Italienische Lexikologie und Lexikographie III
description
Transcript of Italienische Lexikologie und Lexikographie III
1
25.10.2010
Italienische Lexikologie und Lexikographie
III
2
Bibliographische Hinweise
3
Literatur zur ersten Orientierung
Giovanna Massariello Merzagora: La lessicografia. Bologna 1983.
Bruno Migliorini: Che cos'e un vocabolario? Firenze 1961.
Michael Schlaefer: Lexikologie und Lexikographie. Eine Einführung am Beispiel deutscher Wörterbücher. Berlin 2002.
4
DEFINIT ION - DEFINIZIONE
Lexikographie (lessicografia)
5
Definition - Definizione
lessicografìa s. f. [der. di lessicografo]. – 1. Scienza e tecnica della raccolta e della definizione
(formale, funzionale e soprattutto semantica) dei vocaboli appartenenti al lessico di una lingua o di un dialetto o di un gruppo di lingue o dialetti. Anche l’attività che ha per oggetto la redazione di dizionarî di vario tipo. 2. Complesso delle opere lessicografiche relative a una lingua o a un ambito linguistico in un determinato momento o periodo della sua storia: la l. italiana del sec. 19°; i primi monumenti della l. romanza; convegno internazionale di l. storica; la l. giuridica.
6
DIT TIONARIO – DIZZIONARIO – DIZ IONARIOVOCABULARIO - VOCABOLARIO
Der Begriff des Wörterbuchs aus diachroner Perspektive
7
Der Begriff des Wörterbuchs: dizionario - vocabolario
Wörterbuch
Dizionario
Vocabolario
?
8
Dittionario Vocabolario
Der Begriff des Wörterbuchs: dizionario - vocabolario
9
Dittionario Vocabolario
Der Begriff des Wörterbuchs: dizionario - vocabolario
10
Dittionario Vocabulario
Der Begriff des Wörterbuchs: dizionario - vocabolario
11
Der Begriff des Wörterbuchs: dizionario / dittionario
12
VOCABOLARIO - DIZ IONARIO
Moderne definitionen
13
Vocabolario / Dizionario - Definizioni
www.treccani.it
14
Dizionario - Vocabolario
15
AUFGABEN DER MODERNEN LEXIKOGRAPHIE
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
16
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Aufgaben der modernen Lexikographie (nach Schlaefer 2002, 74) Förderung der individuellen
Sprachentwicklung Förderung des exakten
Sprachgebrauchs Förderung der Sprachkenntnisse nicht
muttersprachlicher Sprecher Förderung der Sprachkultur Förderung der Verständigung zwischen
Experten und Laien
17
Förderung der individuellen Sprachentwicklung
18Förderung der Sprachkenntnisse nicht muttersprachlicher Sprecher
19Förderung des exakten Sprachgebrauchs
20
Förderung der Sprachkultur
21
Förderung der Verständigung zwischen Experten und Laien
22
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Zu den Grundlagen der Lexikographie gehört stets ein lexikologisches Metawissen über Sprache Erkennen lexikalischer Sachverhalte Einordnen lexikalischer Sachverhalte Interpretation lexikalischer
Sachverhalte
23
Lexikologisches Metawissen
www.pons.eu
24
Lexikologisches Metawissen
www.pons.eu
25
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Normative Lexikographie vs. deskriptive Lexikographie Normative Lexikographie
Orthographische Wörterbücher Einfluss staatlicher Erlasse für den
Schulgebrauch etc. Deskriptive Lexikographie
Beschreibung der Objektsprache Auch deskriptive Wörterbücher können
normsetzend oder normstabilisierend wirken.
26
Deskriptiv oder präskriptiv?
27
= Deskriptives Wörterbuch
28
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Produkte der Lexikographie Drucktexte in Buchform Digitale Wörterbücher
29
DIE FORMALE BESCHREIBUNG VON
WÖRTERBÜCHERN
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
30Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Die „Textsorte“ Wörterbuch Struktur
Ein Lemma wird überschriftartig durch ein Lemma repräsentiert Das Lemma bildet mit den
zugeordneten Informationen einen Artikel als die kleinste selbständige Informationseinheit
Außer Lexemen können auch Morpheme oder Teile von Phraseologismen als Lemmata eingesetzt werden
31
Lemma
32Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Strukturen von Wörterbüchern Allen Wörterbüchern liegen
bestimmte Ordnungssysteme zugrunde, welche die Abfolge der Lemmata regeln und deren Kenntnis die Benutzer in die Lage versetzt, einzelne Lemmata gezielt aufzusuchen
Aufgrund gestufter Ordnungssysteme können teile von Artikeln gezielt aufgesucht werden
33Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Merkmale der Artikeltexte Regelhafter Wechsel
typographischer Formate zur Kennzeichnung bestimmter Informationsebenen z.B. Stichwörter (Lemmata): z.B. fett
oder Majuskel Objekt- und Metasprache sind z.B.
durch den Wechsel von Recte- und Kursivsatz unterschieden
34
Lemma
Lemma: MAJUSKEL Informationen zur Grammatik: kursiv
Synonyme: Großer Anfangsbuchstabe Quellenangabe
35Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Merkmale der Artikeltexte Textkomprimierung Abkürzungen Symbolverwendung Telegrammstielartige Formulierung Interpunktion ersetzt z.T.
verbalisierte Hinweise
Abkürzung
AbkürzungGedankenstrichErsetzt Wiederholung des Lemmas
Valentini, Dizionario-tedesco (1868)
36Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Grenzformen der Textsorte Wörterbuch Konkordanzen Glossare Enzyklopädie (z.T. Überschneidungen
zwischen Wörterbuch und Enzyklopädie) Sachwörterbuch vs. Sprachwörterbuch
37
GRUNDLAGEN DER WÖRTERBUCHARBEIT
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
38Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Vier wesentliche Komponenten Wissensbasis Wissensorganisation Wissensprüfung Wissensvermittlung
39Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Wissensbasis Linguistisch-philologisches
Domänenwissen Etymologie Semasiologie Laut- und Formenlehre Dialektologie Varietätenlinguistik […]
40Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Wissensprüfung / Wissensermittlung Korpusbildung Korpusauswertung
Wissensorganisation Selektion
Stichwörter Artikelinformationen Regelung von
Anordnung Darstellung der
Informationen Vernetzung
41Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Wissensvermittlung Regelungen und Entscheidungen
und Entscheidungsabläufe, die sich aus den adressatenspezifischen Grundlagen für die „Textsorte Wörterbuch“ ergeben Expertennutzung Laiennutzung […]
42
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Wörterbuch
WissensprüfungKorpusbildungKorpusauswertung
WissensbasisEtymologieSemasiologie etc.
Wissensorganisation
SelektionMikrostruktur etc.
WissensvermittlungExpertennutzungLaiennutzung
43Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Der Informationsaufbau von Wörterbüchern Wörterbuchteile
Die Verbindung der Teile eines Wörterbuchs zu einer Gesamtinformation erfolgt inhaltlich über die Vorgabe alphabetischer oder sonstiger systematischer Bezugsebenen, innerhalb derer die verschiedenen Informationsegmente als Einheiten behandelt werden
44Verbindung der Wörterbuchteile
45Verbindung der Wörterbuchteile
Die Lemmata werden nicht in alphabetischerReihenfolge geordnet
Vorherige ErklärungDer Makrostruktur
Syst
emat
ische
Ges
amto
rdnu
ng
46Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Wörterbuchteile Von der Anlage her lassen sich
Wörterbücher in Ihrem Aufbau als Beziehungsgefüge verschiedener, wechselseitig ergänzend wirkender Informationskomplexe (= Wörterbuchteile) beschreiben
47Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Wörterbuchteile Der Artikelteil
Wissen über Einzelwörter oder Wortgruppen Er bildet den
Informationsschwepunkt, dessen Gliederung und Zusammenhang sich aus der Setzung einer übergeordneten alphabetischen oder systematischen Gesamtordnung (= Makrostruktur) ergibt, die den Einzelartikeln eine bestimmte Position innerhalb des Ganzen zuweist
48Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Wörterbuchteile Komplementäre Wörterbuchteile
(zum Artikelteil) Einleitungen Benutzerhinweise Quellenverzeichnisse […]
49
Wörterbuchteile: Einleitung
50
Wörterbuchteile: Hinweise für den Benutzer
51Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Wörterbuchteile Eine wesentliche Funktion der
komplementären Wörterbuchteile besteht darin, dass in den Artikeln wiederholt auftretende Informationssegmente darstellungsökonomisch verkürzt angegeben und an einer zentralen Stelle vollständig geboten werden.
52Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Mikrostrukturen im Artikelteil Die Artikelteile vieler Wörterbücher
weisen mit der Stichwortreihe, den Einzelartikeln und den Verweisen drei unterschiedliche Gliederungs- und Informationsebenen auf.
Die einzelnen Artikel erscheinen darin als die größten selbständigen Informationseinheiten.
53Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Mikrostrukturen im Artikelteil Als Wissensstruktur verstanden, lässt
sich die Mikrostruktur als organisierte Abfolge verschiedener Informationsmodule beschreiben.
54Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Mikrostrukturen im Artikelteil Geht man von der Textebene aus,
umfasst die Mikrostruktur alle in der Artikeloberfläche enthaltenen funktionen und Merkmale, wobei Typographie, Interpunktion oder Klammersetzungen als wichtige textuelle Elemente zu berücksichtigen sind
55Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Mikrostrukturen im Artikelteil Die Mehrzahl der in
Wörterbuchartikeln zu beobachtenden Mikrostrukturen weist eine Zweigliederung in der Hauptebene auf.
Das Lemma bildet die erste Konstituente, die auf das Lemma bezogenen Beschreibungen einschl. vorhandener objektsprachlicher Bestandteile und Abbildungen die zweite Konstituente.
56Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Makrostrukturen im Artikelteil Gegenüber der artikelinternen
maßgeblichen Mikrostruktur regelt die Makrostruktur als Organisationsprinzip die Reihenfolge der Artikelstichwörter Sie beruht daher zu wesentlichen
teilen auf der Art des Lemma-Ansatzes.
Dabei geht es zum einen um die Frage der Worteinheit, zum anderen um die Frage der Wortform.
57
Makrostruktur
58
Makrostrukturen im Artikelteil
59Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Das Lemma Es repräsentiert in
konventionalisierter Form ein Etymon oder ein Lexem aus dem Gegensstandsbereich des Wörterbuchs.Lemma
60Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Die Lemmareihe Arten von Lemmareihen
glattalphabetisch nischenalphabetisch nestalphabetisch rückläufig alphabetisch
61
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
glattalphabetisch nestalphabetisch nischenalphabetisch
62
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
rückläufig alphabetisch
63Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Lexikographische Definition Entwicklung unterschiedlicher
Definitionsformen
64
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Definitionstyp Definitionsmerkmale
Logische Definition Oberbegriff - Unterbegriff
Taxonomische Definition Erklärung durch ein taxonomisches System (z.B. biol. Fachausdruck)
Ostensive Definition Die Erklärung bietet einen expliziten Hinweis auf ein Objekt der realen Welt in Form der Zeigefunktion oder der Abbildung.
Paradigmatische Definition
Als Erklärung werden Synonyme genannt.
65
Die Lexikographie als Gegenstand der Linguistik
Definitionstyp DefinitionsmerkmaleMorpho-semantische Definition
Zur Erklärung eines Wortbildungsproduktes wird das syntagma-interne Bedeutungsverhältnis der beiden unmittelbaren Konstituenten paraphrasiert
Funktionsdefinition Als Erklärung werden grammatische, semantische oder pragmatische Funktionen genannt.
Negations-/Ausschlussdefinition
Satznegation oder Umschreibung eines Gegensatzes
Einwortdefinition Als Berschreibungselement wird eine einzelne Wortform genannt.
66
DefinitionenArt der Definition?
67
Definitionen
= logische Definitionrecipiente = Oberbegriff von piatto
68
DefinitionenArt der Definition?
69
Definitionen
= Logische + taxonomische Definition
Logisch: pesce = Oberbegriff von anguilla
taxonomisch: pesce teleosteo, ordine degli apodi