José Argüelles - Maya-Faktor

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Die Kosmische Ordnung Der Weg zum Über schreiten technologischer Begr enzungen > Der Maya-Fak t or < von José Argüelles Sonderaus gabe mit allen Graphiken der englischen Original-Version

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Die Ko s m is c he Or d n u n gDe r We g z u m Üb e r s c h r e it e n t e c h no lo g is c h e r Be g r e n z u n g e n

> De r Ma ya -Fa k t o r <

vo n J o s é Ar g ü e lle s

S o n d e r a u s g a b e m it a lle n Gr a p hik e n

de r e ng lis c he n Or ig ina l-Ve r s ion

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In seinem epochalen Werk erklärt Jose Argüelles, daß die Geschichte der Menschheit von dem Gro- 

ßen Zyklus geprägt wurde, der dem Maya-Kalender zufolge von 3113 vor Christus bis 2012 nach 

Christus dauert. Dieser Große Zyklus besitzt nach seiner Auffassung die Gestalt eines riesigen Strahls,

der die Galaxie durchschneidet und dessen Lichtkegel Erde und Sonne durchwandern. Wir erfahren,

daß die Perioden irdischer Geschichte sich nach diesen »galaktischen Epochen« richten, die bereits 

von den Maya mathematisch und symbolisch erfaßt wurden. Argüelles begreift uns Menschen als mit 

den notwendigen Kräften begabt, um uns auf direktem - sinnlichem und biomagnetischem - Wege mit 

der Energie-Information dieses Strahls in Verbindung zu setzen. Da die Astro-Physik heute bereits von 

»Dichte-Wellen« spricht, die durch den leeren Raum jagen und die Evolution beeinflussen, nimmt die 

synchronistische Bedeutung des Maya-Kalenders durch Argüelles wahrhaft prophetische Züge an.

Der Forscher aus Leidenschaft plädiert für eine tiefgreifende Bewußtseinsverlagerung, bei der wir 

lernen, Zeit und Evolution aus einer neuen, multidimensionalen Perspektive zu betrachten.

AutorDr. phil. Jose Argüelles ist Künstler, Dichter, visionärer Historiker, Autor und Mitautor einer Reihe

wichtiger Werke. Er gehört zur Stammfakultät der Union Graduate School und koordiniert dort das

Programm für Kreative Künste. Er wohnt und arbeitet in Boulder, Colorado.

Gewidmet meinem Lehrer, dem unvergleichlichen C. T. Mutpo 

Dieser Text ist eine spezielle deutsche Version der ursprünglichen englischen Ausgabe.,des "Maya- Faktors". Besondere Aufmerksamkeit wurde den graphischen Informationen geschenkt. Außerdem sind 

wieder die ursprünglichen Kapitelabschnitte gewählt, die in der deutschen Ausgabe im Goldmann- 

Verlag um einen gekürzt wurden. Da die Goldmann Ausgabe vergriffen ist und von diesem Verlag 

vorläufig auch nicht neu verlegt wird, haben wir diese Version als Studienunterlage geschaffen, um 

den Galaktischen Code der Erde und der Menschheit basisgerecht studieren zu können.

Das Studium dieser wissenschaftlichen Literatur des Maya-Faktors ist eine elementare Vorausset- 

zung, um ein Verstehen der vier-dimensionalen ZEIT und ihrer gesetzmäßigen Auswirkungen zu er- 

möglichen.

Deutsch-sprachige Transformatoren

&

Überbringer des Maya-Wissens

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Vorwort 5von Brian Swimme

Einführung 9Das Geheimnis der Maya: Sie transzendierten die Wissenschaft .

1. Meine 33-Jahre Suche nach den Maya 15

2. Die Maya: Adepten der Harmonie . 30

3. Die galaktischen Herrscher und die Zahlen des Schicksals 45

4. Der Webstuhl der Maya - Das enthüllte Harmonikalische Modul 56

5. Die Geschichte & das Sonnensystem -Die galaktische Perspektive 656. Das Ende des Zyklus: Synchronisation mit dem All 79

7. Technologie und Transformation 91

8. Das kommende Sonnenzeitalter 109

9. Kleine Fibel des resonatorischen Paradigmas 126

10. Das Maya-System der harmonikalischen Zahlen 129

Anhang A: 131Die symbolische Bedeutung der Zahlen 1-13 und der zwanzig HeiligenZeichen

Anhang B.: 133Der 52-Jahre-Zyklus und die tägliche Kalenderrunde

De r Ma ya -Fa k t o rDe r We g z u m Üb e r s c h r e it e n t e c h n olo g is c h e r Be g r e n z u n g e n

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Inhaltsverzeichnis

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Unter Sinologen kursiert eine unverbürgte Le-gende über die ersten Gelehrten des Westens -

eine Gruppe von Jesuiten -, die sich im siebzehntenJahrhundert an das Studium des I Ging wagten. Manstürzte sich mit viel Schwung und großen Hoffnungenauf das Projekt, erlernte die Sprache, entzifferte die Be-deutungen, erwog hin und her. Dann kam die Kata-strophe: Die hochintelligenten jungen Männer wur-den einer nach dem andern verrückt. Die Schwierig-

keit, der Weisheit des I Ging mit den Kategorien west-lichen Denkens beizukommen, hatte die eifrig bemüh-ten jungen Leute einfach überfordert. Am Ende sahsich die Societas Jesu gezwungen, jedes weitere Studi-um dieser exotischen chinesischen Schrift zu verbie-ten.

Sollte diese Geschichte vielleicht auch nicht den hi-storischen Tatsachen entsprechen, so wirft sie doch einvielsagendes Licht auf die vorliegende Studie von Dr.Josè Argüelles. Denn auch er hat sich mit ganzem Her-

zen auf etwas geworfen, was sich für den westlichenGeist wie eine hermetisch versiegelte Wissenschaft aus-nimmt: das System des Tzolkin der Maya. Sein ganzesLeben lang hat Dr. Argüelles nun schon dies Rätselumkreist; jetzt tritt er mit seiner persönlichen Lesartdes Tzolkin an die Öffentlichkeit - und es ist in der Tateine gewagte Lesart. Da wird von uns erwartet - nebenvielen anderen gleichermaßen »unverschämten« Be-hauptungen -, folgende Punkte ernsthaft in Betrachtzu ziehen:

Erstens, daß die Menschheitsgeschichte zum wesent-lichen Teil durch einen galaktischen Strahl geformtwird, den sowohl Erde wie Sonne während der vergan-genen 5000 Jahre durchwandert haben, und daß wirsehr wahrscheinlich mit einem Augenblick der Trans-formation rechnen müssen, sobald wir am Ende diesesStrahls angelangt sind, was im Jahre 2012 n. Chr. derFall sein soll.

Zweitens, daß die Handlungen und Weltanschau-ungen ganzer Kulturen von der jeweiligen Beschaffen-heit galaktischer »Gezeiten« bestimmt werden, derenCode von den Maya sowohl mathematisch wie sym-bolisch festgehalten wurde.

Vorwortvon Brian Swimme

Drittens, daß jeder Mensch das Potential besitzt,unmittelbar - auf extrasensorischem, sinnlichem undelektromagnetischem Wege - mit der Energie/Informa-tion dieses Strahls in Verbindung zu treten und, da die-ser Strahl unmittelbar vom Herzen der Galaxie aus-geht, auf diesem Wege seinen eigenen wahren Geist,seinen höheren Geist, seinen tiefsten Geist wachrufenkann.

Zweifellos werden viele meinen, Dr. Argüelles seinun auch den Gang jener Jesuiten gegangen, die im IGing versanken, werden sagen, Dr. Argüelles hätte sichselbst bis zum Wahnsinn, zur Manie, zur Hoffnungs-losigkeit seinen privaten Phantasmagorien ausgeliefert.Er ist sich gewiß bewußt,~ wie schockierend seineSchlußfolgerungen sind. Gleich zu Beginn warnt er unsaufrichtig: »Für mich hieß das, daß ich einen Sprungwagen, mich sozusagen in den Abgrund stürzen muß-te, in geistige Bereiche hinein, die - gemessen an denkulturell gültigen Normen - für ausgestorben oder tabu

gelten.«Fest steht aber auch, daß seine Arbeit die untrügli-

chen Kriterien jeder neuen Vision von der Wirklich-keit an den Tag legt: viel Schlamm und viel Extrava-gantes . . . was an sich schon die Lektüre dieses Bucheszur Herausforderung macht, einmal abgesehen von derkosmologischen Tragweite seiner Behauptungen.

Dies vorausgeschickt, will ich aber dem Leser gleichverraten, warum ich der Meinung bin, die Vision desDr. Argüelles habe profunden Wert. Ich bin nämlich

überzeugt, daß jede Vision von Wesen und Form desUniversums, die uns keinen Schock versetzt, heutewertlos für uns ist. Wir dürfen nicht vergessen, daß jawir es sind, wir, die westlichen Vernunftmenschen, dierationalen, demokratischen, weltlichen, christlich-jü-dischen Zivilisationsanbeter, die den ganzen PlanetenErde mit unseren Atomwaffen zur Geisel gemacht ha-ben. Wir modernen Industriebürger sind es, die denÖkotod aussäen, der inzwischen alle Kontinente erfaßthat.

Nennt man heute ein Weltbild »vernünftig«, sagtman damit, daß es in unsere moderne Weltanschau-ung paßt, die diesen weltweiten Terror angezettelt hat

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und ihn auch nach wie vor stützt. Wir brauchen keine»vernünftigen« Weltbilder mehr. Wir brauchen die un-verschämt wildesten Visionen des Universums, die wirnur auftreiben können. Die Vision des Dr. Argüelleswird genau diesen Anforderungen gerecht.

Aber seine Vision ist nicht nur wild. Mit dem un-trüglichen Gespür des Genies weiß Dr. Argüelles ge-

nau, daß westliche Wissenschaft und westliche Gesell-schaft nur dann hoffen können, jemals wieder ins Lotzu kommen, wenn sie die Kosmologie der Urvölker,vor allem die der Maya, assimilieren. Warum kommtden Kosmologien der Urvölker diese entscheidende Be-deutung zu? Weil sie alle bei der gleichen Überzeugungansetzen: daß die Erde, die Sonne, die Galaxie, dasUniversum, kurz alles überall von Leben und Intelli-genz erfüllt ist.

Was wir brauchen, ist Bescheidenheit. Wir, die wir

von der modernen Weltanschauung geprägt sind - dergleichen, die den Rahmen für Militarismus, Konsum-wahn, männlichen Chauvinismus und Anthropozentrikliefert-, haben es dringend nötig, uns unsere tödlichenFehler einzugestehen. Wir gingen einst von der An-nahme aus, das Universum sei tot, ein Raum ohneGefühl, ohne Intelligenz, ohne inneren Plan. Werdenwir den Mut aufbringen können, dies tödliche Miß-verständnis abzuschütteln? Werden wir weise genugsein, uns den Maya und ihrer Wissenschaft zuzuwen-den und die Wahrheit über das Universum zu lernen?

Im verbleibenden Teil dieser Einführung möchte ichmich ausführlicher mit den drei »unverschämten« Be-hauptungen des Dr. Argüelles auseinandersetzen. Damein eigenes Fach das der mathematischen Physik ist,spiegeln meine Gedankengänge freilich den Rahmender zeitgenössischen Wissenschaft wider. Doch mußich hier ausdrücklich betonen, daß ich nicht vorhabe,die Vision der Maya in die Kategorien moderner Wis-senschaftlichkeit zu zwängen. Die Kosmologie der Mayaläßt sich gar nicht in die Kategorien der modernen

Wissenschaft übertragen. Es ist aber zur Zeit eine post-moderne Wissenschaft im Entstehen begriffen - einewissenschaftliche Orientierung, die versucht, die Welt-bilder der Urvölker mit der Weltanschauung der mo-dernen Wissenschaft zu vereinbaren. Und was ich hiersage, kommt aus dem Standpunkt genau dieser ganz-heitlichen, allgemeinmenschlichen, post-modernenWissenschaft.

Erstens also der galaktische Strahl, den wir den Mayazufolge durchwandern. Gleich vorweg möchte ich an-

merken, daß in der modernen Wissenschaft nie voneinem solchen Strahl die Rede war, wie ihn die Mayabeschreiben. Doch sind Physiker vor nicht allzu langer

Zeit darauf gestoßen, daß wir in vielerlei Hinsicht durchStrahlen beeinflußt werden, die durch die Galaxie schie-ßen - und das an sich ist schon sensationell genug. Diegegenwärtige Astrophysik beschreibt diese Strahlen alsDichte-Wellen, die durch die Galaxie jagen und diegalaktische Evolution beeinflussen. Zum Beispiel wardie Geburt der Sonne das Resultat eines solchen Strahls.

Die Dichte-Welle kam vorbei, brachte einen Riesen-stern zum Glühen, der daraufhin explodierte und sounsere Sonne gebar.

Ja, jegliche Sternenbildung geht in erster Linie auf die Aktivität dieser Strahlen zurück, die unsere Galaxiedurchkreuzen. Wir können uns jetzt daranmachen, dieTheorie einer »Galaxie als Organismus« auszuformu-lieren, d.h. als Organismus, der in eigener Regie seineEvolution betreibt. Wir Astrophysiker sprechen voneiner »eigenorganisierenden Dynamik« der Galaxie.Oder wir sprechen, auch dies ist ein mehrorganismischer Standpunkt - von der »Entfaltung« derGalaxie, wobei die Geburt von Sternen hier als Teil derEpigenese der Galaxie gesehen wird. Die Sonne wirdbei dieser Betrachtungsweise von einer Dynamik be-lebt, die von einem galaktischen Mittelpunkt aus gere-gelt wird - so, wie etwa das Auge eines Frosches voneiner Dynamik belebt wird, die vom Mittelpunkt sei-nes eigenen Organismus ausgeht.

Die offensichtliche Frage ist nun, wie weit diesergalaktische Dynamismus bei der Entwicklung der Son-

ne und der Evolution ihres Planetensystems eine Rollespielt. Anders gefragt: Beschränkt sich die Dynamikder Galaxie nur auf die Ingangsetzung der Sonne undüberläßt sie und die Erde daraufhin sich selbst? Oderist der galaktische Strahl unmittelbar an der Evolutionvon Leben beteiligt?

Hier sind zwei Kommentare angebracht. Erstens läßtsich eindeutig feststellen, daß die Galaxie unentwegtan der Evolution der Erde und allen Lebens auf ihrbeteiligt ist. Die galaktischen Dichte-Strahlen sind über

den gesamten Zeitraum hinweg, den die Sonne exi-stiert- 4,55 Milliarden Jahre -, durch die Galaxie ge-wandert, und jedesmal, wenn sie die Sonne passieren,verändern sie deren Dynamik und damit die Strahlungs-energie, in die die Erde getaucht ist. Ich trage keinenZweifel daran, daß die Evolutionsbiologen in demMaße, wie sie hierüber nachzudenken beginnen, zuexakten Formulierungen gelangen werden, wie dieEntwicklung des Lebens auf der Erde von dieser Dy-namik geprägt worden ist. Wir werden uns zunehmendklarer darüber werden, daß die Form etwa des Blattes

einer Ulme nicht nur auf die natürliche Selektion un-serer Erde, sondern auf das gesamtgalaktische Gesche-hen zurückzuführen ist.

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Zweitens müssen wir zugeben, daß es für die mo-derne Wissenschaft ganz einfach unmöglich war, dieExistenz eines galaktischen Strahls, so wie ihn die Mayabeschreiben, wahrzunehmen. Die moderne Wissen-schaft konzentrierte sich auf das Materielle und dessenPositionswandel. Alle Eigenschaften - Farbe, Geruch,Emotion, Gefühl, Intuition - wurden als zweitrangig

betrachtet und außer acht gelassen. Mit anderen Wor-ten: Wir haben uns a priori auf einen Bewußtseins-modus beschränkt, der niemals zur Wahrnehmung desgalaktischen Strahls der Maya führen konnte.

Gleichzeitig muß aber auch anerkannt werden, wieschwierig es im Grunde für die moderne Wissenschaftwar, das zu leisten, was sie geleistet hat. Zum Beispielist die empirische Feststellung, daß die Sonne über-haupt einen Anfang hat, eine Leistung, zu der ein sehrhoher Bewußtseinsgrad gehört. Man denke nur, wieexotisch das Bewußtsein werden mußte, um tatsäch-

lich erkennen zu können, daß die Kontinente sich be-wegen! Um das Echo des uranfänglichen Feuerballshören zu können, mit dem vor zwanzig Milliarden Jah-ren die Zeit einsetzte! Wenn wir die spezifischeBewußtseinsentwicklung der modernen Wissenschaftvoll zu schätzen wissen, können wir auch anfangen, ihreblinden Flecken zu verzeihen und uns für andereBewußtseinsmodi zu öffnen, die sich im Verfolgen an-derer kultureller Ziele entwickelten.

Die Maya waren als Volk von einem anderen kultu-

rellen Ziel berauscht, und das erforderte eine völligandere Bewußtseinsentwicklung. Während die moder-nen Wissenschaftler in der Lage sind, die physikali-schen Auswirkungen der durch die Galaxie schießen-den Dichte-Strahlen empirisch nachzuweisen, konn-ten die Maya auf dem subjektiven ErfahrungswegeStrahlen mit anderen Auswirkungen aufdecken - Strah-len, die nicht Geburten und Funktionen von Sternenbeeinflußten, sondern Geburten und Funktionen vonGedanken, Visionen, Überzeugungen. Wahrscheinlichaber - und ich persönlich bin davon überzeugt - haben

sowohl die modernen Wissenschaftler als auch die Mayadie gleichen Strahlen im Auge gehabt. Die modernenWissenschaftler haben einen Bewußtseinsmodus ent-wickelt, der sie in die Lage versetzte, die physikalischenAuswirkungen dieser Strahlen zu artikulieren, währenddie Maya ein Bewußtsein entwickelten, das sie in dieLage versetzte, die übersinnlichen Auswirkungen die-ser Strahlen zu artikulieren.

Zweitens: die galaktische Zeitenfolge. Die Mayalehrten, nach Darstellung von Dr. Argüelles, daß zu

 jeder Ära eine bestimmte Eigenschaft gehöre, die durchbestimmte Handlungstendenzen hervorstechen, unddaß all dies im Code des Tzolkin vorgeprägt sei. Wersich daher in dem galaktischen Code der Zeitenfolge

auskennt, der kann auch ihr Eintreten voraussagen undsich entsprechend - und um so effektiver - verhalten.Diese Art Orientierung an der Weltharmonie war eingemeinsamer Zug fast aller Urvölker, obwohl vielleichtkein Volk so nuanciert zu Werke ging wie die Maya.Überdies kennt die antike und mittelalterliche religiö-se Überlieferung des Westens einen ähnlichen Zeit-

begriff, demzufolge jeder Zeitpunkt oder jede Ära ihrspezifisches Attribut hatte, ganz wie es der Thron desAllmächtigen vorschrieb. Wer um die Eigenschaft desZeitpunktes Bescheid wußte, der war in der Lage, dasnuminöse Walten bis ins Tiefste zu erforschen.

Ich selbst finde meinen Zugang zu diesem Konzeptder »galaktischen Zeitenfolge«, indem ich mir die zwan-zig Milliarden Jahre kosmischer Geschichte anschaue.Wenn wir betrachten, was wir gesichert von diesemGeschehen wissen, dann sehen wir, daß jede Ära ihrebesondere Eigenschaft besitzt, ihren »unverwechselba-

ren Moment«, ihre spezifische Kreativität.

So war zum Beispiel eine halbe Million Jahre nachEinsetzen des kosmischen Epos die Zeit reif für dieBildung der Wasserstoffatome. Wir müssen hier beto-nen, daß dieser kreative Akt nur konsequent aus derEigenschaft des Kosmos als Makrophase zu erklärenist. Vor diesem Zeitpunkt waren noch keine Wasserstoff-atome entstanden, und auch nach diesem Zeitpunktentstanden keine. Aber zu genau diesem einen Zeit-punkt konnten Wasserstoffatome zu Quintillionen ins

Dasein springen - und taten es auch. Es gibt für alleZeitabschnitte des kosmischen Epos Dutzende solcherBeispiele; aber bleiben wir besser beim Auftauchen derWasserstoffatome, um klarzustellen, daß zu jeder kos-mischen Periode von vornherein eine spezifische Akti-vität gehört.

Vor dem Auftauchen des Wasserstoffs hatte sich zwarschon die Möglichkeit ergeben, daß sich hin und wie-der ein individuelles Wasserstoffatom bildete. Aber hier-zu war eine ungeheure Verausgabung an Energie erfor-

derlich. Und das Atom schmolz schnell imUrschmelztiegel dahin. Mühelose und überfließendeKreativität hängt einerseits von einer vorgegebenenDringlichkeit ab, die da will, daß Wasserstoff entsteht,andererseits aber auch vom jeweiligen Zustand desUniversums. Erst als sich, um mit Dr. Argüelles zu spre-chen, »Augenblicksbedürfnis mit universellem Zweckverbündete«, konnte der zündende Funke übersprin-gen. Als der Zustand des Universums sich in die richti-ge Ausgangsposition gebracht hatte, um Wasserstoff-atome ins Dasein zu laden, regneten sie zuhauf. Das

Vorhandensein einer solchen kosmischen und galakti-schen Zeitenfolge ist in den zwanzig Milliarden Jahrendieser Existenz überall nachzuweisen.

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Hier taucht für das westliche Denken sofort die Fra-ge auf: Mag sein, daß es vorbestimmte Zeiten für dieGeburt von Atomen oder von Galaxien oder primiti-ven Zellen gibt. Aber für meine eigenen Gedanken?Für die menschliche Kultur? Soll das alles etwa auchunter dem Einfluß einer galaktischen Vorsehung ste-hen? Damit sind wir bei der Diskussion des dritten

Punktes.Drittens: die persönliche Interaktion mit dem ga-

laktischen Geist. Nun ja, was können wir schon zu die-ser Vorstellung einer galaktischen Intelligenz und Ab-sicht sagen?

Ich habe diesen Punkt bis zuletzt aufgespart, weilwir es hier mit den tiefsten Verdrängungsschichten un-serer westlichen Psyche zu tun haben. Die Maya glaub-ten, mit dem Geist der Sonne in Verbindung zu ste-hen, der für sie Geist und Herz der Galaxie verkörper-

te. Sie hatten das Gefühl, die Galaxie habe »Absich-ten«. Moderne Wissenschaftler nahmen dies zur Kennt-nis und warfen die Maya in den Mülleimer zu denAmmenmärchen. Aber indem wir ihre Weisheit ver-werfen, beweisen wir nur, welch gefährliche Schlagsei-te unsere seelische Verfassung hat.

Unsere intellektuellen Vorfahren im Europa des17.Jahrhunderts konnten sich vor ein brüllendes Tierhinstellen und davon überzeugt sein, daß das Tier kei-ne Gefühle habe. Befragt, wie sie so kaltblütig sein

könnten, erklärten sie, diese Tiere wären einfach nurbeschädigte Maschinen und wie eben alle beschädig-ten Maschinen machten sie einen so unerträglichenLärm.

Wir, die Nachfahren dieser Menschen, haben eben-so verzerrte Wahrnehmungen. Wie sonst ist es erklär-bar, daß wir apathisch mitansehen, wie heute die ganzelebendige Welt rund um den Globus vor Schmerz auf-heult? Ich erinnere deshalb daran, weil ich Hoffnunghabe. Denn wenn uns erst einmal die Wahrheit däm-

mert - daß die Sensibilität von uns modernen Men-schen in all den 50000 Jahren der Existenz des homosapiens noch nie so deformiert war wie jetzt-, dannwerden wir uns sputen, unser volles Spektrum mensch-licher Wahrnehmungen auf psychischem Gebiet wach-zurütteln. Erst dann werden wir unsere Attacke auf dasLeben einstellen. Erst dann werden wir ein ekstatischesLeben führen . . . ganz so wie es die Maya taten.

Unsere Schwierigkeit rührt daher, daß wir den kul-turellen Fehler machen zu meinen, Wasserstoffatome,Sterne und dergleichen seien rein »physikalischer Na-tur« - wir dagegen und unser Seelenleben seien tran-szendenter Natur, also völlig vom übrigen Universumzu trennen.

Die Schöpfungsgeschichte der post-modernen Wis-senschaft bietet einen neuen Ausgangspunkt: das Uni-versum als einziges, vielgestaltiges Energie-Ereignis.Und somit sind menschliches Bewußtsein und mensch-licher Körper und Eulen-Bewußtsein und Eulen-Kör-per allesamt Blüten eines einzigen bedeutsamen kos-mischen Vorgangs. Von einem solchen holistischen

Standpunkt aus können wir zu ahnen beginnen, in-wiefern unsere Gedanken, unsere Knochen und unsereInstitutionen (und die Gedanken, die Knochen unddie Institutionen der Eule) alle miteinander Stoff vomWebstuhl der gleichen fundamentalen heiligen Dyna-mik sind.

Für den, der die Dinge aus dieser Perspektive sieht,stammen »Gefühle« nicht aus seinem transzendenta-len menschlichen Hirn, sondern werden »übertragen«,genauso wie Photonen übertragen werden. Das bestä-tigt schon die allergewöhnlichste Erfahrung. EinMensch, der in der Präsenz einer gewaltigen Granit-klippe steht, wird von allen möglichen Gefühlen er-füllt sein - Gefühle, die der Fels dem Menschen über-mittelt hat. Man stelle sich also einen Maya vor, dervor der Sonne steht, eingetaucht in ihr Licht. Was gehtvor sich? Und was können wir darüber aussagen? Die-ses Geschehen ist, wie jedes andere auch, gleicherma-ßen physisch und psychisch. Wir können in der Spra-che der Quantenphysik sagen, daß ein elektrodynami-scher Austausch zwischen den Photonen der Sonne

und den menschlichen Elektronen stattfindet. Oder wirkönnen von den Gefühlen und Intuitionen sprechen,die sich »innen« abspielen. Eine Gesamtbeschreibungdieses Geschehnisses erfordert, daß beide Pole zusam-mengenommen werden. Die Sonne erhitzt sowohl dieHaut, wie sie auch den Geist entzündet. Die Sonneschenkt sowohl ihre Wärme, wie sie auch ihr inneresGefühl mitteilt. Die Sonne vermittelt einerseits ther-monukleare Energie, andererseits projiziert sie ihreVorstellungen und Forderungen.

Man kann sich kaum all der faszinierenden Gedan-ken erwehren, die den Leser bei der Lektüre diesesBuches von Dr. Argüelles bestürmen . . . Springen Sienur selbst hinein und prüfen Sie alles genau - undmögen Sie, wenn Sie wieder auftauchen, von einer neu-en Kraft beseelt sein, entschlossen, das Ihre zum Wohlund zur kreativen Freude der planetarischen Gemein-schaft unserer Erde beizutragen!

Brian Swimme,Holy Names College,

Oakland

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Seit Rationalismus und Industrielle Revolutionim achtzehnten Jahrhundert ihren Triumphzug

antraten, ist die Binsenwahrheit, die moderne Wissen-schaft sei der Gipfel menschlicher Leistung schlecht-hin, zur Institution avanciert. Der Wissenschaftsglaubeist der Eckstein der Lehre vom materiellen, vom tech-nischen Fortschritt. Der bloße Gedanke, es könne jeeine Wissenschaft gegeben haben, die der heutigenüberlegen war - der wir doch schließlich alle Wohlta-ten unserer weltweiten industriellen Zivilisation ver-

danken-, war bislang praktisch undenkbar. Aber wirsind an den Punkt gelangt, wo das rational Undenkba-re vielleicht die einzige uns noch verbleibende Lösungist, uns den einzig sicheren Ausweg weisen kann ausdem vernichtenden Ansturm von nuklearem Militaris-mus und einer Umweltvergiftung, die den Fortbestanddes Planeten bedroht.

Verbarrikadiert und eifrig auf Absicherung bedacht,bewachen die Kräfte des wissenschaftlichen Materia-lismus mit Argusaugen das Portal ihrer heiligen Hal-

len und haben nur ein einziges Ziel im Sinn: den My-thos von der stets fortschreitenden Herrschaft der Tech-nik aufrechtzuerhalten. Und so wurden denn UFOsund andere paranormale Erscheinungen wie beispiels-weise die rational nicht zu erklärenden Mars-Phäno-mene, die 1976 entdeckt wurden, schnell als »strenggeheim« klassifiziert und dem Auge der Öffentlichkeitentzogen. Doch als am Morgen des 28. Januar 1986 -nur vier Tage, nachdem Voyager 2 ihren triumphalenFlug am Uranus vorbei vollendet und eine Flut vonverwirrenden Daten zur Erde gesendet hatte- die Raum-

fähre Challenger direkt vor dem Auge der Fernsehka-meras und der Öffentlichkeit explodierte, da wurde,in diesem grauenerregenden Feuerball, dem Mythosvom Triumph der Technik ein empfindliches Leck ge-schlagen.

Durch diesen Spalt des Zweifels und der Verwund-barkeit, jäh aufgerissen durch die schicksalhafte Missi-on der Challenger-Fähre, blickt heute wohl so man-cher intelligente Zeitgenosse und fragt sich kritisch wienie zuvor, was es denn mit der Technik und der »Un-

fehlbarkeit« der modernen Wissenschaft letztlich auf sich habe. Durch diesen Spalt in der Wand des techno-logischen Überlegenheits-Mythos wehen inzwischen

seltsame Winde. Im Mondenlicht der Gefilde jenseitsder wissenschaftlichen Rationalität dürfen wir uns ge-trost die Frage stellen: Und wenn die Art, wie wir dieDinge heute handhaben, nun doch nicht die beste undweiseste ist?

Wie, wenn wir am Ende doch nicht die intelligen-teste Zivilisation sind, die die Erde je sah? Sollte esVölker gegeben haben, die wacher, weiser, fortgeschrit-tener waren als wir, Völker, die wir in unserer Selbstge-

fälligkeit übersehen hätten? Könnte es eine Wissenschaftgegeben haben, die der unsrigen überlegen ist und diesowohl auf diesem wie auf anderen Planeten schon prak-tiziert wurde? Warum sind wir uns so sicher, daß derwissenschaftliche Materialismus die beste Methode ist,um einem Kosmos seine Geheimnisse zu entreißen,dessen unermeßliche Weite und Rätselhaftigkeit dasFassungsvermögen des rationalen Verstandes unendlichübersteigen?

Mit anderen Worten: Was das Gespenst von der Kri-se des technischen Fortschritts heraufbeschwört, istnichts anderes als eine Paradigma-Verschiebung, einErdrutsch in unserem Weltbild von wahrhaft radika-len Ausmaßen. Solch ein geistiger Erdrutsch liegt schonseit geraumer Zeit in der Luft. Angekündigt wurde erdurch die Pionierforschung in der Quantenphysik, dochmußte erst ein Erfahrungsschock dazukommen, damitdie Sache konkret wurde.

Seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts haben diesensibleren Köpfe unter den Wissenschaftlern versucht,sich zunächst selber Klarheit darüber zu verschaffen,wie irrational das Verhalten ist, das eine Welt an denTag legt, die doch angeblich wissenschaftlich objektivzu beobachten sucht - und sie haben die Öffentlichkeitvorgewarnt. Obwohl ihre Botschaft bei Kriegstreibernund Technokraten auf taube Ohren stieß, gelang es denPopularisierern einer »neuen Wissenschaft« - Fritjof Capra, Isaac Bentov und Gary Zukov - durch bewun-dernswerte Bemühungen wenigstens einer kritisch den-kenden Minderheit klarzumachen, daß es eine gewisseÄhnlichkeit zwischen der Quantenphysik und der öst-

lichen Mystik gibt. In seinem Schlußwort von TheDancing Wu Li Masters (1979) wagt sich Zukov sogarbis an die Grenzen des Undenkbaren und erklärt, uns

EinführungDas Geheimnis der MayaSie transzendierten die Wissenschaft

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stehe das »Ende der Wissenschaft« bevor. Doch selbster kann nicht auf die gewohnte Vorstellung vom »rast-losen Bemühen und der ständig fortschreitenden Ent-wicklung der immer umfassender und brauchbarer wer-denden physikalischen Theorien« verzichten.

Das wirkliche »Ende der Wissenschaft«, die langer-wartete, radikale Paradigma-Verschiebung jedoch setztden Verzicht auf die Vorstellung vom nicht enden wol-lenden Fortschritt selber voraus. Oder zumindest ei-nen vorübergehenden Verzicht - wenigstens lange ge-nug, bis überprüft ist, ob es etwa auch nicht-physikali-sche oder nicht-materialistische Wissenschaften gibt,die den Begriff des Fortschritts (und Nicht-Fortschritts)als solchen transzendieren. Natürlich könnte der My-thos vom wissenschaftlichen Fortschritt keinen ärgerenSchlag erleiden, als entdecken zu müssen, daß es schonvor dem Beginn des Fortschrittsmythos eine

fortgeschrittenere Wissenschaft gab; ausgeübt von ei-nem Volk, welches sich nach modernem Urteil nochin der »Steinzeit« befand. Gezielt denke ich an einGedankensystem, das von allen Protagonisten der »neu-en Wissenschaft« übersehen wurde, ein Gedanken-system, das ein altes Volk einmal pflegte und das vonihm als Wissenschaft praktiziert wurde: das Volk na-mens Maya.

Die greifbarste Parallele zu dem System der Maya-Wissenschaft ist für die Vorreiter der neuen Wissen-schaft im I Ging zu finden, einem Vermächtnis Chi-nas. Aber selbst das I Ging haben diese »neuen Wissen-schaftler« noch nicht voll begriffen. Noch immer bleibtnämlich ihrem unverändert von der Fortschrittslehregetrübten Blick dessen wahres Wesen verborgen: Es istdie kodierte Form einer Wissenschaft, die nicht auf Atomphysik, sondern auf holonomer Resonanz beruht.

Martin Schönbergers Buch The I Ching and the

Genetic Code: The Hidden Key to Life (1973), Robert 

Wilsons The Illuminati Papers (1980) sowie mein Earth

 Ascending (1984) sind hier als einige dieser Versuchezu nennen, die im I Ging ein Beispiel für ein Systemsehen, welches umfassender ist als das der heutigen Wis-senschaft. In Schönbergers Worten ist das I Ging ». . .eine Weltformel höchsten Ranges, ein Spiegel der Wirk-lichkeit... die Antwort auf Heisenbergs Suche nach denanonymen Grundformen und komplementär-polarenEntsprechungen einer durchgehend einheitlichen Na-tur<«.

Ebenso wie das I Ging eine systematisierte Welt-ordnung enthält, enthält die Maya-Wissenschaft ein

System holonomer Resonanz, das sich ebenso auf dieZukunft wie auf die Vergangenheit erstreckt. Tatsäch-lich taugen die Begriffe »Zukunft« und »Vergangen-

heit« in den Augen der Maya-Wissenschaft nicht alsMaß für Überlegenheit oder Fortschritt. Sofern derBegriff der Zeit überhaupt für die Maya existiert, dannals Kreislauf, von dessen gemeinsamer Quelle Zukunftund Vergangenheit ausgehen und sich stets im gegen-wärtigen Augenblick treffen und vereinigen. Man kanndie Wissenschaft der Maya, ebenso wie das I Ging, so-

wohl prä- wie post-wissenschaftlich nennen. Merkwür-dig nun, daß sich die Maya ausgerechnet zum Zeit-punkt der Krise des Technischen Zeitalters, im Mo-ment der Paradigma-Verschiebung, unserem Bewußt-sein aufdrängen! Wer waren - oder sind die Maya? Wokamen sie her? Was waren ihre Leistungen? Warumtaten sie, was sie taten, warum ließen sie ihre Zivilisati-on im Stich, als sie just auf dem Höhepunkt war? Wo-hin gingen sie, und warum?

Während asiatische Formen des Denkens und Han-

delns - Yoga, Meditation, Selbstverteidigungskünste -seit einem halben Jahrhundert mehr und mehr zumallgemeinen Erscheinungsbild gehören, unaufhörlichunsere Kultur revolutionieren und sogar einen spürba-ren Einfluß auf unsere Wissenschaft ausüben, sind unsdie Maya nach wie vor rätselhaft und unzugänglich.

Trotzdem wird für uns, denken wir an die Maya inMittelamerika, gleichzeitig auch ein seltsam asiatischesEcho wach - aus Richtung Indien. Schließlich ist mayaein Schlüsselwort der hinduistischen Philosophie undbedeutet »Ursprung der Welt« und »Welt der Illusi-on«. Das Wort maya in Sanskrit ist außerdem mit Be-griffen verwandt, die »groß«, »Maß«, »Geist«, »Magie«und »Mutter« bedeuten. Es überrascht nicht, wenn wirerfahren, daß Buddhas Mutter »Maya« hieß. Und imklassischen Epos der vedischen Zeit, im Mahabharata,steht zu lesen, daß ein berühmter Astrologe, der auchAstronom, Magier und Architekt war, den Namen»Maya« trug und daß auch ein großer Stamm seefah-render Nomaden so hieß. Aber nicht nur im alten In-dien, der Heimat der hohen Metaphysik und des spiri-

tuellen Forschungsdranges, stoßen wir auf das WortMaya, sondern auch weiter westlich. Der Schatzmei-ster Tutenchamuns, des berühmten KnabenkönigsÄgyptens, hieß Maya. Und in der ägyptischen Philo-sophie finden wir den Begriff mayet für »universelleWeltordnung«. In der griechischen Mythologie befin-det sich unter den sieben Plejaden, Töchtern des Atlasund der Pleione und Schwestern der Hyaden, auch eineMaia, gleichnamig mit dem hellsten Stern in der Kon-stellation der Plejaden. Und schließlich wissen wir, daßunser Monat Mai von einer römischen Göttin stammt

Maia, die Große, Göttin des Frühlings, Tochter desFaunus und Frau des Vulkans.

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Aber um auf die Maya Mittelamerikas zurückzu-kommen: Deren Name, so weiß man, geht auf das Wortmayab zurück, eine Bezeichnung für die HalbinselYukatan, das Kerngebiet der Lebenszone und Heimatder Maya. Bleibt also die Frage: Wer waren die Maya?Wie kommt es, daß der Name, der mit diesermittelamerikanischen Zivilisation verknüpft ist, auch

an vielen anderen Plätzen unserer Welt auftaucht? Rei-ner Zufall? Wo kamen die Maya her?

Der gängigen anthropologischen Lehrmeinung zu-folge gehörte die Gruppe der Maya zu der großen Scharvon Amerindern, die die Bering-Straße von Asien her-kommend durchquerten, und zwar erst vor etwa 12000Jahren, im Laufe der letzten Eiszeit. Sie ließen sich imheutigen Zentralamerika nieder. Wenn wir späte Maya-Texte lesen, wie z. B. das Popul Vuh, Das Buch der Bü-

cher von Chilam Balam oder Die Annalen der Catchiquels,dann vermitteln diese uns den deutlichen Eindruck,

daß die Maya in der Tat von weither kamen: »Von deranderen Seite des Meeres her kamen wir an den Ort,der Tulan heißt, wo wir gezeugt und geboren wurdenvon unseren Müttern und unseren Vätern...«(Cakchiquels). Nun, ganz so unkompliziert ist die Sa-che wohl doch nicht, denn an anderer Stelle im glei-chen Buch entnehmen wir einem etwas verworrenenText, daß es vier Tulans gab.

»Von vier (O rten) kamen die Menschen nach Tulan;im Osten ist ein Tulan; ein zweites in Xibalbay (der

Unterwelt); ein drittes im Westen, wo wir selber her-kommen, vom Westen, und noch eins dort, wo Gottist (oben, im Himmel). Und so gab es vier Tulans.«

Bei näherer Betrachtung dieser Passage ergibt sich,daß der Ursprungsort oder Ursprungshergang, wie ervon den Maya in diesem späten Text beschrieben wird,mandalische, himmelsorientierte und kosmische Zügeträgt. Die Vier Tulans symbolisieren die Sonnenbahn(Ost und West) sowie eine Oberwelt und eine Unter-welt. Darüber hinaus zeigt sich beim Studium der al-

ten Geschichte und Mythologie Mexikos und der Mayaganz allgemein, daß Tulan (oder Tollan) nicht nur eineOrtsbezeichnung, sondern auch ein archetypischesCodewort ist. Sollte »Tulan« etwa in erster Linie nichteinen geographischen Ort, sondern einen Entstehungs-vorgang bezeichnen - und zwar den Moment des Über-gangs aus einer »Welt« in eine andere? In diesem Punkt,nämlich was das Wandern zwischen Welten betrifft,ähneln sich die Ursprungserinnerungen der Maya unddie der Hopi, deren gegenwärtige Welt für sie die vier-te ist. Aber was sind das für »Welten« ? Sind damit

vielleicht frühere Stadien auf diesem Planeten gemeint?Oder ist von kosmischen Wanderungen die Rede, diesich gleichzeitig auf unserem Planeten und/oder an-derswo abspielten?

Aber lassen wir die Frage nach den Ursprüngen fürserste beiseite und wenden wir uns den kulturellen Er-rungenschaften der Maya zu; denn hier befinden wiruns auf sicherem Boden. Ohne jede Frage repräsentie-ren die Maya eine der großen zivilisatorischen Blütendes Planeten Erde. Verstreut über die Dschungel derHalbinsel Yukatan und das Hochland des heutigen

Guatemala, finden sich unglaubliche Mengen alterStädte und Tempelstätten. Hochragende Stufenpyra-miden, elegant angelegte Plätze und Zeremonienfelderstrotzen von erstklassigen Bildhauer- und Steinmetz-arbeiten, über und über mit hieroglyphischen Inschrif-ten bedeckt.

Vieles fällt uns an den großartigen Ruinen der Mayaauf - am meisten aber ihre Abgeschiedenheit. Selbst imVergleich zu der eng verwandten mexikanischenHochlandzivilisation ist der Kunststil der Maya ein-

malig. Abgesondert in ihren mittelamerikanischenDschungeln, wirken die Maya auf uns ebenso unnah-bar wie unzugänglich. Aber angesichts ihrer Pyrami-den, die über das Laubdach des Urwalds hinausragen,und angesichts ihrer komplizierten Hieroglyphen fra-gen wir uns auch voller Staunen, wie es kommt, daßdie Maya erst so spät in der Geschichte der Erde auf-traten. Fast dreitausend Jahre nach dem Höhepunktdes Pyramidenbaus Ägyptens, mit dessen Zivilisationsie zu Recht einen Vergleich herausfordern, platztendie Maya ins Erdgeschehen.

Und noch dramatischer als das relativ späte Auftau-chen der Maya Zivilisation ist die Plötzlichkeit, mitder sie im Stich gelassen wurde. Schon 830 n. Chr.,nach etwa 500 bis 600 Jahren blühenden Lebens, wur-den die Hauptstädte dem Urwald und der Zeit preis-gegeben. Von allen Rätseln, die uns die Maya aufge-ben, scheint dies das größte zu sein. Trotz aller ange-strengten Hypothesen - innere Revolution, Trocken-heit oder Pest seien die Ursache für das Aussterben dergroßen Zentren gewesen - gibt es doch für keine dieser

Theorien Beweise. Nach wie vor bleibt die Wahrschein-lichkeit bestehen, so verblüffend das auch für unsereDenkgewohnheiten sein mag, daß die Maya ihre Zivi-lisation bewußt zum Zeitpunkt ihres Höhepunktes imStich ließen. Wenn dem so ist, müssen wir fragen, war-um.

Aufs engste verknüpft mit dem geheimnisvollenAussterben der Hauptzentren um 830 n. Chr. ist dasRätsel der Bedeutung nicht nur der Hieroglyphen, son-dern auch der kalendarischen, mathematischen und

astronomischen Daten, die von den Maya auf uns ge-kommen sind. Selbst wenn die Maya nichts anderes alsnur ihre Architektur und ihre Kunstwerke hinterlassen

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hätten, zählteihre Zivilisationimmer noch zuden höchsten,die die Mensch-heit je hervorge-bracht hat: Sie hät-

ten ihren Platz neben Ägyp-tern und Griechen, der Gupta-Dyna-stie in Indien, den Tempeln Javas, der T’ang-Dynastie Chinas und der klassischen Heian-DynastieJapans. Doch ragen ihre wissenschaftlichen Leistungenebenso hoch heraus wie die harmonische Ebenmäßig-keit ihrer Kunst, ja sind vielleicht sogar noch höhereinzuschätzen; jedenfalls versetzen sie uns zunehmendin Erstaunen.

Normalerweise meint man, wenn von den wissen-

schaftlichen Errungenschaften der Maya die Rede ist,ihre kalendarischen Berechnungen. Die Maya errech-neten für die Sonnenumlaufbahn der Erde bis auf eineTausendstel-Dezimalstelle genau die von der moder-nen Wissenschaft kalkulierte Zahl. Und zwar, so wirdwieder und wieder unterstrichen, taten sie dies ohneunsere Präzisionsinstrumente. Zudem besaßen sie be-reits Kalender für die Zyklen der Mond- und Sonnen-finsternisse. Mehr noch: Sie arbeiteten mit Kalendern,die synodische Kreisläufe verzeichneten sowie Synchro-nisationen der Zyklen von Merkur, Venus, Mars, Jupiter

und Saturn. Und auf einigen ihrer Monumente sindAufzeichnungen von Daten und/oder Ereignissen zufinden, die bis zu 400 000 000 Jahre zurückliegen. Alldies taten sie mit einem einmaligen, unglaublich ein-fachen und zugleich flexiblen Zahlensystem, das inZwanzigern (statt Zehnern) zählte und mit nur dreiWertsymbolen auskam. Warum, und zu welchemZweck?

Welcher Zusammenhang besteht zwischen demKalenderwissen der Maya, dem Geheimnis ihres Ur-

sprungs und dem Rätsel des Aussterbens ihrer wichtig-sten Städte um 830 n. Chr.? Und wo gingen die Maya830 n. Chr. hin? Sicher, einige blieben, aber dennocherweckt dieser klare Bruch vor dem Wiedereinsetzender Maya-Zivilisation im späten zehnten Jahrhundertden Eindruck, als handelte es sich um einen bewußtenund vorsätzlichen Abbruch. Nicht nur ist die Kluftzwischen dem sogenannten Neuen Reich der Maya undden Maya vor 830 n. Chr. sehr tief, sondern bis zumZeitpunkt der Ankunft der Spanier scheinen alle frü-heren Erkenntnisse der Maya wie weggewischt. Unddennoch blieb der Kalender. Als Indizienbeweis? - Fürwen?

Die Archäologen freilich sehen in dem Kalendernichts als einen Kalender - ein Mittel, Zeit aufzuzeich-

nen. Aber die Frage, warum soviel Zeit darauf verwen-det wird, die Zeit aufzuzeichnen, bleibt unbeantwor-tet. Der Verdacht keimt auf, daß der Kalender mehr istals ein Kalender. Ist das Zahlensystem mit seiner ex-quisiten Ausgewogenheit vielleicht auch ein Mittel zurAufzeichnung harmonikalischer Kalibrationen, dientealso nicht nur der Raum-Zeit-Orientierung, sondernauch der Gewichtung von Resonanzqualitäten des Seinsund der Erfahrung, für deren wirkliche Beschaffenheituns unsere materialistische Sehweise blind macht?

Gewiß, kaum einer der Autoren aus der voluminö-sen Literatur, die inzwischen über die Maya und ihrebestechend präzisen intellektuellen Leistungen vorliegt,sieht das Thema anders als unter der Prämisse, die Zi-vilisation der Maya sei eine abgeschlossene Sache undbei weitem nicht so fortgeschritten gewesen wie dieunsere. Der eingefleischte fortschrittsgläubige Stand-punkt, demzufolge die Maya-Zivilisation ein Stromunter vielen war, der sich vergeblich gegen widrigeNaturgegebenheiten auf das moderne Niveau vonMaterialismus und Wissenschaft zubemühte, färbt alsGrundeinstellung praktisch alles, was über die Mayagesagt wird. Und eben darum könnte alles, was überdie Maya gesagt wird, grundfalsch sein.

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Bei den Vorbereitungen zu der vorliegenden Arbeitließ ich mich von zwei Leitfäden lenken: Ich studiertedas Phänomen eines in meinen Augen galaktischenSchlüsselcodes und folgte andererseits der intuitivenErkenntnis, daß ein dramatischer Bruch mit dem ge-genwärtigen Paradigma wissenschaftlicher Erkenntnisabsolut geboten ist, falls wir nicht nur überleben, son-

dern auch eine möglichst positive und segensreicheTransformation erleben sollen. Nach so viel Aufschubund Vernachlässigung ist es jetzt an der Zeit, den Maya-Faktor zu prüfen.

Der Gedanke, dieses Buch zu schreiben, kam mirsehr plötzlich. Dennoch erkannte ich bei näherem Hin-sehen, daß mich der Stoff schon seit mehr als dreißigJahren beschäftigt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt - inmeinem Leben wie im Leben des Planeten- scheint esmir wichtig, auf eine klare, zusammenhängende und

ehrliche Weise auszusprechen, was wahr ist. Wege zurWahrheit gibt es viele; hier nun gesellen sich zu denWegen der Erkenntnis, der direkten Intuition, der Er-fahrung und der Offenbarung auch die der wissen-schaftlichen Kleinarbeit, der Forschung, ergänzt durchTests und Kontrollen. All diese Faktoren spielen beider folgenden Darstellung des Maya Faktors eine Rol-le. Vor allem aber sehe ich es als meine Pflicht an, denLeser so einfach und direkt wie möglich mit dem Maya-Code, dem Harmonikalischen Modul, vertraut zumachen.

Mehr als nur ein Kalender, erinnert die Harmonie-formel der Maya zum gegenwärtigen Zeitpunkt an diesymbolische Deutung des Hexagramms 49 im I Ging:

GO / DIE UMWÄLZUNG (DIE MAUSERUNG)

oben Dui, das Heitere, der See

unten Li, das Haftende, das Feuer

So bringt der überlegene Mensch Ordnung

in den Kalender und klärt die Jahreszeiten.

(zitiert nach Richard Wilhelm)

In dem Wunsch also, Ordnung in den Kalender (Ka-lender im Sinne der Maya - kosmische Raumfahrer,die sie waren) zu bringen und klarzustellen, daß wir angalaktischen Gezeiten teilhaben, wird dieses Buch hiervorgelegt. In diesem Wissen gewappnet und bestärkt,dürfte es uns jetzt vielleicht gelingen, mit der Erde wie-der ins reine zu kommen und endlich unsere törichteund inzwischen höchst gefährliche Vernarrtheit in dieMär von Fortschritt und technologischer Überlegen-heit aufzugeben. Dies und nichts anderes will Der Maya

Faktor beisteuern.

Nach vielen Jahren des Studiums und der Vertie-fung in das Mysterium der Maya bin ich zu dem zwin-genden Schluß gelangt, daß die Maya nicht mit derElle zu messen sind, die wir bisher zu ihrer Wertungund Beurteilung angelegt haben. Und nachdem ichmich lange Zeit intuitiv mit dem Gefühl getragen hat-te, daß der Sinn des Lebens in den Augen der Maya ein

sehr anderer gewesen sein muß, als wir es uns mit un-serem materialistischen Weltbild überhaupt vorstellenkönnen, kam ich erst kürzlich zu dem weiteren Schluß,daß die Maya - zumindest die Maya, deren Zivilisati-on auf dem Höhepunkt 830 n. Chr. abrupt zum Still-stand kam - nicht nur klüger waren als wir, sonderndaß sogar ihre Wissenschaft der unseren weit vorauswar. Vielleicht fällt es darum kaum ins Gewicht, daßsie keine Metallwerkzeuge oder arbeitssparenden Mit-tel wie etwa das Rad besaßen (auch Zug- und Lasttierekannten sie nicht).

Eben weil sie so vieles mit so wenigem fertigbrach-ten, können uns die Maya jetzt, zum Zeitpunkt dertechnologischen Krise und der Paradigma-Verschie-bung, etwas sehr Wichtiges lehren. Ja, die Maya besit-zen vielleicht nicht nur das »neue« Paradigma, sondernauch die wissenschaftlichen Kenntnisse, mit denen sichdieses Paradigma in die Praxis umsetzen läßt. Sollte essich so verhalten, dann ist es vielleicht auch wiederumkein Zufall, daß die Maya als letzte der alten Zivilisa-tionen auf diesem Planeten zur Blüte gelangten. Eben-

sowenig wird es Zufall sein, daß die Maya die einzigenunter den alten Hochkulturen sind, die bis heute un-beachtet blieben und noch immer nicht im »Licht« desmodernen Denkens untersucht und begriffen wurden.Mag sein, daß die Zeit erst gerade jetzt reif gewordenist für eine »Wiederentdeckung« der Maya.

Bei all diesen Betrachtungen vermag ich inzwischendie spirituelle Präsenz der Maya zu spüren - zu verneh-men, wie diese unheimlichen Wissenden, diese Einge-weihten in die Geheimnisse dessen, was wir »Zeit« nen-

nen, diese Meister der Synchronizität, diese Maya-Prä-senzen leise vor sich hin lachen . . . Natürlich: Jetzt istihre Zeit da! Es ist alles schon vorbestimmt, vorgese-hen, geplant. Hinweise wurden zur Genüge hinterlas-sen.

Was fehlte, war lediglich die richtige geistige Dis-position, sich die Hinweise genauer anzuschauen. DieKrise unserer Zeit eröffnet überhaupt erst die Mög-lichkeit, die Hinweise zu lesen und die richtigen Schlüs-se aus ihnen zu ziehen - Schlüsse, die vor allem darauf 

hinauslaufen, daß wir das Steuer unseres Planeten vomVernichtungskurs herumreißen und Kurs auf Transfor-mation halten müssen.

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1Meine 33-Jahre

Suche nach den Maya

O bwohl ich in diesem Buch von Dingen schrei-be, die im kulturellen oder transzendental-

kosmischen Abseits zu liegen scheinen, wäre die An-nahme falsch, die Maya seien unzugänglich. Wie ichmein eigenes Leben hindurch selbst erfahren konnte,mutet uns die Erlebniswelt der Maya mit ihren Schät-zen an künstlerischem und wissenschaftlichem Aus-druck gar nicht so fremd und andersartig an, ist sieuns vielmehr auf eine merkwürdige, ja beklemmendeWeise vertraut - so vertraut wie die zahllosen, über die

ganze zivilisierte Welt verstreuten lexikalischen Entspre-chungen und Lehnbedeutungen des Wortes Maya.Gleichzeitig ist die Maya-Erfahrung - oder der »Maya-Faktor«, wie ich mir angewöhnt habe zu sagen - ganzohne Frage unermeßlich, von einer Tragweite, die denHorizont unserer Vorstellungskraft weit übersteigt.

Ich bin jetzt siebenundvierzig Jahre alt, und drei-unddreißig Jahre davon habe ich gebraucht, um voll-ständig zu erkennen, daß der Maya-Faktor trotz allerUnermeßlichkeit uns freundlich gesinnt, zugänglich

und kommunizierbar ist. Um auch anderen den Zu-gang zu dieser Welt zu erleichtern, möchte ich gernkurz berichten, wie ich selbst auf den Maya-Faktor ge-stoßen bin.

Um am Anfang zu beginnen: Ich wurde in Mexikogezeugt und verbrachte, obwohl in den Staaten gebo-ren, meine ersten fünf Jahre in Mexiko. Der Umstand,daß die Wohnung meiner Eltern in der Calle Tula 100,Mexico City, lag, wollte mir später wie ein seltsamerZufall erscheinen, denn der Name Tula ist die

toltekische Form für Tulan oder Tollan - die Maya-Bezeichnung für »Ursprungsort«.

Es geschah im Jahre 1953, dem gleichen schicksal-haften Jahr, in dem der genetische Code und die VanAllen’schen Strahlungsgürtel - das Magnetfeld der Erde- entdeckt wurden, daß ich den Maya zum ersten Malbegegnete. In jenem Sommer hatte mein Vater mei-nen Zwillingsbruder und mich nach Mexiko mitge-nommen. Die ideale Gelegenheit für einen Vierzehn-

 jährigen wie mich: Ich war, seit ich mit fünf Jahren

Mexiko verlassen hatte, nie wieder dort gewesen, fandaber in Mexico City noch immer die koloniale Haupt-stadt meiner Kindheitserinnerungen wieder. Obwohl

wir nicht südlicher kamen als Cuernavaca, gleich hin-ter Mexico City, machte mir der Besuch des National-museums für Anthropologie dennoch genügend Ein-druck, um tiefe und uralte Ahnungen zu wecken. Aberwas war schon das Museum mit all seiner phantasti-schen Fülle an Kunstwerken - wie etwa der großeKalenderstein der Azteken - im Vergleich zu dem Er-lebnis der großen Pyramidenstadt Teotihuacan, dem»Ort, wo die Götter die Erde berühren« !

Als ich die Pyramide der Sonne erklomm und zumGebirge hinüberschaute, das von den Schatten der Wol-ken besprenkelt war - damals war der Himmel Mexi-kos immer noch klar und blau -, da stieg in mir eintiefes Gefühl auf, ein Verlangen zu wissen.

Ich wußte, daß das, wonach ich dürstete, nicht nurein Wissen über Dinge war, sondern daß, was mich daso stark und unwiderstehlich in seinen Bann zog, einWissen war, das aus dem Innern der Dinge kommt.Wie ich die Stufen langsam hinunterstieg, von Ehr-

furcht und Staunen über die harmonische Monumen-talität der Stadt Teotihuacan erfüllt, legte ich vor mirselbst ein Gelübde ab: Eines Tages würde ich wissen,was hier geschehen war, ganz gleich was es sein mochte. . . und ich würde es nicht nur als Außenseiter oderArchäologe erfahren, sondern als wahrhaft Wissender,als Seher.

Es muß noch im gleichen Herbst gewesen sein, daßsich das nächste Glied in der Kette ergab. Ich arbeitetein der Stadtbibliothek von Rochester, Minnesota, wo

ich Bücher einordnete - ein Job, der mir enorm vielFreude machte, weil ich dadurch Gelegenheit hatte,lauter neue und verschiedene Ideen kennenzulernen.Von all den Büchern, die mich reizten und meinenVerstand über seine Grenzen hinauslockten, sind vorallem zwei zu nennen: P.D. OuspenskysTertium Organ-

um und Sylvanus Griswold Morleys Die alten Maya.

Das erstere, voll von schwindelerregenden Beschrei-bungen zahlloser möglicher Parallelwelten zu der un-seren, versetzte meine Vorstellungskraft im Handum-drehen in einen Zustand heiterer Transzendenz - oderwar es Erinnerung? Aus irgendeinem Grunde versetzte

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Morleys Buch mich in eben diesen Zustand. Oder,genauer gesagt, gab mir Morleys Buch nicht nur denBlick frei auf eine Kulturerfahrung von erhabensten Di-mensionen, sondern bot mir auch ein regelrechtes Dreh-buch irdischer Greifbarkeit, das die kosmischen Erfah-rungen, von denen bei Ouspensky in Tertium Organ-um die Rede war, sozusagen auf den Teppich herunter-

holte.Jedenfalls machte das Buch von Morley einen un-

auslöschlichen Eindruck auf mich. Die Photos der le-benden Maya, die seltsamen anthropologischen Be-schreibungen der Maya im Vergleich zu den anderenMitgliedern der mongoloiden Rasse, die Abbildungenuralter Tempelgrundrisse und Reproduktionen vonSteinmetzarbeiten von außerordentlicher Feinheit,Harmonie und Rätselhaftigkeit, all das nahm michvöllig gefangen. Aber nichts faszinierte mich mehr als

die numerischen und mathematischen Systeme derMaya. Schnell erlernte ich das System: Ein Punkt standfür 1 oder eine Zwanzigereinheit oder - je nach Positi-on - ein Vielfaches von zwanzig; ein Strich stand fürfünf oder ein Vielfaches von fünf mal zwanzig; undeine Muschel-Glyphe für Null oder Ende. Es war allesso phantastisch einfach - und lief wie geschmiert.

Und dann gab es die Namen der verschiedenenPositions-Werte: Kin die Einer; Vinal - die 20er; Tun -die 400er; Katun - die 8000er; und Baktun - die160000er. Lange Stunden studierte ich voller Bewun-derung die meisterhafte Intelligenz, die das System ver-riet - und fragte mich wieder und wieder nach demwahren Zweck dieses Rätsels. Morley offenbar wußteihn nicht. So groß auch seine Hochachtung vor denÜberresten der Maya war, so beurteilte er - wie übri-gens fast alle Archäologen, was ich aber erst später ent-deckte - die Maya dennoch nach den Maßstäben dermateriellen Technologie. Für Morley waren die Mayanoch in der Steinzeit. Keine Metallurgie, keine Räder!Und trotzdem war es ihnen zu seinem großen Erstau-

nen gelungen, ohne diese materiellen Hilfsmittel eineWissenschaft und eine Architektur von so wohlpropor-tionierter H armonie hervorzubringen, die sich mit dengrößten Zivilisationen der Alten Welt vergleichen kann!

Für Morley - er schrieb 1947 - blieben die Mayaeine »nicht einzuordnende Ausnahme...: Kaum eineKultur, wenn überhaupt irgendeine, hat sich mit so ver-gleichbar primitiven Mitteln so sehr auf intellektuellePerfektionierung konzentriert.«

Meine Verärgerung über Morleys Vorbehalte wur-

de noch dadurch verschlimmert, daß ich mir durchausmeines eigenen Mangels an Erfahrung und Kenntnis-sen bewußt war, der mich hinderte, den eigentlichen

Grund für mein Unbehagen klar zu nennen. Ich konn-te mich noch so sehr in die Mathematik, die astrono-mischen und kalendarischen Weisheiten vertiefen, dieLeute wie Morley und seine Kollegen entschlüsselt hat-ten - immer blieb doch ein Schleier, den keine meinerErfahrungen zu durchdringen vermochte. An dieserSchwelle geriet ich immer ins Träumen und Phantasie-

ren. Und eine Phantasie kehrte wieder und wieder zu-rück: Eines Tages würde ich von einer Reise in die hei-ßen Urwaldgebiete Mesoamerikas zurückkehren, frei-lich nicht als der, der ich einmal gewesen war, sondernResultat irgendwelcher kathartischer und trans-figurierender Erlebnisse - als Träger von Wissen, als Se-her. Diese Tagträumerei, die mich ständig verfolgte, wares, was mich veranlaßte, mich den Maya an die Fersenzu heften.

Während meiner Collegejahre, und vor allem als

Doktorand, blieben die Maya ein ferner Lockruf. Ob-wohl ich Kunstgeschichte im Spezialfach studierte, botdie Universität von Chicago keine Seminare inpräkolumbianischer Kunst an. Nichtsdestowenigerspürte ich jede nur mögliche Quelle auf: in der Uni-versitätsbibliothek, im Art Institute of Chicago und imField Museum. Während ich einerseits die Fertigkei-ten und Disziplinen, die ich erlernte, auf dem Gebietder formalen Kunstgeschichte erproben konnte, triebich meine eigenen Studien über die Maya undpräkolumbianische Kunst im allgemeinen voran.

Im großen und ganzen war das ein befriedigenderWeg. Ich war auf diese Weise frei, mich in dasjenigeGebiet der Kunstgeschichte zu vertiefen, das mir wirk-lich am meisten am Herzen lag.

Und doch wurde mir, je mehr ich studierte, beob-achtete, erwog, immer klarer, daß irgend etwas nichtstimmte. Niemand schien das Wesentliche zu erken-nen. Die Archäologen behandelten die Maya-Zivilisa-tion alle so, als wäre sie eine gelungene, rätselhafte Ver-irrung des Steinzeitalters. Ich hegte den Verdacht, daßder Grund, warum die Archäologen die Maya über-haupt studierten, der war, vor lauter Verstandesdünkelam Wesentlichen vorbeigehen zu dürfen, um dann denMaya die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, daßman ihnen nicht auf die Schliche kam!

Abgesehen von Morley ist der vielleicht prominen-teste archäologische Maya-Spezialist und -Deuter einMann namens J. E. S. Thompson. Dieser hatte inbewunderswerter Kleinarbeit zwei monumentale Bän-de herausgegeben: Maya Hieroglyphic Writing und  A

Catalog of Mayan Hieroglyphs, und darüber hinaus all-gemeinere Texte verfaßt wieThe Rise and Fall of Mayan

Civilization. Doch mehr als irgendein anderer stellte

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Thompson die Maya so dar, als wären sie eine Art wei-ser Idioten, die sich aus Gott weiß für welchen Grün-den durch abstruse astronomische und mathematischeFähigkeiten auszeichneten - nahezu wie vom Teufelbesessen, aber ohne rationalen Sinn und Verstand! Nochmehr als Morley maß Thompson die Maya an der Elleder zivilisatorischen Werte der europäischen Renais-

sance. Thompsons Erörterungen über die Kunst derMaya verraten eine etwas irritierte Herablassung. WeilArchäologen wie Thompson nicht zu ergründen ver-mögen, was das Geheimnis der Maya ausmacht, un-terstellen sie im allgemeinen das Schlimmste und pro-

 jizieren sich dabei linkisch nur selbst, mitsamt ihrenmodernen Klischees, auf ein fremdes und fatales Sy-stem. So zieht es Thompson vor - angesichts des zwei-fellos rätselhaftesten Zugs der Maya-Zivilisation, näm-lich ihres plötzlichen Verlöschens im neunten Jahrhun-dert-, eine Sklavenrevolte gegen despotische Herrscher

zu diagnostizieren. Obwohl es, wie Morley demgegen-über feststellt, schwerfällt zu glauben, »daß eine so festverankerte Zivilisation abrupt gestürzt werden kann...Sollte sich über die Jahrhunderte hin Unzufriedenheitangestaut haben, so hinterließ sie jedenfalls keine Spu-ren, an denen sie zu erkennen wäre.«

Während mir diese nagenden Gedanken im Som-mer 1964 im Kopf herumgingen, bereitete ich meinenächste Reise nach Mexiko vor. Meine romantische Fas-zination von der Landschaft erreichte einen nie gekann-

ten H öhepunkt. Da ich mit dem Auto reiste, wie schonvor über zehn Jahren mit meinem Vater, hatte ich Zeitgenug, mir die endlosen Weiten von Gebirge und Him-mel zu betrachten. Für mich hatte das Land etwas My-stisches, Lebendiges, ungeheure Geheimnisse Bergen-des. Meine Offenheit gegenüber dem Geheimnis vonLand und Geographie wurde ergänzt durch die Ent-deckung, daß es Leute gab, die die Dinge auch aus ei-nem anderen Blickwinkel betrachteten als dem der be-sessen materialistischen Archäologen. Hier ist vor al-lem die Schriftstellerin Laurette Sejourne zu nennen.

Ihr Buch Brennendes Wasser: Philosophie und Religi-

on im Alten Mexiko kannte ich bereits. Es nahm sichim Vergleich zu den Schriften der Archäologen wie einfrischer Luftzug aus, denn Sejourne nahm die geisti-gen und spirituellen Einstellungen der Alten ernst. InMexiko City traf ich zufällig auf ihre Studie “Das Uni-versum Quetzalcoatls”. In der Einführung zu diesemBuch schrieb der berühmte Religionshistoriker MirceaEliade über Sejournes Ansatz, für sie sei »eine Kultureine organische Einheit, die folglich nicht von ihren

peripheren Aspekten her, sondern aus ihrem Zentrumheraus studiert werden muß«. Diese Perspektive fandin allem, was ich selber fühlte, tiefen Widerhall. Ich

erkannte allmählich, daß die Schwierigkeit, mit denMaya und der altmexikanischen Zivilisation ganz all-gemein ins Reine zu kommen, mit der Problematikunserer eigenen Zivilisation identisch war. Was immeres sein mochte, was im Jahre 1953 begonnen hatte -

 jetzt ging es erst rech t an die Wurzeln. Auß erTeotihuacan besuchte ich nun auch die Stätten Tula

und Xochicalco auf dem alten mexikanischen Hoch-land. Gewappnet mit neuem Wissen, drang meine In-tuition nun tiefer in die stummen Steine ein. Und vorallem in Xochicalco verdichteten sich dann meine Vor-ahnungen - oder waren es Erinnerungen? auf geradezubeunruhigende Weise.

Xochicalco liegt hoch und schwer zugänglich in derBergwildnis der Provinz Guerrero. Sein einfaches Ar-rangement harmonischer Bauten wird durch eine ein-zigartige Präsenz beherrscht: Quetzalcoatl, die Gefie-

derte Schlange. Xochicalco, das auf das neunte undzehnte Jahrhundert zurückgeht, bedeutet »Ort desBlumenhauses« und stellt eine Verschmelzung des me-xikanischen Hochland-Stiles mit dem der klassischenMaya dar. Hierhin, nach Xochicalco, hatte sich einstdie Elite der Maya und Teotihuacans zurückgezogen,um sich nach dem »abrupten« Untergang der klassi-schen Phase der Maya und Mexikaner wieder zu sam-meln. Hier war es auch gewesen, wo der »historische«Quetzalcoatl, 1 Reed, im Jahre 947 n. Chr. geborenwurde. Das Mysterium wurde für mich nur noch rät-

selhafter - und doch hatte gleichzeitig eine neue Etap-pe der Entwirrung begonnen.

Das Mysterium war das Mysterium Quetzalcoatls,der Gefiederten Schlange, die von den Maya Kukulkangenannt wurde - »Ort, wo die Schlange wohnt«. Ausder Lektüre von Sejournes Synthese alles dessen, wasbisher über Quetzalcoatl geschrieben worden war, wur-de mir klar, daß Quetzalcoatl nicht nur ein Gott war,sondern eine Vielzahl von Göttern; nicht nur einMensch, sondern viele Menschen; nicht nur eine Reli-

gion, sondern ein ganzer Komplex von Mythen! kurz,eine geistige Struktur. Ebenso klar war, daß diese Kon-stellation aus Federn, diese multiple Präsenz praktisch

 jeden Aspekt der alten mexikanischen Zivilisation, jaauch der Maya, geprägt hatte. Nicht nur die Künste,sondern auch die Astronomie und der Kalender warenvon Quetzalcoatl beherrscht, der wiederum in engerVerbindung stand mit dem Morgen- und Abendstern,dem Planeten Venus.

Durch seine astronomischen und astrologischen As-

soziationen, aber auch durch seine Rolle als religiöseGestalt vom Kaliber eines Moses oder Christus Jesuskam Quetzalcoatl zu höchsten prophetischen Ehren.

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Es geschah nämlich, daß die Prophezeiung desQuetzalcoatl, 1 Reed des zehnten Jahrhunderts, ver-mutlicher Gründer der Stadt Tula und Wiederbelebervon Chichen Itza auf Yukatan, er werde am Tage 1 Reedim Jahre 1 Reed wiederkehren, sich durch die Ankunftvon Cortes bewahrheitete, der just an diesem Tage -nach christlichem Kalender am Karfreitag 1519 - in

Mexiko landete. Allein dieser Umstand scheint genügtzu haben, den ohnehin schon nervösen MontezumaII., Kaiser des unglücklichen Aztekenreiches, endgül-tig aus der Fassung zu bringen.

Zwar werden in unserem Kulturkreis nur die aller-wenigsten - außer vielleicht die Leser von D.H.Lawrences Roman Die Gefiederte Schlange - je vonQuetzalcoatl gehört haben, ich jedenfalls gelangte durchdiese prophetischen Zusammenhänge zu der Überzeu-gung, daß Quetzalcoatl mehr als nur eine

mesoamerikanische Lokalangelegenheit war. Vielmehrsah ich in ihm eine unsichtbare und immanente Kraft,die unter dem mythischen Fortschrittsschleier fortwirktund ihn transzendiert. Gestärkt durch diese Intuition,kehrte ich aus Mexiko heim, auch diesmal wieder mitder nur noch stärker gewordenen Ahnung meiner per-sönlichen Mission.

Als ich mein eigentliches Studium der Kunstge-schichte 1965 abgeschlossen hatte, war ich inzwischenzu einer eher intuitiven Überzeugung über die Mayaund die alten Zivilisationen von Anahuac, »Ort zwi-schen den Wassern« - so hießen Mexiko und Mittel-amerika in der Eingeborenensprache Nahuatl -, gelangt.Mochten die Archäologen die Steine ausgraben, dieDaten katalogisieren und ihren Funden Namen gebenwie »Gott D« oder »rituelles Objekt«, was aber sagtedies aus über die Lebendigkeit der alten Zivilisationen?!Für mich war klar, daß man in seinem Inneren aucheine intuitive Geistesverfassung ent-wickeln mußte, um in dieselben gei-stigen Zustände eindringen zu kön-

nen, aus denen die Artefakte her-vorgegangen waren. Und außer-dem waren die Kunstgegenstän-de nur der Niederschlag - dieWirklichkeit war in der geistig-emotionalen Verfassung selbstzu finden, deren Ausdruck dieKunstgegenstände waren.

Und mehr noch: Wennes denn Zeit transzendie-

rende und mystische Zu-stände waren, hervorge-rufen durch wie immer

geartete Praktiken und kontemplative Akte, in die sichdie Anhänger Quetzalcoatl Kukulkans hineinsteiger-ten - was konnte mich oder jeden anderen, dem es eben-falls ernst war, denn daran hindern, selbst in diese Be-wußtseinszustände einzutreten? Hatten nicht R. M.Burke, William James und Aldous Huxley Argumentevon hinreichender Überzeugungskraft erbracht, daß

mystische Geisteszustände einheitlicher Natur sind,unbeschadet von Ort und Zeit? Und war es nicht derZweck mystischer Praktiken, den Menschen in solcheZustände der Einheit zu versetzen? Sejourne zufolgewar die Religion Quetzalcoatls, als durchgehendes Leit-motiv aller alten mexikanischen Zivilisationen, ein Pro-zeß, der zur mystischen Vereinigung führte. Nach Be-trachtung der so harmonischen Kunstgegenstände die-ser alten Zivilisationen war kein Zweifel mehr in mir,daß es genau um diese Dinge ging.

Ende 1966 ließ ich mich auf ein Experiment ein,das weitgehend von Überlegungen dieser Art ausgelöstwurde; nicht zuletzt auch durch die Überzeugung, daß,wenn es die Kunst war, die mystischen Erfahrungenam ehesten schöpferisch Ausdruck gab, man sich viel-leicht auch durch die Kunst wieder in den Geisteszu-stand versetzen konnte, der die alten Zivilisationen derMaya und Teotihuacans hervorgebracht hatte. Jeden-falls zählten die Fresken von Teotihuacan sowie die ke-ramischen und hieroglyphischen Arbeiten der Maya zuden Inspirationsquellen jenes Gemäldezyklus, den ich

nun fieberhaft ausführte. Die Leuchtkraft der Farben,die Fähigkeit, sich durch verdichtete Symbolstrukturenmitzuteilen, der Gesamtentwurf, der vielerlei Zeichenund Formen zu einer einzigen geometrischen und zu-gleich wabernd-vibrierenden Aussage verwob - all daswaren genau die Dinge, die mich an der Kunst der Mayaund Mexikos so beflügelten.

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Das Ergebnis dieses Experimentes war eine Serie vongroßen, freistehenden Paneelen, die HumphryOsmond, Schöpfer des Wortes »psychedelisch«, der sie1968 sah, Die Tore der Wahrnehmung taufte. Für michwar der Schaffensprozeß an sich bei diesen Gemälden

das Bedeutsamste; denn sie hatten mir in der Tat Gele-genheit gegeben, in jene Bereiche vorzudringen, wo ichmit Tlacuilo, Maler aus grauer Vorzeit, Präger von Ar-chetypen, Zwiesprache hielt. Mein Herz ging auf, undErinnerungen überfluteten mein ganzes Sein. Ich kannnicht sagen, ob es sich um Erinnerungen aus vergange-nen Leben handelte oder nicht, aber tief in mir stelltesich die Gewißheit ein, daß es kollektive Erinnerun-gen aus dem Geistesstrom der Alten waren.

Der gute Maler ist weise, Gott ist in seinem Herzen.

Er spricht mit seinem eigenen Herzen.Er verleibt den Dingen Göttlichkeit.

Nahuatl-Spruch 

Während es einerseits die alten Maler Mexikos undder Maya waren, die mich durch ihre Sicht der Dingebeim Malen dieser Tore der Wahrnehmung leiteten, soverdankte ich andererseits dem Studium des I Ging dieWahrnehmung der Ur-Struktur der Veränderung - die

sich in der primären Struktur jedes einzelnen der achtPaneele wiederholte. Die Paneele waren in drei Teilegeteilt. Während oberes und unteres Drittel einanderstrukturell spiegelten, stellte das mittlere Feld die Zoneder Veränderung oder Transformation dar. Diese trans-formative Struktur besaß überdies völlige Symmetrie.Viele Jahre später entdeckte ich, daß sich die Grund-struktur meiner Tore der Wahrnehmung mit der »Bi-nären Drillings-Konfiguration« deckte - d. h. mit demSchlüsselsymbol, das der Matrix des Heiligen Kalen-ders der Maya zugrunde liegt und Codeschlüssel zumeinem Buch  Earth Ascending (Erdenaufgang, Anm.d. Ü.) ist.

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Nachdem ich mich so auf einen visionären Weg be-geben hatte, war ich, als ich 1968 Mexiko erneut be-suchte, besser vorbereitet auf das, was mich diesmalerwartete. Abgesehen vom Besuch im neuen Museumfür Anthropologie, war für mich diesmal der Höhe-punkt der Reise der Abstecher nach Monte Alban, derZitadelle der Zapoteken oder »Wolkenmenschen«, hoch

oben in den Bergen von Oaxaca gelegen. Monte Alban,dessen Ursprünge mindestens bis ins 6. Jahrhundertvor Christus zurückreichen, steht für eine Verschmel-zung von Einflüssen Mexikos und der Maya zu einemeigenen, einmaligen Kulturstil. Hier befinden sich dieSkulpturen der Danzantes, der Tänzer: ekstatische,tierköpfige Schamanenpriester, deren Körper mit Hie-roglyphen bedeckt sind. Doch gleich neben ihnen fin-den wir die Kürzel des mathematischen Systems derMaya, die Zeichen des Heiligen Kalenders in Stein ge-hauen. Hier befindet sich auch, gelegen auf dem gro-

ßen Platz, dem zeremoniellen Zentrum auf der Spitzedes Hügels, das merkwürdig gewinkelte Observatori-um. Während ich dort herumkletterte und über dieIdentität der Tänzer und die Bedeutung von Kalender-zeichen nachsann, empfing ich subtile Signale von Prä-senzen - Sternenwesen, Wächtern . . . Wer waren sie?

Nicht weit von Monte Alban, in der kleinen StadtTeotitlan del Valle, werden noch heute uralte Zeremo-nien abgehalten, werden noch heute Wandbehänge vonfeinster geometrisch-symbolischer Machart gewoben.

Ein Ladenbesitzer, mit dem ich feilschte und der Eng-lisch sprach (sein Bruder, der Weber, sprach nurZapotekisch), versetzte mich in Erstaunen. Als seinebesten Stücke zog er zwei Webereien hervor, die eine inden Grundfarben Rot und Schwarz, die zweite in Blauund Orange. Das Design dieser Webereien war inso-fern interessant, als es nur aus einer einzigen Linie be-stand. Sie wand und knickte sich spiralenförmig so,daß sie den Teppich nicht nur in zwei gleiche Teile,sondern auch in ein achtteiliges Mandala gliederteWährend ich ehrfurchtsvoll darauf starrte, zwinkerte

der Eigentümer mir zu und sagte: »Sehen Sie, die altenMexikaner wußten auch über Yin und Yang Bescheid.«Aufgrund der lebendigeren Spannung zwischen denbeiden Komplementärfarben Blau und Orange kaufteich dieses Stück, und als ich zur Feier des Handels einBier mit dem Eigentümer trank, hatte ich das Gefühl,wieder einen Schnittpunkt von Zeitzonen gestreift zuhaben.

Doch wir hatten 1968 - Jahr der Aufstände und derGewalt überall. Als wir aus Mexico City hinausfuhren,

hörten wir im Radio die Nachrichten über den Auf-ruhr in Tlaltelolco, bei dem 400 Studenten getötetworden waren. Mehr und mehr beschäftigten sich mei-

ne Gedanken nicht nur mit den Ungerechtigkeiten inder Welt, sondern auch mit dem Zerrbild, das allent-halben über die nicht-westliche oder Dritte Welt ver-breitet war. Diese Sorge begann meine kunst-geschichtliche Lehre zu beeinflussen, und in Davis, woich an der Universität von Kalifornien lehrte, beteilig-te ich mich an den allerersten Bemühungen, ein India-

nisches College zu gründen - die »DagniawidaQuetzalcoatl Universität«.

Bei der Gelegenheit lernte ich zwei aufsässige In-dianer kennen, Tony Shearer und Sun Bear. Tony warintensiv mit den Prophezeiungen Quetzalcoatls unddem Heiligen Kalender beschäftigt, über den er in ei-nem Buch mit dem Titel Lord of the Dawn (Herr derMorgendämmerung, Anm. d. Ü.) geschrieben hatte.Ein späteres Buch von ihm, Beneath the Moon and Under 

the Sun (Unter Mond und Sonne, Anm. d. Ü.), be-

schreibt ebenfalls den Heiligen Kalender und enthält jenes Symbol, das ich später einmal die Binäre Dril-lings-Konfiguration nennen sollte, das magische Mu-ster der 52 Felder im Herzen der Matrix des HeiligenKalenders mit seinen 260 Feldern. Durch Tony ange-spornt, vertiefte ich mich noch mehr in das Studiumdes Heiligen Kalenders oder Tzolkins, wie er inzwischengenannt wird. Tony war es auch, der mich auf das Jahr1987 hinwies, das in den Prophezeiungen über dieWiederkehr Quetzalcoatls eine wichtige Rolle spielt.

Sun Bears Bemühungen, den Bären-Stamm zu grün-den, und sein klarer Aufruf zu einer Rückkehr zumLand und zum traditionellen Lebensstil inspirierte michenorm; damals war ich damit beschäftigt, das ersteWhole Earth Festival in Davis zu organisieren. Das warEarth Day 1970 - der Beginn der Ökologie-Bewegung.Diese Beschäftigungen und Bemühungen dauerten an,

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während ich am Evergreen State College lehrte. Dortwar es auch, wo ich im Winter 1972 Thomas Banyacatraf, den Sprecher der traditionellen Hopi, der von denHopi-Prophezeiungen sprach. Ich werde nie vergessen,wie Thomas sagte: »Nur die spirituellen Menschenwerden den Übergang von der Vierten Welt zur kom-menden Fünften überleben. «

Mein Studium der Philosophie Mexikos und derMaya beeinflußte stark den Leitfaden meines BuchesThe Transformative Vision (Die Transformative Vision,Anm. d. Ü.) im Jahre 1975. Es ist im wesentlicheneine Kritik der westlichen Zivilisation, und als Meta-pher für die Zweiteilung des Gehirns in eine rechteund linke Hemisphäre sprach ich darin von der mo-dernen »Tyrannei der linken Hirnhälfte«. Im übrigenberief ich mich auf den »Großen Zyklus« der Maya,den Zyklus der 5125 Jahre, der 3113 v. Chr. begann

und im Jahre 2012 n. Chr. endet, sowie auf die hin-duistische Lehre von den vier Zeitaltern, den Yugas,und schließlich auf Yeats’ System von den Kegeln undFarben. Doch wurde in der einzigen Kritik, die meinBuch in einem Kunstmagazin des Establishments fand,mein Ansatz deshalb verrissen, weil ich die Frechheitbesaß, die Renaissance und die westliche Zivilisationaus der Perspektive so »fremdartiger« Kosmologien wiedie der Hindus oder der Maya zu beurteilen.

Im Sommer 1974, während ich am Naropa Institu-te einen Kurs über uramerikanische und prä-kolum-bianische Kunst abhielt, stellte ich eine Große Lesartdes Heiligen Kalenders her, wobei ich mich desZeichensystems der Maya bediente. Eine ähnliche Ver-sion dieses Kalenders erscheint als Karte 9 in  Earth

 Ascending. Was mir an dieser Version des Heiligen Ka-lenders auffiel, war der rhythmische Effekt der zwan-zigfachen Wiederholung der Zeichen von eins bis drei-zehn. Hier dämmerte mir zum ersten Mal, daß derKalender vielleicht mehr als nur ein Kalender seinmochte. War er eine Art Code?

Um diese Zeit, Mitte der siebziger Jahre - ich wohntedamals in Berkeley-, kam es zu einem kurzlebigen Er-ziehungsprojekt, das sich die Shambhala-Tollan-Stif-tung nannte. Der Name Shambhala bezog sich auf dasmystisch-mythische Reich in Zentralasien, das in denLehren und prophetischen Schriften des TibetischenBuddhismus eine so zentrale Rolle spielt, während Toll-an (Tullan) für die mythische Herkunft und Quelleder Weisheitslehren der Maya und alten Mexikanerstand. Meine Intuition sagte mir, daß es eine bislang

noch dunkle Verbindung zwischen diesen beiden le-gendären Bereichen gab, eine Verbindung nicht so sehrauf irdischer Ebene als vielmehr im »Ätherkörper« un-

seres Planeten. Gab es zu irgendwelchen grauen Vor-zeiten eine Kongruenz und Synchronizität propheti-scher Traditionen zwischen Reichen wie Shambhala undTollan? Bestand irgendeine Verbindung zwischen derWiederkehr der »Krieger Shambhalas« und der Wie-derkehr Quetzalcoatls?

Während ich mich mit der Vision der Shambhala-Tollan-Stiftung einerseits überfordert hatte und nichtvermochte, etwas Praktisches in ihr zu bewerkstelligen,fand ich doch andererseits in den buddhistischen Leh-ren Tibets einen wichtigen geistigen Orientierungs-punkt. Voller Eifer stürzte ich mich auf die Meditations-techniken, die mir mein Lehrer Chögyam TurngpaRinpoche erschloß, und entdeckte in den Vairayana-Lehren ein riesiges Orientierungsfeld für meine anhal-tenden Nachforschungen über alle Maya-Belange. Vorallem die Lehre, daß es keine andere Realität gibt als

das reine Bewußtsein, schien mir ein höchst wertvollerHinweis für weitere Untersuchungen des Maya-Kalen-ders, seiner Ursprünge und besonders seiner philoso-phischen oder wissenschaftlichen Grundlagen. Genauwie die buddhistische (und hinduistische) Kosmologiespricht auch diejenige der Maya davon, daß das Uni-versum durch zahllose Zeit- und Daseins Zyklen ge-kennzeichnet ist. Allenfalls ist die Kosmologie der Mayanur noch bei der Berechnung dieser Zyklen präziser.Jedenfalls führte die nähere Betrachtung dieser riesi-gen und allumfassenden Zyklen unweigerlich zu der

Erwägung, daß wir nicht allein sind, daß es unbegrenzteandere Weltsysteme gibt, höher entwickelt als unsereigenes System. Und wenn es denn Aufgabe des Men-schen ist, mehr Wissen und Kommunikation zu ent-falten, wie sollte dies anders vonstatten gehen als durchdie Entwicklung des Geistes, durch Klärung und Aus-dehnung unseres Bewußtseins?

Mitte der siebziger Jahre erschienen zwei weitere Bü-cher, die meine kosmologischen Betrachtungen überdie Maya und ihren Kalender anspornten: Time and 

 Reality in the Thought of the Maya (Zeit und Wirklich-keit im Denken der Maya, Anm. d. Ü.) von dem me-xikanischen Philosophen Miguel Leon-Portilla und

 Mexico Mystique(Geheimnisvolles Mexiko, Anm. d.Ü.)von Frank Waters. Obschon Leon-Portillas Studie sichvon der Poesie der Maya-Phantasiewelt sehr beeindrucktzeigt und Parallelen zieht zwischen dem Gedanken-system der Maya und dem chinesischen Taoismus, ge-lingt es ihr nicht, zu der eigentlichen Wissenschaft hin-ter dem Kalender und der »Zeit-Besessenheit der Maya«zu dringen. Der Vorzug von Frank Waters’ Studie hin-

gegen liegt darin, daß er die prophetischen Traditio-nen der Maya und alten Mexikaner in einen einiger-maßen zeitgenössischen Betrachtungsrahmen stellt. Vor

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allem lenkt er sein Augenmerk auf das Enddatum desGroßen Zyklus, das er auf den 24. Dezember 2011festsetzt. Zu diesem Zeitpunkt soll ein entscheidenderSchritt im planetarischen Bewußtsein vollzogen wer-den - »der Antritt des Sechsten Bewußtseins-Zeitalters« .

1976 reiste ich erneut nach Mexiko. Diesmal wagteich mich endlich auf Maya-Boden und besuchte dieRuinenstadt Palenque. Als ich mit meiner Familie inPalenque ankam, entlud sich der Himmel in einem tro-pischen Gewitter. Wir hasteten die neun Etagen der»Pyramide der Inschriften« hinauf und fanden Zufluchtin dem Tempel oben auf dem Dach. Beim Blick ausdem Tempel wurden wir von einem doppelten Regen-bogen begrüßt, der nicht weit von uns aus dem »Tem-pel der Winde« hervorzuquellen schien.

Nun, die Magie von Palenque steht außer Frage -

doppelter Regenbogen hin oder her. Hier war es, wo1947 das Grabmal des Herrschers Pacal Votan entdecktwurde, das einzige Pyramiden-Grabmal im ägyptischenStil in ganz Mexiko. Es gibt nichts in Palenque, dasnicht harmonisch wäre. Die Bas-Reliefs »BelaubtesKreuz« und »Sonnenkreuz« haben nicht ihresgleichen,ebenso wie der Grabstein des Pacal Votan-Sarkophags.Aber was mich am meisten fesselte, waren die Über-bleibsel der Fresken im Tempel der Winde. Ja, ich hat-te sie schon irgendwo einmal gesehen. Auf den Chaus-seen meiner Inspiration hatte es von ihnen gewimmelt- damals, als ich herging und die Tore der Wahrneh-mung malte, etwa zehn Jahre war es her . . .

Das Mysterium Palenque verdichtet sich vor allemim Pyramidengrabmal Pacal Votans, dessen Toten-kammer mit den Symbolen der »Neun Herrscher derNacht« oder auch »Neun Herrscher der Zeit, ge-schmückt ist. Überall hat man hier das Gefühl derEntgrenzung, der menschlichen Wortlosigkeit. Gleich-zeitig spült die Symphonie des Dschungels in breitenWogen die Crescendos der Insektenekstasen herein.

Auch in Palenque stellt sich die für alle großen klas-sischen Maya-Zentren typische Frage: Warum wurdePalenque verlassen? Wohin gingen die Priester, dieAstronomen, die Handwerker? Welches Wissen nah-men sie mit, und warum?

Nicht weiter als hundert Meilen von Palenque ent-fernt, aber hoch in den Sierras von Chiapas gelegen,unweit der Grenze Guatemalas, liegt die Stadt SanCristobal. Einst ein wichtiger Kolonialknotenpunkt,

wirkt San Cristobal heute heruntergekommen und ab-gelegen. Doch hin und wieder sieht man sie auf derStraße, die Lacandon Maya. Ihr langes schwarzes Haar

niederhängend bis an die Knie, in einfache weiße Rök-ke gehüllt, ist es den Lacandon Maya gelungen, einunberührtes Volk zu bleiben, ein Volk, das ein seßhaf-tes und einfaches Leben in den Dschungelniederungenführt, wo sie den Kalender pflegen und ein reichesTraumleben führen. Ohne viel Geheimnisse preiszu-geben, kommen sie nach San Cristobal, um Handel zu

treiben; dann ziehen sie sich wieder in ihre Gefilde zu-rück.

Ihr Anblick beeindruckte mich. Was für eine Rollespielen die heutigen Lacandons, diese Nachkommender alten Astronomen, in dem großen Drama der Welt?Vielleicht die - wie der Film Chac suggeriert-, einfachnur Hüter der Vision zu sein, jener ihnen seit Urzeitenanvertrauten Wellenlänge, ohne die die Welt schon frü-her auseinandergefallen wäre, als sie es jetzt zu tundroht? Welche Dinge spielen sich auf der Ebene der

Eingeborenenpsyche ab, die wir niemals sehen oder er-fahren, die aber eine notwendige, stabilisierende Ver-bindung zur Erde unterhält?

Eines Sonntags nahmen wir ein Taxi und fuhrenvon San Cristobal in ein vorgelagertes Dorf. In der al-ten Kirche, die nur dem Anschein nach eine Kirchewar, hielten die Indios ihren Gottesdienst. Der Geruchdes Kopal-Weihrauchs war üppig und penetrant. DieStimmen mit ihrem Singsang erreichten bisweilen einemerkwürdige Harmonie und fielen danach in eine sanf-

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te Kakophonie zurück. Draußen reichten die jefes, die

örtlichen Anführer, einen Stab mit Silberspitze im Krei-se herum und schlichteten Streitfragen zwischen ihrenAnhängern. Vertieft in diese Szenen fragte ich mich:Wer spricht für diese Leute? Oder sprechen sie viel-leicht von der Erde und zur Erde, und ist dies nicht daseinzige, worauf es überhaupt ankommt?

Die offenbare Kluft zwischen den heutigen Mayaund den Erbauern der alten Städte läßt sich wohl nichtmit unseren Kriterien materiellen Fortschritts beurtei-len. In diesem Zusammenhang möchte ich an den

Hopi-Mythos von Palat-Kwapi erinnern - der geheim-nisvollen Roten Stadt des Südens. In dieser Geschichtevon den Wanderungen zu den heißen Ländern im Sü-den ist die Rede vom Bau der vierstöckigen Tempel-stadt Palat-Kwapi, und der einzige Zweck, zu dem sieerbaut wird, ist der Erwerb und die Festigung einesWissenssystems. Der Auftrag lautet, daß die Erbauerdie Stadt nach Fertigstellung verlassen, sie als Denk-mal des Wissens zurücklassen sollen. Die Einwohnervergessen aber ihren Auftrag und werden mit der Zeitdekadent. Doch aufgerüttelt durch eine Stammesfehdeerinnern sich die Menschen plötzlich wieder an ihreMission und verlassen am Ende die geheimnisvolle RoteStadt des Südens.

Dieser Mythos paßt vollkommen auf die Maya. Ihre

Absicht war es, ein Wissenssystem zu erstellen und zukodifizieren und, nach Beendigung der Kodifizierungin Stein und Text, weiterzuziehen. Eine Zivilisation, sowie wir sie kennen - eine Fabrik zur Produktion vonVernichtungswaffen und, als Abfallprodukt, eine Pa-lette von animalischen Bedürfnisbefriedigungen-, wür-de ihren Zwecken und ihrem Wissenssystem absolutnicht entsprechen. Ein weiterer Faktor tritt ins Bild:Da das Wissens- und Forschungssystem der Maya sichso sehr mit Zeit-Zyklen befaßte - »Zeit« verstanden als•

qualitativer Träger von wechselnden Phasen kosmischeroder galaktischer Bewußtseinszustände-, sahen sie einePeriode wachsender Dunkelheit am Horizont herauf-ziehen und wußten darum auch, daß es an der Zeitwar, die Koffer zu packen und zu gehen. Und wer, wennman sieht, in welchem Zustand die Welt sich heutebefindet, wollte behaupten, sie hätten sich damit ge-irrt?

So jedenfalls sahen meine Überlegungen aus, als ichgegen Ende der siebziger Jahre in mein eigenes Höllen-reich abstieg, in Alkoholkrise und Nervenzusammen-bruch. Als ich daraus 1981 wieder auftauchte und Um-schau hielt, schien mir die globale Krise der sechzigerJahre mittlerweile endemisch geworden - in einem

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Maße, daß sie bereits für selbstverständlich gehaltenwurde. Meine eigenen Nachforschungen hatten michzu einer Betrachtungsweise geführt, die mich die Erdeals einen ganzheitlichen Organismus sehen ließ. Dochsagte mir mein inneres Gefühl, daß die moderne Zivi-lisation mit aller Wucht auf einen Punkt zudränge, woentweder das Göttliche einschreiten müsse oder unser

Untergang besiegelt sei. Für mich hieß das, einenSprung zu wagen, mich sozusagen in offenen Abgrundzu stürzen, in geistige Bereiche hinein, die - gemessenan den damals kulturell gültigen Normen für ausge-storben oder tabu galten.

Zum ersten Mal seit fast einem Jahrzehnt griff ichwieder zur visuellen Form als hauptsächlichem Medi-um für das, was es für mich zu lernen galt. Durch eineReihe von Collagen und Gemälden in Sumi-Tinte auf großen Gold- und Silber-Paneelen - genannt Planet Art

Series (Erd-Kunst-Reihe, Anm. d. Ü.) - sah ich michin eine Phase gesteigerter Erd-Einstimmung geraten.Die Zeit war gekommen, das Konzept eines planetari-schen Geistes oder planetarischen Bewußtseins ernsterzu nehmen. Durch meine Studien der Kunstgeschich-te und meine eigenen persönlichen Nachforschungenwar in mir die Überzeugung gereift, daß die Erde nichtnur lebendig ist, sondern daß sich ihr Lebensgesetz,vom Allgemeinen zum Besonderen fortschreitend, in

allen Ausprägungen ihrer Evolution spiegelt, nicht zu-letzt in dem, was wir Zivilisation nennen. Planet Art,Erd-Kunst, definiert sich als das Gesamt aller Wechsel-beziehungen zwischen dem Leben der Erde im großenund den Formen, mit denen einzelne oder Gruppenauf dieses größere Leben antworten. Und innerhalbdieses Großzusammenhanges, so ahnte ich dunkel,

spielten die Maya die Rolle von Lotsen oder Kartogra-phen auf den Gewässern der galaktischen Synchroni-sation. Die Ägypter ihrerseits hatten dreitausend Jahrevor den Maya verantwortlich dafür gezeichnet, die Erdeim Ozean des galaktischen Lebens zu verankern undihren Kurs festzulegen, indem sie die Cheops-Pyrami-de errichteten.

Daß ich in derart erweiterten Bahnen zu denken,wahrzunehmen und zu empfinden begann, führte michzu einer erstaunlichen Abfolge von Entdeckungen, Be-

gegnungen und Zufällen. Im Herbst 1981- ich war ebenerst der Tänzerin und Visionärin Lloydine Burris be-gegnet und hatte mich in sie verliebt - schrieb ich einScience-Fiction-Dokument; ich nannte es The PlanetArt Chronisles - The Mating of the Fifth Ring (DieAnnalen der Erd-Kunst - Das Schmieden des FünftenRinges, Anm. d. Ü.). Die konkrete Erzählperspektivedieser phantasievollen Erdkunst-Geschichte, die irgend-wo in vager Zukunft spielt, war im Sternensystem

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Arkturus angesiedelt. Der Wert dieser bisher unveröf-fentlichten Arbeit mag dahingestellt bleiben, aber mirerschien es überaus wichtig, ein Bewußtsein zu entwik-keln, von dem her ich mir unsere planetarischen Ange-legenheiten einmal von oben besah - vielleicht ließ sich

 ja in all der Konfusion unserer Tagespresse und dematomaren Terror doch noch ein Sinnzusammenhang

ausfindig machen. Diese Perspektive, so stellte sich spä-ter heraus, war für mich eine wesentliche Vorausset-zung für ein tieferes Eindringen in das Mysterium derMaya. Sollte das System der Maya ein Schlüsselcodesein, der, in Abstimmung mit einem hochentwickeltenWissens Hauptquartier im Weltall, auf die spezifischenBedürfnisse unseres Planeten zugeschnitten war?

Von hier aus führte die Richtung meines Denkensgeradewegs zu Earth Ascending (Erdenaufgang, Anm.d.Ü.), einem Kompendium von Codices und Matrices.

Zunächst als Text über Geomantik oder »Erd-Deutung«gedacht, war der eigentliche Ausgangspunkt für diesesBuch die Deckungsgleichheit gewesen, die MartinSchönberger zwischen dem I Ging und den 64 Grund-elementen der DNS, des genetischen Codes, entdecktbzw. wissenschaftlich oder philosophisch vertieft hat-te. Mich selber brachte die gleichzeitig gemachte Ent-deckung, daß jede der Reihen in Ben Franklins Magi-schem Quadrat von acht Waagerechten und Senkrech-ten eine Summe von 260 ergibt, auf den Gedanken,einen Bezug zwischen der Matrix des Heiligen Kalen-

ders der Maya, dem aus 260 Einheiten bestehendenTzolkin, und dem I Ging herzustellen. Was folgte, wardie überwältigende Erfindungsflut von Diagrammenund Matrices in Earth Assending, in denen die »binäreDrillings-Konfiguration«, das Kernmuster des Heili-gen Kalenders der Maya, die eigentliche Hauptrolle alsSchlüsselcode spielte.

Ich weiß, viele Leser würden mit den Diagrammenvon Earth Assending nichts anfangen können, schließ-lich ging mir selbst deren volle Bedeutung erst nach

der Veröffentlichung 1984 auf. Was ich langsam zu be-greifen begann, war, daß diese Diagramme - nicht an-ders als das Maya-System selbst - Eingebungen vonweither waren. Nun, bis in die frühen achtziger Jahrehinein hatte es mich wenig gekümmert, was wohl anUFOs oder an der Existenz einer außerirdischen Intel-ligenz dran sein mochte. Aber nachdem ich meine Er-fahrungen mit diesem »channeling« - den Eingebun-gen des Materials zu Earth Assending gemacht hatte,tat sich mir eine ganz neue Möglichkeit auf. War meinScience-Fiction-Versuch, der Earth Assending voraus-

gegangen war, mit seiner arkturischen Erzählperspektiveetwa ein Fingerzeig gewesen, sowohl was die Herkunftdieser Informationsflut betraf als auch zur Lösung des

Maya-Rätsels? Wenn das stimmte, dann hatte ich denBeweis, daß Informationsübertragungen zwischen ver-schiedenen Orten des Weltalls nicht von Raum-Zeit-Variablen abhingen, sondern vielmehr auf einem Echo-prinzip, einer Art »resonatorischer Streuung« beruh-ten.

Die Existenz von Leben und Intelligenz in anderenWelten wurde für mich noch erheblich plausibler, alsich Ende 1983 zwei Männer kennenlernte: Paul Shayvom Forschungsinstitut der Universität Stamford undRichard Hoagland. Hoagland war naturwissenschaft-licher Autor, hatte früher für die NASA gearbeitet undwar 1976 an dem Projekt der »Viking«-Sonden zumMars beteiligt gewesen. Im Gegensatz zu seinen Kolle-gen hatte er sich nicht mit der Art und Weise abfindenwollen, wie damals die NASA mit der Entdeckung ge-wisser Phänomene auf dem Mars umgegangen war. Da

war z. B. jenes riesige »Gesicht« gewesen, das in dieHochebene eines Tafelberges gehauen zu sein schien.Als ich die computerveredelten Photos betrachtete, mitdenen Hoagland arbeitete, fiel ich aus allen Wolken.Etwas wie eine Erinnerung wurde in mir wach, nurunermeßlicher, tiefer und unendlich viel bedrängen-der als irgendeine Erinnerung, die ich bis dahin ge-kannt hatte. Mein erster Eindruck sagte mir, daß alleZivilisation, alles entwickelte Leben, zunächst auf demMars entstanden war und daß diese Zivilisation einschicksalhaftes, tragisches Ende gefunden hatte. Im sel-

ben Augenblick, als ich diese Tatsache erkannte - ein-fach beim Betrachten der Photos -, erkannte ich zu-gleich auch, daß das Wissen um dieses Ereignis irgend-wie noch im Bewußtseins-Umfeld der Erde vorhandenund aktiv war.

Am Weihnachtsmorgen 1983 machte ich aus heite-rem Himmel eine überwältigende Entdeckung. Als ichmeiner Familie meine »Neuigkeiten vom Mars« mit-teilen wollte, fand ich zu meiner großen Freude einPhoto von dem Mars-Gesicht in einem Buch mit dem

Titel The New Solar System (Das Neue Sonnensystem,Anm. d.0.), das ich schon seit Jahren besaß, ohne ihmweiter Beachtung geschenkt zu haben. Dann griff ich -die Umschläge sahen sich irgendwie ähnlich nach demBuch von Lucy Lippard, Overlay: The Influence of Primitive Art on Contemporary Art (Palimpseste: DerEinfluß Primitiver Kunst auf die Moderne Kunst, Anm.d. Ü.), das ich am Tag vor meiner Begegnung mitHoagland in Los Angeles gekauft hatte, eigentlich umes zu verschenken. Zufällig schlug ich das Buch auf Seite 144 auf, und wie ein Blitz fielen meine Augen auf 

ein Photo in der oberen linken Ecke: ein beklemmendvertrautes Gesicht, das Modell zu einer Skulptur vonIsamu Noguchi aus dem Jahre 1947 (also 29 Jahre vor

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der»Viking«-Mission!) mitdem Titel: TheSculpture to be seen fromMars - Die Skulptur, die vom Marsaus zu sehen ist.

Hatte mich schon die NASA-Information auf dieExistenz von Leben in anderen Welten gestoßen, so stieß

mich die Entdeckung von Noguchis Arbeit - die, wäresie ausgeführt worden, von gleicher Größe gewesen wärewie das Gesicht auf dem Mars - mit beängstigenderPräzision auf die Erkenntnis, daß es eine Datenüber-tragung durch das Prinzip der »resonatorischen Diffu-sion« gibt- ein Vorgang, den ich damals zunächst»Radiogenese« nannte, um die universelle Übertragungvon Daten durch (oder als) Licht bzw. strahlende En-ergie zu umschreiben.

Und natürlich kamen neue Fragen auf: Was ist die

Beziehung zwischen Wissen und Erinnerung? Kann dieZukunft auch unsere Vergangenheit sein? Könnte das,was sich heute auf unserem Planeten abspielt, gewis-sermaßen die Neuinszenierung eines Theaterstückessein, das schon in anderen Welten gegeben wurde? Undwenn dem so ist, wie können wir vermeiden, in denGraben endgültigen Verlöschens zu fallen?

In einem Gedicht mit dem Titel Earth Shaman (Erd-Schamane), Ende 1984 entstanden, versuchte ich michmit diesen Fragen auseinander zusetzen und gleichzei-

tig eine Geschichte der Erde zu schreiben, worin dieErde als bewußter Organismus behandelt wird. Alsmythischen Rahmen wählte ich die Hopi-Überliefe-

rung der wiederholten Grenzübergänge - drei Über-

gänge aus früheren Welten bis in unsere gegenwärtigevierte Welt, während der Übergang zur fünften Weltunmittelbar bevorsteht.

Das Bild von der Erde, das in Earth Shaman ent-wickelt wird, ist das der »Kristall-Erde«; diese Meta-pher ist hauptsächlich meiner Begegnung mit demHäuptling der Chirokesen-Indianer, dem bemerkens-werten Dhyani Ywahoo zu verdanken, den ich im Früh-ling 1984 kennenlernte. Er war es, der nach einem Blickauf Lloydine und mich erklärte: »Ihr seid euch geistig

sehr nahe - ihr solltet mit Kristallen arbeiten.« Das ta-ten wir umgehend; seither haben wir herausgefunden,daß Kristalle die präzisesten Instrumente zur persönli-chen Einstimmung und zum Empfang von Informa-tionen sind. Meiner Intuition folgend, daß die Erdekristalliner Natur sei, fand ich diese Möglichkeit durchsowjetische Forschungsarbeiten sowie durch die Kar-tographen Elizabeth Hagens und William Becker be-stätigt. Irgendwie schien mir das Bild von der Erde alsKristall mit der Vorstellung übereinzustimmen, daß eseine galaktische Datenübertragung durch das Prinzipder »resonatorischen Diffusion« gibt - ein Schlüssel zurEnträtselung des Ursprungs und Wesens der Maya-Matrix.

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Anfang 1985 trat ein Maya namens Humbatz Menin Kontakt zu mir. Er hatte meinen Namen von TobyCampion bekommen; Campion ist Mitglied einer Or-ganisation, die sich »Die Universelle Große Bruder-schaft« nennt und deren Tätigkeitsfeld sich vor allemauf Mexiko und Südamerika erstreckt. Im Laufe einerganzen Reihe von urkomischen nächtlichen Telefona-

ten in elementarstem Spanisch brachte ich aus Humbatzheraus, daß es seiner Meinung nach 17 solcherMaya»Kalender« gab. Die meisten Archäologen gehennur von ca. einem halben Dutzend dieser Kalender aus.Humbatz war auch Verfasser eines kleinen Textes mitdem Titel Tzol ‘Ek - Maya-Astrologie. Durch Ausdau-er und Magie schaffte es Humbatz Men schließlich imMärz 1985, in Boulder aufzutauchen, wo er uns eineDemonstration davon gab, was er »die Astrologie derMaya« nannte.

Der Schlüssel zu allem, was Humbatz uns mitteilteund was ihm selber durch mündliche Überlieferungzugekommen war, lag in einer abschließenden Seiten-bemerkung, die er bei dieser Darbietung machte.

»Unser Sonnensystem«, erklärte Humbatz, »ist dassiebente, das die Maya aufgezeichnet haben.« Ohne Fra-ge war meine Begegnung mit Humbatz das einschnei-dendste Ereignis in der langen Geschichte meiner Ar-beit am Maya-Stoff. Weitere Diskussionen mit DhyaniYwahoo sowie die Begegnung mit Harley Swiftdeerbekräftigten nur, daß mir Humbatz den bisher wich-tigsten Fingerzeig zur Entschlüsselung des wahrenWesens des Mayasystems gegeben hatte. Es stimmte:Die Datenübertragung der Maya kam von weither. Aberwie, und zu welchem Zweck?

Doch erst im April 1985, nach einem Treffen derOjai Foundation, einem neo-schamanistischen Rat mitdem Namen Rat des Quetzalcoatl, kristallisierte sichfür mich endgültig die Präsenz jenes Phänomens her-aus, das ich heute den »Maya-Faktor« nenne. Verein-facht gesagt, ist der Maya-Faktor der bislang übersehe-

ne Faktor bei der Wertung menschlicher Geschichte,vor allem bei der Beurteilung allen naturwissenschaft-lichen Wissens. Wenn wir ihn uns noch einmal an-schauen, wird deutlich, daß der Maya-Faktor die Prä-senz eines galaktischen Meßgerätes darstellt, mit des-sen Hilfe wir unseren jeweiligen Standpunkt gegenüberder galaktischen Intelligenz-Gemeinschaft genau be-stimmen können. Schauen wir noch schärfer hin, jamikroskopisch genau, dann bedeutet der Maya-Faktordie Erkenntnis, daß uns nur noch sechsundzwanzigJahre von einer entscheidenden galaktischen Synchro-

nisation trennen. Entweder wir legen jetzt sofort einenneuen Gang ein, oder wir verpassen die Chance.

Die Begegnung mit Terence McKenna, dem Autordes faszinierenden Buches Invisible Landscape (Unsicht-bare Landschaft, Anm. d.Ü.), trug vieles zu meinemVerstehen des Maya-Faktors bei, denn auch er wardurch seine Arbeit mit dem I Ging in den Bannkreisder Maya geraten. Vor allem hatten ihn seine Dezimal-Kalenderberechnungen zu dem Schluß geführt, daß wir

uns in einem zeitlichen »End«-Zyklus befinden, des-sen 67jährige Spanne sich vom Hiroschima-Jahr 1945bis zum Zeitpunkt der Maya-Synchronisation im Jah-re A. D. 2012 erstreckt, dem Endjahr des sogenanntenGroßen Zyklus, der im Jahre 3113 v. Chr. begann.

Im Sommer 1985 war ich mir sicher, daß der Codedes Großen Zyklus zugleich ein Schlüssel zur Enträtse-lung unserer eigenen Geschichte und unseres gegen-wärtigen Dilemmas darstellt. Und so stürzte ich michdenn mit erneutem Eifer in den Maya-Faktor.

In Vorbereitung meiner bisher letzten Mexikoreisefing ich an, intensiv an den Maya-Hieroglyphen zu ar-beiten. Vor allem vertiefte ich mich in die zwanzig Hei-ligen Zeichen, die Schlüsselglyphen des Heiligen Ka-lenders. Zuvor hatte ich mich mit R.A. Schwaller deLubicz’s Analogie-Studien zur ägyptischen Symbologiebeschäftigt, was mir nun als Einstieg in meine neuerli-chen Studien der Maya-Glyphen sehr zustatten kam.Mich in die Glyphen zu versenken, Zeichnungen vonihnen anzufertigen und sie immer neu zu ordnen, warfür mich eine regelrechte Offenbarung. Ich sah mich

darin bestätigt, daß der Maya-Faktor keineswegs etwasTotes oder Vergangenes war, sondern ein lebendiges Sy-stem.

Im Dezember 1985 befanden wir - Lloydine undich - uns wieder auf der Halbinsel Yukatan, und zwarin Coba, der weitgehend unausgegrabenen und riesi-gen Ruinenstadt. Coba ist das nördlichstgelegene vonden Zentren der Klassischen Maya-Kultur aus der Zeitvor 830 v. Chr. Es hat mit seinen ca. 6500unausgegrabenen Bauwerken eine Präsenz, die es gera-

dezu zum Inbegriff des Maya-Mysteriums macht. Nochganz vom Dschungel überwuchert, wirken die hoch-stufigen Pyramiden und Festplätze wie die Veranke-rungen eines Drehpunktes, um den sich ein riesigesNetz von geraden, flachen Chausseensacbeob genannt- spannt, markiert und begrenzt durch großehieroglyphenbedeckte Stelen. Diese Stelen sind zumTeil mit Daten beschriftet - oder sind esharmonikalische Bezifferungen? - und sprechen von Er-eignissen aus unvorstellbaren Vorzeiten oder anderenWelten.

Coba war für uns Ausgangs- und Endpunkt einerPilgerreise, die einen Monat dauerte und am 10.Janu-ar zu Ende ging. Zwischendurch machten wir kurze

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Abstecher in das vom Erdbeben heimgesuchte MexicoCity sowie nach Teotihuacan und ins vulkanische Hoch-land der Patzcuaro- und Chapala-Seen. Auf der Rück-fahrt von Yukatan erkundeten wir gemeinsam mit un-seren Freunden von der »Cristaux«-Gruppe - FrancisHuxley, Adele Getty, Colleen Kelly und Robert Ott -das Landesinnere der Halbinsel, was uns auch für län-

gere Zeit nach Uxmal, Chichen Itza und zu den fanta-stischen Höhlenruinen von Loltun und Balankancheführte; danach kehrten wir wieder zur karibischen Kü-ste und nach Coba zurück.

Die Besuche in Uxmal und Chichen Itza verhalfenmir zu einer besseren Einordnung dessen, was ich in-zwischen »das spätere oder zweite Reich Kukulkan-Quetzalcoatls« nenne. Kukulkan, der um 987 n. Chr.,im Alter von vierzig Jahren, in Yukatan auftauchte, er-weckte die Hauptstädte Uxmal und Chichen Itza zuneuem Leben und gründete die Stadt Mayapan, ehe erim Jahre 999 wieder »davonging«. Ungefähr ein Jahrvor meinem Besuch dort hatte ich Gelegenheit gehabt,Gerald Red Elk, den Medizinmann der Lakota, überdie Beziehung, ja Identität zwischen Christus undQuetzalcoatl sprechen zu hören. Nun saß ich in deralten Tempelstätte Chichen Itza, versunken in die Be-trachtung des so vollendet proportionierten Kukulkan-Tempels und der unzähligen symbolischen Darstellun-gen, die sich auf Kukulkan beziehen, und mir kam derGedanke, daß Kukulkan-Quetzalcoatl, der im Jahre 999die Ankunft von Cortes und die kommende Herrschaftdes Christentums über Mexiko prophezeit hatte, nie-mand anders war als eine Inkarnation von Christus.

Jetzt, im ersten Frühlicht meiner Erkenntnis, daßdie Maya interplanetarische Navigatoren und Karto-graphen der größeren psychischen Kraftfelder von Erde,Sonnensystem und umgebender Galaxie waren, kamenmir dergleichen Gedanken oder Ahnungen wie die vonder Identität Kukulkans mit Christus kaum mehr ver-messen vor. Meine Entdeckung des Maya-PhilosophenDomingo Paredez, dessen synthetisierendes Buch

Mayan Parapsychology ich mit eifrigem Interesse las,tat ein übriges, um mein wachsendes Verständnis derMaya als Wesen mit hochentwickelten psychischen,aber auch intellektuellen und spirituellen Kräften flüggezu machen. Blieb nur die Frage: Wo kamen sie her?Oder zumindest: Wo kamen ihre Informationen her,und wie wurden sie hierher vermittelt?

Je mehr sich unsere Tour wieder der Karibik näher-te, desto deutlicher artikulierten sich in mir meine In-tuitionen über den Maya-Faktor. Wieder war es in Coba

- ich stand auf der Spitze der großen Pyramide, derNohoch Mul -, wo mir die ganze Tragweite desSonnenkultes der Maya (wie übrigens auch der Ägyp-

ter und Inkas) aufging. Tatsächlich ist die Sonne nichtnur buchstäblich Quelle und Erhalterin des Lebens,sondern sie vermittelt auch Daten, die sie von anderenSternensystemen bekommt und die dann weitersendet.

Die sogenannte Sonnenanbetung, wie man sie denalten Maya zuschreibt, ist in Wirklichkeit die Aner-kennung und Bestätigung der Tatsache, daß durch die

Sonne, oder genauer gesagt durch die Zyklen der binä-ren Sonnenfleckenbewegung, buchstäblich höheresWissen, ja Weisheit übertragen wird. Der Tzolkin oderHeilige Kalender ist ein Instrument, mit dem die Mayadiese Informationen, dank ihrer Kenntnis derSonnenfleckenzyklen, auffangen. Der Tzolkin ist gleich-zeitig auch die Daten-Matrix, die, durch Vermittlungder Sonnenflecken, von mindestens zwei Sternen-systemen gespeist wird, wodurch ein binäresKommunikationsfeld entsteht. Was die Quellen dieserInformationsdaten betrifft, so scheint sicher zu sein,daß das Sternbild der Pleiaden die eine Quelle und dieandere wahrscheinlich Arkturus ist.

Der letzte Abend auf Yukatan wurde unter einfa-chem Strohdach in Hängematten zugebracht, in einemGasthaus namens Chac Mool, wo die Wellen der Kari-bik endlos angerollt kommen und sich einladend amzeitlosen Strand brechen. Nachts breiten die Sterne ih-ren Baldachin unendlicher Erinnerung am Himmel aus.Lange schaute ich hinauf in die unentwirrbar sich kreu-zenden Muster geometrischer Sternbilder, und in mei-

nem Inneren wallte eine unglaubliche Befriedigung auf.Im Geräusch des Windes, im Geräusch der Brandung,im Anblick der strahlenden Majestät der Sterne mach-te sich ein tiefes und wundersames Wissen breit unddurchdrang mich bis in jede einzelne Zelle meinesKörpers. Die Maya kehrten zurück! - wenn auch nichtin der Gestalt, wie wir sie uns vielleicht vorstellen mö-gen. Letztlich transzendiert ihr Wesen, wie auch dasunsrige, jede körperliche Form. Und eben weil dies soist, kann ihre Rückkehr in uns stattfinden, durch uns -

 jetzt.

Wir wachten auf und begrüßten den Morgen inChac Mool. Nackt in der überschäumenden Brandungschwimmend, blickte ich hoch: Der Himmel, von rosa-orangefarbenen Wolken entflammt, kündete den kom-menden Tag an. Wir nahmen Abschied von Freundenund Bekannten und fuhren die Küste entlang, hinauf nach Cancun, zum Flughafen, und zurück in die Spät-industrielle Welt. Diesmal kehrte ich als ich selbst zu-rück, mehr denn je, und dennoch ein anderer. DerMaya-Faktor war wiederentdeckt. Wer weiß, vielleicht

würde der Erdzyklus doch noch seinen Schicksalsterminmit dem Weltall einhalten können.

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2Die MayaAdepten der Harmonie

Begünstigt vom Glück, reifte mein persönlicherWeg zum Maya-Faktor durch Interessen heran,

die während meiner kunsthistorischen Studien aufkeim-ten und mich allmählich zu erstaunlichen Betrachtun-gen und schwindelerregenden Erkenntnissen über dieBeschaffenheit unseres Weltalls hinführten. Daß dieMaya überhaupt bekannt sind, ist allein den Kunstaus-stellungen und archäologischen Fachbüchern zu verdan-ken: Sie haben ihnen einen Platz in unserer Phantasiegesichert. Erst vor wenigen Jahren lenkte die NationalGeographic Society die Aufmerksamkeit einer breitenÖffentlichkeit auf die Maya und widmete ihnen eineganze Nummer ihrer Monatszeitschrift, vollerHochglanzphotos von ihren mysteriösen Ruinen undSteinmetzarbeiten im Dschungel von Mittelamerika.Aber man darf natürlich auch nicht vergessen, daß dieModerne erst seit etwas über 140 Jahren Kenntnis vonden Maya hat.

Als das künstlerisch-archäologische ZweiergespannJohn Stephens und Frederick Catherwood in den vierzi-

ger Jahren des 19. Jahrhunderts mit mehreren hervorra-gend illustrierten Büchern an die Öffentlichkeit trat,worin es seine Reisen durch Yukatan und Mittelamerikadokumentierte, löste dies geradezu eine Sensation aus.Es kam regelrecht der Entdeckung einer »verlorenen«Zivilisation gleich, mit all dem romantischen und phan-tastischen Rankenwerk, das derartige Vorstellungenwuchern lassen. Schriftstellernde Forscher, typisch fürdas 19.Jahrhundert, förderten nicht nur eine Reihe vonFakten zutage, die von archäologischem Interesse wa-ren, sondern stellten auch kühne Zusammenhänge her,

beispielsweise zwischen den Maya und den alten Ägyp-tern, oder gar mit Atlantis. Zu diesen Leuten zähltenCharles Brasseur de Beaubourg, Lord Kingsborough undAuguste Le Plongeon. Andere Schriftsteller wie JamesChurchward und Lewis Spence schlachteten daraufhinweidlich die atlantisch-lemurische Fährte aus, die sie inden Ruinen und hieroglyphischen Schriftzeichen derMaya aufzuspüren meinten.

Gleichzeitig hatten sich gegen Ende des neunzehn-ten Jahrhunderts »rein« wissenschaftliche Archäologen

wie Alfred P. Maudslay, Ernest Willem Förstemann undHerbert J. Spinden mehr des mathematischen und astro-nomischen Systems der Maya angenommen. 1927 lagdann schließlich eine vergleichende Chronologie der

Maya-Kalender und der christlichen Zeitrechnung vor;sie trägt den umständlichen Namen Goodman -Martinez Hernandez - Thompson. Aus dieser Konkor-danz ging hervor, daß man von verschiedener Seite den»Beginn« des »Großen Zyklus« der Maya nach christli-cher Zeitrechnung zwischen den 6. und 13. August 3113v. Chr. ansiedelte. In der Zeitrechnung der Maya wirddieses Datum folgendermaßen geschrieben: 13.0.0.0.0.Das gleiche Datum - 13.0.0.0.0. - wird sich am 21. De-zember des Jahres 2012 n. Chr. Wiederholen.

Damit ist folgendes ausgesagt: Zwischendem ersten Datum 13.0.0.0.0. und seiner Wie-derkehr werden dreizehn Zyklen von jeweilsknapp unter 400 Jahren verstrichen sein. Die-se Zyklen (genaue Dauer: etwas über 397 Jah-re) werden von den Maya Baktuns genannt.Da sich der Koeffizient 13 im Datum13.0.0.0.0. auf die Vollendung eines Groß-Zyklus von dreizehn Baktuns bezieht, ist dererste Baktun im neuen Groß-Zyklus eigent-

lich Baktun 0, der zweite Zyklus dann Baktun 1 usw.Folglich würde das Datum, das dem Jahre 2993 v. Chr.entspricht, so geschrieben: 0.1.0.0.0. Das, was man dieKlassische Maya-Zivilisation nennt, spielt sich haupt-sächlich im zehnten Zyklus ab, im Baktun 9 also, d. h.zwischen 435 und 830 n. Chr., weshalb die meisten derentzifferten Daten, wenn wir sie nach unserem Zeichen-system schreiben, etwa so aussehen: 9.13.10.0 = 702 n.Chr. Aber hiervon wird später ausführlicher die Redesein.

Im Jahre 1935 faßt Sylvanus Griswold Morley, dervielleicht einfühlsamste unter den wissenschaftlichen Ar-chäologen, in seiner ansonsten etwas trockenen StudieGuidebook to the Ruins of Quirigua (Führer durch dieRuinen von Quirigua, Anm. d. Ü.) sein Urteil über dieMaya folgendermaßen zusammen - und seine Worteverkörpern den bis heute wohl aufgeklärtesten Stand-punkt:

Rechnen wir die materiellen Leistungen der altenMaya auf den Gebieten der Architektur, Bildbauerei,Keramik, Steinmetzkunst, Federarbeit, Baumwollweberei

und -färberei zu ihren anderen, abstrakt-intellektuellenLeistungen hinzu - als da sind: die Erfindung derPositionsmathematik mitsamt der dazu erforderlichen

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Null, sodann die Erstellung einer ausgeklügelten Chro-nologie mit fixem Anfangspunkt, eine Zeitrechnung, dieunserem eigenen Gregorianischen Kalender an Genau-igkeit gleichkommt, sowie schließlich ein astronomischesWissen, das dem der alten Ägypter und Babylonier über-legen ist - und betrachten wir dann dies Gesamtbild imLichte ihrer uns bekannten kulturellen Begrenztheit, diesie auf eine Stufe stellt mit den Völkern des frühen Neo-lithikums in der Alten Welt, dann können wir, ohnetriftigen Einspruch befürchten zu müssen, die Maya alsdas intelligenteste Urvolk auf Erden rühmen.

So hoch diese Einschätzung auch sein mag, so bleibtdoch weiterhin unterstellt, daß die Maya trotz all ihrergeistigen Brillanz sowohl Steinzeitvolk als auch Urvolkwaren. Was aber wird mit diesen Begriffen tatsächlichausgesagt? Neolithikum - also spätere Steinzeit - undUrbevölkerung - also vor unserer Zeitrechnung und vor

 jeglicher Zivilisation: Da wird also Maß genommen nach

der Elle des Fortschritts. Durch die Verwendung dieserBegriffe wird unser Denken in Bahnen gelenkt, aus de-nen sich zwangsläufig ergibt, daß diese Leute, wie hochauch ihre Glanzleistungen einzuschätzen sein mögen,dennoch hoffnungslos der Vergangenheit angehören, alsonichts weiter sind als eine Anomalie.

Trotzdem, die Frage ist oft gestellt worden: Was soll-ten die Maya wohl, wenn sie Urvolk und Steinzeitvolkwaren, also praktisch ohne Kenntnis der Metalle oderdes Rades auskamen, mit einem mathematischen Sy-

stem von so ausgefeilter Gediegenheit anfangen? War-um hatten sie eine so starke intellektuelle Neigung? Undgeht man der Sache noch mehr auf den Grund, dannsieht man, daß die Blütezeit der klassischen Maya, diein die Zeit zwischen 435 und 830 n. Chr. fällt, also indie »finstere« Zeit des europäischen Mittelalters, gar nichtso weit zurückliegt, zumindest zeitlich. Nach allgemei-nem Ermessen liegt aber die spätere Steinzeit überall sonstauf der Welt etwa sechs bis zwölftausend Jahre zurück.Etwas stimmt also nicht . . . Liegt es an den Maya - oderan der Elle, mit der wir sie messen?

Seit Morley im Jahre 1935 die Quintessenz des gän-gigen archäologischen Urteils zusammenfaßte, hat es eineReihe von spektakulären Entdeckungen in der Maya-Archäologie gegeben, wie beispielsweise die Wandbil-der von Bonampak, die 1946 aufgefunden wurden, unddes Pyramidengrabmals von Palenque, das 1952 ausge-graben wurde. Insgesamt hat eine allmähliche Differen-zierung in der Maya-Archäologie stattgefunden, wozuauch die neue Disziplin der Archäoastronomie zu rech-nen ist. Außerdem hat sich der Einsatz von Computernbahnbrechend bei der Entzifferung der Hieroglyphen

ausgewirkt, wenn auch hauptsächlich erst bei der Iden-tifizierung der Namen von vermutlich »dynastischen«Führern, wie Pacal Votan von Palenque.

Dennoch bleibt, trotz dieser »Fortschritte« in der Ar-chäologie, die wahre Geschichte der Maya bis heute einBuch mit sieben Siegeln. An Stätten wie Quirigua undCopan fühlt sich unser Verstand durch Relief-Glyphenvon erstaunlicher Präzision und Eleganz, deren überwäl-tigende Fülle und ästhetische Ordnung atemberaubendist, zu der Frage herausgefordert: Sind sie wirklich sounzugänglich?

Aber bei unseren Überlegungen über die klassischenMaya müssen wir noch andere Fakten berücksichtigen.Obwohl es in der spätklassischen Phase Abbildungengibt, die offenbar Gefangene zeigen, kommen im ge-samten Skulpturenschatz praktisch keine Kriegsszenenvor. Und als die Maya gegen Ende des achten Baktuns(200-400 n. Chr.) anfingen, ihre astronomisch-zeremo-niellen Zentren in Stein zu errichten, da war das Systemder Hieroglyphen und der Mathematik bereits vollen-det, perfektioniert bis ins kleinste Detail. Wenig weist

auf eine langsame Entwicklung, auf ein Stadium vontrial and error, von »Versuch und Irrtum« hin. Es ist einSystem aus Zahlensymbolik, Mathematik und astrono-mischen Kalkulationen, begleitet von einem hochent-wickelten hieroglyphischen Code.

Zu alledem denke man sich den abrupten Abbruchaller Bautätigkeiten und insbesondere aller Datenauf-zeichnungen ab dem Jahre 830 n. Chr. hinzu, und dasMysterium der Maya ist komplett.

Fassen wir also zusammen, was uns allgemein überdie Maya bekannt ist: Irgendwann vor über zweitau-send Jahren begann in Mittelamerika das Volk namensMaya, Spuren oder Hinweise auf seine Existenz zu hin-terlassen. In der weiteren Umgebung- d.h. auf dem Ge-biet Mexikos und Mittelamerikas, das die ArchäologenMesoamerika nennen - war den Maya eine geheimnis-volle Völkergruppe vorausgegangen: die Olmeken, dieentlang der Küstenlinie des Golfes von Mexiko siedel-ten und deren Ursprünge über 4000 Jahre zurückreichen,und die Zapoteken auf dem Hochland von Oaxaca inSüdmexiko, deren Hauptzentrum, Monte Alban, schon

600 v. Chr. gegründet wurde.

Zeitlich fiel mit dem Aufstieg der Maya in Mittel-amerika die Blütezeit der großen Pyramiden-MetropoleTeotihuacan zusammen, gelegen in Zentralmexiko, un-mittelbar nordöstlich des heutigen Mexico City. Aberobwohl die Maya einiges mit ihren mexikanischen Hoch-land-Nachbarn gemein hatten - so beispielsweise dielandwirtschaftliche Basis mit so kollektiven Kultur-merkmalen wie dem 260tägigen Heiligen Kalender unddas rituelle Ballspiel -, blieben sie in ihrem Urwaldge-

biet dennoch künstlerisch und intellektuell isoliert.Die Maya-Zivilisation beginnt dann um 300 n. Chr.

an einem Ort namens Uaxactun im Herzen des Peten,

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einer Urwaldregion, und breitet sich von dort nach Tikal,Palenque, Copan und Quirigua aus. Um das Jahr 500n.Chr. sehen wir sie dann voll in Bewegung. Währendder nächsten drei Jahrhunderte - etwa deckungsgleichmit Baktun 9 - bauten die Maya ihre Tempel, die soharmonisch proportionierten Stufenpyramiden, und hin-terließen eine große Anzahl steinerner Denkmäler, Stelengenannt, auf denen sie alle fünf, zehn oder zwanzig Jah-re bestimmte Daten mit zusätzlichen Informationen fest-hielten. Dann, beim Übergang von Baktun 9 auf Baktun10, kam es im Jahre 830 n.Chr. zum abrupten Verfallbzw. Verschwinden der klassischen Maya.

Am Ende des zehnten Jahrhunderts n. Chr., als derVorhang über den Maya, oder vielmehr den Nachkom-men der Maya, wieder aufgeht, haben wir eine völligveränderte Szene vor uns. Nord-Yukatan ist jetzt Haupt-

quartier. Zwischen den Maya und ihren mexikanischenNachbarn, den Tolteken, ist es zu einer Vermischunggekommen. Die religiöse Herrschaft des Quetzalcoatl/ 

Kukulkan 1 Reed (947 bis 999 n. Chr.) ist das kulturel-le Verbindungsglied. Obwohl es zu großen architekto-nischen Leistungen kommt, deren Zeugnisse beispiels-weise in Uxmal und Chichen Itza anzutreffen sind, ent-stehen jetzt aber keine von den großen Monumentenmit ihren endlosen in Stein gemeißelten historischen undastronomischen Daten. Statt dessen ist eine Kurzschrift-Version des chronologischen Systems entwickelt wor-den, und Aufzeichnungen nehmen vielfach die Formhieroglyphischer Manuskripte an, Codices genannt, vondenen aber nur drei überliefert sind. Kriege und Men-schenopfer greifen um sich, und eine nie dagewesenepolitische Allianz, die Liga von Mayapan, hat die nahe-zu autonome, apolitische Ära der klassischen Maya ab-gelöst.

Im Jahre 1441 n. Chr., nachdem Mayapan aufgrund

interner Auseinandersetzungen untergegangen ist, en-det die spätere Maya-Ära. Als die Spanier schließlich imJahre 1527 mit aller Macht in Yukatan einbrechen - wie

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es der Maya-Prophet Ah Xupan im 12. Jahrhundert vor-ausgesagt hatte-, befinden sich die Nachkommen derMaya in einem Zustand der Uneinigkeit. 1697 habenIntoleranz und Grausamkeit der neuen christlichenMachthaber, verschlimmert durch die Pocken und an-dere Krankheiten, die Maya als kulturelle oder politi-sche Größe ausradiert. Trotz dieser verheerenden Schick-salsschläge sind die Maya aber, zumindest kulturell, bisauf den heutigen Tag eine definierbare Gruppe geblie-ben. Und hier und da haben es einzelne Weise vermocht,als Hüter des Wissens die ältesten Traditionen am Le-ben zu erhalten - vor allem jenen Code, dessen Kombi-nation der Wahrheitsfindung direkt zu den Sternen führt.

Wenn wir ihre Geschichte betrachten und wenn wiran uns Revue passieren lassen, was von den Maya übrig-geblieben ist, wird eine Tatsache völlig klar: Nicht nurdie Spanier hatten keine Ahnung von einer zeitlichenKluft zwischen den klassischen Maya des neunten

Baktuns und den späteren Maya der Liga von Maya-pan, sondern auch die Texte und Manuskripte der spä-teren Maya selbst- Popul Vuh, die Bücher von ChilamBalam und die Annalen der Catchiquels - liefern unsfast keine Informationen über ihre Vorfahren, die klas-sischen Maya. Nicht nur die Christen haben alles, wasman ihnen über die Maya berichtete, verwirrt oder falschverstanden, sondern auch die späteren Maya selbst schei-nen ihre Texte absichtlich verwirrt zu haben. Warum?

Als Stephens und Catherwood vor 150 Jahren in dieUrwaldzentren der klassischen Maya vordrangen, da stie-ßen sie in der Tat auf eine »verschollene« Zivilisation,wenn auch nur eine für unser Bewußtsein verschollene.Alles in allem bewegt sich das, was die Archäologie bis-her über die klassischen Maya vorgetragen hat, im Rah-men der vorgegebenen Kategorien der wissenschaftlich-materialistischen Einstellung.

Was aber tatsächlich in den Urwaldniederungen desPeten verborgen liegt, unterscheidet sich grundsätzlichvon dem, was die Archäologie beschreibt. Wie ein Stern-bild, das dem mittelamerikanischen Dschungel aufge-

prägt wurde, lugt das Netz der verschiedenen Zentrender klassischen Ära durch das Labyrinth der Zeit. Alldie Pyramidentempel und riesigen Plätze, übersät mitgroßen Steinmonumenten voll feinziselierter und kom-plexer Hieroglyphen-Reliefs, stellen nichts anderes darals eine einzige Operation der wissenschaftlichen Da-tenverarbeitung, so präzise wie die Welt nur irgendeinegesehen hat.

Ja, als Ganzes betrachtet liefert das Geflecht der Zen-tren der Maya-Klassik von Baktun 9 so etwas wie einekosmische Visitenkarte ab. »Ach, ihr Irdischen«, schei-

nen die Monumente uns zuzusingen, »die, die uns bau-ten, waren ebenso hier wie ihr, Erdbewohner, und schie-nen irdisch zu sein wie ihr. Könnt ihr nicht sehen, nicht

verstehen, was sie euch hier zurückließen? Könntet ihreure Augen ohne Scheuklappen öffnen, ihr würdet dasGeschenk, das euch erwartet, sehen und erkennen.«

Eindeutig legten die klassischen Maya mehr Wert auf ihr Bedürfnis, die Zyklen des Planeten Erde mit Hilfeeines einmaligen mathematischen Systems nachzuzeich-nen, als sich etwa um territoriale Ansprüche oder Kriegs-

führung zu kümmern. Der Zweck dieser ausgeklügeltenDatenverarbeitung scheint gewesen zu sein, eine Ver-bindung zwischen einerseits den Zyklen der Erde, oderauch der anderen Planeten unseres Sonnensystems, undandererseits der harmonikalischen Matrix eines überge-ordneten Hauptprogramms herzustellen. Diese Matrix,die die harmonikalischen Zyklen der Planeten unseresSonnensystems regelte, war galaktischer Natur, denn siegewährte eine größere, umfassendere Perspektive, als dasin unserem Sonnensystem von innen her möglich war.

Nähert man sich den Maya unter solchen Gesichts-punkten - freilich ein in jeder Beziehung sehr ungewöhn-licher Ansatz-, dann ist impliziert, daß die klassischenMaya von einer ganz bestimmten Mission erfüllt waren.Jeder, der eine Mission zu erfüllen hat, hat auch eineBotschaft - was eine Binsenwahrheit ist, die man nichtzu erwähnen brauchte, wenn die materialistisch einge-stellten Archäologen ihr die nötige Aufmerksamkeitschenken würden.

Daß die Kultur der klassischen Maya eine Zivilisati-on mit Errungenschaften ohnegleichen ist, einzigartig

vor allem darin, daß sie sich in ihrer Hochblüte selberein Ende setzte, hat sie allein ihrer Mission zu verdan-ken. Und diese, so scheint es, bestand darin, die Erdeund ihr Sonnensystem mit einer größeren galaktischenGemeinschaft zu synchronisieren. Das ist der Sinn derDaten und der sie begleitenden Hieroglyphen. Sobalddieser Zweck erfüllt war - und nichts anderes war Ursa-che und Absicht der so hektischen Aktivität von Baktun9 -, verabschiedeten sich die Maya.

Jedenfalls bis auf eine kleine Schar.

Einige blieben zurück als Hüter und Aufseher; siekannten die Sprache des Zuvuya, die kryptische Spra-che des codierten Wissens um die Bedeutungen der ver-schiedenen Zeitzyklen. Dieser Schlüssel - der Code, dervon den klassischen oder sagen wir besser galaktischenMaya hinterlassen wurde, damit ihre Pläne und ihre Wis-senschaft nicht verlorengingen - liegt beschlossen in demtäuschend einfachen Tzolkin, einem aus dreizehn Zah-len und zwanzig Symbolen bestehenden System. Tat-sächlich liegt im Tzolkin, der harmonikalischen Matrix,alles verschlüsselt vor uns, was wir über den Maya-Fak-

tor wissen müssen. Aber wie geschah dies im einzelnen?Wie kamen die Maya hierher? Was heißt GalaktischeSynchronisation , und was hat das alles mit uns heutezu tun?

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In Antwort auf diese Fragen können wir immerhinsoviel sagen: Was die Maya-Wisenschaft unterscheidet,ist dies, daß sie als ein System operiert, das auf einengalaktischen Rahmen abgestimmt ist. Eine Wissenschaft,die innerhalb eines galaktischen Bezugsrahmensoperiertz, läßt sich nicht von dem trennen, was wir My-thos, Kunst oder Religion nennen. Denn als umfassen-de Weltanschauung wirkt der galaktische Bezugsrahmender Maya synthetisierend, nicht separierend. In dieserHinsicht stellen die Maya nicht nur eine Herausforde-rung an unsere Wissenschaft dar, sondern sie spielen auchmit unseren Mythen und geben, wie noch zu zeigen seinwird, unserer Geschichte eine Bedeutung und eine Di-mension zurück, die uns und unser Schicksal den uner-forschlichen Absichten des Sternenfirmaments überant-wortet - Absichten freilich, von denen sich die Zinnsol-daten-Strategen unserer modernen Raumfahrtrüstungnicht träumen lassen.

Wir haben uns die Maya aus der Perspektive der Ar-chäologie und materialistischen modernen Wissenschaftangeschaut- betrachten wir sie uns nun vom umfassen-den galaktischen Standpunkt her, aus der Perspektivedes Maya-Faktors. Zwei Maya-Ausdrücke, Hunab Ku undKuxan Suum, spielenhier eine zentraleRolle, denn sie er-schließen uns eine ga-laktische Sehweise,

die Wissenschaft undMythos in sich ver-eint.

Hunab Ku wirdnormalerweise mit»Der Eine, der Bewe-gung und Maß ver-leiht« übersetzt. Es istdas Prinzip des Le-bens jenseits der Son-

ne. Insofern istHunab Ku der Namefür das »galaktischeHerz«, nicht nur alsmetaphorischer Aus-druck, sondern alskonkrete Beschrei-bung seiner Aufgabeund Tätigkeit ge-meint. »Bewegung«entspricht der Ener-

gie, dem Prinzip allenLebens und der allenPhänomenen innewohnen-den Bewußtheit. »Maß« be-

zieht sich auf das Prinzip von Rhythmus, Periodizitätund Form und erklärt die verschiedenen qualitativen Be-grenzungen, die sich die Energie im Laufe ihrer verschie-denen Formverwandlungen selbst auferlegt.

Kuxan Suum, buchstäblich »die Straße zum Him-mel, die zur Nabelschnur des Universums führt«, defi-niert die unsichtbaren galaktischen Lebensschnüre oder-

stränge, durch die sowohl das Individuum als auch un-ser Planet - über die Sonne - mit Hunab Ku, dem galak-tischen Herzen, verbunden ist. Diese Fäden oder Strän-ge sind mit der leuchtenden, vom Solarplexus ausge-henden »Nabelschnur« identisch, von der uns der SeherDon Juan in Carlos Castanedas Büchern über die Weis-heit der Yaqui berichtet. Folgt man den noch erhalte-nen Schriften der Maya - Popul Vuh und Annalen derCatchiquels -, bildeten die Yaquis den ersten Stamm derMaya, der sich von den übrigen Klans nach ihrem ge-meinsamen Eintritt in diese Welt trennte. Die Absicht

der Yaqui war es, wenigstens einige wenige von den ur-sprünglichen Lehren der Maya in verhältnismäßig rei-nem Zustand und an einem unzugänglichen Ort aufzu-bewahren.

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Jedenfalls wird mit diesen Strängen oder auch KuxanSuum eine Art Resonanzschneise umschrieben, die wieein Walkie-talkie einen ständig offenenKommunikationskanal, eine kosmische Lebenslinie her-stellt. Durch Kuxan Suum unterhält jeder von uns solcheine Verbindung, die sich vom Solarplexus über die re-flektierende Membrane des Erdumfeldes bis zur Sonne

- und letztlich zum galaktischen Herzen erstreckt. Könntediese Lebenslinie vielleicht etwas mit dem ersten Auf-tauchen der Maya auf unserem Planeten zu tun haben?Und wenn dem so ist, wie mag sich das alles abgespielthaben?

Teleskop und Walkie-talkie zugleich, läßt sich derResonanzkanal des Kuxan Suum auch als eine Abfolgevon Schwingungs- oder Resonanzlinsen beschreiben: Ameinen Ende der Abfolge befindet sich die Linse desHunab Ku, des Zentrums der Galaxie, des galaktischen

Herzens. Am anderen Ende befindet sich die Linse desindividuellen Menschen. Tatsächlich enthält der indivi-duelle Mensch als »kosmischer Resonator« drei Linsen.

Die erste entspricht dem Stammhirn oder autono-men System; die zweite entspricht dem Säugetierhirnoder Neo-Kortex; und die dritte entspricht dem über-geordneten Geist, der den einzelnen mit dem größerenplanetarischen Körper verbindet. Letztere Linse ist es,die tatsächlich vom Solarplexus ausgeht.

Durch die Ausrichtung dieser drei Linsen wird einevierte Linse auf die richtige Tiefenschärfe eingestellt, diedem Solargeist entspricht, dem Bewußtsein der Sonneund des Solarsystems. Eine fünfte Linse wird von derSonne selbst gestellt. Und dann gibt es schließlich nochzwei weitere Linsen, die die Verbindung zwischen Son-ne und dem galaktischen Herz Hunab Ku herstellen.Eine der beiden Linsen hat die Funktion der Weiterlei-tung galaktischer Informationen von einem Sternen-system zum anderen, während die andere, Hunab Kuam nächsten gelegene, Träger des allgemeinen galakti-

schen Informationskerns ist - der harmonikalischenMatrix. Auf diese Weise wird jegliche Information durchdie Kuxan Suum, die galaktischen Lebensstränge, arti-kuliert. Und je nachdem, welche der acht Linsen akti-viert wird, geraten verschiedene Seins- und Wissens-ebenen schwerpunktmäBig in Schwingung.

Der Maya-Faktor schärft unseren Blick durch diesesgalaktische Fernrohr vibrierender Linsen und läßt uns,statt einer atomisierten Welt von Zeit und Raum, Ent-fernung und Getrenntheit, eine Welt der Zusammen-

hänge und Einheit erkennen, eine resonatorische Ma-trix, innerhalb derer die Übermittlung von Informationwirklich »postwendend« stattfindet. Wenn wir für die-

sen Prozeß galaktischer Tiefenschärfe und Datenüber-tragung eine moderne Bezeichnung finden sollen, dannmuß es heißen:

Prinzip der harmonikalischen Resonanz.

Aber »Resonanz« - was ist das? Alle führen das Wortim Munde Elektriker, Physiker, Musiker und Heiler. Aber

was ist Resonanz eigentlich? Re-sonanz bedeutet die Ei-genschaft des »Wider-Tönens«, des Widerhalls. Re-sonieren heißt widerhallen. Widerhall impliziert Gebenund Nehmen - entsprechend der Definition aller Kom-munikation, die immer synchron ist und zwischen min-destens zwei Agierenden stattfindet. Jegliche Kommu-nikation setzt einen Informationsaustausch voraus. DieLeute reden viel vom »Informationszeitalter«, aber wasist Information? Aus dem Blickwinkel derresonatorischen Harmonielehre betrachtet, ist Informa-tion das Form-Vehikel für Energie, die zwischen zwei

Agierenden oder Teilnehmern fließt. Als »Wider-Tönen«ist Resonanz Information.

Nicht also ihr Inhalt macht das Wesen von Informa-tion aus, sondern ihre Eigenschaft des Resonierens. Ge-nau deswegen ist das Fühlen oder Spüren von Dingenso wichtig. Spürt man die Resonanz einer eintreffendenInformation, so wird dadurch zugleich ein»resonatorisches« Umfeld erzeugt. Wenn wir versuchen,Erfahrungen begrifflich zu fassen, ehe wir tatsächlich vonder Resonanz der Erfahrung erfaßt und durchdrungenworden sind, dann ist dieses Umfeld abgeschaltet odergar unterbrochen. Wenn die Leitung unterbrochen wird,bedeutet dies, daß der Kuxan Suum am Solarplexus ver-dunkelt wird. Mit anderen Worten: Wir haben aufge-hört zu fühlen, und unsere Resonanzfähigkeit ist erstickt!

Wenn man von Resonanz spricht, spricht man eben-falls von Frequenzen und Tönen. »Frequenz« bezieht sichauf die Häufigkeit von Schwingungen. Wie jedermannweiß, gibt es schnellere und langsamere Abfolgen vonSchwingungen, während jede Art Schwingung eineWellenpulsation ist. Eine Frequenz, die nur einen einzi-

gen Wellenablauf oder auch Takt lang vorhält, wird zueinem Ton. Ein Ton ist somit jede beliebige in Ganggesetzte Frequenz, deren Höhe bestimmt, welches vonunseren Sinnesorganen betroffen sein wird. Anders aus-gedrückt: Auch Berührung hat ihre Töne«. Parfum istein »Ton« des Sinnfeldes »Geruch«; selbst unser Geistnimmt seine hochfrequenten »Bedeutungs-Töne« wahr.

Harmonie ist, auf sämtliche Sinnesfelder bezogen,die Synchronisation von zwei oder mehr Tönen. DieGeschicklichkeit im Synchronisieren von Tönen und

Synthetisieren von Sinnesfeldern ist ebenso eine Kunstwie eine Wissenschaft. Die Ausübung dieser Wissenschafteröffnet Möglichkeiten, wie man sie sich vom materia-listischen Standpunkt aus einfach nicht vorstellen kann,

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TZOLKIN als Harmonikalischer Modul im Zeichnsystem der Maya

der etwa glauben machen will, »Fliegen« sei die Fortbe-wegung eines physischen Körpers zwischen zwei Punk-ten durch die Luft. Aber was ist »Fliegen« für die Sinnes-felder eines Passagiers im Inneren des Flugzeugs? DasRütteln und Schütteln der Düsenantriebe, der Geruchvon Flugbenzin und eine Mikrowellen-Mahlzeit! Wie,wenn sich herausstellen würde, daß »Fliegen« vielmehr

die Fähigkeit ist, Bewußtsein als eine Resonanz zu iden-tifizieren und sich auf die Frequenzen verschiedenerRealitätsebenen zu schwingen?

In der Tat, Harmonie ist eineWissenschaft. Diejenigen, die die-se Wissenschaft ausüben, sind diewahren Künstler, Adepten derHarmonie, denn sie sind es, diedas Prinzip der harmonikalischenResonanz vermitteln, und zwarnicht als Ideologie, sondern als ge-

lebte Wirklichkeit. Ins Galakti-sche ausgeweitet, erfaßt dies Prin-zip die Gesamtheit des Alls alsFeld, das durch resonatorischeLinsen oder Scheiben aktiviertwird. Durch das richtige Einstim-men oder »Anschlagen« dieserLinsen können Obertöne erzeugtwerden, die zu höheren oder tie-feren Ebenen klingender Aktivi-tät vordringen. Durch ein solches

Anstimmen von Tönen undObertönen werden Informatio-nen von bestimmten Ebenen oderOktaven zu anderen Ebenen oderOktaven hingetragen - vergleich-bar etwa mit der Beobachtung,daß sich das Anreißen einerHarfensaite auf der Oberfläche ei-ner mit Wasser gefüllten Schale alsKräuselbewegung auswirkt.

Wenn dieses Weltbild pytha-goreisch klingt und an Sphären-musik erinnert, dann nur zuRecht! Doch ist der Unterschied zwischen denPythagoreern und den Maya der, daß die Maya mit höch-ster Wahrscheinlichkeit den Beweis erbracht haben, daßes sich hier nicht bloß um eine Philosophie handelt, son-dern um das Fundament einer ganzen Zivilisation. Solcheine Zivilisation, die auf dem Prinzip derharmonikalischen Resonanz beruht, unterscheidet sichnatürlich ihrem Wesen und Zweck nach von einer Zivi-

lisation wie der unseren, die auf den Erwerb von mate-riellen Gütern und die Verteidigung von Gebietsansprü-chen aus ist.

Um die Maya und ihre wissenschaftliche Grundlageals eine Alternative zu unserem gegenwärtigen Chaosbegreifen zu können, müssen wir noch genauer auf dieBeschreibung einer solchen Zivilisation eingehen. Wor-in zum Beispiel mögen die Ziele und Zwecke einer Zi-vilisation bestehen, die auf dem Prinzip derharmonikalischen Resonanz beruht? Könnte es etwasanderes sein als das Ziel, das System der Erde mit demder Sonne in Resonanz zu bringen, wobei die Erde in

der Rolle des Nesthäkchens einer größeren galaktischenFamilie zu sehen wäre? Wie nimmt sich dies neben denZielen unserer gegenwärtigen Zivilisation aus? Wer kannsagen, was die Ziele unserer Zivilisation sind? Habendiese Ziele überhaupt etwas mit dem Planeten Erde zutun, geschweige denn mit dem Sonnensystem?

Eben weil sie vom Prinzip der harmonikalischen Re-

sonanz ausgeht, darf man von einer Zivilisation wie derder Maya behaupten, sie sei »von galaktischen Informa-tionen gesättigt«. Mit anderen Worten ist hier eine

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Informationsfrequenz nach zwei Richtungen hin tätig,eine Wellenbewegung, die hin- und herpendelt: vomindividuellen zum kollektiven bzw. planetarischen Geist,weiter dann vom planetarischen Geist, via Sonne, zumgalaktischen Herzen und wieder zurück. Wenn die Maya»galaktische Agenten« sind, dient dann ihrDurchdrungensein von galaktischem Wissen nur derAusbreitung und Verteilung von Information? Ist dar-unter auch ein Vorgang zu verstehen, den wir heute mit»Raumfahrt« umschreiben würden? Oder gibt es etwaaus der Perspektive der harmonikalischen Resonanz unddes wechselseitigen galaktischen Informationsflussesüberhaupt keinen Unterschied zwischen der Verbreitungvon Information und Raumfahrt?

Ich glaube, daß wir an diesem Punkt eine wichtigeUnterscheidung treffen müssen. Im Gegensatz zur west-lichen Wissenschaft, die auf der objektiven Erforschungder Materie basiert, gründet die Wissenschaft der Maya

auf dem subjektiven Bewußtsein als Fundament desUniversums. Das Universum ist Bewußtsein, und dieverschiedenen Bewußtseinsqualitäten lassen sich durcheinfache, ungebrochene Zahlenrelationen beschreiben.Für die Wissenschaft der Maya besteht das, was wirMaterie nennen, aus verschiedenen Tönen, die alsharmonikalisches Frequenzkonglomerat zusammenhal-ten, das für den Tastsinn erfahrbar ist. Wie alle anderenresonatorischen Erfahrungen auch, kann die Materiedurch ungebrochene Zahlenrelationen ausgedrückt wer-den. Wie jeder Mathematiker weiß, ist »Zahl« an sich

eine rein geistige Struktur.

Eine weitere Konsequenz ihrer Perspektive ist die Uni-versalität von Bewußtsein. Da das Universum subjekti-ver statt objektiver Natur ist, gibt es tatsächlich nur Be-wußtsein, intelligente Energie - sei es nun als ein StückQuarz, als Ameise, als Mensch oder als etwas Außerirdi-sches. Alles lebt. Es gibt nichts ohne Gefühl. Das Feldder Wirklichkeit ist gesättigt von Sinn und Zweck.

So betrachtet, entspricht die Form der Dinge der je-weiligen Gestalt, die das Bewußtsein in den verschie-

densten Zusammensetzungen resonatorischer Frequen-zen annimmt. Eine »Zusammensetzung resonatorischerFrequenzen« kann auch als die Synchronisation zweieroder mehrerer tonaler Bandbreiten definiert werden, beider sich Augenblicksbedürfnis und universeller Zwecktreffen. Die Umwelt mag »Ameise« benötigen, um diespezifische Aufgabe zu erfüllen, die Erde zu lockern;»Ameise« ist dann diejenige tonale Bandbreite, auf derdas Augenblicksbedürfnis sich mit dem universellenZweck trifft, die Erde zu lockern. Auf ähnliche Weisemag die Erde zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer

Evolution einer synchronisierten Intelligenz bedürfen,um sie in eine bewußtere Beziehung zur Sonne und zurGalaxie insgesamt zu bringen. Oder vielmehr mag die

Sonne gleichzeitig eines planetarischen Körpers bedür-fen, auf dem sie galaktische Informationen, die sie sel-ber vom galaktischen Herzen und/oder von höher-entwickelten Sternensystemen empfängt, gezielt spei-chern kann.

Genau in so einer Situation kommt der Maya-Fak-tor ins Spiel: Seine Rolle ist es, die Synchronisation ga-

laktischer Information mit den beidseitigen Bedürfnis-sen von Erde und Sonne zu gewährleisten. Gleich »ga-laktischen Ameisen« wären dann die Maya und ihre Zi-vilisation die Synchronisierer eines Augenblicks-bedürfnisses - hier vertreten durch die Intelligenz derErde oder der Sonne - mit universellem Zweck: endgül-tiger, bewußter Eintritt in die galaktische Liga.

Malen wir uns für einen Moment folgendes Bild aus:Stellen wir uns die Galaxie als einen riesigen Organis-mus vor, ausgestattet mit einer Ordnung und einem

Bewußtsein, die alle menschliche Vorstellungskraft über-steigen. Wie ein riesiger Körper besteht sie aus einemKomplex von Gliedern - Sternensystemen -, deren jedesvon Hunab Ku, dem galaktischen Herzen, koordiniertwird. Durch Energie- und Informationskreisläufe, diesich simultan im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzei-gersinn drehen, schickt das intensiv pulsierende galakti-sche Herz eine ständige Abfolge von Signalen aus, diewir einmal »Radiosendungen« nennen wollen. Tatsäch-lich stellen diese Radiosendungen eine Resonanz-Ma-trix dar, ein riesiges galaktisches Feld intelligenter Ener-

gie, deren Urpuls eines ewigen Ein und Aus die Grund-lage für vier universalen Wellenfunktionen bildet:

1. eine übermittelnde oder informationelle Funktion,

2. eine Strahlungs- oder elektromagnetische Funktion,

3. eine anziehende oder Schwerkraft-Funktion und

4. eine rezeptive oder psychoaktive Funktion.

Der einzige Zweck dieser ständigen Ausstrahlung in-telligenter Welleninformationen, den Hunab Ku, Herzder Galaxie und kosmischer Strahlungsquelle, verfolgt,

ist der, die generelle Ausrichtung aller Glieder-organismen, der Sternensysteme, auf eine höhere Fre-quenz zu bewirken. Gegenstand einer solchen »höherenAusrichtung« sind vor allem die lokalen Intelligenzen,deren Kapazität noch begrenzt ist; sie sollen die Fähig-keit lernen, durch eine ständig verfeinerte Einstellungder Linsen des Kuxan Suum bis zur Schwelle der Wahr-nehmung des Ganzen vorzudringen, um dann den ih-nen gebührenden Platz darin einzunehmen. Mit örtli-cher Intelligenz ist der lokale Geist eines Planeten oderdas Bewußtseinsumfeld gemeint, das aus dem reflekto-

rischen Umfeld eines oder mehrerer Planeten innerhalbeines beliebigen Sternensystems besteht. Danach - so-bald ein lokales System seine Zuordnung zum Ganzenerkannt und verwirklicht hat - entspricht es dem Plan

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des Ganzen, daß der gleiche Vorgang auch an andereGliedsysteme weitergegeben wird, in denen die Schwel-le der Wahrnehmung des Ganzen noch nicht erreichtwurde. Auf diese Weise entwickelt sich langsam die Ge-meinschaft der galaktischen Intelligenz.

Erkenntnis des Ganzen setzt eine direkte, bewußteKommunikation mit dem galaktischen Herzen voraus,

via den lokalen Stern. Sie setzt ebenfalls eine ständigeAktivierung der galaktischen Walkie-talkie-Lebens-schnur, des Kuxan Suum, voraus. Die Fähigkeit, einedirekte Kommunikation aufrechtzuerhalten und dieErkenntnis das immer weiter voranzutreiben und zu er-weitern, kommt der bewußten Erlangung der Harmo-nie gleich. Der Vorgang mag damit enden, daß die ge-samte Galaxie in eine unvorstellbare Phaseharmonikalischer Synchronisation einmündet.

Bei dem hier beschriebenen Prozeß gelangen natür-

lich die einen lokalen Systeme früher zu einer Ausrich-tung am Ganzen, die anderen Systeme später. Nennenwir dieienige Intelligenz, die dieses Stadium erreicht, ein-mal »Maya« - Adepten der Harmonie. Erkennen heißt,unmittelbar durch Bewußtsein zu wissen.

Ein Erkennender, ein Adept der Harmonie, ein Mayazu sein, wäre dann gleichbedeutend mit dem direktenWissen von den harmonikalischen Frequenzen der ver-schiedensten Ebenen oder Zustände des Seins, also ge-wissermaßen mit der Fähigkeit, sich auf die Eigenschaf-ten einer spezifischen Seinsebene oder Gestalt einzustim-men, ja sogar in sie hineinzuschlüpfen.

Dank der Erlangung solchen Wissens würde zu denKräften der Maya u.a. auch die der »resonatorischenTransduktion« gehören. Aufgrund ihrer unmittelbarenKenntnis der harmonikalischen Gesetzmäßigkeiten undFrequenzveränderungen bestünde ihre Fähigkeit zur»resonatorischen Transduktion« darin, dies Wissen auchpraktisch anzuwenden und sich direkt von dem einenSeinszustand in den anderen zu begeben - und konse-quenterweise auch von dem einen Sternensystem zum

anderen. Denn selbstverständlich führt die einmal er-reichte Einordnung ins Ganze und damit die Erlangungder »Mayaschaft« - die Erkenntnis der Harmonie - zudem kategorischen Imperativ, eine derartige Erkenntnisan andere lokale Sternensysteme weiterzugeben. Auf dieseWeise spinnt sich die "Galaktische Matrix“die Urin-formation, allmählich zu einem ganzen Netz sich selbsterkennender Intelligenzen aus.

Darüber hinaus müßte, damit alle Systeme die glei-che Ebene harmonikalischer Koordination erreichenkönnen, das dazugehörige Wissen, die »Information«,in einem denkbar einfachen Code systematisiert wer-den, so daß sie allen zugänglich gemacht werden kann.Diesen Code zu systematisieren und weiterzureichen ge-

hört ebenfalls zur Verantwortung eines »Maya«. DiesenCode nennen wir, wie sich zeigen wird, denharmonikalischen Modul, auch Tzolkin genannt - diedenkbar einfachste mathematische Matrix, die der denk-bar größten Menge von harmonikalischen Transforma-tionen, Transmissionen und Transduktionen gerechtwird, eine regelrechte Periodentabelle galaktischer Fre-quenzen.

Und so durchstreifen die Maya, die Adepten der Har-monie, unermüdlich das All, reisen furchtlos auf denBahnen des Kuxan Suum und durchforschen das Welt-all nach Sternensystemen, die vielleicht kurz vor derSchwelle der Reife stehen, das Ganze erkennen und sichihm einordnen zu können. Ist ein System dann ausge-kundschaftet, erfaßt und als reif befunden worden, denSchritt zur Erkenntnis der Harmonie zu vollziehen, füh-ren die Maya einige letzte helfende Eingriffe durch.Natürlich wächst mit zunehmender Zahl an lokalen

Systemen, die zur harmonikalischen Synchronisationgelangt sind, auch der Standard koordinierter Hilfestel-lung für weniger entwickelte Systeme. Und ebenso stark,wie die Maya sich bei der Erfüllung des kategorischenImperativs, die Harmonie weiterzureichen, auf eineneinheitlich-galaktischen Informationscode verlassen,stützen sie sich auch auf einen galaktischen Ehrenko-dex. Warum?

Wie jedermann weiß, ist es kein Zeichen von Intelli-genz, einen anderen zu einer bestimmten Handlung oder

Erkenntnis zwingen oder nötigen zu wollen. Und erstrecht wenn das Ziel des Spiels darin besteht, eine über-legene, intelligente Harmonisierung herbeizuführen,muß es so gespielt werden, daß man der lokalen Intelli-genz die Spielregeln auf eine Weise beibringt oder zeigt,daß diese ihre eigenen Schlüsse ziehen kann. Mit ande-ren Worten beruht der galaktische Ehrenkodex darauf,mit allen nur möglichen Mitteln H armonie zu erzeugenoder zu demonstrieren. Immer die harmonikalischen Ge-setzmäßigkeiten berücksichtigend, bei gleichzeitiger Ein-fühlung in die lokale Intelligenz, dürfte das Hauptge-

bot dieses Ehrenkodex sein, nichts zu tun, was die Vor-stellung von Dualität oder Getrenntheit fördern könn-te. Eine Schlüsselformulierung in dieser Hinsicht lau-tet: »In lake’ch« - Ich bin ein zweites Du.

Geübt in resonatorischer Transduktion - dem wel-len-harmonikalischen Mittel, einen bestimmten Seins-zustand in einen anderen überzuführen, zu vermittelnund zu verwandeln - und geschickt in der Ausnutzungdes Kuxan Suum, würden die Maya die idealen Mittels-personen zwischen Hunab Ku, dem galaktischen Her-zen, und der Intelligenzbildung innerhalb eines lokalen

Sternensystems abgeben. Aber während man sich nocheinigermaßen leicht vorstellen kann, wie auf dem Wegevon Kuxan Suum Daten übertragen werden - etwa so,

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wie die Wellenübertragung auf einem aus Blechbüchsenselbstgebastelten Walkie-talkie funktioniert-, bleibt dieRaumfahrerei der Maya ein Rätsel. Dem Maya-Faktorzufolge ist Raumfahrt Information - Information, diedurch das Prinzip harmonikalischer Resonanz übertra-gen wird. Wir sind Information. Das Universum ist In-formation. Information ist - wie Zahlen - letztlich eineresonatorische Beschaffenheit von Bewußtsein.

Information ist Energie, die sich nach der Strukturdes Empfängers richtet, für den sie bestimmt ist. DaßInformation eine Gefäßform hat, die sie einschränkt, ver-deckt nicht die Tatsache, daß dem Gefäß eine Energie-qualität innewohnt. Wir hören Musik - »Schallwellen,die durch den Raum geschickt werden« -, und irgendwoin unserem Inneren erfahren wir eine Gefühlsaufladung.Eine Transduktion hat stattgefunden, nämlich die Um-

wandlung von Schall - ein Gefäß für Information - zuemotionaler Energie - ein anderes Gefäß für Informati-on.

Alle Energie besitzt transduktive Welleneigenschaften.Jede Welleneigenschaft kann auf resonatorischem Wegeübertragen werden, und zwar in Form von Frequenz-Obertönen. Ein zusammenhängender Zyklus von Fre-

quenzen ist eine Oktave, und jeder Ton, der in gleichwelcher Oktave angeschlagen wird, kann seine Obertö-ne zu neuen Oktaven erzeugen. Fügt man zu dieser Tat-sache noch hinzu, daß jede Welleneigenschaft durch einspezifisches Medium - beispielsweise Quarzkristall - voneiner Form in die andere »traduziert«, d.h. überführt wer-den kann, dann hat man die Grundprinzipien beisam-men, auf denen die harmonikalische Resonanz beruht.

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Wie die Wissenschaft eben erst zu entdecken beginnt,besitzt der DNS-Code - der genetische Code, der Le-bens-Code - eine wellenartige Infrastruktur. Das heißt,es gibt zwischen den Zellen des Körpers ein universellesKommunikationssystem, das mit Geschwindigkeitenoperiert, die zwischen Schall- und Lichtgeschwindigkeitliegen. Wie wir ebenfalls wissen, entspricht der DNS-Code einer Formel aus ganzen Zahlen, und zwar auseiner binären Progression bis zum 6. Grade (also: 2, 4,8, 16, 32, 64), woraus sich 64 sechsteilige »Code-Wör-ter« bzw. Code-Einheiten ergeben.

Eine Wissenschaft, die auf dem Prinzip derharmonikalischen Resonanz beruht, könnte die Ganz-zahlmathematik dieser Code-Einheiten in Wellen-strukturen von verschiedenen Frequenzen übersetzen unddie Information mit Hilfe des Kuxan Suum inresonatorischer Transduktion übermitteln. Wie Sternen-Springer könnten die Maya mit Höchstgeschwindigkeit

durch den galaktischen Äther sausen und sich selber alsDaten des DNS-Codes von einem Sternensystem zumanderen »übertragen«.

Doch müßte dabei der Blick auf die Gesamt-perspektive des Systems gewahrt bleiben, müßte bei derÜbertragung genetischer oder anderer Daten von einementwickelteren zu einem weniger entwickelten Systemder Instanzenweg durch die Befehlshierarchie eingehal-ten werden. Grundsätzlich führt dieser hierarchische Wegvon Hunab Ku, dem galaktischen Herzen, zum lokalen

Stern und von diesem zur reflexiven Intelligenz, demplanetarischen Geist oder Bewußtsein. Sobald ein spe-zifisches planetarisches Bewußtsein sich am Ganzen aus-gerichtet hat, d. h. via Eltern-Stern und galaktischenMittelpunkt, könnte anschließend durch ein paar Mo-difikationen des universellen Codes, desharmonikalischen Moduls, die Kommunikation mit ei-nem anderen Sternensystem hergestellt werden.

Wichtig ist festzuhalten, daß die Daten, die von ei-nem System zum anderen kommuniziert werden, denLokalstern des Empfängersystems passieren müssen,

denn nur dieser Stern - in unserem Fall die Sonne - kannfür Kuxan Suum die Mittlerrolle übernehmen zwischenHunab Ku, dem galaktischen Herzen, und dem Plane-ten, der im Begriff ist, den evolutionären Schritt in diereflexive Intelligenz zu tun. Wie würde sich nun kon-kret eine solche Datenübertragung abspielen, wenn da-bei die Sonne die Rolle des Hauptvermittlers spielte?

Gehen wir davon aus, daß die Auskundschaftung undErfassung des lokalen Systems zu dem Ergebnis geführthat, daß dieses System jetzt entwickelt genug ist und

sich an der Schwelle zur Ausrichtung aufs Ganze befin-det, dann würden nunmehr die richtigen Code-Datenbereitgestellt. Eine Intelligenz-Sonde, als

Synchronisations-Code gesendet, würde über den loka-len Stern ausgeschickt, in unserem Beispiel via die Son-ne, die die Maya Kin nannten. Da der Zyklus von Kin,unserer Sonne, etwas weniger als 23 Jahre dauert, unter-teilt in zwei Pulsationen von durchschnittlich je 11,3Jahren, müßte sich die Intelligenz-Sonde zunächst mitdiesem solaren Zyklus zeitlich abstimmen.

Nebenbei bemerkt, zeitigt die 11,3jahrige Pulsationein Phänomen, das man Heliopause nennt: Es handeltsich um eine Fluktuation innerhalb der kaum noch zuerkennenden Blase, die den Heliokosmos umschließt-also innerhalb der Gesamtheit des elektromagnetischenGravitationsfeldes der Sonne, einschließlich derUmlaußahnen aller Planeten des Sonnensystems.

Sobald dann das Informationsfeld der Sonne mit demInformationsfluß der entwickelteren Systeme synchro-nisiert wäre, könnte die eigentliche, heikle Daten-Über-

tragung erfolgen, mit anderen Worten die genetischeImprägnierung des planetarischen Zielfeldes. Wie einunsichtbarer, mit dem Sonnenzyklus synchronisierterStrahl würde die genetische Datenwelle, entsprechendcodiert mit den spezifischen Frequenzen und Eigenschaf-ten des Zielplaneten, sich augenblicklich, ja explosions-artig manifestieren: Wieder einmal wären die Maya, diegalaktischen Lotsen und Adepten der Harmonie, in einneues System hineingeplatzt. Wie sähe das aus? In wel-cher Form würde sich so etwas in Wirklichkeit abspie-len?

Am Anfang des verständlichsten der überliefertenMayatexte, Popul Vuh: Buch der Gemeinschaft oder derGemeinen Dinge, finden wir, obwohl der Text erst nachder spanischen Eroberung verfaßt wurde, einige auf-schlußreiche Hinweise.

 Hier nun beginnen wir mit der Offenbarung, der Ver-

kündigung und der Erzählung all dessen, was verborgen

war; die Offenbarung . . . und zugleich die Verkündigung,

die Erzählung sowohl von der Großmutter als auch dem

Großvater. . . werden wir ans Licht bringen, denn jetzt 

kann das Popul Vuh... nicht mehr gesehen werden, worinklar zu sehen war, daß von der anderen Seite des Meeres...

 Das ursprüngliche Buch, vor langer Zeit geschrieben, hat 

existiert, aber sein Anblick ist dem Sucher und dem Den-

ker verborgen.Groß waren die Beschreibungen und der 

 Bericht all dessen, wie der ganze Himmel und die Erde

gebildet wurde, wie sie gebildet wurde und in vier Teile

geteilt wurde, wie sie aufgeteilt wurde, und wie der Him-

mel aufgeteilt wurde. Und wie das Maßband gebracht 

wurde, und es an Himmel und Erde angelegt wurde, an

die vier Winkel, an die vier Ecken, so wie es vom Schöpfer 

und Macher berichtet wird, Mutter und Vater des Lebens,aller geschaffenen Dinge, von ihm, der Atem und Gedanke

schenkt, von ihr, die Kindern die Geburt schenkt, von ihm,

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der über das Glück der Menschen wacht, das Glück der 

 Menschenrasse, ihm, dem Weisen, der über das Gute me-

ditiert, das im Himmel, auf der Erde, in den Seen und im

 Meer ist.

Ähnlich heißt es in einem anderen Text, den Anna-len der Catchiquels:

. . . von der anderen Seite des Meeres kamen wir, einemOrt namens Tulan... Von vier Orten kamen die Menschen

nach Tulan. Im Osten ist ein Tulan; ein zweites in Xibalbay;

wieder eines im Westen, woher wir selbst kamen, und wie-

der eines dort, wo Gott ist. Somit gab es vier Tulans . . .

Und als wir aufbrachen, gelangten wir an die Tore Tulans.

 Nur eine Fledermaus hütete die Tore Tulans . . . Dann

erhielten wir von unseren Müttern und Vätern den Befehl

 zu kommen, wir, die dreizehn Klans der sieben Stämme,

die dreizehn Klans von Kriegern . . .

Eine Reihe von Dingen fällt uns in diesen kryptischenBeschreibungen sofort auf. Erstens, daß diese Beschrei-bungen eine Ursprungsgeschichte darstellen, eine An-kunft aus einem Anderswo, das hier als »die andere Sei-

te des Meeres« beschrieben wird. Ist diese »andere Seitedes Meeres« ein tatsächlicher Ozean? Oder haben wir esmit einer Metapher für das Meer der Galaxie zu tun?Zweitens die mandalische Form der Beschreibung - so-wohl im Fall der vier Tulans als auch der Vierteilungvon Himmel und Erde. Was wird hier tatsächlich be-schrieben? Ist das Maßband, mit welchem das Verhält-nis zwischen den vier Erdwinkeln oder Himmelsrich-tungen vom Mittelpunkt aus vermessen wird, zugleicheine Anspielung auf Kuxan Suum?

Drittens dann die Erwähnung der dreizehn Klans derKrieger und der sieben Stämme. Diese Zahlen sindSchlüsselzahlen der Maya-Matrix. Die Dreizehn, dieSymbolzahl für die allen Dingen innewohnende Bewe-gung, ergibt, mit zwanzig multipliziert, 260 - dieharmonikalische Zahl des Tzolkin bzw. der galaktischenMatrix. Sieben ist die Zahl des mystischen Herzens. Sie-ben weniger sechs ergibt eins, die Zahl der Einheit. Sie-

ben plus sechs ergibt dreizehn, die himmlischeHarmonikalzahl der Bewegung und Ganzheit. Siebenplus dreizehn ergibt zwanzig, den Faktor, der mit drei-

zehn zusammen denharmonikalischen Modul er-zeugt. Die Zahlen, die sich an denvier Eckpunkten des Tzolkin bzw.der harmonikalischen Matrix be-finden, sind: eins am Anfang,dreizehn am Ende und jeweilssieben an den beiden dazwischen-

liegenden Ecken.

Haben wir es bei diesenUrsprungsberichten etwa inWirklichkeit mit der Code-Spra-che der Zuvuya zu tun? Wird unshier die Ankunft auf der Erde viaden Kuxan Suum beschrieben? Istdas viereckige Mandala oder vier-fache Tulan eine Darstellung derursprünglichen Harmonieformel,

mit deren Hilfe genetische undandersartige Daten unversehrtübermittelt werden konnten? Ste-hen die dreizehn Klans und sie-ben Stämme für Codeausdrücke,die an die galaktische Matrix er-innern sollen? Repräsentieren dieGroßmutter und der Großvater,deren Wohnsitz in anderen Tex-ten der Maya und Mexikaner imdreizehnten und damit höchsten

Himmel angesiedelt wird, etwadie wohlwollende und intelligen-te Befehlsinstanz des Systems, aus

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dem die Maya oder zumindest der Informationsstromder Maya ursprünglich herstammen?

Sollte der Kuxan Suum, gleich einem resonatorischengalaktischen Walkie-talkie, der vermittelnde Träger ge-wesen sein, der nötig war, um die Maya als hochfrequenteSynchronisations-Pioniere von einem System außerhalbdes unsrigen auf unseren Planeten, die Erde, zu kata-

pultieren? Jedenfalls würde dies auch gewisse Ähnlich-keiten zum Sipapu der Hopi aufklären. Der Sipapu wirdals der Tunnel oder Durchgang beschrieben, der die ver-schiedenen Welten miteinander verbindet. Er ist derLebensstrang, der nicht nur die Verbindung zum galak-tischen Herzen, zu anderen Sternensystemen und Pla-neten herstellt, sondern auch verschiedene Welt-Periodenmiteinander verknüpft. So ist der Sipapu am Ende einerWeltperiode gleichzeitig Wegweiser und Weg zum Be-ginn der nächsten Weltepoche.

Wäre diese Hypothese von einer Routeresonatorischer Übertragung zwischen galaktischenSternensystemen richtig, dann müß-te der Zeitpunkt, zu dem sich derMaya-Datenstrom auf unseren Plane-ten ergoß, schon etwa 3000 Jahre zu-rückliegen, wenn nicht noch weiter.In der Absicht, Daten über die Erdein Beziehung zur Sonne, zum Mondund zum übrigen Solarsystem zu sam-meln, begannen die Maya damals,

ihre Beobachtungen anzustellen, eig-neten sie sich gewisse Dinge an, nah-men Beziehungen auf, paßten sich anund hielten dabei ständig Tuchfüh-lung mit dem zentralen Hauptquar-tier.

Und als es dann an der Zeit war,ihre Visitenkarte zu hinterlassen - dieglanzvollen Höhepunkte der klassi-schen Maya-Zivilisation-, gingen sie

mit Präzision, Kunstverstand und vol-lem Einsatz zu Werke. Da sie durchden Kuxan Suum nach wie vor mitdem galaktischen Herzen Hunab Kuin Verbindung standen, konnte dasmathematische System in seiner be-reits voll entwickelten Form »eintref-fen«. Gemäß ihren Beobachtungenund nach gewissen Modifikationenfür das neue planetarische Systemdürften sie nunmehr die zwanzig

Schlüssel-Hieroglyphen erdgerechtcodiert haben. Und danach dann,nach Erfüllung des Auftrags, die pla-

netarischen Zyklen unseres Sonnensystems mit dem ga-laktischen Rahmensystem der harmonikalischen Matrixzu korrelieren, dürften die Hauptakteure wieder dort-hin zurückgekehrt sein, woher sie gekommen waren -via die vermittelnden Linsen des Kuxan Suum. Vielleichtläßt das Rätsel der Maya sich so erklären.

Vor dem Hintergrund dieses »Drehbuchs« wird ein

bestimmtes Skulpturengenre plausibel, das die Maya inQuirigua und auch in Palenque hinterlassen haben. Indiesem Genre werden menschliche oder menschenähn-liche Gestalten in Stellungen abgebildet, bei der die Füßeleicht auseinander und nach außen gekehrt sind, so alswürden diese Figuren fliegen oder dahintreiben, auf- oderniedersteigen, die Existenz betreten oder verlassen. Dieberühmteste unter diesen Darstellungen ist die Gestaltauf der Grabplatte von Pacal Votan in Palenque, bei derman den Eindruck hat, als würde der Lebensbaum ausdem Unterleib oder Solarplexus der Hauptfigur aufstei-gen. Ist dieser Lebensbaum in Wirklichkeit Kuxan Suum?

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Weit faszinierender sind aber die beiden Figuren inQuirigua, der Stadt, die ohne Zweifel das intellektuellbrillanteste Zentrum der Maya war. Interessant auch dieTatsache, daß Quirigua seinen Höhepunkt an künstle-rischen und intellektuellen Leistungen erst erreichte, alsBaktun 9 in seine letzte Phase eintrat, also zwischen 790und 830 n.Chr.

Eine Figur auf dem massiven Stein-Altar »ZoomorphOff in Quirigua besitzt einen phantastisch-groteskenKopf und eine phänomenale Kopfbedeckung, hat aberim übrigen menschliche Form. Mit ihrer rechten Handumfaßt sie eine Art Klinke oder Griff. Hinter der Figurbefindet sich eine große organische Umrahmung, be-stehend aus drei ovalen oder kreisförmigen Scheiben, indie wiederum kleinere Kreisformen geschnitten sind. Vorallem die Stellung der Beine, des Armes und des seitlichgewandten Kopfes geben dieser Gestalt den Anscheindes Fliegens oder Schwebens.

In einer anderen, verwandten Figur des gleichfallsmassiven Stein-Altars »Zoomorph P« sind nur die Füßeund unteren Beine als menschlich erkennbar. Der übri-ge Körper, der fast zu sitzen scheint, ver-schwindet in einem Laby-rinth von seltsamen, aberorganischen Gebil-den. Gegenüber

vom Altar »Zoomorph P« befindet sich die Skulptur ei-ner kontemplativen Gestalt, die sitzend ein Szepter hält.Alle bildlichen Darstellungen in Quirigua sind von ei-ner Fülle von Hieroglyphen begleitet. Die Figur inPalenque wird in der Grabkammer durch einen schmük-kenden Fries eingerahmt - Darstellungen von den NeunHerren der Zeit oder der Unterwelt. Was soll das hei-ßen? Sind diese abgebildeten Formen gerade im Begriff,sich entweder zu manifestieren oder sich wieder imSchwingungsfeld des Kuxan Suum aufzulösen?

Nach üblichen Maßstäben mag dies nun alles sehrspekulativ und wild hypothetisch klingen. Was aber dieharmonikalische Matrix betrifft, also den 13 x 20-Mo-dul bzw. Tzolkin, so befinden wir uns auf festem Bo-den.

Richten wir also jetzt unsere Aufmerksamkeit auf dieseine, ebenso faszinierende wie in seiner Stimmigkeit ein-

malige Beweisstück; es wird uns noch tiefer in das galak-tische Geheimnis der Maya, der Adepten der Harmonie,eindringen lassen. Vielleicht fällt es uns durch ein besse-res Verständnis des Tzolkin leichter, der Absicht der

Maya auf die Spur zu kommen, diesie auf unsere Erde führte.

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3Die galaktischen Herscher

und die Zahlen des Schicksals

Wenn wir zum ersten Mal mit den Maya konfrontiert werden, dann spüren wir wohl ihren

Reichtum, doch ihre Götter, ihre Mythen, ihre Glaubens-vorstellungen entziehen sich uns. Während die Mythenund Geschichten zwar überall präsent sind, zwischenUrwaldlianen hervorlugen und uns zuzwinkern, halbver-deckt von prächtigen Blüten, die aus behauenem Gesteinhervorwachsen, sind es dennoch die Zahlen, die sich un-serer Aufmerksamkeit mehr als alles andere aufdrängen.Wie wir schon sahen, wird bei dem Bericht von der

»Ursprungszeit« großer Wert auf Zahlen gelegt. Zahlensind es auch, die sprechen, wenn wir die verworrenen Texte

der Propheten von Chilam Balam lesen, diealles in Zahlen ausdrücken, wenn sie inTrance gehen: die 1, die 13, die 7, die 9,die 4. Leben die Zahlen etwa? Sind sieWesenheiten, ätherisch und ungreifbar?Nehmen sie geistige Räume ein, von derenExistenz wir uns, eingeklemmt zwischenunsere materialistischen Kopfhörer, nichtträumen lassen?

Wir reiben uns die Augen: Mit klaremKopf ist es kaum zu glauben, daß sich dieganze Weltgeschichte mit Zahlen erzählen

lassen soll. Genauer gesagt: mit dreizehn Zahlen und zwan-zig Symbolen . . . Und selbst diese zwanzig Symbole -sind sie nicht auch nur wieder Zahlen, verkleidet inkryptische Formen, die Hieroglyphen? Nicht genug da-mit: Wie soll die ganze Geschichte - Wissenschaft, My-thos, galaktisches Maß und göttliche Strategie - in einerMatrix enthalten sein, die ganze 13 x 20 Einheiten mißt?

Von den Archäologen wird sie Tzolkin genannt - wasbuchstäblich heißt: »Zählen der Tage« oder eigentlich dasZählen der Kin (Sonne, Tag, harmonikalische Grundein-heit) -, doch ist uns der ursprüngliche Name der 13 x 20-Matrix unbekannt. Man nennt den Tzolkin auch »Heili-ger Kalender«; jedenfalls scheint man ihn als eine bizarrenumerologische Anomalie zu betrachten. Aber muß nichtauch das I Ging Männer wie Leibniz, Hegel oder Jungähnlich befremdet haben, als sie erstmalig darauf stießen?Eines wissen wir: daß der Tzolkin - ich nenne ihn den»Harmonikalischen Modul« - mit der Umwandlungsta-

belle namens Buk Xok identisch ist. Aber wenn wir unsdie Umwandlungstabelle anschauen, dann entzieht sichuns, so charmant verspielt sie auch sein mag, ihre tiefere

Bedeutung. Also was soll man nun mit ihnen anfangen,fragen wir uns, was wollen diese Maya-Zahlen besagen?Wie soll uns dieses Arrangement von dreizehn Zahlen,zwanzigmal hintereinandergereiht, etwas über universel-le Resonanz erzählen können?

Natürlich ist der Tzolkin nur ein Code. Auch das Al-phabet, mit dem wir schreiben, ist ein Code. Aber wiewir sehr wohl wissen, codifiziert das Alphabet eine Spra-che und verfügt derienige, der diese Sprache mit Hilfedes Alphabets zu schreiben vermag, mit diesen 26 Buch-staben über eine ungeheure Macht und kann zumindesteinen Anflug von der Weisheit und der Intelligenz desUniversums vermitteln. Und auf eben dieselbe Weise kanndie Kenntnis der Code-Sprache des Tzolkin, desharmonikalischen Moduls der Maya, Kanäle der Erkennt-nis und der Kommunikation von gleicher, wenn nichtgrößerer Tragweite erschließen, wie sie uns das Alphabeteröffnet. Denn die Zahl ist, nicht anders als jedes Zeichen-symbol, eine Verdichtung von Obertönen undBedeutungsebenen. Und jede einzelne Zahl ist ein

resonierendes Feld für sich. Aus diesem Grund genügenschon dreizehn Zahlen, um den gesamten Komplex zuumschreiben, den wir die galaktische Existenz nennen -dreizehn Zahlen, von denen jede zwanzig verschiedenePositionen einnehmen kann; was also 260 Variable er-gibt.

Um die Funktionsweise und die Fülle der tatsächli-chen und symbolischen Anwendungsmöglichkeiten der13 x 20-Matrix der Maya besser nachvollziehen und ein-schätzen zu können, tut man gut daran, ein Gespür für

die magische Kraft, die die Maya den »Zahlen« zuschrei-ben, in sich zu entwickeln. Diese Zahlen, vor allem die13, die 7, die 4 und die 9, aber auch die 20, prägen denGeist der Maya in einem solchen Maß, daß man sich vorallem eines klarmachen muß: Jede einzelne Zahl steht füreine Unmenge von Eigenschaften, und die Summe dieserEigenschaften, ebenso wie die Summe dieser Zahlen, istihnen Symbol für das, was wir »die Welt« oder vielmehr»das Universum« nennen.

Heute sind wir gemeinhin der Ansicht, Zahlen zeig-ten Mengen an, zum Beispiel 7 Äpfel oder 13 Apfelsinen.

Aber Quantifizierung ist nur eine von vielen möglichenFunktionen der Zahl. Um sich Zahlen auch als Symboleharmonikalischer Qualitäten vorstellen zu können, hilft

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die Analogie zur Musik. Man kann sagen, daß jeder mu-sikalische Ton einer Zahl entspricht - und umgekehrt.Das C könnte als 1 dargestellt werden, das D als 2 und soweiter. Innerhalb einer Oktavenspanne gäbe es dann eine

Zahlen- oder Tonreihe von genau sieben: do, re, mi, fa,so, la, ti - und der achte Ton wäre dann wieder das hoheC, do.

Jeder Ton einer bestimmten Oktave hat seine Obertö-ne sowohl in höheren als auch unteren Oktaven. DieMöglichkeiten von Ton-Sequenzen, von Dur- oder Moll-Modulationen, von Schwingungsvariationen, von Sprün-gen zwischen den Oktaven, von harmonischen Synchro-nisierungen zweier oder mehrerer Töne sind geradezuendlos. Und doch hatten wir anfangs nur eine kleine Ton-reihe zur Verfügung. Diese Analogie führt vor Augen, daßZahlen, wenn sie nicht nur für mentale, sondern auch fürsensorische und symbolische Eigenschaften stehen, sehrlebendige Größen sind und vielfache Obertöne an Tiefeund Bedeutung besitzen und daß sie in der Tat die ge-samte Bandbreite universeller Möglichkeiten auszudrük-ken vermögen. Die Analogie zur Musik zeigt auch, daßschon eine sehr beschränkte Bandbreite von Zahlen aus-reicht, um all diese Zwecke zu erfüllen.

Für den Maya-Faktor ist die qualitative,harmonikalische Funktion der Zahl zentral. So ist zum

Beispiel für die Maya das, was wir Zeit nennen, eine Funk-tion des Prinzips harmonikalischer Resonanz, währendfür uns das Maß der Zeit darin besteht, eine Folge quan-

titativer Einheiten zu zählen, ganz gleich, ob das nun Tageoder Minuten, Jahre oder Stunden sind. Für sie aber sindaus ihrer Perspektive Tage tatsächlich Töne - Kin genannt- und werden durch entsprechende Zahlen dargestellt.

Abfolgen von Tagen (Kin) erzeugen harmonikalische Zy-klen - Vinals, Tuns, Katuns, Baktuns usw.: Mehrere sol-cher harmonikalischer Zyklen, als größere Aggregate ver-standen, bilden die harmonikalischen Frequenzen oderKalibrationen einer größeren organischen Einheit, wiebeispielsweise das harmonikalische Grundmuster des Pla-neten Erde in Bezug zur Sonne und via Sonne zur Gala-xie.

Um aber die musikalische Analogie noch weiter zuverfolgen: Jeder Tag stellt zwar einen bestimmten Ton odereine bestimmte Zahl dar, hat aber auch noch seine Ober-töne. Stimmt man sich also richtig auf ihn ein, dann kanndie spezifische Qualität eines Tages zu Erfahrungen inanderen Oktaven, in anderen Daseinsdimensionen füh-ren.

Obwohl diese Anschauungsweise eine gewisse Ähn-lichkeit zur Astrologie zeigt, ist hier doch etwas anderesgemeint, denn die Zahlen sind innerhalb einer galakti-schen H armonielehre zu verstehen und sind nicht, jeden-falls nicht nur, auf planetarische Zyklen abgestimmt. Folg-lich verbirgt sich hinter dem, was die Gelehrten immer

als die »Maya-Besessenheit der Zeit« apostrophieren, et-was ganz anderes. Vielmehr dienen die Zahlensequenzen,die die Monumente der Klassischen Maya wie Arabesken

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schmücken, vor allem dem Zweck, die Kalibrationen ei-ner galaktischen Harmonieordnung festzuhalten, unterbesonderer Berücksichtigung der solaren und irdischenZeitzyklen. Wir werden weiter unten auf die Tragweitedieser Behauptung zurückkommen.

Für die Maya liegt die Bedeutung der Zahlen alsoweder in ihrer linearen Beziehung zueinander - daß zehn

etwa größer als neun ist noch in der Mengenbestimmung,die sich aus einer beliebigen Zahlensumme ergeben mag,sondern in den Qualitäten, die sich aus den Gegenüber-stellungen, Umwandlungen und Obertönen einer be-stimmten Zahlenabfolge ergeben. Mit anderen Worten:Die Bedeutung der Zahlen für die Darstellungharmonikalischer Ordnungen ist nicht im linearen oderprogressiven Quantifizieren zu suchen, sondern in ihrerradial-reziproken Funktion. Aber was meinen wir damit,wenn wir sagen, Zahlen hätten eine radial-reziproke Be-deutung?

Mit »radial« wird ein dynamisches Strahlenfeld be-zeichnet oder auch sprühende Eigenschaften, wie etwabei explodierenden Silvesterraketen. Grundgedanke ist,daß jede der dreizehn Zahlen radial ist, daß sie sozusagenihre Eigenschaften gleichzeitig in alle Richtungen aus-strahlt, was bedeutet, daß alle Zahlen in allen enthaltensind und sich wechselseitig durchdringen. Mit »reziprok«wird ausgedrückt, daß jede Zahl sich innerhalb eines ge-schlossenen Kreislaufs

wechselseitig auf jede andere Zahl bezieht und ihr Feed-back gibt. Mit »Kreislauf« ist hier ein Energiestrom ge-meint, dessen Ursprung und Ende eins sind.

Als Riesenkreislauf läßt sich die Galaxie durch eineganze Reihe von Energieströmen darstellen, von denen

 jeder einzelne radiale Pulse aussendet, die sich durch dieZiffern einer Primärzahl-Reihe darstellen lassen. Wie bei

 jedem Kreislauf hat jeder der pulsierenden Energieströmeeinen gemeinsamen Ziel- und Ursprungspunkt: den ga-laktischen Kern, Hunab Ku. Der Kreislauf, um den essich hier handelt, wird von den Maya Zuvuya genannt,der Strom, durch den alles entsteht und in den alles mün-det, der gleichzeitig vorwärts und rückwärts fließt, derQuelle zu.

Wenn wir weiterhin davon ausgehen, daß dieseMutations-Matrix der 260 Einheiten gleichbedeutend istmit der Ursprungsmatrix, die zentrifugal aus dem galak-tischen Herzen, Hunab Ku, hinaus- und zugleich zentri-petal in es zurückgeschleudert wird, dann dürfen wir auchannehmen, daß diese pulsierende Matrix als galaktischeKonstante in allen weitverstreuten Sternensystemen derGalaxie auf die eine oder andere Weise Einfluß nimmtauf alle Aspekte galaktischer Vorgänge, ja daß sie derenBasis bildet. Die Zahlen und die Richtungspositionen er-fassen wohlgemerkt das Gesamtspektrum der tonalenharmonikalischen Verhältnisse, mit allen resonatorischen

Obertönen und Umwandlungsmöglichkeiten. Kurz, derTzolkin ist die Tastatur oder auch die Schlüsselt-

abelle für universell gültige periodische

Frequenzen.

Und so wie die galaktische Ur-Matrix, der Tzolkin, in seinem

Kern radial und simultan ist,bleibt die radiale und simul-tane Reinheit der Matrixauch überall sonst erhalten,wie groß die Entfernungihres Einflusses auchscheinen mag. Somit ist

zum Beispiel das, was wirZeit nennen, in Wirklich-keit die simultane Ein-und Auswärtsbewegungdes galaktischen Herzens- nach dem Muster einesgalaktischen Propellers,dargestellt durch Zahlen-reihen, die, einander ge-genläufig zugeordnet, vor-wärts und rückwärts lau-fen. Kein Wunder, daßwir, solange wir an einereindimensional fortlau-fenden Zeitvorstellung

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festhalten, von der Galaxie und dem Universum nur dieHälfte wahrnehmen.

Um diesen generellen Überblick über den qualitati-ven Wert der Zahl im Maya-Weltbild abzurunden, soll-ten wir nicht die Oberton-Funktion der Zahl aus denAugen verlieren. Diese Funktion, mathematischFraktalprinzip genannt, bezeichnet die Fähigkeit einer

Zahl, proportional konstant zu bleiben. 2 bleibt im Ver-hältnis zu 10 das gleiche, was 20 im Verhältnis zu 100und 200 zu 1000 ist. Obwohl sich die Quantität der Zahlverändert, bleibt die Proportion innerhalb dieser Reihegleich. Aus der Proportion läßt sich zudem das Ganzerekonstruieren. Im Maya-Code fällt das ständige Auftau-chen bestimmter Zahlen auf, die sich auf spezifische ho-lographische Proportionen oder Fraktalpositionen bezie-hen; so die Zahlen 26, 260 usw. oder 52, 520 usw. Gera-de durch solche Fraktalbeziehungen können diese Zah-len auf verschiedenen Oktaven widerhallen und so den

sinnlichen und geistigen Sphären höhere informationelleBereiche zutragen, die sie durch zellulare Assimilationdekodieren können.

Wir sehen also, daß der Zweck der Maya-Mathema-tik darin bestand, die galaktische Konstante - den Tzolkin- zu verstehen und aufzuzeichnen, sozusagen live, wäh-rend er durch seine endlosen Fraktalharmonien saust undseine Oberton-Verwandlungsspiele treibt. Nur in zweiterLinie haben die klassischen Zahlenaufzeichnungen derMaya etwas mit Kalendern zu tun. Denn was wir in dengroßen Steinmonumenten und einigen der überlieferten

Kodices bzw. illustrierten Manuskripte vor uns haben, istin Wirklichkeit das geniale Geschick der Maya, spezifi-sche Beziehungen zwischen der galaktischen Harmonie-ordnung und den Jahreszyklen von Erde, Mond und an-deren Planeten des Sonnensystems aufzuzeichnen.

Nur aus diesem Grund errichteten die Maya an Or-ten wie Copan, Q uirigua und Tikal in regelmäBigen Ab-ständen von fünf, zehn und zwanzig Jahren ihre »Zeit-Male«. Dies geschah nicht zur Verherrlichung bestimm-ter Ereignisse, sondern vielmehr zur Erinnerung an

harmonikalische Zahlen-Jahreszahlen, die ein faktoralesÄquivalent von fünf, zehn oder zwanzig Jahren darstel-len.

Diese harmonikalischen Kalibrationen stellen Messun-gen eines galaktischen Grundmusters oderSynchronisierungs-Strahls dar. Um uns dies vorstellen zukönnen, denken wir uns einen Strahl, der vom galakti-schen Herzen ausgeht. Wie beim Strahl eines Leuchtturmsist der Kegel um so breiter, je größer die Entfernung ist.Nehmen wir an, ein kleines Schiff passiert weit draußenauf See diesen Lichtkegel. Obwohl sich sowohl Schiff wie

Strahl bewegen, wird es einen Augenblick geben, wo dasSchiff tatsächlich in den Lichtkegel eingetaucht ist. Ge-nauso verhält es sich mit dem Raumschiff Erde, das wie

ein Dampfer durch den galaktischen Synchronisierungs-Strahl fährt. Nach der Maya-Harmonielehre hat dieserStrahl einen Durchmesser von 5200 Tun.

Ausgestattet mit einer entwaffnend einfachen undzugleich hochflexiblen Zahlensystematik, verfolgten dieMaya mit ihrer Landung auf unserem Planeten denZweck, dafür zu sorgen, daß die galaktische Harmonie-

ordnung, die uns Menschen - bei unserem evolutionärenEntwicklungsstand innerhalb der Galaxie - noch nichtwahrnehmbar war, vor Augen geführt und aufgezeichnetwürde. Natürlich waren die Maya wohl nicht die erstenunter den galaktischen Herrschern, die Informationen vonaußerhalb unseres Sonnensystems auf unsere Erde brach-ten. Die Fakten deuten darauf hin, daß zum Zeitpunktunseres Eintretens in den gegenwärtigen harmonikalischenStrahl, also um das Jahr 3113 v.Chr., verschiedene anderezumindest schon eine Aussaat auf unserem Planeten hin-terlassen hatten. Aber dank ihres Stellenwerts im Rah-

men der Geschichte der irdischen Zivilisation liegt derbedeutsamste Beitrag der Maya darin, die jüngste Wellegalaktischer Herrscher gewesen zu sein und uns die ga-laktische Datenbank in ihrer Gesamtheit überbracht zuhaben.

Die klassischen Maya demonstrierten uns mit großerGeschicklichkeit und Leichtigkeit, welche Korrelationenzwischen unseren jährlichen Zyklen und dem galaktischenHarmoniesystem bestehen. Dies wird uns ziemlich schnell

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einleuchten, wenn wir uns den Maya nicht überlegendünken.

Um zu einem besseren Verständnis zu gelangen, wol-len wir das im vorigen Kapitel skizzierte Drehbuch nochetwas weiter ausmalen.

In Monte Alban, im Oaxaca-Hochland von Süd-mexiko, stoßen wir auf ein seltsames Phänomen. Es fin-det sich dort, unter frühesten Ruinen und von den Ar-chäologen auf eine Periode zwischen 500 und 600 v. Chr.datiert, eine erstaunliche Gruppe von Reliefs. Tierköpfeschmücken diese menschlichen Figuren, deren Leib miteinem vertikalen Band glyphischer Darstellungen bedecktist, und gleich neben ihnen finden sich die nach allge-meiner Auffassung ersten Beispiele jenes Maya-Zeichen-

systems von Balken und Punkten eingemeißelt, das sonstnur mit den mathematischen »Texten« einer sehr viel spä-teren Maya-Epoche in Verbindung gebracht wird. In die-

sem Zeichensystem entspricht ein Punkt einer Einheit,ein Balken fünf Einheiten und eine stilisierte Muscheleiner Null. Und mit diesen drei Symbolen brachten dieMaya wahre mathematische Wunder zuwege.

Bei näherer Betrachtung des gegenwärtigen GroßenZyklus von 3113 v.Chr. bis 2012 n.Chr. sehen wir, daßseine genaue Halbzeit 6.10.0.0.0., also im siebenten unddamit mittleren der dreizehn Baktun-Zyklen des GroßenZyklus - dem Datum 550 v. Chr. entspricht. Und ziem-lich genau zu diesem Zeitpunkt entstanden auch dieDanzantes-Skulpturen von Monte Alban.

Die Niederschrift von Maya-Kalibrationen geht vomAnfangsdatum (13. August 3113 v. Chr. nach unsererZeitrechnung) aus und benutzt die sogenannte Lang-

zählung, eine fünfstellige Zahl, z. B. 6.10.0.0.0. Die ersteZahl, 6., gibt die Anzahl der Baktuns wieder, die seit demAnfangsdatum verstrichen sind; die zweite Position zeigt

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die laufende Katun-Zahl, die drite Position den Tun, dievierte den Vinal und die fünfte den Kin.

In Kin bzw. Tagen ausgedrückt, sind seit dem Beginndes Großen Zyklus zum Stichdatum 6.10.0.0.0. 936000Kin bzw. Tage verstrichen. Wie bei allen Schlüsseldatender Maya ist 9 der Hauptfaktor der Zahl 936000 bzw.der harmonikalischen Fraktalzahl 936. Als Symbolzahl

der Wiederkehr und Vollständigkeit ist 9 auch die Zahlder mythischen Herrscher der Zeit und symbolisiert da-mit auch die ursprünglichen galaktischen Maya-Herr-scher. Das Halbzeit-Datum, 6.10.0.0.0., zu welchemZeitpunkt die Skulpturen von Monte Alban ausgeführtwurden, weist auf das »Kommen der Neun Herrscher derZeit« hin, kündigt also das Eintreffen der galaktischenMaße auf Erden an.

Ob diese erste galaktische Welle in Gestalt der »NeunHerrscher der Zeit« nun tatsächlich in oder um 550 v.Chr. eintraf oder ob das Datum der genauen Halbzeitdes Großen Zyklus nur gewählt wurde, um ihrer schonweiter zurückliegenden Ankunft zu gedenken, muß da-hingestellt bleiben. Es genügt die Feststellung, daß dieSkulpturen von Monte Alban ein Denkmal der erstenWelle galaktischer Maya in Mesoamerika darstellen.

Wenn wir uns die mesoamerikanische Kulturszene um550 v. Chr. anschauen, dann haben wir den Höhepunktder ersten Stufe einer Hochzivilisation in diesem Erdteilvor uns - der Zivilisation der Olmeken. Der NameOlmeken bedeutet buchstäblich »Gummimenschen«; die

Olmeken waren es nämlich, die der Überlieferung nachdas ritualistische Ballspiel und die Benutzung des Gum-miballs erfanden. Ihr zivilisatorischer Aufstieg begann um1500 v. Chr. Charakteristisch für die Olmeken sind ihrekraftvollen Stein- und Jade-Skulpturen: helmbewehrteJaguare oder katzengesichtige Wesen. Es scheint gesichert,daß die religiösen Wurzeln der Olmeken auf eine spät-neolithische Schamanenkultur zurückgehen, deren my-thische Gottheit der naqual oder Jaguargeist war. Zu denRitualen der Olmeken gehörte u.a. auch das Einnehmendes Halluzinogens Psilocybin, eines Pilzes, den die Ein-

geborenen teonanavatl, »Fleisch der Götter«, nannten.Nehmen wir einmal an, daß sich einige Maya nach

ihrer Inkarnation in Mesoamerika - woran die Legendevom vierfachen Tulan erinnert - mit den hochentwickel-ten Jaguar-Priestern der Olmeken anfreundeten und sieunterwanderten. Das Wort für Oberpriester, mit dem manden Maya in späteren Zeiten huldigte, lautete Balam-Ja-guar oder Jaguar-Priester. Durch diese Unterwanderun-gen gelang es den Maya, ihr Zeichensystem von Balkenund Punkt einzuführen, und damit den »Heiligen Kalen-der«: die endlose Verwandlungsmatrix der dreizehn Zah-

len und der zwanzig Richtungspositionen, letztere zumspezifischen Gebrauch auf unserem Planeten als ZwanzigHeilige Hieroglyphenzeichen, zugeschnitten.

Während sich einerseits führende galaktische Maya-Gesandte der Hochkultur der Olmeken anpaßten - über-liefert als die »Neun Herrscher der Zeit« -, siedelten an-dere ihre dreizehn Kriegerklans und sieben Stämme imHochland von Guatemala und in den Urwaldniederungendes Peten an, im heutigen Honduras und Guatemala.Inzwischen wuchs, nachdem die Saat der galaktischenHarmonieordnung in Gestalt des 260tägigen HeiligenKalenders gesät und zur Erinnerung daran Monte Albangegründet worden war, in Zentralmexiko ein großes Zen-trum heran - Teotihuacan.

Teotihuacan entwickelte sich im dritten Jahrhundertv. Chr. zu einem wichtigen Knotenpunkt sowohl sakralerals auch profaner Aktivitäten und war bald das größteund weitläufigste zeremonielle Zentrum in ganzMesoamerika. Tatsächlich geschah die GründungTeotihuacans - des Orts, wo die Görter die Erde berüh-ren - im Gedenken sowohl des ursprünglichen Tollan oder

Tulan oder Herkunftsortes als auch derjenigen Stelle, woman einst diese Welt betreten hatte. Uberragt von derSonnen-Pyramide, deren Grundmaße fast identisch sindmit der Cheops-Pyramide von Gizeh in Ägypten, gelang-te Teotihuacan zu nie dagewesenem Glanz und galt alsdie Stadt des Überflusses und der künstlerischen Vollen-dung. Die spirituelle Intensität der künstlerischen Visionvon Teotihuacan fand ihren Niederschlag im Namen derMenschen, die hier lebten: Tolteken - die »Baumeister,Künstler, Seher«.

Teotihuacan wurde auch zum ersten großen Zentrum

der Religion Quetzalcoatls, der Gefiederten Schlange. AlsUrsprungsheld der Kultur wird Quetzalcoatl mit demHimmel, den Sternen, dem Meer, dem Wasser, dem Über-fluß und der Pflege sämtlicher zivilisatorischer Künste undWissenschaften in Zusammenhang gebracht. Als Reprä-sentant der Vereinigung von Himmel und Erde tauchtdas Bild der Gefiederten Schlange, aber auch des Gefie-derten Jaguars, überall in Teotihuacan auf - auf kerami-schem Geschirr, auf Wandgemälden und auf den großenSkulpturen in der Zitadelle Quetzalcoatls. Und hier, inder Zitadelle Quetzalcoatls, stoßen wir auch wieder auf 

die Symbolbedeutung der Zahl 13: Zwölf Tempel auf niedrigem Fundament rahmen einen dreizehnten, den,der Quetzalcoatl selbst repräsentiert.

Zwischen dem dritten und vierten Jahrhundert n. Chr.,also gegen Ende des achten Baktuns, hatte sich der Ein-fluß von Teotihuacan über ganz Mittelamerika ausge-dehnt. Wo immer sich heute Darstellungen vonQuetzalcoatl finden, belegt dies die Anwesenheit dertoltekischen Seher. Und in den Urwäldern des Peten stie-ßen die toltekischen Seher auf die Stämme der Maya. Tikalwar der Ort, wo sich die Heirat zwischen Teotihuacanund der Präsenz der Maya vollzog. Beflügelt vom spiritu-ellen Glanz Quetzalcoatls, den die Maya Kukulkan nann-ten, begannen die Maya ihren kulturellen Aufstieg.

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Nun begannen auch Priester von Tikal, Pyramiden zubauen, und sie gingen noch energischer ans Werk als ihreKollegen in Teotihuacan. Während die Pyramiden vonTeotihuacan fünf Ebenen zählten, zogen die Pyramidenvon Tikal neun Ebenen vor - zur Erinnerung an die er-sten galaktischen Meister, die Neun Herrscher der Zeit.Dann kam das Ende des achten und der Beginn des neun-ten Baktun, einsetzend mit dem Jahr 435 n. Chr. bzw.

mit dem Datum 9.0.0.0.0., das die harmonikalische Zahl1296 repräsentiert (denn nun sind 1296000 Tage bzw.Kin seit 3113 v. Chr. verstrichen). In allen Maya-Zentrenweit und breit wußte man: Jetzt war die Zeit gekommen,sich auf die zweite galaktische Welle vorzubereiten. Baktun9, der zehnte Zyklus, war eine Phase maximaler Synchro-nisation. Jetzt kam die so heikle und wichtige Periode, inder es galt, die harmonikalischen Korrelationen zwischendem galaktischen Strahl und den jährlichen Zyklen derErde, der Sonne, des Mondes und der anderen Planetendes Sonnensystems aufzuzeichnen.

So kam es, daß die Maya, spirituell vom Geist derKukulkan-Religion gepackt und angefeuert, eingedenkihrer galaktischen Mission, mit unerhörtem Eifer zu bauenund aufzuzeichnen begannen. Das kreative Fieber ergriff nicht nur Tikal, sondern auch Copan, Quirigua, Palenqueund zahlreiche andere Zentren. Alles mußte vorbereitetsein, denn genau zum vorbestimmten Zeitpunkt - mitanderen Worten, genau zur richtigen harmonikalischenKalibration - sollte die zweite galaktische Welle eingelei-tet werden.

Natürlich war der Zeitpunkt kein Geheimnis. In derAbfolge der harmonikalischen Fraktalzahlen ist die großeMaya-Zahl für Synthese, wie sie im Dresdener Codex fest-gehalten und von Ernst Förstemann wiederentdeckt wur-de, die Zahl 13 66560 - eine phänomenale Zahl, dividier-bar oder faktorisierbar mit den Schlüsselzahlen sämtli-cher harmonikalischer Zyklen.

Als Summe der Tage bzw. Kin, die seit dem Jahre 3113v.Chr. verstrichen sind, entspricht 1366560 einem Da-tum im Jahr 631 n. Chr. Während im Jahr 631 n. Chr.bzw. 1366560 Kin ein Zeitraum von 3796 Tun-Zyklen(bzw. 3796 Maya-Jahren von je 360 fagen) verstrichenist, sind im Jahre 683 n. Chr. 3796 Sonnenjahre verstri-chen - gerechnet vom gleichen Ausgangsdatum. Interes-sant ist nun, daß diese beiden Daten - 631 und 683 - dergleichen harmonikalischen Zahl 3796 entsprechen, er-steres Datum als Anzahl von Tun, letzteres als Anzahl vonSonnenjahren. Ebenfalls von höchster Bedeutung ist, daß

die Spanne von 52 Jahren zwischen diesen beiden Datender irdischen Lebensspanne von Pacal Votan entspricht.

Wenn in der harmonikalischen Ordnung der Mayaalso irgendeine galaktisch bedeutende Phase vorherbe-stimmt war, so muß diese ungefähr in der 52jährigenKalenderperiode von 631 bis 683 liegen oder, inharmonikalischen Zahlen ausgedrückt, zwischen 1366560und 1385540. Und genau dies sind die Daten deravatarischen Inkarnation von Pacal Votan in Palenque.Sein »Grabmal« - das einzige seiner Art in ganz

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Mesoamerika und das einzige, das mit dem Grabmal inder Cheops-Pyramide von Gizeh zu vergleichen ist - wirdmit 683 n. Chr. datiert. Es liegt im Inneren des neun-stöckigen »Tempels der Inschriften« von Palenque. DieTotenkammer, wo sich das Grabmal befindet, ist mit Re-liefdarstellungen von den Neun Herrschern der Zeit ge-schmückt. Das Grabmal Pacal Votans, das erst 1952 ent-deckt wurde, ist in jüngerer Zeit zu einem der gefeiertstenund sensationellsten Wunder der geheimnisumwobenenMaya avanciert. Das Relief auf der Grabplatte, das wirbereits am Ende des vorigen Kapitels erwähnten, ist ver-

schieden interpretiert worden, so etwa als Astronaut ineiner Raumkapsel oder auch als dynastischer König, dar-gestellt im Augenblick, da sein Leichnam im Rachen desErdmonsters versinkt.

Hier nun die Legende von Pacal Votan, dem galakti-schen Herrscher, der von sich erklärte, eine Schlange, einEingeweihter, im Besitze des Wissens zu sein. Auf Befehlseiner Oberen war Pacal Votan aufgetragen worden, sein»Heimatland«, das geheimnisvolle Valum Chivim, zu ver-lassen und sich nach Yukatan zu begeben, dem Land derMaya auf Erden. Pacal Votan verließ daraufhin Valum

Chivim und begab sich mit H ilfe der »Wohnung der drei-zehn Schlangen« nach Valum Votan am Usuamacinta-Fluß, unweit Palenque. Letztere Stadt hat Pacal Votan ver-

mutlich selbst gegründet. Durch mehrere Besuche in sei-nem »Heimatland« - wo immer er hergekommen war -entdeckte Pacal Votan einen Turm, der aber später zer-stört wurde, weil es zu einer Sprachverwirrung unter sei-nen Erbauern kam. Vermittels eines unterirdischen Gan-ges konnte sich Pacal Votan jedoch von diesem Turm auszum »Felsen des Himmels« zurückziehen.

Was sollen wir von dieser~Geschichte halten? ValumChivim bezieht sich auf eine der galaktischen Raumsta-tionen der Maya, vielleicht im Sternbild der Pleiaden,vielleicht im Arkturus gelegen. Diese Raumstationen hat-ten natürlich die Mission der Maya überwacht, seit dieerste Welle galaktischer Herrscher, unter ihnen die NeunHerrscher der Zeit, eine erste Aussaat auf dem PlanetenErde vorgenommen hatte. Der galaktische Herrscher PacalVotan, dem seine Oberen aufgetragen hatten, den Beginnder Endphase des Maya-Projekts »Planet Erde« zu beauf-sichtigen, wäre dann auch identisch mit dem GalaktischenGesandten 136656, eine Zahl, die dem harmonikalischenDatum (in unserer Zeitrechnung 631 n. Chr.) entspricht,an dem Pacal Votans Inkarnation bzw. Manifestation auf unserem Planeten stattfand. Numerologisch betrachtet

ergibt die Summe von 13 6656, wie alle Faktoren von 9,ebenfalls 9 (1 + 3 + 6 + 6 + 5 + 6 = 27 = 2 + 7 = 9).

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Pacal Votans Reise mit Hilfe der »Wohnung der drei-zehn Schlangen« spielt auf die intergalaktische Beförde-rung auf dem Kuxan Suum an. Da der Kuxan Suum dergalaktische Lebensstrang ist, bietet es sich an, ihn alsSchlange oder mehrere Schlangenformen darzustellen. 13,die Zahl der Bewegung, ist außerdem die Zahl des höch-sten, erlauchtesten aller Himmel oder Seinsebenen, einerEbene, die jenseits von unserem Sonnensystem liegt undder zentralen Informationsquelle, dem galaktischen Her-zen H unab Ku, am nächsten ist. Gemeißelte Schlangen-wesen, die sich mitten in einem Verwandlungsprozeß be-finden - ähnlich denen in Quirigua -, schmücken denTempel der Inschriften in Palenque und berichten auf anschauliche Weise, wie Pacal Votan, galaktischer Agent136656, vermittels des Kuxan Suum befördert wurde.

Unter seiner »Ankunft« in Valum Votan nahe demheutigen Palenque dürfte zu verstehen sein, daß hier derOrt der Ankunft und/oder der Geburt Pacal Votans im

Jahre 631 n.Chr. am harmonikalischen Datum 13 66 560bezeichnet wird. Der Zeitpunkt dieser »Ankunft« fieleauch mit der erwarteten nächsten Avatar-InkarnationKukulkans zusammen. Pacal Votan dürfte also auch dieseRolle übernommen haben. In so einer Rolle lag es nahe,eine Stadt zu gründen, entsprechend dem mythischenTollan: Xibalanque, in moderner Form auch Palenque ge-nannt. Im Popul Vuh erscheint ein mythisches Xibalba,Ort der Unterwelt oder auch der Welt der Manifestationund der heroischen Sterblichkeitsprüfung; dieses Xibalbadürfte Xibalanque entsprechen. Das wäre ein Hinweisdarauf, daß der Gesandte 13 66 56 hier seine »sterbliche«Form annahm und daß man zum Zeichen und zur Erin-nerung daran das unterweltliche »Grab« im neunstöcki-gen Tempel der Inschriften errichtete.

Nach der Gründung von Palenque, und nach wie vorim Vollbesitz seiner Kräfte, stand Pacal Votan mit ValumChivim in Kommunikation - wenn er nicht gar mit Hilfedes Kuxan Suum Reisen dorthin unternahm. In Palenquegibt es noch einen anderen Bau, der einmalig in der Maya-Architektur dasteht, nämlich den sogenannten »Turm derWinde«, auch »Sternwarte« genannt. Der »Pyramide der

Inschriften« genau gegenüber, dürfte dieser Bau jenem»Turm« entsprechen, auf den Pacal Votan in der Legendestieß. Da das Grabmal Pacal Votans das einzige ist, dassich mit dem Grab in der ägyptischen Cheops-Pyramidevergleichen läßt, ist es äußerst wichtig, festzuhalten, daßdieser Turm, der der Pyramide mit dem Grabmal direktgegenübersteht, architektonisch eine starke Ähnlichkeitmit der Königskammer in der Cheops-Pyramide aufweist.Turm wie Königskammer besitzen vier Ebenen, die sichhoch über das Fundament bzw. den Sockel erheben. Je-denfalls symbolisiert der Turm das höhere Streben, dasalles Sterbliche einschließt, während die »Verwirrung«,die sich um ihn entspann, unser Versagen ist, unsere in-newohnende Todlosigkeit oder Unsterblichkeit zu begrei-fen.

Der Hinweis schließlich auf den unterirdischen Gang,der zum »Felsen des Himmels« führt, verweist auf dasGrabmal selbst, das im »Tempel der Inschriften« liegt.Das Grabmal setzt nur dem Namen nach einen Schluß-punkt hinter die 52jährige Spanne von Pacal Votans irdi-scher Manifestation im Jahre 683 n. Chr. (bzw. amharmonikalischen Datum 13 85 54). Vom Tempel auf dem Dach der Pyramide, die 52 Fuß hoch ist, führt eineTreppe 26 Stufen hinunter, macht dann eine scharfe Wen-dung und führt weitere 22 Stufen abwärts bis in die Kam-mer hinein. Die 26 Stufen sind ein Hinweis auf die Zahl26 (13 x 2), Fraktalzahl der galaktischen Konstante 260.Die 22 Stufen beziehen sich auf die Zahl, die sich aus derAddition von 13 - vgl. die Wohnung der dreizehn Schlan-gen bzw. die dreizehn Gottheiten der höheren Himmel(Oxlahuntitu) - und 9 - vgl. die Neun Herrscher der Zeit(Bolontiku), die Neun Gottheiten oder Ersten Galakti-schen Herrscher, Vorläufer Pacal Votans und seiner Mis-sion auf dem Planeten Erde, ergibt. Die Gesamtsummeder Stufen, 48, entspricht 6 Oktaven (8 x 6).

Tatsächlich liefert uns die Symbolik der Neun Herr-scher (im Inneren der Krypta) und des »Lebensbaumes«(auf der Deckplatte des Sarkophags) die Lösung des Rät-sels: Pacal Votan, Galaktischer Gesandter 136656, ist inWirklichkeit in die Sternenferne seiner »Heimat« ValumChivim »zurückgekehrt«, war also nur dem Anschein nachsterblich. Dort angekommen, konnte er berichten, daßdie irdischen Maya nunmehr bereit waren, von ihren ga-laktischen Verwandten spezifische Zahlen in Empfang zu

nehmen und Ernst zu machen mit der harmonikalischenAusrichtung des Planeten Erde auf seiner Reise durch dengalaktischen Synchronisations-Strahl mit dem Durchmes-ser 5200 Tun, angetreten am 13 .August des Jahres 3113v. Chr. Interessanterweise führt ein »Sprachrohr« von derKrypta hinauf zum Tempel auf dem Dach der »Pyramideder Inschriften«.

Ein Fingerzeig, daß die Ankunft Pacal Votans im Jah-re 631 eindeutig als Manifestation von Kukulkan/ Quetzalcoatl zu verstehen war, lag in der Vollendung des

36. Venus-Groß-Zyklus, gerechnet ab 3113 v. Chr., demAnfangsdatum. Der nächste bedeutende AvatarQuetzalcoatls, 1 Reed Quetzalcoatl, lebte ebenfalls 52Jahre, von 947 bis 999 n. Chr.

Betrachten wir die Harmonie der Zahlen, die dieLebensmission des Galaktischen Herrschers Pacal Votan,Gesandter 13 6656, begleiten, dann lernen wir die Ein-maligkeit seines Grabmals zu schätzen; in der Tat läßt essich nur mit der Königskammer der ägyptischen Che-ops-Pyramide vergleichen. Wenn aber die Cheops-Pyra-mide, deren Bau vermutlich im Jahre 2623 v.Chr. be-

gann, den Anfangspunkt des harmonikalischen Spektrumsunseres gegenwärtigen Zivilisationszyklus markiert, washat es dann zu bedeuten, daß das Erscheinen Pacal Votans,

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gefeiert durch sein Pyramiden-Mausoleum, fast ganz amanderen Ende desselben Zyklus steht? Ist der Gedankeallzuweit hergeholt, daß es zwischen diesen beiden Mo-numenten der »Bestattung« eine Beziehung gibt?

Mit dem Fortgang Pacal Votans im Jahre 683 n.Chr.und der Vollendung des »Tempels der Inschriften« imJahre 692 n. Chr. traf nun die zweite Welle galaktischer

Maya ein, und es begann ein Zyklus von sieben Katuns:692-830 n. Chr. (140 Tuns) bzw. sieben Generationen,die von einem unvorstellbaren, unvergleichlichenHarmonisierungswerk geprägt waren, auf dem Gebiet derArchitektur, der Kunst und vor allem im Bereich dermethodischen Aufzeichnung präziserharmonikalischer Kalibrationen. Dieser Pro-zeß griff von Palenque aus über, zunächstwieder nach Tikal und von da nachSüden, vor allem nach Copan, undschließlich bis nach Quirigua. Im Jah-

re 810 n.Chr. oder 9.19.0.0.0.- mitder Einweihung des Großen Tempelsvon Q uirigua - war die Arbeit getan.

Die »zoomorphischen« Skulptu-ren der späten Phase von Quirigua,gipfelnd im großen »Zoomorph P«,volle zehn Meter breit, entstanden zurErinnerung an die Rückkehr derMaya in ihre Heimat in den Sternen.Tatsächlich sind diese »Zoomorphe«

als Darstellungen einer Art »galakti-scher Kokons« zu verstehen. Sie zei-gen doppelköpfige »Transformations-apparate«: auf der einen Seite Schlan-ge, auf der anderen Seite ätherischesWesen; so erklärt sich die Transfor-mation von einer galaktischen Formzur anderen. So wird auch plausibel,warum gerade aus dem Rachen einesdieser »Monster« eine menschlicheForm, oft in Meditationsposition dar-gestellt, zum Vorschein kommt.

Könnten wir uns in das Quiriguades Jahres 810 n. Chr. zurückverset-zen, so würden wir vielleicht auf eineAnsammlung von Menschen stoßen,wartend auf dem Hof vor dem gro-ßen Tempel, den man heute »Struk-tur 1« nennt. Die letzten der galakti-schen Herrscher, vielleicht sieben ander Zahl, allesamt ausgestattet miteinem großen Quarz-Kristall, sitzen

auf dem grasbewachsenen Platz tief in Meditation versenkt. Plötzlich wer-den sie von einer summendenSchwingung eingehüllt - einer Reso-

nanz, die teils Ton, teils Vision ist. Jetzt materialisierensich vor den Augen aller die leuchtenden galaktischenKokons. Anfangs schweben die Kokons über den galakti-schen Herrschern, legen sich dann langsam um sie.. . dasschwirrende Summen wird immer stärker und verschmilztmit der endlosen Symphonie des allgegenwärtigen Ur-walds Anfangs unmerklich, dann immer mehr, so wie ineinem Traum die Bilder wechseln und verschwimmen,verblassen die vibrierenden Kokons und verschwinden.Atemlose Stille liegt über der kleinen Versammlung, undein wenig später geht sie auseinander, mit dem Ausdruckfeierlicher Bedeutung und großer H ingabe.

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Als sich der zehnte Zyklus - Baktun 9 - seinem Endenäherte, im Jahre 830 n. Chr., waren die galaktischenHerrscher bereits fort. Die Parole war ausgegeben: »Ziehteuch zurück, nehmt das geheime Buch der Sieben Gene-rationen mit und zieht euch zurück.« Jetzt kam mit Sie-benmeilenstiefeln die Zeit der Finsternis heran. Die Städtewurden schleunigst verlassen.

Dann kam die erste Welle von Eindringlingen, danneine andere nach ihnen und schließlich noch eine, bisPest und Seuche dem Land den Rest gaben. Dieharmonikalischen Tabellen hatten eine Periode zunehmen-der Verdichtung vorausgesagt; vom Standpunkt derresonatorischen Harmonie ist »Dichte« die Unfähigkeit,die harmonikalischen Frequenzen und deren Obertönemit dem ganzen Körper wahrzunehmen. Mit anderenWorten: Am Horizont zieht die Ära des Materialismusherauf, eines Glaubenssystems, das auf einer übermächti-gen Todesangst basiert.

Unangefochten durch die nun kommende Zeit derDunkelheit, die aus den Neun Herrschern der Zeitperverserweise furchterregende Mächte der Nacht machenund die Erinnerung an die galaktischen Herrscher als kin-dischen Traum abtun wird, blieben jedoch die Zahlen desSchicksals - die dreizehn Ziffern und die zwanzig Zei-chen - erhalten. Diese Zahlen sollten als Fährten, als Hin-weise überdauern, und so sollte noch eine dritte Phasedes Maya-Projektes seine Vollendung finden. Irgendwann,in einer damals noch weit entfernten Zeit, da Heere mitMetallen aufeinanderprallen und durch Chemie das Feu-er der Sonne entfesselt werden sollte, würde das Wunderder Maya erneut aufblühen, sein Geheimnis preisgebenund den Weg zurück weisen zu den O rdnungen der Ster-ne.

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4Der "Webstuhl" der MayaDas enthüllte Harmonikalische Modul

Lassen wir zunächst die Abreise der galaktischen Herr-scher gegen Ende des 9.Baktuns auf sich beruhen undschauen wir, was sie zurückließen. Ihre Leistung - ihreeigentliche Visitenkarte - bestand aus einer Reihe vonMonumenten, mit deren Hilfe sie auf sehr präzise Artund Weise die Korrelationen zwischen derharmonikalischen Ordnung der Galaxie und den Kalen-dern der Erde und Sonne festgestellt hatten. Unser ge-genwärtiger Zyklus von 5125 Jahren (3113 v. Chr. bis2012 n. Chr.) ist eine präzise Kalibration des galaktischen

Fraktals 5200 Tun im Durchmesser. Dieser 5200-Tun-Zyklus (bzw. 1872000 Kin bzw. 260 Katun bzw. 13Baktun) verfolgt in Wirklichkeit den Zweck, gleich einerLinse einen Strahl weiterzuleiten, durch den bestimmteDaten aus galaktischen Quellen via Sonne mit der Erdesynchronisiert werden.

Natürlich hinterließen die galaktischen Herrscher beiihrem Abschied eindeutige Lehren und Anweisungen,Lehren, an denen die prophetischen Traditionen der spä-teren Maya auch weiterhin festhielten. Da sie im Zuvuya-

Code verfaßt sind, helfen uns diese Lehren und die inihnen enthaltenen Beschreibungen der Katun-Zyklen al-lerdings ohne gründliche Einarbeitung nicht viel weiter.Ja, sie haben eher noch mehr Verwirrung unter all denGelehrten gestiftet, die dem Geheimnis der klassischenMaya auf die Spur zu kommen suchen. Andererseits wares keineswegs die Absicht der galaktischen Herrscher, daßman sich ihrer erinnere. Vielmehr bestand ihre Absichtdarin, ein Vermächtnis, den Tzolkin, zu hinterlassen, weildieser eines Tages bei der Rückgewinnung der galakti-schen Daten von Nutzen sein würde. Und die Rückge-winnung dieser Daten kann nur ein Ziel haben: Hilfe-stellung zu geben bei der Ausrichtung auf das Ganze, da-mit ein bewußtes Handeln im Rahmen der galaktischenIntelligenz möglich werde.

Freilich, die Vorstellung, die Maya könnten nicht nurschlauer als wir gewesen sein, sondern hätten zudem nochdie Mission auf Erden erfüllt, uns Bewohnern dieses Pla-neten bei der Koordination mit einem weit größeren ga-laktischen Projekt auf die Sprünge zu helfen, mag in denAugen unserer fortschrittlichen Weltanschauung gerade-zu lachhaft - wahlweise grauenhaft - erscheinen. Schon

die Vermutung von Zusammenhängen, die eine überge-ordnete Strategie oder Absicht durchblicken lassen, irri-tiert unsere winzigen Egos. Da ist es leichter, von parano-

iden Projektionen selbstgestrickter Philosophen zu spre-chen oder über Science-Fiction-Phantastereien zu lächeln.Auf dem Forum ernsthafter intellektueller Diskussion je-denfalls haben solche Vermutungen offenbar nichts zusuchen.

Und dennoch ist da eine kleine, hartnäckige Stimme,die immerzu sagt: »Warum nicht?« Schließlich hat dasUniversum riesige Ausmaße, und wer wagt zu behaup-ten, wir besäßen alle Schlüssel zu allen Geheimnissen?

Und wenn es in der Geschichte der Zivilisation, soweitwir sie kennen, ein Geheimnis gibt, das uns bis heutekeine Ruhe gibt, dann ist es das Geheimnis der Maya.Der bedeutendste Maya-Gelehrte, J. Eric S. Thompson,drückt dies in seinem monumentalen Werk Die Hiero-glyphen-Texte der Maya so aus: »Man staunt über densouveränen Umgang mit unvorstellbaren Größenordnun-gen, der aus den überlieferten Zahlensymbolen spricht.

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Es dürfte kaum ein anderes Volk auf vergleichbarer mate-rieller Entwicklungsstufe gegeben haben, das so riesigeZahlenvorstellungen besaß - und ein entsprechendes Vo-kabular, sie auch zu handhaben.« Das Staunen mag ver-gehen bzw. ins Unermeßliche steigen, wenn wir einräu-men, daß durchaus sein kann, was nicht sein darf: näm-lich daß die Maya und ihr »System« galaktischen Ur-sprungs waren.

Die außerirdische Herkunft der Maya mag hier füreinen Moment dahingestellt bleiben; ich darf Sie aberinzwischen daran erinnern, daß ich, wenn ich hier mitdem Maya-Faktor vor die breite Öffentlichkeit trete, zwei-erlei im Sinn habe. Ich möchte uns erstens die Augen fürdie Möglichkeit einer galaktischen Mission der Maya öff-nen - und für die Tragweite, die das für uns zum gegen-wärtigen historischen Zeitpunkt haben kann; zweitens

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möchte ich, in so einfacher und praktischer Sprache wiemöglich, den »Harmonikalischen Modul« der Maya, denTzolkin, vorstellen. Denn während sich die Archäologenund Astronomen, die Kunsthistoriker und Mathemati-ker über die Bedeutung der behauenen Steine und Tempel-städte der klassischen Maya den Kopf zerbrechen, liegtder Schlüssel zu dem ganzen Komplex, die 13 x 20er-Matrix des Harmonikalischen Moduls, in Wirklichkeitgebrauchsfreundlich und griffbereit vor uns.

Wie ich schon im vorigen Kapitel andeutete, hat derTzolkin bzw. Harmonikalische Modul eine starke Ähn-lichkeit, im Sinne einer Analogie, mit dem I Ging. Wiedas I Ging scheint der Tzolkin zunächst ein archaischesRelikt in kodierter Sprache aus einer früheren Epoche zusein. Doch noch ehe das I Ging den Händen der Philolo-gen und Archäologen entwunden war, erkannten Philo-sophen und Psychologen bereits, daß das I Ging keines-wegs archaisch, sondern zeitlos ist und daher auch uns

Heutigen nützen kann. Über seine neuerliche Populari-tät als Orakelbuch hinaus hat sich das I Ging durch seineEntsprechungen mit dem genetischen Code (vgl.Schönberger, 1973) wie auch durch zahlreiche mathema-tisch-historische Querverbindungen (vgl. Argüelles, EarthAssending, 1984) als ebenso zeitlos wie zeitgemäß erwie-sen.

Das I Ging basiert auf einer Reihe binärer mathema-tischer Variationen, wie dies auch im harmonikalischenZahlensystem der Maya der Fall ist, das auf einer, wie iches nenne, »reinen« Progression von 2, 4, 8, 16, 32, 64usw. beruht. Zwar wird uns das I Ging immer als dieSumme der Kombinationsmöglichkeiten von acht Sym-bolen bzw. Trigrammen von je drei Linien (entweder ge-brochen oder ungebrochen) erklärt, doch ergeben sichdurch die Verdoppelung der Trigramme bei diesenVerwandlungsprozessen 64 komplexere symbolischeMöglichkeiten von jeweils sechs Zeilen, Hexagrammegenannt. Dagegen basiert der Tzolkin auf den Variations-möglichkeiten der dreizehn Zahlen und zwanzig Symbo-le bzw. Heiligen Zeichen, was insgesamt eine Summe von260 Mutationen ergibt. Der gleichsame Nenner ist der,daß jede dieser 260 Mutationen sich aus einer der drei-zehn Zahlen, einem der zwanzig Zeichen und einer dervier Himmelsrichtungs-Angaben zusammensetzt.

Und schließlich verfolgt das I Ging ebenso wie derTzolkin als System den Zweck, Mitteilungen zu offenba-ren, die sich auf einen tieferen oder größeren Sinnzusam-menhang beziehen. Während das I Ging haargenau mitdem genetischen Code synchronisiert ist, ist der Tzolkinmit dem galaktischen Code synchronisiert. Während dergenetische Code Informationen im Operationsbereich

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sämtlicher Lebenszyklen regelt - also einschließlich allerPflanzen- und Tierformen-, regelt der galaktische CodeInformationen im Operationsbereich des Lichtzyklus.Der Lichtzyklus definiert sich als die Summeresonatorischer Frequenzbereiche strahlender Energie,durch die, etwa in Form von Strom-, Hitze-, Licht- undRadiowellen, alle Phänomene, organische wie anorgani-

sche, mit den nötigen Informationen für ihre selbst-generativen Funktionen versorgt werden. Die beidenCodes durchdringen einander offenbar wechselseitig undkomplementär.

Wenn wir von einem galaktischen Code sprechen, derdem genetischen Code analog ist, was meinen wir damitwirklich? Wenn wir vom genetischen Code sprechen,können wir uns auf die nachweislichen Auswirkungenseiner Operationsweise berufen, ob es sich nun um dieBildung von Plankton-Kolonien im Meer oder um dieDifferenzierung von Funktionen in dem so komplexenOrganismus »Mensch« handelt. Aber wenn wir vom ga-laktischen Code sprechen, von Lichtzyklen und strahlen-der Energie - wie manifestieren sich diese, und zwar so,daß man sie auch nachweisen kann? Und was sind dasfür Datenübertragungen, die ein galaktischer Code re-gelt?

Betrachten wir einmal, ohne uns in haarspalterischeEinzelheiten zu verlieren, das Wesen des Lebens selbst.Selbst wenn wir noch so viel wissen über die molekulareund chemische Zusammensetzung jener Nukleinsäuren,

die die Bausteine des Lebens - die 64 Nukleide oder Code-Variationen - bilden, wo und was wäre all dies ohne Licht?In einem Wort: Der genetische Code erfaßt nur die eineHälfte des Gesamtbildes. Erst das Licht - strahlende En-ergie - liefert die andere Hälfte. Und in der Tat, wenn wirentscheiden müßten, welche Hälfte wichtiger ist, welchezuerst kommt, Licht oder Leben, dann müßten wir sa-gen: das Licht. Wenn wir die einfachsten Erscheinungenbeobachten - Blumen, die sich im Laufe ihres Tageszyklusöffnen und schließen -, dann sehen wir, daß das Lebenals solches nicht nur vom Licht abhängig ist, sondern re-gelrecht nach dem Licht strebt.

Wir wissen, daß Licht - also strahlende Energie in allihren Variationen - die ganze Palette beherrscht, von derRadiowelle bis zur kosmischen UKW-Strahlung. In ein-fachen Worten ausgedrückt, ist strahlende Energie eineBandbreite von Wellenfunktionen, u.a. auch Elektrizität,die sowohl Informationen überträgt als auch Energie ver-wandelt. Die Fähigkeit, Informationen weiterleiten zukönnen,Transmission - und Energie transformieren zukönnen - Transformation - ist ein Wesenszug strahlenderEnergie an sich und wird, wie DNS, von einem Codegeregelt. Man erinnere sich auch, daß DNS (Desoxyribo-Nuklein-Säure) eine vibratorische Infrastruktur besitzt,

die an die Molekularstruktur erinnert. Und diese strah-lende, vibratorische Infrastruktur (der Lichtkörper) nun

ist es, die dem Strahlungsenergie-Spektrum entspricht,das vom Tzolkin-Code, vom Harmonikalischen Modulder Maya, geregelt wird.

Wenn wir strahlende Energie bis an ihre Quelle ver-folgen, kehren wir zu Hunab Ku, dem galaktischen Her-zen, zurück. Der Code entspringt dem Hunab Ku undwird in Pulsschlägen spiralförmig und gleichzeitig imUhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn ausgesendet;er regelt die autotransmittorische undautotransformatorische Kapazität der strahlenden Ener-

gie. In seiner Erscheinungsform als Tzolkin stellt derharmonikalische Modul der Maya den galaktischen Codealler strahlenden Energie dar - die Urquelle, die den Le-bens-Code DNS prägt und speist. Er findet sein Spiegel-bild im I Ging, seinem symbolischen Pendant. Mit ande-ren Worten: Der Tzolkin verhält sich zum I Ging so, wieLicht sich zu Leben verhält.

Mir ist klar, daß ich mit dieser Diskussion des geneti-schen und galaktischen Codes vielleicht einen Stabhoch-sprung von Ihrer Glaubens- und Vorstellungskraft ver-

lange. Aber wenn wir uns daran erinnern, wie lange esdauerte, bis selbst die Identität des I Ging mit den 64DNS-Nukleiden entdeckt wurde, dürfen wir uns getrost

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einmal den Tzolkin metaphorisch oder als symbolischesModell vornehmen und nachprüfen, welche Lehren wir

daraus ziehen könnten!

Als Meßinstrument jenes Codes, der die Funktions-weisen der gesamten Palette strahlender Energie regelt,besteht die vordergründigste Aufgabe des Tzolkin darin,aufgrund seiner begrenzten Zahl von Komponenten dieReduktion auf eine leicht einprägsame Reihe von Kon-stanten zu leisten. Diese Konstanten - ein zusammenhän-gendes System von Zahlen und Symbolen - haben nureinen einzigen, allgegenwärtigen Zweck: uns die Wieder-gewinnung galaktischer Daten zu ermöglichen und uns

in den Zustand galaktischer Eingestimmtheit zu verset-zen.

Das also ist, aufs bloße Gerippe des Wesentlichen re-duziert, der Tzolkin - die galaktische Konstante: dreizehnZahlen, zwanzig Symbole und vier rotierendeHimmelsrichtungs-Angaben, immer wieder zum Anfangzurückkehrend, in ewiger Wiederholung, in endlosemPulsieren.

Der Tzolkin oder Harmonikalische Modul stellt sich

uns somit als die vollendete Metapher für den sich im-merzu selbst erzeugenden und selbst erneuernden galak-tischen Kreislauf dar.

Während nun die möglichen Kombinationen der drei-zehn Zahlen und zwanzig Positionen (bzw. Heiligen Sym-bole) die Summe von 260 Einheiten ergeben, aus denendie ganze Matrix besteht, ergibt sich aus den 52 (13 x 4)Möglichkeiten der Himmelsrichtungs-Positionen genaudas Muster, das die Matrix »im Innersten zusammenhält«.Schaut man sich dieses Muster sorgfältig an, dann ent-

deckt man, daß es rechts wie links von der siebten - my-stischen - Senkrechten, der Mittelachse, jeweils aus 26Feldern, insgesamt also 52 Einheiten besteht.

In Earth Assending nenne ich die 52 Felder diesesVerwebungs-Musters - in Anspielung an seine streng geo-metrische Symmetrie - die »binäre Drillings-Konfigura-tion«. Obwohl ich gerne zugebe, daß meine heutige Be-schreibung auch nicht gerade die Vorstellungskraft beflü-gelt, definiere ich dieses Muster gern so: »Die primäreresonatorische Struktur, die allen Vorgängen und Syste-men gemein ist. Sie ist die sichtbare Form des kosmi-

schen Codes. «Um seiner hohen Aufgabe - die dreizehnZahlen und zwanzig Symbole miteinander zu verweben -mit einem angemessenen Namen gerecht zu werden, nen-ne ich diese Muster der 52 Felder den »Webstuhl derMaya«. Ein Webstuhl ist ein Instrument, auf dem manmindestens zwei verschiedene »Fäden« verweben kann.Obwohl wir mit dem Wort »Maya« hier auf das Volk derMaya Bezug nehmen, die uns den Tzolkin als Orientie-rungshilfe und Werkzeug hinterließen, ist es aber aucheine Anspielung auf jene »Maya« in der Philosophie derHindus, die besagt, daß die Welt Illusion sei, eine Welt

des Scheins der sichtbaren Phänomene.

Gewoben wird auf dem Webstuhl der Maya die Ma-trix der Möglichkeiten, aus denen unsere empirische Weltbesteht. Diese Web-Matrix ist ein Teppich aus 260 Fel-dern oder Symbolen, die unseren Sinnen und unseremVerstand die informationelle Tastatur liefern, die wir brau-chen, um uns mit der uns umgebenden größeren Welt inBeziehung zu setzen und mit ihr zu kooperieren. Wäh-rend einerseits die Welt im großen ganzen durch diese260 Symbole als zyklische Symbolkombination definiert

wird, wird andererseits auch unsere innere Fähigkeit durchsie geregelt, jene Welt im großen ganzen als wesensgleichmit der Welt zu erkennen, die wir empirisch wahrneh-men.

Aber was sind das für Fäden, die da auf dem Web-stuhl der Maya gewebt werden? Die senkrechten Fädenwerden durch die 13 Zahlen gebildet, die waagrechtenFäden durch die zwanzig Symbole. Wofür stehen sie? Wieich schon angedeutet habe, stehen die dreizehn »Zahlen«für primäre Formen strahlender Energie; wir können sieRadio-Pulse nennen. Die zwanzig Symbole stehen fiir das

Gesamtspektrum an möglichen Frequenzen, die sich je-dem dieser RadioPulse zur eigenen Transformation oderEntwicklung anbieten. Kombiniert mit zwanzig

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Himmelsrichtungs-Positionen, erzeugt jede dieser drei-zehn Zahlen einen Symbolteppich bzw. ein strahlendesPulsations-Raster, das ganz bestimmte Daten enthält. Die260 symbolischen Pulse, die auf dem Webstuhl der Mayahin- und herschießen, erzeugen das gesamte resonatorischeFeld, was wir als »Wirklichkeit« erfahren.

Aber bleiben wir noch ein wenig bei der Bedeutung

von Symbolen. Was ist ein Symbol? Ein Symbol ist eineresonatorische Struktur, Widerhall einer spezifischen Be-schaffenheit strahlender Energie, die 7 in unseren SinnenGestalt annimmt. Wie bekannt, gehört zu unseren sinnli-chen Fähigkeiten auch die, Formen zu empfangen. Mitanderen Worten: Die Sinnesorgane fungieren als Empfän-ger von Schwingungen. Wie Radarstationen besondererArt empfangen die Sinne ebenfalls ununterbrochen eineFlut von resonatorischen Wellenlängen, die insgesamt un-ser Universum ausmachen. Aufgabe des Verstandes ist es,all die Symbole oder resonatorischenStrukturen, die unsere Sinneswahrneh-mung registriert, zu ordnen und zu in-terpretieren. Bei seinen Deutungsver-suchen wird unser Verstand aber auchnoch durch lauter innere konditionierteReflexe an der Nase herumgeführt.

Plato und Jung nannten dieresonatorischen Strukturen »Archety-pen«, Form-Konstanten. Diese Kon-stanten existieren in einemBewußtseinsfeld jenseits von Zeit und

Individualität - ja, definieren es gera-dezu. Vom Maya-Faktor her gesehenbilden diese Formkonstanten genauden Stoff, der auf dem Webstuhl derMaya gewoben wird, wobei allerdingsder Webstuhl der Maya ein auf magi-sche Weise selbstgeschaffenes Werkzeugist - entstanden aus dem Stoff, den eswebt. Selbstgeschaffen und selbst-schaffend, verwebt der Webstuhl derMaya die Symbole zu jenem ganzenGobelin den wit durch unseren Ver-

stand und unsere Sinne als unserenVerstand und unsere Sinne wahrneh-men. Die Welt ist nicht nur metapho-risch, sondern ganz konkret einSymbolgewebe, und durch Symboleschaffen wir uns auch das Gewebe un-seres Weltbildes.

Wenn wir begreifen, daß Symboletatsächlich resonatorische Strukturen,vibratorische Formfelder sind und daßwir selber bis in den Kernresonatorischer Natur sind, dann kön-nen wir auch erkennen, daß Symbolenicht Spinnweb und Mondenschein

sind, sondern absolut lebensnotwendig für uns als ganz-heitlich existierende Wesen. In unserem Tiefschlaf, unse-rer Ahnungslosigkeit von der Macht der Symbole, geratenuns unsere Träume zu Alpträumen, und so leben wir alsGeiseln einer Welt, die in Wirklichkeit eine Sonnenfin-sternis symbolischer Erkenntnis ist. Wie wir wissen, lebenwir nicht von Brot allein. Auch wenn wir vielleicht dasGefühl haben, daß »Spiritualität« ein vager Begriff und

»Transzendenz« eine abseitige Bestrebung ist, die Tatsachebleibt: Unserem eigenen Glauben an die Trennung vonWissenschaft, Spiritualität und Kunst haben wir es zuzu-schreiben, daß wir nicht zur vollen Erkenntnis der Sym-bole und symbolischen Wissens gelangen.

Als resonatorische Strukturen erschaffen die Symbolebuchstäblich unseren Lichtkörper; sie arbeiten mit ihm,prägen ihn. Der Lichtkörper ist die elektro-resonatorischeCode-Bank der Galaxie und speist die genetische Code-

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Bank. Er ist der Stoff, aus dem Phantasie, Einsicht undalles wahre Erkennen gemacht sind - und mehr als das.Obwohl die Basis unseres Lichtkörpers der vibratorischenInfrastruktur des DNS-Codes entspricht, kann er aber nuraktiviert werden, wenn ein bewußter Umgang mit Sym-bolen vorhanden ist. Auch darf dieser symbolimprägnierteLichtkörper nicht als losgelöst von unserem sogenanntenphysischen Körper betrachtet werden. Vielmehr unterstützt

und durchdringt der resonatorische Lichtkörper alle unse-re Funktionen. Nicht also als bloße poetische Anwand-lung treffen wir hier die Feststellung, daß wir Menschen,ebensowenig wie eine Blume ohne Licht und Wasser, nichtohne Symbole leben können.

Wenn die dreizehn Zahlen das Licht sind, das Geistund Körper zum Leben erweckt, dann sind die zwanzigHimmelsrichtungs-Positionen das Wasser, das diesem Geistund Körper Nahrung gibt. Auf demWechselspiel von drei-zehn Zahlen und zwanzig Symbolen, die die

resonatorischen Strukturen, den Symbolteppich unsererWirklichkeit ausmachen, beruht die angeborene galakti-sche Code-Bank.

Insgesamt gesehen läßt sich der Tzolkin, die 260er-Scha-blone, auch als holoscanner bezeichnen - als ein Meßgerät,mit dem sich das Ganze überblicken, prüfen und registrie-ren läßt. So ein Werkzeug macht es uns nicht nur möglich,

das Ganze ins Auge zu fassen, sondern verschafft uns inseiner Eigenschaft als fraktaler oder holographischer Split-ter vom galaktischen »Urfelsen« auch Zugang zu einer Viel-zahl von Seins- und Bewußtseinsbereichen. Mit diesem her-ausfordernden Gedanken wollen wir uns jetzt demHarmonikalischen Modul zuwenden und einmal genauerprüfen, inwiefern er uns einen holoscan, einen Gesamt-überblick gewährt über unseren Synchronisations-Strahl,dessen Durchmesser von 5200 Tun unser Planet nun balddurchquert haben wird.

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5Die Geschichte & das Sonnensystem

Die Galaktische Perspektive

D ie Matrix der Maya bzw. der Tzolkin bzw. derHarmonikalische Modul enthält den Code der

harmonikalischen Ordnung des Weltalls und prägt alleSysteme darin durch eine gemeinsame, alles regelnde Re-sonanz, die wir »Lichtkörper« nennen.

So wie jeder lebende Organismus einen Lichtkörper -die DNS-Infrastruktur - besitzt und wie selbst die Spezi-es als Ganzes einen eigenen, kollektiven Lichtkörper hat,so wird auch der Planet Erde als bewußter Organismus

durch einen sich entwickelnden Lichtkörper bestimmt.

Wie der Lichtkörper individueller oder kollektiverOrganismen ist der planetarische Lichtkörper die bewußtentfaltete resonatorische Struktur, die alles regelt und da-für sorgt, daß sich seine evolutionäre Bestimmung erfüllt.Nur darf man nicht übersehen, daß der planetarischeLichtkörper, wiewohl eingebettet ins Gedächtnis-Pro-gramm des Planeten, nur durch einen bewußten, koope-rativen Einsatz aktiviert werden kann. Wie noch zu zei-gen sein wird, liegt der Schlüssel zu dieser bewußten Ent-

faltung des planetarischen Lichtkörpers in der Wissen-schaft, die sich Geomantik - »Erd-Akkupunktur« - nennt.

Als strahlende Datenbank des Erdprogramms ist dergalaktische 260er-Code als diejenige Instanz anzusehen,die den elektromagnetischen Äther der äußeren Erdhülle- der oberen von zwei erdumspannenden strahlendenHüllen - uranfänglich imprägniert hat. Ich sage uranfäng-lich, weil das Herz des Alls, Hunab Ku, gleich einem star-ken Radiosender, anfangs- und endlos den strahlendenLicht-Code generiert.

Der Informationsfluß zwischen einem planetarischenKörper wie der Erde und dem galaktischen Herzen wirddurch eine spezifische Funktion der Sonne unterhaltenund gesichert, nämlich deren binäre Sonnenflecken-Tä-tigkeit. Sonne wie Erde operieren mit der gleichen galak-tischen Datenbank. Wann immer ein stellarer Körper wiezum Beispiel unsere Sonne ihren evolutionären Werde-gang antritt, wird er mit dem galaktischen 260er-Codeimprägniert. Sobald ein Planet wie der unsrige einen be-stimmten Punkt resonatorischer Aktivation erreicht hat,imprägniert der galaktische Informationsstrom, übertra-

gen durch die Sonnenflecken, unsere äußere elektroma-gnetische Hülle mit den Grundelementen des spezifischirdischen Memory-Programms.

Sobald das irdische Licht-Programm imprägniert wor-den ist und es seine Tätigkeit aufgenommen hat, werdenauch die genetischen Daten ins planetarische Umfeld ein-gegeben. Auf unserem Planeten ist die genetische Imprä-gnation Aufgabe der unteren Strahlungshülle, die ihrer-seits nun, muß man sich vorstellen, vom Lichtprogrammder oberen Strahlungshülle befruchtet wird. Die beidenStrahlungshüllen bilden eine Art vibratorischen Webstuhl,der anstelle von Stoffen Resonanzen webt. Die Resonanz,

die aus der Verwebung der unteren - genetischen - undder oberen - galaktischen - Prägung entsteht, erzeugt daskomplette Memory-Programm der Erde, hier die Psi-Bankgenannt.

Diese Psi-Bank ist in der interaktiven Membrane zwi-schen den beiden Strahlungsmänteln angesiedelt undbringt nun morphogenetische Felder hervor, wie RupertSheldrake sie nennt - sekundäre, memorygesättigteSchwingungsfelder, von deren Tätigkeit das Fortbestehender verschiedenen organischen Lebensformen abhängt.

Was wir hier beschreiben, ist die Intelligenz-Strukturunseres Planeten. Dabei verstehen wir diesen als einenlebendigen Organismus und führen damit lediglich dieGaia-Hypothese von James Lovelock weiter aus - näm-lich den Gedanken, daß die Erde in der Tat eine bewuß-te, sich entwickelnde Wesenheit sei. Natürlich waren bzw.sind sich alle prähistorischen - mit anderen Worten prä-technologischen Völker dieser Tatsache bewußt. Über lan-ge Strecken der uns bekannten Geschichte hin wurde derGlaube, daß die Erde heilig sei, von allen Völkern geteilt.

Während wir einerseits sagen können, daß die Vereh-rung der Erde als lebendiger Organismus von altersherund überall gemeinsamer Glaube war, heißt das lange nochnicht, daß alle Völker, die diesen Glauben teilten, ihrWissen auch miteinander austauschten oder einen so kom-pletten Überblick über die Erde besaßen wie wir Heuti-gen dank unserer schwerfälligen, aber global einheitlichenRaumfahrt-Technik. Sehen wir einmal von allen Argu-menten ab, die dafür sprechen, daß es einst eine weltwei-te Wissenschaft gab, die gleichermaßen den Erbauern vonStonehenge, der Cheops-Pyramide und den Pyramiden

von Teotihuacan bekannt war - eines zumindest behaup-ten wir: daß es so etwas wie ein »universelles« Wissen gab,und zwar kraft einer kollektiven Resonanz.

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Vor dem Hintergrund des Gesagten machen wir denLeser jetzt mit dem Harmoniesystem der Maya in Ge-

stalt des Großen Zyklus, des GalaktischenSynchronisations-Strahls, bekannt. Zu diesem Zweckegehen wir 5000 Jahre zurück und sehen uns an, in wel-cher Situation sich einerseits die Erde, andererseits diegalaktischen Raumfahrer namens Maya befanden. Fan-gen wir mit der Erde an.

Im Anschluß an die letzte Eiszeit vor über 12000 Jah-ren begann für unseren Planeten ein neuer Lebenszyklus,ein neues Sonnenzeitalter. Hier und da finden sich Über-reste eines früheren Zyklus. Dies scheint vor allem fürSüdamerika zuzutreffen. Diese Außenposten früherer

Zyklen blieben im Verborgenen und ließen sich, still-schweigend auf Beobachterposten verharrend, nicht auf den neuen Zyklus ein.

6000 Jahre später haben die ersten Ackerbauversucheangefangen und zeitigen in den Flußtälern Indiens, des

Mittleren Ostens und Nordafrikas die ersten Erfolge.Galaktische Daten, übertragen durch die Sonne, imprä-gnieren das mentale Feld der Ackerbauvölker. Vage Erin-nerungen an frühere Zyklen, andere Zeiten, andereDaseinsebenen vermischen sich mit einer Anbetung derSonne. Eine Reifezeit des Denkens und Fühlens bahntsich an. Ein nächster Zivilisationszyklus steht unmittel-bar bevor.

Gleichzeitig bleibt nichts von dem, was sich auf demPlaneten Erde ereignet, den Außenposten der Maya zwi-schen den Sternen verborgen. Alle wissen Bescheid: Wie-

der einmal schickt ein Planet sich an, seinen Lichtkörperzu aktivieren. Durch den kollektiven Einsatz der größe-ren Gemeinschaft galaktischer Intelligenz wird nun der

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Galaktische Synchronisations-Strahl, via Sonne und pla-netarisches Sonnensystem, gezielt auf die dritte solare Pla-netenbahn gerichtet - die Umlaufbahn der Erde. Genauim richtigen Augenblick wird, entzündet durch eine kol-lektive geistige Intensität, von der man sich auf der Erdekeine Vorstellung machen kann, ein Strahl mit 5200 TunDurchmesser ins All geschickt. Der Große Zyklus beginnt.

Die Gelehrten streiten sich über den genauen Zeit-punkt, zu dem der Große Zyklus der Maya einsetzt. Ei-nige sagen, es war der 13. August, andere sagen der 11.August, wieder andere der 6. August des Jahres 3113 vorChristus. Das Datum 6.August ist freilich deshalb inter-essant, weil dies auch der Tag im Jahr ist, den die Chine-sen als den mittleren Punkt zwischen der Sommerson-nenwende und der herbstlichen Tagundnachtgleiche fei-ern. Es ist auch das historische Datum des Abwurfs derAtombombe auf Hiroschima. Wie dem auch sei - es liegtheute ziemlich genau 5100 Jahre zurück, daß unser Pla-

net in den Galaktischen Synchronisations-Strahl eintrat.Und wir haben nur noch etwa 26 Jahre Zeit - gerechnetvom Augenblick der Niederschrift dieses Buches -, bisder Planet den Strahl wieder verläßt.

Was aber hat dieser Strahl zu bedeuten? Wie sollenwir ihn beschreiben? Was »synchronisiert« er, und wie?Der Maya-Terminologie zufolge hat dieser Strahl, derGroße Zyklus, einen Durchmesser von 5200 Tun. In Kinoder Tagen ausgedrückt, besteht jeder Tun aus 360 Kinbzw. Tagen; das sind also fünf Tage weniger als dasungefähg Sonnenjahr. Mathematisch genau dauert das

Sonnenjahr 365,2422 Tage. Somit wären 5200 Tuns also5125 ungefähre Sonnenjahre bzw. 1872000 Tage.

Wie wir schon hervorhoben, war es das Hauptanlie-gen der Maya, eine meßbare Korrelation zwischen demKalender, der die Umlaufheit der Erde um die Sonne fest-hält, mit dem tatsächlichen galaktischen Harmoniesystemherzustellen. Der Zyklus hat einen Durchmesser von 5200Tun, ein Fraktal des 52-Schlüssels, des Webstuhls derMaya, der das galaktische Harmoniesystem synthetisiert.Als Fraktalzahl kann dieser 5200-Tun-Durchmesser des

Großen Zyklus in 260 Einheiten von je 20 Tun zerlegtwerden, Katuns genannt, sowie in 13 Einheiten von je400 Tun, Baktuns genannt. Im Harmonikalischen Mo-dul zählt ein Tun 360 Kin, ein Katun 7200 Kin und einBaktun 144000 Kin.

Wichtig ist nun, sich an die multidimensionale Be-deutung der Maya-Zahlen zu erinnern. Ihre Übersetzungin Tage oder Jahre heißt nicht, daß sie nicht auch fürandere Operationen und Werte stehen. Wenn hier Ge-schichte als harmonikalische Wellenfrequenz von 5200Tun beschrieben wird, dann ist das nur eine Scheibe ei-

nes multidimensionalen galaktischen H ologramms.

Wie wir ebenfalls festhielten, läßt sich die schemati-sche Darstellung des Großen Zyklus als Raster von 260

Einheiten (bestehend aus dreizehn Baktuns a zwanzigKatuns) nicht von dem Raster des Heiligen Kalenders bzw.Tzolkin unterscheiden, der 260 Tage enthält. Mit ande-ren Worten: Tzolkin und Großer Zyklus stehen in einemFraktalverhältnis zueinander. Und wie könnte es auchanders sein, da sie ja alle beide Fraktale derharmonikalischen 260er-Matrix des Weltalls sind.

In der schematischen Darstellung desHarmonikalischen Moduls der Maya (in seinem Aspektals Großer Zyklus) stellen die senkrechten Säulen von linksnach rechts die dreizehn Baktuns dar. Jede dieserSenkrechtsäulen ist von oben nach unten in zwanzig in-formationelle Felder unterteilt, wobei jedes dieser Felderfür einen Katun-Zyklus steht. Zählt man nun, von linksoben angefangen, hintereinander alle dreizehn Säulen vonoben nach unten durch, dann ergibt sich auch hier wie-der ein System von Zyklen, nämlich zwanzig Zyklen von

 je dreizehn Katuns: Denn die Abfolge von dreizehn in-

formationellen Feldern wird zwanzigmal hintereinanderwiederholt. Es gibt also dreizehn Baktuns von je zwanzigKatuns und zwanzig Unterzyklen von je dreizehn Katuns;und auch für diese in sich identischen zwanzig Subzyklenvon je dreizehn Katuns hatten die Maya einen Namen:Ahau-Zyklen.

Fassen wir also zusammen. Der Große Zyklus bestehtaus: 1 872 000 Kin bzw. Tagen, 5200 Tun von je 360 Kinbzw. Tagen (d. h. jeder Tun ist etwas kürzer als einJahr);260 Katuns von je 7200 Kin bzw. Tagen (d. h. jeder Katunist etwas kürzer als zwanzig Jahre); zwanzig Ahau Zyklen

von je dreizehn Katuns bzw. 93600 Tagen (260 Tun bzw.etwa 256 Jahre pro Ahau-Zyklus); dreizehn Baktuns von

 je 144000 Kin bzw. Tagen (400 Tun oder etwas länger als394 Jahre pro Baktun).

Die Haupteinheit, an der wir uns hier orientierenmüssen ist der Baktun. In Anbetracht der Tatsache, daßein Tun um fünf Tage kürzer ist als das ungefähre Son-nenjahr, läuft die Formel 400 Tun = 20 Katun = 1 Baktunauf etwas mehr als 394 ungefähre Sonnenjahre hinaus.Mit anderen Worten: Auch der Große Zyklus bzw. Ga-laktische Synchronisations-Strahl richtet sich, insofern er

in dreizehn Baktuns aufgeteilt ist, nach der galaktischenSchlüsselreihe 1-13. Anhand dieser Abfolge von dreizehnBaktuns, im Harmonikalischen Modul der Maya darge-stellt als die dreizehn Senkrechtsäulen im Planquadrat,können wir nun beginnen, den Kalender des GroßenZyklus zu erstellen, wobei wir ihn nach unserer Zeitrech-nung auf die Periode von 3113 v. Chr. bis 2012 n. Chr.projizieren.

Zunächst wollen wir die dreizehn Baktun-Zyklen inihrer Reihenfolge auflisten. Dabei ist anzumerken, daßder erste Baktun als Baktun 0 gerechnet wird, der zweiteals Baktun 1 usw., was bedeutet, daß ein Zyklus nichteher gerechnet wird, als bis sein Zeitraum eine Rundezurückliegt.

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Betrachten wir jede einzelne der Baktun-Säulen imRaster des Moduls, dann müssen wir besonders auf dieschwarzen Felder achten, die zum Webstuhl der Mayagehören; sie tauchen in jedem Zyklus auf. Die Felder, diezum Webstuhl der Maya gehören (insgesamt 52), reprä-sentieren nämlich die Epochen, in denen ein gesteigerterEinfluß aus dem Weltall einsetzt.

1. Baktun der Sternen-Saat

2. Baktun der Pyramide

3. Baktun des Rades

4. Baktun des Heiligen Berges

5. Baktun des Hauses von Shang

6. Baktun des Kaiserlichen Siegels

7. Baktun der Geistigen Lehre

8. Baktun des Gesalbten9. Baktun der Herren von Rot und Schwarz

10. Baktun der Maya

11. Baktun der Kreuzzüge

12. Baktun des Verborgenen Saatkorns

13. Baktun der Transformation der Materie

Die genauen Bezeichnungen der dreizehn Baktun-Zyklen beziehen sich auf das entscheidende Ereignis oderden wichtigsten Charakterzug einer jeweiligen Epoche.

Baktun 0 (= 13). Baktun der Sternen-Saat.

3113-2718 v. Chr. 13.0.0.0.0

Eintritt der Erde in den Galaktischen Strahl der Syn-chronisation. »Sternen-Botschaften« werden von der Ga-laktischen Liga unter den Völkern der Erde ausgesät.Konsolidierung Ober- und Unterägyptens im Jahre 3100v.Chr.; Ausbreitung der Sumerer im Jahre 3000 v. Chr.;Stonehenge im Jahre 2800 v. Chr. begonnen.

Baktun 1. Baktun der Pyramide.2718-2324 v. Chr. 1.0.0.0.0

Der Bau und die Inbetriebnahme der Cheopspyrami-de in Gizeh, Ägypten, zwischen 2700 und 2600 v. Chr.markieren die Verankerung des irdischen Lichtkörpers.Die sumerische Zivilisation blüht; Akkad und Ur; Ent-wicklung der Bronze. Anfang von Harappa, Indus Zivili-sation. Beginn der seßhaften Landwirtschaft in China,Mesoamerika und den Anden.

Baktun 2. Baktun des Rades.

2324-1930 v. Chr. 2.0.0.0.0Volle Einführung des Rades. Beginn einer Transport-

Technologie und zyklischen Denkens. Geschriebene Ge-

setze (Codices) und Metallverarbeitung im Zweistrom-land Mesopotamien. Sargon und das erste BabylonischeReich. Beginn der Kriegsführung mit Kampfwagen. Ter-ritorialer Imperialismus. Ära der legendären Kaiser inChina. Entwicklung der minoischen Kultur auf Kreta.

Baktun 3. Baktun des Heiligen Berges.

1930-1536 v. Chr. 3.0.0.0.0

Das Mittlere und Neue Reich in Ägypten. Die Verle-gung der Mitte auf den Heiligen Berg des Westens im Talder Könige markiert die Entscheidung der Ägypter, diedynastische Herrschaft zu verewigen. Damit wird dasPrinzip des defensiven Territorialismus zur Norm zivili-sierten Lebens. Wellen von Eroberungen - Hethiter, Ari-er. Zerstörung der Minoer und der Indus-Zivilisation.

Baktun 4. Baktun des Hauses von Shang.

1536-1141 v. Chr. 4.0.0.0.0

Errichtung der Shang-Dynastie in China. Verkündigung

der YinYang-Doktrin. Fortschritt in der Bronze-Verarbei-tung und der Chinesischen Zivilisation. Beginn dervedischen Zivilisation in Indien. Auftauchen der Chavin-Zivilisation in den Anden und der Olmeken inMesoamerika. Echnaton in Ägypten. Abraham und Mosesin Israel. Konsolidierung der Hethiter in Mesopotamien.

Baktun 5. Baktun des Kaiserlichen Siegels.

141-747 v. Chr. 5.0.0.0.0

Babylonisch-Assyrische Reiche. Eisenwaffen undKriegsmaschinen. Aufstieg von Mykene im Mittelmeer-

raum, Vernichtung Trojas. Chou-Dynastie in China, Ent-stehung des I Ging. Ausbreitung der Olmeken-Kultur überganz Mesoamerika. Das Pferd im Kriegseinsatz. Das Prin-zip militärischer Reichsherrschaft und der dynastischenThronfolge wird zur Norm zivilisierten Lebens auf Er-den.

Baktun 6. Baktun der Geistigen Lehre.

747-353 v. Chr. 6.0.0.0.0

Periode der ersten Welle galaktischer Maya inMesoamerika. Persisches Reich. Entstehung des philoso-phisch-individualistischen Denkens, im Unterschied zu

früheren kollektiven Formen der Philosophie. Pythago-ras, Sokrates, Plato, Aristoteles in Griechenland; sechsVedanta-Schulen, Mahavira und Buddha in Indien, Lao-tse, Konfuzius und Tschuangtse in China. Errichtung vonMonte Alban, Mexiko. Beginn des Kalendersystems derMaya.

Baktun 7. Baktun des Gesalbten.

353 v. Chr.-41 n. Chr. 7.0.0.0.0

Hellenistische Zivilisation, Alexander der Große; Auf-stieg von Rom, Beginn des Römischen Reiches. Kelten in

Europa, fortgeschrittene Eisenverarbeitung; Konsolidie-rung der zerstrittenen Staaten Chinas durch Ch’in HuangTi, Anfänge der Han-Dynastie, Große Chinesische Mauer.Der Buddhismus breitet sich als kosmopolitische Religi-

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on von Indien nach Zentralasien aus. Jesus Christus.Gnostische Religionen des Mittleren Ostens. Zerstreu-ung der O lmeken und Beginn von Teotihuacan.

Baktun 8. Baktun der Herren von Rot undSchwarz. 41-435 n. Chr. 8.0.0.0.0

Vollendung des Pyramidenzentrums von Teotihuacan.Konsolidierung der mesoamerikanischen Kulturhoheit.

Die Herren von Rot und Schwarz, erste LehrenQuetzalcoatls; Moche, Nazca und Tiahuanaco in denAnden; Osterinsel; Auftauchen westafrikanischer König-reiche; Ausdehnung und Zusammenbruch des RömischenReiches; Aufstieg des Christentums; Zusammenbruch derHan-Dynastie; der Buddhismus breitet sich in China undSüdostasien aus.

Baktun 9. Baktun der Maya.

435-830 n. Chr. 9.0.0.0.0

Zweiter galaktischer Besuch der Maya, Pacal Votan

von Palenque und Blüte der Kulturhoheit der Maya;Mohammed und Aufstieg des Islam; das Römisch-Christ-liche Reich in Westeuropa und das Byzantinisch-Ortho-dox-Christliche Reich in Osteuropa; Aufstieg des Hin-

duismus in Indien; der Buddhismus breitet sich in Tibet,Korea, Japan aus; T’ang-Dynastie in China; Aufstieg derKönigreiche Südostasiens - Indonesien (Borobadur, Java);Blütezeit von Tiahuanaco in den Anden; polynesischeZivilisation in Ozeanien; frühe Blüte der nigerianischenZivilisation.

Baktun 10. Baktun der Kreuzzüge.

830-1224 n. Chr. 10.0.0.0.0Zusammenbruch der Zivilisationen der Klassischen

Maya und Mesoamerikas; 1 Reed Quetzalcoatl und Auf-stieg der Tolteken; die Chan-Chan- und Chima-Zivilisa-tionen in den Anden; Aufstieg der I’fe in Nigeria; Blüteund Ausbreitung des Islam und Konfrontation mit derchristlichen Zivilisation in den Kreuzzügen; Aufstieg dertibetischen Zivilisation; Sung-Dynastie in China, Schieß-pulver und Druckerpresse; Khmer-Dynastie in Südost-asien; Groß-Zimbabwe in Ostafrika.

Baktun 11. Baktun des Verborgenen Saatkorns.1224-1618 n. Chr. 11.0.0.0.0

Ausbreitung des Islam nach Indien, Mittel- und Süd-ostasien, Westafrika; Abkapselung Tibets; Aufstieg der

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Türken, der Mongolen, Eroberung Chinas; AbkapselungJapans; Aufstieg von Zimbabwe in Ostafrika, von I’fe undBenin in Westafrika; Gipfel der christlichen Zivilisationin Westeuropa, Aufstieg der russisch-orthodoxen Zivili-sation in Osteuropa; Reformation und Spaltung der christ-lichen Kirche; Ausbreitung und Sieg der europäischenZivilisation über die Inkas und Azteken; Beginn der eu-ropäischen Kolonisierung, Verdunkelung des Heiligen

Weltbildes (das Verborgene Saatkorn).

Baktun 12. Baktun der Transformation der Mate-rie. 1

618-2012 n. Chr. 12.0.0.0.0

Aufstieg und Triumph des wissenschaftlichen Mate-rialismus; Europa erobert allmählich die ganze Welt; In-dustrielle Revolution, demokratische Revolutionen inAmerika und Europa; Kolonisierung Afrikas, Lateiname-rikas, Asiens; Industrialisierung Japans; Karl Marx undder Aufstieg des Kommunismus; kommunistische Revo-

lutionen in Rußland und China; Erster und Zweiter Welt-krieg; Atombombe und Atomzeitalter; Aufstieg der Drit-ten Welt (Islam, Mexiko und Indien); weltweiter Terro-rismus und Zusammenbruch der technischen Zivilisati-on; Läuterung der Erde und letzte Phase irdischer Rege-neration; Informationszeitalter und Kristall-Solar-Tech-nologie; Galaktische Synchronisation.

Was uns bei diesem zusammenfassenden Überblickder Hauptzüge und Aktivitäten der dreizehn Baktun-Zy-klen vor allem auffällt, ist die ständige Beschleunigungund Potenzierung des aktiven Handelns, das schließlich

zu einer großen Welle heranschwillt und seinen Höhe-punkt im dreizehnten Zyklus - Baktun 12, dem Baktunder Transformation der Materie - erreicht. Der Name desletzten Baktuns gibt, zusammen mit dem Namen des er-sten Baktuns (Baktun der SternenSaat), den entscheiden-den Hinweis. Was zunächst als Geschichtsprozeß erscheint- »Großer Zyklus« -, ist in Wirklichkeit ein planetarischerProzeß, eine Phase der Bewußtwerdung der Erde, dieKonstruktionsphase des Lichtkörpers der Erde.

Bei diesem totalen planetarischen Einsatz spielen dieMenschen die Rolle von atmosphärisch sensibilisierten

»Instrumenten«, die unter galaktischer Ägide bei einemProzeß eingesetzt werden, durch den das »Materie-Feld«der Erde transformiert werden soll. Zweck diesesTransformationsprozesses ist es, das gesamte planetarischeFeld auf eine höhere, harmonischere Ebene resonatorischerSchwingung anzuheben. Auf diese Weise wird der plane-tarische Lichtkörner. die bewußt artikulierte ätherischeErdhülle, hergestellt. Dies ist unter a—nderem damitgemeint, wenn wir hier den Großen Zyklus auch einenGalaktischen Synchronisations-Strahl mit 5200 TunDurchmesser nennen.

Um besser begreifen zu können, daß wir hier unter»Geschichte« die galaktisch synchronisierte Konstrukti-

on eines Lichtkörpers verstehen, muß man zunächst dieRolle unseres Planeten innerhalb jenesgrößeren~Organismus erkennen, dessen aktives Mitglieder ist - des Sonnensystems. Unserem Verständnis nachbesteht das Sonnensystem aus einem zentralen Stern - derSonne - und einer Familie von mindestens zehn Plane-ten. Dieses Sonnensystem ist ein in sich geschlossenesSystem, dessen-subtile Hülle oder »morphisches Feld«

Heliokosmos genannt wird. 11,3 Jahre lang (4e Zahl liegtetwas über 11,3) »atmet der Heliokosmos aus«, und diefolgenden 11,3 Jahre lang »atmet er ein«. Diese 11,3-Jahreszyklen des Ein- und Ausatmens nennt man dieHeliopause; der Gesamtablauf einer Heliopause erstrecktsich folglich über einen Zeitraum von etwa 23 Jahren.Sechzehn Zyklen von je 260 Tagen ergeben nun aber 11,3Jahre, während 11,3 Zyklen von je dreiundzwanzig Jah-ren etwa 260 Jahre ergeben.

Der registrierbare Zeitraum einer solaren Ein- undAusatmung - der Heliopause - entspricht genau der Akti-vität der binären Sonnenfleckenbewegung. Bei derSonnenfleckentätigkeit gehen zwei pulsierende » Flecken«- der eine negativ, der andere positiv - von Ausgangspunk-ten jeweils 30 Grad über und unter dem Sonnenäquatoraufeinander zu. Ungefähr alle 11,3 Jahre begegnen sichdiese Flecken am Äquator, stoßen einander wieder ab undbeginnen erneut denselben Vorgang, sobald sie wieder bei30 Grad nördlich bzw. südlich vom Sonnenäquator an-gekommen sind. Genau wie bei der Heliopause spielt sichdie gesamte Sonnenfleckenbewegung in knapp wenigerals 23 Jahren ab. Mit anderen Worten weist das

morphische Feld der Sonne einen Atmungsrhythmus vonetwa 23 Jahren auf.Die Sonnenflecken, deren Tätigkeitbedeutende Störungen der irdischen Radiowellen und desbio-elektromagnetischen Feldes im allgemeinen herauf-beschwört, sind also eindeutig mit dem solaren Atmungs-prozeß verknüpft. Wenn wir das Sonnensystem einmalals einen kolossalen Organismus betrachten, in dessenKörper, dem Heliokosmos, die Umlaufbahnen der Pla-neten mit eingeschlossen sind, dann fragt sich, welcheRolle dann die Planeten innerhalb dieses Solarkörpers spie-len und welche Auswirkungen der solare Atmungsprozeßauf die Planeten hat.

Bei unseren Uberlegungen zu diesen Fragen müssenwir noch eine weitere wichtige Variable in Betracht zie-hen. Wenn nämlich unser Planet ein sich bewußt entwik-kelnder, lebender Organismus ist, muß das dann nichterst recht für die Sonne gelten, die er umkreist? Man mußnicht erst lange überlegen, um zu dem Schluß zu kom-men, daß es sich fraglos genauso verhalten muß: Auchdie Sonne besitzt eine Intelligenz - nur ist diese unermeß-lich viel größer und für uns praktisch nicht nachvollzieh-bar. Und doch verfügte n unsere Vorfahren in Ägypten

und Mexiko, Peru und Mesopotamien über ein gewissesWissen davon, und nur auf dies Wissen ist ihre sogenannte»Sonnenanbetung« zurückzuführen.

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Nun ergeben sich aber aus der Aktivität der Heliopauseund der binären Sonnenflecken einige Hinweise auf dieBeschaffenheit des Energieprozesses der solaren Intelli-genz. Unter Einbeziehung des akkumulierten Wissens derAntike und der Moderne können wir folgende Beschrei-bung des intelligenten Solar-Organismus treffen:

Der Körper des Sonnensystems wird durch einen zen-

tralen Stern koordiniert, der pausenlos galaktische Datenempfängt und weiterleitet, und zwar durch die zyklischenPulsbewegungen seiner binären Rezeptoren/Transmit-toren. Er artikuliert sich in Form von verschiedenen nichtwahrnehmbaren Wellen, die auf die jeweiligen Umlauf-bahnen der zehn Planeten abgestimmt sind. Wie Keplerintuitiv erkannte, stehen die planetarischen Umlaufbah-nen in einer harmonikalischen Beziehung zueinander.Dies führte zu der Entdeckung des Asteroiden-Gürtels,der zwischen Mars und Jupiter kreist, sowie zur Entdek-kung von Uranus, der jenseits von Saturn kreist, und spä-

terhin von Neptun und Pluto, mit ihren Umlaufbahnen jenseits von Uranus. Bei dieser Beschreibung des solarenFeldes kommt es aber vor allem auf den Gesamtkomplexharmonikalischer Wellenmuster an, der durch die plane-tarischen Umlaufbahnen um die Sonne entsteht. Was istaber von den Planeten selber zu sagen?

Ist die Sonne die zentrale koordinierende Intelligenzim solaren Feld, so stellen die Planeten HarmonikalischeGyroskope dar, deren Aufgabe es ist, die spezifischeresonatorische Frequenz zu stabilisieren, die zur Umlauf-bahn des jeweiligen Planeten gehört. Hiermit haben wir

übrigens die exakte Erklärung, warum die Erde sich umihre eigene Achse dreht.

Obwohl der Heliokosmos, also der Gesamtkörper desSonnensystems, ein auto-regulatives System ist, stellt erinnerhalb des größeren galaktischen Umfeldes gleichzei-tig auch wieder ein Tochtersystem dar. Insofern bestehteine Einatmung darin, daß er kosmische Kräfte galakti-sche Frequenzen - aufnimmt, die entweder vom galakti-schen Herzen direkt und/oder via andere Intelligente

Sternensysteme ausgesandt werden. Seine Ausatmungbesteht darin, die umgewandelten Energie- bzw.Informations-Ströme wieder an das galaktische HerzHunab Ku zurückzugeben. Die Planeten - kreisendeHarmonikalische Gyroskope - assistieren bei der Regu-lierung der Energie/Informationsströme zum galaktischenKern und wieder zurück. Die Einatmung~ stellt den so-laren Strom dar, die Ausatmung dagegen den lunaren,galaktischen Strom. Wie wir noch sehen werden, bestehtein Zusammenhang zwischen der Ein- und Ausatmungdes Sonnensystems, den zehn Planet-Gyroskopen und denzwanzig Heiligen Zeichen.

Der Hauptzweck des solaren Evolutionsprozesses ins-gesamt, also einschließlich unserer eigenen planetarischen

Evolution, ist folglich der, die verschiedenen planetari-schen Zentren zu einer höheren, intelligenteren Ausrich-tung auf den solaren Mittelpunkt- und den solaren Mit-telpunkt auf den galaktischen Mittelpunkt - hinzufüh-ren. Wenn der Große Sonnenkörper neue Ebenen bewuß-ter Integration erreicht hat, läßt sich das daran erkennen,daß die Frequenzen der planetarischen Umlaufbahnenimmer harmonischer werden, in Resonanz auf die zuneh-mend harmonischer werdende Frequenz der Sonne selbst.

Nehmen wir ebenfalls an, daß ein Stern im Laufe derEntwicklung dieses bewußteren, intelligenterenKoordinationsniveaus eine Phase erreicht, wo die Hilfe-stellung anderer, höherentwickelter Sternensysteme benö-tigt und auch gewährt wird, dann müssen wir uns dieseKooperation seitens anderer Sternensysteme in Gestalteines resonatorischen Frequenz-Synchronisationsstrahlesvorstellen, der auf die kreisenden HarmonikalischenGyroskope - d.h. den betreffenden Planeten selbst - ge-

richtet wird.Die Aussendung eines solchen resonatorischen Fre-

quenz-Synchronisationsstrahles würde selbstverständlichin Abstimmung mit dem galaktischen Harmoniesystemvonstatten gehen und als Minimalfraktal den allgemein-gültigen galaktischen Rhythmus widerspiegeln. Wie wirschon sahen, hat dieser galaktische Harmonisierungsstrahleinen Durchmesser von 5200 Tun oder 260 Katun undenthält sämtliche mathematischen Verhältnisse, die dieradiativen und genenetischen Eigenschaften universellenLebens regeln. Aus Gründen, die umso deutlicher her-

vortreten werden, je mehr sich diese Perspektive solarerIntelligenz und galaktischer Gemeinschaft entfaltet, hatdie Aussendung dieses Strahles, der der Erdzeit von 3113v. Chr. bis 2012 n. Chr. entspricht, eine ganz entschei-dende Rolle bei der Transformation irdischer Energie ge-spielt.

Stellen wir im Moment lediglich fest, daß, jedenfallsfür die Dauer dieses Harmonisierungsstrahls, dieresonatorische Harmoniefrequenz des dritten kreisendenGyroskops, also des Planeten Erde, eine entscheidende

Rolle bei der Bewerkstelligung einer Phase koordinierterIntelligenz spielt, wohl, weil es dem Solar-System nurdurch eine synchronisierte Erde möglich wird, vollendsin die Gemeinschaft der galaktischen lntelligenz einzu-treten.

Im Kontext der morphogenetischen Felder betrach-tet, kann der Große Zyklus auch als galaktisch aktivier-tes Feld mit resonatorischer Zielrichtung bezeichnet wer-den, unterteilt in dreizehn zyklische Unterfelder. Alsresonatorisches Gesamtfeld hat der Große Zyklus dieAufgabe, das »Abheben« der Erde zu ermöglichen d. h.die Konstruktion und Inbetriebnahme des irdischenLichtkörpers. Durch menschliche Mithilfe wird bewirkt,daß die Materie umgewandelt wird, und ~ durch das ko-

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ordinierende Eingreifen höherer Intelligenzen aus demWeltall kommt es zur Transzendierung der Spezies unddamit, als letztes Resultat, zu einem wahrhaft planetari-schen Bewußtsein; Nur durch ein solches Zustandekom-men planetarischer Intelligenz (symbolisiert durch dasZeichen MEN) läßt sich das Ziel, die bewußte Reso-nanz mit der zentralen solaren Intelligenz (symbolisiert

durch das Zeichen AHAU) erreichen.Damit diese abstrakte Information mehr Sinn und

praktische Bedeutung gewinnt, wollen wir jetzt zu dendreizehn Baktun-Zyklen, der harmonikalischen Ober-ton-Wellenlänge »Geschichte«, zurückkehren. Betrach-ten wir diese dreizehn Zyklen als eine Landschaftmorphischer Resonanz, unterteilt in sieben Berge undsechs Täler. Jeder dieser Berge und Täler ist ein in sichgeschlossenes Feld morphischer Resonanz, und dennochsteigern sie sich gemeinsam zu einem einzigen, an Wuchtimmer mehr zunehmenden Wellenkamm, einem Höhe-

punkt, der sich gegen Ende des dreizehnten Zyklus ein-stellt. Der Zweck dieses »Crescendos der Materie« gegenEnde des dreizehnten Zyklus, des Zyklus der Transfor-mation der Materie, ist der, eine zunehmende Infusionharmonikalischer Frequenzen zu ermöglichen. Bedenkenwir, daß die Erde ein harmonikalisches Gyroskop ist,dann wird plausibel, wieso diese gesteigerteharmonikalische Resonanz, bewirkt durch eine nie da-gewesene Verschmelzung menschlichen Bewußtseins,früher oder später eine helfende Rolle bei derKatapultierung des Heliokosmos in die Gemeinschaft der

galaktischen Intelligenz spielen wird.

Bei näherer Betrachtung dieser dreizehn Baktun-Zy-klen des Synchronisations-Zyklus, verstanden als drei-zehn morphische Unterfelder, erwecken Anfang undEnde der Zyklen unsere besondere Aufmerksamkeit. DieÜbergangspunkte zwischen den Unterzyklen sind, so-viel wissen wir über morphogenetische Felder, von ent-scheidender Wichtigkeit. Denn während das Innenfelddas Memory-Programm einer Spezies birgt, werden dieProgrammveränderungen immer an den Randzonen, also

in Augenblicken des Ubergangs von Zyklus zu Zyklus,vorgenommen. Entsprechend sind die Programm-veränderungen um so subtiler, je kleiner ein Zyklus ist.Je größer ein Zyklus, desto größer der Programmwech-sel. Im menschlichen Organismus werden diese Verän-derungen als Machtverschiebungen zwischen bestimm-ten archetypischen Leitmustern erfahren.

Auf diese Weise besitzt jeder Baktun-Zyklus eine spe-zifische morphische Resonanz, beherrscht von einem spe-zifischen Archetypus oder archetypischen Symbol-

komplex. So gesehen, können Symbole auch als Erzeu-ger von resonatorischen Kapazitäten betrachtet werden.Mit anderen Worten enthält ein Symbol, wenn es fach-

gerecht konstruiert ist, die Kapazität, eine bestimmteResonanz wachzurufen, ganz gleich wo und wann. Auf diese Art und Weise können spezifische archetypischeResonanzen, die in einem bestimmten Baktun aktiviertwerden, auf ein anderes oder mehrere andere übergrei-fen. Diese Situation wird noch dadurch komplexer« daßder Mensch unter dem Einfluß egoistischer oder territo-

rialer Trieb-Imperative dazu neigt, den Sinn der Symbo-le zu verzerren.

Als deutlich abgrenzbares Feld morphischer Resonanzerklärt der Baktun also, wie Zyklen überhaupt ineinan-der übergehen können. Mit »zyklischer Übergang ist hierder Punkt gemeint, wo ein Zyklus endet und ein neuerbeginnt. Alle 394 Jahre kommt es im morphogenetischenBezirk des Baktun zu einer Pause oder einem Bruch. Wäh-rend dieser Unterbrechung oder zyklischen Pause wer-den gewisse symbolische Modi oder kognitive Tenden-zen über den Haufen geworfen, und eine neue Imprä-gnation durch die Psi-Bank findet statt. Natürlich gibtes auch kleinere zyklische Abschnitte, wo das gleiche pas-siert, vor allem bei den »Generationen« der Katun-Zy-klen mit ihrer Dauer von etwas über 19 Jahren. Aber dieBaktun-Zyklen sind vor allem deshalb so bedeutend, weilsich ihre Dauer weit über ein einzelnes Menschenlebenhinaus erstreckt.

Wir sehen also, wenn wir auf die Landschaft des Ga-laktischen Synchronisations-Strahles schauen, ein lang-sames, 5125 Jahre wahrendes Anschwellen von dreizehn

aufeinanderfolgenden morphogenetischen Feldern, vondenen jedes in seiner archetypischen Eigentümlichkeitin zwanzig kleinere Katun-Zyklen unterteilt ist. Obwohldie Übergänge zwischen den Feldern nicht unbedingtdurch irgendwelche herausragenden Vorkommnisse mar-kiert sind, können wir ohne weiteres in jedem einzelnendieser Unterfelder eine entscheidende Charakter-veränderung ausmachen. Wie schon angedeutet, gehendiese Charakterveränderungen auf die (im allgemeinenunbewußte) Verwerfung bestimmter symbolisch-kogni-tiver Eigentümlichkeiten zurück sowie auf die Imprä-gnierung mit neuen Daten, woraus sich dann insgesamtdie spezifische Eigenschaft des neuen morphischenUnterfeldes ergibt. Ein Übergang zwischen Zyklen istalso gleichzeitig gekennzeichnet durch einen Daten-transfer und eine Neuimprägnierung, die den Gesamt-charakter des Memory-Programms des nächsten morpho-genetischen Feldes prägen und reflektieren.

Zyklische Veränderungen sind wichtig, weil sie dasMittel sind, um der gesamten Spezies bzw. dem ganzenPlaneten kreative Impulse zu geben. Jedesmal wenn eine

Veränderung des morphischen Feldes bevorsteht, gehtdem Übergang eine morphogenetische Subduktion vor-aus. Eine Subduktion ist ein plötzlicher Abwärtssog der

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Energie, auf den etwas später das Aufwallen oder die Ent-ladung neuer Energie im neuen morphischen Unterfeldfolgt. Diese Subduktion wird gewöhnlich durch ein Er-eignis ausgelöst, das die Dinge, die da kommen sollen,bereits ahnen läßt. So stellt beispielsweise die Errichtungvon Stonehenge mit all seinen astronomischen undgeodetischen Proportionen ein typisches Beispiel für ein

Subduktions-Ereignis dar, insofern Stonehenge gegenEnde des ersten Baktuns, des Baktuns der Sternen-Saat,die Schatten des nächsten Baktuns, des Baktuns der Py-ramide, vorauswirft.

Jedenfalls ist das, was für uns heute wirklich wesent-lich ist, die Subduktion vor Abschluß des gesamten Zy-klus. Mögen die Veränderungen zwischen den Baktunsnoch so einschneidend sein - die Subduktion und Ver-änderung, die durch den Abschluß des gesamten großenZyklus ausgelöst wird, muß im Vergleich dazu unerhör-te Ausmaße haben. Diese Veränderung - sie hat bereits

einesetzt - wird signalisiert durch eine Verschiebung derresonatorischen Frequenz; diese Verschiebung kündigtdas Ende des Großen Zyklus an bzw. des GalaktischenSynchronisations-Strahls von 5200 Tun Durchmesserund gibt eine Vorahnung von dem Glanz unserer galak-tischen, solaren und planetarischen Wirklichkeit nach-

folgenden Ära, die 2012 n.Ch. beginnt.

Bei dieser allgemeinen Beschreibung der dreizehnUnterzyklen des Großen Zyklus (bzw. GalaktischenSynchronisations-Strahls von 5200 Tun Durchmesser)werden die Rhythmen der menschlichen Geschichte nichtnur zu morphischen Resonanzen eines umfassenderenplanetarisch-evolutionären Prozesses, sondern spielt auch

der Planet Erde selber eine wichtige Rolle im Drama dergrößeren morphogenetischen Harmonie-Ordnung desSonnensystems. Obwohl man von einem gewissen Stand-punkt aus sagen könnte, daß das menschliche Elementhier doch nur Werkzeug galaktischer Absichten sei, so istdiese Werkzeug-Rolle doch zwangsläufig intelligenterNatur und ausdrücklich gewollt. Und wenn wir jetzt, zumZeitpunkt, da die harmonikalischen Kalibrationen desGroßen Zyklus kurz vor dem Höhepunkt stehen, vielesvon dem, was wir geleistet haben, unter Schmerzen überBord werfen müssen um dorthin zu gelangen, wo wir in

Wahrheit schon sind, dann wird sich unseren Augen amEnde auch die unbewußt ausgetragene Frucht all unsererWehen offenbaren: der Lichtkörper unseres Planeten - derMantel Gaias, den die Erde tragen wird wie ein strahlen-des Gewand, von Pol zu magnetischem Pol.

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6Das Ende des ZyklusSynchronisation mit dem All

Im Moment, wo diese Zeilen geschrieben werden,ist der Morgen noch nicht angebrochen. Heute ist -

nach Rechnung des gegenwärtigen Kalenders, der dieGeburt eines bestimmten Menschen, Jesus Chri-stus, zum Stichtag nimmt - der 20.Juni des Jah-res 1986. Nach dem Maya-Kalender, dessenZählung am 13. August des Jahres 3113 y v.Chr.beginnt, wird der heutige Tag so geschrieben:10 BEN, 9 KAYEB, 12.18.14.18.9 - mit ande-ren Worten: Wir befinden uns in Baktun 12,

Katun 18, Jahr 14, Vinal 18, am Tag 9. Oderwir könnten auch sagen, daß heute Kin 1862599ist- so viele Tage sind seit Anfang des Großen

Zyklus verstrichen. Weniger als 10000 Kin trennen unsalso nur noch vom Ende des Großen Zyklus.

Ganz gleich aber, wie wir ihn zerlegen: Der GroßeZyklus bzw. Große Synchronisations-Strahl mit demDurchmesser von 5200 Tun bzw. dreizehn Baktun, denunser Planet Erde zur Zeit durchquert, nähert sich un-mittelbar seinem Ende. Wie wir im vorigen Kapitel an-

deuteten, werden bei dieser Reise die höher entwickeltenDNS-Lebensformen der Erde einer ständigen Beschleu-nigung ausgesetzt, die komischerweise die Beschleunigungvon Atompartikeln in unseren riesigen Atom-Zertrümmerungsanlagen nachzuäffen scheint. Dieser Pro-zeß der Beschleunigung und letztlich Synchronisation istes, der uns hier als spezifische harmonikalische Wellen-länge der Geschichte interessiert. Dieser spezifisch histo-rische Oberton ist ein winziges, aber exquisit proportio-niertes Fraktal des galaktischen Evolutionsprozesses. In-sofern bedeutet das Ende des Zyklus im Jahre 2012 n.Chr. (Kin 1 872 000, 13.0.0.0.0) nichts Geringeres alsden entscheidenden qualitativen Sprung in der Evoluti-on des Lichts und des Lebens der Erde oder auch desradiogenetischen Prozesses, den unser Planet verkörpert.

Wenn wir aber im Kontext eines morphogenetischenFeldes, dessen Kalender bewußt oder unbewußt von derPräsenz und Vision der historischen Gestalt Jesus Chri-stus beherrscht wird, vom Ende des Großen Zyklus spre-chen, dann beschwören wir damit automatisch das Ge-spenst vom Jüngsten Gericht, von Armageddon herauf,der Wiederkunft Christi, der ein schrecklicher Welten-

brand vorausgeht, das nahe Ende verkündigend.Und wer wollte bestreiten, daß genau dies das Dreh-

buch ist, das in unserem durch Christus abgesteckten

Zeitrahmen, der inzwischen die ganze Welt einfaßt, ver-wirklicht zu werden scheint! Weit und breit nichts alsbewaffnete Lager, unvorstellbare weltzerstörerische Feuer-kräfte, entfesselt durch unser Eindringen in das Atom -Ergebnis eines Projekts, das von den brillantesten Wis-senschaftlern des zwanzigsten Jahrhunderts begonnen undanfangs begeistert vorangetrieben wurde! In der Tat: Wirstehen an einem Zeitpunkt, wo die Entwicklung derMenschheit und des Planeten eine Krise erreicht hat, diean Armageddon erinnert.

Wir stecken so bis über beide Ohren in der Ausweglo-sigkeit dieses Skripts, daß es in der öffentlichen Vorstel-lung praktisch nichts mehr gibt, was sich ihm entzieht.Populäre Kino- oder Video-Visionen von der Zukunftzeichnen entweder eine post-nukleare Kriegsverheerungoder eine übertechnisierte Gesellschaft, die so reglemen-tiert ist, daß sie einem Wirklichkeit gewordenen Alptraumgleicht. Selbst Filme über die Zukunft der Raumschif-fahrt stehen im Zeichen kolossaler galaktischer Kriegs-visionen - » Krieg der Sterne« ! In der Phantasie der Welt-

öffentlichkeit, und erst recht der Weltführer, fehlt es bis-lang an jeder wahrhaft inspirierenden Alternative zu derHorrorperspektive, eingesperrt leben zu müssen in einembewaffneten, weltweiten Atomkraftwerk. Armageddon, soscheint es, soll um jeden Preis stattfinden.

Wenn wir uns die Quelle anschauen, aus der dasArmageddon-Skript stammt, die Apokalypse des Johan-nes, sehen wir auf der einen Seite, daß es dort unerbitt-lich selbstgerecht zugeht- eine einzige Schwarzweißmale-rei zwischen Verdammten und Geretteten; andererseitshaben wir hier einen Text vor uns, wie er visionärer nicht

sein kann. Das Merkwürdigste aber ist, daß der Zahlen-symbolismus in der Johannesapokalypse einen tiefen, andie Maya erinnernden Oberton anschlägt. Von zentralerWichtigkeit ist die Tatsache, daß Christus dort

der dreizehnte in einer Gruppe von zwölf Apostelnist. Außerdem taucht in immer neuen Variationen die ZahlSieben auf und gibt der gesamten Johannesoffenbarungihren mystischen Anstrich. Und schließlich gibt es da dieAuserwählten, 144000 an der Zahl genauso viele, wie esTage bzw. Kin in einem Baktun gibt.

Wenn wir uns daran erinnern, daß ein Baktun vieleBedeutungsdimensionen innerhalb der harmonikalischenOrdnung hat und daß wir uns gegenwärtig im zwölften

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Baktun bzw. dreizehnten Zyklus befinden, dann könnenwir nicht umhin, uns zu fragen, ob es nicht vielleicht eineunterschwellige Verbindung zwischen der christlichenJohannesapokalypse und dem Maya-Faktor gibt, eine Ver-bindung, von der die herrschenden orthodoxen Kreise

des westlichen NeoChristentums keine Ahnung haben -oder sie verschweigen sie. Sind das Neue Jerusalem, derNeue Himmel und die Neue Erde vielleicht nichts ande-res als unser Eintritt in die unvorstellbare Dimension ei-nes neuen Zyklus, des Zeitkreislaufs nach der galaktischenSynchronisation im Jahre 2012 n. Chr., im Jahre 13.0.0.0.0 des Maya-Kalenders? Wenn es einen bezeichnen-den Unterschied zwischen dem orthodoxchristlichen bzw.neo-christlichen (d.h. wissenschaftlichen) Standpunkt unddem Maya-Faktor gibt, dann den, wie man über »Anfangund Ende« denkt. Der geläufige Denkrahmen, das geläu-

fige Paradigma, ist dermaßen von der Vorstellung einesgroßen Knalleffekts am Anfang und eines entsprechendgroßen Knalleffekts am Ende geprägt, daß uns der Ge-danke, die Ordnung der Dinge könnte vielleicht zykli-scher Natur sein, nahezu unvorstellbar ist. Zwar glaubenviele, wenn nicht gar alle außerwestlichen Weltanschau-ungen nachdrücklich an ein zyklisches Weltbild (womitnatürlich jede endgültige Verdammnis entfällt!); was derMaya-Faktor aber ihnen allen voraus hat, ist der Umstand,daß er es uns gestattet, den gegenwärtigen Augenblickmit größter Exaktheit in die harmonikalischen Berech-

nungen eines größeren, die ganze Geschichte umfassen-den Zyklus einordnen zu können, dessen Ende unmittel-bar bevorsteht... auch wenn dies Ende ganz offenbar keinEnde, sondern eine Einladung darstellt, zu einer höherenWirkungsebene aufzusteigen.

Nutzen wir die Gelegenheit und setzen wir einmal andie Stelle der heute immer akuter werdenden mythischenArmageddon-Endzeit die Lesart, die uns der Große Zy-klus zu bieten hat. Vom Standpunkt des Maya-Faktors istdie Krisenzeit von Armageddon deckungsgleich mit demWellenkamm nicht nur des dreizehnten Zyklus, Baktun

12, sondern der gesamten Obertonwelle »•Gieschichte«überhaupt. Kein Wunder, daß wir in großen Zeiten le-ben. Wenn der Zweck unserer »Fahrt« durch den Galak-

tischen Synchronisations-Strahl darin bestand, die Ent-wicklung von Leben und Bewußtsein auf unserem Plane-ten zu beschleunigen - im Brennpunkt der menschlichenSpezies-, dann kann keine Periode für diesen Prozeß cha-rakteristischer sein als Baktun 12. Schauen wir also ge-

nauer hin und prüfen wir, was wir dazulernen können.

Baktun 12, der 13. Zyklus, trägt den Namen »Baktunder Transformation der Materie«; er ist einerseits geprägtdurch die Entstehung einer Struktur von unglaublicherKomplexität - der globalen Industriellen Zivilisation;gleichzeitig zeichnet er sich aber auch durch eine inne-wohnende Bewegung aus, die so eindeutig auf Synchro-nisation zustrebt, daß es all unsere Vorstellungen über-steigt. Wenn wir uns den gesamten HarmonikalischenModul der dreizehn Baktuns und 260 Katuns ansehen

und uns vergegenwärtigen, daß wir bereits am Ende vonKatun 259 stehen, scheint es kaum vorstellbar, daß dieWelt in etwa 25 Jahren die nötige Reife für eine Lebens-ordnung und Zivilisation haben soll, die alles in den Schat-ten stellen wird, was heute existiert. Doch wenn wir Schrittfür Schritt dem Veränderungsprozeß nachgehen, der denBaktun 12 bisher gekennzeichnet hat, werden wir erken-nen, daß genau der nächste Schritt, nämlich der Schrittin die Transformation, die nötige Voraussetzung für diegalaktische Synchronisation schaffen wird.

Stecken wir zunächst den Rahmen von Baktun 12 ab,

dieses an Chaos so reichen morphogenetischen Feldes,das sich von 1618 bis 2012 n.Chr. erstreckt. Baktun 12hat nicht nur seinen ganz eigenen, unverkennbarenWellenverlauf, sondern verkörpert in sich auch den Kul-minationspunkt, den Wellenkamm des gesamten Zyklusder 13 Baktuns, des Großen Zyklus selbst. Da der kriti-sche Brechungspunkt einer Wellenbewegung erst gegenEnde von deren Gesamtverlauf als kulminierender Sub-Zyklus eintritt, zeichnet sich Baktun 12 durch eine sichständig verdoppelnde Potenzierung aus. Eben darum heißter ja auch der »Baktun der Transformation der Materie«.

Alles, was sich seit dem Beginn der Reise im Jahre 3113 v.Chr. abgespielt hat, führt auf diesen Kulminationszyklusder Transformation und endgültigen Synchronisierung

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hin.

Aus einer schematischen Aufstellung von Baktun 12,Katun für Katun, dürfte sich deutlich ergeben, wie dieWechselwirkungen zwischen dem wissenschaftlichen Ma-terialismus, der Industriellen Revolution und einer sichüber die ganze Welt verbreitenden materialistischen, be-sitzergreifenden Lebenseinstellung folgerichtig zu dem

kritischen gegenwärtigen Zustand führen. Gleichfallsdürfte deutlich daraus hervorgehen, bis zu welch einemfortgeschrittenen, nicht mehr rückgängig zu machendenGrad die Transformation bereits stattgefunden hat. DieVerwandlung ist nahezu komplett - nur noch der letzteSchritt fehlt: die Synchronisation des gesamten Feldesglobaler Resonanz. Wenn hier ein solcher historischerAbriß vorgestellt wird, dann ist dies als Beitrag zu dieserSynchronisation zu verstehen.

Die innere Spannungssteigerung im Geschichtsverlauf 

seit 1618 läßt sich um so besser verfolgen, je deutlicherman die typische Gegenläufigkeit von Baktun 12 im Augebehält. Denn betrachtet man den Baktun insgesamt alskreativen Steigerungsprozeß eines spezifischen morpho-genetischen Feldes und überdies als Höhepunkt der ge-samten Obertonwelle, die wir »Geschichte« nennen, dannsehen wir diesen Gesamtablauf vom dialektischenWechselspiel zweier Tendenzen gefärbt. Die erste ist deralchimistische Drang, die Materie zu verwandeln; wirkönnen ihn durch alle aufeinanderfolgenden Phasen ver-folgen. Er schlägt sich beispielsweise nieder in der wis-senschaftlichen Revolution, der Industriellen Revolutionund der demokratischen Gesellschaftsrevolution und gip-felt endlich in der Ausnutzung nuklearer Kräfte. DieseTendenz ist für den Ablauf der zwanzig Katuns, die denBaktun der Transformation der Materie ausmachen, ins-gesamt charakteristisch.

Als dialektischer Kontrapunkt wird diese offensichtli-che Transformation der materiellen Ebene durch die pla-netarische Intention nach Vereinigung, nach Bildung ei-nes kohärenten irdischen Bewußtseinsfeldes überdeckt.Dieser zweite Prozeß kommt in den AHAUZyklen MENund LAMAT zum Ausdruck; in ihm wurzeln alle Bestre-bungen nach weltumfassender Ausdehnung und Kom-munikation - Romantik, Raumforschung, Drang nacheinem vereinten Weltbewußtsein. Triebfeder ist die bren-nende Einsicht in die unausweichliche Notwendigkeiteiner Synchronisation.

Die Spannung zwischen diesen beiden Tendenzen -dem Drang nach materieller Transformation und demStreben nach einem planetarischen, harmonikalisch ab-

gestimmten Bewußtsein - bildet in der Tat das Crescendoder Geschichtsentwicklung der gesamten 5125 Jahre.Während durch die Tendenz zu materieller Transforma-

tion die äußere morphogenetische Hülle entsteht, die dasherrschende Paradigma des wissenschaftlichen Materia-lismus prägt, ist die kontrapunktische Tendenz für dasneue Paradigma verantwortlich, das jetzt aus dieser Span-nung erwächst - nämlich das Paradigma einesresonatorischen Einheitsfeldes planetarischen Bewußt-seins.

Dieses neue und krönende irdische Paradigma wirdsich bis zum Jahr 1992 vollends entpuppt haben.

Ja, man muß sich beim Gesamtblick auf den Baktun12 vor Augen halten, daß dieser Baktun eine genaue Spie-gelung des ersten Baktuns ist, da hier wie dort die An-fangs- und End-Katuns innerhalb des Baktuns - 7 IMIX(1618-1638) und 13 AHAU (1992-2012) galaktischeAktivierungs-Katuns sind.

Mit anderen Worten liegt zwischen den beiden An-

fangs- und EndKatuns ein durch nichts gestörter Zeit-raum (1638-1992), der ungehindert und mit vollem Elansich auf die materielle Verwandlung konzentrieren kann- mündend in dem offenbar katastrophalen Materialis-mus und dynamischen Chaos einer weltweitenIndustrieZivilisation.

Und doch kommt es haargenau am Gärungspunkt derMaterie - von 1987 bis 1992, im kritischen Moment ma-terialistischer Überreife zur plötzlichen Selbstoffenbarungder eigentlichen und krönenden Intention des gesamten

historischen Zyklus.Um zu begreifen, wie es so unvermittelt zu einem sol-

chen klimaktischen Augenblick kommt, der das morpho-genetische Feld des wissenschaftlichen Materialismusmitsamt seiner Manifestation, der weltweiten industriel-len Zivilisation, verschlingen wird, nehmen wir uns jetztZyklus 13, Baktun 12, im einzelnen vor, und zwar Katunfür Katun. Dabei werden wir sehen, daß uns das kom-mende Paradigma in seiner Natürlichkeit immer über-zeugender und das jetzt noch vorherrschende in seiner

Überholtheit immer durchschaubarer entgegentreten.Doch ist nicht nur dieser eine Baktun durch die bei-

den genannten Tendenzen geprägt, sondern die ganzen5200 Tun bzw. 5125 Jahre des Synchronisierungs-prozesses, den die Erde in Form einer fortschreitendengalaktischen Beschleunigung durchläuft. Wir werden se-hen, daß uns die Reise in viel unergründlichere und zu-gleich viel leichter zugängliche Bereiche führen wird, alswir sie uns je durch unsere Radioteleskope erschließenkönnten. Beginnen wir also mit dem Epos der zwanzigKatuns von Baktun 12.

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Zyklus 13, Baktun 12:

Die Transformation der Materie

Katun 0: 7 IMIX. Stufe 7. MEN-Zyklus. 1618-1638 n. Chr.

Katun 0 stellt den 7. Katun des MEN-Zyklus dar -»Den Geist der Erde ganz einsammeln«. Diese siebenteStufe schließt die Entwicklungsphase des überlappendenAHAU-Zyklus ab. Der MEN-AHAUZyklus, der im Jah-re 1499 n. Chr. begann, bereitete die Bühne für Baktun12 vor. Die Periode von 1499 bis 1618 n.Chr. entsprichtnatürlich der turbulenten Zeit der europäischen Renais-sance - die beginnende Eroberung der ganzen Erde, dererste Impuls zum wissenschaftlichen Materialismus, diegrassierende Alchimie, die Spaltung der christlichen Kir-che und die endgültige Transformation des »mittelalterli-chen« Geistes in Gestalt eines dialektischen Übergangsvon einem Paradigma spiritueller Hierarchie zu einemParadigma des weltlichen Materialismus. Zwar kommtdieser Vorgang am deutlichsten im christlichen Schismazum Ausdruck, macht sich tatsächlich aber überall auf der Erde bemerkbar. Hieraus erklärt sich auch die deka-dente Aufnahmebereitschaft, die es den europäischenMächten so leicht machte, sich langsam und rücksichts-los des ganzen Erdballs zu bemächtigen.

Als galaktischer Aktivierungs-Katun repräsentiert 7IMIX die mächtige Mobilisation sämtlicher Energien, die

als Katalysatoren die wissenschaftlich-materialistischeWeltanschauung vorbereiten. Beherrscht von der solar-neptunischen Kraft, zeitigt dieser Katun Höhepunkte wieRene Descartes’ Meditationen (1618), Keplers HarmonisaMundi (1619), Francis Bacons Novum Organum (1620)und New Atlantis (1627), Galileo Galileis Diskurs überdie zwei Welten (1632) und schließlich das epochema-chende Werk Diskurs über Methode (1638) vonDescartes. Innerhalb von einer Zeitspanne von zwanzigJahren kristallisieren sich die Schlüsselthesen und Begrif-fe einer revolutionären wissenschaftlichen Methode her-

aus und werden systematisiert. Dieses tiefgreifende Er-eignis in der Welt der Ideen wird auf soziologischer Seitevom Triumph eines anti-hierarchischen, weltzugewandtenProtestantismus begleitet, der geradezu Wegbereiter deswissenschaftlichen Materialismus wird. Der Dreißigjäh-rige Krieg beginnt 1618, die Mayflower setzt 1620 nachAmerika über, Frankreich und England bauen kolonialeHandelsgesellschaften aus. Und damit alles seine Ord-nung hat, wird im Jahre 1632 der Rechenschieber erfun-den und im Jahre 1637, von Blaise Pascal, die Additions-maschine.

Katun 1: 8 IK. Stufe 8. MEN-Zyklus. 1638-1658 n. Chr.

Jetzt wo das Fundament der wissenschaftlichen Revo-lution steht, wo der aufs Weltliche, auf Erwerb und Be-

sitz ausgerichtete Protestantismus überall seinen Einflußgeltend macht, beginnt der zweite KatunZyklus mit derselbstauferlegten Isolation der Japaner, die soeben erst ei-nige europäische Ideen aufgenommen haben und sich vonnun an in einer zweihundertjährigen Inkubationszeit dar-auf vorbereiten, plötzlich als eine der führenden Indu-striemächte der Welt auf den Plan zu treten. In Chinasorgen der Sturz der berühmten Ming-Dynastie (1644)und der Aufstieg der mandschurischen Ching-Dynastie -der letzten großen chinesischen Kaiser-Dynastie - dafür,daß die chinesische Zivilisation noch lange über den Be-ginn der Industriellen Revolution hinaus traditions-verhaftet bleibt.

In Konkurrenz zur irokesischen Völker-Liga vermagsich der protestantische Brückenkopf in Nordamerikaweiter zu festigen, während in Südamerika unter derZwangsherrschaft Spaniens und Portugals bereits eine re-gelrechte Kolonialkultur zu sprießen beginnt. Die gesamte

»Neue Welt« wird ironischerweise vom westafrikanischenReich Benin gespeist, das dem europäischen Sklavenhan-del in die Hände spielt. Mit der Mogul-Dynastie Indiensund dem Otomanischen Reich im Mittleren Osten er-reicht das islamische Mittelalter letzte Höhepunkte. InEuropa werden die atomistischen Grundsätze und dieDichotomie von Geist und Materie, auf denen der wis-senschaftliche Materialismus fußt, durch die Schriften vonThomas Hobbes bestärkt. Sein Leviatban (1651) geht vonder natürlichen Selbstsucht des Menschen aus und liefertdamit dem Kapitalismus die notwendige Rechtfertigung;

sein Werk De Corpore (1655) beschreibt ein leeres Uni-versum, durch welches sich blinde Partikel bewegen. ImMusikalischen spiegelt die Entwicklung der Kunst derFuge das neue Weltbild mit seiner geometrischen Ord-nung und seinen mathematisch berechenbaren Partikelnwider.

Katun 2: 9 AKBAL. Stufe 9. MEN-Zyklus. 1659-1677 n.C.

Sir Isaac Newton drückt mit seinem Genie dem neu-en morphogenetischen Feld das endgültige Siegel auf. Von1664 bis 1666 erforscht Newton das Gesetz der Schwer-kraft - ohne das ein materialistisches Paradigma undenk-bar gewesen wäre. 1666 folgt seine Arbeit über Farben-lehre und Optik, und 1671 erfindet er das Spiegeltele-skop. Die krönende Weihe des neuen morphogenetischenFeldes findet 1675 statt, als die Sternwarte von Green-wich eingerichtet wird - und mit ihr die bis heute gültigeEinteilung des Erdballes in Zeitzonen, Längen- und Brei-tengrade.

Im gleichen Jahr berechnet Römer die Lichtgeschwin-digkeit und erfinden sowohl Newton als auch Leibniz,ausgehend von der Koordinaten-Geometrie, die moder-

ne Integral- und Differentialrechnung. Leibniz ist als er-ster europäischer Denker vom I Ging und dessen binärerMathematik beeindruckt; ein aus China zurückgekehrter

 jesuitischer Missionar macht ihn damit bekannt.

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Während die Briten ihre Vormacht zur See weiter überAmerika und Indien ausbauen, betreten mehrere bemer-kenswerte Herrscher die Weltbühne, darunter Kaiser KangHsi von China (1662-1722) und LudwigXIV. von Frank-reich (1661-1714). Versailles wird zum großartigsten Sym-bol des neuen weltlichen Rationalismus, während KangHsi mit aller Macht die Eigenart der chinesischen Kulturdurch Ausbau der Verbotenen Stadt Beijing zu bewahren

sucht.

Katun 3: 10 KAN. Stufe 10. MEN-Zyklus. 1677-1697 n.C.

Im Westen triumphiert der Realismus in der Hoch-blüte niederländischer Malerei als visuelle Norm der neuenKlasse Europas, der protestantischen Kaufleute. In Tokyokommt die isolationistische Edo-Dynastie Japans in Be-wegung und fördert ihrerseits eine neue Handelsklasse.In Rußland sucht Peter der Große die russischen Interes-sen mehr in Einklang mit den expansionistischen Kolo-nialmächten Westeuropas zu bringen. Als Höhepunkt

erscheint Isaac Newtons Schrift Principia Mathematicaim Jahre 1687; er legt darin dogmatisch die dem neuenwissenschaftlichen Paradigma zugrunde liegenden Prin-zipien fest: Die Wissenschaft muß sich auf »beobachtbareRegelmäßigkeiten« berufen können, die für das ganze Uni-versum gelten, da dieses wie ein Uhrwerk funktioniert.Hauptpfeiler dieser mechanistischen Weltanschauung sinddie Bewegungs- und Schwerkraftgesetze. 1696 führendiese Prinzipien bereits zur Geburt der ersten Dampfma-schine.

In den neuenglischen Kolonien Nordamerikas bildendie Hexenprozesse von Salem das protestantische Gegen-stück zur spanischen Inquisition. Beide Exzesse stärkendie männlich orientierte und rationalistische Grundein-stellung von Puritaner/Conquistador, die für das neuemorphogenetische Feld des wissenschaftlichen Materia-lismus richtungweisend ist.

Katun 4: 11 CHICCHAN. Stufe 11. MEN-Zyklus.1697-1717 n. Chr.

Die streng mathematischen Prinzipien des wissen-schaftlichen Materialismus sind nun ausgearbeitet und

verkündet worden, und der Erdball wird rapide von ei-ner standardisierten Zeit, vereinheitlichten Maßen undzupackenden materiellen Bedürfnissen vereinnahmt. Indiesem Katun findet ein enormer Ausbau des britischenSklavenhandels mit Benin in Westafrika statt. In Indienentsteht die SikhReligion, ein Amalgam aus hinduisti-schen und mohammedanischen Einflüssen. 1697 ist auchdas Jahr der endgültigen Niederlage und Unterwerfungder letzten feudalistischen Maya in Mittelamerika. DieAnwendung der Prinzipien des industriellen Materialis-mus führt zum ersten Eisenverhüttungswerk (1711),

bahnbrechend für die Entwicklung zur Schwerindustrie.

Auf die Veröffentlichung von Newtons Werk Opticksim Jahre 1704 folgt 1705 der Nachweis Halleys, daß der

nach ihm benannte Komet alle 76 Jahre wiederkehrt. (DasJahr 1781 - in welchem der Komet das nächste Mal er-scheinen wird- bringt die Entdeckung des Uranus, desersten »modernen« Planeten, s. u.)

Katun 5: 12 CIMI. Stufe 12. MEN-Zyklus. 1717-1736 n.C.

Die Macht der britischen Krone über Indien nimmtzu, als im Jahre 1717 den Mogulkaisern wichtige Handels-konzessionen abgezwun.gen werden; gleichzeitig ermög-lichen neu entwickelte Seidenwebstühle und der Beginndes Kohlenbergbaus die Einleitung der Industriellen Re-volution. Im Jahre 1720 greift der Einfluß derManchuDynastie Chinas auf Tibet über, das jedoch wei-terhin vom Wind der Veränderung, der die übrige Weltergriffen hat, verschont bleibt. Tibet bleibt bis zu seinemZusammenbruch im Jahre 1959 das einzige wichtige hier-archische Zentrum, das sich noch an den Prinzipien desvorhergegangenen morphogenetischen Feldes orientiert.

Zur Bestätigung und Differenzierung der neuen wis-senschaftlichen Weltsicht treten die ersten Denker derAufklärung - Männer wie Voltaire oder Benjamin Frank-lin - auf den Plan. Dies ist das Zeitalter der philosophi-schen Offenbarung und des künstlerischen Ausdrucks dertriumphierenden weltlich-rationalistischen Weltanschau-ung. Der Sieg des Rationalismus hindert Franklin nicht,1733 zum ersten Großmeister des Freimaurer-Ordens inNordamerika zu avancieren.

Katun 6: 13 MANIK. Gipfelstadium. 13. MEN Zyklus.1736-1756 n. Chr.

Durch die volle Entfaltung des Kohlebergbaus, derVerhüttung schmelzbarer Metalle zur Stahlherstellungsowie der Textilverarbeitung steigt das England Newtonszum ersten Basislager der industriellen Weltzivilisationauf. Dieser Umstand, untermauert durch Englands un-gebrochene Seemacht und militärische Hegemonie, sorgtdafür, daß die Industrie zum Grundfaktor der sich ent-wickelnden Erdzivilisation gemacht wird - was anderer-seits aber erst die Voraussetzung schafft für die Entwick-lung eines wahrhaft erdumspannenden Geistes- und Be-wußtseinszustandes. Diese Entwicklung wird begleitetdurch eine weltweite Verstädterung, die gerade jetzt ein-setzt, da sich immer mehr traditionsverhaftete Landbe-wohner von ihren Wurzeln losreißen und dann in denSlums der industriellen Großstädte niederlassen.

In Frankreich bringt eine Gruppe von Philosophen,die sich »Enzyklopädisten« nennen, die erste Ausgabe derGroßen Enzyklopädie heraus, die zum Prototyp allermodernen rationalistischen Nachschlagewerke wird. Dochdas Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 ist für denoptimistischen Geist der Rationalisten ein Schlag vor den

Kopf: Denn die Erde, ausgeschlossen von den Lebens-bezirken des Rationalismus, kann nur irrationale Effekteerzielen.

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Ende des 19. AHAU-Zyklus -

Beginn des 20. AHAU-Zyklus.

»Das Ganze mit Sternensaat - Harmonie besäen« 

Katun 7: 1 LAMAT. Stufe 1. LAMAT-Zyklus. 1756-1776

n. Chr.Nachdem der Boden für eine vereinigte globale Zivi-

lisation bestellt ist, fängt jetzt mit allem Nachdruck derzwanzigste und letzte AHAUZyklus innerhalb des 5125

 jährigen Großen Zyklus an. Das zeigt sich nicht nur durchFortschritte auf technischem Gebiet - Watts Dampfma-schine und die Entdeckung des Kohlendioxyds -, son-dern noch entscheidender in der ökonomischen und po-litischen Arena. Die neue Technologie und Weltanschau-ung erfordern Regierungsformen, die ihnen gewachsensind. So wird zu diesem Zeitpunkt sowohl der kapitali-

stische Gedanke des Laissez-faire geboren wie auch diedemokratische Staatsform des Industriezeitalters, das mitseinen ganz neuen soziopolitischen Strukturen die Agrar-Monarchie verdrängt. Als Vorhut entwickelt die LunarSoviety in England zusammen mit den Freimaurern undFreidenkern in Amerika und Europa Pioniermethoden,um die Verbreitung der neuen Gedanken und Technikenvoranzutreiben. In Anlehnung an die irokesische Völker-Liga erklären die Amerikaner ihre Unabhängigkeit, undmit ihrer Revolution beginnt nun die nächste kritischePhase im Transformationsprozeß der menschlichen Ge-

sellschaft und der materiellen Grundlage der Erde selbst.Katun 8: 2 MULUK. Stufe 2. LAMAT-Zyklus.1776-1796 n. Chr.

Abschließend mit der Verfassung von 1787 liefert dieamerikanische Revolution das Modell für den Umsturzdes alten Regimes und die Forderung nach demokrati-scher Macht. 1789 folgt Frankreich und stürzt als erstesLand eine althergebrachte Monarchie. In England er-scheint imJahre 1788 erstmalig die Times und setzt da-mit die Norm für die künftige Kommunikation in derneuen industriellen Welt.

1783 steigen die ersten Heißluftballons, und die1780er Jahre erleben eine nie dagewesene Hausse in derBaumwoll-Industrie. Lavoisier schafft im Jahre 1789 diekritische, rationale Grundlage der modernen Chemie.Krönende Leistung der Ära ist die Entdeckung des Ura-nus, des ersten »modernen« Planeten, durch Herschel imJahre 1781. Einer der symbolischen Aspekte des Uranusist, daß er die Bereiche Elektrizität und Revolution be-herrscht. Und schließlich schreibt Hutton 1795 seineTheorie der Erde und leitet damit die moderne Wissen-

schaft der Geologie ein.

Gleichzeitig entwickeln Künstler wie William Blakein England und die japanischen Holzschnitt-Künstler in

Tokio neue Ausdrucksformen, die das Staunen und dieseherische Dimension der neuen WeltOrdnung vermit-teln. In Deutschland geben Komponisten wie Beethovenund Dichter wie Goethe und Novalis das Signal zur be-ginnenden Romantik, die mit ihrer Kunst dem Industrie-zeitalter seinen Spiegel vorhält.

Ende des solaren Inhalations-Zyklus

Beginn des solaren Exhalations-Zyklus

Katun 9: 3 OC. Stufe 3. LAMAT-Zyklus. 1796-1815 n.C.

Während in Nordamerika die neue demokratische Ge-sellschaft Fuß faßt und sich im Zusammenspiel von Ban-kier und Unternehmer eine neue Ökonomie entwickelt-die der H amiltonier- greift die Idee der Unabhängigkeits-kriege auf die Kolonialgebiete Südamerikas über. Um dasJahr 1811 finden die lateinamerikanischenUnabhängigkeitskriege statt, angefacht von den demo-

kratischen Befreiern Hidalgo, Marti und Bolivar. Unge-rührt durch den Grundgedanken dieser Kriege folgen dieVereinigten Staaten von Amerika ihrem neo-imperialisti-schen Ausdehnungsdrang über den ganzen Kontinent;1803 wird das Louisiana-Territorium erworben. Der Kriegvon 1812 zwischen den USA und Großbritannien be-weist, daß man fortan mit Amerika als militärischer Machtzu rechnen hat. In Europa steigt aus der FranzösischenRevolution der Stern Napoleons auf, des ersten der gro-ßen Egoisten der Moderne, und beschert Europa in einerReihe von verheerenden Kriegen seine Befreiungsvision.

An wissenschaftlichen und technologischen Verbesse-rungen ist aus dieser Zeit die Erfindung der Impfung imJahre 1796 zu nennen sowie die Entdeckung des Astero-iden-Gürtels (1801/02). Die Dampflokomotive entstehtim Jahre 1804 und leitet damit die erste neue Transport-form des Industriezeitalters ein. Als neues Mittel graphi-scher Schnell-Vervielfältigung im Rahmen des neuenMediums Zeitung wird die Lithographie erfunden. Dieromantische Nachtschwärmerei - die Nocturne als Aus-druck der mächtigen Ruhe der Nacht - drückt sich in derzeitgenössischen Malerei, Dichtung und Musik aus. Ihr

Erscheinen fällt folgerichtig auf einen Zeitpunkt, wo dergalaktische Energiekreislauf des Baktuns in seine lunareExhalationsphase eintritt, die zehn Katuns währt.

Katun 10: 4 CHUEN. Stufe 4. LAMAT-Zyklus.1815-1835 n. Chr.

Die romantische Gesinnung, die durch die gegensätz-lichen Kräfte von Volksrevolution und Ekel gegen die un-aufhaltsame Flut materiellen Fortschritts entfacht wird,läßt Individualität und Mystik in Widerspruch geraten.Der Konflikt wird, vorgelebt durch Genies wie Goya,Blake, Beethoven und Goethe, zur stilistischen Norm. InJapan, das sein eigenes weltlich-merkantiles Gesellschafts-drama inszeniert, spiegelt sich der gleiche Trend in denWerken von Hiroshige und Hokusai. Zu diesem Zeit-

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punkt ist die Industrielle Revolution bereits eine vollen-dete Tatsache. Die neuen Industriestädte, die sich in Eng-land ausbreiten, die Nostalgie nach dem Mittelalter, dieromantische Begeisterung für den griechischen Befrei-ungskampf, die Volkserhebung von 1830 in Frankreichund die Entwicklung industrieller Architektur- all dieseFaktoren beschäftigen die Phantasie romantischer Künst-ler. Gleichsam in Vorausahnung der Bedürfnisse einerneuen urbanisierten Gesellschaft macht die wissenschaft-liche Forschung auf dem Gebiet der Elektrizität Riesen-fortschritte; Ampere und Ohm entwickeln die Theoriedes elektrischen Stroms; erste Pioniere schaffen die Grund-lagen für die Photographie.

Katun 11: 5 EB. Stufe 5. LAMAT-Zyklus. 1835-1855 n.C.

Das sozio-ökonomische Fundament für eine weltwei-te industrielle Ordnung ist nun geschaffen. Die jetzigeStufe bietet das Bild eines hektischen Schritts nach vorn,in einem ohnehin schon sehr weit gediehenen Materialis-

mus - die imperialistischen Bestrebungen Europas, dieKonkretisierung der amerikanischen Doktrin, die USAerfülle mit der Unterwerfung des Kontinents nur denWillen Gottes, und der amerikanisch-mexikanische Kriegsind Beispiele. Das große chinesische Reich wird endlichfür die europäische Ausbeutung erschlossen, und trotzder Rebellion von Taipeh behält Europa durch konzer-tierte Aktionen die Oberhand. Die Beschleunigung öf-fentlicher Kommunikation wird durch die Entwicklungdes Morse-Codes und des Telegraphen sowie die begin-nende Photographie sichergestellt. Der Begriff »Massen-

medien« entsteht.

Die Entdeckung Neptuns, des Planeten des kollekti-ven Unbewußten, fällt in das Jahr 1844; in Persien ent-steht die Ba’hai-Religion; und in Europa verkündet diePhilosophie von Karl Marx eine Vision, deren Potentialdarin liegt, nicht imperialistisch, wohl aber weltumspan-nend zu sein. Die Revolutionen von 1848 sind Zeichenvon Spannungen, die einerseits auf die rapide Ausbrei-tung neuer technischer Mittel - Nähmaschine, Zement,Anästhesie- und andererseits auf das Unvermögen zurück-zuführen sind, diese Entwicklungen durch angemessenesoziale Planung zu kompensieren.1851 wird in Londondie erste Weltausstellung für technische Errungenschaf-ten eröffnet; Foucault beweist die Drehung der Erde.

Katun 12: 6 BEN. Stufe 6. LAMAT-Zyklus.1855-1874 n. Chr.

In diesem Zeitraum erreichen all die Grundsätze undGesetze, die im ersten Katun des Baktuns verankert wur-den, eine nie dagewesene Ebene an materieller Macht undAusdehnung. Unter Königin Viktoria übernimmt Eng-land die Regierung Indiens, und im gleichen Jahr, 1858,

wird China vollends zur Schachfigur europäischer Inter-essen. 1864 öffnet Japan dem Westen seine Tore, undschon 1867 stellt die Meiji-Restauration sicher, daß Ja-

pan jetzt einen beschleunigten industriellen Entwicklungs-kurs einschlägt.

1855 werden die ersten synthetischen Kunststoffe undZelluloid hergestellt, gefolgt von Bessemer-Birne, Dyna-mit, Schreibmaschine, abschließenden Experimenten mitElektrizität und der Theorie des Elektromagnetismus. Diematerialistische Wissenschaft feiert mit Darwins Ursprung

der Arten (1859) und Mendels Genetik-Theorie (1865)Triumphe. Dem Aufstieg und der Verbreitung des Impe-rialismus in Rußland entspricht auf nordamerikanischerSeite der Bürgerkrieg, der sich schließlich als Hebel ent-puppt, ganz Amerika für die Industrialisierung zu erschlie-ßen. Fertigstellung des europäischen Eisenbahnnetzes imJahre 1870; Französisch-Preußischer Krieg im Jahre 1870/ 71; Rückwirkung der Photographie auf die zeitgenössi-sche Malerei; Impressionismus und gesteigerte individu-elle Experimentierfreudigkeit der einzelnen Künstler.

Katun 13: 7 IX. Stufe 7. LAMAT-Zyklus. 1874-1894 n.C.

Hier treten wir in die mystische siebente Stufe desLAMAT-Zyklus ein; ihr entspricht IX, das Zeichen desHexers, und nunmehr beginnen tiefere, unsichtbare Kräftedie Dialektik des morphogenetischen Feldes subtil um-zugestalten. Diese Ära ist durch das Aufdämmern der»modernistischen« Kultur gekennzeichnet. Die großenGenies auf dem Gebiet der Elektrizität, Tesla und Edi-son, ermöglichen die technische Anwendung der Elektri-zität - Glühbirne, Telephon, Grammophon. Beginn mo-torisierter Fortbewegung und Erfindung des Maschinen-

gewehrs im Jahre 1885, Fortschritte in der Stahl-verarbeitung und Bau der Brooklyn-Bridge, der Freiheits-statue und des Eiffelturms: das alles ist die eine Seite -kontrapunktisch dazu entstehen aber auch die LehrenRamakrishnas und Madame Blavatskys. Die Weltausstel-lung in Chicago und der Weltrat der Religionen im Jahre1893 bilden weitere Schrittsteine auf dem Weg zu einemweltweiten Bewußtsein. Gleichzeitig führen Arbeiter-widerstand, Streiks, die Philosophien des Anarchismusund Terrorismus und die endgültige Niederlage des nord-amerikanischen Indianers (nach dem Aufkommen derGeister-Tanz-Religion) dazu, daß sich die industriellenMächte noch tiefer in ihren Stellungsgräben verschanzenund mehr und mehr eine Politik des Zwangs und derkolonialen Unterdrückung anstreben.

Katun 14: 8 MEN. Stufe 8. LAMAT-Zyklus.1894-1914 n. Chr.

Hier haben wir die volle Entfaltung der modernisti-schen Kultur: Wolkenkratzer, Kino, Röntgenstrahlen,Flugzeuge, Autos; zudem die Theorie der Atomstrahlen,der Elektronen und Protonen, die Relativitätstheorie undQuantentheorie, die Theorie der Verschiebung der Erd-

teile, die Psychoanalyse- alles Elemente, die auf einenunerhört beschleunigten Veränderungskurs hindeutenund, wie sich herausstellen wird, die Voraussetzungen für

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eine nicht-materialistische Weltanschauung schaffen. Derchinesisch-japanische Krieg von 1894 bis 1895, gefolgtvom japanisch-russischen Krieg im Jahre 1906, sichertdie industrielle und militärische Vorherrschaft Japans imasiatischen Teil des Pazifiks. 1911 versucht Sun Yat Sen,China zu rehabilitieren und zu »modernisieren«.

Der schließliche Zusammenbruch des Benin-Reiches

in Westafrika besiegelt im Jahre 1890 die afrikanische Ab-hängigkeit von den Mächten Europas; jetzt bleibt nurnoch das stagnierende Ottomanische Reich als letzteNachhut einer nicht-industrialisierten, nicht-kolonisier-ten Weltzivilisation. Dennoch - trotz ständiger Fortschritteauf der materiellen und wissenschaftlichen Ebene - trei-ben die widersprüchlichen Kräfte innerhalb des morpho-genetischen Feldes die Erde in den Ersten Weltkrieg, »derallem Krieg ein Ende setzen« sollte.

Katun 15: 9 CIB. Stufe 9. LAMAT-Zyklus. 1914-1933 n.C.

Die verheerenden Auswirkungen des Ersten Weltkrie-ges, die bolschewikische Revolution in Rußland, die dar-auf antwortende Erstarkung konservativ-faschistischerMächte in Europa und schließlich die Weltwirtschafts-krise von 1929, werden von den Anfängen der Kernphy-sik und Kerntechnologie begleitet (u. a. Geigerzähler undZyklotron). 1927 entsteht die Theorie vom »GroßenKnall«, 1932 folgt die Entdeckung des Neutrons. Auf tech-nologischem Gebiet erhält die Massenkommunikationenormen Auftrieb durch die Erfindung des Radios unddes Tonfilms. In dieser Periode zeigt sich deutlich, daß

die industrielle Zivilisation weltweit am Scheideweg steht.Die zunehmende ökonomische Krise wirft ernste Fragenüber die rücksichtslose Industrialisierung auf. In Indienwird durch Gandhi eine Vision artikuliert, die den Indu-strialismus in Frage stellt und über ihn hinausgeht; welt-weit verbreiten Rörich und seine Pax-Cultura-Bewegungähnliche Ideen.

Die Entdeckullg des Pluto (1930/1), Herrschers derUnterwelt und der Transformation, zeigt an, daß der Ma-terialismus in noch tiefere Schichten vordringt- bis sicham Ende die Materie selbst transformiert. Komplemen-

tär wird die Krise der industriellen Kultur durch ersteImpulse in Richtung eines ganzheitlichen Weltbildes er-gänzt: Jan Smuts’ Holismus (1924), Buckminster Fullerssynergetische Philosophie, Walter Russells synthetisierendeWellengesetze in The Universal One (1927) und CarlCustav Jungs umfassende Psychologie des Unbewußtengeben dieser Tendenz Ausdruck.

Katun 16: 10 CABAN. Stufe 10. LAMAT-Zyklus.1933-1953 n. Chr.

Es besteht kein Zweifel, daß die Ereignisse dieses

Katuns die einschneidendsten Momente des gesamtenBaktuns darstellen und das Schicksal seiner restlichen Jahrebesiegeln. Der ökonomische Zusammenbruch und die

dauernde Depression des Weltkapitalismus werden künst-lich dadurch übertüncht, daß man sich einer Kriegswirt-schaft von nie dagewesenen Ausmaßen zuwendet. Ob-wohl die faschistischen Revisionisten die Katalysatorendes Zweiten Weltkrieges waren, ließ der sich jedoch mit-samt seinem Resultat, der Atombombe, vorhersehen. Ein-stein selbst hatte 1939 Präsident Roosevelt als erster zumBau der Atombombe ermuntert; und im gleichen Jahrwurde das Radar erfunden.

Die Entwicklung des Plutoniums, des ersten künstli-chen Elements (1940), gefolgt von der ersten Kernreakti-on (1942), dem ManhattanProjekt (1944) und der De-tonation der ersten Atombombe (1945) das sind die ent-scheidenden Schritte bei der Schicksalsbesiegelung desPlaneten Erde.

Nach den Bombenabwürfen auf Hiroschima undNagasaki und dem Ende des Zweiten Weltkrieges nimmtdie militärische Forschung in der Wirtschaft der beidenmächtigsten Staaten, USA und UdSSR, den ersten Rangein. Gleichzeitig beginnt die U. S. Air Force (1947) mitihrer Blau-Buch-Studie und der Untersuchung der UFOs.Im gleichen Jahr wird Großbritannien Atommacht, ge-folgt 1948 von Rußland. Die USA antworten darauf mitder Entwicklung der H-Bombe, und das Wettrüsten be-ginnt. Diesem Trend zu einem globalen Krieg soll ande-rerseits die Gründung der UNO entgegenwirken, einerweltweiten Organisation, deren Möglichkeiten noch im-mer nicht voll ausgeschöpft werden. In aller Welt wirddas Radio allmählich durch das Fernsehen (1948) abge-

löst. Das entspricht genau der Konsumphilosophie derwestlichen Industrieländer, derzufolge eine besitz-orientierte Geistes- und Wirtschaftsstruktur sich nurdurch Bedürfnisbefriedigung stabilisieren läßt.

Katun 17: 11 ETZNAB. Stufe 11. LAMAT-Zyklus.1953-1973 n. Chr.

Vor dem Hintergrund eines atombetriebenen KaltenKrieges wird diese Ära durch folgenschwere Entdeckun-gen wie die der Gen-Struktur DNS (1953), der VanAllen’schen Strahlungsgürtel (1958) und der tektonischen

Erdplatten (1964) eingeleitet. Die neuen Informations-technologien entstehen; 1955 wird der Computer einge-führt, 1957 beginnt mit dem Sputnik das Raumfahrt-Zeitalter, gefolgt vom ersten bemannten Raumflug (1961),der ersten Landung auf dem Mond (1969) und den er-sten Erdsatelliten und Raumsonden (1971). In Antwortauf diese Ereignisse stellt Teilhard de Chardin 1955 seineTheorie vor, die Erde sei von einer geistigen Hülle, derNus-Sphäre, umgeben; 1966 folgt Oliver Reiser mit sei-nem Konzept eines PSI-Erdmantels.

In der Zwischenzeit gerät, angeführt durch japanischeTechnologie, die weltweite industrielle Zivilisation inGärung. Asiatische Philosophien - Zen, Hinduismus undtibetischer Buddhismus - breiten sich im Westen aus. Die

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elektronische Pop-Kultur entsteht und wird überRock’n’Roll (1956) und schließlich die Musik der Bea-tles (1964) zu einem weltumspannenden Phänomen. DerKrieg in Vietnam, eine massenhafte Anti-Kriegsbewegung,die Bürgerrechtsbewegung, der Aufstieg der Mächte derDritten Welt und die weite Verbreitung psychedelischerund anderer Drogen tragen ebenfalls zu der weltweitenAuflösung traditioneller Strukturen im industriellen Feldbei. Studentenaufstände in Europa, Mexiko und Länderndes Ostblocks finden in den Unruhen der Kulturrevolu-tion Chinas ihre Entsprechung.

Die jetzt entstehende Ökologie-Bewegung der siebzi-ger Jahre signalisiert die erste Volks-Initiative gegen dieVerschlechterung der Umwelt durch industriellen Miß-brauch. Auf der anderen Seite findet 1971 der bishergigantischste unterirdische H-Bombentest statt: Vor derInsel Amchitka im Aleuten-Archipel (nördlicher Pazifik)explodieren umgerechnet zehn Milliarden Tonnen TNT

zwei Kilometer unter dem Meeresspiegel (sog. Amchitka-Test).

Katun 18; 12 CAUAC. Stufe 12. LAMAT-Zyklus.1973-1992 n. Chr.

Beginn der Ölpolitik (OPEC), ausgelöst durch stän-dige Kriege im Mittleren Osten; das Überhandnehmendes internationalen Terrorismus und die Verbarrikadie-rung der Supermächte hinter einer atomaren MAD-Poli-tik (d. h. VERRÜCKT-Politik; MAD geht auf die An-fangsbuchstaben von Mutual Assured Deterrence zurück:Gegenseitig Zugesicherte Abschreckung, Anm. d. Ü.) sindVorboten des endgültigen Schachmatts und Zusammen-bruchs einer Weltwirtschaft, die auf Petrochemie undRüstung angewiesen ist. Neben den entropischen Zerset-zungserscheinungen der weltweiten Industriekultur läuftdie Raumforschung weiter (1975 Sonde zur Venus, 1976zum Mars, 1981 zum Jupiter, 1986 zum Uranus, 1989zum Neptun geplant, 1992 zum Pluto geplant) und ent-wickelt sich ein weltweites HighTech-Kommunikations-system.

Mit schweren seismischen und vulkanischen Auswir-

kungen verschiebt sich in den siebziger und achtziger Jah-ren die tektonische Platte des Pazifiks.

Als Einleitung der Endphase nicht nur dieses Baktuns,sondern des gesamten Synchronisations-Strahls von 5200Tun findet in diesem Zeitraum die entscheidende Wendestatt: Sie gipfelt in den chaotischen und unwiderruflichtransformativen Ereignissen weltweit zwischen 1987 und1992 - Verlagerung der resonatorischen Frequenz im Jah-re 1987. Vahrend einerseits Regierungen stürzen oder neugeordnet werden, bildet sich das resonatorische Feld-Pa-radigma mit einem entsprechenden einheitlichen globa-len Kommunikationsnetz heraus, das auf der Basisbioregionaler Kommandostellen operiert. Während die-ser Periode - dem Wirbelsturm der Transformation - stei-

gert sich die Großwelle » Geschichte« zu ihrem Höhe-punkt. Unter Maximalgeschwindigkeit undunvorhersagbaren Entropien vollzieht sich eine immergrößere Kreise ziehende Synchronisation.

Ende des lunar-galaktischen Exhalations-Zyklus 

(10 Katuns) - Beginn des solaren Inhalations Zyklus 

Katun 19: 13 AHAU. Stufe 13. LAMAT-Zyklus.1992-2012 n. Chr.

Dieser Katun ist der 260. Katun des Großen Zyklus,ist der 52. und letzte galaktische Aktivations-Zyklus, istschließlich der erste galaktische Aktivations-Zyklus seitder Geburt der materialistischen Wissenschafts-philosophie (1618-1638). Er bringt die endgültige Trans-formation und Umkehrung des gesamten Feldes. Einenicht-materialistische, an den ökologischen Harmonie-gesetzen orientierte Technologie entsteht, seit langem vor-bereitet durch Denker wie Tesla, Fuller und Russell. Sie

ergänzt und unterstützt die neue, dezentralisierteMediarchie und Informationsgesellschaft. Hierin - undin der Erkenntnis, daß es eine resonatorische Beziehungzwischen solaren und psychischen Kräftefeldern gibt, wasunser Verständnis von Gesundheit und Krankheit ent-scheidend beeinflußt- liegt der wesentliche aufklärerischeBeitrag dieser Ära.

Die weltweite Mobilisierung sozialer Kräfte zur Ent-militarisierung und Entindustrialisierung erreicht schließ-lich, trotz Verzögerungen durch den Widerstandreaktionärer Elemente wie den Aufstieg Chinas, gegenEnde des Zyklus im Jahre 2012 ihr Ziel. Zu diesem Zeit-punkt steigt der Synchronisationsprozeß des gesamtenGroßen Zyklus zu neuen Gipfeln auf, und die vereinigtemenschliche Gesellschaft vollzieht eine nie dageweseneWende zur galaktischen Ausrichtung.

Das Ende des Zyklus ist geprägt durch eine festlicheStimmung, eine Synchronisation mythischen Ausmaßesund einen Ton spiritueller Erneuerung, wie er in der hi-storischen Phase bisher unbekannt war. Zum Zeichen derWiederkehr der Maya legt der Maya-Faktor letzte Hand

an, und unser Planet erreicht die bewußte Artikulationseines Lichtkörpers. Damit tritt er in seine nächste evolu-tionäre Phase ein und sichert sich einen Platz als neuesMitglied der galaktischen Gemeinschaft.

0.1. IMIX. Galaktische SynchronisationSynchronisation mit dem Weltall. 2012 n. Chr.

Wenn wir hier von der galaktischen Synchronisation,der Synchronisation mit dem All sprechen, heißt das, daßwir hier all unsere diesbezüglichen Phantasien und wil-desten Träume beiseite lassen müssen - all die ETs, UFOs,

ALFs und »Masters of the Universe«. Womit wir es hierzu tun haben, sind nicht etwa fremde Wesenheiten, son-dern Emanationen des Seins selbst. Und das Sein ist inseinem Wesenskern Licht, strahlende Energie. Aus dem

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Licht kommen wir, und zum Licht werden wirzurüchkehren. Die ganze Zeit hindurch, die wir unserhistorisches Garn spannen, nahmen wir an der allmähli-chen Entfaltung eines größeren Seins teil. Aber aufgrundder spezifischen Beschaffenheit des 5125 Jahre (bzw. 5200Tun) dauernden Prozesses innerhalb des galaktischenSynchronisations-Strahls, der uns gefangen hielt, verlo-ren wir diese Tatsache aus den Augen.

Jetzt, nachdem sich unser Planet durch seine immerschneller werdenden Phasen, die dreizehn Zyklen diesesStrahls, hindurchgewirbelt hat, ist er auf einer höherenStufe bewußter Synchronisation seiner verschiedenstenElemente angelangt. Möglich wurde dies durch äußerstkomplexe DNS-Formen. Diese lösten einen künstlichenSprung aus - die plötzliche Ausbreitung der Zivilisation.Dahinter stand aber letztlich nur der eine Zweck, dieMaterie zu beschleunigen und zu transformieren. Das istder Grund, warum dem dreizehnten Zyklus, Baktun 12,

also dem Zeitraum von 1618 bis 2012 n. Chr., eine sokritische Bedeutung zukommt.

Kaum war dies Ziel, die entscheidende Transformati-on der Materie, am 16. Juli 1945 erreicht, wurden zweiGrundprozesse in Gang gesetzt. Einerseits fand ein enor-mer materialistischer Machtzuwachs statt, durch den sichdie industriellen Gesellschaften den Fortbestand ihrerweltweiten Vorrangstellung sichern wollten; der andereProzeß bestand in einer dissonanten Beschleunigung desirdischen Resonanzfeldes, die ein breites Spektrum anAuswirkungen zur Folge hatte: von UFO-Sichtungen und

zunehmender extrasensorischer Wahrnehmung bis hin zuVerschiebungen der tektonischen Erdplatten und Terro-rismus.

Die Ursache für die starken subjektiven Einwirkun-gen, die die menschliche Psyche heute erlebt, ist in allden Einflüssen der Radioaktivität und elektromagneti-schen Verpestung zu suchen, die sich auf die Infrastruk-tur der DNS niederschlagen, mit der Konsequenz, daßdas menschliche Verhalten immer unberechenbarer wirdund der Entropie verfällt. Aber diese Anfälligkeit der DNS,

die sich gesellschaftlich im zersetzenden Verhalten derMenschen bemerkbar macht, aber auch im Zuwachs derKrebsanfälligkeit und im Entstehen neuer Krankheitenwie Aids -, ist nur ein Spiegel für das, was sich augen-blicklich im größeren Organismus unserer Gastgeberin,der Erde, abspielt.

Der resonatorische Körper der Erde, die vibratorischeInfrastruktur, die buchstäblich den sinnlich wahrnehm-baren Erdkörper zusammenhält, befindet sich in einemZustand höchsten »Fiebers«. Wir nennen es»resonatorische Dissonanz«. Erinnern wir uns, daß die

Planeten als Gyroskope funktionieren, die die spezifischeWellenfrequenz ihrer jeweiligen Umlaufbahn gewährlei-sten, und sofort werden wir erkennen, daß bestimmte

Ereignisse seit 1945 mit aller Macht die Umwelt beein-flußt haben - und zwar so stark, daß dadurch eine disso-nante Wellenschwankung ausgelöst wurde, die sich auf die Drehbewegungen der Erde insgesamt auswirkt. Wenndieser Dissonanz nicht Einhalt geboten werden kann,dann wird, ähnlich wie bei einer unkontrollierten Kern-reaktion, am Ende eine Schleuderbewegung daraus, diedie Drehung der Erde und damit ihre Gestalt selbst zer-stören wird. Die Erde könnte in kleine Stücke zerrissenwerden, dem Asteroiden-Gürtel nicht unähnlich.

Um der zunehmenden Frequenz-Dissonanz entgegen-zusteuern, werden vom Kristallkern der Erde Korrektur-Frequenzen ausgesandt, bis sich eine neue Resonanz-harmonie von etwas höherer Frequenz eingestellt hat, diedie Dissonanz ausgleicht und eine neue Resonanzstabilitätauf anderer Ebene herstellt. Sollte diese neue Resonanz-ebene zustande kommen können, bevor solche destrukti-ven Einflüsse das planetarische Feld noch mehr aus dem

Gleichgewicht bringen - sei es in Form von noch mehrKohlendioxyd oder weiteren Atom-Tests -, wird unserPlanet den 5200-Tun-Strahl seiner Synchronisation balderfolgreich hinter sich haben.

Wir wir beobachten können, wird die Beschleunigungder DNS durch diesen Strahl bis zum letztmöglichen Au-genblick ausgespielt, ehe es zur entscheidenden Synchro-nisation kommt. Diese Synchronisation tritt erst am Punktmaximaler Geschwindigkeit und dissonanter Entropie ein.Sie erfordert aber als Interface die DNS-Infrastruktur, undzwar in deren Funktion als vibratorisches, stabilisieren-

des Medium - eine Rolle, die der DNS innerhalb desSelbstverwaltungs- und Selbstheilungsprogramms derErde als vibratorischem Gesamtfeld zufällt.

Wenn wir hier feststellen, daß die DNS-Infrastruktureine Rolle als Interface für die vibratorische Selbstregelungder Erde zu spielen hat, dann heißt das mit anderen Wor-ten, daß hier die geläuterten spirituellen Absichten einergroßen Zahl von synchronisierten Menschen aufgefor-dert sind - Menschen, die begriffen haben, daß zum jetzi-gen Zeitpunkt ihre Verantwortung gegenüber dem Pla-

neten Erde wichtiger ist als alle übrigen Loyalitäten oderprivaten Prioritäten. Sie aufzurufen ist nur angemessenangesichts eines solchen planetarischen Mysteriums, ei-nes solchen rituellen Übergangsmoments, bei dem niegeahnte Kräftefelder zu strahlender Manifestationsynergisiert werden.

Um uns einen noch besseren Begriff von demkathartischen Augenblick zu machen, der unsere Gesamt-existenz auf dem Planeten Erde erfassen wird, wollen wiruns jetzt einige Gedanken zum Thema Technologie undTransformation machen. Denn wenn es Absicht des Maya-

Faktors ist, uns auf den Weg zu bringen, der über alleTechnologie hinausführt, dann gehört zu dieser Absichtauch, uns sicher durch das Auge des Hurrikans zu gelei-

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ten, durch jenen kritischen Moment der Transformationder Materie, auf den alle Technologie abzielte. Durch dasAuge des Hurrikans zu gehen heißt aber, sich auf die Ebeneder Gegendrehung einzulassen, die alles Geschichtliche

transzendiert, heißt, die Rückreise anzutreten auf demZuvuya der Zeitlosigkeit, dessen harmonikalische Wel-len konzentrisch von Anfanglosigkeit zu Endlosigkeitpulsieren - einzige Quelle, Immer-Jetzt des Seins.

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Maskull: ». . . nur eins versteh ich nicht. « Panawe: »Und das wäre?«

Maskull: » Wie kommt es, daß die Leute 1gier nichtsvon Werkzeugen und Künsten wissen und keine Zivilisa-tion haben, es aber trotzdem schaffen, sich sozial zu ver-halten und ein weises Denken an den Tag zu legen?«

Panawe: »Meinst du vielleicht, Liebe und Weisheitwären das Ergebnis von Werkzeugen? Aber ich sehe schon,

wie du darauf kommst. Ihr in eurer Welt habt nicht soviele Sinnesorgane, und um den Mangel wettzumachen,mußtet ihr den Beistand der Steine und Metalle suchen.Das ist keineswegs ein Zeichen von Überlegenheit. «

Dieser Dialog zwischen dem Erdenbürger Maskull unddem Arkturus-Bewohner Panawe stammt aus JohnLindsays Science-FictionRoman Voyage from Arcturusund wirft in wenigen Worten die ganze Streitfrage vonWesen und Zweck der Technik auf, wobei Technik imüblichen Sinne verstanden wird als die Fortsetzung von

Körper und Sinnesorganen auf rein materieller Ebene.Das, was wir »Geschichte« oder geschichtliche Entwick-lung nennen, ist praktisch gleichbedeutend mit der Ge-schichte der Technik. Das gleiche läßt sich von der »Zivi-lisation« sagen. Wir neigen dazu, die Verbesserung krea-türlichen Wohlbehagens durch irgendeine technische Er-findung als Beweis für zivilisiertes Leben zu betrachten.Definiert man die Dinge so, geht man von einem frag-würdigen und unterschwelligen Materialismus aus. Wasaber ist der Zusammenhang zwischen technischem Fort-schritt und echter Kreativität oder gar Spiritualität?

Zum einen führt uns diese Art Beweisführung zu demunhaltbaren Standpunkt, unsere verstädterte Auto- undFernseh-Existenz sei der des Ureinwohners im australi-schen Busch überlegen, der sich mit Ocker und Zinno-ber bemalt und zeitlose Resonanzen auf die noch leben-digen Felsen anstimmt. Es ist natürlich ketzerisch, denGedanken laut auszusprechen, die sensorische Wachheitdes Eingeborenen sei dem technischen Komfort des zwan-zigsten Jahrhunderts vorzuziehen - der in der Tat nichtsanderes ist als ein Verschluß unserer Sinne und eine Ver-

engung unserer Lebenswahrnehmungen. Könnte derHaken des technischen Fortschritts nicht tatsächlich dersein, daß wir uns eine Umwelt schaffen, in der wir nur

noch ein einziges Feedback empfangen, nämlich die be-grenzten Frequenzen der von uns selbst ausgeklügeltenkünstlichen Verbesserungen? Wie, wenn der Preis für Zi-vilisation in einem Shut-down der Sinne bestünde, derunsere Fähigkeit zur Aufnahme frischer Informationenentscheidend verkümmern ließe?

Diese Ausgangssituation würde noch verschlimmert,wenn wir durch ein verlockendes Umfeld künstlicherReize zusätzlich dazu abgerichtet würden, auch keine neu-

en sensorischen Daten mehr würdigen zu können. Dannließe sich die Misere, in der sich der kollektive menschli-che Organismus heute befände, mit der eines Tieres imKäfig vergleichen, das an den giftigen Ausdünstungenseiner eigenen Ausscheidungen erstickt. Tatsächlichscheint diese Theorie angesichts der realen Lage der Weltzur Zeit wirklich zuzutreffen.

Solche Überlegungen beantworten aber noch nicht dieFrage, was Technologie wirklich ist. Wenn sie für uns undden Planeten Erde die Umwelt, die uns beherbergt - eine

so große potentielle Gefahr darstellt, warum haben wirdann überhaupt erst die Technik entwickelt?

Um diese Frage beantworten zu können, stelle mansich eine ganz einfache Gleichung vor:

Prä-historisch = Prä-technologisch

Historisch = Technologisch

Post-historisch = Post-technologisch

Bei dieser Gleichung entspricht der Maya-Faktor nichtnur erschöpfend dem mittleren Satz, sondern erklärt auchdie Beziehung zwischen dem ersten und dem dritten Satz,d. h. den Zuständen vor und nach der Geschichte bzw.Technologie.

Vom Standpunkt des Maya-Faktors aus ist »Geschich-te« - also das sprunghafte Ansteigen von Kommunikati-on in Form von materieller Technologie - nichts anderesals Inhalt und Funktion des galaktischenSynchronisations-Strahls mit dem Durchmesser von 5200Tun bzw. 5125 Jahren. Tatsächlich könnte man definie-

ren, daß die Technik, so wie wir sie jetzt kennen und ver-stehen, buchstäblich ein Werkzeug des Synchronisations-Strahls ist.

Technologie &

Transformation

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Der technische Fortschritt ist also ein direkter Maß-stab, an dem sich die Beschleunigung und Synchronisati-on der DNS bis zur endgültigen Kristallisation des Licht-körpers der Erde ablesen läßt. Mit anderen Worten wird

 jede Beschleunigung im Einsatz von Technologie und ihresFeedbacks zugleich auch, und genau im gleichen Maße,von einer Beschleunigung der DNS-Infrastruktur beglei-

tet. Diese Beschleunigung der DNS-Infrastruktur verläuftwiederum parallel zur Aktivierung des irdischen Licht-körpers; doch bleibt dieser Vorgang unsichtbar, bis derBeschleunigungsprozeß praktisch beendet ist.

Die Beschleunigung steigert sich während der erstenzwölf BaktunZyklen erst langsam, dann immer mehr underreicht im 259. Katun ihren Höhepunkt. Zur Synchro-nisation kommt es erst im 260. Katun, im letzten Zyklus.Ein Anhaltspunkt für den exponentiellen Höhepunkt desBeschleunigungsvorgangs ist die Bevölkerungsexplosion.Die Geburt des fünfmilliardensten Erdenbürgers wurde

am 7.Juli 1986 gefeiert - knapp zwölf Jahre nach der Ge-burt des viermilliardensten Menschen!

Vor Eintritt in den Synchronisations-Strahl, also imprä-historischen Zustand, verharrte der menschliche Or-ganismus noch in einer symbiotischen Beziehung zurUmwelt. Abgesehen von Feuer und Steinbearbeitung bil-dete die Landwirtschaft den Hauptfaktor des technologi-

schen Imperativs, der dann von dem Strahl aufgegriffenund mit Macht vorangetrieben wurde. Vom selben Au-genblick an, da wir in den Strahl eintraten, wurde alles,was zur materiellen Verbesserung beitragen konnte - Ar-beitsteilung, gesellschaftliche Schichtung, territoriale Aus-dehnung etc. -, als vorrangige Triebfeder für die Evoluti-on bestärkt. Das Naturverständnis, dem die Historie letzt-

lich Vorschub leistete, ist alles andere als symbiotisch; viel-mehr ist es geprägt von der Dualität Herr-und-Sklave.

In dem Maße, wie sich die technischen Neuerungenim Laufe der 5125 Jahre des Zyklus steigern, breitet sichder Menschheitsorganismus mit seinen riesigen künstli-chen Kommunikations- und Gesellschaftssystemen in ei-nem immer enger werdenden Netz über die Erdoberflä-che aus. Über mehrere Jahrtausende hin definierte sichZivilisation durch die Eroberung neuer Territorien, nichtdurch den Vergleich mit den technologisch weniger ent-wickelten Barbarenvölkern, die in ihren Randzonen sie-

delten.

Mit dem Einsetzen der weltweiten industriellen Zivi-lisation vernebelten sich die Horizonte allmählich. Unddoch liegt das Ziel gleich jenseits der selbstzerstörerischen,künstlichen Herrlichkeit der industriellen Weltzivilisation:das Einmünden der ständig schneller werdenden Verän-derung in ein synchronisiertes Ganzes.

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Vorausgesetzt, wir haben das Durchhaltevermögen bis

zum kritischen Wendepunkt der Synchronisation, fallenalso nicht schon vorher der Umweltzerstörung- alsoArmageddon - zum Opfer, dann werden wir in den 260.Katun (1992-2012) eintreten. Dieser Katun, der vom er-habenen dreizehnten Pulsations-Strahl beherrscht wirdund unter dem AHAU-Zeichen (Präsenz des Sonnen-Gei-stes) steht, wird den Aufstieg zur post-historischen unddamit post-technologischen Existenz einleiten, wo derMenschheitsorganismus zu seiner symbiotischen Harmo-nie mit der Natur »zurückkehrt«.

Unter keinen Umständen darf diese Rückkehr als einIm-Stich-Lassen der Zivilisation mißverstanden werden- sofern wir unter Zivilisation den Verfeinerungsprozeßmenschlicher Spiritualität verstehen. Vielmehr müssen wirdarin einen Übergang zu einer höheren existentiellenEntwicklungsstufe sehen. Damit mir hier keine neuro-mantische Phantasterei unterstellt wird, werfen wir nocheinmal einen Blick auf die Beziehung zwischen der O ber-ton-Frequenz »Geschichte« und der galaktischen Harmo-nie-Ordnung und denken dabei an das Grundpostulatdes Maya-Faktors: Das Leben verhält sich zum Licht ge-nauso wie die DNS mit ihren 64 Nukleiden zum Tzolkinmit seinen 260 Einheiten.

Eine weitere Differenz zwischen der technologischenMittelphase und der Vor- und Nach-Phase liegt in derUnterscheidung zwischen Mythos und Historie, verstan-den als qualitative Bewußtseinszustände. Mythos definiertdie Fähigkeit zur simultanen, multidimensionalen Reso-nanz, die Sein mit Sein verschmilzt, während Historiedie Tendenz zum Begrenzen, Messen und Materialisierenin einer eindimensionalen Richtung darstellt, die Sein vonSein trennt.

Aus der Perspektive des Mythos sind die Sonnenstrah-len, die schräg durch das Laub des Waldes fallen, gleich

lebenspendenden Fingern, mit denen der frühe Morgenunseren wartenden Zellen ihr tägliches Stück Sonnebringt. Eine dankende Antwort an das Licht, in Formeines rituellen Gesangs und Rauchopfers aus einem Ringvon Steinen, wodurch die Seelen der Vorfahren und diegroßen Weltenlenker herbeigerufen werden, rundet diemythische Erfahrung ab. Vom Standpunkt des histori-schen Bewußtseins dagegen sagt uns das schräg durch dieBäume einfallende Licht- mag der eine oder andere sichauch geheimnisvoll berührt fühlen -, daß ein neuer Tagangebrochen ist, sagt uns, ob wir, je nach Interesse und

Bedürfnis, Mantel und Hut brauchen werden oder ob esein Tag zum Sonnenbaden werden wird. Mit anderenWorten konstruiert sich das mythische Bewußtsein aus

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der Erfahrung ein Sakrament oder Ritual, durch das dieVerbindung zwischen Licht und höheren Mächten, letz-ten Endes Lichtmächten, bestätigt wird. Die historischeEinstellung dagegen holt sich aus der Erfahrung bestimm-te Informationen für praktische Entscheidungen, die daskreatürliche Wohlbehagen zum Ziel haben. Jedoch ver-birgt sich in diesem auf das natürliche Wohlbehagen aus-

gerichteten Aspekt des historischen Bewußtseins in Wirk-lichkeit nur der Feedback-Effekt des DNS-Impulses, Tech-nologie hervorzubringen. Insofern ist das historische Be-wußtsein nur Begleiterscheinung eines umfassenderenVorgangs, bei dem wir über die Brücke der Technologievon der einen natürlichen Symbiose zur anderen, von demeinen Lichtreich zum anderen geführt werden.

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Um zu einer noch tieferen Ebene des Verstehens vor-dringen zu können, wollen wir hier eine weitere Glei-chung einführen: Mythos = DNS x Licht. In dieser Glei-chung steht Mythos bzw. der mythische Zustand für dieSelbsterhaltungsfähigkeit der DNS, sich Licht unmittel-bar zunutze zu machen, d. h. das gesamte Spektrum strah-lender Energie für ihre Zwecke dienstbar zu machen. Im

mythischen Zustand ist die psychische Resonanz zwischeneinem Organismus und strahlender Energie daher unmit-telbar und sorgt somit sowohl für eine primäre Lebenser-haltung wie auch für eine primäre Wirklichkeit. Voraus-setzung - und gleichzeitig Verstärkung - für diese Reso-nanz ist eine höhere Aufnahmebereitschaft der Sinne fürwechselseitige Strahlungsvorgänge. Die Erfahrung der Sin-ne - Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper- beruht nichtnur auf primären Funktionen, sondern ist auch auf Nu-ancen eingestimmt, die gleichzeitig Informationen liefernund den Genuß vermehren. In diesem Zustand werden

künstliche Auslöser von Genuß zu Hindernissen für dieungetrübte Reinheit sinnlicher Erfahrung an sich.

Geschichte bzw. der historische Zustand stellt dem-gegenüber die Fähigkeit der DNS dar, eine Gegendreh-Bewegung zu machen, die ihr erlaubt, ihr Potential imVerhältnis zu ihrem gesamten GastgeberKörper, d. h. ih-rem Planeten, in unserem Fall zur Erde, künstlich bis zumäußersten zu steigern. Dies erklärt, warum ausgerechnetdie Auswucherung »Technik«, d. h. die künstliche Ver-längerung der Sinnesorgane, die Erfüllung der Intentio-nen des größeren DNS-Kreislaufs ermöglicht.

Natürlich wird die höhere Intention des DNS-Kreis-laufs von den Einzelzellen innerhalb des größeren Orga-nismus »Menschheit« nur schwach wahrgenommen, wennüberhaupt. Die Folge davon ist, daß die individuellenGlieder der Spezies dazu neigen, sich ausschließlich auf solches sensorisches Feedback zu verlassen, ja danach süch-tig zu werden, das von diesen künstlichen technischenAuswucherungen und Umweltbedingungen verursachtwird. Kein Wunder, daß es die Natur heutzutage, wo wiram anderen Ende der Geschichte stehen, kaum mit dem

Fernsehen aufnehmen kann. Im Ersten Weltkrieg sangendie Yankees ein Lied; darin hieß es: »Was ist die Farm

 jetzt noch für sie? Sie waren einmal in Pariii! «

Die historische Intensivierung der DNS - die Phase,die der 5200Tun-Strahl vermißt, beschleunigt und syn-chronisiert - ist nur eine Übergangsphase. Ist das Ziel ersterreicht- die total technisierte Beziehung zum Gastgeber-Körper -, dann kommt es zu einem Shutdown der senso-rischen Empfänger, einem Ertrinken der Sinne in ihreneigenen künstlichen Feedback-Unendlichschleifen. Wenn

nun der Kreislauf geschlossen werden soll, kommt eintiefes Bedürfnis auf, die Sinnesfelder wieder für ihre eige-nen natürlichen Fähigkeiten wachzurütteln. Wie jederweiß, ist es keine einfache Sache, solche Unendlich-

schleifen künstlicher Abhängigkeit zu durchbrechen. Istein einzelner Mensch in einer solchen Unendlichschleifeversackt, wird dies als neurotisches, süchtiges Verhaltendefiniert; geht aber ein ganzer kollektiver Organismus insolchen Unendlichschleifen unter, muß man von Para-digma-Paralyse sprechen. Hierin besteht das Drama un-serer Zeit, die Begleitspannung der sich vollziehenden

Transformation von Beschleunigung zu Synchronisation.Zum Glück aber leistet die Erde bei diesem heiklen Pro-zeß Hilfestellung.

Die gefährliche Spannung, die wir heute in unseremmorphogenetischen Feld erleben, beruht auf den innerenWidersprüchen eines Paradigmas, das durch seine eige-nen Überzeugungen gelähmt wird. Während vordergrün-dig noch eine weiße, männliche, neo-protestantische Prie-sterschaft herrscht und ihre wissenschaftliche »Objekti-vität« durch weltumspannende politische Machtspiele ver-teidigt, spiegelt in Wirklichkeit diese Paradigma-Paralyse

die Dissonanz der beginnenden planetarischen Verschie-bung wider. Die technologischen Auswucherungen derDNS-Intensivierung, die wir Geschichte nennen und die

 jetzt auf ihren Höhepunkt zurast, eben jenen sensorischenShut-down, Vorbote von Armageddon, finden nämlichihr Pendant darin, daß die Erde ihr eigenes Feld verschiebt.Wir sind nicht die alleinigen Urheber unserer Erfahrung,sondern vielmehr Spieler auf einem galaktisch amplifi-zierten Feld, auf dem die Erde selber Hauptdarsteller ist.

Als harmonikalisches Gyroskop, das die dritte solarePlanetenbahn stabilisiert, hat sich die Erde um ihre eige-nen unsichtbaren, aber mächtigen Beziehungen innerhalbdes plasmischen Feldes namens Sonnensystem zu küm-mern. Galaktischen Harmoniegesetzen gehorchend, rich-ten sich die unsichtbaren Verschiebungen der Erde nachden Verschiebungen anderer planetarischer Körper, allenvoran der Sonne selbst. Genauso, wie die DNS unter demEinfluß des S200-TunSynchronisations-Strahls, den wirgegenwärtig durchlaufen, ständig beschleunigt wurde,wird auch die Erde als resonatorisches Gesamtfeld in Mit-leidenschaft gezogen.

In derselben Zeit nämlich, in der das menschlicheDNS-Paket seine Fähigkeit unter Beweis stellte, seineUmwelt gemäß eingebildeten Bedürfnissen umzugestal-ten, machte die Erde eine parallele Erfahrung; nur daßniemand davon etwas gemerkt hat. Während die gläubi-gen Vertreter des geltenden Paradigmas ihr eigenes mate-riell begrenztes und mechanistisch eingeengtes Verständ-nis vom Wesen der Dinge intensivieren konnten, hat sichder resonatorische Reifeprozeß der Erde der Aufmerksam-keit des herrschenden Geistes mehr und mehr entzogen.Aber das fällt kaum ins Gewicht, denn alle Glied-

organismen der Erde haben an der Herstellung des pla-netarischen Lichtkörpers mitgewirkt, ob sie es wissen odernicht. Auf der galaktischen Reise Gaias - vom Tag ihresAnfangs, als die Sonne sie kreiselnd in Gang setzte, bis

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hin zum strahlend bewußten Lichtkörper - stellt dieDurchquerung der 5200 Tun des synchronisierendenStrahls den krönenden Augenblick ihrer bisherigen Exi-stenz dar. Und wir Menschen in unserer Nebenrolle ha-

ben nicht die geringste Ahnung, wie nahe wir dem Mo-ment sind, wo das genetische Spielbrett unserer kleinenWirklichkeit zum erleuchteten Bauplan galaktischerGeschicke werden wird.

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Ein Abriß dessen, was sich zugetragen hat: Langsam,über Äonen hin, hat der Erdkern, in dem sich der eisen-kristalline Leitstein befindet, der die Erde alsharmonikalisches Gyroskop austariert, die resonatorischenFrequenzen ausgestrahlt, die die Erde auf ihrer Umlauf-

bahn halten. Diese resonatorischen Frequenzen haben einebestimmte Gestalt oder Form, denn die Form richtet sichnach der Frequenz. Darum konnte Plato die Erde miteinem Lederball vergleichen, der aus zwölf verschiedenen

Stücken zusammengenäht wurde: Er nannte sieDodecahedron, d. h. einen Körper aus zwölf aneinander-gefügten Fünfecken. Die Eckpunkte zwischen den zwölf fünfeckigen Stücken bilden die Struktur desresonatorischen Körpers der Erde, sobald die Frequenz-

Emissionen die Erdoberfläche erreichen.Indem die Resonanz des Erdkerns ständig zur Ober-

fläche und über sie hinausstrahlt, entsteht ein ätherischer

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geomagnetischer Raster, der die Grundlage des planetari-schen Lichtkörpers bildet. Gelenkt durch die Wellenlän-gen ihrer jeweiligen DNS-Infrastruktur, neigen Tiere undMenschen in ihrem Siedlungs- und Migrationsverhaltendazu, sich den Linien und Knotenpunkten dieses Rastersanzupassen. Dieser Raster ist natürlich inzwischen ver-zerrt und umgeformt worden, zum Beispiel durch tekto-

nische Kontinentalplatten-Verschiebungen, verschiedene

Veränderungen auf der Erde und in der Atmosphäre so-wie durch Fluktuationen, die durch solar-galaktische Ein-flüsse auf das elektromagnetische Feld des Planeten Erdeentstehen. Trotz all dieser Behinderungen bildet aber die-ser ständig pulsierende Raster, der an den Polen veran-kert ist und der auch hin und wieder durch (für uns)unvorhersehbare und unsichtbare Verschiebungen im

galaktischen Programm amplifiziert wird, nach wie vor

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die Infrastruktur des plane-tarischen Lichtkörpers.

Nun erhielt jedoch, genau wiedie DNS mit dem Eintritt des

Planeten in denSynchronisations-Strahl einenImpuls zur Gegendrehung er-hielt, auch der resonatorischeErdkern einen Impuls, der dafürsorgte, daß seine Frequenzen wiedurch einen Wagenheber zu im-mer größerer Intensität hoch-gehebelt wurden. Die neuralgi-schen Nahtstellen des terrestri-schen Rasters, der die

resonatorische Struktur desKerns simuliert, wurden hyper-aktiv - ganz wie auch die immer aufgeregter werdendevibratorische Aktivität der menschlichen DNS-Infrastruk-tur. Die Rastlosigkeit des Organismus »Menschheit«, diesich in Schiffahrtswegen, Seidenstraßen, Reichsmauern,Eisenbahnstrecken, Autobahnen, Fluglinien und Radarzum Ausdruck brachte, verstärkte das ständige Pulsierendes Rasters bis hin zur Verwischung. An den Raster-schnittpunkten entstanden Tempel, Zikkurats, Pyrami-den, Kathedralen, Pagoden, Moscheen, Paläste, Parla-

mentsgebäude, Flughäfen und Kraftwerke - letztlich aberohne bewußte Wahrnehmung des unsichtbaren Erdnetzes.

Als letzter Auswuchs an Künstlichkeit kam dann dieweltweite industrielle Revolution auf Hochtouren, unddie resonatorische Frequenz des Erdkerns verstärkte sichin einem nie dagewesenen Maße. Doch ist diese Frequenz-verstärkung nur die Ankündigung einer unmittelbar be-vorstehenden Stabilisierung auf einer höheren Frequenz,bewirkt durch eine Bewegungsumkehr, die unmittelbarvor dem Austritt aus dem Synchronisations-Strahl ein-

setzt. In der Tat sind wir bereits durch erste Feedback-Signale benachrichtigt worden, uns auf diese Umkehr indie Gegenrichtung vorzubereiten - eben die Drehbewe-

gung, die unseren Kurs von der »Historie« fort und auf die PostHistorie zurückwenden wird: Signale wie atoma-re Radioaktivität, atmosphärische Gleichgewichtsstörun-gen durch industrielle Einflüsse und unser wahllosesBombardiertwerden mit elektromagnetischen Impulsen.

Dreht man eine sogenannte »Arche« (eine physikali-sche Spezialanfertigung in Form eines einfachen Schiffs-bauches) im Uhrzeigersinn, dann dreht sie sich weiter,

bis sie stehenbleibt. Dreht man sie aber entgegen demUhrzeigersinn, kommt sie langsam und torkelnd zumStillstand und fängt dann an, sich im Uhrzeigersinn zudrehen. Der Durchlauf der Erde durch denSynchronisations-Strahl ist einer Drehung gegen denUhrzeigersinn analog. Kurz bevor die Gegendreh-bewegung zum Stillstand kommt, nimmt das Torkeln zu,kommt es zu einem Erschütterungseffekt, und dann - nachkurzer Pause - beginnt die harmonischer verlaufende Be-wegung im Uhrzeigersinn.

Wir nähern uns also dem Zeitpunkt, wo Technologiezu Transformation wird. Dies wird zunächst als Krise er-lebt, eine Krise, für die sich die Machthaber des herr-

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schenden Paradigmas blind stellen. Obwohl die gegen-wärtigen wissenschaftlich-materialistischen Machthaberglauben, die Welt nach ihrem Willen und Wunsch ge-formt zu haben, sind sie im Grunde nur Marionetten,deren Rolle ihnen durch die spezifische Obertonwellevorgeschrieben wird, die unsere jetzige Ära bestimmt. Das,was diese Leute für die Welt halten - die gängige Weltan-schauung, die von herrschenden Institutionen der augen-

blicklichen Weltordnung gehegt und gepflegt wird -,macht unser zeitgenössisches Paradigma aus.

Der Glaube an dieses Paradigma bzw. die wissenschaft-lich-materialistische Weltanschauung läßt sich als ein »gei-stiges Haus« bezeichnen. Wir wir schon im fünften Kapi-tel sahen, wurde der Grundstein zu unserem gegenwärti-gen geistigen Haus im siebzehnten Jahrhundert gelegt,während des ersten Katuns des 12. Baktuns. Um 1756herum begann man dann, die Mauern dieses geistigenHauses zu errichten den technischen Fortschrittsglaubenund die industrielle Demokratie. Zwischen 1874 und

1953 wurde dem heutigen geistigen Haus sein elektro-magnetisches Dach aufgesetzt. Und zwischen 1953 unddem jetzigen Moment - nach dem Vorstoß der Mensch-

heit und ihrer künstlichen sensorischen Intelligenzsondenins »Weltall« - hat die innere Auflösung unseres geistigenHauses eingesetzt. In diesem Zusammenhang darf daranerinnert werden, daß der Begriff der »Paradigma-Verschie-bung« erstmalig 1964 durch Thomas Kuhn eingeführtwurde.

Im Kontext dieser Entwicklung also ist das Crescen-do der Gegendrehbewegung der Erdresonanz zu verste-

hen. Angekündigt wurde uns dieser kommende Höhe-punkt erstmalig 1945 mit der Detonation von Kernwaf-fen. Als Mitglied der solar-galaktischen Ordnung antwor-tete die Erde auf dies Signal zunächst durch das Auftau-chen von UFO Erscheinungen, die man nach 1947 nichtlänger ignorieren konnte. Ohne die parapsychologischeGültigkeit der vielen Zeugnisse seitens derienigen Men-schen in Frage zu stellen, die Begegnungen der DrittenArt gehabt haben, wollen wir UFOs hier aber als UnifiedField Organisers (Einheitsfeld-Ordner, Anm. d. Ü.) defi-nieren - als intelligente Freisetzungen einer galaktisch pro-

grammierten, psychisch aktiven, strahlenden Energie, dievon dem resonatorischen Äther-Körper der Erde gleich-zeitig ausgeschickt und angezogen werden. Wir bezeich-

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nen sie hier deshalb als »Einheitsfeld-Ordner«, weil sieManifestationen des resonatorischen Einheitsfeldes derErde sind, das ja von vornherein mit dem galaktischenHarmoniesystem übereinstimmt. Da dieses Feld sich tat-sächlich in solar-galaktischer Resonanz befindet, operie-ren die UFOs in Verbindung mit diesem Feld. Ja, ihre»Operationen« sind nichts anderes als Funktionen desresonatorischen Harmoniesystems selbst. Auf diese Wei-se lassen sich auch die plötzlichen Richtungsänderungenerklären, die man den UFOs nachsagt - nämlich als Ver-

lagerungen während ihrer gesetzmäßigen Koordinationvon Obertonwellen.

Nach der Entdeckung der DN S und der ersten Beob-achtung von Strahlungsgürteln im Jahre 1953 sowie derendgültigen Bestätigung der tektonischen Erdplatten imJahre 1964 hatte die innere Auflösung des gegenwärtigengeistigen Hauses begonnen. All diese Entdeckungen -DNS, Strahlungsgürtel, Erdplatten - waren für die be-ginnende Erkenntnis notwendig, daß ein neues Paradig-ma am Horizont heraufzog: das geistige Haus derresonatorisch vereinigten Erde. In der Zwischenzeit zeig-

ten sich, gleichsam als Begleitmotiv der Ära massiver Kern-waffen-Tests, weiterhin UFOs, und das elektromagneti-sche Gesamtfeld der Erde geriet durch Radar, Fernsehen,

Radio und Mikrowellen-Verstrahlung in eine Phase er-höhter Dissonanz. Der Äther- bzw. Lichtkörper der Erde,herausgefordert durch diese »Bombardierung«, verstärk-te seine Signale mit Hilfe des morphogenetischen Feldes.Als Konsequenz solcher Signale lebte ein neues Interessean parapsychischen Phänomenen, UFOs, psychedelischenDrogen und außerirdischer Kommunikation auf, und dieUmweltbewegung kam ins Rollen.

Das sich aulösende geistige Haus dagegen suchte dieHerausforderung durch Raumforschung zu parieren, d.

h. durch die Ausdehnung des materialistisch-einverleiben-den Paradigmas ins Weltall hinein. Die große Ära derWeltraumforschung - die »Eroberung des Alls« begannmit der Mondlandung am 17.Juli 1969, gefolgt von Son-den zum Merkur, zur Venus, zum Mars, Jupiter, Saturnund schließlich, am 24.Januar 1986, zum Uranus. DieseSonden erbrachten in der Hauptsache zwei bisher unge-löste Rätsel. Eines davon war die Entdeckung des offizi-ell unterdrückten sogenannten »Mars-Gesichtes« am25.Juli 1976; das andere waren die merkwürdigen Zügedes Uranus: die erstaunlich regelmäßigen Markierungen

auf dem UranusMond Miranda, seine auf die Sonne ge-richtete Polarachse, schließlich sein unglaublich intensi-ves und unstabiles elektromagnetisches Feld.

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Obgleich diese Befunde Rätsel aufgaben, die nicht indas geltende Paradigma paßten und den Begriffshorizontdes herrschenden geistigen Hauses sprengten, wurde dieRaumfahrttechnik insgesamt auch weiterhin als der Gip-fel wissenschaftlicher Leistung gepriesen. Insofern war esbesonders auffallend, daß am 28.Januar 1986, nur vierTage nach dem »Voyager«-Flug zum Uranus, die Raum-

fähre »Challenger« etwa 73 Sekunden nach dem Start ex-plodierte. Während man noch über die genauen Ursa-chen des »technischen Versagens« bei der »Challenger«-Katastrophe Nachforschungen anstellte, explodierten auchalle drei folgenden Raumfahrt-Raketen der NASA un-mittelbar nach dem Start. Als ob damit das Maß nochnicht voll gewesen wäre, explodierte obendrein die euro-

päische Raumrakete »Ariane« kurz nach dem Start. Unddas alles in einem Zeitraum zwischen Ende Januar undMitte Mai 1986. Was ging vor?

In Resonanz mit den sich verschiebenden tektonischenErdplatten und überfordert durch elektromagnetischeDissonanz, hatte das Dach des gegenwärtigen geistigenHauses buchstäblich einzustürzen begonnen. So wie Kin-

der mit genüßlicher Konzentration Fliegen aus der Luftschnappen, so wurden die Raumsonden aus ihren Flug-bahnen weggeschnappt - aber wodurch? Die Antwort:durch unberechenbare Dissonanzwellen-Reflexe, ausge-löst durch das unbewußte Bestreben der Menschen, sichdes elektromagnetischen Felds zu bemächtigen und es voll-zustopfen.

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Die Kern-Katastrophe von Tschernobyl vom 25. auf den 26.April 1986 und die Belästigung der brasilianischenLuftwaffe durch dreizehn UFOs am 23. Mai 1986 warenzwei weitere Signale des resonatorischen Feldes, sowohlfür die Schranken und das Scheitern der Technik als auchfür die plötzliche Auflösung des gegenwärtigen geistigenHauses.

Der resonatorische Kern der Erde, eingestimmt auf die galaktische Harmonieordnung, drückt sich durch dieSprache von Ereignissen aus, deren Ursprünge und Aus-wirkungen sich dem modernen Bewußtsein entziehen.

Aber wo, so mögen wir fragen, bleiben bei alledemdie Maya?

Nun, vergessen wir nicht, daß all diese Schlußfolge-rungen auf das Dekodieren eines multiplenresonatorischen Systems zurückgehen, das die Maya zu-rückließen - des Tzolkin, des Harmonikalischen Modulsder Maya. Ja, wo sind die Maya, wenn die Welt sagt: »Rienne va plus?« Was sind das für Prophezeiungen, die sich andies Zahlensystem knüpfen und die sich, wie wir schonim fünften Kapitel sahen, so sauber mit den Zahlen derApokalypse decken? Gibt es eine Wiederkehr der Maya,eine Wiederauferstehung der Maya? Hat Kukulkan/ Quetzalcoatl/Pacal Votan vor, einmal nachzuschauen, wiedamals alles weiterging, nachdem er mit seinen galakti-schen Kohorten alle harmonikalischen Kalibrationen aus-geführt hatte - dort drunten auf dem Planeten Erde, demdritten harmonikalischen Gyroskop, vom örtlichen Stern,der Sonne, aus gerechnet?

Kosmische Surfer waren und sind die alten Maya -wir dürfen uns nicht anmaßen, ihre vollen Fähigkeitenauf dem Gebiet der »interdimensionalen Fortbewegung«zu kennen, noch können wir sagen, wo sie sich aufhalten.Wohl wahr, daß die Schamanen des Hochlands von Gua-temala, die »Hüter des Tages«, wie sie sich nennen, dieTradition aufrechterhalten, jenes Wissen, daß das »Blit-zen im Blut« mit dem harmonikalischen Fluß galaktischerWeisheit verbunden ist. Wahr ist auch, daß einige von

ihnen, wie Humbatz Men und Domingo Paredez, dieseWeisheit für uns übersetzen, während wieder andere sichum die Medizinmänner beider Amerikas scharen, um denletzten Berichten von den Wanderungen zwischen denWelten zu lauschen. Aber das sind letzte Überlebende,die edlen Wenigen, die die Flamme der unbegreiflichenZeitlosigkeit in ihren Herzen nicht verlöschen lassen.

Wo sind sie, die wir »Galaktische Herrscher« tauften?Was können wir über sie sagen, nachdem sie am Endevon Baktun 9 auf und davon gingen? Oder sind ihre

Präsenzen bereits unter uns, jetzt, da die Schicksalstageunerbitt lich heranrücken? Kehren die Maya, während wiruns vorwärtsbewegen, auf dem Gegen-Zuvuya aus der

Zukunft zurück, bereit, uns beim Ausspielen des letztenKatuns des Großen Zyklus Hilfestellung zu leisten? Wennder Tzolkin ein Schlüssel ist, eine Visitenkarte, die derKosmos auf dem Planeten der Humanoiden abgab, gibtes dann nicht vielleicht noch andere Schlüssel, irgendwoanders in unserem Sonnensystem?

Die beiden wichtigsten Planeten, auf die mit der so

bedeutenden Zahl 13 66560, der alles-umfassendenharmonikalischen Zahl der Maya, hingewiesen wird, sindVenus und Mars. Wahrend unsere Raumsonden nachge-wiesen haben, ist die Venus, die so eng mit QuetzalcoatlKukulkan in Verbindung steht, eine dichte, neblige, wol-kige Atmosphäre besitzt, zu dick, um bis auf den Grundzu sehen, hat uns zumindest der Mars einen deutlichenSchlüssel geliefert- das »Marsgesicht«, ein massives,humanoides Gesicht, das himmelwärts blickt, eineinhalbKilometer lang. Die Tatsache, daß das Gesicht direkt inden Himmel aufschaut, ist unheimlich und hinterläßt denunwillkürlichen Eindruck, daß es genau für Wesen ge-dacht war, die, wie wir Menschen, sich eines Tages, imHochgefühl der eigenen Natureroberung und ausgestat-tet mit raketenbetriebenen Spionagemitteln, ins Weltallverirren würden.

Obwohl das Gesicht erst am 25. Juli 1976 entdecktwurde, ging ihm ein noch viel unheimlicherer Hinweisvoraus - offenbar wurde er uns auf dem Maya-Zuvuyader Zeit-Trickspiele zugespielt-, ein Hinweis in Gestalteines unausgeführten Planes zu einer Monumental-skulptur: ein Gesicht, das zum Himmel aufblickt undden Titel tragen sollte: »Die Skulptur, die vom Mars auszu sehen ist«. Wäre sie nämlich ausgeführt worden, hättesie einen Durchmesser von eineinhalb Kilometern gehabt.Unheimlich vor allem deshalb, weil Isamu Noguchi, deramerikanische Künstler, diese Skulptur im Jahre 1947,im Jahre des UFO, 29 Jahre vor der »Viking«-Sonde, ent-worfen hatte.

Diese Zufälle oder vielmehr Synchronizitäten der tief-sten Sorte, die sich bei der Betrachtung des »Marsgesichts«und Noguchis »Skulptur, die vom Mars aus zu sehen ist«aufdrängen, sind viel zu ungeheuerlich, als daß unser ra-tionaler Verstand sie begreifen könnte, viel zu unfaßbar,als daß man sie auf dem kleinen Kleiderhaken des wis-senschaftlichen Materialismus aufhängen könnte, viel zuunergründlich, als daß sie sich im flachen Netz der Lehrevon der »NichtVorherrschaft der Humanoiden im Uni-versum« einfangen ließen.

Betrachtet man sie aber im Kontext des resonatorischenCodes der Maya - Meister des Lichtes und der galakti-schen Raumfahrt, Synchronisatoren jenes Frequenz-Fraktals, das Moleküle mobilisiert und Planeten konstru-iert, dann sind das »Marsgesicht«, die »Skulptur, die vom

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Mars aus zu sehen ist« und wohl auch die winkelförmi-gen und ovalen Markierungen auf dem Uranus-MondMiranda allesamt wie aus einem Guß: Knotenpunkte ineinem resonatorischen intergalaktischen Netz, das sich

 jedoch nur durch eine spezifische Geisteshaltung aktivie-ren läßt, die weise genug ist, das alte Paradigma aufzuge-ben und das neue bedingungslos zu akzeptieren.

Pacal Votan und die Statthalter-Linie der Quetzalcoatlshaben all dies vorausgesehen. Mag sein, daß sie sich da-mals von einem auf den andern Moment freimachten unddurch chromosom-molekulare Fortbewegung zu jenenfernsten Regionen der Galaxie begaben, aus denen siegekommen waren - trotzdem: Die Weisen der Maya tra-fen auch Vorsorge für eine Rückkehr. Wann? Nun, ganzgewiß irgendwann während des letzten der 52 Katunsgalaktischer Aktivierung, also zwischen 1992 und 2012n. Chr., dem Katun, der im Zeichen 13 AHAU steht, derhöchsten Zahl plus dem Zeichen der Sonnenherrschaft.

Aber selbst zum augenblicklichen Zeitpunkt ist ihre Rück-kunft nicht weit, denn bald haben wir den Punkt erreicht,wo sich die Welle, die durch die christliche GalionsfigurCortes im Jahre 1519 ausgelöst wurde, brechen wird.

Leitmotiv dieser Rückkehr-Erinnerungen ist das The-ma der »Wiederkehr« selbst, und zwar nicht einfach nurder Wiederkehr Christi oder Quetzalcoatls, sondern derWiederkehr aller Götter und Göttinnen, Helden undHeldinnen, die jemals die Phantasie der Menschen be-völkert haben. Denn Mythos ist nicht weniger real als

Geschichte. Und das, was man Vorstellung nennt, ist eineFunktion jener resonatorischen Struktur, die wir Geistnennen. Verdanken wir nicht ein und demselben Geistunsere Wissenschaft ebensosehr wie unsere Mythen? Dennauf dem Zuvuya der Maya sind mentale Ereignisse, Erin-nerungen und tatsächliche Ereignisse allesamt nur Kno-tenpunkte im gleichen Schaltnetz. Was die einen »heiligeGeometrie« und andere »Tiefenpsychologie« nennenmögen, wird alles dadurch vereint, daß es seine Datenaus resonatorischen Strukturen bezieht. In dieser Hin-sicht zählen Plato und Pythagoras, Goethe und Jung zu

den Maya, ebenso wie alle anderen, die bereit sind, dieLehre der Harmonie zu akzeptieren, gleich in welcherForm sie ihnen auch übermittelt wurde.

Die Rückkehr der Maya ist die Wiederbefruchtungdes planetarischen Feldes mit archetypischen,harmonikalischen Erfahrungen aus dem planetarischenGanzen. Diese Wiederbefruchtung wird ausgelöst durcheinen internen Dammbruch, durch das Über-die-Ufer-Treten lange unterdrückter psychischer Energien. Unddann halten sich, wie wir von neuem lernen werden, alle

Archetypen in den Wolken verborgen, nicht nur als Poe-sie, sondern als tatsächliche Speicher resonatorischer En-ergie. Diese archetypische Energie ist die Energie, mit deruns das Weltall Impulse gibt, die uns mehr unbewußt als

bewußt aktivieren (galaktische Aktivierung). Den Geset-zen harmonikalischer Frequenzen gehorchend, sucht sichdie galaktische Energie natürlich nur Strukturen, die sieresonatorisch erwidern. Diese Strukturen entsprechen bio-elektrischen Impulsen, die die Verbindungen zwischen denSinnesfeldern und den tatsächlichen Verhaltensweisen her-stellen. Die Impulse passen sich den primären »geometri-

schen« Strukturen an, die uns die direkte Umgebung ver-mittelt - sei es nun in der Form von Wolken, die das blo-ße Auge wahrnimmt, oder der unheimlichen Pulsschlägeeines »Quasar«, die nur mit Hilfe eines Radioteleskopsregistrierbar sind.

Sobald das Übernehmen der eigenen Verantwortungals menschliche Bewohner dieses Planeten kritische Mas-se erreicht hat, wird der Moment des archetypischenDammbruchs ausgelöst, werden die Ketten des alten Pa-radigmas gesprengt, wird einer kritischen Masse vonMenschen in einem einzigen Moment »resonatorischerTaufe« das neue Paradigma eingeprägt. Dann werden dieVergangenheit, das Vergessene, ja sogar das erst Kommen-de bewußt werden. Die »Wiederkehr ist in Wirklichkeiteine Bewußtwerdung alles dessen, was latent vorhandenwar, gleichzeitig aber auch ein Zuwachs an Erkenntnis.Wir werden erkennen, daß Ereignisse, die das alte Para-digma einfach nicht anerkennen wollte, sich in unserenKöpfen zu Gestalten der Angst umgeprägt hatten. ImAugenblick der harmonikalischen Konvergenz , wo wiralles mit frischen Augen sehen, wird diese Angst wie weg-geblasen sein.Denn im Bewußtsein ist Licht. Genau diesist mit der Wiederkehr Q uetzalcoatls gemeint. Für ande-re wird dieser Augenblick die Form einer Vision anneh-men, und sie werden sehen, wie sich die Räder der gefie-derten Regenbogenschlange in der Luft drehen werden -144 000 an der Zahl, wie es die Zuvuya-Prophezeiungvoraussagt. In den natürlichen Lauf, den die Dinge heutenehmen, wird sich ein neuer Eifer mischen; ein neuerFunke wird wach in jenem Unglücksraben, dem»Menscher« des zwanzigsten Jahrhunderts«. In Antwortauf diesen Funken wird uns ein Zeichen entgegenrollen,

und aus der Matrix wird sich eine »Kampagne für dieErde« lösen - die Gelegenheit zur menschlichen Selbster-lösung.

Diese »Kampagne für die Erde« ist der geplante odervorgesehene Weg des Übergangs vom jetzigen geistigenHaus ins nächste. Bis 1992 wird der Plan, der am Tag derHarmonikalischen Konvergenz initiiert wurde, die Weltstabilisiert haben, obwohl bei weitem nicht alle Gefahrengebannt sein werden. Wie ein Gyroskop, das vorüberge-hend ins Torkeln geraten ist und sich dann wieder fängt,wird nun die Erde, wieder ganz im Geleise, ihre ellipti-

sche Wellenbahn um die Sonne ziehen. Die Erde, inspi-riert und illuminiert, wird sich als mobilisiertes Bewußt-sein in Resonanz mit sich selbst und mit allem befinden,

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was innerhalb der Membranenwände ihres Heliokosmosexistiert, und nur noch ein einziger Schritt der Synchro-nisation wird sie vom Eintritt in die Galaktische Allianztrennen.

Die »Kampagne für die Erde« wird die erste Wendungzurück zum evolutionären Hauptstrom sein - von dessengerader Linie die spätindustrielle Zivilisation erstaunlich

weit abgekommen war. Sie wird von archetypischen Ge-stalten angespornt werden - Menschen, die jetzt jene Ein-drücke ausagieren werden, die ihnen durch galaktischeFrequenzen am Tag der Harmonikalischen Konvergenzaufs neue eingegeben wurden. Nicht genug damit, wer-den auch viele Menschen feststellen, daß sie allesamt janur Variationen ein und derselben Eingebung ausagie-ren. Endlich wieder wird die Erde von einer gemeinsa-men Erinnerung beherrscht sein. Unter den wiedergekehr-ten archetypischen Erinnerungen und Eingebungen wer-den die Mythen um König Arthur und das KönigreichShambhala eine zentrale Rolle spielen. Um das Reich vonAvalon wiederherstellen zu können, verlangt die archety-pische Resonanz nach einem Kreis, einem Runden Tisch,um den Zwölf Ritter und Ein König sitzen womit auchhier wieder die magische Dreizehn auftaucht. Avalon istdie Erde, und das »Königreich « symbolisiert unsere be-wußte, resonatorische Verantwortung für diese schöneErde. Wie ein der Kriegerschaft verschriebener Klan wer-den die Ritter vom Runden Tisch wiedergeboren wer-den: Die Zugehörigkeit wird sich durch die Bereitschaftzum Ausdruck bringen, im Namen der Erde (oder andersgesagt: im Namen des Lichtes) »mobilzumachen« und

Opfer zu bringen. Alles echte Kriegertum hat sich seit jein den Dienst des Lichts gestellt.

Während einerseits die Arthur-Runde ein Echo auf die Dreizehn der Maya ist, ist andererseits das mystischeKönigreich Shambhala in Zentralasien ein Echo auf dieNeun Herrscher des galaktischen Schicksals, von denMaya auch die Neun Herren der Zeit genannt, die in

Tibet die Neun Großen Lha heißen. Das KönigreichShambhala selber ist der neunte und damit wichtigste Ortin einem Tal, das von acht großen Bergen umgeben ist.Seine Bewohner hatten einst inspiriert durch die Lehrenihrer Könige, die Lehren vom Kalachakra Tantra, vomRad der Zeit - den Zustand kollektiver Erleuchtung er-langt und waren danach auf Erden unsichtbar geworden.

Doch unterrichten uns hinterlassene Schriften, daßeine Rückkehr versprochen ist, um die Welt von der Gei-ßel der »Drei Herrscher des Materialismus« zu befreien.

Diese Rückkehr soll in Form einer Freisetzung des kol-lektiven Archetyps mit dem Namen »Krieger vonSchambhala« geschehen. Zweck der Rückkehr ist die Er-richtung des Königreichs Shambhala auf Erden. Worinunterscheidet sich dies dann aber von der WiederkehrAvalons oder von den Verpflichtungen, die Christus inbezug auf den Einlaß ins Reich Gottes einging, oder vonder Rückkehr Quetzalcoatls, um eine neue Herrschaft derdreizehn Himmel einzurichten? Jede archetypische Va-riation ist eine Perle der Erkenntnis, aufgefädelt auf demZuvuya der Maya. Als multiple Resonanz schließt jeder

Mythos die Tore zu einer Wirklichkeit auf, die zutieft inter-dimensional ist.

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8Das kommende

Sonnenzeitalter

Mit Hilfe des laufenden Synchronisations-Strahlsvon 5200 Tun Durchmesser, auch Großer Zy-

klus genannt, haben wir unser Augenmerk auf den Hö-hepunkt einer Evolutionsperiode gerichtet, in der ein ge-wisser Planet an das Netz eines technologisch ausgerich-teten Bewußtseins angeschlossen wird - vermittels einerSpezies namens Menschheit. Nun ist aber nach Maya-Maßstab ein Zyklus von 5200 Tun ein relativ kurzer. Auchlaufen wir leicht Gefahr, da wir uns offenbar mitten imdramatischen Geschehen befinden, den Standpunkt, von

dem aus wir alles beurteilen, für den einzig möglichen zuhalten; was überdies keineswegs die beste Voraussetzungist, um mit der Situation fertigzuwerden.

Wie wir gesehen haben, anerkennt die Maya-Wissen-schaft verschiedene koexistierende Seinsebenen, verschie-dene koexistierende Bewußtseinsdimensionen, die ge-meinsam, einander wechselweise beeinflussend, bestimmteEntwicklungsphasen durchlaufen, und zwar in deutlichunterscheidbaren evolutionären Zyklen. DieseBewußtseinsdimensionen sind: erstens CHICCHAN - das

Reptilgehirn oder autonome limbische System (die me-tabolische, vegetative Körperhülle); zweitens OC - dieemotional-begriffliche, strategisch und horizontal operie-rende Intelligenz; drittens MEN - der höhere Geist, dieanalog und vertikal vorgehende Intelligenz, die sich imresonatorischen Einklang mit dem evolutionären Ziel desPlaneten befindet; und schließlich viertens AHAU - derSonnengeist, der Geist des Lichts, in dessen Reich dieevolutionären Lotsen des Planeten wohnen, von den MayaAHAU KINES genannt, die Sonnenherrscher.

Das Auftauchen des Menschengeschlechts - Homo sa-

piens - markiert im evolutionären Zyklus eines Sternen-systems eine ganz spezifische Entwicklungsstufe, nämlichdie, auf der die gezielte Integration dieser vierBewulßtseinsebenen konkret möglich wird, und zwar auf gesamtplanetarischer Ebene. Die Stufe Homo sapiens hateine Dauer von 26 000 Tun bzw. fünf großen Zyklen von

 je 5200 Tun. Der 26 000-Tun-Zyklus ist etwa mit demsogenannten platonischen Großjahr zu vergleichen. Un-ser 5200-Tun-Zyklus nun, um den sich dieses Buch imwesentlichen dreht, bildet nur die fünfte bzw. letzte Pha-se des gegenwärtigen evolutionären Zyklus. Was wir heu-

te erleben, ist der Gipfelpunkt in der Evolution unsererspezifischen Spezies: die allerletzten 26 Jahre eines Zy-klus, der etwa 26 000 Jahre andauerte!

Charakteristisch für diese fortgeschrittene Verfassungder Menschen ist ihr geschickter und gewitzter Einsatzdes physischen Körpers ihres »Raumanzuges« der drittenDimension -, mit dessen Hilfe sie sich die Erde auf phy-sikalischer Ebene gefügig machen und unterwerfen.CHICCHAN und OC befinden sich beim Einsatz die-ses Raumanzuges in eifrigster Interaktion. Der Lichtkörperbzw. das »ätherische Double« - die Ägypter nennen esKA- ist die elektromagnetische Sonde der vierten Dimen-sion, die den physischen Körper der dritten Dimension

instrumentarisch ausstattet. Er ist praktisch ein Kanal fürMEN. Schließlich gibt es dann noch AHAU, den Sonnen-geist, der rein elektromagnetisch ist bzw. der fünften Di-mension angehört und keine Zeit kennt. Er wird vomgalaktischen Zuvuya gespeist und leitet interdimensionaleDaten an den Planeten weiter. Auf unserem Planeten istdas Reich der Sonnenherrscher oder Lotsen im ätheri-schen Körper der Erde angesiedelt und resonatorisch so-wohl mit dem elektromagnetischen Feld der Erde als auchmit ihrem interdimensionalen gyroskopischen Kontroll-punkt, d. h. mit dem Kristallkern der Erde im Einklang.

Zu Beginn des gegenwärtigen evolutionären Zyklus -also vor rund 26.000 Jahren, am Höhepunkt der letztenEiszeit - wurden die Sonnenherrscher, die AHAU KINES,begleitet von allen guten Wünschen der Galaktischen Liga,mit einem evolutionären Saatgut-Paket losgeschickt. IhreAufgabe war es, das Feld für die Phasen des gegenwärti-gen Zyklus zu bestellen. Die einzelnen »Körner« dieser»Saat« sind die rein elektromagnetischen Formen der Ar-chetypen des evolutionären Zyklus. Immer wenn die Syn-chronisation der Bedürfnisse der dritten oder vierten Di-mension - des physikalischen oder ätherischen Körpers -eine bestimmte Stufe oder Entwicklungsebene erreicht hat,keimt sofort die nächstfolgende archetypische Form ak-tiv auf.

Der mythische Name des planetarischen Reiches derfünften Dimension, in dem die Sonnenherrscher, dieAHAU KINES, die Hüter der Archetypen des evolutio-nären Zyklus, zu Hause sind, ist Königreich Schambhala.Direktes Bindeglied zur Galaktischen Liga, ausgerichtetam magnetischen Nordpol unseres Planeten und einge-stimmt vor allem auf Orion und Arkturus, ist das König-

reich Schambhala während einer gewissen Phase des ge-genwärtigen Zeitzyklus in konkreter Form in die dritteund vierte Dimension eingedrungen.

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Diese Manifestation fand in der Zeit unmittelbar nachder Geburt des Gautama Buddha statt (den die KöniginMaya genau am Scheitelpunkt des Großen Zyklus,6.10.0.0.0 gebar). Damals bat der König Suchandra vonSchambhala den Buddha um die Lehren des Rades derZeit, Kalachakra. Diese Lehren brachte Suchandra mitnach Schambhala zurück, wo sie unter der Herrschaft vonsieben großen Dharma Königen aufblühten. Nach derHerrschaft des siebten Königs - in Wirklichkeit einerKönigin, Visvamati - kehrte das Reich in die inter-dimensionale Sphäre zurück, wo es bis heute ausharrt,schwanger mit spirituellen Kriegern, die nur darauf war-ten, auf die materialistischen Wüsten der jetzigen Weltniederzuregnen.

In der Zwischenzeit - vor, während und nach diesemZwischenspiel blieben die AHAU KINES, die Herrscherder Sonne, ständig auf ihrem Posten und hielten die Oh-ren gespitzt. Ihrem Einfluß - der sich von Zeit zu Zeitdurch das Aufblühen jener elektromagnetischen Samen-körner, der Archetypen, geltend macht - ist es zu verdan-ken, daß das menschliche Verantwortungsgefühl mit derZeit reifer wurde, Lenkung und Richtung annahm; diesgeschah durch die Religion der Sonne, den großen welt-weiten Sonnenkult. Tatsächlich war, besonders in denAnfangsstadien des jetzigen und letzten 5200-Tun-Zyklus,der weltweite Sonnenkult der wirksamste Hebel zur Mo-bilisierung von gesellschaftlicher Energie. Vor allem ge-langte der Kult des Sonnengottes RA genau zu dem Zeit-

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punkt zu höchster allgemeiner Geltung, als unser gegen-wärtiger Zyklus begann: im Jahre 3113 v. Chr. Zum hei-ligen Andenken wurde der Kult RAs in der dreizehntenKammer der Cheops-Pyramide verewigt; wie ein Strahlreinen Lichts sollte er den Zyklus durchbohren und inder Menschheit die ständige Erinnerung an ihr wahresevolutionäres Ziel wachhalten.

Der weltweite Sonnenkult stellte seine Kraft durch dieungeheuren Anfangsenergien unter Beweis, die er für dengegenwärtigen zivilisatorischen Zyklus zu mobilisierenvermochte - ganz gleich ob in Ägypten, Mesopotamien,Indien, China, Mexiko oder Peru. Als jedoch die Energieimmer mehr in Richtung Technik auszuwuchern begannund sich in immer übertriebenere materialistische Begriffeund Formen umsetzte, erlosch allmählich die Macht desweltweiten Sonnenkultes. Mit nachlassendem Einflußbegannen die Menschenwesen sich immer mehr auf ihre»Raumanzug«-Körper der dritten Dimension zurückzu-

ziehen und sich immer weniger auf ihre »Doubles«, ihreLicht- oder ätherischen Körper zu verlassen. Als Folgedavon versiegten der Kontakt und die Kommunikationmit den AHAU KINES, den großen Sonnenherren undLotsen. Das Auftauchen der großen Lehrer oder Avatare,am prominentesten vertreten durch den Buddha, Chri-stus und den Avatar beider Amerika, Quetzalcoatl, hatteden Zweck, noch einmal an ein höheres evolutionäres Zielzu erinnern.

Doch wie wir schon sahen, war das Licht des weltwei-ten Sonnenkultes gegen Ende des zwölften Zyklus, Baktun

11, bereits so weit abgeschwächt, daß der geistige Schat-ten Materie, der durch die Verdunkelung der Sonnen-religion geworfen wurde, nunmehr den plausibelstenAnsatzpunkt für die neue Wissenschaft bot. Und so wur-de denn - im Fieberanfall einer schattengezeugten wis-senschaftlichen »Erkenntnis« - die Wissenschaft des me-chanistischen Materialismus geboren. Zum Zeitpunkt derspanischen Eroberung der Maya im Jahre 1697 n. Chr.war die Sonnenfinsternis komplett, und in der Undurch-dringlichkeit ihrer Nacht entschwand das Prinzip der so-laren Herrschaft über die Geschäfte der Menschen voll-

ends der menschlichen Erinnerung. Dies böse Nachspielder Sonnenfinsternis trägt heute den Namen: Zeitalterdes Materialismus. Es gebar - als technologisch extremstenAuswuchs - die weltweite Industriezivilisation.

Die weltweite Industrialisierung, Triumph der Verliebt-heit des Menschen in seine eigene materialistischeErfindungsfreude, zeitigte das wunderliche Ergebnis, daßder moderne Mensch stockblind für die Tatsache gewor-den ist, daß die Sonne eine Intelligenz ist, die wir bei

 jeder Handlung in Rechnung zu stellen haben. Der Rauch,der aus den düsteren Fabrikschloten des Satans quillt, hatbuchstäblich wie im übertragenen Sinne einen Gedächt-nisschwund ausgelöst, dem unser solares Erbe zum Op-fer gefallen ist und der uns jetzt bis an den Rand der Selbst-

zerstörung geführt hat. Erst wenn wir begriffen haben,daß das tödliche Fasziniertsein von unserer eigenen tech-nischen Genialität die Abkehr von den Kräften des Lich-tes bedeutet und geradezu einer Mißachtung unseres ei-genen Potentials als Mit-Schöpfer des Universums gleich-kommt, können wir die Konsequenzen unserer Unwis-senheit noch abwenden. Denn die Wahrheit ist, daß wirauf Firlefanz fliegen und nicht bereit sind, uns die Krafteinzugestehen, die in unserem eigenen inneren Schaltnetzschlummert, jenem bio-elektromagnetischen Schaltnetz,das über die Sonnenherrscher, die AHAU KINES, un-mittelbar an die Sonne angeschlossen ist. Abgeschnittenvon den Lotsen der fünften Dimension, blind sogar fürdie Existenz des Lichtkörpers der vierten Dimension -unserer »Seele« -, identifiziert sich die materialistischeMenschheit einzig und allein mit ihrer körperlichen Hülleder dritten Dimension und zieht ihre Schattenbahnendurch eine selbstverschuldete Finsternis.

Mythisch gesehen ist diese faustische Entwicklung zurweltweiten Industrialisierung als die Abkehr vom Lichtzu bezeichnen, die Abkehr von unserem Leitstern, unse-rem inneren »Seelenlicht«. Wir ziehen die Jagd nach demunmittelbaren Machtgewinn vor, den uns das oberfläch-liche Schalten und Walten mit unseren materiellen Mit-teln einbringt. In Wirklichkeit aber ist diese Abkehr eineKapitulation vor der Macht der Finsternis, die die altenMexikaner Tezcatlipoca, den Dunklen Herrn der Zeit,nannten. Es war Tezcatlipoca, der Gauner-GegenspielerQuetzalcoatls, der, als Cortes verkleidet, im Jahre 1519

n. Chr. in Mexiko landete und damit den Startschuß zuunserem gegenwärtigen 468 jährigen »Höllen«-Zyklusabgab. Ermutigt durch das Beispiel von Männern wieCortes und unterstützt und begünstigt durch die roheMacht, die gewisse Leute unter uns aus ihrer technischenÜberlegenheit zogen, haben wir getan, was wir konnten,um eine ganze Zivilisation zu errichten - in Unwissenheitder Prinzipien des Lichts und der solaren Herrschaft.

Es ist nicht von ungefähr, daß Ludwig XIV., einer derletzten wahrhaft uneingeschränkten Monarchen Europasvor dem Triumph der Industriellen Revolution, der »Son-

nenkönig« hieß. Kaum lag der extravagante Ludwig XIV.in seinem Grab, begann im alten Albion König Arthursbereits der Kohlebergbau. Und als die Zeit gekommenwar, der totalen H errschaft des faustischen Menschen überdie Natur den letzten Gütestempel aufzudrücken, undwir künstlich die Kräfte des Atoms entfesselten, da war esebensowenig von ungefähr, daß wir uns ausgerechnetdurch die Atomkraft, der wir das Leben der Sonne zu-schreiben, in Form der A-Bombe den Riegel vorschoben.Aber wozu? Hiroschima, Nagasaki und Tschernobyl sindstumme Zeugen dafür, wie weit unser Gedächtnis-

schwund, unsere Mißachtung der Sonne und der wahrenGrundlagen kosmischer Ordnung gediehen sind: Dennimmer noch stapeln sich mehr und mehr Atomwaffen,

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 jede einzelne eine tödliche Projektion unseres solaren blin-den Flecks.

Doch der Moment der Transformation der Techniksteht unmittelbar vor der Tür, nur noch fünf Jahre tren-nen uns vom Eintritt in den letzten der 260 Katuns des5200-Tun-Synchronisations-Strahls. Immer noch könnenwir zum Leben erwachen und für das Geschenk der Son-

ne empfänglich werden! Schließlich wird der 260.Katundes Harmonikalischen Moduls von 13 AHAU beherrscht.Die Dreizehn, Symbol der allen Dingen innewohnendenBewegung, ist der mächtigste unter den galaktischen Puls-Strahlen. Im strahlenden Licht von AHAU, Zeichen derSonnenherrschaft, des Sonnenbewußtseins und Krone derZwanzig Zeichen, können wir uns darauf gefaßt machen,daß der 260. Katun eine Ära spiritueller Regenerationsein wird und das Kommen eines weltweiten GoldenenZeitalters ankündigt. Wirklich, wir verfügen jetzt, trotzdes entmenschlichenden Materialismus unserer Zeit, über

das nötige Wissen und das richtige Timing, um im 13-AHAU-Katun, in der Zeit von 1992 bis 2012, die Trans-formation zum Neuen Zeitalter der Sonne zu bewerkstel-ligen - ein Sonnenzeitalter, welches das goldeneSonnenzeitalter der Ägypter oder der gar nicht so langezurückliegenden Klassischen Maya weit in den Schattenstellt. Denn diesmal haben wir es mit einem wahrhaftweltweiten Goldenen Zeitalter zu tun, das uns den be-wußten Zutritt zur Galaktischen Freiheit ermöglicht.

Dem Maya-Faktor zufolge leben wir am Grund eineselektromagnetischen Ozeans. Das, was wir auf physikali-

scher Ebene Erde nennen, ist in Wirklichkeit der Meeres-grund, während wir wie Tintenfische oder halbblindeMeeresbewohner umherschwärmen, unseren so wichti-gen Beschäftigungen nachgehen und uns nur schwachbewußt sind, am Grunde eines riesigen multi-dimensionalen elektromagnetischen Ozeans herumzu-schwimmen. Wie komisch müssen wir denen vorkom-men, die durch die Strömungsschichten hoch über unstauchen und schwimmen, und was wissen wir gar über

 jene Wesen, die über der Wasseroberfläche zu Hause sind?Und was sehen sie?

Um aber überhaupt auf dem undurchdringlichen,wenn auch empfindlichen, Boden des elektromagneti-schen Meeres leben, ja überleben zu können, müssen wirselber ebenfalls bio-elektromagnetisch gepolt sein. Undwirklich, mit Hilfe unseres äußerst feinen sensorischenRadars vermögen wir weitaus mehr Nahrung und Len-kung aus dem elektromagnetischen Feld zu ziehen, alswir uns augenblicklich gestatten. So wie es jetzt steht,haben wir allerdings unsere gesamten elektromagnetischenKräfte anderen anvertraut - den privaten oder staatlichenschlechtverwalteten Dienstleistungsgesellschaften, denenwir auch noch bezahlen müssen, was eigentlich uns ge-hört. Nicholas Tesla hat in seinem Labor in ColoradoSprings nachgewiesen, daß ein einziger Mensch ein elek-

tromagnetisches Feld von unglaublicher Intensität erzeu-gen kann, ohne dabei seine Ruhe oder seine resonatorischeBalance zu verlieren.

Alle Elemente des Schaltnetzes, die die körperlicheHülle der dritten Dimension mit dem Lichtkörper dervierten Dimension verbinden und ihn gleichzeitig einbe-ziehen, sind uns bekannt. Zunächst ist da das sensorische

Radar - die fünf Sinne und das »Denken«; dann gibt esdie Neuralkanäle: Sie leiten die elektrischen Impulse vonden Sinnesorganen zum Zentralcomputer, dem Hirn, zurVerarbeitung weiter, und schließlich gibt es dann nochdie psychophysischen Zentren, die mit dem Drüsensystemzusammenhängen, auch Chakren genannt: Sie bilden einNetz subtiler Energieströme. Das Schaltnetz wird durchdiejenigen feinen Energieströme vervollständigt, die auf resonatorischem Wege vom Chakrasystem direkt überKuxan Suum - die galaktische Nabelschnur - in die Haupt-strömungen des elektromagnetischen Ozeans einmünden;

letztere wiederum verbinden uns mit der Ebene der sola-ren Herrscher und Lotsen und von da aus mit der Sonneund dem galaktischen H erzen.

Die informationsträchtigen Ströme der höheren - derfünften, sechsten und siebten - Dimensionen des elektro-magnetischen Ozeans, die an unserem Solarplexus ein-und ausfließen, können aber auch über den Scheitel desKopfes, die Kehle, das Herz, die Geschlechtsorgane, dieHandflächen und Fußsohlen Einlaß finden. Wie wir se-hen, hat also unsere Hülle der dritten Dimension, unserphysischer Körper wie es sich für jeden vernünftigen Raum-

anzug eben gehört - seine Anschlüsse; sie sind es, die demLichtkörper der vierten Dimension, der mit dem physi-schen Körper koexistiert, als elektromagnetische Atem-ventile dienen.

Die AH KINES - »Kriegsdiener der Sonne« - sind Men-schen, die zur völligen Erkenntnis des traumstofflichenLichtkörpers innerhalb ihres physischen Körpers gelangtsind und auch - da sie das Schaltnetz des menschlichenOrganismus kennen - Gebrauch von ihrem Lichtkörpermachen, um die elektromagnetischen Gewässer zu befah-ren, die wir das Weltall nennen. Durch Einschaltung ih-res sensorischen Radars und geschickte Nutzung des KuxanSuum, der galaktischen Nabelschnur, die vom Solarple-xus ausgeht, sind die AH KINES, die Erleuchteten derVergangenheit und Gegenwart, in der Lage, sich zuInformationsträgern der Sterne zu machen, d. h. galakti-sche Daten direkt auf den irdischen Meeresboden des gro-ßen elektromagnetischen Ozeans zu übermitteln. So sprin-gen sie von Zuvuya zu Zuvuya und sehen ewig nach demRechten. Da wir aber alle das gleiche Schaltnetz besitzen,können auch wir, was die sagenhaften AH KINES ver-mögen. Jeder von uns hat die Fähigkeit, sobald er zur post-

historischen Einfachheit zurückgekehrt ist, die wechseln-den Ströme der Galaxie unmittelbar zu kanalisieren undunserer jeweiligen Lage anzupassen.

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Damit dies geschehen kann, brauchen wir nur eineszu tun: unseren Standpunkt umzukehren und nicht demphysischen Körper, sondern dem Lichtkörper den Vor-rang zu geben. Unser auto-kinetischer physischer Körperist, gleich den Blättern am Baum, eine äußere Entspre-chung dessen, was wir innerlich erlangt haben. UnserLichtkörper ist - mit allem, was dazugehört: sensorischesRadarsystem, neuralgisches Kanalnetz, zentraler Compu-ter, Chakra- und Subtilnervensystem und die anderenStrahlungsstränge höchster Frequenz, das eigentliche »Ske-lett« unseres physischen Körpers. Die Funktionsweiseunseres Lichtkörpers ist erstaunlich einfach und richtetsich nach der gleichen 260-Puls-Matrix wie die Sonne -dem Harmonikalischen Modul der Maya.

Wenn wir uns die Tzolkin-Matrix als Schaltplan un-seres Lichtkörpers näher ansehen, können wir augenblick-lich im »Webstuhl der Maya« die beiden elektrischen Strö-me - ein positiver, ein negativer - identifizieren, die jauniversell für alle bi-polaren Ströme in allen elektroma-gnetischen Feldern gelten. Im physischen Körper, der ih-nen als bioelektromagnetische Batterie dient, kreuzen sichdie universellen elektrischen Ströme in endlosen Pulsa-tionen. Dieser Vorgang spielt sich auf Mikro-Ebene bei

 jeder nervösen Entladung und jeder wechselweisen Über-kreuzung ab. Letzten Endes ist das, was wir »Informati-on« nennen, nichts anderes als die »mentale« Verarbei-tung solcher Entladungen. Das spielt sich auch auf derMakro-Ebene ab, und der physische Gesamtkomplex, den

 jeder Organ ismus darstellt , kann als eine einzige

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biomagnetische Batterie betrachtet werden, in der diebeiden universalen Energiströme mit Macht aufeinander-treffen. Die dreizehn vertikalen Säulen derharmonikalischen Matrix symbolisieren die dreizehnHauptgelenke des Körpers; nach gleichem Muster sindauch die hauptsächlichen Neuralkanäle angeordnet, dievon Füßen und Händen zum Hirn verlaufen, wobei derMittelsäule eine Verbindungs- und Vermittlungsfunktionzukommt. Diese Mittelsäule, die mystische siebente Säu-le, steht sowohl für die Nacken- und Wirbelsäule wie auchfür die Mittelachse der Chakras. Beiderseits der Mittel-säule symbolisieren die beiden nächsten Säulen die Schul-tern, dann folgen die Ellenbogen, dann die Handgelen-ke; das vierte Säulenpaar nach beiden Seiten hin vertrittdie Hüften, das fünfte die Knie und das letzte Paar, dassechste, die Fußenkel. An den Gelenken nämlich befin-den sich die Schlüsselpunkte, durch die die subtilenEnergieströme in den Körper eintreten, die den Fluß derNeuralkanäle zu den Handflächen und Fußsohlen regu-

lieren. Hände und Füße entsprechen wiederum den zwan-zig Heiligen Zeichen auf numerischer Ebene: Zusammenergeben sie die zwanzig »Digitalzahlen« zehn Finger pluszehn Fußzehen.

Die Sinnesorgane werden ebenfalls durch diese drei-zehn Säulen symbolisiert. Die mittlere ist der Zentral-kanal - der höhere Geist, der sich dem Universum öffnet:unbegrenzt, fließend und offen. Dann folgt zu beidenSeiten zunächst das Säulenpaar, das den lokal begrenztenGeist symbolisiert, anschließend die Sinne: die Säulen-

paare des Sehens, des Hörens, des Riechens, desSchmeckens und schließlich des Tastsinns. Unmittelbarlängs der beiden Seiten des Zentralkanals gruppieren sichdie neurozerebralen Radarempfänger der Sinnesorgane,symbolisiert durch je zehn Felder des Webstuhls der Maya.Die 26 galaktischen Aktivierungspunkte auf jedem Flü-gel, die die beiden Ströme des Webstuhls der Maya aus-machen, ergeben zusammen die 52 Harmonisierungs-punkte, die auch für die Akkupressur-Massage des Jin ShinJyutsu maßgeblich sind. Allerdings gehen unsere gegen-wärtigen Massagetechniken und intuitiven Heilmetho-den in ihrem Verständnis nicht tief genug; darum kön-nen sie die Möglichkeiten der »bioelektromagnetischenMedizin«, wie sie zu Recht genannt werden sollte, auchnicht voll ausschöpfen.

Aufgrund der Tatsache, daß der Schaltkreis des Licht-körpers nach der Schablone des Harmonikalischen Mo-duls konstruiert ist, und im Hinblick darauf, daß derLichtkörper das eigentliche Skelett des physischen Kör-pers ausmacht, können wir die Behauptung aufstellen,daß die Krankheiten und Seuchen, die uns heimsuchen,wie Krebs oder Aids, nicht zellularen Ursprungs sind,

sondern vielmehr direkt auf extreme Blockierungen inunserem kollektiven bio-elektromagnetischen Feld zu-rückgeführt werden müssen. Diese Blockierungen sind

das unmittelbare Ergebnis unserer Sucht nach all denFeedback-Effekten unseres verheerenden technologischenUmfeldes, denen wir schutzlos ausgeliefert sind. Also darf man die Heilung dieser Krankheiten der industriellenSpätzeit nicht in Pharmazeutika oder chemotherapeuti-scher Behandlung suchen, sondern in einer radikalenUmorientierung, die Hand in H and gehen muß mit derEntwicklung einer bio-elektromagnetischen Medizin -einer Medizin, die die Macht des Geistes genauso alsSchlüsselfaktor von Heilungsprozessen anerkennt wie dieRealität des Lichtkörpers und die wiederhergestellte, na-türliche, organische, uns allen angeborene Resonanz.

Den Fingerzeig, wie dies zu bewerkstelligen sei, erhal-ten wir wiederum von der harmonikalischen Matrix, dem260-Einheiten-Tzolkin. Im gleichen Sinne, wie uns derTzolkin den Bauplan des individuellen Lichtkörpers ver-rät, beschreibt er uns auch die spezifischen Verlaufsmusterder solaren Energie- und Intelligenz-Ströme, mit ande-

ren Worten des kontinuierlichen Flusses der pan-kreati-ven, spirituellen Energie an sich. Auch dies wissen seit ehund je die AH KINES, die Erleuchteten; deshalb übensie auch die Heilkunst aus und sind darin ebenso bewan-dert wie in den kreativen Künsten resonatorischen Aus-drucks - Musik und Gesang, Farbe und Form -, derenHarmoniegesetze allesamt von den subtilen und überallhindringenden Frequenzen der Sonne bestimmt oder zu-mindest vermittelt werden. Und da letztlich all unsereSinne vom sonnenbetriebenen elektromagnetischen Feldgeprägt sind, können wir heliotrope Oktaven in Gerü-

chen finden und solare Sonnenflecken-Frequenzen indem, was wir schmecken. All dies ist im buchstäblichen,nicht nur im übertragenen Sinn gesagt, denn die bio-elek-tromagnetische Batterie des individuellen menschlichenOrganismus ist unmittelbar durch seine Sinnesorgane andie planetarischen und solaren elektromagnetischen Bat-terien angeschlossen.

Dies ist beileibe kein neuer Gedanke. Die größten Vi-sionäre der Ära des wissenschaftlichen Materialismus hiel-ten große Stücke auf den Gebrauch der Sinne und such-ten durch sie zur Erkenntnis des Lichtkörpers zu gelan-

gen. Zu Beginn des dreizehnten Baktuns, im Jahre 1627,spricht Francis Bacon in seinem Neuen Atlantis von den»Schatzgräbern des Lichtes« und beschreibt eine Welt, dievon »Sicht-Häusern«, »Klang-Häusern«, »Duft-Häusern«und »Geschmacks-Häusern« erfüllt ist, in denen die Sin-ne zu verfeinerten Synthesen erzogen und entfaltet wer-den. Beaufsichtigt werden all diese Vorgänge von den»Händlern des Lichts«, wie Bacon sie nennt- niemandanders als unsere AH KINES. Bacon, der über die indu-strielle Stufe der Zivilisation hinauszuschauen vermochte,erkennt hier in der Einheit der Sinne die unerläßliche

Grundlage für eine wohlwollende und von Harmonie-gesetzen bestimmte Weltordnung, das »Neue Atlantis«, wieer es nennt, das von der »Salomonischen Gesellschaft«beherrscht wird.

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Und auch Blake spricht davon, daß der jetzigen indu-striellen Hölle nur durch »eine Verbesserung der sinnli-chen Freuden« abzuhelfen sei. »Nur«, so fährt Blake inseiner denkwürdigen Schrift Himmel und Hölle fort, »erstmüssen wir mit der Vorstellung aufräumen, der Körperdes Menschen sei von seiner Seele getrennt.« Und genaudiese Vorstellung - daß der Körper etwas von der SeeleGetrenntes sei, verdinglicht zu dem Glauben, daß derMensch etwas von der Natur Getrenntes sei und über ihrstehe - ist die Ursache der primären Blockierung, unterder der kollektive Lichtkörper im gegenwärtigen geisti-gen Hause zu leiden hat. Hier liegt die wahre Wurzel allder Seuchen und Schrecken, die uns quälen, von Krebsund Aids bis zur - Angst vor der endgültigen Vernich-tung und dem nuklearen Winter.

Die Steigerung sinnlicher Freuden ist untrennbar anunsere Fähigkeit geknüpft, unsere eigene elektromagne-tische Potenz zu erkennen. Durch das Schaltnetz des Licht-

körpers können wir uns direkt an das solare Kraftwerkanschließen. Die elektromagnetischen Pulsationen, dievon unserem sensorischen Radarsystem aufgefangen, vonunseren Neuralkanälen weitergeleitet, von unseremChakrasystem verfeinert und von unseren höheren pla-netarischen Lotsen - den Archivaren der Archetypen - inSinngebung umgesetzt werden, sind mit den Pulsationendes solaren Körpers, der Sonne, unseres »Bezirks-Sterns«,völlig identisch.

Der Schlüssel zu unserem Aufblühen in dieser End-phase unseres evolutionären Zyklus ist einfach: Wir müs-

sen in Resonanz sein. Mehr noch: Nur indem wir in Re-sonanz bleiben, läßt sich die solarpsychische Frequenz,die uns unsere terrestrische elektromagnetische Batterievermittelt, aufrechterhalten. Nur so erhält unser Licht-körper seine Nahrung, nur so kommen wir an das Wis-sen und die Energie heran, die wir zu unserer persönli-chen Erhaltung brauchen. Wer hier sagt, wir klopftendamit an die Tore der Magie, beweist damit nur seinenmangelnden Glauben an das wahre Leistungspotentialunserer persönlichen Ausstattung - des sensorischen Kör-pers. All das, was uns die Schamanen und Weisen, die

Yogis und spirituellen Meister vorgemacht haben, ist letzt-lich das evolutionäre Geburtsrecht eines jeden Menschen.

Aber noch sind wir konditionierte Wesen, gefangenim Netz unserer eigenen Unwissenheit. Aus diesem Grundmüssen die neuen Wissenschaftler, die »synästhetischenIngenieure«, Häuser der Sicht und des Klangs, Häuserdes Geruchs und des Geschmacks errichten, damit derOrganismus »Mensch«, viel zu lange schon seinem na-türlichen Geburtsrecht auf Sinnlichkeit entwöhnt, wie-der anfängt zu lernen, den elektromagnetischen Ozeanzu befahren. Im Schaltnetz des Lichtkörpers werden wirall die resonatorischen Gesetze der Schwerelosigkeit vor-finden, die wir brauchen, um der bleiernen Wirkungunserer eingefahrenen neuralgischen Gewohnheiten

gegenzusteuern, die sich durch ein allzu langes Befolgender materiell ausgerichteten Gesetzmäßigkeiten derSchwerkraft eingeschliffen haben. Das Gesetz der Schwe-relosigkeit ist so real wie das Gesetz der Schwerkraft undberuht vor allem darauf, daß man sich freimacht von derso liebgewordenen eigenen Wichtichtigkeit. Denn amEnde haben die das Nachsehen, die nicht über sich selbsthinauskönnen. Sie werden sich nicht in der unendlichenLichtflut tummeln; denn sie geben dem Licht keine Chan-ce, durch den allzu schmalen Spalt ihrer Selbstsucht indie Neuralhöhle des sinnlichen Körpers einzudringen.

Bei diesem Prozeß spielt es eine entscheidende Rolle,daß wir lernen, unsere Gedanken genau im Auge zu be-halten, denn gerade sie produzieren ja den ewigen Stromfalscher Projektionen über unser eigentliches Wesen. DerSchlüssel zur Kontrolle der Gedanken liegt in der mysti-schen Senkrechtsäule, die für den »höheren Geist« steht.Diese Mittelsäule ist ein leerer, offener Kanal, völlig ohne

Blockierungen. Solange der persönliche Verstand - er wirddurch die zwei Säulen rechts und links von der mysti-schen Mittelsäule symbolisiert - selbst auch offen, leerund frei bleibt und den höheren Geist unterstützt, solan-ge erhalten wir uns unsere Bewußtheit, handeln wir mitnatürlicher Unbefangenheit, bewegen wir uns in einemReich ohne Herrscher. Wie Kinder, die mit der Weisheitdes Weltalls ausgestattet sind, kanalisieren und empfan-gen wir unser solar-galaktisches Erbgut.

Und aus dieser offenen, leeren Geistesverfassung her-aus wird die neue Technologie gezeugt. Jetzt können wir

hergehen und eine Umwelt errichten, die dem Lichtkörperangemessen ist, wobei uns unser physischer Körper alseine Art elektrisch aufgeladene Batterie oder Stimmgabelzu Diensten steht. Solarzellen, durch Kristalle amplifi-ziert und ausgerichtet, fangen das elektromagnetische Feldauf. Die aufgefangene Energie wird zu thermischer oderkinetischen Zwecken umgeleitet, kann aber auch als Quel-le für höhere sinnliche Bereicherungen dienen. Die Ener-gie wird durch Einstellung auf psychische Frequenzenreguliert. Auf diese Weise wird sich der Traum vonNicholas Teslas »freier Energie« verwirkliche.

Wie Tesla beobachtet hat, funktioniert die Resonanzder Erde wie die Oszillationen einer riesigen elektroma-gnetischen Batterie. Die Hauptmerkmale dieser »Batte-rie« sind die beiden Hüllen der Ionosphäre: die untere,lunare Hülle und die obere, solare Hülle, 90 bzw. 105Kilometer über dem irdischen Meeresboden des elektro-magnetischen Ozeans gelegen. Die Strömungen der Io-nosphäre regulieren in unmittelbarer Resonanz mit densolaren und lunaren Frequenzfeldern den Wind und dieatmosphärischen Strömungen der untersten Schichten deselektromagnetischen Ozeans. Mit Oszillationen von cir-ca 7,8 Zyklen pro Sekunde befindet sich die Ionosphärein Resonanz mit dem menschlichen Hirn, welches, so-bald es ebenfalls mit circa 7,8 Zyklen pro Sekunde oszil-

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liert, in einen Zustand von Samadhi bzw. meditativer Ver-senkung gerät. Diese neural-ionosphärische Einheits-frequenz ist ein entscheidender Schlüssel zu der neuenTechnologie.

Weit oberhalb der Ionosphäre liegen die zwei näch-sten Komponenten der elektromagnetischen Batterie derErde, nämlich die Strahlungsgürtel - der untere, positiv

aufgeladene, ist der lunar-galaktische Protonen-Gürtel,und der obere, negativ aufgeladene, ist der solare Elektro-nen-Gürtel. Diese beiden Gürtel vermitteln, gleich einerzellularen Membrane die größeren elektromagnetischenStröme, die die Erde mit der Sonne und den anderen Sy-stemen der galaktischen Zentrale Hunab Ku verknüpfen.

In polarer Resonanz den äußeren Strahlungsgürtelnzugeordnet ist der Gedächtnis-Mantel der Erde: die PSI-Bank, das globale Gehirn, die Nus-Sphäre, das Reich derArchetypen des evolutionären Gesamtzyklus, das mysti-sche Königreich Shambhala. Ähnlich wie bei der wech-selseitigen Durchdringung des höheren kollektiven Gei-stes (dargestellt durch das Zeichen MEN) und des sola-ren Geistes (Symbol AHAU) ist auch das Funktionierendes planetarischen Gehirns und Gedächtnisfeldes unbe-dingt darauf angewiesen, daß die irdische Vermittlungder elektromagnetischen Energie des riesigen galaktischenOzeans richtig funktioniert.

Wenn wir begriffen haben, daß Energie und Informa-tion nicht zweierlei sind, dann haben wir einen Riesen-schritt in Richtung Licht getan.Die großen Ströme kos-

mischer Strahlung, die sich in das planetarische Feld derErde ergießen, sind nichts anderes als eine Unzahl vonInformationen. Diese Energie wird kodiert von der Ge-dächtnis-Bank unseres Planeten und befindet sich in Re-sonanz mit der interdimensionalen Kammer des Kristall-kerns der Erde; entladen mag sie sich etwa durch Aktekreativen Rituals oder ekstatisch-mystischer Vereinigung.Die Kraft, die durch solche Akte der Vereinigung herauf-beschworen wird - die Kraft der Poesie, des Tanzes oderder Musik -, ist buchstäblich die gleiche Kraft, die auchHimmelserscheinungen wie Regenbogen hervorruft. Wir

sind in Wahrheit aus dem Stoff, aus dem die Sterne sind.Auf terrestrischer Ebene kommt es häufig zu »natürli-

chen« Entladungen der elektromagnetischen Batterie: DasPolarlicht und die Aurora Australis, beide durch den Ein-fluß der Strahlungsgürtel und eines der beiden magneti-schen Pole der Erde generiert, sind hier vor allem als Bei-spiele solcher Entladungen zu nennen, sowohl ihrerSchönheit wegen als auch als Beweis einer überwältigen-den Energie. Blitze, vom Wechselspiel zwischen Ionosphä-re, Strömungen der oberen Erdatmosphäre undgeomagnetischen Pulsationen erzeugt, sind weitere Ma-

nifestationen der Gewalt, die in der elektromagnetischenBatterie der Erde steckt. Im Zusammenhang mit diesenPhänomenen sei auch an verschiedene andere Emanatio-

nen der Strahlungsenergie erinnert: Wesenheiten wieDonnervögel, unsichtbare Schutzgeister und Geistwesenaller Art.

Unser Körper resoniert mit der gleichen Frequenz wiedie Ionosphäre, und auch er hat sein »Blitzen im Blut«und besteht aus zwei polar entgegengesetzten Strömenund zwei entsprechenden Generatoren. Reguliert werden

die beiden Pole durch die Sexualorgane und die Zirbel-drüse, und wenn sie sich in Resonanz befinden, sind siein der Lage, Entladungen auszulösen, die auf individuel-ler, organismischer Ebene den Polarlichtern entsprechen.Werden diese Entladungen bewußt erzielt- d. h. in Reso-nanz mit dem elektromagnetischen Feld, wie dies mit Hilfevon solaren Zellen und Kristallen geschieht-, dann kanndie freigesetzte Energie zu einem »Aufleuchten« unsererpersönlichen Aura führen. Wenn wir uns dergleichenEntladungen beispielsweise zum Zwecke der Hitzeer-zeugung oder zur Befriedigung kinetischer Bedürfnisse

zunutze machen, können wir auf unser Bedürfnis nachmechanischen Apparaten verzichten und uns gleichzeitigeinen Genuß gönnen, von dem unsere gegenwärtige Kul-tur gemeinhin nichts weiß. Auf diese Weise können wiranfangen, unsere Sinnes-Häuser zu errichten. Sie sindzugleich Tempel des Solarkörpers, innen wie außen - ge-mäß dem Wort von Sir Thomas Browne, der einmal vorlanger Zeit, als die heutige Wissenschaft noch in den Kin-derschuhen steckte, aussprach: »Wir leben gleichsam voneiner unsichtbaren Sonne, die in uns brennt. «

Wenn wir aus dieser Einstellung heraus unsere Häu-

ser der Sinne errichten, dann werden wir zu der Erkennt-nis kommen, daß die Sonne unser höherer Geist ist, dannwird das neue Sonnenzeitalter anbrechen. Eine neue Welt-anschauung wird geboren sein, ein strukturiertes Gewe-be, zusammengesetzt aus lauter resonatorischen Felderngrößeren oder kleineren Ausmaßes. Ausgehend von un-serem Verständnis, daß Energie und Information nichtsals Transduktionen universaler Konstanten sind, konzer-tiert durch einen einfachen Operationsplanharmonikalischer Frequenzen, werden wir eine Technikschaffen, die einerseits auf der ganzen Erde eingesetzt wird,

andererseits aber ganz der Regie des einzelnen überlassenbleibt. Wir werden Gruppenzellen bilden, deren Zusam-menhalt durch Techniken kunstvoll gestalteter sensori-scher Verschmelzung gewährleistet wird; wir werden wienie zuvor die Fertigkeit erlernen, uns frei durch ein Welt-all zu bewegen, das ebenso abwechslungsreiche Dimen-sionen wie nie gekannte Empfindungen für uns parat hält.

Sobald wir die Neuen Maya sind, sobald wir endlichunsere verkrampfte Weltanschauung abgestreift, dieSchwelle von Historie zu Post-H istorie überschritten unddie neue Imprägnation empfangen haben, wird nieman-dem die Kenntnis vorenthalten werden, wie man - er odersie - sich des eigenen Lichtkörpers bedient. Denn still-schweigend gilt die Prämisse, daß die volle Nutzung der

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elektromagnetischen Batterie der Erde davon abhängt, daßalle - bis auf den letzten Einzelorganismus auf Erden -daran angeschlossen sind. Im gleichen Maße, wie das In-dividuum kollektiver wird, wird das Kollektiv individu-eller werden. Je mehr Individuen ihre Bewußtheit in dieelektromagnetische Batterie der Erde einfließen lassen,desto mehr Individuen werden bei ihren täglichen Ope-rationen den Segen solarer Erkenntnis und Intelligenzerfahren. Auf diese Weise kann die totale Synchronisati-on, auf die uns der 5200-Tun-Strahl vorbereitet, in größ-ter Schnelligkeit vonstatten gehen, kann die galaktischeEingliederung der Erde im Jahre 2012 n.Chr. (13.0.0.0.0)Wirklichkeit werden. Die Aufforderung, großherzig alleIndividuen einzuschließen und sie mit ihrer vollen bio-elektromagnetischen H öchstleistung in Gruppen zusam-menzuschließen, die wiederum allesamt an die elektro-magnetische Batterie der Erde angeschlossen sind, dieseAufforderung kommt direkt von der Sonne selbst - vonAHAU KINICH; die Ägypter nannten ihn RA oder denObersten Sonnenherrscher. Wundern wir uns daher nicht,wenn wir nach dem Jahre 1992 entdecken, daß die Abge-sandten der Sonne, die neuen bio-regionalen AH KINES,unter uns ihre Stellungen beziehen, um uns zu helfen,das Himmelreich auf Erden einzurichten. So werden wirdenn gut auf das Ende des evolutionären Zyklus von 26000 Tun vorbereitet sein. Und so wie einst Menes denBeginn des Großen Zyklus mit der Vereinigung von Ober-und Unterägypten besiegelte, wird dessen triumphalesEnde durch die elektromagnetische Vereinigung vonNord- und Südpol der Erde besiegelt werden.

Nachdem ich mich oben mit den allgemein wissen-schaftlichen Aspekten des Neuen Sonnenzeitalters befaßthabe, wollen wir nun auch einen Blick auf den spirituell-kreativen Lebensstil werfen, der sich durch die Anwen-dung der neuen psycho-solaren, resonatorischen Techno-logie entfalten wird. Denn ohne spirituelle und kreativeGrundlagen wird das neue Solarzeitalter scheitern undzu einer weiteren Form von mißbrauchter Cleverness ver-kommen. Die menschliche Lebensweise wird sich bis 1992in kleinen Zellen - bioelektromagnetischen Sporen - or-

ganisiert haben und mit der Zeit immer mehr an den Stilder ausgedehnten Sippe erinnern, der für die prähistori-sche Phase typisch war. Die Kleinfamilie dagegen, die sotypisch war für die industrielle Spätzeit, wird mehr undmehr versiegen und sich auflösen. Auf der einen Seite wirdviel Wert auf individuelle Ungebrochenheit gelegt wer-den, auf der anderen Seite aber auch auf individuelle undkollektive Teilnahme an den neuen Bereichen, die sichdurch die Häuser der Sinne entfalten. Jede dieser Zellenwird wie ein menschlicher Körper im Großen sein, dennein und derselbe Schaltkreis aktiviert jetzt den Lichtkörper

des einzelnen, der Gruppenzelle und des Planeten Erde.Eine ganz besondere Aufgabe der neuen Wissenschaft wirddarin bestehen, Hilfsdienste bei der genauen Lokalisie-rung all der Punkte auf unserem Planeten zu leisten, die

die Resonanz des großen Ganzen maximal steigern kön-nen, bevor sie an die Zellgruppen weitergeleitet werden.

Im Zentrum jeder lokalen Kommune wird sich einSonnentempel befinden, ein einfacher und doch elegan-ter Bau für die Meditation und zum »Auftanken« vonEnergie. Unmittelbar im Anschluß an den Sonnentempelwerden die Häuser der Energie und Information liegen:

Solar-kristallene Lichtdächer bilden einen Ring um einmit Computern ausgestattetes Nervenzentrum, das gleich-zeitig Bildungszentrum ist und die lokale bio-elektroma-gnetische Spore mit allen anderen Zellgruppen auf derErde verbindet. Hier und da ragen zwischen Gärten, woTechniken intensiver Landwirtschaft und leichter Indu-strie praktiziert werden, die strahlend schönen Bauten derHäuser der Sinne auf. Und hieran anschließend, orga-nisch sich ausbreitend wie ein Strahlennetz, kommen dieHäusergruppen der Wohnbezirke.

Der äußeren Form nach spiegeln die Häuser der Sin-ne das Strahlmuster des Lichtkörpers wider, werden abervon Klima zu Klima variieren, was zu einem großen stili-stischen Abwechslungsreichtum auf der global einheitli-chen Grundlage sachlicher Zweckdienlichkeit führt. Indiesen Häusern der Sinne wird sensorische Bereicherung- wie wir sie uns heute etwa von Stereo-Kopfhörern undGroßkinos versprechen mit einer intensiven, totalen per-sönlichen Beteiligung einhergehen, die sich aus der Hin-gabe ans Ritual und aus der rückhaltlosen Vertiefung insSinnliche erklärt. Das, was in diesen Häusern geschieht,

wird die Hauptschlagader sein, die uns mit der elektro-magnetischen Batterie des Planeten verbindet. Statt je-den Morgen um neun Uhr am Arbeitsplatz anzutreten,werden wir uns tagtäglich an die festliche Aufgabe ma-chen, die rituell-sensorische Verbindung mit den solarenund galaktischen Wellenlängen herzustellen. Durch sen-sorische Verschmelzung - d. h. die Kombination der ver-schiedenen Sinne in der Erfahrung der Synästhesie - wer-den wir eine synergetische Steigerung von Energie undFreude erreichen.

Die Muße, uns dies leisten zu können, wird sich auf 

ganz natürliche Weise einstellen. Denn inzwischen wer-den wir uns einer überflüssigen militärischen Wirtschaftentledigt haben, ebenso wie wir auf die Herstellung un-nötiger, ja toxischer Verbrauchsgüter, produziert ohneRücksicht auf die Existenz des Lichtkörpers, verzichtethaben. Wir werden uns so einfach wie möglich von denProdukten unserer unmittelbaren Umgebung ernährenund allen überschüssigen Reichtum in die Forschung, dieErziehung und künstlerische Produktion stecken, wie essich für die Errichtung eines gesunden kollektiven Orga-nismus gehört, der sich in resonatorischer Übereinstim-

mung mit der Sonne und via Sonne mit dem galaktischenHerzen Hunab Ku befindet.

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Außer der Steigerung der sinnlichen Freuden wird esin gleichem Maße zu einer Verbesserung unserer Fähig-keiten kommen, parapsychologische oder, wie man heu-te sagt, paranormale Kräfte einzusetzen. Jeder Menschwird ganz konkret zu einem channel - einem Medium -werden; und das, was wir heute unter parapsychologi-schen Wahrnehmungen oder channeling verstehen, wirdsich im Vergleich zu unserem tatsächlichen Potential wieKinderspiele ausnehmen. Statt mühselig abgedroschenepast lives-Archetypen aus der Versenkung hochzuholen,die sich in einer gekünstelten Geisterstimme kundtun,werden wir die Sterne direkt »empfangen«. Wir werdensehen, daß es sehr viel mehr Spaß und Abenteuer bringt,gemeinsam auf interdimensionale Kreuzfahrten zu gehen,zumal solche Abenteuer auch unser Hineinwachsen in diekollektive Synchronisation des Erd-Lichtkörpers fördern.Nun, da unsere so lang schon vernachlässigten Sinnes-felder als Nahrung für den Lichtkörper erschlossen sind,werden wir endlich erkennen, daß auch die UFOs nichts

weiter sind als Phänomene einer Zwischendimension -irdisch hervorgebrachte, galaktisch programmierte elek-tromagnetische Zellen, die uns die Erde selbst zu unsererErziehung schickt.

Gleich den Maya, unseren Vorgängern, werden wirbegreifen, daß der Weg zu den Sternen durch die Sinneführt und daß der richtige Einsatz unseres Gehirns alsselbsttätiger Kontrollmechanismus uns dabei helfen wird,zu anderen Ebenen oder Dimensionen des Daseins über-zuwechseln.

Diese Daseinsebenen oder -dimensionen, die im Au-genblick nur von den UFOs frequentiert werden, sinduniversell zugänglich und sind somit der gemeinsame Bo-den, auf dem sich Intelligenzen aus verschiedenen Sekto-ren der Galaxie begegnen können. Wie eine Spore mitvielen Stockwerken nimmt sich der eine große zentraleKanal aus; er verkörpert das Modell zu unserem »neuen«galaktischen Heim und ist zugleich das »Verkehrsmittel«,mit dem wir uns auf die verschiedenen Ebenen des elek-tromagnetischen Ozeans begeben können; denn um die-se eine Achse sind die verschiedenen Daseinsebenen grup-

piert: die individuelle, die kollektive, die planetarische,die solare, die stellare Ebene - bis hin zur Code-Matrixund zum galaktischen Kern.

Im gleichen Maße, wie immer mehr Menschen ler-nen, durch die geschickte Ausnutzung resonatorischerOberton-Frequenzen die galaktische Mittelachse zu be-fahren, werden wir mit einem umfassenderen Leben ver-schmelzen. Durch den direkten psycho-sensorischen Kon-takt mit Perspektiven, die realer und unvorstellbarer sindals alles, was wir durch unsere Radioteleskope erahnenkönnen, sterben all die alten Werte eines natürlichen To-des, die uns heute noch angstlich an Orte und Namenbinden. Je mehr wir an deren Stelle die Bedeutungsfülleerfahren, desto tiefer werden uns Selbstlosigkeit und Mit-

gefühl in ihren Bann ziehen. Als resonatorische Weltraum-fahrer werden wir den Großen aus unseren Mythen be-gegnen, und die Traum-Zeit wird uns in ihre ganze fein-gesponnene Pracht einhüllen. Techniken und Einsichten,entwickelt aus den großen mystischen Traditionen, wer-den uns mehr beschäftigen als alles andere, und an derSchwelle, wo wir früher in Todesangst dahinsanken, wer-den wir jene Dauer des Seins wiederentdecken, die ausuns allen ein gleiches Ganzes macht.

Auf diesem Weg zu unserem universalen Dasein kön-nen wir die Kraft dessen, was wir heute Musik, Gesangund Klangharmonie nennen, nicht hoch genug veran-schlagen. Aus kollektiven Klang-Häusern der Sinne -radio-sonischen Tempeln - werden sich Obertonreihenerheben, die uns das Himmelreich auf Erden offenbaren.Wenn wir begriffen haben, daß »Raumfahrt« nur eineFunktion höherer Obertonfrequenzen ist, in die wir kol-lektiv eingestimmt sind, werden wir gleichzeitig immer

tiefere Schichten der Erinnerung bloßlegen können. Alsprimäre Resonanzfrequenz wird sich »Erinnerung« alsdasjenige Strahlungsmuster entpuppen, das alle Ebenendes Daseins und Bewußtseins miteinander verknüpft.Durch dieses Wissen - zum Klingen gebracht als tönen-der Widerhall kollektiver Synchronisation - wird sich derPalast universeller Erinnerung auftun. Sternenfelder wer-den verschmelzen, und die Brecher der kosmischen Schöp-fung werden über das Bewußtsein der Menschheit hin-wegrollen.

Dann, wenn wir wieder durch unsere Sinne leben, wird

uns endlich jene kollektive Traum-Zeit bewußt, die dieEingeborenen so verehren. Reitend auf den pulsierendenWellenlängen unserer Neuralschaltnetze werden wir wie-der mit den anderen Reichen in Kommunion treten: demMineralreich, dem Pflanzenreich, dem Tierrich und denHöheren Ordnungen des elektromagnetischen Ozeans.Unser Leben wird, wieder eingegliedert in den Kontexteiner größeren, natürlichen Hierarchie, die naturhafteWiderstandskraft des Schamanen mit der Sinnenfreudedes mittelalterlichen Hoflebens vereinen, und aus allemwird eine innewohnende Bio-Luminiszenz strahlen, von

der die heutige Elektrizität nur ein schwacher Abklatschist. Die Menschheit wird wieder ein Königreich sein,aber eines, das im Dienste der Sonne steht und dessenGrenzen die Grenzen des Planeten Erde sind.

Gestraft und weise geworden durch unser historischesIntermezzo mit der Maschine und dem Gespenst nuklea-rer Experimente, wird der höchste ethische Wert im NeuenReich der Adel des Geistes sein. Der demokratische Wertder Individualität wird jedoch keineswegs verschollen sein.

Vielmehr wird sich ein neuer Stellenwert der Indivi-

dualität im Rahmen der galaktischen Hierarchie durch-setzen. Das Beispiel der Krieger-Schamanen, die als erstevon der Historie zur Post-Historie übersetzten, wird sichals das allgemeine Lebensideal verbreiten.

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Chroniken von lyrischer Schönheit und epischen Aus-maßen werden sich aus der tagtäglichen kollektiven Ein-stimmung wie von selbst entfalten. Und der geschäftigeInformations- und Warenaustausch, den die Kaufleute desLichts auf dem Marktplatz treiben werden, wird ständigdurch Theater, Tanz und Gesang belebt sein.

Und sollte noch jemand fragen, wie denn das alles zu

verwalten und zu regulieren sei, dann dürfen wir nichtden gemeinen Menschenverstand und die gewöhnlichemenschliche Einsicht unterschätzen, die durchaus ihreRolle spielen werden - unter Einfluß und Anleitung einesRates für Solare und Irdische Angelegenheiten. DerOperationsradius dieses Rates, dessen wichtigste Funkti-on darin bestehen wird, die Übereinstimmung der terre-strischen elektromagnetischen Batterie mit den solarenFrequenzen und Pulsationen zu überwachen (damit dieharmonikalische Resonanz des größeren Ganzen gewahrtbleibt), wird sich zwangsläufig auf alle anderen Aktivitä-

ten und Geschäfte auf dem Planeten Erde erstrecken.

In der nun folgenden Generation wird sich das Ge-sicht der Gesellschaft drastisch verändern, da das Bedürf-nis nach Krieg gegenstandslos geworden ist und die Bür-ger des Planeten Erde durch die »Kampagne für die Erde«wachgerüttelt wurden für höhere Aufgaben. Je näher dasJahr 2012 heranrückt, desto mehr wird die Erde in einnie gekanntes Summen und Vibrieren geraten. In derabschließenden Fünfjahres-Phase, von 2007 bis 2012,wird eine letzte riesen Anstrengungung unternommen,und die galaktischen Synchronisations-Crews beziehen ansämtlichen Raster-Knotenpunkten des planetarischenLichtkörpers ihre Bereitschaftsstellungen.

Unter Einsatz von spezifischen harmonikalischenDatenkombinationen, die den Lichtkörper auf individu-eller, planetarischer und solarer Ebene mit galaktischenFrequenzen synchronisieren, sorgen psychisch-solareNavigations-Teams und Synchronisations-Crews dafür,daß kein einziges Individuum von der Einstimmung aus-

geschlossen bleibt. Lehrer- und Rehabilitations-Kollegi-

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en sind in den letzten Gefängnissen und Anstalten rundum die Uhr im Einsatz. ÄrzteTeams der bio-elektroma-gnetischen Medizin kümmern sich darum, daß in denBio-Regionen jeder Bewohner bis auf den letzten Mannauf die Matrix des planetarischen Lichtkörpers einge-stimmt wird. Eingewiesen durch Monitor-Signale, dieihnen die Galaktische Allianz schickt, geben Spezialein-heiten des Rates für Solare und Irdische Angelegenheitenletzte Kommandos an die Crews der Synchronisations-operation durch . . .

Dann ist es soweit. Der einmalige Augenblick, der Au-genblick der endgültigen Synchronisation der Erde, istgekommen: die Stunde 13.0.0.0.0 des Strahls, die Voll-endung nicht nur des Großen Zyklus, sondern auch desevolutionären Interims von Homo sapiens. Unter festli-chen Vorbereitungen und ehrfurchtgebietenden galakti-schen und solaren Zeichen, parapsychisch wahrgenom-men, wird das Menschengeschlecht, in neuerlichem Ein-

klang mit dem Tierreich und anderen Reichen, den ihmzustehenden Platz in dem großen elektromagnetischenOzean einnehmen und sich dem einen, ungebrochenenKreislauf einfügen. Solare und galaktische Obertonwellenwerden das planetarische Feld der Erde überschwemmen.Endlich ist die Erde reif geworden, ihre Rolle in der in-terplanetarischen Zivilisation zu übernehmen.

Und plötzlich, wie wenn ein Hebel herumgeworfenwird, jagt eine ungeheure Volt-Dosis durch dieses end-gültig synchronisierte und vereinheitlichte Schaltnetznamens Menschheit; ja die Erde selbst wird illuminiert

sein. Ein Stromstoß, beide Pole aufladend, wird über denHimmel jagen und Nord- und Südlichter in einem einzi-gen blendenden Blitz verschmelzen. Wie ein schillernderRegenbogen wird diese polumspannende Energie die An-tipoden der Erde verbinden, und augenblicklich wird diesEreignis als äußeres Anzeichen der Vereinigung des kol-lektiven Geistes der Menschheit begriffen werden. In die-sem Augenblick der Erkenntnis werden wir kollektiv ineinen Evolutionsbereich hineinkatapultiert werden, denwir uns im Moment nicht vorstellen können.

Doch wir werden ihn kennenlernen. Wie Kleinkin-dern auf einem riesigen neuen Spielplatz wird sich unsvor unseren eigenen Augen die höchste und erhabensteVision auftun. Jegliche Absicht wird sich zu neuen Licht-ebenen der Spontaneität erhoben haben. Überall werdendie Stimmen der Galaktischen Allianz ertönen: Häupt-linge, Vorfahren, große Bodhisattwas und Heilige, wie-dergekehrte Maya, unsere eigenen, tiefsten Selbst-Wesenheiten, unser Kosmischer Spiegel, das Eine Kleidvon Zeit und Raum. Und wie aus einem Munde wird esrufen und wie von einem Ohr gehört werden: »Das Aben-teuer beginnt! «

Nun, es wird Leute geben, die werden sagen, daß ichmir da ein Phantasiegewebe zusammengesponnen habe,ein utopisches Märchen, das in so kurzer Zeit gar nichtzu realisieren sei. Aber ich habe nur mit dem »gespon-nen«, was uns die Maya zurückließen - und was überdiesin allen großen Lehren von der Unermeßlichkeit des Gei-

stes nachzulesen steht. Aus Schambhala gibt es Prophe-zeiungen, daß mit dem endgültigen der spirituellenKampfheere, die ausgeschickt wurden, den Zeit-Zyktuszu beenden, und mit der Niederlage der drei Herren desMaterialismus« ein Goldenes Zeitalter von fünfhundertJahren einziehen wird. Mögen sich also die Krieger-Scha-manen in aller Welt - während das letzte Baktun-Fraktal,dieser letzte faustische Akt, seinen düsteren Lauf nimmtund gleichzeitig die Befreiung der Erde aus selbstverschul-deter Knechtschaft immer näher rückt-, mögen sie sichein Herz fassen. Denn nur durch die offenen Tore des

Herzens kehrt die Zukunft in all ihrem Glanz zurück.

In Demut den Kindern zum Geschenk. Ich schließemit dem Ehren-Kennwort der Maya: In Lake’ch: Ich binein anderes Du.

Vollendet am 6. Oktober 1986 - 1 Imix, 12 Zotz, imÖstlichen Jahr 7 Muluc Boulder, Colorado, Zentral-Rok-ky-Mountains, Nordamerika.

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9Die kleine Fibel des

resonatorischen Paradigmas

O bwohl ihnen oft nachgesagt wird, sie seien geradezu von der Zeit besessen gewesen, gibt es im

Weltbild der Maya tatsächlich kein spezifisches Wort fürZeit, auch keine Wörter für Raum oder Materie. Abergerade aus diesem Grund eignet sich das Weltbild derMaya außerordentlich gut zu einem resonatorischen Pa-radigma, das sich nach einer Matrix richtet - im Gegen-satz zu unserem jetzigen Paradigma, das atomistisch denktund in Messungen von Raum, Zeit und Materie veran-kert ist.

Das folgende Glossar zentraler Begriffe wurde von Do-mingo Martinez’ Parapsicologia Maya (1981) inspiriertund lehnt sich leicht daran an. Es ist als Fibel desresonatorischen Paradigmas gedacht und soll den Sucherin die Lage versetzen, sich ernsthaft mit einemWirklichkeitsbild auseinanderzusetzen, das sich zwar deut-lich von dem unterscheidet, welches zur Zeit die Weltbeherrscht, wohl aber mit dem Weltbild der Post-Quantenphysik übereinstimmt, einem Paradigma, wel-ches wie das der Maya auf harmonikalischen Wellen-

gesetzen und resonatorischen Feldern beruht. Ich habedie Begriffe, soweit dies möglich war, so angeordnet, daßsich diese dynamische, nicht-materialistische Perspektiveals eine zusammenhängende Kosmologie entfaltet.

Im Anschluß an das Glossar wird in einigen wenigenAbsätzen die Bedeutung des Tzolkin erläutert, indem erin einen »holonomischen« Zusammenhang gestellt wird- mit anderen Worten nach den Gesetzmäßigkeiten ganz-heitlicher Systeme (Holonomie) beurteilt wird.

Glossar der Schlüsselbegriffe der MayaHunab Ku. Der Eine Spender von Bewegung und Maß.Das Prinzip intelligenter Energie, die das gesamte Uni-versum, ob belebt oder unbelebt, prägt und belebt.

Huyub Caan (Humcaan). Herz des Himmels. Himmli-scher Erbauer, kosmisches Planungsprinzip.

Kin. Die Sonne. Hauptvermittler HUNAB KUs für unserSonnensystem. Tag. Harmonikalische Grundeinheitoder Welleneigenschaft.

Kinan.Sonnenkraft. Höhere spirituelle Energie. Sonnen-

geist oder auch das universell verfügbare Medium zurKanalisierung höherer parapsychischer Energie auf un-serem Planeten.

Tin Kinantah. Eigenschaft der geistigen Übertragungs-energie, eine höhere, solar-verbundene Energie, die ge-wisse Arten parapsychischer oder paranormaler Phä-nomene erklärt.

Kinich Ahau. Herr der Sonne. Galaktischer Oberauf-seher, der erleuchtete Sonnengeist oder Geist des Lich-tes.

Ahau Kines (auch Ah Kin, Ah Kines). Herren der Son-ne. Priester der Sonne. Auguren der Harmonie, Seher.

Baaxten. Fähigkeit, Energie zu projizieren, aber auchdie Auswirkung projizierter Energie.

Pax. Kosmische Pause oder Unterbrechung. Die Machtder Musik.

Pixan. Was sich in einer konkreten Form manifestiert»Geist«.

Tin uila luun tul pixan. Eine Seele, einen Geist sehen.Das Manifestierte erkennen.

Kuxan Suum. Straße zum Himmel, die zur Nabelschnurdes Universums führt. Unsichtbare, galaktische Lebens-

blutbahnen, die von KIN, der Sonne, weitergeleitet wer-den.

Caan. Himmel.

Can. Schlange, Energie, vier. Vierfache Energiewellen-Funktion: Schwerkraft, elektromagnetische Kraft, star-ke Kraft und schwache Kraft (die beiden letzteren bil-den gemeinsam das biopsychische Feld bzw. PSI). (Imchinesischen I Ging entsprechen die vier Energiewellen-Funktionen der Reihe nach dem Jungen Yin, dem Jun-gen Yang, dem Alten Yang und dem Alten Yin.)

Nac. Gegenteil von CAN: Grenze, Formprinzip.

Cannac. Prinzip, daß es keine Form ohne Geist (undumgekehrt) gibt. Die Komplementärbeziehung zwischenEnergie und Form. Auch: das zu Lernende.

Tumen. Ursache und Wirkung. Prinzip kausaler Ver-knüpfung.

Cuxtal. Zur Oxydation gelangen (CAXUM). Lebenser-zeugendes Prinzip.

Canil Cuxtal. Schlange des Lebens. Energie, die zurOxydation gelangt bzw. eine Form annimmt, die die En-ergie in Schranken verweist. Von daher: Leid als primä-

re Lebenseigenschaft.Winclil. Menschliches Wesen. WINK - Knolle, Wurzel.LIL - pulsierend; von daher: menschlich. Kosmisch pul-

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sierende Wurzel oder Resonanzkörper.

Ci’zin. Strahlung, Strahl, Psyche. Spezifische Energie-projektion, Persönlichkeit.

Et P’iz. Unser Maß. Karma-Gesetz, Ausgleich.

K’Ochil. Das, womit wir geboren werden, womit wir ster-ben. Karmischer Bodensatz, der das individuelle Schick-sal bestimmt.

Yacunah. Liebe, gleichzeitig Leiden. UnentrinnbarerStechschmerz der Existenz.

In Lak’Ech. Ich bin ein zweites Du. Prinzip universellerLiebe und Mitgefühl.

Chan. Eigenschaft der Intelligenz. Intellekt.

Chicchan. Reptil. Instinkthafter Geist. Primärintelligenz.

Chanes. Die ersten Kinder der Sonne. Galaktische Bo-ten.

Itzaes. Die ersten Kinder des Wassers. Die Atlanter.

Hob, Hool. Kopf, Gedanke. Geist oder geistige Fähig-

keit.Nenhool. Spiegel des Geistes. Alles ist Abbild seinerselbst. Prinzip des NAQUAL oder Lichtkörpers, des spi-rituellen Doubles.

Panche Be. Die Wurzel der Wahrheit suchen. Natürli-cher Pfad der Existenz.

Men. Glauben, erschaffen, handeln. Höhere geistigeKraft, die PIXAN, die spirituelle Energie, zum Ausdruckbringt und von K1NAN, dem höheren Solargeist, ver-mittelt wird.

H’Menes. Zauberer, Magier, Heiler. Die, die in MENbewandert sind.

H’Pulyahes. Fußvolk des Bösen. Mißbraucher der En-ergie.

Dzac. Arznei, Gift.

Ol, Olal. Belebtheit. Wille, Eigenschaft des Geistes(PIXAN), die sich in belebten Ausdrucksformen zeigt.

Ol Uolah. Geist des Willens, ausgeübt in Übereinstim-mung mit dem Gesetz von Ursache (TUMEN) und Wir-kung (ET P’IZ).

Luk’an Tumen Can. Träger der Schlange. Die Einge-

weihten. Tucu’t. Denken, verehren.Than. Wassertropfen. Macht des Wortes.

Hel, Gel. Ei, Null, Ausgangspunkt der Transformation.

Canhel. Die sich selbst transformierende Schlange. Dra-che. Gesamtheit der vierfachen Energie, manifestiertals sich selbst verwandelndes Energiewesen.

Che, Te. Baum. Te-Otl. Baumgeist. Göttliche Energie.Yax. Grün. Macht der Erneuerung.

Yaxkin. Der Mittelpunkt. Quellenlose Quelle. Ort derErneuerung.

Yaxche. Ur-Baum. Achse des Alls. Mystische Säule.Mensch als channel, d. h. durchlässiges Medium.

Baal Che. Baum-Ding, d. h. Tier, Tiermacht. Tok’Zah.

Akkupunktur.

Hup Kiix. Mit Nadeln durchstechen. Xich. Nerv. Elek-trisches Schaltnetz.

Zuvuya, Zuyuya. Kreislauf, durch den alle Wesen zusich selbst zurückkehren. Dreizehnter oder höchsterHimmel. Irdischer Eintrittspunkt. Sprache der KATUNS,Grammatik der Harmonie.

Tzolkin. Zählung von Tagen. Heiliger Kalender. Kos-mische Matrix. Harmonikalischer Universal-Modul, der jeder möglichen Verwandlungsform von HUNAB KU -des Einen Spenders von Bewegung und Maß - gerechtwird.

Bewegung - d. h. das lebensspendende Prinzip von En-ergie - wird durch die Zahl Dreizehn symbolisiert,OXLAHUN. Jede Zahl von eins bis dreizehn wird alsdie Puls-Emanation einer spezifischen Energiequalitätangesehen, die den Möglichkeiten des Seins ihre inne-wohnende Struktur und Bedeutung verleiht. Da die Zahl13 alle vorausgehenden zwölf Zahlen einschließt, sym-bolisiert sie die allen Dingen innewohnende Kraft undBewegung. Sie ist die Zahl des höchsten Himmels, dieQuelle galaktischer Daten.

Maß - d. h. das formgebende Prinzip von Energie - wirddurch CAN, die Zahl Vier, symbolisiert. Dieser Zahlwerden die vier primären Wellenfunktionen beigemes-sen: Schwerkraft - Anziehung; Elektromagnetik - Strah-lung; starke Kraft - (übersinnliche) Aussendung; undschwache Kraft- (übersinnlicher) Empfang.

Die 4, Symbol für Maß, multipliziert mit der 5. Symbolder Grundstruktur der Matrix (ein Punkt in der Mitte, vierPunkte an den Ecken), ergibt 20. Der TZOLKIN - derHarmonikalische UniversalModul - ist im Grunde eineMatrix, die sich aus den verschiedenen Kombinationender zwei Schlüsselzahlen Dreizehn und Zwanzig (4 x5) ergibt. Somit besteht der TZOLKIN, die Matrix allermöglichen Pulsationen, aus 260 Kombinationen.

Die dreizehn senkrechten Säulen des TZOLKIN sym-bolisieren das Prinzip der Bewegung; die zwanzig hori-

zontalen Säulen symbolisieren das Prinzip des Maßes,verstanden als fünf rotierende Sequenzen von je vierStellungen oder Matrix-Positionen.

Obwohl der Tzolkin im allgemeinen als der 260tägigeHeilige Kalender betrachtet wird, wobei sich die ZahlenEins bis Dreizehn zwanzigmal wiederholen (als Sequenzder zwanzig Heiligen Zeichen), stellt er in Wirklichkeitsehr viel mehr dar. Weil er die Harmonikalische Univer-sal-Matrix ist, ist er ebenfalls der Modul für die PSI-BANK, des »Memory«-Feldes der Erde.

Acht dieser5 Module machen die PSI-BANK aus, vierpro Polarfeld, wobei 4 wiederum Symbolzahl für Maßist. Sechzehn Tzolkin (als Anzahl von Tagen verstan-

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den) entsprechen 11,3 Jahren: Das ist die durchschnitt-liche Halbzeit der binären Sonnenflecken-Zyklen (alsovom Beginn der Bewegung bis zur Kehrtwende amSonnenäquator gerechnet). 11,3 multipliziert mit 23 -d.h. der durchschnittlichen Gesamtdauer eines binärenSonnenflecken-Zyklus - ergibt 260, die Anzahl von Ein-heiten im Tzolkin, dem HarmonikalischenUniversalModul.

Als Großkalender betrachtet, beschreibt der Tzolkin denGROSSEN ZYKLUS DER MAYA oder das Hologrammder Zeit. Dieser Zyklus, der 5125 Erdjahren entspricht,beginnt mit dem Erdjahr 3113 v. Chr. und dauert biszum Jahr 2012 n. Chr., nach unserem gegenwärtigenKalender gerechnet. Er besteht aus 13 Baktun-Zyklenvon je zwanzig Katuns; jeder Baktun umfaßt eine Dau-er von 394 Jahren. Er besteht außerdem aus zwanzigAHAU-Zyklen von je dreizehn Katuns, mit einer Dauervon 256 Jahren pro Zyklus.

Wenn wir vom Großen Zyklus sprechen, sollten wir dasWort »Kalender« mit Vorsicht betrachten. »Hologrammder Zeit« wäre der Weltanschauung der Maya sehr vielangemessener. Mit anderen Worten sollte der GroßeZyklus - parallel zu der Betrachtungsweise des Tzolkinals Harmonikalischer Universal-Modul aller Kombinati-onsmöglichkeiten von Bewegung und Maß - als das Ho-logramm aller zivilisatorischen Möglichkeiten angese-hen werden, das es uns ermöglicht, dieharmonikalischen Kalibrationen vorzunehmen, die denirdischen Evolutionsprozeß im Kontext des galaktischenProgramms untersuchen. Der Zweck des Hologrammsder Zeit ist es, durch eine sich manifestierende Intelli-genz den MYSTISCHEN KÖRPER DES PLANETENERDE herzustellen. Dieser mystische Körper der Erdeist die BINÄRE DRILLINGS-KONFIGURATION DER 52EINHEITEN oder auch der WEBSTUHL DER MAYA,der im Tzolkin, dem Harmonikalischen Universal-Mo-dul, enthalten ist und ihm seine einzigartige Strukturverleiht.

Da das Hologramm der Zeit, der 5125 jährige Große

Zyklus, mit dem Schlüssel-Modul des irdischen»Memory«-Feldes, der Psi-Bank, identisch ist, läßt sichdas Hologramm der Zeit auch als ein spezifischesExperimentierfeld betrachten, auf dem gewisse univer-selle Erinnerungsmuster durchgespielt werden. Das ge-schickte Ausspielen dieser Erinnerungsmuster führt zurerfolgreichen Konstruktion des Mystischen Körpers derErde. Dieser Mystische Körper ist der Aspekt KINAN,der Sonnengeist oder die Höhere Geistige Kraft, nun-mehr vereint mit einem seiner Kinder- in unserem Fallemit dem Planeten Erde.

Besonders sollte man festhalten, daß dieser unser Pla-net nach der Zeitrechnung des Großen Zyklus vor sei-nem unmittelbaren Eintritt in den 260. Katun (1992 n.

Chr.) steht, der gleichfalls der 52. Katun des MystischenKörpers ist. Dieser Katun ist es, in dem sich derdreizehnte Pulsations-Strahl manifestiert und der vondem zwanzigsten Zeichen, AHAU (Sonnengeist), be-herrscht wird. Ob der Mystische Körper vollendet undKINAN (die Höhere Geistige Kraft) auf dem PlanetenErde Einzug halten wird, hängt ganz entscheidend da-von ab, ob wir das Hologramm der Zeit ebenso wie dieresonatorischen Strukturen und Erinnerungsmuster imallgemeinen verstanden haben.

Es ist nicht schwer, das Hologramm der Zeit und dieresonatorischen Strukturen im Sinne des Tzolkin zu ver-stehen. Als Harmonikalischer Universal-Modul steht unsder Tzolkin nicht ferner als unsere genetische Zusam-mensetzung und die Funktionen unseres eigenen Kör-pers - WINCLIL, die kosmische vibratorische Wurzel.

Da jeder der acht Moduln der Tzolkin-Psi-Bank-Matrix

in acht gleiche Teile aufgeteilt werden kann, sind alle64 (8 x 8) SchöpfungsEinheiten des DNS-Feldes, d h.der Datenbank der irdischen Genetik, im Gesamt derPsi-Bank-Matrix untergebracht. Darüber hinaus ent-spricht die Dreizehn, die Zahl der Bewegung, den drei-zehn Hauptgelenken des Körpers: Schultern, Ellenbo-gen, Handgelenke, Hüften, Knie, Fußenkel und - korre-spondierend zur mystischen Säule - Hals und Wirbel-säule. Der Vier, Zahl des Maßes, entsprechen die bei-den Arme und Beine, während der Zwanzig (4 x 5) diezwanzig Digitalien entsprechen - zehn Finger und zehnZehen. Den 52 Einheiten der BINÄREN DRILLINGS-KONFIGURATION entsprechen die 52 Meridien-Punk-te - 26 auf jeder Körperhälfte.

Da die Codestruktur der 64 DNS-Nukleide mit der binä-ren CodeSprache des I Ging identisch ist, besteht eineenge Beziehung zwischen dem achtteiligen Tzolkin/Psi-Bank-Schlüssel und dem I Ging als Lebenskodex. DerGrund für diese Verbindung ist darin zu suchen, daßder Tzolkin der aus sich existierende HarmonikalischeUniversalModul ist und somit die Matrix-Vorgaben so-wohl für die DNS wie für das I Ging enthält. Diese Sy-

steme - Tzolkin, DNS und I Ging sind allesamterinnerungs-erzeugende Matrizen, deren Codes als ein-fache Zahlenrelationen erscheinen. Die Erinnerungs-muster aufzuschlüsseln, die in diesen Codes beschlos-sen liegen, ist zum jetzigen Zeitpunkt in der Geschichteder Menschheit unsere dringendste Aufgabe. Gelingtes der menschlichen Intelligenz, diesen Codes auf denGrund zu kommen, dann hat sie vielleicht bis 1992 - biszum Zeitpunkt des Eintritts in den 260. Katun und derManifestation des dreizehnten Pulsationsstrahles imZeichen AHAU - auch begriffen, wie der Bauplan

KINANs, des Mystischen Körpers der Erde, beschaffenist.

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10Das harmonikalische

Zahlensystem der Maya

D as Zahlensystem der Maya basiert auf einer binären, exponentiell fortschreitenden Zahlenrei-

he mit 20 als Grundzahl. Das gesamte System infinitesi-maler binärer harmonikalischer Progressionen wird alleindurch drei Zeichen notiert:

1. ein Punkt, der für einzelne Einheiten steht;

2. ein Balken, der für fünf Einheiten steht;

3. eine spezifische Muschelform, die für Null steht odereine Position oder einen Schlußpunkt bezeichnet.

»Binär« (vgl. die Vorsilbe bi = zwei) heißt dieses Sy-stem deshalb, weil numerologisch gesehen 20 den Grund-wert 2 hat. Und weil es ein Zwanziger-System ist, d.h. 20sein Basis-Faktor ist, operiert die Mathematik der Mayamit der universell gültigen binären Progression. Wenn sicheine Einheit (ein Punkt) also in der ersten Position befin-det, steht sie für 1; in der zweiten Position steht dann einPunkt für 20; in der dritten dann für 20 x 20, also 400,und so weiter. Für die ersten dreizehn Positionen ent-spricht der Zahlenwert eines Punktes je nach Position alsoder folgenden Zahlenprogression:

1. Position 1 x 20 =

2. Position 20 x 20 =

3. Position 400 x 20 =

4. Position 8000 x 20 =

5. Position 160000 x 20 =

6. Position 3 200 000 x 20 =

7. Position 64 000 000 x 20 =

8. Position 1280000000 x 20 =

9. Position 25 600 000 000 x 20 =

10. Position 512 000 000 000 x 20 =

11. Position 10240000000000 x 20 =

12. Position 204 800 000 000 000 x 20 =

13. Position 4 096 000 000 000 000 x 20 =

Obwohl wir bei dieser Progressionstabelle auch dieNullen mit dargestellt haben, genügt es beim Umgangmit dem harmonikalischen System, nur mit der Grund-zahl zu arbeiten, denn in Wirklichkeit bezieht sie sich auf eine Frequenz, die sich in jeder beliebigen Oktave zum

Ausdruck bringen kann. Durch die universelle binäre Pro-gression, die ihm zugrunde liegt, gewinnt des System derMaya eine harmonikalisch-exponentielle Dynamik, die

dem Dezimalsystem, dem Zehnersystem, das heute allge-mein in Gebrauch ist, völlig fehlt. Im Dezimalsystembleibt die Grundzahl 1, egal wie oft sie mit sich selbstmultipliziert wird, immer = 1, während im Zwanziger-system die 2, mit sich selbst multipliziert, die oben de-monstrierte unendliche binäre Progression ergibt.

Meist wird angenommen, daß die Maya dieses Systemdazu benutzten, um Epochen oder Zeitzyklen aufzuzeich-nen. Aber weil das System eine harmonikalische binäre

Progression von universeller Geltung ist, können sich dieZeichen auch auf das binäre ObertonWellensystem be-ziehen, durch welches sich die Phänomene im Raummanifestieren. Mit anderen Worten bestimmen die glei-chen harmonikalischen Gesetze sowohl die Periodizitätvon Bewegungen in der Zeit wie die Periodizität vonManifestationen im Raum. Und diese harmonikalischenGesetzmäßigkeiten werden wiederum von ein und der-selben - da universellen - binären Progression bestimmt.Somit sind letzten Endes die Harmoniegesetze des Rau-mes von den Harmoniegesetzen der Zeit nicht zu unter-

scheiden.Um nun dieses System auch bei der Berechnung von

zeitlichen Grundzyklen auf dem Planeten Erde anwen-den zu können, modifizierten es die Maya so, daß es den

 jährlichen Umlaufbahnen unseres Planeten um die Son-ne genauer entsprach.

In der modifizierten Fassung für die Berechnung irdi-scher Zeitzyklen ist also folgende Progression maßgebend:

1:20:360:7200:144000:2880000 usw., wobei dieGrundeinheit 1 = 1 Tag darstellt.

Diese Progression entspricht nun bezeichnenderweiseder harmonikalischen Frequenzreihe des Lichtes (144 =harmonikalische Frequenz des Lichts, 72 = deren halbeSinuskurve, 288 = harmonikalische Frequenz des Polar-lichts. Die harmonikalische Frequenz 288 ist, nebenbeibemerkt, die harmonikalische Lichtfrequenz der Erde, 144für jeden Pol).

Da die modifizierte Zahlenreihe, mit der die Mayadie Zeit berechnen und bei der die dritte Position (400)durch 360 ersetzt wird, mit der Progression derharmonikalischen Frequenz von Licht identisch ist, ge-winnen die sogenannten kalendarischen Zahlenangaben,die so reichlich auf den Artefakten der Maya anzutreffen

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sind, eine neue Bedeutung. Diese Berechnungen könnenso nämlich zugleich als kalendarische Zählungen (ange-fangen beim Stichtag 13. August 3113 v. Chr. bzw.0.0.0.0.0) und als Kalibrationen der harmonikalischenFrequenzen des Lichts gelesen werden.

Während die universelle binäre Progression Zweier-werte enthält, die Oktave inbegriffen, schließt die Pro-

gression der harmonikalischen Frequenz von Licht auchDreier-, Neuner- und Achterwerte ein, wobei die 8 unddie 9 die Hauptfaktoren der harmonikalischen Licht-frequenz sind, z. B. 72 = 8 x 9, 144 = 8 x 9 x 2, 360 (dieAnzahl von Graden in einem Kreis) = 40 (5 x 8) x 9.

Neben der 20 (4 x 5) ist die 13 die zweite Schlüssel-zahl, wenn nicht gar die Schlüsselzahl imharmonikalischen Zahlensystem der Maya. Als primäreZahl ist 13 der Koeffizient bzw. die Konstante imharmonikalischen System. Damit ist sie die Grundein-heit, die den Heiligen Kalender, den Tzolkin der 260 Ein-

heiten, beherrscht, der sich aus den beiden Koeffizientendes Systems, 13 und 20, ergibt. Der augenblicklich lau-fende Erd-Zeitzyklus wird auch als ein Zyklus von drei-zehn Baktuns berechnet. Die fünfte Position wird Baktungenannt. Ein Baktun umschreibt einen Zeitraum vonknapp 400 Jahren. Somit umfaßt ein Zyklus von drei-zehn Baktuns einen Zeitraum von knapp 5200 Jahren.Auf der Tabelle der modifizierten Zeitzählung erhält derBaktun den Wert von 144 000 Einheiten - was gleichzei-tig der Zahlenwert der harmonikalischen Frequenz vonLicht ist. Die Sequenz der jetzt laufenden dreizehn

harmonikalischen Licht- bzw. Baktun-Zyklen, die im Jahre3113 v. Chr. begann, endet am 21. Dezember 2012 n.Chr.

Die Identität der harmonikalischen Lichtfrequenzenmit Zeiträumen ist bei dieser Untersuchung derharmonikalischen Progressionen der Maya von besonde-rem Interesse. Eine irdische Zeitsequenz von dreizehn-solcher harmonikalischer Frequenzen - der Große Zyklusvon dreizehn Baktuns - gibt uns den Zeitraum an, deneine spezifische Manifestation braucht, um all ihre mög-lichen Permutationen zu durchlaufen, ehe sie um eine

Oktave angehoben wird. Dies bedeutet, daß wir im lau-fenden Erdplan zu Beginn des kommenden Jahrhundertsum eine Oktave höher steigen werden. Auf der Solar-Ton-leiter, die auf einer Abfolge der Grundzahlen 1-16 in ih-rer Wellenform beruht, ist der 13. Ton der einzige, dereine deutlich hörbare ObertonMatrix, d. h. eine dimen-sionale Lücke kreiert. 13 ist die Sonnenzahl, oder viel-mehr die wichtigste Lichtdaten-Welle, und somit Medi-um von Verlagerungen zwischen verschiedenen Dimen-sionen.

Um zusammenzufassen: Das, was man gemeinhin die

Mathematik der Maya nennt, ist in Wirklichkeit ein dop-peltes System, das mit einer binären Progression auf derGrundlage eines Systems von 20 Zeichen arbeitet. Das

Ausgangssystem ist die absolute universale binäre Progres-sion 2 - 4 - 8 - 16 - 32 - 64 usw. ad infinitum, wobeidaran zu erinnern ist, daß diese Progression auch dieGrundzahlen für die Oktave (8), die Eigenschaften derKristallsymmetrie (32) und die DNS-Code-Einheiten (64)enthält. Das modifizierte System ist eine Variation desGrundsystems und enthält die relative, an der Erdzeitorientierte Progression 1 - 20 - 360 - 7200 - 144000. Sie

wird für kalendarische Berechnungen gebraucht, ent-spricht aber zugleich der Progression derharmonikalischen Frequenzen des Lichts.

Das mathematische System der Maya war und ist nochheute das klarste und effizienteste System, um die univer-sellen Wellengesetzmäßigkeiten zu beschreiben, die dieManifestationen aller Raum-ZeitMatrizen beherrschen.Das System setzt ein einheitliches Feld voraus, ausgedrücktin harmonikalischen binären Progressionen, das dank ih-rer grundsätzlich harmonikalischen Natur zugleich auch

das Resonanzfeld der einheitlichen Zeit-Raum-Matrix be-schreiben. Und da die binäre Progression universell gül-tig ist, haben auch die auf ihr fußenden mathematischenBerechnungen und Zeichensysteme universelle Gültigkeit.

Selbst wenn das harmonikalische Zeichensystem derMaya tatsächlich auf dieser Erde entstanden sein sollte,ist es doch nur dann zu erklären, wenn die Fähigkeit vor-handen war, in eine rein geistige Resonanz zur Ordnungdes Universums zu treten. Weil es eine reine, universellgültige Harmonielehre darstellt, ist dieses System aberauch das ideale Medium für eine universelle Datenüber-

tragung, die mit resonatorischen Kräften von mindestensLichtgeschwindigkeit operiert. Eine vollständige Erkennt-nis über das harmonikalische Frequenzsystem, wie esdurch die harmonikalischen Aufzeichnungen der Mayadargestellt wurde, würde die Tore zu einer Wirklichkeits-ordnung auftun, die rein resonatorischer Natur und da-mit nicht-materiell ist- und so jenseits der Sackgassen un-serer gegenwärtigen materiellenKultur, daß wir angesichtsihrer Einfachheit nur staunen würden.

Xaman vom Norden auf der rechten Seite weiß und rein wie der Mond in seiner leuchtenden Fülle 

Nohol vom Süden auf der linken Seite gelb wie das glän- zende Licht der Sonne das Felder in Brand steckt 

Likin vom Osten wo die Sonne aufzugehen scheint rot wie das Blut mächtiger als das große eine Meer der Erde 

Chikin vom Westen wo die Sonne unterzugehen scheint schwarz wie die Weisheit noch majestätischer als die Nacht 

Yaxkin Mitte des Himmels Zenith der Sonne Öffnung durchdie das All-Seiende sein Blei-Lot fallenläßt welches die Erdeunten mit dem Himmel droben verknüpft obgleich unsichtbarund unwirklich nichts ist fort der Kompaß der Erde war hier

vor der Erdeselbst bevor die Sonne war von dem Ort vielweiter jenseits sprach der Kompaß spricht noch heute dieSprache des Lichts

Mystische Säule 225-40 N Herbst Platte Erde 40 AH

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10Anhang ADie symbolische Bedeutung der Zahlen 1-13

und der 20 heiligen Zeichen

Wenn wir die Zahlen als »Pulsationsstrahlen«, d.h.die radiativresonatorische Funktion einer je-

den Zahl betrachten, dann ergeben sich aus ihrem gleich-zeitigen Strahlungs- und Pulsationsvermögen folgende Be-deutungen:

1. Der Pulsationsstrahl der Einheit

2. Der Pulsationsstrahl der Polarität

3. Der Pulsationsstrahl des Rhythmus

4. Der Pulsationsstrahl des Maßes5. Der Pulsationsstrahl des Mittelpunktes

6. Der Pulsationsstrahl des Organischen Gleichgewichts

7. Der Pulsationsstrahl der Mystischen Kraft

8. Der Pulsationsstrahl der Harmonikalischen Resonanz

9. Der Pulsationsstrahl der Zyklischen Periodizität

10. Der Pulsationsstrahl der Manifestation

11. Der Pulsationsstrahl der Dissonanten Struktur

12. Der Pulsationsstrahl der Komplexen Stabilität

13. Der Pulsationsstrahl der Universellen Bewegung

Wie die Zahlen 1 bis 13 sind auch die zwanzig Heili-gen Zeichen reziprok. Sie bauen aufeinander auf und ver-weisen in ihrer Bedeutung aufeinander. Andererseits er-gibt sich eine gewisse Bedeutung auch aus ihrer wechsel-seitigen Beziehung innerhalb der Reihenfolge, in der sieregelmäßig erscheinen. Meine erstmalige Darstellung derHeiligen Zeichen folgt mit ihrer eher kosmologischenDeutung der Zeichen dem prophetischen Text Das Buchvon Chilam Balam.

In dieser Darstellung beschreiben die Zeichen einenEntwicklungsprozeß, den Weg des Lebens selbst. Die er-sten sieben Zeichen stellen den Zyklus des unteren bzw.physischen Körpers dar, während die restlichen dreizehnZeichen die Evolution des höheren, geistigen Körpers be-schreiben. Allerdings darf man nicht glauben, daß dieEvolution, die durch die späteren dreizehn Zeichen be-schrieben wird, in irgendeiner Weise die Evolution er-setzt, die in den ersten sieben Zeichen beschrieben wird.Alles ist kongruent und durchdringt sich gegenseitig. Diezweite Ebene der dreizehn Zeichen ist wiederum in zwei

Stufen unterteilt. Die erste Stufe besteht aus sieben Zei-chen und umfaßt die Zeichen 8 bis 14 und die zweiteStufe aus den sechs Zeichen von 15 bis 20.

Hier also die Bedeutung der Zeichen undihre Zuordnung zu den Himmelsrichtungen:

1. IMIX: Quelle des Lebens, Drache, Urgewässer, Blut,Gesäugtwerden, Mutterbrust,Mutterenergie, Gebärkraft. OSTEN

2. IK: Geist, Atem, Wind, Kosmische Energie, Inspirati-on, Vitalprinzip, Atemsystem. NORDEN

3. AKBAL: Haus, umfangende Dunkelheit, Nacht, Kör-per, Ort des Mysteriums, Herz und innere Organe.WESTEN

4. KAN: Saat, Gedanke, ordnende Kraft des Wachs-tums, Zeugungssprinzip, Sex und Reproduktion.SÜDEN

5. CHICCHAN: Schlange, Nervensystem, Stammhirn,Koordination und Erreichung autonomer Funktionen.OSTEN

6. CIMI: Tod, Offenbarung, Erkenntnis der Sterblichkeitdes physischen Körpers. NORDEN

7. MANIK: Hand, Zugreifen, Einschließen, Wissen um

die Macht der Vollendung, Erkenntnis der Endlichkeitphysischen Daseins. WESTEN

Entwicklung des höheren Seins -Keimstadium

8. LAMAT: Stern, Harmonie, die Oktave, intuitive Er-kenntnis des Plans des höheren Lebens, Liebe,Sternensaat. SÜDEN

9. MULUC: Regentropfen, kosmisches Samenkorn aufdem Weg erwachenden Bewußtseins, Prinzip derKommunikation und Ausdehnung höheren Lebens.OSTEN

10. OC: Hund, Kleinhirn, Gefühlsleben, Führer und derLoyalität, stärkender Glaube auf der spirituellen Reise,NORDEN

11. CHUEN: Affe, Künstler, Gaukler, Prinzip der intelli-genten Ko-Kreation des höheren Lebens. WESTEN

12. EB: Mensch als Gefährt, das zum Höheren Geistvordringen kann. SÜDEN

13. BEN: Himmelsgänger, Säulen des Himmels und derErde, Hoffnung auf die Vereinigung von Himmel undErde, Prinzip des Wachstums des Höheren Geistes»Reed«. OSTEN

14. IX: Der Zauberer, der Jaguar, Katzenenergie, derNacht Seher, Erlangung magischer Kräfte, höchsteEbene individueller Bewußtseinsentwicklung. NORDEN

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Entwicklung des höheren Seins -Erfüllungsstufe

15. MEN: Adler, höherer kollektiver Geist, planetarischesWissen und Bewußtsein. WESTEN

16. CIB: Kosmische Kraft, Fähigkeit, mit dem Galakti-schen Kern Kontakt aufzunehmen und in Kommunion

zu sein SÜDEN17. CABAN: Erde, Erdkraft, Synchronizität, Kraft intel-ligenter Synchronisation. OSTEN

18. ETZNAB: Saal der Spiegel, rituelles Muster der»Nicht« Zeit«, ritueller Schlag, rit uel les Messer ,Schwert der Weisheit und Reinigung. NORDEN

19. CAUAC: Sturm, Gewitterwolke und Gewitterwesen,Transformation, die der endgültigen Erleuchtung vor-

ausgeht. ,WESTEN20. AHAU: Sonnengeist, Sonnenherrscher, Meister-schaft, Erkenntnis des GalaktischenGanzes im Auge zu haben, Fähigkeit zur Erfassung undZeugung des Ganzen Zyklus. SÜDEN

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D er Tzolkin, verstanden als der Heilige Kalendervon 260 Tagen, ergibt in Verbindung mit dem

ungefähren Sonnenkalender von 365 Tagen, auch Haabgenannt, einen Zyklus von 52 Jahren. Damit ist gesagt,daß Tag 1 des Heiligen Kalenders und Tag 1 des Sonnen-kalenders nur alle 18980 Tage deckungsgleich sind, alsoalle 52 Jahre. Während sich die 260 Tage endlos wieder-holen, gliedert sich der 365tägige Haab in 18 Vinal von

 je 20 Tagen plus ein er 5t ägigen VAYEB bzw.»Entrümpelungs-Periode« jeweils vor Beginn des nach-

folgenden Jahres. Auf diese Weise sind in jedem traditio-nellen MayaDatum immer ein Datum des 260tägigenKalenders und ein HaabDatum enthalten, z. B.: 2 IK 13ZOTZ,13 AHAU 1 POP usw.

Die Zahl 52 (13 x 4, 26 x 2) ist ein Fünftel desHarmonikalischen Moduls (260 Einheiten) und eindeu-tig eine Schlüsselzahl der Maya. Sie erscheint auch auf dem Großen Siegel der Vereinigten Staaten von Amerika(13 Pfeile, 13 Sterne, 13 Streifen, 13 Ölzweige). 52 istnatürlich eine Fraktalzahl der 5200 Tuns des Großen

Zyklus, woraus sich ergibt, daß ungefähr einhundert 52-Jahreszyklen einen Großen Zyklus ergeben. Bei den Mayader späteren Zeit, vor allem den Azteken, gelangte der52-Jahres-Zyklus zu erstrangiger Bedeutung. Zur Zeit dereuropäischen Eroberung wurde das Anfangsdatum eines52jährigen Zyklus als der Tag 1 Reed im Jahre 1 Reednotiert zufällig genau das Datum, an dem Cortes in Me-xiko landete. An diesem Tag endeten dreizehn 52jährigeHimmelszyklen und begannen neun 52jährige Höllen-zyklen, die am 16. August 3987 zu Ende gingen.

Es spricht für die Eleganz der 52jährigen Zyklen und

der Koordination des 260tägigen Tzolkin mit dem 365tä-gigen Sonnenjahr H aab, daß der Anfangspunkt jeder der52 ungefähren Sonnenjahre in diesem Zyklus nur je auf eines von vier Heiligen Zeichen fallen kann, und zwar ineiner Reihenfolge, die an die Rotation der Himmelsrich-tungen gegen den Uhrzeigersinn erinnert. Es sind diesdie Zeichen (in dieser Reihenfolge): MULUC (Osten);IX (Norden); CAUAC (Westen) und KAN (Süden). DasMaya-Jahr beginnt zur Zeit jeden 26.Juli. So schreibt sichz.B. der 26.Juli 1986 als Maya-Datum: 7 MULUC; der26. Juli 1987: 8 IX; der 26. Juli 1988: 9 CAUAC usw. In

Schaltjahren gibt es sechs statt fünf Vayeb. Die Vayeb fal-len immer auf die tünt bzw. sechs Tage vor dem Datum 0POP. Der erste Tag des Haab ist immer 0 POP, mit ande-

ren Worten ist der 26.Juli immer 0 POP. Der erste Tageines Vinal ist immer 0, der letzte immer 19.

Die 18 Vinal plus Vayeb werden mitsamt ihrenGlyphen unten aufgeführt. Aus diesen Informationen läßtsich, verbunden mit den Planeten/Tageszeichen-Konkor-danzen, die im Anschluß angeführt werden, ohne weite-res ein Tagesbuch bzw. Kalender erstellen. Zieht man danndie Informationen des vierten Kapitels hinzu, kann mananfangen, sich eine praktische, tägliche Maya-»Astrolo-

gie« zu erarbeiten.

Konkordanz der 20 Tageszeichenmit den Planeten

IMIX - Solarer Neptun CHUEN - Galaktische Venus

IK - Solarer Uranus EB - Galaktische Erde

AKBAL - Solarer Saturn BEN - Galaktischer Mars

KAN - Solarer Jupiter IX - Galaktischer A-Gürtel

CHICCHAN - Solarer A-Gürtel MEN - Galaktischer Jupiter

CIMI - Solarer Mars CIB - Galaktischer SaturnMANIK - Solare Erde CABAN - Galaktischer Uranus

LAMAT- Solare Venus EDZNAB - Galaktischer Neptun

MULUC - Solarer Merkur CAUAC - Galaktischer Pluto

OC - Galaktischer Merkur AHAU- Solarer Pluto

Liste derJahre von 1986 bis 2012nach Christus

1986: 7 MULUC 2000: 8 CAUAC1987: 8 IX 2001: 9 KAN1988: 9 CAUAC 2002: 10 MULUC1989: 10 KAN 2003: 11 IX1990: 11 MULUC 2004: 12 CAUAC1991: 12 IX 2005: 13 KAN13 AHAU Katun  2006: 1 MULUC1992: 13 CAUAC 2007: 2 IX1993: 1 KAN 2008: 3 CAUAC1994: 2 MULUC 2009: 4 KAN1995: 3 IX 2010: 5 MULUC1996: 4 CAUAC 2011: 6 IX

1997: 5 KAN 2012: 7 CAUAC1998: 6MULUC Galaktische1999: 7 IX Synchronisation

11Anhang BDer 52-jährige Zyklus und

die tägliche Kalenderrunde

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