Janet Clark Deutsch als Fremdsprache Niveaustufe A2 ... „Danke, Papa!“ ‚Drei Euro...
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09-Mar-2021Category
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Transcript of Janet Clark Deutsch als Fremdsprache Niveaustufe A2 ... „Danke, Papa!“ ‚Drei Euro...
Janet Clark
Deutsch als Fremdsprache
Niveaustufe A2
Lektüren für Jugendliche
Herausgegeben von Franz Specht
Mit Aufgaben von Urs Luger
und Illustrationen von Laska Grafix
Hueber Verlag
132 Aufgabe vor dem Lesen
242 Aufgabe nach dem Lesen
43 Klassenaktivität
Hinweis zur Ausgabe mit Audio-CD: Kapitel 1 = Track 1 Kapitel 2 = Track 2 usw.
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlags.
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3. 2. 1. Die letzten Ziffern 2014 13 12 11 10 bezeichnen Zahl und Jahr des Druckes. Alle Drucke dieser Auflage können, da unverändert, nebeneinander benutzt werden. 1. Auflage © 2010 Hueber Verlag, 85737 Ismaning, Deutschland Redaktion: Franz Specht, Weßling; Andrea Haubfleisch, Hueber Verlag, Ismaning Umschlaggestaltung: Parzhuber und Partner, München Fotogestaltung Cover: wentzlaff | pfaff | güldenpfennig kommunikation gmbh, München Coverfotos: Junge © getty images/ Photodisc; Haus © getty images/ Thinkstock Layout: Lea-Sophie Bischoff, Hueber Verlag, Ismaning Illustrationen: Laska Grafix, Elke Reinhart und Gerhard Schlegel Zeichnungen: Gisela Specht, Weßling Druck und Bindung: Ludwig Auer GmbH, Donauwörth Printed in Germany ISBN 978–3–19–018601–3 (PDF) 51.1672 (Print)
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Kapitel 1
Yannick nimmt den Ball, legt ihn auf die Wiese, geht ein paar
Meter zurück, läuft los und …
„Oh Mann! Viel zu weit!“, schimpft er.
Der Ball fliegt und fliegt, zuerst über Max, dann über die Autos
und dann in einen Garten auf der anderen Straßenseite.
„Holst du ihn?“, ruft Yannick. „Dann geht’s schneller.“
‚Immer ich‘, denkt Max. Aber dann läuft er doch über die
Straße.
An der Gartentür bleibt er stehen. Soll er einfach reingehen?
‚Der Garten sieht schlimm aus!‘, denkt er. ‚Und das Haus? Alt,
grau, hässlich, fast alle Fenster sind kaputt. Nein, hier wohnt
sicher schon lange keiner mehr. Hier muss man nicht klingeln.‘
Die Gartentür ist abgeschlossen.
Max sieht nach links, nach rechts und steigt dann über die Tür.
‚Yannick ist doch wirklich ein fauler Hund!‘, denkt er und
bleibt stehen. ‚Dieses Haus sieht komisch aus: Die kaputten
Fenster, der Müll auf dem Boden … das gefällt mir gar nicht.
Hoffentlich ist hier wirklich niemand.‘
Am liebsten möchte er ganz schnell weg aus diesem Garten,
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zurück auf die schöne Wiese drüben im Park. Aber wo ist der
Ball? Max kann Yannick schon hören:
„War ja klar, Mann! Alles muss man selbst machen!“
‚Immer meint er, dass er der Chef ist. Nur, weil er fünf Monate
älter ist‘, denkt Max. ‚Dieser blöde Ball! Er kann doch nicht
einfach weg sein, oder?‘
Natürlich ist der Ball nicht weg. Er liegt vor der Haustür, ein
Stückchen unter der Treppe, deshalb konnte Max ihn nicht
gleich sehen.
Jetzt läuft er hin, nimmt ihn und will schon zurücklaufen, da
sieht er noch etwas anderes unter der Treppe liegen: eine weiße
Plastiktüte.
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Ist da was drin? Max nimmt die Tüte und fühlt sofort, dass sie
nicht leer ist. Plötzlich hört er etwas. Es ist ganz in seiner Nähe.
Er bekommt Angst.
‚Da ist jemand!‘, denkt er und läuft los, den Ball in der einen
Hand, die Plastiktüte in der anderen. Sein Herz klopft1, schnell
steigt er über den Zaun2.
Erst draußen auf dem Fußweg bleibt er stehen und sieht zum
Haus zurück.
Neben der Tür sitzt jetzt eine kleine schwarze Katze und putzt
ihr Köpfchen.
‚Gut, dass Yannick mich jetzt nicht gesehen hat‘, denkt er.
„Na?“, hört er Yannick jetzt rufen. „Hast du ihn?“
„Was denkst du denn?“, ruft Max zurück und geht über die Straße.
„Was hast du da noch?“, fragt Yannick und zeigt auf die
Plastiktüte.
„Das hab’ ich gefunden, bei dem Haus da drüben.“
„Was ist da drin?“, fragt Yannick weiter.
„Keine Ahnung“, sagt Max und holt ein Päckchen aus der Tüte.
„Was meinst du? Sollen wir es aufmachen?“
„Na klar“, meint Yannick.
„Aber es gehört uns nicht.“
„Doch. Wir haben es ja gefunden.“
„Ich habe es gefunden,“ sagt Max.
„Ist doch egal. Los, mach schon auf!“
Vorsichtig öffnet Max das Päckchen. Yannick sieht neugierig zu.
„Da ist sicher was Tolles drin“, sagt er.
„Meinst du wirklich?“, freut sich Max.
„Na sicher. Vielleicht sogar Geld.“
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1 das Herz klopft, Herzklopfen 2 der Zaun, -e..
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Jetzt ist das Päckchen offen. Zwischen Zeitungspapier liegt eine
schmutzige weißgelbe Statue, etwa so groß wie eine Banane.
„Boah, hässlich!“, sagt Yannick.
„Stimmt“, antwortet Max. „Da! Willst du sie haben?“, fragt er.
„Nein, Mann!“, ruft Yannick. „Oder warte mal … ich könnte sie
meiner Tante schenken. Die sammelt so komische alte Sachen.
Na los, gib schon her!“
Kapitel 2
„Wann kommt Mama denn endlich?“
Max sitzt neben seinem Vater in der großen Ankunftshalle am
Flughafen. Der Vater sieht von seiner Zeitung hoch auf den
Monitor. „Das Flugzeug hat Verspätung“, sagt er. „Eine halbe
Stunde müssen wir noch warten.“
„Pfff …!“, sagt Max.
Er spielt mit seinem Ohr.
Dann mit seiner Zahnspange.
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Dann buchstabiert er das Wort Automechaniker von hinten:
„R-e… k-i … n-a-h … c-e-m-o … t-u-a … Rekinahcemotua!“
Sein Vater muss lachen. Er legt die Zeitung weg und holt seine
Geldbörse aus der Tasche.
„Dir ist langweilig, hm? Da hast du fünf Euro, geh und hol dir
ein Eis.“
„Danke, Papa!“
‚Drei Euro siebzig Cent!‘, denkt Max und packt sein Eis aus.
‚Verrückt, wie teuer hier alles ist, auf dem Flughafen!‘ Er wirft
das Papier in einen Abfalleimer und steckt dann das Eis in den
Mund. ‚Na ja, wenigstens schmeckt es!‘
Langsam geht er zurück, isst das Eis und sieht dabei die vielen
bunten Werbeplakate an: Jeans, Schuhe, Brillen, Getränke und
… Elefanten?
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Das ist aber kein normales Werbeplakat, oder? Was steht denn da
über diesem großen Foto? Max geht näher hin.
Willst Du wirklich, dass ich sterbe?
Der Elefant auf dem Bild sieht stark und intelligent aus. Er hat
große Ohren, lange Zähne und kleine dunkle Augen.
Willst Du wirklich, dass ich sterbe?
‚Was für eine komische Frage‘, denkt Max. ‚Natürlich will ich
das nicht. Wer will sowas schon?‘
Dann liest er den Text neben dem Foto:
Hallo, ich heiße Bongo und ich habe ein großes Problem:
Meine Stoßzähne3 sind aus Elfenbein. Elfenbein ist sehr wertvoll4.
20.000 Elefanten sterben jedes Jahr, weil so viele Menschen
Souvenirs5 aus Elfenbein kaufen.
Bitte, hilf uns Elefanten! Kauf nichts aus Elfenbein, okay?
Unter dem großen Bild ist noch ein kleineres. Darauf sieht man
verschiedene Sachen aus Elfenbein: Schmuckstücke, Spiele und
Statuen. Daneben steht: Achtung! Der Kauf und Verkauf von
Elfenbein ist verboten! Mehr Informationen bekommen Sie unter
www.rettet-die-elefanten.org
Max sieht jetzt das kleine Foto genauer an.
Plötzlich wird ihm heiß.
‚Das gibt’s doch nicht!‘, denkt er. ‚Diese Statue da sieht fast so
aus wie unsere aus der Plastiktüte. Ist die vielleicht auch aus
Elfenbein?‘
„Warum macht man Schmuck aus Elefantenzähnen, Papa?“, will
Max wissen. Sein Vater legt die Zeitung weg.
„Na ja, Elfenbein ist ein sehr schönes Material“, antwortet er.
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5 das Souvenir, -s … bringt man aus dem Urlaub mit. Es erinnert uns an unsere Reise.
4 wertvoll = Es kostet sehr viel Geld.
3 der Stoßzahn, -e … nennt man die beiden größten und längsten Elefan- tenzähne.
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„Es ist wertvoll und man kann viele Dinge draus machen.
Warum willst du das wissen?“
Max erzählt von dem Plakat.
„20.000 tote Elefanten. 20.000! Jedes Jahr!“
„Ja, schrecklich.“
„Aber es ist doch verboten!“
„Drogen sind auch verboten und trotzdem kann man sie überall
bekommen. Für schnelles Geld tun manche Leute auch gern mal
verbotene Dinge. Und Elfenbein bringt viel Geld. Also töten
sie Elefanten und schmuggeln6 die Sachen aus Elfenbein in alle
Länder.