Jahresbericht 2016 - teestube.at · 6 7 Liebe Gemeinschaft der Teestube, unser Verein für...

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Jahresbericht 2016

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Jahresbericht 2016

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Ludwig-Penz-StraßeBurggasse

Öffnungszeiten

Offener Kommunikationsraum

Montag bis Donnerstag 8:00 - 13:00 Uhr

Mittwoch Frauentreffpunkt und Frauenberatung 14:00 - 17:00 Uhr

Freitag 8:00 - 15:00 Uhr

Samstag 10:00 - 13:00 Uhr

Beratung

Während der Öffnungszeit des offenen Kommunikations-raumes (siehe oben)und nach Vereinbarung

Kontakt

Ludwig-Penz-Straße 21 6130 Schwaz Tel. 05242 / 67654Fax 05242/ 20881

[email protected] www.teestube.at

Kontakt

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Öffnungszeiten

Dienstag 8.30 - 12.30 Uhrund nach telefonischer Vereinbarung unter 0664 / 5363 013

Teestube & BetreutesWohnen

Sozial-beratungZillertal

Vorwort Obmann Mag. Hannes Wanitschek 4 Vorwort BM Dr. Hans Lintner 6Vorwort Soziallandesrätin Dr.in Christine Baur 8Begleitende Worte von Andrea Schneider 10Vorstellung GRin Victoria Weber 14Organigramm 16 Teestube 2016 18 Beitrag Barbara Lintner 22 Statistik Teestube 26 Übers Jahr 30 Betreutes Wohnen 36 Statistik Betreutes Wohnen 38 Sozialberatung Zillertal 40 Statistik Zillertal 42Bahnhof schranken-los 44 Wir danken 46 Impressum 47

Inhalt

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Teestube, eine zweite Heimat

Die Teestube ist in den vergangenen Jahren für viele Menschen zu einer zweiten Heimat geworden. Dieser Begriff von Heimat hat nichts mit den althergebrachten und romantischen Klischees zu tun. Heimat in der Tee-stube signalisiert Sicherheit und Ge-borgenheit ohne Angst, dass Fremdes dieses Gefüge stört.

Das Heimatgefühl ist bei jedem Men-schen einem ständigen Wandel unter-worfen. Veränderte Lebensumstände erzeugen eine Sehnsucht, das positiv Erfahrene aus der persönlichen Ver-gangenheit mit Heimat in Verbindung zu bringen. Örtliche Bindungen, wie eine Berglandschaft, das Meer oder markante Gebäude werden dann mit Heimat in Beziehung gestellt.

Heimat basiert allerdings auf sozialen Tatsachen und auf ein Angenommen-werden.

Verarmung, Trennung, Krankheit, Ar­beitslosigkeit oder Flucht erzeugen ei­nen Zustand von Heimatlosigkeit. Ein Hauptaugenmerk unserer Arbeit liegt im Anliegen, Menschen auf der Suche nach einer neuen Heimat zu unterstüt­zen und Vertrauen in neue Lebens­situationen zu entwickeln.

Bekanntes erkennen, Sicherheit er­fahren und Vertrauen spüren lassen ein positives Klima des Sprechens und Handelns entstehen. Unsere Mit­arbeiterinnen schaffen Dank ihrer en­gagierten Arbeit eine Atmos phäre, in der man eine „neue Heimat“ erleben kann.

Aber auch die Teestube empfindet sich in Schwaz und Umgebung sehr beheimatet. Ausschlaggebend dafür sind die vielen positiven Beziehungen und die vielseitige Unterstützung.

Ein Dankeschön an alle unsere Förde­rInnen und SpenderInnen. Ganz be­sonders gilt heuer unser Dank den drei

Serviceclubs in Schwaz, die nicht nur im vergangenen Jahr sondern auch schon seit den Anfangszeiten der Tee-stube unsere Arbeit mit interessanten Aktionen unterstützten.

Ein Dankeschön an die Stadtgemeinde Schwaz und Bürgermeister Dr. Hans Lintner für ihre solidarische Unterstüt-zung, insbesonders für die positive Wertzuordnung unserer Arbeit, sowie an die Sozialabteilung des Landes Ti-rol und LRin Dr. Christine Baur, bei der unsere Anliegen immer mit einem of-fenen Ohr aufgenommen werden.

Mag. Hannes Wanitschek Obmann

Vorwort desObmannes

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Liebe Gemeinschaft der Teestube,

unser Verein für Sozialprojekte – die Teestube, wie sie liebevoll von vielen Menschen genannt wird – hat ein er-folgreiches Geschäftsjahr 2016/17 er-lebt und mit großartigen Aktionen der Serviceclubs – des Lions-Clubs, des Rotary-Clubs und des Kiwanis-Clubs – auch wirtschaftlich eine sehr positive Entwicklung genommen.

Gerade der Einsatz vieler Vereine und Initiativgruppen ist eine sehr wichti-ge Tragfläche für das Wirken und die Arbeit im Verein für Sozialprojekte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch die Klientinnen und Klienten spüren, dass sie stark geerdet sind und in unserer Stadt großen sozialen Rück-halt erfahren.Darüber hinaus sind auch unsere Bil-dungseinrichtungen immer wieder im Kontakt mit der „Teestube“ und er-leben dort hautnah und unmittelbar soziale Arbeit.

Das Bahnhofsprojekt schranken-los hat im vergangenen Jahr immer wieder auch Diskussionen im Zusammenhang mit den Umbauplänen der ÖBB erlebt und daraus sind immer wieder Sorgen und Fragen entstanden. Mir ist es nach wie vor ein großes An-liegen, dass unser Projekt schranken-los auch weiterhin am Bahnhof mit den verschiedenen Einrichtungen des Kiosk und des Jugendwarteraums eine gute personelle Betreuung erlebt und somit der Bahnhof für alle, die an-kommen und abreisen, einen Ort des Verweilens und des Angenommen-werdens bietet.

Bei den zuständigen Stellen der ÖBB konnte ich diese Zielsetzung depo-nieren und mit Herrn Mag. Possenig haben wir bei der ÖBB auch einen gro-ßen Befürworter und Unterstützer für unser Projekt.

Zwei bedeutende Persönlichkeiten, die das Projekt Teestube von Anbeginn begleitet und geführt haben, wurden

von der Stadtgemeinde für ihre Leis-tungen und für ihre Arbeit, gerade im sozialen Bereich, mit einer der höchs-ten Auszeichnungen, die die Stadtge-meinde vergeben kann, geehrt:

Frau STRin a. D. Dir.in Ingrid Schlieren-zauer und Herr OStR Mag. Hannes Wanitschek erhielten am 28. April bei einem Festakt des Gemeinderates im Rathaus den Ehrenring der Silberstadt Schwaz verliehen.

Mit diesen Auszeichnungen wurde auch die Arbeit, die von unserem en-gagierten Team der Teestube seit 1995 erbracht wurde, gewürdigt.

Es ist mir ein besonderes Anlie-gen, beiden Persönlichkeiten für ihre Leistungen und ihren Ein-satz zum Wohle der Menschen in unserer Stadt und gerade je-ner, die unsere Hilfe im besonde-ren Maße benötigen, zu danken.

Dem Team des Vereins für So-zialprojekte mit GFin Renate Plattner und Obmann Hannes Wanitschek wünsche ich für die Zukunft alles Gute und verbleibe mit den besten Grüßen

Dr. Hans LintnerBürgermeister

Vorwortdes Bürger-meisters

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Armut ist relativ

Armut ist ein relativer Begriff, weil die Armut immer nur im Vergleich fassbar wird. Der Reichtum in der Gesellschaft steigt in unvorstellbare Dimensionen – die Armut wird in Relation dazu im-mer grösser. Eine einzelne Person ist immer nur im Vergleich zu einer ande-ren Person arm oder reich. Armutsbe-kämpfung muss darum auf möglichst lokaler Ebene stattfinden.

In Österreich ist diese Aufgabe daher auch nicht Sache des Bundes, sondern liegt in der Kompetenz der Länder und Gemeinden. Um zu große Unter-schiede zwischen den Ländern aus-zugleichen, wurde 2010 die 15a-Ver-einbarung abgeschlossen. Auf diese Weise sollten österreichweit gültige Mindeststandards garantiert werden. Da aber die Preise für das Wohnen in den Ländern unterschiedlich hoch sind, gestalten sich die Kosten für die Mindestsicherung unterschiedlich. Ein Dach über dem Kopf kann im Burgen-

Niveau der Mindestsicherung in Tirol zu halten. Auch hier ist mit gewissen Einschnitten zu rechnen, was ich sehr bedaure.

Mit aufrichtigem Dank

Dr.in Christine BaurSoziallandesrätin

land und in Tirol gleich aussehen, kos-tet aber im Osten viel weniger als im Westen. Dies rechtfertigte eine gewis-se Differenzierung.

Das Nicht Zustande Kommen der Ver-längerung der 15a-Vereinbarung ist für mich ein Versagen der Sozialpoli-tik. Hier wurde ein funktionierendes Modell der Armutsbekämpfung auf-gegeben – aus Angst vor Populismus und den rechten Schreiern.

In Zeiten, in denen so etwas geschieht, sind Einrichtungen wie die Teestube Schwaz besonders wichtig. Denn sie unterstützen Menschen ganz konkret, halten politisch nicht den Mund und zeigen auf, dass sich die Gesellschaft ent-solidarisiert. Die Schwazer Teestu-be tut dies alles mit Kopf, Herz und Hand. Dafür zolle ich ihr großen Res-pekt und ein riesiges Dankeschön.

Im heurigen Jahr begleitet meine Danksagung auch eine gewisse Demut, weil es nicht gelungen ist, das hohe

Vorwort derSoziallandes-rätin Dr.in Christine Baur

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Begleitende Worte von AndreaSchneider

Arm ist...

Wo Armut beginnt und wer als arm gilt, darüber streiten sich Wissen-schaftler, Politik und Institutionen, die sich mit einer der gesellschaftlich wohl größten Herausforderungen und Geißeln beschäftigen.

Die wohl einleuchtendste und sinn-vollste Definition zur Armut scheint wohl die Ausgrenzung vom gesell-schaftlichen Leben und damit die mangelnde Teilhabe am gesellschaft-lichen Leben.

In Österreich waren nach dieser Defi-nition laut dem Armutsbericht (Statis-tik Austria, EU-SILC) im Jahr 2015 über 1,5 Mio. Menschen, genauer gesagt 1.551.000 armuts- oder ausgrenzungs-gefährdet. Das sind rund 18,3 Prozent der Bevölkerung. Diese Menschen mussten ihren Le-bensunterhalt mit einem niedrigen Haushaltseinkommen bewältigen, waren somit armutsgefährdet und ein-

kommensarm und mussten erhebliche Einschränkungen in zentralen Lebens-bereichen hinnehmen. Besonders betroffene Gruppen sind Alleinerziehende, kinderreiche Famili-en, Langzeitarbeitslose, Nicht-Öster-reicher/innen und gering Qualifizierte. Weiters lebten 380.000 Kinder und Ju-gendliche – immerhin 22 Prozent der unter 22-jährigen – in Familien mit Ar-muts- und Ausgrenzungsgefährdung.

Die Tatsache, dass es im Jahr 2014 noch 19,2 Prozent waren, belegt, dass die Sozialsysteme in Österreich im Ver-gleich zu anderen Ländern, sehr wohl ihren Dienst tun.

Ohne Sozialstaat, d. h. ohne staatliche Transferleistungen (Mindestsicherung, Familienbeihilfen, Mietbeihilfen etc.) wären in Österreich rund 44 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet.

Diese staatlichen Transferleistungen, die von Demagogen durch Entfachen von Neiddebatten gerne in Frage ge-

stellt werden, verringern stark die Betroffenheit von Einkommens-armut, konkret in Zahlen ausge-drückt von 3,7 Mio. Menschen auf 1,2 Mio. Menschen. Trotzdem dürfen wir die Augen nicht davor verschließen, dass jede armuts-gefährdete Person einfach eine Person zu viel ist. Die Gefahr einer gesellschaftlichen Negativkarrie-re, vom Beschäftigten zu Arbeits-losen bis hin zu Obdachlosen ist in einer Wohlstandsgesellschaft wie der unseren schlicht und einfach zu hoch und stellt uns immer wie-der vor neue Herausforderungen.

Der beste Schutz vor Armut ist eigentlich Arbeit und Bildung, vor allem Vollzeitarbeit und damit Einkommen. Es gibt zwar Menschen, die trotz Arbeit als armuts- oder ausgren-zungsgefährdet gelten, nämlich die sogenannten Working Poor. Das sind Menschen, die trotz Ar-beit armutsgefährdet sind.

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In Österreich sind das 297.000 Perso-nen, von den Vollzeit beschäftigten rund 8 Prozent und bei den Teilzeitbe-schäftigten bereits 14 Prozent. Ursa-che ist eben zu geringes Einkommen für geleistete Arbeit. Aber schon die Tatsache, dass bei den Haushalten mit vorliegender Arbeitslosigkeit bereits 51 Prozent der Haushalte armuts-.und ausgrenzungsgefährdet sind, belegt, dass Arbeit immer noch den weit bes-ten Schutz vor Armut bietet. Eine gute Ausbildung ist auch ein gu-ter Schutz vor Armutsgefährdung. Ein alte Grundregel lautet: Je höher der Ausbildungsstand, umso weniger die Armutsbetroffenheit.

In der EU waren im Jahr 2014 rund 122 Millionen Menschen, das sind fast 25 Prozent bzw. ein Viertel der Bevölke-rung armuts- oder ausgrenzungsge-fährdet. Nicht umsonst hat sich selbst die Europäische Kommission im Rah-men der EUROPA 2020-STRATEGIE das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 die Anzahl der von Armuts- und Ausgren-

zungsgefährdung europaweit um 20 Millionen und in Österreich damit um 235.000 Menschen zu reduzieren.Wo Armut ist, ist auch Reichtum nicht weit entfernt. In Österreich besitzt die gesamte untere Hälfte (50%) der Haus-halte nur rund 4% des gesamten Brut-tovermögens, die obere Mitte (30% der Haushalte) rund 22% des gesamten Bruttovermögens, die Vermögenden (rund 15% der Haushalte) rund 29% des gesamten Bruttovermögens und die TOP 5% halten rund 45% des gesam-ten Bruttovermögens. Oder anders formuliert 50% besitzen rund 4% des Gesamtvermögens in Österreich und 5% gleich 45% des Gesamtvermögens.

Arbeitslosigkeit und Armut geht uns alle etwas an und darf nicht einfach nur als Los der betroffenen hingenom-men werden. Umso entscheidender und wichtiger ist, dass es auch weiter-hin einen Sozialstaat wie auch Trans-ferleistungen gibt, damit sich die Spi-rale nicht nach unten dreht. Genauso wichtig ist es, dass es Einrichtungen

wie die Teestube gibt, die unentwegt tagtäglich einen ganz besonders wert-vollen Beitrag zur Unterstützung von armuts- und ausgrenzungsbetroffenen Menschen in unserer Gesellschaft leis-ten. Als AMS wissen wir diese Leistung und damit die Bedeutung und Wichtig-keit der Teestube Schwaz ganz beson-ders zu schätzen und danken an dieser Stelle allen MitarbeiterInnen und Ver-einsaktivistInnen für ihren tollen und unermüdlichen Einsatz und die damit wiederum gelebte Solidarität.

Als AMS sind wir gesetzlich verpflich-tet Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und damit wiederum einen Beitrag gegen Armut zu leisten. Daher war für das AMS die Teestube in der Vergangen-heit, ist sie es auch in der Gegenwart und bleibt es auch in der Zukunft: Eine ganz besonders wichtige gesell-schaftliche Stütze für armuts- und aus-grenzungsbetroffene Menschen.

Andrea Schneider AMS Geschäftsstellenleiterin

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GRin Victoria Weber stellt sich vor

Seit Anfang 2011 darf ich im Gemein-derat von Schwaz mitwirken. Im April 2016 wurde ich zur Sozialreferentin der Stadt Schwaz bestellt und zur Obfrau des Ausschusses „Soziales und Ge-sundheit“ gewählt. Dieser Ausschuss umfasst ein breites Spektrum an Zu-ständigkeits- und Aufgabenbereichen. Damit verbunden ist die Zusammenar-beit mit unzähligen Einrichtungen und Vereinen, unter anderem mit dem Ver-ein für Sozialprojekte in Schwaz, dem Gesundheits- und Sozialsprengel, den Altenheimen und dem Freiwilligen-zentrum.

Im Sozialbereich gibt es einige Heraus-forderungen, die es zu bewältigen gilt. Einer der zukünftigen Schwerpunkte wird sicherlich in der Schaffung von sozialem Wohnraum und von Über-gangs- bzw. Notunterkünften liegen.

Neben günstigem Wohnraum braucht Schwaz weitere Impulse am Arbeits-markt, unter anderem durch neue Ar-beitsplätze für WiedereinsteigerInnen

und ältere Personen mit gleichzeitigen Anreizprogrammen für Unternehmen und Organisationen.

Der Verein für Sozialprojekte ist zu einer der wichtigsten sozialen Einrich-tungen in Schwaz geworden, die nicht mehr wegzudenken ist. Das umfassen-de Angebot des Vereins hat seit seiner Entstehung viel Leid gemindert und Menschen vom Rand der Gesellschaft zurück in ihre Mitte geholt.

Die Unterstützung und Begleitung von Menschen, die sich aus welchem Grund auch immer in einer Notsituati-on befinden, ist eine herausfordernde Tätigkeit. Aus diesem Grund gebührt allen Sozialarbeiterinnen und Sozial-arbeitern mein größter Respekt und Dank. Was sie für unsere Gesellschaft leisten, ist unbezahlbar!

Als Sozialreferentin ist es mir ein gro-ßes Anliegen, Kritik, Anregungen und Wünsche von Seiten der Bevölkerung, der Vereine und Organisationen aufzu-

nehmen und gemeinsam an Projekten für eine starke und sichere Zukunft in Schwaz zu arbeiten. Ich gehe vol-ler Freude und Einsatzbereitschaft an meine neue Tätigkeit. Meine größte Motivation ist es, mich für die Men-schen einzusetzen und für sie etwas bewirken zu können. Wie in den ver-gangenen Jahren werden wir weiter-hin in Schwaz unser Bestes geben und mit gutem Beispiel vorangehen.

GRin Victoria WeberSozialreferentin der Stadt Schwaz

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Betreutes WohnenVerena Gapp

TeestubeRenate Plattner Barbara Lintner

Uli JesacherPetra Witting Verena Gapp

Sozialberatung ZillertalUli Jesacher

Verein für Sozialprojekte in Schwaz

Vereinsvorstand Mag. Hannes Wanitschek – Obmann

Dir.in Ingrid Schlierenzauer – Stellvertreterin

Mag. Julia Thurnbichler – Schriftführerin Dr. Richard Hussl – Kassier

Bahnhofsprojekt schranken-losErwin Schwaiger Andreas Stauder

Michael Moll Diana Mundt

Hermann ErlerElfriede Bischofer

GeschäftsführungRenate Plattner

Barbara Lintner – Stellvertreterin Weitere MitarbeiterInnen Karina Veras de Pedersoli

Carmen Falch

KassaprüferFranz Demel

Johann Reiter Ehrenamtliche MitarbeiterInnen Thomas Rauter

Elmar ÖfnerEsther Ringer

Dietmar SchmidhuberDietmar Steiner

Steffi JägerEva Ertl

PraktikantInnenAlexandra OppitzMelanie Leichter

Kathrin Thallinger

Martina RamplLea Pauli

Michael HuberFabian Tschaffert

Organigramm

Verein für Sozialprojekte in Schwaz

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Verein für Sozialprojekte in Schwaz 2016

Auch wenn man in der EU-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen in Österreich liest, dass die Zahl der „erheblich materiell Benachteiligten“ vom Jahr 2008 von 5,9% auf ca. 3% im Jahr 2016 gesunken ist, so trifft dies für unsere Einrichtungen Teestube, Be-treutes Wohnen, Sozialberatung Ziller-tal und Bahnhofsprojekt schranken-los nicht zu.

Die Benachteiligten in unserer Gesell-schaft spiegeln sich in besonders ho-hem Maße in unseren Besucherzahlen wider: Ältere und/oder körperlich und psychisch beeinträchtige Menschen, Pen sionistInnen, Alleinerziehende, Frauen, Menschen ohne abgeschlos-sene Schul- und Berufsausbildung, Mi-grantInnen mit zu geringen Deutsch-kenntnissen und oft ohne Ausbildung – bzw. entsprechen abgeschlossene Universitäts- und Berufsausbildungen selten unserem Standard und werden

in Österreich nicht (sofort) anerkannt.Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben ist nach wie vor eng verknüpft mit Erwerbsarbeit. Diese hat sich jedoch seit den 1980er Jahren sehr verändert. Die Zahl der Vollzeit- und Ganzjahreserwerbstätigen hat sich sehr stark zu Gunsten von Teil-zeit-, Geringfügig- und Leasingarbeit, zu Gunsten von Beschäftigung auf Werkvertragsbasis, zu Saisonbeschäf-tigung aber auch hin zu Ein-Personen-Unternehmen und unbezahlten Prakti-kumsplätzen gewandelt.

Zunehmend mehr Menschen können trotz ihrer Erwerbsarbeit die Ausga-ben für Wohnung, Beheizung, Strom, Lebensmittel, Kleidung etc. nicht mehr bestreiten. Von Sonderausgaben für Schulveranstaltungen der Kinder, eine kaputte Waschmaschine, einen Theater besuch oder gar einen Urlaub ganz zu schweigen.

Eine Reaktion auf diese Entwicklung stellt das Tiroler Mindestsicherungs-

gesetz dar, das am 1. Jänner 2011 in Kraft trat. Darin heißt es: Ziel der Min-destsicherung ist die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung. Sie bezweckt, den Mindestsicherungsbe-ziehern das Führen eines menschenwür-digen Lebens zu ermöglichen und ihre dauerhafte Eingliederung bzw. Wieder-eingliederung in das Erwerbsleben wei-test möglich zu fördern.1

Leider wurde besonders im abgelaufe-nen Jahr eine – in meinen Augen – über-aus einseitige Debatte über die Min-destsicherung in den Bundesländern geführt und die Mindestsicherungsbe-zieherInnen besonders auf die Grup-pe der Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten reduziert. Sie sind neben österreichischen StaatsbürgerIn-nen und den, im Abschnitt 1, § 3, Persön-licher Anwendungsbereich, genau de-finierten Personengruppen berechtigt, Mindestsicherung zu beantragen.

Diese Debatte und die damit verbun-denen Novellen der Mindestsiche-rungsgesetze nach dem Auslaufen der 15a-Vereinbarung mit 31. Dezember 2016 bringt in fast allen Bundesländern eine Verschlechterung für viele Menschen mit sich, die auf Mindestsicherung an-gewiesen sind.

Das sind neben den im 2. Absatz des Gesetzes Angeführten jene Menschen, die trotz Arbeit über kein ausreichen-des Einkommen verfügen. Das sind aber auch behinderte Menschen. Man darf nicht vergessen, dass die Mindest-sicherung auch den Menschen in Behin-derteneinrichtungen und Altersheimen aus Mitteln der sogenannten geschlos-senen Mindestsicherung ein Leben in größtmöglicher Selbstbestimmung und Würde ermöglichen sollte.

Das sind in besonderem Maße aber auch arbeitslose Menschen. Bei einer Arbeitslosenrate von beinahe 500.000 Menschen im Jahr 2016 die Betroffenen mit noch mehr Repressionen „abzu-

strafen“ und ihnen damit ein „Selbst-verschulden“ an ihrer Notlage zu un-terstellen, bedeutet für diese nicht nur eine materielle Schlechterstellung, sondern in hohem Maße Ausgren-zung, Verlust des Selbstbewusstseins, der Selbstachtung bis hin zur Würde.In unserer Gesellschaft herrscht nach wie vor der Geist „nur wer arbeitet, ist fleißig, wer arbeiten will, findet eine Arbeit, wer keine hat, ist faul und diese Faulheit gehört nicht unterstützt“.

In unseren Einrichtungen hat die Arbeitslosigkeit viele Gesichter mit Namen und Lebensgeschichten, die sich die meisten von uns gar nicht vorstellen können.

Diese Menschen wünschen sich nichts sehnlicher als Teil unserer Gesellschaft zu werden und ihren Beitrag zum „So-zialstaat Österreich“ leisten zu können! Die Pflicht zur Arbeit kann nur einge-fordert werden, wenn das Vorhanden-sein von ausreichend sinnstiftenden Arbeitsplätzen Realität ist.

1 Tiroler Mindestsicherungsgesetz, 1. Abschnitt/Allgemeine Be- stimmungen/§ 1/Ziel, GrundsätzeTeestube 2016

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Dann kann endlich die Pflicht zur Ar-beit in ein „RECHT auf Arbeit“ umge-wandelt werden. Die geforderte Inklusion für alle (!) Menschen sollte auf allen Ebenen end-lich umgesetzt werden. Und damit mei-ne ich nicht Strafzahlungen, die Firmen und Körperschaften leisten, wenn sie ihre Einstellungsquoten nicht erfüllen.

Dennoch darf Menschenwürde und materielle und soziale Teilhabe nicht ausschließlich an Erwerbsarbeit gebun-den sein. Was ist mit all den (vorwie-gend weiblichen) unbezahlten Arbeits-kräften, die sich um Kinder, behinderte, pflegebedürftige und alte Menschen kümmern? Dass sie keiner bezahlten (Vollzeit-) Erwerbsarbeit nachgehen, liegt nicht daran, dass sie zu Hause blei-ben wollen.

Bei gerechter Aufteilung der Arbeitszei-ten und Betreuungspflichten auf Män-ner und Frauen, bei realistischen Mög-lichkeiten, allen Männern Karenzzeiten zu ermöglichen, bei einem flächende-ckenden und ganztägigen Angebot an Betreuungseinrichtungen würden viele Frauen gerne einer Erwerbsarbeit, ins-besondere auch einer Vollzeitbeschäfti-gung nachgehen. Der gesellschaftliche Wandel weg von einer „lebenslangen Versorgung“ in einer Ehe hin zu Allein-erziehenden und Ein-Personen-Haus-halten ist ein weiterer Faktor dafür, dass sich Armut oft durch das gesamte

Frauenleben zieht. Wer wenig arbeitet, verdient wenig und erhält schließlich eine geringe Pension.

Den Blick von den Ausgaben für die Mindestsicherung, für Pensionen, für Sozialausgaben im Gesamten hin zu gerechter Verteilung von Vermögen und größerer Chancengleichheit be-sonders in den Bereichen Bildung und Ausbildung hin zu notwendig durch-zuführenden Reformen und damit zu einhergehenden Verbesserungen in vielen Bereichen zu richten, wäre drin-gend nötig. Wir leben in einer Zeit hoher Arbeits-losigkeit, mit einer Zunahme von Teil-zeit- und Atypischer Beschäftigung, einer Zeit, in der das Verschwinden von Arbeitsplätzen durch die Digitali-sierung bereits Realität ist und noch zunehmen wird. Da braucht es neue Ideen zur Finanzierung des Sozialstaa-tes, diese sollten nicht mehr ausschließ-lich über den Faktor Arbeitskraft und die Lohnsumme (seit Ende des 19. Jahr-hunderts in Kraft!) erfolgen.

Im Sinne einer gelebten Inklusion ist es unsere wichtigste Aufgabe, den sozialen Frieden zu sichern, eine ge-rechte Teilhabe und Chancengleich-heit für alle Menschen in unserem Land zu erreichen und zu sichern.

Achten wir darauf, dass der „soziale Grundwasserspiegel wieder steigt“2 und nicht das Ausgrenzen und Zu-Sündenböcken-Machen einzelner Be-völkerungsgruppen voranschreitet.

Dass es uns in unserem Mikrokosmos „Teestube – Betreutes Wohnen – Sozi-alberatung Zillertal – Bahnhofsprojekt schranken-los“ immer wieder gelingt, Menschen auf dem Weg zu mehr Teil-habe zu begleiten, werden Ihnen mei-ne KollegInnen noch im Einzelnen nä-her berichten. Ich möchte nur ein paar Einzelgeschichten des Jahres 2016 als positiven Abschluss meiner Ausführun-gen näherbringen:

Die Tochter eines Mannes mit Migrati-onshintergrund gewinnt als Gymnasi-astin den Redewettbewerb in Schwaz. Den Stolz des Vaters kann man gar nicht in Worte fassen! Ein langzeitarbeitsloser Mann mit zahl-reichen körperlichen Beeinträchtigun-gen findet mit 55+ wieder eine Stelle am ersten Arbeitsmarkt und gewinnt Anerkennung, Selbstwertgefühl und Achtung. Eine obdachlose Frau findet eine Woh-nung, nach vielen Jahren Arbeit, ein gänzlich neues Aussehen, Freunde und einen neuen Lebenssinn.

Wir durften anerkannte Flüchtlinge begleiten, die keinen Tag Mindest-sicherung bezogen haben und ab dem ersten Tag der Rechtskraft ihrer Bescheide Arbeit hatten. Es gibt aber auch die PensionistInnen, die in un-serem Kommunikationsraum neue Freunde gefunden haben. Diese Einzelschicksale möchte ich nur als Beispiel dafür anführen, dass hinter all den Zahlen in unserer Statistik Men-

schen mit individuellen Geschichten und Gesichtern stehen, liebenswert und wertvoll für unsere Gesellschaft.

Die Begleitung der Menschen in Not-lagen wäre für unseren Verein nicht möglich ohne unsere Subventionsge-ber Stadtgemeinde Schwaz und Land Tirol, ohne Unterstützung des AMS – besonders des Bahnhofsprojektes in Form von Lohnbeteiligungen – ohne die vielen SpenderInnen, Ehrenmitglie-der, unterstützende Firmen, Vermie-terInnen, ohne unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und besonders unse-re Vorstandsmitglieder.

Besonderer Dank an die Tertiarschwes-tern für die „Herberge“ und die Zube-reitung der köstlichen Mittagessen und an meine KollegInnen für ihren über jeden „Dienst nach Vorschrift“ hinaus-gehenden engagierten Einsatz zum Wohle unserer BesucherInnen.

Renate PlattnerGeschäftsführerin

2 Pichler, Heinz/Klemenjak, Martin (Herausgeber), 2015: „…Da- mit Der soziale Grundwasserspiegel wieder steigt!“ Reflexio- nen zur Sozialen Frage im 21. Jahrhundert, Emmerich

22 23Teestube 2016

Renate Plattner, Geschäftsführerin des Vereins für Sozialprojekte in Schwaz und Andrea Schneider, Geschäftsfüh-rerin des AMS Schwaz, sind in ihren Beiträgen auf die brennenden Themen, wie die Novellierungen der neun! ver-schiedenen Mindestsicherungsgesetze in Österreich und mit der damit einher-gehenden Schlechterstellung für die Betroffenen sowie deren Folgen, die bereits spürbaren Veränderungen in Bezug auf Lohnarbeit, deren Auswir-kungen in den nächsten Jahren erst recht zum Tragen kommen werden, über ungleiche Verteilung von Vermö-gen und daraus folgende notwendige politische Reformen, eingegangen.

Wenn es Menschen auf Grund der nied-rigen Löhne und der hohen Lebens-haltungskosten nicht mehr möglich ist, mit ihrem Arbeitseinkommen die anfallenden Lebenshaltungskosten zu bestreiten, ist der viel strapazierte Be-griff der Neiddebatte völlig deplatziert. Allein die Verwendung dieses Begrif-fes erzeugt genau dies, nämlich Neid,

und verhindert, dass Gesellschaft und Politik sich damit beschäftigen, nach-haltige Lösungen zur Einkommensge-rechtigkeit und Armutsvermeidung zu finden.

Verbessert sich die Situation von Men-schen, die ihren Lebensunterhalt mit ihrem Arbeitseinkommen gerade noch so eben bestreiten können, wenn ich denen, die auf finanzielle Unterstüt-zungen angewiesen sind, diese kürze und ihnen dadurch die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erschwere? Oder ist die Veränderung jene, dass es mir besser gehen soll, weil es anderen noch schlechter geht?

„Leistung und Arbeit muss sich be-zahlt machen“, ja durch das Bezahlen von Löhnen, die es ermöglichen die notwendigen Ausgaben zu bestreiten. Ja, durch angemessene Wohnkosten, die nicht bis zu zwei Drittel des Ein-kommens verschlingen. Die Misere der hohen Wohnkosten in Tirol und die damit einhergehenden notwendigen

finanziellen Unterstützungen wie Miet- zins- bzw. Wohnbeihilfe, oder eben auch die Mindestsicherung, wird sich nicht ändern, wenn man den Immo-bilienmarkt weiterhin der Privatwirt-schaft – Wohnungen werden zu Spe-kulationsobjekten, die sich am Gewinn orientieren – überlässt.

Es wird Zeit, dass die Politik sich die-ser Entwicklung annimmt. Dringend notwendig ist eine Wohnbauoffensive der öffentlichen Hand – Gemeinden und Land. Der politische Wille dazu lässt sich bis jetzt nicht erkennen.

Ersetzen wir den Begriff „Neid“ durch den Begriff „Ungleichheit“.Debattieren wir doch nicht über Neid sondern über den Wert von Arbeit, über gesellschaftliche Solidarität und menschenwürdiges Leben.

Besonders prekär in Bezug auf Ar-mutsgefährdung stellt sich die Situati-on der Frauen dar. Mehr als die Hälfte der Frauen in Tirol verdient weniger

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als 1.000 Euro im Monat (Quelle Tiroler Gleichstellungsbericht 2015). Frauen arbeiten überwiegend in Berufen mit besonders niedrigem Lohnniveau, wie Erziehung, Betreuung, Pflege, Gastro-nomie und Dienstleistung.

Laut Gender Pay Gap betrug die Lohn-schere zwischen Männern und Frauen in Österreich für das Jahr 2014 22,9%. Der EU Durchschnitt beträgt 16,1%. Nur in Estland ist die Lohnschere zwischen Männern und Frauen größer. (Der Gen-der Pay Gap gibt den prozentualen Un-terschied zwischen dem durchschnitt-lichen Bruttostundenverdienst der Frauen und dem der Männer an.)Hinzu kommt, dass nur 32,5% der er-werbstätigen Frauen in Tirol ganzjährig und in Vollzeit arbeiten (AK Tirol).

Frauen mit Kindern unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit meist für mehrere Jahre und in der Regel kehren sie in Teilzeit in die Erwerbsarbeit zurück. Das heißt aber nicht, dass Frauen nicht arbeiten.

Nach wie vor übernehmen Frauen den überwiegenden Teil der unbezahlten Arbeit, wie Haushalt (Österreichischer Arbeitsklima Index, AK OÖ: „Sieben von zehn Frauen managen die Hausar-beit so gut wie alleine“), Kinderbetreu-ung – inklusive Hausübungsbetreuung und Lernunterstützung für die Schule – und die Pflege von Angehörigen.

Laut Tiroler Gleichstellungsbericht 2015 ist das Armutsrisiko für allein lebende Frauen 30 Prozent und für Alleinerzie-hende 51 Prozent höher als in anderen Familienverhältnissen. Wenn Frauen als Hauptverdienerinnen den Großteil des Haushaltseinkommens einbringen, erhöht sich ebenfalls das Armutsrisiko. (Quelle: Magazin if-kompakt 1_2016)

Die Einkommenssituation von Frauen ermöglicht kaum eine selbständige Le-bensführung und wirkt sich langfristig sehr negativ auf die Existenzsicherung im Alter aus. Seit der Pensionsreform im Jahr 2003 werden nicht mehr die verdienstmäßig besten 15 Jahre als

Durchrechnungszeitraum für die Höhe der Pension herangezogen. Seit dem 01. Jänner 2014 gilt das Pensionskonto. Das bedeutet, dass für die Berech-nung der Pensionshöhe konkret alle Erwerbsjahre herangezogen werden.Einkommensunterbrechungen auf Grund von Kindererziehung und Teil-zeitarbeit erweisen sich als regelrech-te Fallen für Frauen.

Im Jahr 2016 sind 268 Frauen zur Bera-tung in die Teestube gekommen, der Großteil davon Mütter, viele alleiner-ziehend.

Alleinerziehende Frauen, mit zwei oder mehr Kindern, sind, auch bei Berufstätigkeit, meist auf Transfer-leistungen und zusätzlich ergänzende Mindestsicherung angewiesen.

Der Mehrfachstress, dem berufstätige Frauen mit Kindern in der Regel ausge-setzt sind, trifft Alleinerzieherinnen im Besonderen. Alleinerzieherinnen sind rundum gefordert. Die alleinige, bzw.

überwiegende Verantwortung für Fa-milieneinkommen, Haushalt, Pflege bei Krankheit der Kinder, Bildungsun-terstützung der Kinder, eigene Krank-heit,…lastet oft schwer auf diesen Frauen. Der Gemütszustand vieler der betroffenen Frauen lässt sich mit den folgenden Worten beschreiben: „Irgendwie muss es weiter gehen.“

Dass sich die Mühen im Alter bezahlt machen, damit ist nicht zu rechnen.Ende 2014 erhielten Frauen im Schnitt 941 Euro Pension.

Barbara LintnerGeschäftsführung Stellvertreterin

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26 27

Wohnort der KlientInnen

Stadt Schwaz Bezirk Schwaz Tirol Österreich EU

305

238

132144

Staatsbürgerschaft der KlientInnen

Österreich EU Nicht-EU

356

81

184

KlientInnenkontakte

m w gesamt0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000

4.504

2.394

6.898

0

100

200

300

400

500

600

700

800

Betreute KlientInnen

m w gesamt

353268

621

Einkommenssituation der KlientInnen*

AMS-Bezug

Krankengeld

Pension/ I-Pension

Kinderbetreuungsgeld

Kein Einkommen

Erwerbseinkommen

Mindestsicherung

Grundversorgung

Unterhalt

Reha-Geld

andere

unbekannt

159 8

79 18

50 123

80 19

42 14

20 9

*Meh

rfac

hnen

nung

mög

lich

Alexandra Mair-Oppitz

Ali Baba & seine 4 Frauen

Statistik Teestube 2016

Öffnungstage 291

Durchschnittsalter 37,2

Durchschnittliche KlientInnenkontakteproTag 23,7

Wohnsituation der KlientInnen

278

190

33

46

74

gesicherte Unterkunft

ungesichertes Wohnen

ungenügendes Wohnen

wohnungslos

obdachlos

28 29

Statistik Teestube 2016Neue KlientInnen

Einkommenssituation der neuen KlientInnen*

*Mehrfachnennung möglich

AMS-Bezug

Krankengeld

Pension/ I-Pension

Kinderbetreuungsgeld

Kein Einkommen

Erwerbseinkommen

Mindestsicherung

Grundversorgung

Unterhalt

Reha-Geld

Notstandshilfe

unbekannt

41 5

10 7

22 55

25 7

1 2

9 25

Staatsbürgerschaft der neuen KlientInnen

Österreich EU Nicht-EU

101

56

48

Wohnort der neuen KlientInnen

Stadt Schwaz Bezirk Schwaz Tirol Österreich Ausland 70

94

143 24

Neue KlientInnen

m w gesamt0

50

100

150

200

250

122

83

205

Alter der neuen KlientInnen

Durchschnittsalter 31,5 Jahre

0 - 20

21 - 30

31 - 40

41 - 50

51 - 60

61 - älter

22 59 59

32 23

10

Wohnsituation der KlientInnen bei Erstkontakt 64

46 31

38 26

gesicherte Unterkunft

ungesichertes Wohnen

ungenügendes Wohnen

wohnungslos

obdachlos

Grund des Kommens der neuen KlientInnen*

Finanzen

Wohnungssuche

Trennung/Scheidung

Arbeitssuche

Essen/Wäsche/Tagesstr.

Antragsstellung

Meldeadresse

Sucht

andere

73 65

8

7 16

12 7

1 22

*Mehrfachnennung möglich

30 31

Jänner

Der Lions Club Schwaz veranstaltet am 3. ein Neujahrskonzert mit den Schwazer Salonikern unter Leitung von Sonja Melzer. Der Reinerlös wird vom Präsidenten Ing. Günther Peer unserem Obmann Hannes Wanitschek überreicht.Rudolf Berger und Hans-Peter Plattner nehmen sich unserer Computerpro-bleme und dem „Kabelsalat“ in den Büros an und richten uns kostenlos ein perfektes Netzwerk.

Dr. Alfred Egger, Gerhard Schwarz und Stefan Tschurtschenthaler von der KÖStV Frundsberg überbringen am 22. den Reinerlös ihres Advent-Glühwein-standes. Dieser „schöne Brauch“ be-steht bereits seit 15 Jahren.

Michael Huber und Fabian Tschaffert, Schüler der 7. Klasse des Paulinums, schnuppern vom 25. Jänner bis 3. Fe-ber im Rahmen des „Compassion-Pro-jektes“ in der Teestube und lernen die Lebenswelten und Problematiken un-serer BesucherInnen kennen.Die 4. Klasse der HTL Jenbach besucht am 29. die Teestube und zeigt sich sehr interessiert an unserem Angebot.

Februar

Lea Pauli beendet am 5. ihr viermo-natiges Praktikum und widmet sich wieder voll und ganz ihrer schulischen Ausbildung in der SOB (Schule für So-zialbetreuungsberufe) in Innsbruck.Mit unserem Projekt „Miteinander zur Integration“ gewinnen wir am 16. den

1. Platz der Jedison Stiftung von GE Jenbacher. Seit vielen Jahren schon bringen Mitarbeiter von GE Jenba-cher und Mitglieder der GE Volunteers jeden 3. Freitag im Monat köstliche Speisen von Küchenchef Paolo Tinello und seinem Team. Am 19. sind Daniela und Gerhard die freundlichen Liefe-ranten.Martina Rampl beginnt am 29. ein zweiwöchiges Praktikum im Rahmen ihrer Ausbildung zur „Genesungsbe-gleiterin“.

März

Im Rahmen des Betreuten Wohnens mieten wir unsere 11. Kleinwohnung in der Rennhammergasse an.Die neue Sozialreferentin, GRin Victoria

Weber kommt am 23. zum Erfahrungs- und Informationsaustausch.Am 26. beenden wir die Fastenzeit mit einem gemütlichen Osterbrunch.

April

Wir freuen uns über das große Interes-se an der Teestube als Praktikumsstät-te und begrüßen ab 4. April Kathrin Thallinger vom Sozialpädagogischen Kolleg in Stams.

Übers Jahr

Auch in diesem Jahr ein herzliches Dankeschön der Firma GE Jenba-cher, Küchenchef Paolo Tinello und seinem Team und den Mitgliedern der GE Volunteers, die uns einmal im Monat mit exquisiten Speisen, zuvorkommendem Service und gu-ter Laune verwöhnen!

32 33

Besuch aus Wörgl begrüßen wir am 5. April. Zwei Jugendstreetworker- Innen informieren sich vor Ort über unsere Angebote und berichten uns von ihrer Arbeit.Wie jedes Jahr besucht uns auch heu-er eine Firmgruppe der Pfarre Maria Himmelfahrt. Judith Junker-Anker und 12 Firmlinge sehen sich am 6. die Tee-stube an und erfahren, warum viele Menschen in Notlagen geraten und Unterstützung brauchen.Anni lädt uns am 18. zu Kaffee und Ku-chen in ihre Wohnung.

Mai

2 Klassen der Tiroler Fachberufsschule für Handel und Büro in Schwaz besu-chen mit ihren LehrerInnen am 10. die Teestube. In interessierten Diskussio-

nen werden die Auswirkun-gen von Arbeitslosigkeit, Überschuldung, Wohnungs-losigkeit etc. erörtert. Die SchülerInnen haben gesam-melt und übergeben eine Spende, die für einen Aus-flug mit den BesucherInnen verwendet wird.Am 18. müssen wir uns für im-mer von unserem langjährigen Freund Armin Fankhauser ver-abschieden. Chefinspektor Hans-Peter Astl vom Be- zirkspolizeikommando Schwaz kommt am 20. zu einem Informationsaus-tausch und vermittelt uns interessante Sicherheitstipps.Beim Fest der Religionen und Kulturen am 22. in der Pfarre St. Barbara verkauft die Baha´i Gemeinde Schwaz selbstge-

machte Speisen. Den Reinerlös stellen die Mitglieder, wie in den Jahren davor, unserem Verein zur Verfügung.

Juni

Als Dank für die langjährige Unterstüt-zung laden wir am 8. unsere „Engerln rund um Weihnachten und das ganze

Jahr“ ein. Wir freuen uns die Schwazer Bäuerinnen, Frau Monika Gredler aus Zell, die Anklöpflerinnen Monika Gred-ler, Marialuise Hussl und Sylvia Peer, un-sere Ehrenamtliche Esther Ringer und unsere fleißige Helferin Anni bei Kaffee und Kuchen und netten Plaudereien in der Teestube begrüßen zu dürfen. Ver-hindert waren leider die Mitglieder der KÖStV Frundsberg und Eva.Anlässlich seines 60. Geburtstages am 18. Juni überbringt der ehemalige Om-budsmann der Tiroler Gebietskranken-kasse, Seraphin Klausner, eine Spende seiner Gäste. Den zum Teil neuen Mitgliedern des Schwazer Sozialausschusses dürfen wir am 27. auf Einladung der Ausschuss-vorsitzenden GRin Victoria Weber die Bereiche des Vereins und die damit ver-

bundenen Angebote näherbringen. Da die Idee der Teestube im Sozial-ausschuss des Jahres 1994 begründet wurde, war es sehr schön für uns, an den „Geburtsort“ eingeladen zu wer-den.

Juli

Vom 9. bis 17. bleibt die Teestube we-gen der Exerzitien Woche der Terti-arschwestern geschlossen.Vom 26. bis 29. veranstaltete der Rotary Club Schwaz ein Golfturnier am Achen-see. Obmann Hannes Wanitschek und Renate dürfen einen überaus groß-zügigen Scheck am 14. Juli im Hotel Pfandler entgegennehmen. Vom 18. Juli bis 12. August verstärkt Praktikantin Melanie Leichter, Schü-

lerin des Aufbaulehrganges für wirt-schaftliche Berufe in Wörgl unser Team.

August

Die Jahresberichte werden mit Hilfe unserer fleißigen „Postgehilfen“ ver-packt und versandt.Zur außerordentlichen Generalver-sammlung laden wir am 24. ein und freuen uns über rege Teilnahme und angeregte Diskussionen.Zu einem Austausch besucht Renate am 29. die neue Bürgermeisterin von Mayrhofen, Frau Mag. Monika Wech-selberger im Gemeindeamt.Thomas, Dietmar, „Unti“ und Rene verpassen der „Raucherlounge“ am 30. eine Generalsanierung.

34 35

September

Obwohl im September keine „beson-deren Vorkommnisse“ zu verzeichnen sind, ist er doch geprägt von einer ho-hen Zahl an Besucherkontakten und besonders vielen Erstkontakten. Ne-ben den Haupttätigkeiten, wie Woh-nungs- und Arbeitsstellensuche, geht es besonders um die Vermittlung zu Deutschkursen aber auch um Pflege und Betreuung eines Schwerkranken.

Oktober

Die Stadtgemeinde Schwaz mietet in unserem Nachbarhaus Freundsberg 1 eine 2. Gemeinschaftswohnung für 3 Personen an. In Zusammenarbeit mit

der Stadtgemeinde übernehmen wir die Betreuung der BewohnerInnen.Am 3. feiern wir mit Reini seinen – kaum zu glauben – 70. Geburtstag.Am Freitag 14. und Samstag 15. ver-anstaltet der Lions-Club Schwaz mit tatkräftiger und professioneller Unter-stützung seiner Frauen einen überaus erfolgreichen Second-Hand Kleiderver-kauf. Der Verein für Sozialprojekte in Schwaz darf sich über eine großzügige Spende freuen.Um die gute Hausgemeinschaft wie-der zu erneuern und vor allem zu versüßen, laden wir am 17. die Terti-arschwestern zum jährlichen Kaffee- und Kuchengenuss.Alexandra Mair-Oppitz beginnt im Rahmen ihrer Ausbildung an der SOB am 24. ihr viermonatiges Praktikum.

November

Johann verliert am 3. den Kampf ge-gen seine schwere Krankheit.Barbara nimmt am 22. am Vernetzungs-treffen der Schwazer Gesundheits- und Sozialeinrichtungen im Pfarrzentrum St. Barbara teil und erhält erste Einbli-cke in den Neubau des Sozialmarktes „Barbara Laden“.

Dezember

Tradition hat bereits die jährliche Niko-lausfeier, die MitarbeiterInnen von GE Jenbacher heuer am 2. Dezember für alle kleinen und großen BesucherInnen der Teestube veranstalten: Der Niko-laus kommt in Begleitung von Engerl

Anni und bringt kulinarische Köstlich-keiten und kleine Geschenke. Auch die Weihnachtsgeschenke für die Kinder werden von den GE Mitar-beiterinnen und GE Volunteers Mit-gliedern eingekauft, liebevoll verpackt und kurz vor dem Hl. Abend in die Tee-stube gebracht. Bis auf den letzten Platz gefüllt ist die Teestube am 16. Dezember bei der besinnlichen Weihnachtsfeier. Die Geschenke in Form von Essens-paketen werden seit Gründung der Teestube vom KIWANIS Club Schwaz zur Verfügung gestellt. Die Schwazer Bäuerinnen spenden uns die selbst-

gemachten, köstlichen Brötchen und der musikalische Beitrag kommt von den Anklöpflerinnen Marialuise Hussl, Sylvia Peer und Monika Geiger. Auch Bürgermeister Dr. Hans Lintner und einige Gemeinderäte beehren uns mit ihrer Anwesenheit.Bereits seit vielen Jahren organisiert Herr Prof. Walter Knapp am Sonntag vor dem Heiligen Abend mit seinem Musikkollegium ein Benefizkonzert in der Kirche St. Martin. Am 18. erleben die zahlreichen Gäste stimmungsvol-le Weihnachtslieder, Instrumental-stücke und verbindende Worte von Msgr. Mag. Josef Stock.

Am Heiligen Abend ist die Teestube wie jedes Jahr von 17:00 bis 22:00 ge-öffnet. Für unseren Obmann Hannes Wanitschek ist es zur Selbstverständ-lichkeit geworden, gemeinsam mit unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterin Eva Ertl, drei Mitgliedern der katholi-schen österreichischen Studentenver-bindung Frundsberg und Verena, ein-samen Menschen ein Beisammensein in der Teestube zu ermöglichen. Seit vielen Jahren bereitet Monika Gredler aus Zell am Ziller ihre köstlichen Sup-pen zu und bringt sie gemeinsam mit ihrem Mann Josef persönlich in die Teestube.

36 37

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BetreutesWohnen 2016

Betreutes Wohnen gibt Menschen in prekären Lebenssituationen nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch neuen Halt und Sicherheit.

Betreutes Wohnen schützt Menschen vor drohender oder tatsächlicher Woh-nungslosigkeit. Es ermöglicht den Kli-entInnen, ihre oft vielfältigen Proble-me in einem sicheren Rahmen und mit kompetenter Unterstützung zu lösen.

Voraussetzungen, in unser Betreutes Wohnen aufgenommen zu werden, sind Volljährigkeit, Freiwilligkeit, Be-reitschaft zur Veränderung der Situ-ation und regelmäßig Kontakt zur Teestube. Das Ziel ist es dabei Selb-ständigkeiten in sozialen Bereichen zu fördern, Schulden zu regulieren und Existenzen durch Wiedereinstieg ins Berufsleben zu sichern. In den letzten Jahren haben wir festgestellt, dass sich auch nachdem sich die Situation stabilisiert hat, es für unsere KlientIn-nen schwierig ist, eine geeignete Final-wohnung zu finden.

Während der Betreuung werden die BewohnerInnen bei der Suche nach ei-ner geeigneten Finalwohnung beglei-tet und unterstützt. Seit Jahren aber übersteigt die Anzahl der Wohnungs-suchenden bei Weitem das Angebot der Wohnungen am privaten Markt bzw. des gemeinnützigen Angebotes, was das Finden einer Finalwohnung zusätzlich erschwert und in die Länge zieht.

Wohnten unsere KlientInnen vor fünf Jahren im Durchschnitt 1,8 Jahre in unseren Wohnungen, so ist mittler-weile die durchschnittliche Wohndau-er auf 2,4 Jahre gestiegen.

Im April 2016 konnte der Verein für Sozialprojekte in Schwaz eine weite-re Wohnung anmieten und ist seither Hauptmieter von 11 Wohnungen. Die-se Wohnungen wurden im Jahr 2016 von fünf Frauen und zehn Männern bewohnt. Zehn der BewohnerInnen wurden bereits im Vorjahr von uns be-gleitet und fünf kamen neu hinzu.

Drei unserer KlientInnen konnten unser Angebot als kurz-fristige Übergangsmöglichkeit nutzen und zogen innerhalb des Jahres wieder aus.

Ein besonderer Dank gilt den VermieterInnen, die uns und unseren KlientInnen seit Jahren ihr Vertrauen entgegen-bringen, dem Sozial- und Wohnungsamt der Stadtgemein-de Schwaz für die gute Zusammenarbeit und der Stadt-gemeinde Schwaz und dem Land Tirol für die finanzielle Unterstützung.

Verena Gapp

38 39

STROM

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Öffnungszeiten: Mo - Do 7.30 - 12 und 13 - 17 Uhr, Fr 7.30 - 12 Uhr*Mehrfachnennung möglich

StatistikBetreutesWohnen11 Wohnungenmit einer Größe von max. 40 m2

Durchschnittsalter 42 Jahre

DurchschnittlicheAufenthaltsdauer 2,4 Jahre

Hausbesuche – gesamt 211

BewohnerInnen

0

3

6

9

12

1515

5

10

gesamt m w

Jänner

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

10 18

24 13

15

12

14 14

30 22

21 18

40 41

Auch 2016 – im 11. Jahr der Außenstelle Ried – lagen die Schwerpunkte meiner Arbeit bei alleinerziehenden Frauen mit ihren Kindern, der Wohnungssu-che und in der Langzeitbegleitung von „Stammkunden“.

Die Wohnungssuche ist das Thema, das mich immer wieder und immer noch am meisten beschäftigt. Eine „gute“ Wohnung ist fast nur noch über Mundpropaganda zu bekommen.

Eine „gute“ Wohnung muss leistbar sein, gerade für Menschen, die auf die Unterstützung der Mindestsicherung angewiesen sind, da für Wohnungen, die über den Richtsätzen der Mindest-sicherung liegen, keine Anmietungs-kosten (Kaution, Mietvertragsverge-bührung) übernommen werden. Eine „gute“ Wohnung liegt an der Bus oder Bahnstrecke, da viele Menschen, die Unterstützung brauchen, über kein Auto verfügen. Eine „gute“ Wohnung ist frei von Schimmel, gut heizbar und ermöglicht es den Bewohnern sich

wohl zu fühlen, zu Hause zu sein. Woh-nen ist eines der ersten Grundbedürf-nisse! Ohne Wohnung ist es nicht mög-lich sich um sein Leben zu kümmern, einer Arbeit nachzugehen und ein Teil unserer Gesellschaft zu sein.

In der Betreuung der Alleinerziehe-rinnen bin ich immer wieder sehr be-eindruckt, wie gut es ihnen gelingt Beratungsinhalte umzusetzen und in infolge dann auch selbständig weiter-zumachen.In der Begleitung der „Stammkunden“ geht es oft um psychische und andere gesundheitliche Probleme, auch die Ein-samkeit macht einigen schwer zu schaf-fen. Hier ist es schön auch Ruhe und Zeit für längere Gespräche zu haben.

Für alle Klienten und Klientinnen der Beratungsstelle ist es eine gro-ße Erleichterung, dass sie nicht nach Schwaz fahren müssen, sondern vor Ort einen Ansprechpartner zur Verfü-gung zu haben.

Uli Jesacher

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Statistik Zillertal 2016

Öffnungstage 46 10

20

m w gesamt0

50

0

150

0

KlientInnenkontakte Beratungsstelle

20

161141

0

5

10

15

20

25

Neue KlientInnen

m w gesamt

4

24

20

0

10

20

30

40

50

60

70

80

Betreute Personen

m w gesamt

11

65

54

Staatsbürgerschaften

Österreich EU Nicht-EU

54

29

0

3

6

9

12

15

Kontakte bei Hausbesuchen

2

1311

m w gesamt

17

2

2

1

2

Wohnsituation der neuen KlientInnen

gesicherte Unterkunft

ungesichertes Wohnen

ungenügendes Wohnen

wohnungslos

obdachlos

44 45

schranken-los ist die Seele des Bahnhof Schwaz

Schwaz ohne eigenen Bahnhof? Un-denkbar! Und damit die Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs in der Be-zirkshauptstadt auch in Zukunft eine Seele und ein menschliches Antlitz hat, ist das seit 8 Jahren bewährte Projekt schranken-los unverzichtbar.

300.000 konkrete Dienstleistungen wurden seit dem Start im Juni 2009 erbracht. Mehr als 6.000 Menschen frequentieren täglich den Bahnhof Schwaz, viele davon bedürfen der Hilfe, insbesondere Menschen mit Handicap, Rollstuhlfahrer und Senio-ren. Neben den einschlägigen Dienst-leistungen (Infopoint, Hilfe bei Fahr-kartenautomaten, Auskünfte für Zug und Bus, Hilfen beim Ein- und Ausstieg etc.) wird vielfältige Sozialarbeit am Bahnhof geleistet – mit Jugendlichen, Senioren und auch Randgruppen der Gesellschaft. Der Mensch steht im Mittelpunkt, schranken-los bedeutet

Barrierefreiheit im umfassenden Sinn. Dem standen zuletzt Überlegungen der ÖBB entgegen, in Schwaz auf ei-nen eigenen Bahnhof verzichten zu wollen. Neubau der Gleisanlagen samt Aufzügen für mehr Barrierefreiheit Ja, aber kein Bahnhofsgebäude mehr.

Die Stadt Schwaz unter Federführung von BM Dr. Hans Lintner hat diese Alarmzeichen verstanden und ein kla-res Bekenntnis abgelegt: Schwaz wird auch in Zukunft einen Bahnhof haben. Samt der notwendigen Infrastruktur. Dazu zählt das Projekt schranken-los.

Die Anforderungen an das schranken-los-Team haben sich gewandelt, die Zahl der Dienst- und Serviceleistungen ist enorm gestiegen. Mehr Züge im Rahmen des Verkehrsverbund Tirol und günstigere Jahrestickets verdop-pelten die Frequenz. Insbesondere Senioren und Menschen mit Handicap sind mobiler geworden und bedürfen vermehrt der Hilfe am Bahnhof. Schwaz ist zudem Schulstadt: So hat

sich der Jugendwarteraum, den täg-lich bis zu 200 Schüler und Studenten frequentieren, sehr bewährt. Die Ju-gendlichen sind hier unter Aufsicht si-cher und in Obhut. Das Augenmerk gilt aber auch jenen Jugendlichen, die den Bahnhof als Ort ihrer Freizeitaktivitä-ten frequentieren. Schranken-los ist ein Garant, dass der Bahnhof Schwaz sicherer und sauber ist, Vandalismus gibt es nicht mehr.

Der Bahnhof ist vermehrt Zufluchtsort der Heimat- und Obdachlosen sowie der Randgruppen der Gesellschaft – von

Jung bis Alt. Auch diesen Menschen gilt besondere Aufmerksamkeit in der So-zialarbeit am Bahnhof. Schranken-los gelingt es mit Kompetenz im Gesamt-verbund des Vereins für Sozialprojekte Lösungen für diese Menschen zu finden.

Nicht zu vergessen ist, dass über das Projekt schranken-los seit Bestehen fast 30 Langzeitarbeitslose auf bestimmte Zeit Beschäftigung fanden, neue Pers-pektiven und Motivation für ihr Leben bekamen. In Summe ist das Projekt schranken-los ein österreichweiter Modellfall,

wie ein Bahnhof mit Blick auf alle Nutzer vor allem menschlich geführt werden kann. Der soziale Ansatz ist hier mindestens so wichtig wie alle Serviceleistungen.

Mit schranken-los ist der Bahnhof nicht bloß eine anonyme Verkehrs-drehscheibe, sondern hat ein Gesicht, schafft eine freundliche Atmosphäre und ist besser denn je ins Gesamtgefü-ge der Stadt Schwaz eingebunden.

Erwin SchwaigerProjektleiter schranken-los

Hermann & Diana

Sozialprojektschranken-los

46 47

• den Tertiarschwestern • allen Gemeinden, die uns

regelmäßig unterstützen • Kiwanis Club Schwaz• Lions Club Schwaz • Rotary Club Schwaz• Bruderschaft St. Christoph• Kinderhilfe im Bezirk Schwaz• Caritas Tirol• Geistiger Rat der Bahá´i in Schwaz• Internationale Gralsbewegung • Kath. Österreichische Studenten-

verbindung Frundsberg zu Schwaz• GE Jenbacher, General Electric

International• GE Volunteers• Herrn Paolo Tinello und seinem

Team• Eglo Leuchten GmbH• Sparkasse Schwaz• Bäckerei Bathelt• Bäckerei Ruetz• Monika Gredler• Marialuise Hussl, Sylvia Peer und

Monika Geiger

• Rudolf Berger und Hans-Peter Plattner

• Musikkollegium Schwaz • Verein Soziales Familie Adlwarth• Fa. Darbo• Kirchenchor Uderns• Dr. Rainer Musack • den Gambrinus-Freunden• Zillertaler helfen Zillertalern • Schwazer Bäuerinnen • SchülerInnen der 2. Büroklassen der

Tiroler Fachberufsschule für Handel und Büro in Schwaz

... unseren SubventionsgeberIn- nen, dem Amt der Tiroler Landes- regierung – Abteilung Soziales, JUFF und der Stadtgemeinde Schwaz

... unseren treuen Ehrenmitglie-dern, außerordentlichen Mitglie-dern, Firmen, FörderInnen und den großzügigen SpenderInnen

Wir danken Impressum

Teestube – Verein für Sozialprojekte Ludwig-Penz-Straße 21 6130 Schwaz Telefon: 05242 / 67654Fax: 05242 / 20881E-Mail: [email protected] Homepage: www.teestube.at

Redaktion: das Team der Teestube Lektorat: Andreas StauderFotos: private Archive, Teestube, Angelika Astner Gestaltung: Angelika AstnerDruck: Eins Zwei Drei Druck

Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Ver-einsvorstandes und der Redaktion wieder, sondern die des Verfassers; es kann vorkom-men, dass auf die weibliche bzw. männliche Sprachform verzichtet oder eine geschlechts-neutrale Formulierung gewählt wurde.

unseren Ehrenamtlichen Steffi Jäger, Esther Ringer, Dietmar Schmidhuber, Dietmar Steiner, Eva Ertl, Hausmeister und „Mann für Alles“ Thomas Rauter und unseren Praktikanten.

Unser besonderer Dank gilt auch den InserentInnen, die uns die Druckkos-ten und das Porto dieses Tätigkeits-berichtes mitfinanziert haben, ganz besonders den Stadtwerken Schwaz.

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