ITP Spezialausgabe: SAP-Partner - IT&Production · 2020. 1. 30. · 026_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019...
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SAP-PARTNER
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ITP Partner Titelseiten_Layout 1 29.01.2020 15:59 Seite 2
Bild: SAP SE
SAP-PARTNER |
Die Fortschritte hinsichtlich KI, Ma-
chine Learning, IoT und Cloud
sorgen für ganz neue Möglichkei-
ten im Bereich der Geschäftsapplikatio-
nen. Diese Lösungen helfen Unternehmen
dabei, vorhandene Daten effizienter zu
nutzen und wertvolle Erkenntnisse daraus
zu ziehen – eine wesentliche Vorausset-
zung für einen schrittweisen Wandel hin
zum intelligenten Unternehmen.
Wie Partner helfen
Doch damit diese Weiterentwicklung
funktioniert, ist neben innovativen Tech-
nologien ein weiterer Faktor absolut un-
abdingbar: Partner, die wissen, welche
speziellen Anforderungen ein Unterneh-
men hat und die dafür eigenständige Lö-
sungen anbieten können. Dabei muss die
Zusammenarbeit zwischen Partner und IT-
Hersteller immer enger werden, um die für
den Kunden bestmöglichen Ergebnisse zu
erzielen. Im Fall von SAP heißt dies:
SAP liefert mit innovativen Technolo-•
gien und darauf aufsetzenden Lösun-
gen das Fundament. Das schafft die
Voraussetzung, um immer komplexere
Ansätze zu entwickeln und miteinander
zu kombinieren. Etwa Technologien wie
ÖKOSYSTEME
26 IT&Production 5/2019
Partner als Schlüssel zum intelligenten Unternehmen
Von der Applikation zur Innovation
Nutzer erwarten von
Technologien wie dem
Internet der Dinge, der
Cloud, Big Data oder ma-
schinellem Lernen, greif-
bare geschäftliche Vor-
teile zu erlangen. Hier
kommen die Partner von
Technologieführern wie
SAP ins Spiel. Sie verste-
hen die Anforderungen
ihrer Kunden genau und
können maßgeschnei-
derte Lösungen bereit
stellen. Doch das funktio-
niert nur, wenn die Part-
ner ihrerseits unterstützt
werden – von der Ent-
wicklung bis zur Ver-
marktung. Dafür müssen
die IT-Hersteller zu ech-
ten Teamplayern werden.
026_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 13:59 Seite 26
künstliche Intelligenz und maschinelles
Lernen, die im Zusammenspiel mit IoT-
und ERP-Lösungen aus der Cloud neue
Einsatzfelder erschließen. Dazu zählt
die vorausschauende Wartung (Predic-
tive Maintenance) in einer vernetzten
Fertigungsumgebung.
Partner von SAP entwickeln auf dieser •
Grundlage eigene Lösungen, die auf
die individuellen Anforderungen von
Kunden oder Branchen zugeschnitten
sind. Sie sind am besten in der Lage,
die SAP-Lösungen zu identifizieren, zu
bauen, zu implementieren und zu be-
treiben, die ein spezifisches Unterneh-
men benötigt.
Das Ergebnis einer solchen Arbeitsteilung
ist, dass sich die Gewichtungen verschie-
ben: Der Entwickler und Lieferant von
Technologien nimmt sich zurück. Dafür
rücken Partner und deren Lösungsan-
sätze viel stärker in den Vordergrund und
werden auch dementsprechend geför-
dert. Das gilt vor allem für die Zusam-
menarbeit der Partner mit Endanwendern
in Unternehmen und Organisationen.
Wachstumschancen in der Cloud
Eine zentrale Rolle bei einem solchen Mo-
dell spielt die Cloud in ihren vielen Aus-
prägungen. Aktuell stellt SAP beispiels-
weise seinen Partnern einen kostenlosen
Zugang zur SAP Cloud Platform zur Verfü-
gung. Dadurch haben sie die Möglichkeit,
eigene Softwarelösungen kostenfrei zu
entwickeln und zu vermarkten. Unerläss-
lich ist, dass Entwickler von Partnerunter-
nehmen über eine solche Cloudplattform
auf eine möglichst große Zahl von Lösun-
gen des Technologieanbieters zugreifen
können. Nur dann lassen sich neue Ser-
vices und Business-Anwendungen konzi-
pieren, bei denen mehrere Technologien
und Plattformen zusammenspielen – von
der ERP-Lösung über Big-Data-Anwen-
dungen bis hin zu Plattformen, mit denen
sich ‘Mobile-Ready’-Geschäftsapplikatio-
nen erstellen lassen. Welche Vorteile ein
cloudbasierter Ansatz Partnern eröffnet,
zeigt eine Analyse des Marktforschungs-
hauses IDC: SAP-Partner werden dem-
nach in den kommenden fünf Jahren
einen Umsatzzuwachs von 200 Milliarden
Dollar erzielen. 60 Prozent davon entfal-
len auf Lösungen, die Partner über die
Cloud vermarkten. Diese Geschäftschance
wollen offenkundig immer mehr Partner
nutzen. So ist die Zahl der SAP-Partner,
die ihre Lösungen über die Cloud ver-
markten, zwischen 2017 und 2018 um 250
Anbieter gestiegen. Diese Entwicklung
wird sich in Zukunft noch weiter be-
schleunigen, zumal die Cloud auf Seiten
der Anwender in Deutschland auf immer
größere Resonanz stößt.
Qualitätssicherung inklusive
Ein entscheidender Faktor ist dabei, dass
Partner weiterführende Unterstützung er-
halten. Das gilt auch für die Vermarktung
ihrer Lösungen. SAP-Partner können ‘SAP-
Qualified Partner-packaged Solutions’ er-
stellen und in Eigenregie vermarkten. Zu
diesem Zweck stellt SAP entsprechende
Vertriebskanäle zur Verfügung. Aus Sicht
von Kunden wiederum ist wichtig, dass
die Partnerlösungen einem Qualitätsstan-
dard entsprechen, den er von seinem
Technologieanbieter gewohnt ist. Das
lässt sich durch eine kontinuierliche Qua-
litätskontrolle der Software erreichen, die
von Partnern entwickelt wird. Ein weite-
rer Effekt solcher Maßnahmen ist, dass
alle Lösungen nahtlos zusammenarbei-
ten, egal, ob sie von SAP oder einem
Partner entwickelt wurden.
Mehr als 1.700 Applikationen
Ein solches Partnermodell ist für alle Be-
teiligten vorteilhaft. Unternehmen erhal-
ten Zugriff auf alle neuen Lösungen und
Innovationen, die SAP-Partner entwi-
ckeln. Das ist wiederum notwendig,
wenn ein Unternehmen seine Digitalisie-
rungsstrategie mit den dazu passenden
Technologien unterfüttern möchte. Über
das SAP App Center haben Nutzer dafür
mittlerweile Zugriff auf mehr als 1.700
Applikationen von SAP-Partnern. Den
Partnern wiederum eröffnen sich neue
Einnahmequellen und eine engere Zu-
sammenarbeit mit ihren Kunden. Sie
können ergänzende Services anbieten,
von der Implementierung bis zur War-
tung und dem Betrieb von ERP-, Big-
Data- und IoT-Lösungen. Ein weiteres
wichtiges Feld ist die Unterstützung von
Kunden bei der Migration einer Ge-
schäftssoftware in die Cloud. Laut einer
Studie von IDG Research Services von
2018 messen mehr als 91 Prozent der Un-
ternehmen in Deutschland dem Thema
Cloud-Migration eine hohe bis sehr hohe
Relevanz bei. Warum das so ist, zeigt das
Beispiel der Rohrer Group. Der Anbieter
von Services für die Industrie hat zusam-
men mit dem SAP-Partner S&T den Um-
stieg auf S/4HANA erfolgreich bewältigt.
Ein Grund für die Migration zu ERP aus
der Cloud war das rapide Wachstum der
Rohrer Group. Durch die cloudbasierte
ERP-Lösung kann Rohrer problemlos
weiteren Niederlassungen und Mitarbei-
tern den Zugriff auf Unternehmensan-
wendungen ermöglichen. Hinzu kommt,
dass der Dienstleister aus Österreich sei-
nen Kunden nun noch hochwertigere
Services anbieten kann.
Eine Triple-Win-Situation
Die Welt ist im Wandel, auch was die Be-
ziehung zwischen SAP, seinen Partnern
und den Anwendern betrifft. In einer zu-
nehmend vernetzten Gesellschaft ist Kol-
laboration der Schlüssel zum Erfolg: Kein
Unternehmen kann sich Inseldenken leis-
ten – das gilt auch für Technologieanbie-
ter. Haben sie in der Vergangenheit oft-
mals losgelöst von Kunden und Partnern
agiert und ihre eigenen Lösungen for-
ciert, müssen sie nun zu Teamplayern
werden, die ihre Partner gezielt dabei un-
terstützen, eigene Lösungen für indus-
trielle Anwender zu entwickeln und Inno-
vationen voranzutreiben. Partner gehen
dazu über, noch stärker eigenes Know-
how aufzubauen und auf Basis von SAP-
Technologien innovative und branchen-
spezifische Lösungen zu entwickeln. SAP
wiederum begleitet sie auf dieser Reise
und stellt ihnen den Rahmen zur Verfü-
gung, um mit cloudbasierten Angeboten
neue Einnahmequellen zu erschließen.
Und die Anwender? Sie erhalten tatkräf-
tige Unterstützung dabei, den Sprung
zum intelligenten Unternehmen zu be-
wältigen und die Chancen zu nutzen, die
ihnen die Digitalisierung bietet. So zählen
alle drei Beteiligten zu den Gewinnern. ■
Der Autor Christian Mehrtens ist
SVP Mittelstand und Partner bei der
SAP Deutschland SE & Co. KG.
www.sap.com
| SAP-PARTNERÖKOSYSTEME
27IT&Production 5/2019
027_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 13:59 Seite 27
Die Werner & Mertz GmbH mit
knapp 1.000 Beschäftigten brachte
zuletzt kosmetische Artikel unter
der Marke Frosch auf den Markt. Um bei die-
ser Vielzahl an Produkten neue Marktanfor-
derungen umsetzen zu können, setzt die
Firma seit vielen Jahren auf ein Manufactu-
ring Execution System von SAP. Das SAP-
Projekthaus IGZ mit Sitz im oberpfälzischen
Falkenberg führte die Anwendung an den
Fertigungsstandorten in Mainz und im öster-
reichischen Hallein seinerzeit ein. Jetzt sollen
zur digitalen Abbildung der produktionsna-
hen Materialflüsse, der Lagerhaltung und der
Transportplanung die SAP Module SAP
EWM und SAP TM hinzukommen. Damit will
das Mainzer Unternehmen auf Basis von
Standardsoftware eine durchgängige ope-
rative und digitale Supply Chain schaffen –
von der Batch-Produktion über die Intralo-
gistik und Verpackung bis hin zum Versand.
Typische Lieferkette
Die Supply Chain von Werner & Mertz ist
typisch für Hersteller von Markenartikeln,
die der chemischen Industrie angehören.
Von Tanklagern aus wird die Produktion
mit den Rohstoffen versorgt. Das Vormate-
riallager hingegen bestückt die Batch-Pro-
duktion mit Gebinden, Fässern und Groß-
packmitteln. Roh- und Hilfsstoffe werden
dem chargengeführten Herstell- und an-
schließenden Abfüllprozess zugeführt. Die
Fertigware gelangt dann zur Bevorratung
in das angeschlossene Hochregallager zur
auftragsbezogenen Auslagerung und zum
Versand. In der IT bildete Werner & Mertz
diese Prozesse lange im Wechselspiel zwi-
schen ERP-Ebene, Produktionsapplikatio-
nen, der internen sowie externen Logistik
und dem Versand über eine heterogene IT-
Landschaft ab. Der Aufwand für die War-
tung und Pflege dieser Schnittstellen, für
die Synchronisation der Softwareebenen
und die Software Updates war immens.
„Dies wollten wir konsolidieren und unser
bestehendes SAP ERP mit Fertigungssyste-
men und -prozessen in Echtzeit mittels
SAP-Standards synchronisieren“, sagt
Werksleiter Dr. Guido Gneist. Dabei war es
auch wichtig, über grafische Oberflächen
die Anwenderfreundlichkeit zu verbessern.
Wenn Bedienende die Auftragszustände
ihrer Produktionslinien, technischen Anla-
gen und Aggregate am Bildschirm sofort
wieder erkennen, ist auch die Akzeptanz für
eine neue Technologie deutlich höher.
Digitaler Wandel früh begonnen
Schon vor zehn Jahren entschied Werner &
Mertz, ihre heterogene Landschaft zu ver-
einheitlichen. In Zahlen ausgedrückt: Es
wurden im Hauptwerk in Mainz 18 chemi-
sche Doppel-Batch-Anlagen, acht automa-
tische und drei manuelle Abfülllinien, acht
automatische Palettierer, diverse automa-
tische Auszeichnungssysteme für Gebinde
und Kartons in SAP MII abgebildet. Zudem
existieren zwei automatisierte Hochregal-
lager, in das die fertigen Paletten nach Avi-
sierung über SAP MII-Identifikationspunkte
eingelagert werden. Ähnlich, wenn auch
etwas kleiner, sieht die Anlagenstruktur in
Hallein aus. Insgesamt integrierte IGZ
schrittweise weit über 100 Einzelaggregate
in das MES. Ein Grund für die enge Zusam-
22 IT&Production 5/2019
Von der Batch-Produktion bis zur VerpackungDurchgängige Lieferkette mit SAP-SoftwareKonsumgewohnheiten ändern sich. Für den Hersteller von Reinigungs- und Pflegeproduk -
ten Werner & Mertz heißt das, ein sehr großes Sortiment vorhalten zu müssen. Um die
eigene Produktion bestmöglich darauf einzustellen, nutzt der Inhaber solcher Marken wie
Frosch und Erdal seit langem die Software SAP Manufacturing Integration & Intelligence
(SAP MII). Aktuell ist der Integrationspartner IGZ aus Falkenberg damit beschäftigt,
weitere SAP-Module rund um die innerbetrieblichen Materialflüsse einzuführen.
022_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 13:56 Seite 22
menarbeit mit dem IT-Dienstleister war
dessen Kompetenz entlang der gesamten
Produktionskette, über die produktions-
nahe IT- und SAP-ERP-Welt hinweg. Nach
dem Baukastenprinzip entstehen Systeme,
die der Integrator durch eigene Best-Prac-
tice-Lösungen für die Herstellung, Abfül-
lung und Verpackung ergänzt. „Die SAP-
Kompetenz von IGZ und das Know-how
rund um Informations- und Materialflüsse
im chemischen Herstellungs- und Verarbei-
tungsprozess haben uns überzeugt. Insbe-
sondere, weil IGZ auch über weitreichende
Expertise im Bereich Lagerverwaltung und
Materialflusssteuerung mit dem SAP-Modul
Extended Warehouse Management verfügt
und Lagertechnik wie auch SPS-Steuerun-
gen direkt aus SAP ansteuert“, erläutert Jür-
gen Partsch, SAP-Projektmanager bei Wer-
ner & Mertz. Inzwischen wird der Herstell-
und Abfüllprozess mit seinen Material- und
Werteströmen von der MES-Plattform wei-
testgehend gesteuert. Zusätzlich kommen
SAP EWM für die Lagerverwaltung und
Materialflusssteuerung in den produktions-
versorgenden Lagern sowie künftig dem
distribuierenden Fertigwarenlager und SAP
Transportation Management (SAP TM) zur
Transportsteuerung für die Packstück -
bildung, Laderaumoptimierung und die
Outbound-Prozesse zum Einsatz.
Standards und Best Practices
Im Jahr 2010 führte der IT-Dienstleister an
den Produktionsstandorten Mainz und Hal-
lein neben dem MES auch das eigene Best
Practice Fill+Pack ein, womit sich Abfüll-
und Verpackungsprozesse abbilden und
verbessern lassen. Die MES-Lösung wurde
eng an die ERP-Ebene angebunden. Das
MES kommuniziert unterlagert mit den Ab-
fülllinien, Aggregaten und manuellen Ferti-
gungsplätzen. Dort werden auch die Zeit-
scheiben aus gewertet. Diese erlauben es
zuzuordnen, an welchem Aggregat eine
Störung aufgetreten ist und mit welchen
Folgestörungen zu rechnen ist. Über das
von IGZ umgesetzte Order Cockpit sieht
der Werksleiter laufende Aufträge, kann sie
chronologisch sortieren, Soll- und Ist-Werte
des Durchsatzes kontrollieren sowie Be-
triebs-, Rüst- und Störungszustände einse-
hen. Er kann am Leitstand sämtliche Infor-
mationen aggregiert und detailliert abru-
fen, die für die Produktion wichtig sind.
Steigerung OEE um 18 Prozent
Neben dem Bedienen und Beobachten der
Prozesse legt der Produzent wert darauf,
Kennzahlen zur Gesamtanlageneffektivität
(OEE) ermitteln zu können. Sie sollen zei-
gen, wie produktiv eine Abfülllinie läuft,
dargestellt über mehrere Monate und se-
lektierbar nach Plan- und Ist-OEE. IGZ arbei-
tet hier nach dem Weihenstephaner Stan-
dard, der ein in alle Maschinen zur Lebens-
mittelherstellung und -verpackung imple-
mentierbares Kommunikationsprotokoll
und Methoden für die OEE-Ermittlung defi-
niert. Die Mainzer interessieren sich bei der
Abfüllung insbesondere auch für die Rüst-
zeiten. „Wegen der Vielzahl verschiedener
Artikel müssen wir die Linien häufig umrüs-
ten, das heißt andere Flaschen, andere Eti-
ketten et cetera einsteuern“, berichtet
Gneist. Dies nimmt zum Teil viel Zeit in An-
23IT&Production 5/2019
SAP-PROZESSLANDSCHAFT | TITELTHEMA
Die neuen Anlagen des Unternehmens sind
online in die MES-Plattform angebunden. So
entstehen einheitliche Steuerungsoberflächen.
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023_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 13:56 Seite 23
spruch. „In SAP MII Fill+Pack können wir die
einzelnen Rüstvorgänge übersichtlich vi-
sualisieren und dadurch deutlich besser
planen. Wir sparen uns dadurch schlicht-
weg Zeit. Natürlich sind diese Abläufe auch
von der Disposition abhängig. Deshalb pla-
nen wir in SAP MII weitere Optimierungen
zur Auftragsfeinsteuerung.“ Das Resultat
nach den ersten drei Jahren: Die Rüstzeiten
sanken um bis zu 35 Prozent, was einem 18
Prozent höherem OEE entspricht.
Rezepturen per MES steuern
Nach der Abfüllung ging das MES-Projekt
im Jahr 2013 in die zweite Stufe und SAP
MII wurde für die Batchproduktion aufge-
setzt. So kommuniziert im Werk Mainz das
bestehende Prozessleitsystem mit dem
ERP-System und steuert auch die Tankla-
ger automatisiert – ein stabiles Verfahren,
das beibehalten wird. Anders in Hallein,
wo bisher mehr manuell und mit Herstell-
anweisungen sowie Produktions-
aufträgen in Papierform gear-
beitet wurde. „Am Standort
Hallein setzen wir zusätzlich
das IGZ Best Practice Electro-
nic Work Instruction ein, um
Herstell- und Prozessan-
weisungen an den
Arbeitsplätzen zu
visualisieren“, schil-
dert Gneist. In der Produktion wird mit
SAP PP/PI gearbeitet, einem Produktions-
planungstool für die chargenorien tierte
Prozessfertigung. Stücklisten zu den Ferti-
gungsaufträgen und Herstellanweisungen
lagen bislang häufig nur in Papierform vor.
Die Rezeptur- und Herstell vorgaben soll-
ten künftig zentral in der MES-Lösung ab-
gebildet werden. Der IT-Dienstleister
wurde damit beauftragt, das gesamte
Know-how zur Rezeptursteuerung in SAP
MII zu hinterlegen. Damit wurde erreicht,
dass die Beschäftigten vom System rezep-
turbasiert und anhand verriegelter Pro-
zesse durch die Herstellschritte geleitet
werden. Das Best Practice EWI ist ein inte-
grativer Baustein für die Produktionsanbin-
dung mittels SAP MES. Über elektronische
Arbeitsanweisungen lassen sich Daten von
der Prozessfertigung bis hin zur Anzeige
von Gefahrstoffhinweisen und Symbolen
aus SAP EH&S (Environment, Health and
Safety) darstellen, bearbeiten und rück-
melden. Das reduziert das manuelle Beleg-
aufkommen und schafft
hohe Prozesssicherheit. Der
vollständige Herstellpro-
zess ist nun im System do-
kumentiert. Im SAP MII-Dia-
log sieht der Anlagenbe-
diener die Gefahrstoff- und
Sicherheitshinweise zum
jeweiligen Rezept- und Do-
sierschritt aus SAP EH&S.
Qualitätsrelevante Prozess-
daten wie Dichte- oder Re-
fraktionsmessungen kön-
nen auf Werksebene bear-
beitet werden. Der Produktionsprozess
wird qualitativ überwacht und dokumen-
tiert. Zudem können Aufträge im MES au-
tark bearbeitet werden.
Komplette Lagerabwicklung
Im vorerst letzten Projektschritt wurde
von Werner & Mertz mit Unterstützung
von IGZ im Jahr 2016 das vorge schaltete
Materiallager über SAP EWM an SAP MII
und die Produktion angebunden. Damit
war die Grundlage für eine gebindege-
naue Chargenverwaltung geschaffen. Die
Logistikfachkräfte des Chemieunterneh-
mens – zuständig für die Zuführung der
gesamten Rohstoffe in die Produktion –
nutzen nun eine Systemführung für ihre
Lageraufgaben, die ihnen einen genauen
Überblick über die betroffenen Lager-
plätze verschafft. SAP EWM wird über das
Vormateriallager hinaus künftig auch zur
Verwaltung der Fertigwaren eingesetzt.
Die derzeit eingesetzte Lagerverwaltungs-
software wird abgelöst und das neue Ver-
fahren wird aktuell nach SAP EWM/MFS
migriert. Auch seine Transportlogistik inte-
griert Werner & Mertz in die SAP-Prozess-
landschaft, wofür das Modul Transporta-
tion Management (SAP TM) zum Einsatz
kommt. „Die Supply Chain, die wir mit SAP
aufbauen, wird immer vollständiger“, freut
sich Gneist. „Wir werden hier weiter eng
mit IGZ zusammenarbeiten, die sich lang-
jährig als verlässlicher Partner erwiesen
hat. Mit SAP MII und den IGZ Best Practi-
ces verfügen wir über ein hervorragendes
Werkzeug für kontinuierliche Verbesse-
rungen und genaue Produktionsdokumen-
tation. Das gesamte bisher implementierte
System läuft störungsfrei und ist von allen
Usern gut angenommen worden.“ ■
Andreas Busch ist Verkaufsleiter
SAP Manufacturing Projekte bei IGZ.
www.igz.com
24 IT&Production 5/2019
TITELTHEMA | SAP-PROZESSLANDSCHAFT
Bild: ©Werner & Mertz/Marcus Steinbrücker
Mit SAP MII sowie jetzt auch SAP EWM und SAP TM gelingt es uns,
die Nachhaltigkeitsstrategie von Werner & Mertz auch in den operativen
Bereichen auf langfristige Sicherheit und kontinuierliche
Verbesserung auszurichten.
Dr. Guido Gneist, Werner & Mertz
Am SAP MII Best-Practice-Linienleitstand lassen sich
die Abfüllanlagen steuern und Informationen zum
Auftragsfortschritt und Anlagenkennzahlen einsehen.
024_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 13:56 Seite 24
Die Automobilindustrie blickt auf
ein turbulentes Jahr zurück: Von
prognostizierten 97 Millionen
Kraftfahrzeugen rollten im Jahr 2018
weltweit rund drei Millionen weniger
über die Bänder. Wie sich die Absatzzah-
len im Jahr 2019 entwickeln werden, ist
noch ungewiss. Allerdings wurde das für
dieses Jahr prophezeite Allzeithoch von
99 Millionen KFZ-Einheiten bereits auf 96
Millionen korrigiert. Diese Prognose-Un-
sicherheiten rühren nicht von ungefähr.
Faktoren wie die Klimaerwärmung, das
CO2-Problem, der Diesel-Skandal, disrup-
tive Innovationen und der amerikanische
Nutzen Unternehmen im Vertrieb eine gut integrierte Software zur Preiskalkulation, kön-
nen sie spezialisierte Produkte meist schneller anbieten und viele Nachkalkulationen ver-
meiden. Das vergrößert die Erfolgsquoten und letztlich die Gewinnmargen. SAP-Partner
Abilis schildert, warum das gerade in der Automotive-Industrie immer wichtiger wird.
28 IT&Production 5/2019
Kostenkalkulation in der Automobilbranche
Configure-Price-Quote-Software
SAP-PARTNER | AUTOMOBILINDUSTRIE
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028_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 14:02 Seite 28
Protektionismus sorgen unter anderem für
Ungewissheit. Sicher hingegen ist, dass die
Automobilindustrie im Umbruch ist. Zu den
großen Zukunftsthemen der Branche zählen
Elektromobilität, autonomes Fahren, Ver-
netzung, Digitalisierung und künstliche In-
telligenz (KI). Welcher Trend sich wie stark
auswirken wird, kann aktuell kaum vorher-
gesagt werden. Doch die Herausforderun-
gen der Branche sind enorm. Daher ist es für
den Erfolg von Unternehmen essenziell, am
Puls der Zeit zu sein und aktuelle Entwick-
lungen nicht nur früh zu erkennen, sondern
vor allem rechtzeitig darauf zu reagieren.
Vorzeichen bereits sichtbar
Schaut man sich hierfür die aktuellen Ent-
wicklungen an, lassen sich bereits einige
Tendenzen erkennen. So legt beispielsweise
die kommende Generation immer weniger
Wert auf den Besitz eines eigenen Autos,
will aber dennoch mobil sein. Car-Sharing-
Konzepten wird daher in Zukunft eine grö-
ßere Bedeutung zukommen. Natürlich sind
alternative Antriebe, genauso wie vernetzte
und autonome Fahrzeuge ebenfalls Themen,
mit denen sich aktuell nahezu jedes Unter-
nehmen der Branche intensiv auseinander-
setzt. Fahrzeuge werden elektrifiziert und
besonders im Hinblick auf Industrie 4.0 ent-
stehen zahlreiche neue Möglichkeiten. Hier
wird deutlich, dass in Zukunft immer mehr
Industriezweige, wie beispielsweise die Te-
lekommunikationsindustrie oder auch die
Energieindustrie an der Wertschöpfungs-
kette von Automobilzulieferern beteiligt
sein werden. Um die Zukunft weiterhin pro-
fitabel zu gestalten, steht die Automobilin-
dustrie also, neben großen Herausforderun-
gen, auch vor großen Chancen. Damit das
unter diesen volatilen Bedingungen gelingt,
ist schnelles und flexibles Handeln gefragt.
Die Kalulationen für die entsprechenden
Entscheidungen kann Configure-Price-
Quote-Software (CPQ) liefern.
Digitale Brücke
Deutsche Automobilhersteller und ihre Zu-
lieferer müssen den schnellen Entwicklungs-
und Innovationszyklen der heutigen Zeit ge-
recht werden und gleichzeitig auf den an-
steigenden Kostendruck durch neue Wett-
bewerber aus asiatischen Ländern reagieren.
Hinzu kommt, dass es zunehmend wichtiger
wird, individuellen Kundenanforderungen zu
begegnen. Auch B2B-Kunden erwarten
heute mehr als nur eine reine Vertragsver-
handlung mit dem Vertriebsmitarbeiter. Tra-
ditionelle Arbeitsstrukturen müssen moder-
nisiert werden, um den Kunden gerecht zu
werden. Hier wird die Notwendigkeit, kom-
plexe Produkte schnell und effizient zu kon-
figurieren, deutlich. Unternehmen können
von einem System profitieren, das die kom-
plette Produktpalette konfigurierbar abbil-
det und anfallende Kosten über die ge-
samte Lebenszeit hinweg kalkulieren kann.
Genau das ermöglicht eine CPQ-Software.
Mit CPQ-Software lässt sich der Vertriebs-
prozess digitalisieren sowie kundenspezifi-
sche Merkmale und Anforderungen erfas-
sen, sodass die Folgeprozesse ebenfalls au-
tomatisiert ablaufen können. CPQ-Lösungen
bilden damit eine digitale Brücke zwischen
Kunde, Vertrieb und Produktion. Einer der
Gründe für die Popularität von CPQ-Lösun-
gen ist, dass sich mit ihnen die Zeit zwi-
schen Konfiguration und Angebotserstel-
lung verkürzen lässt. So gelingt es besser,
bedarfsgerecht auf Kunden einzugehen. ■
Die Autorin Lina Schaefer arbeitet
im Marketingbereich der Abilis GmbH.
www.calcit-kalkulationssoftware.de
29
AUTOMOBILINDUSTRIE
Die CPQ-Lösung CalcIT der Abilis GmbH kann an individuelle Bedürfnisse angepasst werden, um sich etwa in die
vorhandenen Systeme integrieren zu lassen. Speziell für die Automobilindustrie bietet das Tool ein Paket aus
branchenspezifischen Best-Practice-Ansätzen und Methoden, auf deren Grundlage diverse Systemelemente be-
reits in der Software vorkonfiguriert sind. Das soll den Aufwand für die Implementierung reduzieren und so Zeit
und Kosten sparen helfen.
CPQ-Software mit Automotive-Best-Practices
Weitere Informationen unter IFSworld.de
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029_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 14:02 Seite 29
SAP-PARTNER | DOKUMENTENMANAGEMENT
Passgenaue Bauunterlagen für Lizenzfertiger
Daten per SAP-Erweiterung teilen
Mit circa 14.000 Mitarbeitern
und einem Jahresumsatz von
rund drei Milliarden Euro ist
MAN Energy Solutions ein weltweit füh-
render Lösungsanbieter für die maritime
Industrie, die Energiewirtschaft und für
Anwendungen in der Öl-, Gas- und Pro-
zessindustrie. Etwa die Hälfte des globa-
len Welthandels wird mit MAN-Schiffsan-
trieben bewegt. Bis Mitte letzten Jahres
firmierte das traditionsreiche Unterneh-
men, das zum VW-Konzern gehört, unter
dem Namen MAN Diesel & Turbo. Der
Namenswechsel unterstreiche den stra-
tegischen Wandel vom Komponenten-
zum Systemlieferanten für nachhaltige
Antriebs- und Energieversorgungs-Lö-
sungen, wie Walter Hussak, Leiter Creo,
PDM Link & SAP PLM bei MAN Energy
Solutions sagt. Einen Teil der selbst ent-
wickelten Motoren und Turbolader lässt
das Unternehmen in Lizenz fertigen.
Wichtige Kunden sind eigenständige Mo-
torenbauer wie Kawasaki und Mitsubishi.
„Je nach Markt und Kundenwunsch ver-
geben wir bestimmte Motorentypen an
Lizenznehmer, die in dem Bereich keine
eigenen Produkte haben. Der Kunde be-
kommt von uns alle erforderlichen Bau-
unterlagen und darf für seinen Markt so
viele Motoren bauen wie er möchte“, er-
läutert Peter Neumaier, Leiter Lizenzun-
terstützung Viertakt-Motoren. MAN
Energy Solutions behält sich allerdings
die Lieferung bestimmter Schlüsselkom-
ponenten wie Turbolader, Einspritzungen
oder Steuerungen vor und bietet den
Kunden je nach Motor auch Gasventile,
Kolben oder andere Komponenten an,
die das Unternehmen in hoher Stückzahl
günstiger einkaufen kann. Das Lizenzge-
schäft ist für alle Beteiligten eine Win-
Win-Situation, wie Klaus Joos, Gruppen-
leiter in der Lizenzabteilung ergänzt: „Wir
bekommen für jeden gebauten Motor
Royalties. Unsere Kunden sparen sich die
Produktentwicklung und können sich
ganz auf die Produktion konzentrieren.
Und die Endkunden können unser welt-
weites Servicenetz nutzen.“
Bauvorschriften verwalten
Die Lizenznehmer benötigen für die Pro-
duktion der Motoren die Stücklisten mit
allen Komponenten, die dazu gehörigen
2D-Zeichnungen oder 3D-Modelle, Quali-
tätsvorschriften und Arbeitsanweisungen.
Sämtliche Unterlagen werden nach der
Freigabe in den Autorensystemen an die
SAP-Software übertragen. Das ERP-Sys-
tem ist mithin die primäre Datenquelle
für die Lösung OLEC (Online License En-
gine Configuration), die BDF auf Basis des
eigenen Document Control Centers (DCC)
aufgebaut hat. DCC selbst ist eine Erwei-
terung für die Dokumentenverwaltung in
SAP. OLEC sorgt dafür, dass der Kunde
eine passgenaue Bauvorschrift für seine
Motorkonfiguration erhält – mit all den
Stücklisten und Zeichnungen, die er noch
nicht hat, und dem Verweis auf die Un-
IT&Production 5/201930
Bilder: MAN Energy Solutions
Seit über 100 Jahren entwickelt und fertigt MAN
Energy Solutions in Augsburg große Viertakt-Moto-
ren, die auch in Lizenz gebaut werden. Die Heraus-
forderung bestand früher darin, den Kunden die
richtigen Bauunterlagen für die gewünschte Motor-
konfiguration bereitzustellen. Mit Unterstützung
von BDF Experts hat das Unternehmen deshalb
die Lösung OLEC implementiert, die Kunden und
MAN gleichermaßen Zeit und Kosten spart.
030_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 14:06 Seite 30
DOKUMENTENMANAGEMENT | SAP-PARTNER
terlagen, die er bei früheren Projekten
bereits bekommen hat. Die Versandhisto-
rie zeichnete MAN Energy Solutions
immer schon in einer Datenbank auf, al-
lerdings erfolgte der Abgleich mit dem
aktuellen Bauzustand früher manuell, was
Zeit kostete und fehleranfällig war. Im
Zuge der Einführung von DCC wurde die
Versandhistorie fast vollständig migriert,
so dass das alte Archivsystem abgelöst
werden konnte – ein Prozess, der durch
die Unterstützung des IT-Partners BDF
weniger als ein Jahr in Anspruch nahm.
Flexible Selektionslogik
Allerdings unterstützte die Software im
Standardumfang nicht die automatische
Zusammenstellung der erforderlichen
Bauunterlagen, wie IT-Projektleiter Flo-
rian Wiedemann weiter ausführt. Sowohl
die Selektionsmechanismen als auch die
Funktionen für den Abgleich der Motor-
konfiguration mit der Versandhistorie,
die Zusammenführung der Einzelstücklis-
ten in einer mehrstufigen XML-basierten
Projektstückliste (Multi-Level-BOM) und
die formularbasierte Erzeugung von
technischen Änderungsmitteilungen ent-
wickelte BDF gemeinsam mit MAN
Energy Solutions, so dass OLEC heute
eine ziemlich einzigartige Lösung dar-
stellt. In agilen Projektschritten wurde
die Lösung kontinuierlich erweitert. Er
habe selten so ein schlankes Projekt er-
lebt, meint Dr. Helmuth Oehler, Projekt-
leiter auf Seiten von BDF. Besonderheit
der Lösung ist – neben dem automati-
schen Abgleich der Motorkonfiguration
mit der Versandhistorie – die flexible Se-
lektionslogik. Sie erlaubt es, ausgehend
von einer Projekt- oder Änderungsnum-
mer, einem beliebigen Strukturknoten
der Stückliste oder einer Hilfsstückliste
die erforderlichen Bauunterlagen in
einem Versandpaket zusammenzufassen.
Bei der Selektion werden auch die ver-
traglichen Vereinbarungen mit dem Kun-
den berücksichtigt, z.B. seine bevorzug-
ten Dateiformate. Ebenso wichtig wie
das, was OLEC selektiert, ist das, was die
Software nicht selektiert: Unterlagen zu
den Schlüsselkomponenten, die das
Knowhow von MAN Energy Solutions
ausmachen, sind im SAP-Dokumentenin-
fosatz gesperrt und werden bei der Zu-
sammenstellung der Unterlagen für die
Lizenznehmer ausgeblendet. Der Auto-
matismus sorgt für einen besseren
Schutz des geistigen Eigentums.
Versandpakete auf Knopfdruck
In der aktuellen Ausbaustufe unter-
stützt OLEC drei wesentliche Anwen-
dungsfälle, nämlich die Anlage eines
Neuauftrags, die Übermittlung von
technischen Änderungen für laufende
Aufträge und die Nachforderung von
Unterlagen für bestimmte Komponen-
ten, die dem Lizenznehmer aus irgend-
einem Grunde fehlen. Bei einem neuen
Projekt trägt der Lizenznehmer die
wichtigsten Parameter für die ge-
wünschte Motorkonfiguration in eine
Excel-Liste ein, mit der dann der Konfi-
gurator in Augsburg gefüttert wird. Er
erzeugt die entsprechende Konfigura-
tion und legt sie mit einer Projektnum-
mer in SAP an. Ist die Motorkonfigura-
tion im ERP-System aufgebaut, können
alle weiteren Schritte fast auf Knopf-
druck veranlasst werden, wie Joos sagt:
„OLEC greift diese Nummer auf und er-
zeugt eine Versanddatei mit allen
Stücklisten und den Dokumenten, die
der Lizenznehmer noch nicht hat.“ Im
Falle eines komplett neuen Motors um-
fasst das Paket ca. 4.000 Zeichnungen
und 2.000 Stücklisten – bei einem wei-
teren Motor vielleicht nur noch 100
Zeichnungen und fünf Stücklisten, aber
mit den Verweisen auf bereits vorhan-
dene Dokumente. Nach entsprechender
Prüfung werden die Versandpakete den
Lizenznehmern zusammen mit einem
automatisch erstellten Anschreiben auf
einem geschützten SharePoint-Portal
bereitgestellt. Sie stehen dort für einen
bestimmten Zeitraum zum Download
zur Verfügung und werden danach wie-
der gelöscht, da ihre Zusammensetzung
zu einem bestimmten Stichtag jederzeit
rekonstruiert werden kann. In einem
nächsten Projektschritt will MAN
Energy Solutions die Excel-Listen durch
eine Online-Schnittstelle ersetzen,
damit die Lizenznehmer ihre Parameter
direkt im Portal eingeben können.
Höhere Konfigurationssicherheit
Ändern sich Bauunterlagen im Laufe des
Produktlebenszyklus, erhält der Lizenz-
nehmer eine technische Mitteilung mit
den geänderten Dokumenten, die nor-
malerweise erst beim nächsten zu bau-
enden Motor zur Anwendung kommen.
Es sei denn, es handelt sich um eine kri-
tische Änderung, die alle Motoren be-
trifft. Der Prozess ist nicht grundsätzlich
neu. Wesentlicher Unterschied zur frü-
heren Vorgehensweise ist, dass der Li-
zenznehmer die geänderten Dokumente
nicht mehr händisch austauschen muss,
sondern die XML-Datei über eine ent-
sprechende Schnittstelle direkt in sein
Beschaffungssystem importieren kann.
Der größte Vorteil der Lösung für die Li-
zenznehmer ist wohl die höhere Konfi-
gurationssicherheit. Früher bekamen sie
alle Unterlagen für die lizensierten Mo-
torentypen und mussten sich selbst um
die Konfiguration kümmern. „Man muss
sich das wie einen Modulbaukasten vor-
stellen, aus dem der Lizenznehmer die
passenden Module für einen Motor mit
sechs, sieben, acht oder neun Zylindern
auswählen musste“, erläutert Joos. „Zu
prüfen, ob das alles zusammenpasst,
war im Wesentlichen unsere Aufgabe.“
Diesen Aufwand für die Konfigurations-
kontrolle kann sich die Lizenzabteilung
heute sparen, wie Neumaier ergänzt. Ein
weiterer Vorteil aus Sicht von MAN
Energy Solutions ist die höhere Transpa-
renz, dadurch dass die Motoren prak-
tisch im Hause konfiguriert werden. „Wir
wissen, was der Lizenznehmer verbaut
und können dadurch eindeutiger spezi-
fizieren, was für die Wartung benötigt
wird, wenn ein Schiff in den Hafen
fährt“, sagt Hussak. Allerdings mit Ein-
schränkungen, weil anhand der Konfigu-
ration z.B. nicht erkennbar ist, welche
Kolben von welchem Hersteller der Li-
zenznehmer verbaut hat. Deshalb will
man künftig auch die Plant Manage-
ment-Informationen abfragen und mit
den Konfigurationsinformationen kom-
binieren, um den Reedereien neue Ser-
vicekonzepte anbieten zu können. ■
Der Autor Michael Wendenburg
ist freier Journalist in Sevilla.
.
www.bdfexperts.de
IT&Production 5/2019 31
031_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 14:06 Seite 31
SAP-PARTNER |
Produktionshallen sind gefüllt mit
einer Vielzahl von komplexen, teils
älteren, teils hochmodernen Ma-
schinen, die für die Produktion von
Waren benötigt werden. Kommt es zu
ungeplanten Ausfallzeiten, hat das nicht
nur negative Auswirkungen auf das ei-
gene Unternehmen, sondern auch auf
viele weitere Akteure der Supply Chain.
Es gilt daher, Maschinenausfälle zu ver-
meiden. Oftmals erfolgt eine Maschinen-
wartung erst dann, wenn ein Schadensfall
eintritt oder aber vorbeugend in definier-
ten Zeit- oder Laufleistungsintervallen.
Dabei ein sinnvolles Wartungsintervall zu
finden, gestaltet sich oft als schwierig:
Wird es zu klein gewählt, steigen die
Wartungskosten auf ein unwirtschaftli-
ches Niveau. Bei einem zu groß gewähl-
ten Intervall kann dagegen ein plötzlicher
Maschinenausfall vor dem nächsten War-
tungstermin eintreten. Abhilfe kann Pre-
dictive Maintenance schaffen. Dabei wer-
den Daten von Sensoren und aus unter-
schiedlichen IT-Systemen gesammelt und
ausgewertet, um den möglichen Ausfall
einer Maschine zu erkennen, bevor es
zum Stillstand kommt. Die erfassten
Daten fließen dann in eine Datenbank, die
für Big-Data-Analysen ausgelegt ist. Oft
wird dabei auf die In Memory-Datenbank
SAP Hana zurückgegriffen. In ihr werden
neben den Maschinen- und Sensordaten
auch betriebswirtschaftliche und techni-
sche Informationen aus ERP- und MES-
Systemen gespeichert. Treten Verände-
rungen auf, die auf einen baldigen Ma-
schinenstillstand hindeuten, schlägt das
System Alarm. Beim Machine Learning
wird ein System so trainiert, dass es ei-
genständig komplexe Muster und Gesetz-
mäßigkeiten in großen Datenpools erken-
nen kann. Zusätzlich kann das System
Vorhersagen auf Basis bereits bekannter
Daten treffen und Wahrscheinlichkeiten
für das Eintreten unterschiedlichster Er-
eignisse errechnen. So kann der bestmög-
liche Zeitpunkt für eine Wartung ermit-
telt werden. Oftmals können die entspre-
chenden Arbeiten sogar im laufenden
Maschinenbetrieb erfolgen, sodass keine
geplante Downtime nötig ist.
Qualitätsprobleme erkennen
Qualitätsmängel werden oft erst dann be-
merkt, wenn sie bereits aufgetreten sind.
Das Internet of Things, Machine Learning und die Blockchain bieten für Unternehmen
großes Potenzial, häufig fehlt aber ein Ansatzpunkt für die Umsetzung. Mit SAP
Leonardo können Ansätze erkannt und Potenziale ausgeschöpft werden.
SAP LEONARDO
32 IT&Production 5/2019
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Wozu nutzen IoT und Co.?Plattform zur Innovationsentwicklung
032_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 14:07 Seite 32
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Oftmals folgen daraufhin Rückrufaktionen, die
finanzielle Verluste sowie Imageschäden nach
sich ziehen können. Durch eine Vernetzung
der gesamten Produktionsanlagen sowie der
Werkstücke stehen eine Vielzahl von Daten-
strömen und Informationen zur Verfügung,
die dabei helfen können, Qualitätsprobleme
zu beheben, bevor sie auftreten. Machine-
Learning-Algorithmen sind durch Auswertung
von historischen und aktuellen Sensor- sowie
Maschinendaten in der Lage, Anomalien in
Werkstücken zu finden, die sonst möglicher-
weise unbemerkt bleiben würden. Das Wis-
sen, das durch ständiges Monitoring aller An-
lagen und Werkstücke generiert wird, ermög-
licht also rechtzeitiges Eingreifen. Auch das
Ersetzen von physischen Qualitätstests, durch
Prognosen auf Basis von Big Data, soll in
naher Zukunft möglich und profitabel sein.
Visualisierung in der Cloud
Für die Visualisierung der Datenauswertung
stehen unterschiedliche Tools zur Verfü-
gung. Dabei stehen auch cloudbasierte Lö-
sungen, wie etwa die SAP Analytics Cloud,
zur Verfügung. Neben der kürzeren Einfüh-
rungsphase im Vergleich zu On Premise-Sys-
temen, entfallen dabei keine Initialkosten
für benötigte Hardware. Dazu können Admi-
nistrationsaufwände auf ein Minimum redu-
ziert werden. Je nach Anwendungsfall bie-
tet die Analytics Cloud verschiedene Dia-
grammtypen. Zudem können Dashboards
und Stories zusammengestellt werden, die
dann in PowerPoint-Präsentationen oder
Mitarbeiter-Newsletter eingebaut werden
können. Die Lösung ermöglicht auch die
Nutzung von Tablets und Smartphones.
Innovationen entwickeln
Viele Unternehmen sind sich dem Potenzial
neuer Technologien bewusst. Oft fehlt jedoch
die Vorstellungskraft, wie eine Idee zur Wirk-
lichkeit werden kann. An dieser Stelle setzt das
Leonardo-Portfolio von SAP an. Es bietet eine
technische Grundlage für die Entwicklung
neuer Lösungen, die auf Technologien wie Ma-
chine Learning, Internet of Things, Blockchain,
Big Data, Analytics oder Data Intelligence ba-
sieren. Andererseits beinhaltet das System mit
dem Design Thinking aber auch einen struktu-
rierten Ansatz zur Entwicklung innovativer
Ideen. Die dazugehörigen Workshops finden
in einer lockeren Atmosphäre statt, was die
Kreativität fördern soll. Zu den typischen Teil-
nehmern gehören neben Entscheidern und
Mitarbeitern aus der IT-Abteilung auch spä-
tere Endanwender. In jedem Workshop ist ein
Design Thinking Coach anwesend, der als
neutraler Moderator agiert und durch den
Prozess der Ideenfindung leitet. Mit dieser
Herangehensweise können je nach Umfang
der gefundenen Idee bereits nach wenigen
Monaten Prototypen vorgestellt und getes-
tet werden. Diese werden anschließend na-
türlich nicht verworfen, sondern bis zur Pro-
duktreife weiterentwickelt. ■
Die Autoren Dörthe Euhausen & Carsten Manske
sind Consultants bei der Abat AG.
www.abat.de
SAP LEONARDO
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Sowohl Anlagen als auch Werkstücke sind vernetzt und senden stetig Informationen zu ihrem aktuellen Status.
Auf Basis dieser Daten können Maschinenausfälle und Qualitätsmängel vorhergesagt werden, bevor sie eintreten.
033_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 14:07 Seite 33
Bild: ©zapp2photo / stock.adobe.com
SAP-PARTNER |
Wenn eine Fertigungsanlage in
der Industrie unvermittelt
ausfällt, zählt jede Minute:
Ohne qualifizierte Servicetechniker, die
schnell vor Ort sind, fallen unversehens
hohe Ausfallkosten für den Produktions-
stillstand an. Im Extremfall drohen dem
Anlagenbetreiber sogar Strafzahlungen an
seine Abnehmer – vielleicht inklusive glo-
balem Imageschaden. Der Druck auf den
Kundenservice steigt zudem durch die
steigende Durchdringung industrieller An-
wendungen mit Digitaltechnik. Beispiels-
weise führt die Integration des Internet of
Things in Maschinen dazu, dass die Kon-
nektivität und zugleich die Anforderun-
gen an Servicetechniker größer werden.
Das Fachpersonal im Kundenservice muss
sich nicht mehr nur mit Standardreparatu-
ren auskennen, sondern auch mit Soft-
ware- und Hardwarefehlern. Hinzu kommt
der herausfordernde Anstieg von War-
tungsabrufen durch Predictive Mainte-
nance und Condition Monitoring. Die Kon-
sequenz der wachsenden Anforderungen:
Maschinenherstellern fehlen zunehmend
qualifizierte Servicetechniker – das gilt
insbesondere für Unternehmen mit kleiner
Personaldecke. Eine aussichtsreiche Lö-
sung bietet ein systematisches Konzept
aus digitalem Field Service Management
(FSM) ergänzt durch Crowd Service in
Kombination mit Augmented Reality.
Von Maschinenherstellern werden heute moderne Dienstleistungen, schnelle Reparaturen
und hohe Flexibilität erwartet. Digitalisierung und Fachkräftemangel steigern den Druck
auf deren Kundenservice weiter. Dagegen helfen könnte folgendes Konzept: Digitales Field
Service Management in Verbindung mit Crowd Service und Augmented Reality.
FERNWIRKEN UND FERNWARTEN
34 IT&Production 5/2019
Die neue Sicht für den Kundenservice
Augmented Reality und Crowd Service im Außendienst
034_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 14:08 Seite 34
Mit Augmented Reality-Technik lassen sich Informationen zu einer
Maschine auf dem Bildschirm eines Handhelds einblenden.
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Effizienter im Feld arbeiten
Die Koordinierung von Service- und In-
standhaltungsaufträgen ist ein zeitintensi-
ver und fehleranfälliger Prozess. Der klassi-
sche Technikereinsatz mit Klemmbrett und
Durchschlagformular sorgt oft für Zettel-
wirtschaft samt ineffizienteren Workflows.
Hier beschleunigen digitalisierte Abläufe
für Serviceaufträge meist deutlich. FSM-
Ansätze basieren auf einer Software, die
für den mobilen Einsatz und die Vernet-
zung von Auftraggeber und Techniker aus-
gerichtet ist. Sobald ein Servicecall ausge-
löst wird, setzt sich eine Prozesskette in
Gang: Ist das digitale FSM-System bei-
spielsweise an das ERP-System des Her-
stellers angeschlossen, kann der Service-
mitarbeiter rasch einen verfügbaren Tech-
niker bestimmen. Dieser erhält die Auf-
tragsinformationen auf seinem mobilen
Gerät. Die Nachricht umfasst oft eine de-
taillierte Beschreibung des Schadens, eine
Anleitung zur Instandsetzung inklusive
Checklisten und Video-Tutorials sowie In-
formationen über den Maschinenbetreiber.
So kann der Techniker beim ersten Einsatz
alles Benötigte mitbringen. Derweil wird
der Kunde via SMS informiert, wann der
Servicetechniker bei ihm eintreffen wird.
Crowd Services
Ergänzen lässt sich das digitalgestützte
FSM durch das Konzept Crowd Service.
Indem der Zugriff auf einen Pool von
zertifizierten und qualifizierten Service-
technikern ermöglicht wird, können Her-
steller ihr Kontingent an Servicetechni-
kern exponentiell und bedarfsgerecht
ausbauen. Im Ergebnis umfasst das ver-
fügbare Personal Mitarbeiter des eige-
nen Unternehmens, von Partnern und
Subunternehmern sowie qualifizierte
Freiberufler. Zudem können Hersteller
mit einer Crowd Service-Lösung erfah-
rene Mitarbeiter in Teilzeit halten und
weiterhin auf ihr Fachwissen und ihre Er-
fahrungen zugreifen. Zudem lässt sich
deren wertvolles Know-how so gut mit
neuen Arbeitskräften teilen. Weitere po-
sitive Effeke können sich ebenfalls ein-
stellen: eine Kostenersparnis durch On-
Demand-Arbeitskräfte und Cost-per-
Event-Preismodelle, größere Reichweite
infolge der weltweiten Verfügbarkeit
von Fachkräften und kurze Reaktionszei-
ten, die zu einer schnelleren Abwicklung
der Serviceaufträge führen.
Zugang mit AR-Technik
Selbst ein globales Crowd Service-Netz-
werk funktioniert am besten, wenn es
seine Grenzen kennt und mit geeigneten
Maßnahmen dort überwindet, wo es
möglich ist. Der Serviceeinsatz an einer
Spezialmaschine verlangt unter Umstän-
den individuelle Fachkenntnisse, die nur
wenige Techniker im Pool haben. Hier
könnte Augmented Reality weiterhelfen.
Mit Augmented Reality-Technik können
sich Außendiensttechniker von Fachleu-
ten, die nicht vor Ort sind, akustisch und
visuell anleiten lassen. AR-Systeme über-
tragen Bildmaterial von der Umgebung
ihres Standorts quasi in Echtzeit auf die
Bildschirme der Experten, die eine Lö-
sung finden und bei der Umsetzung un-
terstützen können.
Ein Beispielszenario
Folgende Schilderung illustriert, wie FSM,
Crowd Service und AR-Anwendungen im
Zusammenspiel aussehen könnten: Ein
Servicetechniker aus einem Crowd Ser-
vice-Pool erhält auf seinem mobilen End-
gerät die Benachrichtigung über einen
Auftrag und kann entscheiden, ob er den
Auftrag übernimmt. An einer Maschine,
die an die individuellen Anforderungen
eines Anwenders aus der metallverarbei-
tenden Industrie angepasst wurde, liegt
eine Störung vor. Sobald der Techniker
den Auftrag annimmt, werden ihm detail-
lierte Kundeninformationen und die Ser-
vicehistorie der betreffenden Maschine
zur Verfügung gestellt. Als der Techniker
während seines Einsatzes vor Ort auf ein
Problem stößt, das spezielles Fachwissen
über die Bau- und Funktionsweise der Ma-
schine erfordert, aktiviert er auf seinem
Device die entsprechende Applikation und
fordert Hilfe. Unverzüglich öffnet sich ein
Bildschirm und der Techniker richtet die
Kamera des Geräts auf die reparaturbe-
dürftige Maschine. Ein Experte am ande-
ren Ende sieht dasselbe wie sein Kollege
vor Ort, kann in das Bewegtbild hinein-
zoomen, Notizen hinzufügen, einzelne
Bildausschnitte markieren und so den
Techniker vor Ort anleiten. Der Techniker
folgt den Instruktionen über sein Mobilge-
rät, löst das Problem und bringt die Ma-
schine wieder zum Laufen. Anschließend
können die betreffenden Informationen
archiviert und in eine Wissensdatenbank
hochgeladen werden, wo sie zur Verwen-
dung für zukünftige Servicecalls bereitste-
hen. Eine solche Prozesskette wäre nach
heutigem Maßstab eine äußerst effiziente
Variante, um selbst schwierige Probleme
schnell und günstig zu lösen. ■
Der Autor Manuel Grenacher ist General Mana-
ger Field Service Management bei SAP.
www.sap.com
| SAP-PARTNERFERNWIRKEN UND FERNWARTEN
35IT&Production 5/2019
156301_Coresystems AG_RPMG_IND_ITP 30.04.2019 10:25 Seite 35
SAP-PARTNER |
Herr Bart, den Begriff ‘digitale Plattfor-
men’ liest man ziemlich häufig und doch
wissen viele nicht, was sich dahinter ver-
birgt. Von welchen Einsatzbereichen
sprechen wir hierbei konkret?
Gerd Bart: Wenn wir über digitale Platt-
formen sprechen, gibt es ganz unter-
schiedliche Einsatzszenarien. Das hängt
vom entsprechenden Geschäftsbereich
ab. Einer der bekanntesten Einsatzberei-
che ist E-Commerce, welcher in Zeiten
großer Datenmengen mit Analysen, IoT
und Serviceprozessen angereichert wird.
Daran angeschlossen ist dann beispiels-
weise Marketing Automation, was über
das einfache Bereitstellen von Inhalten
hinausgeht und die Generierung von
Leads vorantreibt. Immer wichtiger beim
Aufbau von digitalen Plattformen sind
die Schnittstellen und Anbindungen an
Cloudtechnologien. Bei einer guten Kon-
zeption profitieren sowohl Vertrieb als
auch Marketing und Service davon.
Laufen in Unternehmen beim Kundenser-
vice die Fäden strategisch zusammen?
Bart: Digitale Plattformen sind mehr als
nur Statussymbol und Informationsange-
bot. Sie sind der strategische Mittelpunkt
für Unternehmen in der Kommunikation
und Transaktion mit ihren Kunden, der
Abwicklung komplexer Prozesse und um-
fassender Dienstleistungen. Sie bilden
auch deshalb einen Mittelpunkt, weil sie
mit einer Vielzahl interner und externer
IT-Systeme verbunden sind, um sämtliche
Bereiche abzudecken, von Content über
Commerce bis hin zu Serviceszenarien.
Immer mit Blick auf den Kunden.
Ist das Thema Customer Experience der
Grundgedanke bei der Integration digita-
ler Plattformen?
Bart: Ein zentraler Ansatz ist oftmals die
Identifizierung und Implementierung
neuer Geschäftsmodelle, um mit der Kon-
kurrenz mithalten zu können. Denn die
schläft bekanntlich nicht. Gleichzeitig
steht aber definitiv die Customer Experi-
ence im Fokus. Letztlich bieten digitale
Plattformen dieselben Ziele und Chancen
wie auch die Digitalisierungswelle: Mehr
Kundennähe und eine langfristige Kunden-
bindung an das Unternehmen.
Was sind die wichtigsten Kriterien an di-
gitale Plattformen aus Sicht der Kunden?
Bart: Zum einen muss eine gute Perfor-
mance gegeben sein. Nimmt das Laden
der Seite, beziehungsweise die Reaktion
auf bestimmte Aktionen zu viel Zeit ein,
kann das die Geduld des Nutzers über-
strapazieren. Dafür reichen oft schon
wenige Sekunden und der Anwender
springt ab und kommt im schlimmsten
Fall nicht wieder. Zweitens sollten digi-
tale Plattformen mit sämtlichen Brow-
sern und Geräten kompatibel sein. Auch
hier gilt es, die Geduld der User nicht
überzustrapazieren und mit zusätzlich er-
forderlichen Plug-Ins nur um sich zu wer-
fen. Kompatibilität bedeutet dabei auch
im dritten Schritt, ein responsives Design
zu gewährleisten, da heutzutage nach-
weislich ein hoher Prozentsatz an Inter-
aktionen und Online-Käufen über mobile
Endgeräte abgewickelt wird.
Wie verändert sich der Einsatz digitaler
Plattformen aktuell?
Bart: Legacy-Lösungen, die auf einer Soft-
warelösung eines einzelnen Anbieters
oder weniger Anbieter basieren, sind nicht
mehr zeitgemäß und stellen Unternehmen
vor gravierende Probleme. Anders als bei
flexiblen Architekturkonzepten, die sich
durch offene Schnittstellen und schnelle
Release-Zyklen auszeichnen, nehmen
neue Versionen beim bestehenden singu-
lären Ansatz längere Zeiten in Anspruch,
oft mehr als sechs Monate. Auch in
puncto Anbindung neuer Services wie
Cloudtechnologien, responsive Design
und IT-Sicherheit liegen sie zurück. Zu-
kunftsweisend sind Ansätze, bei denen IT-
Entwicklung und -Betrieb parallel laufen
und stärker vernetzt sind. ■
Mit Material von Sybit GmbH.
www.sybit.de
Digitale Plattformen bilden oft den Nukleus neuer Geschäfts-
modelle. Wenn die eigenen Kunden auf diese Infrastruktur
zugreifen können, sollte sie performant und benutzerfreund-
lich ausgelegt sein. Im Gespräch schildert Gerd Bart von der
Sybit GmbH, wie Plattformen dann das Versprechen von mehr
Kundennähe und -bindung einlösen können.
DIGITALE PLATTFORMEN
36 IT&Production 5/2019
Digitale Kundenplattformen
Gerd Bart, Solution Principal bei Sybit. Zu seinen Aufgaben zählt die Entwicklung digitaler
Strategien und Geschäftsmodelle sowie der Prozessdigitalisierung bei den Kunden von Sybit.
„Legacy-Lösungen sind nicht mehr zeitgemäß”
Bild
: Syb
it G
mbH
036_ITP_Mai_2019.pdf 29.04.2019 14:11 Seite 36
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37IT&Production 5/2019
Durch Digitalisierung Wettbewerbsvorteile erzielen
Die digitale Transformation stellt Unternehmen vor große Heraus-
forderungen. Neue Technologien, die sich mit rasantem Tempo
entwickeln, globale Märkte und anspruchsvolle Kunden erzeugen
ein dynamisches und komplexes Umfeld, an das Unternehmens-
strategien, Organisationsstrukturen und Prozesse ausgerichtet
werden müssen.
Um erfolgreich am Markt agieren zu können, sind Innovationskraft,
Veränderungsfähigkeit und Flexibilität gefragt. Das Schlagwort lautet
Integration, also die Verknüpfung sämtlicher Wertschöpfungspro-
zesse als durchgängige digitale Kette – horizontal wie auch vertikal.
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Schluss mit Datensilos in der Produktentwicklung!
Die Integration der Autorenwerkzeuge bietet im Gegensatz zur
Anbindung über Schnittstellen bedeutende Vorteile. Denn die
Daten der integrierten Anwendungen werden direkt in SAP PLM
eingebettet. SAP PLM wird bereits mit der ERP Suite ausgeliefert
und steht standardmäßig zur Verfügung. Daten können also ohne
größeren Aufwand unternehmensweit bereitgestellt werden –
und das bereits ab dem ersten Entwurf. Alle Engineering-Prozesse
sowie die vollständigen Engineering-Daten sind integraler
Bestandteil des SAP-Systems. Auf diese Weise können schon in
der frühen Planungsphase eines Produkts Bereiche außerhalb des
Engineerings integriert und mit Informationen versorgt werden,
wie beispielsweise der Prototypenbau oder die entwicklungs -
begleitende Arbeitsvorbereitung.
Integration schlägt Schnittstelle
Es gibt also nur eine Datenbasis, auf die SAP PLM und alle
integrierten Applikationen zugreifen. Über diese Basis werden
auch Benutzerverwaltung und Berechtigungssteuerung
ver waltet. Zusätzliche Schnittstellen, die bei einem System -
update aufwändig angepasst/verifiziert werden müssten,
entfallen. Redundante Datenhaltung, zeitversetzte Über -
mittlung und Datenschiefstände gehören damit der
Vergan genheit an. SAP ECTR bietet eine ganzheitliche Produkt -
beschreibung in Echtzeit (Stamm-, Struktur- und Metadaten)
und stellt die Datenkonsistenz sicher – Versions- und Zugriffs-
kontrolle inklusive.
Ganzheitliche Integration von Engineering-Daten in SAP Product Lifecycle Management
als Basis für intelligente Folgeprozesse
Vernetzung und Integration sind Kernfaktoren für die Umsetzung sämtlicher Projekte im Bereich
Digitalisierung und Internet of Things. Faktoren, die SAP PLM/SAP ERP seit jeher bietet, da es Daten und
Prozesse in einer Business Suite vereint. Gemeinsam mit der strategischen Integrationsplattform
SAP Engineering Control Center | SAP ECTR, die Daten aus dem Engineering (mechanische und
elektrische/elektronische CAD-Systeme sowie MS-Office-Lösungen) ins SAP-System integriert und
kontextgerecht bereitstellt, liefert SAP PLM eine ganzheitliche Produktbeschreibung. Die Ausgangsbasis
für sämtliche Folge prozesse – auch im Kontext von Internet of Things und Digital Twin.
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SAP ECTR integriert die Engineering-Daten jedoch nicht nur,
sondern stellt sie auch in einer Oberfläche zur Verfügung, die
auf die Bedürfnisse von Ingenieuren zugeschnitten und dank
intuitiver Bildsprache einfach zu bedienen ist. Icons geben
einen schnellen Überblick über verschiedene Objekte und deren
Status. Ein Anwender kann so auf den ersten Blick erkennen,
ob ein Dokument freigegeben oder noch in Bearbeitung ist,
ob diesem ein Material zugeordnet wurde etc. Dokumente
lassen sich miteinander oder mit SAP-Objekten, wie Material,
Equipment etc. verknüpfen. So werden Querverbindungen
transparent und Routineaufgaben, wie das Ausleiten von
Stücklisten oder Fertigungsmappen können automatisiert
werden. Die Suche nach Klassifizierungsmerkmalen oder über
Volltext macht das Finden ausgewählter Dokumente maximal
einfach. Der Clou: In allen MCAD- und ECAD-Systemen stellt die
jeweilige Integration eine Registerkarte in der Menüleiste
bereit, so dass der Bearbeiter SAP-Funktionen auch direkt aus
der nativen CAD-Umgebung ausführen kann. Alles in allem also
beste Voraussetzungen, um gezielt Informationen bereitzustellen
und Prozesse intelligent zu unterstützen.
Die Vorteile von SAP ECTR im Überblick • Tiefe Integration führender Autorensysteme aus den Bereichen
MCAD, ECAD und MS Office in SAP PLM/SAP ERP
• Eine zentrale Plattform mit SAP-Datenbackbone zur Verwaltung
multidisziplinärer Stücklisten
• Zugriff auf SAP-Daten und -funktionen direkt aus dem jeweiligen
Autorensystem
• Intuitive Bedienoberfläche mit Ordnerstrukturen und
einge bettetem Viewing
• Ideale Bedingungen für Folgeprozesse aus dem Kontext
IoT/Digital Twin
„Verbinden Sie mit SAP ECTR Ihr
Engineering mit dem gesamten
Unternehmen – für durchgängige
Daten und Prozesse.“ Gerhard Himmelsbach, Product Manager PLM
MCAD ECAD
SAP ECTR interface to AutoCAD SAP ECTR interface to EPLAN
SAP ECTR interface to CATIA V5
SAP ECTR interface to ECAD mit folgenden Systemen:
• Altium Designer von Altium LLC
• Allegro und OrCAD von Cadence Design Systems Inc.
• Xpedition und PADS von Mentor
Weitere auf Anfrage
SAP ECTR interface to Inventor
SAP ECTR interface to NX
SAP ECTR interface to PTC Creo
SAP ECTR interface to PTC Windchill
SAP ECTR interface to Solid Edge
SAP ECTR interface to SOLIDWORKS
Verfügbare Integrationen für SAP PLM über SAP ECTR
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039_ITP_Mai_2019.pdf 26.04.2019 08:57 Seite 39
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40 IT&Production 5/2019
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IGZ Ingenieurgesellschaft mbH Logistikweg 1 95685 Falkenberg Tel.: +49 9637 9292-0 • Fax: +49 9637 9292-110 [email protected] • www.igz.com
Mit IGZ fit für Industrie 4.0
IGZ, das SAP Projekthaus für Produktion, mit Sitz in Falkenberg
(Bayern), realisiert Lösungen für die Digitalisierung der Produktion
mit der SAP-Standardsoftware SAP Manufacturing Suite (SAP
ME/MII/PCo) und SAP Digital Manufacturing Cloud (SAP DMC).
Für die Unabhängigkeit seiner Kunden setzt IGZ konsequent und
ausschließlich auf SAP-Standardlösungen sowie auf Neutralität
zu Technik-/Anlagenanbietern.
Schwerpunkt von IGZ ist die Integration manueller bis hoch
automatisierter Produktionsprozesse in der diskreten Fertigung
und Prozessindustrie mit folgenden SAP-Komponenten:
SAP ME - Manufacturing Execution •
SAP MII - Manufacturing Integration and Intelligence •
SAP PCo - Plant Connectivity •
SAP DMC – Digital Manufacturing Cloud •
Zu den IGZ-Referenzen zählen Industriekunden verschiedenster
Branchen wie z. B. Aspöck, Bericap, Continental, ContiTech,
dormakaba, ebm-papst, Gerolsteiner, Hipp, K+S, Omega,
Reishauer, SEW, Vacuubrand, Werner&Mertz, Zentis.
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S/4HANA Transition richtig umsetzen
Das S/4HANA Transition Programm der it-motive AG besteht aus
kompakten Workshops, die genau auf die individuellen Anfor -
derungen der Unternehmen zugeschnitten sind. Zu den Inhalten
gehören u.a. die Wissensvermittlung rund um S/4HANA, die Reflek-
tion der IST-Situation oder die S/4HANA Einsatzevaluierung. Die
erarbeiteten Ergebnisse ermöglichen den Teams, passgenaue
Vorarbeiten zu definieren und die S/4HANA Transition zu planen.
Lernen Sie unsere individuelle Workshop-Reihe:
„S/4HANA – Erfolgreich den Wandel vollziehen“
kennen und nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Kontakt
it-motive AG Zum Walkmüller 6 47269 Duisburg, Deutschland Telefon: + 49 203 60878-0 • Telefax: +49 203 60878-222 eMail: [email protected] • www.it-motive.de
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S/4HANA – Erfolgreich den Wandel vollziehen
Mit S/4HANA legt SAP die technische Grundlage, um Geschäftspro-
zesse zu digitalisieren und neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen.
Viele Unternehmen haben bereits Projekte gestartet oder sind
in Planung. Doch wie gelingt der Wandel am besten, ohne die
Orientierung zu verlieren?
Konkrete Vorarbeiten und be-
reits heute aufgebautes
Wissen um S/4HANA
gestalten das Transi-
tion-Projekt schlan-
ker und unkompli-
ziert. Auch wenn
vermeintlich noch
Zeit ist. Investiti-
onsentscheidun-
gen müssen unter
Berücksichtigung
von Möglichkeiten
und Erfordernissen von
S/4HANA rechtzeitig ge-
troffen werden.
Bild: it-motive AG
IT-MOTIVE AG
158938_IGZ Ingenieurges. für logistische_RADV_BRA_ITP 30.04.2019 10:27 Seite 40
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Von den Mitarbeitern einer Produktion wird heute ein Höchstmaß
an Flexibilität gefordert. Agile Arbeitsvorgaben und sinkende
Losgrößen geben den Arbeitstakt an. Mit QM/3 Version 6.0
erhalten Qualitätsplaner Werkzeuge an die Hand, welche eine
ganzheitliche Betrachtung der eigenen Prozess- und Produkt -
qualität in der Produktion ermöglichen.
In der QM/3-Loserfassung können Messmittel aller Art über
standardisierte oder proprietäre Schnittstellen angebunden
werden. Über unsere QM/3 Bausteine lässt sich bspw. folgender
Prozess abbilden: über eine 3D-Messmaschine werden Bauteile
vermessen. Je nach Komplexität werden mehrere tausend
charakteristische
Merkmale mit
Messergebnissen
erfasst. Über eine
spezielle QM/3
Funktion wird aus
dem generierten
Messprotokoll ein
Prüfplan oder ein
41IT&Production 5/2019
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mbH
S/4HANA: Schnelles Erfassen von Prüflosen in der Produktion mit einfacher Anbindung komplexer Prüfmittel im Shop-Floor
Kontakt
Pickert & Partner GmbH Händelstr. 10 76327 Pfinztal Tel.: +49 721 6652-123 [email protected] • www.pickert.de
Arbeitsplan in S/4HANA generiert. Ein weiteres generiertes Los
dieses Plans kann nun über QM/3 diese erste Messprotokoll -
datei einlesen und die Messergebnisse direkt nach S/4HANA
übernehmen.
Die Qualitätsplaner sparen durch diesen automatisierten
Prozess nicht nur Zeit mit der Anlage des Plans, sondern
können die Werte fehlerfrei direkt nach S/4HANA übertragen.
Dies ist nur ein Beispiel zahlreicher Featu-
res für die Produktion einer erfolgreichen
QM/3 Implementierung.
SAP Digital Manufacturing & Smart AssetsUnsere Systeme führen zu Operational Excellence durch digitali-
sierte Fertigung und datengetriebene Servicemodelle. Besonderes
Augenmerk legt Trebing + Himstedt
dabei auf die Kernthemen Produk-
tionskennzahlen, variantenrei-
che Fertigung, Produktrück-
verfolgbarkeit und smarte
Instandhaltung sowie
Smart Assets.
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Trebing & Himstedt Prozeßautomation GmbH & Co. KG Wilhelm-Hennemann-Str. 13 19061 Schwerin Tel.: +49 385 39572-0 • Fax: +49 385 39572-22 E-Mail: [email protected] • Web: www.t-h.de/sap
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der Digitalisierung
Trebing + Himstedt ist Experte für die digitale Transformation von
Wertschöpfungssystemen mit MES- sowie IoT-Lösungen auf
SAP-Basis. Konzerne und Mittelstandskunden verschiedener
Industriebereiche werden dabei unterstützt, neue Services
und durchgehend digitalisierte Prozesse vom SAP ERP bis zur
Automatisierungsebene der einzelnen Maschine zu realisieren.
Wertschöpfungssysteme digitalisieren Zukünftige Wertschöpfungssysteme zeichnen sich dadurch aus,
dass sie durch Digitalisierung effizient und flexibel einsetzbar sind.
Trebing + Himstedt begleitet Sie als Partner auf dem Weg der
digitalen Transformation Ihrer Wertschöpfungssysteme und Ent-
wicklung von neuen, datengetriebenen Servicemodellen. Dazu bietet
Trebing + Himstedt Expertise und Dienstleistungen, um Innovationen
zu treiben und umzusetzen, Digitalisierungsprojekte zu implemen-
tieren und auszurollen sowie die notwendige Systemlandschaft
bereitzustellen, zu optimieren und Anwender zu schulen.
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43IT&Production 5/2019
Warum die Customer Experience der entscheidende Erfolgsfaktor ist
Beispielsweise werden marketingseitig generierte Leads oder
erhobene Informationen kaum vom Vertrieb genutzt. Wäh rend die
Sales-Mitarbeiter in bewährter Verkäufertradition weiterhin Kunde
für Kunde durchtelefonieren und besuchen, um den aktuellen
Wissenstand des Kunden aufs Neue zu erfragen. Entsprechend
besteht die Gefahr, dass der Kunde beim Kontakt mit dem Unter-
nehmen an verschiedenen Touchpoints sich nicht gut betreut fühlt,
negative Assoziationen entstehen. Dabei ist die Customer
Experience ein entscheidender Punkt im Wettbewerb und Voraus-
setzung für eine nachhaltig loyale und dauerhafte Kundenbeziehung.
Customer Experience: Nicht nur der erste Eindruck zählt
Customer Experience (CX) umfasst die Summe aller Eindrücke, die
ein Kunde während der gesamten Dauer einer Kundenbeziehung
von einem Unternehmen bekommt – vom ersten Besuch der Web-
site, über den Vertrags abschluss bis hin zur After-Sales-Betreuung.
Das Customer Experience Management (CXM) bedeutet dabei die
systematische Steuerung aller Touchpoints, indem es den Kunden
und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt.
Digitalisierung erfordert ganzheitlichen Ansatz Um dem Kunden während seiner Customer Journey durchweg eine
positive Customer Experience zu bieten, gilt es, ihn kanal-,
abteilungs- und systemübergreifend zu begeistern. Die Digitali -
sierung hat die Erwartungshaltungen und die Kaufentscheidungs-
prozesse von Kunden radikal verändert. Die stetige Verfügbarkeit
von Informationen, Meinungen und Empfehlungen sowie die
Möglichkeiten, 24 Stunden am Tag weltweit digital zu kommuni-
zieren, zu interagieren und Transaktionen vorzunehmen, haben
Kunden managementprozesse regelrecht auf eine neue Ebene
gehoben und erfordern deshalb einen neuen, ganzheitlichen Ansatz.
SAP C/4HANA: Alle Aktivitäten orientieren sich am Kunden Aufgrund der Digitalisierung von Akquise, Verkauf, Vertrieb und
Marketing müssen IT-Lösungen heute weitaus mehr leisten als
früher. So ist es nachvollziehbar, dass SAP mit SAP C/4HANA
die Grundidee verfolgt, den Kunden und seine Bedürfnisse ins
Zentrum zu stellen. Dabei wird die frühere CRM-Sicht zu einer
360- Grad-Rundumsicht auf den Kunden erweitert. Die In-
Memory-Customer-Experience-Suite (CX) bietet Cloud-
Lösungen für Marketing, Vertrieb, Service und Kundendaten,
nutzt Technologien wie maschinelles Lernen, um Echtzeit-
Engagements zu ermöglichen und schafft so ein ganzheitliches
System für das Customer Experience Management (CXM) im
Sinne einer integrierten Omnichannel-Strategie.
CX Management erfolgreich gestalten – mit Sybit
Wechseln Sie die Perspektive und begeben Sie sich in die
Situation Ihrer Kunden. Nutzen Sie die Erfahrung der Sybit-
Experten und definieren Sie, welche Informationen relevant und
notwendig sind, um das Kundenerlebnis zu verbessern.
Es gibt sie immer noch. Unternehmen, in denen die Fach bereiche ihr Eigenleben führen. Ein Informationsfluss
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Bild: ©Kaique Rocha/Pexels.com
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