünf Eckpfeilerjeglicher Theater- und Showproduktiondar. Zudem sollten ein großzügig ange-legter Kommunikationsbereich und einBewirtungsbereich entstehen.

Der Wiedererkennungseffekt der FarbeOrange – Verbandsfarbe der DTHG –sollte genutzt werden, um Besucher an den DTHG-Stand zu ziehen. Schonbeim Betreten des Messegeländeswurde der Besucher angesprochen undbekam eine Orange geschenkt, bestücktmit dem DTHG-Logo und Angaben zumMessestandort.

Der Stand vermittelte ein offenes undtransparentes Erscheinungsbild, das

einladend wirkte und eine angenehmeAtmosphäre hatte. Um bei dem Betrach-ter einen innovativen Eindruck zu hinter-lassen, schied der Einsatz rechteckigerFormen zur Standaufteilung aus. Eine zuebener Erde kreisrunde und in räumli-cher Perspektive spiralförmige Abgren-zung der Ausstellungsbereiche erzeugteim Zusammenspiel mit dem transparen-ten Gesamteindruck eine deutlich wahr-nehmbare Raumabgrenzung. DieserEffekt wurde durch die natürliche Formder Spirale und die eingesetzte Materi-alkombination unterstützt. Die fünf Aus-

stellungsbereiche waren sternförmig umdas Zentrum des Standes angeordnet.Durch die Verbindung eines jeden Aus-stellungsbereiches mittels Traversen mitdem Zentrum vereinen sich diese undbilden eine Einheit – die DTHG.

Im Zentrum zwischen den zwei recht-eckigen Kabinen lag der Kommunikati-onsbereich. Die nur dort existierenderechteckige Form verlieh dem filigranaufgebauten Messestand Stabilität.Eine flexible Nutzung des Kommunikati-onsbereiches wurde durch variabel ein-setzbares Mobiliar ermöglicht. Durchden Einsatz von Weiß am Messestandwurde eine offene und helle Wirkungerzielt. Schwarze Möbel setzten dienötigen Akzente und schafften Eleganz.Durch den hellgrauen Teppichbodenblieb die Helligkeit des Standes erhal-ten und farbige Exponate und Print-medien kamen besser zur Geltung.Durch kontinuierliche Zusammenarbeitund ständigen Informationsaustauschder einzelnen Gruppen gelang es, demMessestand einen einheitlichen Charak-ter zu verleihen und die Individualitätder einzelnen Bereiche herauszustellen.

Im Anschluss an das Projekt ent-wickelte sich eine weiterführende Zusammenarbeit zwischen einigen Studierenden, Prof. Tina Kitzing sowiedem Vorstand und den Verantwortlichender DTHG.

Andreas Heinrich, Tina Vietze,

Christian Wurmbach, Kai Zimmermann

campus

Von jungem Gemüse und alten HasenTFH-Studierende gestalten den Messeauftritt der DTHG

Ein gelungener Stand – nicht nur im Entwurf,

auf der Messe gab es viel Lob.

Der Entwurf von Andreas Heinrich, Tina Vietze, Christian Wurmbach, Johannes Kritzler.

Foto: Kitzing

31tfh 3|07

campus

Die Taufe der Kurfürstendamm-Orchidee»Heidi Hetzer« fand Anfang Juni am Neuen Kranzler Eck am Kurfürstendammstatt.

Bei der Orchidee handelt es sich umeinen völlig neuen Typ: Erstmalig stehtin Europa eine mehrstielige/-rispigeSorte mit hohem Gesundheitsgrad (alsoäußerst robust) als Trendsetter zur Verfügung. Die Taufe, die sowohl beiden Medienvertretern als auch bei inter-essierten Berlinern großen Anklangfand, wurde stilvoll im Rahmen einergroßen Orchideenausstellung im NeuenKranzler Eck von Prof. Dr. HartmutBalder, TFH Berlin, vorgenommen.Neben der Unternehmerin und Motor-sportlerin Heidi Hetzer waren Klaus-Dieter Gröhler, Bezirksstadtrat für Bau-wesen, Uwe Schumann, CityQuartierManagement und Siegfried Helias, Vor-standsvorsitzender City Stiftung Berlinmit von der Partie. red.

Dritte Taufe:

Orchidee bekommt den Namen »Heidi Hetzer«

Seit 2005 tauft der Studiengang Gartenbau der TFH jährlich in Zusammenarbeit mitdem Züchter »Orchideengarten Karge«, Dahlenburg, eine neue Orchidee auf denNamen einer bekannten Berlinerin. Neben dem Bekanntheitsgrad ist das soziale Engagement für Berlin ein Auswahlkriterium. In diesem Jahr konnte die Berlinerin HeidiHetzer als Taufpatin und Namensgeberin gewonnen werden. Seit vielen Jahren setztsich die Unternehmerin erfolgreich für Kinderprojekte ein.

Hoher Besuch an der Technischen Fach-hochschule Berlin: Der Kölner Linden-straßenproduzent Hans W. Geißendörfernutzte am 22. Mai das neu entstehendeFernsehstudio des Studiengangs Audio-visuelle Medien Kamera für Probeauf-nahmen. Für das Kinoprojekt »Selbst-gespräche«, das in Zusammenarbeitmit dem ZDF entstehen wird, testete der bekannte Regisseur André Erkaueinen Tag lang verschiedene Schauspiel-kandidaten.

Unterstützt wurde Geißendörfer dabeivon TFH-Studierenden und der Technikaus dem Studiengang: Das Technikteamwar für die Ausleuchtung und die Kame-raführung verantwortlich und sichtlichzufrieden.

Bei dem Film handelt es sich um eineTragikomödie, die mit lakonischemHumor zeigt, wie vier Callcenter-Mitar-

beiterInnen immer feinere Gesprächs-strategien entwickeln (müssen), um ihre Produkte zu verkaufen, ihr Privatlebenaber durch Unausgesprochenes und verfehlte Kommunikation zu ruinierendrohen.

Dabei ist das Callcenter nicht nur eineMetapher für inhaltsleere Kommunikati-on, sondern zugleich ein Abbild der sichverändernden Arbeitsverhältnisse, diekeine langfristigen Sicherheiten mehrbieten. Prof. Gert Stallmann, FB VIII

Produzent Geißendörfer und Regisseur André Erkau:

Probeaufnahmen im Fernsehstudio der TFH

Foto: Sasse

Heidi Hetzer, Namensgeberin und Taufpatin, eingerahmt von Marei Karge (links), ehemalige Gartenbau-

studentin und heute Geschäftsführerin des Orchideenbetriebes Karge in Dahlenburg in der dritten

Generation und Prof. Dr. Hartmut Balder, der Initiator und Motor der Orchideentaufen.

Foto: FB VIII

32tfh 3|07

campus

Studienaufenthalte im Ausland (mit Aus-tauschsemester, Praktika oder Studien-abschlussarbeiten) gehören ganz selbst-verständlich zum Studium: Jedes Jahrgehen rund 250 TFH-Studierende insAusland und absolvieren dort einen fach-lich anerkannten Teil ihres Studiums.

Bei der Vorbereitung eines Auslandsauf-enthaltes treten viele Fragen auf, fürderen Beantwortung die TFH ein breitesNetz von Anlaufstellen mit erfahrenenLehrkräften und Mitarbeitern geschaffenhat, die mit Rat und Tat zur Seite stehenund nützliche Hinweise geben können.

In jedem Fachbereich gibt es nun einbis zwei Auslandsbeauftragte, die inihren Sprechzeiten kompetent über diespezifischen Auslandkontakte beraten.

Die aktuellen Sprechzeiten sind denFachbereichsaushängen oder den Web-Seiten zu entnehmen. Die Fachbereichs-informationsveranstaltungen zu Aus-landspraktika werden per Poster in derTFH angekündigt.

Zentrale Anlaufstelle für alle am Aus-land interessierten Studierenden, Lehr-kräfte und Mitarbeiter/innen ist das Aus-landsamt, das zu allen wichtigen Fragendes Auslandsaufenthalts vielfältigeInformationen, Broschüren und Beratun-gen gibt. Dazu zählt nicht zuletzt dieBeratung und Beantragung zu den wich-tigen nationalen und internationalen Sti-pendienprogrammen. Besonders gutwird die regelmäßige Gruppenberatungzum Auslandspraktikum angenommen.

Wer noch zum Wintersemester insAusland möchte, sollte sich allerdingssputen: In vielen Ländern enden dieSommersemester und damit die Bewer-bungsfristen deutlich eher als hier inDeutschland.

Dr. Karlheinz Borchert, Leiter Auslandsamt

· Sprechzeiten des Auslandsamts: dienstags und donnerstags von 10.00bis 12.00 Uhr und nach Vereinbarung,Tel. 4504-2950, www.tfh-berlin/ausland

Im Trend: Studium im AuslandAuslandsbeauftragte der Fachbereiche geben Auskunft

Die Auslandsbeauftragten der Fach-bereiche (Sprechzeiten und Kontakt-daten finden Sie im Internet )

Fachbereich I: Prof. Dr. Ursula Meissner, E-Mail:[email protected]

Fachbereich II: Prof. Dr. Norbert Kalus, E-Mail:[email protected], Prof. Dr. Rainer Senz, E-Mail: [email protected]

Fachbereich III: Prof. Andreas Heider, E-Mail: [email protected], Prof. Dr. Bernd Meissner, E-Mail: [email protected]

Fachbereich IV: Prof. Dr. Willi Hasselmann, E-Mail: [email protected], Prof. Dr. Elfriede Herzog, E-Mail: [email protected]

Fachbereich V: Prof. Dr. Theo Hoffjann, E-Mail:[email protected]

Fachbereich VI: Prof. Dr. Günter Welker, E-Mail:[email protected], Prof. Helmut Keutner, E-Mail: [email protected]

Fachbereich VII: Prof. Dr. Gerd Liebmann, E-Mail:[email protected], Prof. Dr. Manuel Fraatz,E-Mail: [email protected]

Fachbereich VIII: Prof. Dr. Paul-Ulrich Faust, E-Mail: [email protected]

Über den Dächern von BerlinStudierende lernen nachhaltiges Bauen in Sommerakademie »ars berlin«

Zum zweiten Mal kamen fast 40 Archi-tekturstudierende der TFH, der City Uni-versity of New York (CUNY) sowie weite-rer Hochschulen aus Deutschland unddem Ausland zur »ars berlin« – SummerAcademy for Architecture, Reurbanizati-on and Sustainability« zusammen.Gemeinsam beschäftigten sie sich mitdem Thema nachhaltiges Bauen.

Unter dem Titel »Rooftops of Berlin«erarbeiteten Studierende Entwürfe zurUmwandlung von Flachdächern in Berlin-Mitte zu Freizeitarealen. Die Teil-nehmer entwickelten bis zum 6. JuliLösungen für Dachlandschaften: Gäste-oder Badehaus, Sauna, Club oder Chill-out Room. So könnten Alternativen zum

energieintensiven Pendeln zwischenWohnort und Freizeitlocation entstehen.

Die Entwürfe berücksichtigen eineweitgehend energieautarke Planung vontemporären Gebäuden. Einige Beiträgenehmen am diesjährigen internationa-len Architekturwettbewerb »Gaudi« teil

und könnten somit 2008 auf der Bien-nale in Venedig zu sehen sein. AlleErgebnisse der Sommerakademie sindseit dem 6. Juli in der Glashalle des IHZam S-Bahnhof Friedrichstraße ausge-stellt. Geplant ist auch eine Ausstellungim »German House« in New York.

Die »ars« wurde wieder von einerkostenlosen öffentlichen Vortragsreihenamhafter internationaler Architektenbegleitet. Förderer waren der DAAD, dieSto-Stiftung, das Deutsche ArchitekturZentrum (DAZ), die Wohnungsbaugesell-schaft Berlin Mitte (WBM) und der Deut-sche Holzabsatzfond. red.

· Weitere Informationen unter:www.summer-academy-berlin.eu

Zur Vorbereitung der Sommerakademie waren

deutsche Studierende in New York zu Gast.

Foto: Marquardt

33tfh 3|07

campus

Die vierte Staffel des Forschungsassi-stenzprojektes ist an der TFH am Start.Auch diesmal stellen die Forschungs-assistent/inn/en ihre Zwischenergeb-nisse in Form einer Ringvorlesung vor,zu der alle Studierenden und Lehrendenherzlich eingeladen sind.

In der ersten Ringvorlesung am 17. April2007 präsentierten vier Forschungsassi-stenten Interessantes zum Thema»Hören und Sehen«. Den Anfang machteMichael Stütz mit seinem Thema»Berechnung der Schallabstrahlung«, dasbesonders für die Flugzeugindustrie, imBau- und Maschinenbauwesen relevantist. Mit einer entsprechenden Softwarelassen sich optimierte Lösungen amComputer entwickeln, um Entwicklungs-kosten zu minimieren. Stütz arbeitetunter der Leitung von Prof. Dr. Ochmannan einem Lösungsalgorithmus für dieBerechnung der Schallabstrahlung imZeitbereich, um eine Alternative zu be-reits vorhandener Software zu enwickeln.

Was sich unter dem Titel »RealtimeAudio-Streaming« verbirgt, stellte derForschungsassistent Paul Fronius vor.Eine verlustreduzierte Übertragung vonAudiodaten steht bei seiner Arbeitim Vordergrund, so dass eine Echtzeit-übertragung innerhalb eines heimi-schen Netzwerks ermöglicht werdensoll. Der heimische Server bedientdabei Empfänger in verschiedenen Räu-men. Der Schwerpunkt seiner Forschungliegt in der optimalen Komprimierungder Audiodaten.

Sven Plöger berichtete über die aktu-ellen Entwicklungen zur analogen unddigitalen Holografie. In der digitalenHolografie besteht bereits die Möglich-keit, am Computer erzeugte Hologram-me mit Hilfe eines Mikrodisplays undeines Laserstrahls zu speichern und zurekonstruieren. Im Fokus stehen sowohldas Erstellen als auch die Rekonstrukti-on und Übertragung auf weitere Spei-chermedien wie Hologrammfolie oderPhotolack. Diese Technik dürfte für dieMaterialbearbeitung interessant sein.

Den Abschluss der ersten Ringvor-lesung bildete der Vortrag »Architektoni-sches Seh-Training« von Dirk Müller, dermit seinem Kooperationspartner Drei-springer Medienagentur seinen Vortraggestaltete. Die Raum-Wahrnehmung inder Architektur soll Studierenden mittelseines Computerprogramms spielerischnäher gebracht werden. Es soll flankie-rend zur plastischen Entwurfsarbeit ein-gesetzt werden. Der Forschungsassi-stent optimiert das vorhandene Gerüstdes Programms sowohl in konzeptionel-ler als auch technischer Hinsicht. EinProbelauf mit den Studierenden ist zumkommenden Wintersemester geplant.

»All about Life« lautete der Titel derzweiten Ringvorlesung mit einer buntenMischung an Vorträgen aus den Fach-bereichen II, IV und V im Mai.

Dr. Stephani-Kosin lieferte Einblickezu »Proteinmodifikation, Krankheitenund Diagnostik«. Im Mittelpunkt stehtdie Beschleunigung von Zellreaktionendurch die Modifikation von Proteinen.Optimierungsarbeiten an Hefeproteinenund an Proteinen aus krankhaften Mus-kelzellen sind Gegenstand der For-schung. Untersuchungen haben gezeigt,dass eine Korrespondenz zwischenKrankheiten und Proteinmodifikationbesteht. So weisen z.B. phosphorylierteProteine auf eine Demenzkrankheit hin.

Unter dem Titel »Wege zur Optimie-rung einer Fermentation« stellte MartinSenz seine Forschungsergebnisse vor.Fermentation bezeichnet eine Stoffum-wandlung durch Mikroorganismen, wiezum Beispiel bei der Herstellung vonBier unter Zugabe von Hefe. Zwei Typenvon Bakterien werden untersucht: dascoli-Bakerium und der bacillus caldolyti-cus. Bei der Einwirkung auf letzterendurch Temperaturerhöhung, Druck oderUV-Bestrahlung reagiert dieser Bakteri-entyp mit der Bildung von Hitzeschock-proteinen. Diese Stressreaktion wird ge-nutzt, um die gewünschte Ausbeute zuerhöhen bzw. zu steuern.

Rafael Burghardt präsentierte seineZwischenergebnisse unter dem Titel

»Siderphore«. Siderophore sind Eisen-transporteure. Alle Organismen, auchwenig entwickelte, sind auf Eisen unddamit auf Siderophore angewiesen.Dass die Versorgung mit Eisen vonaußen gesteuert werden kann, ist beipathologischen Bakterien von Bedeu-tung. Daher ist der Einsatz synthetischerSiderophore im medizinischen Bereicherfolgversprechend. Ähnlich einem trojanischen Pferd wird dem Bakteriumdie Versorgung mit Eisen garantiert,gleichzeitig erfolgt die Aufnahme desAntibiotikums. Auch in der Technikkönnen synthetisch hergestellte Sidero-phore zur Entrostung bzw. Entoxidierungzum Einsatz kommen.

»Schimmel, der Überlebenskünstler«lautete der letzte Vortrag der zweitenRingvorlesung. Anja Hirsch berichteteüber die Herkunft, Ursache und Zusam-mensetzung von Schimmel. Mit diesemBasiswissen lassen sich differenzierteLösungsansätze für die Instandhaltungvon Gebäuden, die Anforderungen anBelüftungssysteme sowie an Baumate-rialien finden. Bei der Bekämpfung vonSchimmel ist es wichtig, nach Gebäu-detyp und Nutzung zu unterscheiden.Am Beispiel eines Zoogeheges lässt sichdies leicht illustrieren, da solche schimmelsicheren Baumaterialien einerartgerechten Haltung entgegenstehen.Am Lüftungsverhalten lässt sich dasKonzept verdeutlichen. Während sich imWohnbereich ein regelmäßiges undstoßweises Lüften empfiehlt, wäre die-ses Verhalten in einem Museum äußerstschädlich für Gemälde. Eine Fülle vonKriterien sind also zu beachten, um einschlüssiges Konzept gegen die Ansied-lung von Schimmel zu entwickeln.

Minire Ahmeti/ Sabine Wortmann

· Nach Redaktionsschluss fanden wei-tere Ringvorlesungsveranstaltungenstatt, die TFH Presse wird darüberberichten

TFH-Forschung »Hören und Sehen«Forschungsassistenten präsentierten erste Ergebnisse

Im März hat die Gründerwerkstattwieder Zuwachs bekommen. Aus 30Bewerbern wurden sieben Teams aus-gewählt, die erfolgversprechende undinnovative Geschäftsideen vorwiesen.

Mediber sorgt für adaptive Dokumentation in der MedizinÄrzte und medizinisches Personalverbringen täglich durchschnittlich vierStunden mit Dokumentationsaufgaben,die für die primäre Krankenversorgungverloren gehen. Bestehende Systemescheitern mit dem Einsatz von fixen Formularen an der hohen Varianz der

anfallenden Daten, die sich abhängigvon Patient, Arzt, Pflegepersonal undKrankenhaus wesentlich ändern können.

Mediber entwickelt ein spezialisiertesBefunderhebungs- und Kommunikati-onssystem, das durch seine adaptiveDokumentationsstrategie erstmalig die

elektronische Dokumentation von klini-schen Befunden ermöglicht. Statt eineAnzahl von vorgefertigten Formularen zuimplementieren, wird ein medizinischesModell abgebildet, aus dem dynamischdie Oberfläche generiert wird. Durchselbstlernende Komponenten ent-wickelt sich das System ständig weiterund integriert so Anforderungen allerbeteiligten Personen und Instanzen.Das dokumentierende Personal findetdamit immer eine auf die Situation opti-mierte Eingabemöglichkeit vor, waseinen erheblichen Zeitgewinn bringt. Network Process Analysis (NPA)Das Unternehmen NPA und sein Gründer Clemens Gause entwickeln den»Social Network Explorer«. Die Softwarevernetzt, visualisiert und aktiviert in

Datenbanken ruhendes soziales Kapitalund bildet wesentliche Prozesse undRessourcenströme innerhalb des erstell-

ten Netzwerks ab. Dadurch bietet dieSoftware dem User ein einfaches Infor-mationssystem zur ebenengerechtenFührungs- und Entscheidungsanalysedes Umfeldes.

Der User gewinnt Übersicht, Arbeits-erleichterung und Zeitersparnis im Um-gang mit Kontakt- und Personeninforma-tionen, personellen Verflechtungen, Ver-

fahrensweisen und Prozessen. MittelsSimulation können Strategien für Aufbauund Pflege robuster Netzwerke ent-wickelt werden.

NPA vereint Softwareentwicklung mitsoftwaregestützter Beratung und Anwen-dung. Genutzt werden Erkenntnisse undMethoden der sozialen Netzwerkanalyse,der Organisationsforschung und des Wis-sensmanagements, der Komplexitätsfor-schung sowie der Forschung mit zel-lulären Automaten. Das Konzept von NPAist sichere Navigation durch sozialeNetzwerke. device::contextDie Firma device::context entwickelt dieSoftware MXW und dazugehörige Hard-ware – so genannte Medienserver –zum effektvollen Ausspielen von Videofür Theater, Event, Party, Club, Installa-tionen, Ausstellungen und Broad-casting. Gründer von device::context istHendrik Wendler.

· In der nächsten Ausgabe werden weitere Gründer vorgestellt: BISUM – Umweltinformatik, City.Viz – Virtuelle Stadtrundflüge,MacShell – Schutzkoffer für Laptopssowie Optocare Instruments – innovative Spaltlampensysteme.

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Neuzugänge in der GründerwerkstattSieben Jungfirmen finden Domizil in der Kurfürstenstraße

Die Mathematiker Christoph Hornung (li) und

Sebastian Model (re) entwickelten Mediber.

Clemens Gause

Hendrik Wendler mit seinem MXW-System

Foto: privat

Die TFH verleiht 2007 zum zweiten Maleinen Sprachenpreis für außerordentli-che Leistungen auf dem Gebiet der englischen Fachsprache. »New Techno-logies and Economic Developments«ist das Thema, die Preisverleihung findet am Hochschultag, 21. November 2007, statt.

TeilnahmebedingungenEingereichte Arbeiten sollten einen Um-fang von 6-10 DIN-A4-Seiten (Zeilenab-stand 1,5, 12 Punkt Schriftgröße) habenund mit Fußnoten und Literaturverzeich-nis versehen sein. Bei Gruppenarbeiten

(max. zwei Studierende) erweitert sichder Umfang auf 10-14 Seiten. Anmelde-schluss ist am 27. Juli 2007 (bitte per E-Mail unter [email protected]).Abgabetermin ist am 14. September2007 im Sekretariat des Fachbereichs I.Der TFH-Sprachenpreis wird gesponsertvom Hueber Verlag, Ismaning bei Mün-chen. Für die drei erst Platzierten winkenPreise im Wert von 500, 300 und 200Euro in bar, darin eingeschlossen je 50Euro als Büchergutschein. Ja· Ausführliche Informationen zum Wett-

bewerb finden Interessierte unter:www.tfh-berlin.de

Foto: privat

Foto: privat

Sprachenpreis 2007

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In der Gründerwerkstatt der TFH werdenjunge Unternehmen auf unterschiedli-che Art und Weise gefördert. So gibt eszum Beispiel die Vortragsreihe »Grün-der im Dialog«, die von Bernd Wirthmoderiert wird.

Nach dem Auftakt zum Thema Grün-dungsfinanzierung mit Elmer Staudt vonder Berliner Volksbank setzte die Grün-derwerkstatt ihre Veranstaltungsreihe»Gründer im Dialog: Personen – Konzep-te – Märkte« fort. Im Januar war der Berli-ner Unternehmer Dr. Anselm Franz zuGast, der seit sieben Jahren eine Gruppevon vier Unternehmen mit unterschiedli-chem Produkt- und Dienstleistungsport-folio führt, zusammen mit seinem Part-ner Stefan Kruschel. Bekanntestes Pro-dukt dürfte der CityCruiser der Flotte vonVelotaxi sein, der in 39 Städten in 22Ländern eingeführt ist – von Berlin überBarcelona und Beirut bis Tokio. Das Velo-taxi erzielt als Werbeträger Umsätze, dieum ein Vielfaches über denen der Wer-

bung an klassischen PKW-Taxis liegen.Dynamik und Entwicklung einer Unter-

nehmensgruppe bei technischen Dienst-leistungen machte Dr. Franz an seinemneuestem Produkt deutlich: der bboxx,einem mobilen Verkaufs- und Präsentati-onsstand aus Beton, Edelstahl und Holz.

Begonnen hatte Dr. Franz seine unter-nehmerische Karriere nach dem Ausstiegaus einem großen deutschen Energiever-sorger mit der Firma kfpn project net-work, die umweltbezogene Projekte undProdukte entwickelt und vermarktet. Sei-ne Erfahrungen aus vorangegangenenManagementaufgaben waren hilfreich –ein Unterschied zu den Teamprofilen vonGründerzentren. Als Tipp gab Franz denTeams der Gründerwerkstatt mit auf denWeg: »Man braucht einen offenen und

zuverlässigen Partner, mit dem man imGespräch unternehmerische Einsamkeitund Fehlentwicklungen vermeidet.«

Als dritter Gast bereicherte RafaelKugel den Gründer-Dialog. Kugel istDiplomkaufmann, wissenschaftlicherMitarbeiter am Lehrstuhl für Entrepre-neurship der FU Berlin und Gründer derFirma rapskernoel.info. 2005 gründete erdas Unternehmen in Anlehnung an die Teekampagne. Das Motto seinerGeschäftsidee lautet: Doppelt so gutund halb so teuer.

Rafael Kugel erklärte, dass seineUnternehmensidee am Anfang sehr vielakribische Arbeit am Businessmodellbedeutete. Dafür könne er sich nach derGründung etwas zurücklehnen, denn dasModell basiert auf dem Direktvertrieb vonDrei-Liter-Packungen. Die Bestellungenwerden über die Homepage ausgelöstund direkt an die Abfüllfirma weitergelei-tet, die Rechnungen und den Versandübernimmt eine Servicegesellschaft.Kugel verfolgt mittlerweile eine weitereIdee, basierend auf dem gleichen Konzept. Bernd Wirth, Kristina Götze

Gründer im Dialog

Dr. Anselm Franz Raphael Kugel

Der sechste Bericht der zentralen Frau-enbeauftragten, Heidemarie Wüst, infor-miert über Frauen an der TFH, die Wir-kungsbereiche der zentralen und dernebenberuflichen Frauenbeauftragtensowie über Ergebnisse der Projekte zurFörderung der Chancengleichheit fürFrauen. Vorgestellt wurde er bereits imApril im Rahmen einer Frauenvollver-sammlung.

Durch gezielte Mädchen-Technik-Pro-jekte (siehe Seite 18/19), Beratung von Studentinnen sowie Förderung von Pro-movendinnen hat sich die TFH alsbesonders frauenfreundliche techni-sche Fachhochschule profiliert. Im Ver-gleich zu anderen technischen Hoch-schulen gehört die TFH insbesonderemit den Frauenanteilen bei Professuren

(17,4%) und Studierenden (27,1%) zuden Besten in Deutschland. Dazu habenalle Frauenbeauftragten und der Projekt-verbund zur Förderung der Chancen-gleichheit von Frauen beigetragen.

Trotzdem seien Frauen immer nochunterrepräsentiert. Wesentlich scheint,dass sich auch die Hochschulkulturändert, denn noch immer sind männlichdominierte Fachkulturen nicht beson-ders einladend für Frauen. HeidemarieWüst weist auf die Notwendigkeit vonGenderkompetenz in der Lehre und For-schung sowie in den Studieninhaltenhin und fordert das verbindliche Lehrenvon Soft Skills.

Heidemarie Wüst, zentrale Frauenbeauftragte

· Der Bericht ist im F-Büro erhältlichoder als pdf unter www.tfh-berlin.de/frauen abrufbar.

Frauen studieren TechnikBericht der zentralen Frauenbeauftragten vorgestellt

Der Akademische Senat und das Kurato-rium fordern in einem Beschluss denGleichstellungsauftrag durch folgendePunkte zu unterstützen:1. Erhöhung des Anteils von Frauen beiProfessuren, Lehrbeauftragten und Studierenden durch die Beachtung derFrauenförderrichtlinien und des Landes-gleichstellungsgesetzes,2. Erhöhung des Anteils von Frauen aufLeitungsebene,3. Entwicklung geeigneter Angebote, um Studium bzw. Arbeit und Kinder-erziehung besser vereinbaren zu können,4. Einarbeitung der Frauenförderplänein die Zielvereinbarungen,5. Unterstützung der Programme undProjekte des Projektverbundes (PCF),6. Verbesserung der geschlechtsspezifi-schen Datenerhebung, 7. Weiterbildungsmaßnahmen zur Quali-fizierung.

Foto: privat Foto: privat

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Beim Öffnen des Wasserhahns fällt auf,dass das Wasser entweder gleichmäßig(laminar) oder fast undurchsichtig undverwirbelt (turbulent) ausströmt, zweiunterschiedliche Strömungszustände mitverschiedenen Folgen. Außerdem kannman im Waschbecken einen Wasser-sprung beim Auftreffen des Wassers aufsPorzellan beobachten. Trifft ein Wasser-strahl stattdessen auf eine Wasserober-fläche, springt ein Tropfen wieder aus derOberfläche heraus.

Hängt man nach dem Waschen dasHandtuch an den Haken, wird dieser oftdurch einen Saugnapf (HydrostatischerUnterdruck) gehalten. Mit derselbenTechnik werden große Glasscheibentransportiert.

Damit das Wasser aus dem Hahnfließen kann, muss der Wasserdruck inder Leitung höher sein als der Umge-bungsdruck in der Luft (HydrostatischerÜberdruck). Dies wird u.a. mit Kreisel-pumpen (Strömungsmaschinen) bewerk-stelligt. Wassertürme halten diesen Druck.

Den Umschlag laminar/turbulent – erlässt sich mittels einer dimensionslosenKennzahl (Reynolds-Zahl) angeben –kann man auch beim Aufsteigen vonZigarettenrauch beobachten: anfangsgleichmäßig, um später in eine verwirbel-te Strömung überzugehen. Schon Leonar-do da Vinci hielt Wirbelbildungen hinterSteinen und Bäumen in Flüssen mittelsZeichnungen fest. Bei gleichen Bedin-gungen wird die Strömung turbulent beihöheren Geschwindigkeiten. Auch dieZähigkeit des strömenden Mediums hateinen deutlichen Einfluss auf das Strö-mungsverhalten. Honig »fließt« andersals Wasser. Erreicht die Strömungsge-schwindigkeit sogar die Schallgeschwin-digkeit, treten weitere Effekte auf (Ver-dichtungsstoß, starke Druckänderungen,Überschallknall in der Luft beim bzw.beim Peitschenknall). Zur Beschreibung

wird eine dimensionslose Kennzahl(Mach-Zahl) verwendet. Flüssigkeitenund Gase werden in der Strömungslehreallgemein unter dem Begriff Fluidezusammengefasst (Fluiddynamik).

Morgens nach dem Kaffeetrinken(weiße Milch macht die strömungstechni-sche Vermischung mit dem schwarzenKaffee sichtbar) geht es zur TFH. Vor demHaus Gauß flattern an den Masten dieFahnen im Wind. Selbst wenn keine Fahnen befestigt sind, bewegen sich dieHalteseile (ein strömungstechnischesPhänomen: Galopping/Buffeting).

Auf dem Campus versorgen Rasen-sprenger die Pflanzen mit Wasser. DieSpitzen der hohen Bäume erhalten da-bei das lebensnotwendige Wasser durchKapillarwirkung, die auch bei Lösch-papier und Schwämmen eine Rollespielt. Etwas heftiger wird die Luftströ-mung, wenn der Wind weht. Diese Kräfte(durch Umströmung eines Körpers) wer-den Widerstandskräfte genannt. Sie ent-stehen durch Reibung und/oder durchdie Körperform, so dass hinter dem Körper ein verwirbeltes Totwassergebiet(Unterdruck) gebildet wird. Widerstands-vermindernde Anordnungen durch Fahren im Windschatten machen sichRadrennfahrer und Inline-Skater zunutze.

cw-WerteIn der Technik rechnet man Wider-

standskräfte mit geeigneten Referenz-werten in dimensionslose Widerstands-beiwerte (cw-Werte) um. Bekannt sinddiese vor allem von Kraftfahrzeugen.Strömungsgünstige Autos aus der Seri-enfertigung erreichen cw-Werte von 0,26.Zum Vergleich: Der cw-Wert einer senk-recht angeströmten Platte beträgt 1,11.Den niedrigsten cw-Wert (0,05) hat dieTropfenform. Je strömungsgünstiger einKraftfahrzeug ist, desto geringer ist derSpritverbrauch.

Geprüft wird das Strömungsverhaltenmeist im Windkanal die Strömung wirddurch aufgeklebte Wollfäden oder Rauch(bzw. Farbzugabe) sichtbar gemacht. Esbilden sich sogenannte Stromlinien, diedie Umströmung der Körperkontur aufzei-gen. Ein amerikanischer strömungsgün-stiger, älterer Wohnanhänger ist danachbenannt (Streamliner).

BMW brachte vor ca. 30 Jahren einMotorrad mit im Windkanal getesteterVerkleidung heraus. DaimlerChrysler hatdie Form eines Kofferfisches als Grundla-ge zum Entwurf eines strömungsgünsti-gen Kraftfahrzeuges genommen, ein typi-sches Beispiel der Bionik. Auch Skifahrerund Bobfahrer lassen ihre optimale Hal-tung mit geringstem Widerstand im Wind-kanal testen.

In Ermangelung eines Windkanals zuseiner Zeit ließ Eiffel Körper vom späternach ihm benannten Turm für die Welt-ausstellung in Paris fallen und berechne-te daraus cw-Werte.

Der kleine Windkanal im Labor für kon-ventionelle und erneuerbare Energien hateinen Austrittsquerschnitt von ca. . m2

und ermöglicht Modellversuche. Windka-nalversuche sind teuer und zeitaufwän-dig, mit Hilfe von Computerprogrammen(CFD: Computational Fluid Dynamics)wird versucht, Strömungen zu berechnen.

Auch Rennwagen der Formel 1 kom-men ohne umfangreiche Tests nicht aus,sowohl experimentell als auch theore-tisch. Luftleitbleche (Spoiler) in Form klei-ner Abrisskanten sind heutzutage an vie-len Kraftfahrzeugen zu sehen, um dasTotwassergebiet dahinter zu beeinflus-sen und zusätzlich auch die Fahrstabi-lität der Fahrzeuge zu verbessern.

... Fortsetzung auf Seite 37

Mit der Strömungslehre durch den Alltag

Die Strömungslehre und ihre Phänomene begleiten uns jeden Tag unbewusst24 Stunden lang: Nachts im Schlaf arbeitet das Herz als Pumpe für den Blutkreislauf.Schon Goethe wusste, dass Blut »ein besonderer Saft« ist und im Gegensatz zu Wasser feste Teilchen und ein verändertes Strömungsverhalten besitzt.

Totwassergebiet hinter einer Scheibe

Foto: Korschelt

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... Fortsetzung von Seite 36

Auch Schornsteine von Kreuzfahrtschif-fen sind oft mit Luftleitblechen verklei-det, um eine Rückströmung der Ab-gasein die Ansaugkanäle der Klima-Anlagenzu verhindern. Ein besonders interessan-tes »dreibeiniges« Schornstein-Exemplarentwickelte vor 30 Jahren Etzold imWindkanal des Hermann-Föttinger-Insti-tuts der TU Berlin. Es ist heute noch zusehen auf der Maxim Gorki.

Im Windkanal durchgeführte Messun-gen zeigen, dass bereits bei einfachengeometrischen Körpern (wie Kugeln) dercw-Wert von der Art der beschriebenenUmströmung (laminar oder turbulent)abhängig ist. Unerwarteterweise ist beiturbulenter Umströmung der Wider-standsbeiwert der Kugel sogar geringer.Die Oberflächendellen (Dimples) einesGolfballes bewirken den Umschlag vonlaminarer zur günstigeren turbulentenStrömung bei eigentlich zu geringerGeschwindigkeit. Bei gleicher Kraft kanndaher ein Golfspieler den Golfball weiterschlagen. Die Verminderung des Strö-mungswiderstands eines mehr oderweniger kugelförmigen Körpers durchDellen wird z.B. auch bei Motorradhel-men und bei Helmen von Rennradfah-rern erreicht. Selbst die Nase einesgroßen Passagierflugzeugs wurde zu Test-zwecken mit derartigen Dellen versehen.

Halbkugelschalen haben sehr unter-schiedliche cw-Werte je nach Anströ-mungsrichtung. Dies wird ausgenutztbeim Schalenkreuzanemometer. Dabeisind mehrere Halbkugelschalen drehbarum eine gemeinsame Achse angeordnet.Bei Windströmungen werden einige die-ser Schalen von vorn und andere vonhinten angeströmt, so dass sich die Ach-se dreht. Die Drehzahl ist ein Maß für dieWindgeschwindigkeit, die damit gemes-sen werden kann. Schalenkreuzanemo-meter kann man manchmal an Häusern,hohen Baukranen sowie an Umwelt Mess-stationen im Straßenverkehr sehen.

Die Tragflügel der Flugzeuge sollenhauptsächlich einen dynamischen Auf-trieb erzeugen. Schon Lilienthal hattesich den Aufbau von Flügeln bei Vögeln

abgeschaut und daraufhin seine Flugap-parate mit gewölbter Flügelform gebaut.Windmühlen hatten zu dieser Zeit nochebene, z.T. bespannte Flügel, die schrägin den Wind gestellt werden konnten.

Beim Vogelflug kann man eine Keil-form bzw. die Fluganordnung in Formeiner 1 beobachten. Hierbei wird durchabströmende Wirbel Auftrieb für dienachfolgenden Vögel bewirkt. Die Ge-brüder Wright montierten Tragflügel-entwürfe beweglich auf einem Fahrradund bestimmten durch Vergleich denbesseren Tragflügel. Sie landeten mitihrem selbstgebauten Flugzeug sogareinmal in Tempelhof.

Ein Beispiel aus der Bionik ist dieeiner Haifischhaut nachempfundeneFolie, mit der Tragflügel von Flugzeugenbespannt werden können, um durcheinen verringerten Reibungswiderstandden Kerosinverbrauch um einige Prozentzu verringern. Im Sportbereich wurdenan der Haifischhaut orientierteSchwimmanzüge entwickelt.

Der dynamische Auftrieb, der eineQuerkraft senkrecht zur Anströmungs-richtung darstellt, stellt sich auch ein,wenn man einen um seine Längsachserotierenden Zylinder anströmt (Magnus-Effekt). Dies nutzte Flettner zum Antriebseines Schiffes aus, ein Prinzip, welchesz. Zt. wieder im Gespräch ist und Segel-schiffen Konkurrenz machen kann.

Auch beim Tennis, Tischtennis undFußball können diese Querkräfte gezieltbewirkt werden (Anschneiden des Balles:»Spin«), um den Bällen eine unerwarteteRichtungsänderung aufzuprägen. Stati-scher Auftrieb (in ruhender Flüssigkeit,d.h., wenn das Fluid nicht strömt) liegt

dann vor, wenn man versucht, ein StückSeife (leichter als Wasser) in der Bade-wanne unter die Wasseroberfläche zudrücken. Die Seife versucht immer wie-der, nach oben zu kommen. Archimedesentdeckte seinerzeit das Phänomen desstatischen Auftriebs beim Prüfen, obeine Krone wirklich aus Gold bestand.

Insekten wie der Wasserläufer könnenauf der Wasseroberfläche infolge derOberflächenspannung laufen; zu sehenoft in ruhenden Gewässern.

Wirbelbildung an umströmten Körpernkann diese durch Querkräfte zu uner-wünschten Schwingungen anregen, z. B.Schornsteine und Türme; dieses Fachge-biet nennt sich Gebäudeaerodynamik.Zum Vermeiden dieser Schwingungensieht man manchmal ein um solche Kör-per gewickeltes Blech (Scruton-Spirale),welches die gleichmäßige Wirbelab-lösung mit Wegschwimmen der Wirbel(Karman´sche Wirbelstraße) vermeidensoll, denn Schwingungen können zumBruch eines Körpers führen. Dies spieltauch eine wichtige Rolle bei (trag-flügelähnlichen) Schaufeln von Strö-mungsmaschinen.

Zur wohlverdienten Nachtruhe wirdnoch schnell geduscht. Dabei lässt sichder Badewannenwirbel (Tornado imKleinformat) beobachten. Das Wasserverschwindet im Rohrleitungssystem,welches mit Hilfe der Gleichung von Bernoulli berechnet werden kann.

Panta rhei : Alles fließt, auch die Zeit;diese allerdings nur in eine Richtung.

Prof. Dr.-Ing. Dieter Korschelt, Fachbereich VIII

Wenn Phänomene fesseln!

Umströmung eines Pkw-Modells

Foto: Korschelt

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Eine seit dem Sommer 2006 bestehen-de Zusammenarbeit zwischen demFachbereich V, Landschaftsarchitekturund Umweltplanung, der TFH und derGemeinde Neuenhagen bei Berlin hatteihren vorläufigen Höhepunkt Ende April,als sich rund 70 interessierte Bürger imlokalen Bürgerhaus einfanden, um diePräsentation ausgewählter Entwürfeder Studierenden des 6. Semesters zuerleben und kritisch zu begleiten.

Für die Studierenden des FachsFreiraumgestaltung und Entwurf, unterLeitung von Dipl.-Ing. Jorg Michel undDipl.-Ing. Elisabeth Gerke-Puck, war diese öffentliche Präsentation eineinteressante Aufgabe, die praxisbezoge-ner nicht hätte sein können. Galt esdoch den unmittelbar betroffenen Bürgern zu vermitteln, welche unter-schiedlichen Potenziale die einzelnenplanerischen »Visionen« in sich tragenund welche Veränderungen damit ein-hergehen. Dies erfordert neben einem

gestalterischen roten Faden, Einfachheitund Prägnanz in der Darstellung aucheine Vorstellung für die Auswirkungender Planungen.

Fast alle der Anwesenden verfolgtendie zweieinhalbstündige Veranstaltungbis zum Ende mit und beteiligten sichrege an der anschließenden Diskussion.Die Studierenden präsentierten denBürgern von Neuenhagen ein breites

Spektrum an Ideen für die Entwicklungdes Süd-Neuenhagener OrtskernsBollensdorf sowie für die zwei örtlichenFriedhöfe, dem Orts- und dem Wald-friedhof.

Nun ist die Friedhofsplanung ein Feld,in dem Landschaftsarchitekten seitjeher federführend planen. Mit den präsentierten Arbeiten wurde nun auchdeutlich, dass Landschaftsarchitekturim Bereich der Stadtplanung eine fürFreiraum, Bebauung und Verkehrs-erschließung gleichermaßen ganzheitli-che Betrachtungsweise nutzt, um zufeinfühligen und überzeugenden Lösun-gen für Mensch und Umwelt zu kommen.

Dies wissen die Bewohner derGemeinde Neuenhagen seit den erstenVorentwurfspräsentationen im Herbst2006 zu schätzen und unterstrichen bei den Entwurfsvorstellungen ihrenWunsch, die bisherige erfolgreicheZusammenarbeit fortzusetzen.Oliver Kölling, 6. Semester Landschaftsarchitektur

Neue Konzepte für NeuenhagenKünftige Landschaftsarchitekten stellen Bürgern Planungen vor

Im März 2007 verstarb nach langerschwerer Krankheit Prof. Hans-DieterFriedrich im Alter von 78 Jahren. Die Beisetzung fand im engsten Familien-kreis statt.

Hans-Dieter Friedrich wurde 1929 in Halle/Saale geboren. Er besuchte dortdie Oberschule und absolvierte an-schließend eine Ausbildung zum Elektro-installateur. Es folgte ein Studium derElektrotechnik an der TU Berlin. An derdamaligen Ingenieurakademie Gauß warHans-Dieter Friedrich ab 1967 als neben-beruflicher Lehrbeauftragter tätig.

Zum Sommersemester 1968 übernahmer als hauptberuflicher Dozent die Lehr-gebiete Grundlagen der Elektrotechnik,Elektronik und Datenverarbeitung an derIngenieurakademie Gauß. Die Ernennungzum Professor erfolgte am 1. April 1971an der neu gegründeten TFH Berlin. Seit

April 1972 war Prof. Friedrich stellvertre-tender Fachbereichssprecher des Fach-bereichs 13 (Informatik). Später wurde erProdekan des Fachbereichs VI Informatik.

Lange Jahre erstellte Prof. Friedrich dieLehr- und Einsatzplanung des Fach-bereichs mit Papier, Bleistift und vorallem einem guten Radiergummi. DerFachbereich Informatik wuchs in den 80erJahren bis zu einer Studierendenzahl vonknapp 1.000. Hans-Dieter Friedrich hattenicht nur für jedes Problem ein offenesOhr, er setzte sich persönlich ein undlöste mit seinem unermüdlichen Engage-ment organisatorische Notlagen. Durchseine vielseitigen Verbindungen zur Indu-strie hielt er den Fachbereich stets praxis-nah und entwicklungsorientiert.Hans-Dieter Friedrich war bei seinen Kol-legen, Studierenden und Mitarbeiterngleichermaßen beliebt. Seine Hilfsbereit-schaft – vor allem bei neu berufenen Kol-

leginnen und Kollegen – reichte weitüber die Grenzen des Alltäglichen.

Am 30. September 1994 erreichteHans-Dieter Friedrich die Altersgrenzeund wurde in den Ruhestand versetzt.Auch nach seiner Pensionierung über-nahm er bis zum Sommersemester 2003Lehrtätigkeiten, BAföG-Sprechstundenund die Koordination der Betreuungen imPraktischen Studiensemester.

Im Fachbereich Informatik und Medienbleibt Hans-Dieter Friedrich allen, die ihnkannten, unvergessen.

Prof. Walter Böttcher, Angelika Mannschitz, FB VI

Foto: Beutler

Abschied von Prof. Hans-Dieter Friedrich

Aus einer neuen Perspektive: Die Kirche von

Neuenhagen aus der Luft.

Foto: Mallwitza

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campus

Personal

AusländerbeauftragteProf. Dr. Gudrun Kammasch ist Ausländerbeauftragte der TFH.Ihre Sprechstunden sind donnerstags von 10 - 12 Uhr, im Raum015, Haus Gauß. Hilfesuchende erhalten Rat bei Wohnungspro-blemen, im Umgang mit Behörden und bei Studienproblemenund Informationen zu Förderungsmöglichkeiten.

Willkommen an der TFH· Jörg Albin, FB IV, Technischer

Angestellter, Forschungsassistent· Holm Angermüller, FB I, Angestellter

in der Datenverarbeitung· Katharina Kaiser, FB V,

Technische Angestellte· Thomas Koch, FB VI, Angestellter DV· Axel Lausch, Akademisches

Auslandsamt, Forschungsassistent· Birgit Lautner, FB VIII, Technische

Angestellte, Forschungsassistentin· Dennis Morauf, FB III, Technischer

Angestellter, Forschungsassistent· Ralf Nitz, Abt. III, Angestellter,

Haustechniker· Daniel Oltmanns, FB VI, Technischer

Angestellter, Forschungsassistent· Martin Senz, FB V, Technischer

Angestellter, Forschungsassistent

Weiterbeschäftigung· Stefanie Henke, FB III, Angestellte

Ausgeschieden· Hendrik Dünkel, FB II, Angestellter

Zu einer kleinen Feierstunde imRahmen ihres 25-jährigenDienstjubiläums lud der Präsi-dent herzlich ein: Beate Jurka arbeitet in der Cam-pusbibliothek und Egon Guto-wski ist am Fachbereich VIII imLabor für Film und Fernsehentätig.

Im Anschluss an eine Sitzungdes Akademischen Senats fandim April ein kleiner Empfangstatt. Dabei wurden Professoren– verbunden mit einem herzli-chen Dank – vom TFH-Präsiden-ten Prof. Dr.-Ing. Thümer in denwohlverdienten Ruhestand ver-abschiedet: (von links nachrechts) Prof. Dr.-Ing. Arnold Kra-wietz (FB VIII), Prof. Dr. LotharBrandt (FB VIII), Präsident Prof. Dr.-Ing.Reinhard Thümer sowie Dr.-Ing. Klaus

Hamaekers (FB III). Prof. Dr. Rudolf Baierl(FB II) war nicht anwesend.

Foto: Pluntke

Verabschiedung in den verdienten »Ruhestand«

Präsident Dr. Reinhard Thümer (links) dankte Beate Jurka

(Campusbibliothek) und Egon Gutowski (FB VIII) für ihre Mit-

arbeit und ihren Einsatz für die TFH Berlin

25 JahreÖffentlicher Dienst

Suchtberatung:Schwerpunkt Alkohol

Als Wolfgang Fitzer vor mehr als 20 Jah-ren das letzte Glas trank, wusste er:»Jetzt oder nie muss sich etwas ändern.«Ich musste etwas verändern in meinerPersönlichkeit und meinem Umgang mitAlkohol. Ich begab mich in eine Klinikund machte eine 21-tägige Entgiftung.Anschließend besuchte ich eine Selbst-hilfegruppe, die ich später auch leiteteund bis zum heutigen Tag regelmäßig –einmal wöchentlich – besuche.”

Seit dem Sommersemester steht Wolf-gang Fitzer allen TFH-Mitgliedern als

ehrenamtlicher Sucht-berater der TFH zurVerfügung, als Ge-sprächspartner, deraus eigener Erfahrungdie Alkoholproblema-tik kennt.

Eine weitere Mitar-beiterin an der TFH, an die Sie sich wen-den können, ist Gisela Boa (HRZ, HausBauwesen App. 2376).

Für ein vertrauensvolles Gesprächgarantieren beide Ehrlichkeit und Ver-schwiegenheit.· Wolfgang Fitzer (Tel. 2444),

Suchtberater der TFHFoto: Helbig

Neuer Arbeitsplatz?

Foto: Wilde

Im richtigen Moment die Kamera zurStelle: Gabriele Helbig fand diesen Anblick auf dem Weg zur Arbeit. Ob da ein Kollege oder eine Kollegin aus dem Präsidialgebäude versetztwerden soll?

Ein besonderer Arbeitsplatz wurde vor dem

Präsidialgebäude entdeckt.

Foto: Frie

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2007 hat es das Schwimmteam derTechnischen Fachhochschule Berlingeschafft: Als beste deutsche Hoch-schule gewann die TFH die Mann-schaftswertung bei der DeutschenHochschulmeisterschaft im Schwimmenin Hamburg. Mit 345 Punkten landetedie TFH weit vor der Wettkampfgemein-schaft (WG) Würzburg (203 Punkte), derUni Bochum und WG Berlin. Nach dem2. Platz 2005 kletterte das TFH-Teamjetzt ganz nach oben auf das Treppchen.

Die Studierenden Britta Steffen (Wi.-Ing.Umwelt), Nicole Hetzer (Betriebswirt-schaftslehre, dual), Dorothea Brandt(Betriebswirtschaftslehre, dual), AlessaRies (Veranstaltungstechnik), ErnestFahrland (Kartographie), Robert Wanja(Kartographie), Moritz Zimmer (Medien-informatik) und Björn Kreemke (Wi.-Ing.Umwelt) holten für die TFH in den Einzel-wettbewerben acht deutsche Meister-titel, sechs deutsche Vizemeistertitel,fünf Drittplatzierungen und acht deut-sche Meistertitel in den Staffeln.

Britta Steffen und Nicole Hetzer absol-vierten dabei ein sensationelles Programm.

Steffen eroberte fünf Einzel- und sechsStaffeltitel. Hetzer stand ihr mit drei

Einzeltiteln, drei Vizetiteln und ebenfallssechs Deutschen Staffeltiteln nicht nach.

Starke Leistungen zeigten auch dieMänner, die sich der starken Konkurrenzin keinem einzigen Wettbewerb entschei-dend beugten. Die Überraschung war diegeschlossene Mannschaftsleistung, ohnedie der Erfolg nicht möglich gewesenwäre. Nur eine einzige Staffel konnte voneiner anderen Hochschule gewonnenwerden! Das Hochschulsport-Schwimm-team der TFH war an diesem Wochen-ende nicht zu schlagen! Britta Steffen,Nicole Hetzer und Dorothea Brandt wer-

den an der Universiade für das DeutscheTeam starten. Herzlichen Glückwunschden TFH-Studierenden.

Die ErgebnisseDeutsche Meistertitel sammelten:

Britta Steffen über 100 m Freistil, 100 mRücken, 50 m Schmetterling, 50 mRücken, 50 m Freistil; Nicole Hetzer über400 m, 200 m Lagen und 400 m Freistil.

Vizemeistertitel ergatterten: NicoleHetzer über 200 m Rücken, 200 m Brustund 50 m Rücken; Ernest Fahrland mit200 m Rücken und Dorothea Brandt mit50 m Schmetterling und 50 m Freistil.

Das TFH-Team holte Meistertitel in denStaffeln: (Mixed) 6 x 50 m Freistil, 6 x 50 mBrust, 6 x 50 m Schmetterling, 8 x 50 mLagen und 6 x 50 m Rücken; Frauen: 4 x100 m Freistil und 4 x 100 m Lagen; Männer: 4 x 100 m Freistil.

Auch mit Drittplatzierungen konntendie TFH-Schwimmer punkten: Britta Stef-fen über 100 m Schmetterling, DorotheaBrandt 100 m Freistil, Ernest Fahrland 100 m Rücken, Robert Wanja 50 m Freistilund Männer 4 x 100 m Lagen. red

Deutsche Hochschulmeisterschaften:

Bestes Schwimmteam kommt aus der TFH

40 hochschulsport

Die TFH Presse 4|2007 erscheint Anfang Oktober.Redaktionsschluss ist am 27. August 2007.

Das gut gelaunte Siegerteam

Fotos: privat