ISSN 1867-5166 Ausgabe 36 September 2017 – November 2017 … · 2017-08-31 · von Ludovico...

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ISSN 1867-5166 Ausgabe 36 September 2017 - November 2017 hifi-stars.de Ausgabe 36 September 2017 – November 2017 HIFI-STARS Technik – Musik – Lebensart Deutschland € 11 | Österreich € 12,30 | Luxemburg € 13,00 | Schweiz sfr 15,50 4 197947 011001 50036 Elixir Lancelot | Tingvall Trio | Kilchoman Sanaig

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gesetzt haben. Will man hier zugreifen und seine Samm-lung etwas erweitern, gibt es eine große Auswahl an potentiellen Geräten. Um nochmals die anfängliche Frage aufzuwerfen: gibt es Geräte, die sich doch mehr als andere von der Masse abheben? Interessant ist hier der Weg, den das chinesische Unternehmen Fiio mit dem X5 geht. Der neue X5 ist die mittlerweile dritte Generation des Hi-Res-Players, die – das sei vorweg be-reits gesagt, mich auch diesmal wieder überzeugen konn-te. Nicht nur auf mich wirkt der X5 überzeugend, denn der Player kann, zusätzlich zu allen Neuerungen, auch den Red Dot Award 2017 für sich beanspruchen.

Schaut man sich in diesem Jahr auf dem HiFi-Markt um, wird man feststellen: der Begriff „Hi-Res“ ist nach wie vor in aller Munde. In der mobilen Audiosparte kann man daher nur noch wenige Geräte entdecken, die keine Hi-Res-Fähigkeiten besitzen. Gibt es da eigentlich noch mobile Geräte, die sich von der Konkurrenz deut-lich abheben können? Noch vor ein paar Jahren waren die DSD-Formate zwar bekannt, aber gerade bei mobi-len Geräten, konnte man hier immer noch ein wenig von „Neuland“ reden. Mittlerweile läßt sich behaupten, daß sich die (extrem) hochauflösenden Formate auch bei tragbaren Audioplayern und Soundkarten klar durch-

Mobiler HiRes-Spieler Fiio X5 3rd Gen

Ein alter Bekannter in neuem Gewand

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Veredelung mal anders

Angekommen und ausgepackt, wird der X5 – sehr Fiio typisch – mit Zubehör zum Schutz des Players ausgelie-fert. Was mich direkt zum Schmunzeln brachte: der X5 wird nicht mit einer, sondern gleich mit zwei Schutz-hüllen ausgeliefert...! Die erste Hülle besteht aus Silikon, während die zweite aus einer Art Kunstleder gefertigt ist. Was mir besonders gut bei der Silikonhülle gefällt, sind die Verschlußstopfen, die in die Hülle mit einge-arbeitet sind. Nutzt man nun den USB- oder Line-Aus-gang nicht, lassen sich die Anschlüsse mithilfe der Stop-fen verschließen und Staub oder Dreck können nicht mehr schaden. Die Kunstlederhülle gefällt mir gerade in puncto Optik und Verarbeitung sehr gut. Auf der Rückseite der Hülle wurden das Fiio-Logo und der Slo-gan „Born for Music & Happy“ eingestanzt. Auf der linken Seite gibt es Platz für die Taster für die Titelwahl, auf der rechten für den Ein-/Ausschalter. Da dieser in der Mitte eine kleine Status-LED besitzt, wurde in der Kunstlederhülle hier ein kleines Loch eingearbeitet. Die LED kann hier somit ungehindert durch die Hülle schei-nen. Die Innenseite der Lederhülle wirkt samtähnlich und auch die Paßform ist präzise. Zusätzlich kommt der X5 mit angebrachtem Schutz für Bildschirm und Rück-seite. Auf der Rückseite ist eine konventionelle Schutz-folie angebracht, während man auf dem Bildschirm einen Schutz aus Glas in der Härte 7H findet.

Nun aber endlich mal zu dem, was die Hüllen schützen, den X5 3rd Gen. Der X5 bietet haptisch gesprochen wirklich viel. Was als erstes auffällt, ist das komplette Neudesign des X5. Red Dot Award 2017, ich sagte es

bereits. Womit sich der X5 der dritten Generation noch deutlich von seinem Vorgänger abheben kann, ist die Bildschirmgröße. Diese ist nämlich mit 3,97 Zoll deut-lich gewachsen und nimmt einen Großteil der Vorder-seite des X5 ein. Nimmt man die dritte Generation des X5 zum ersten Mal in die Hand, fühlt sich das Gerät anders an, als man vielleicht gewohnt ist. Fiio hat hier mithilfe von Zirkoniumsand das Gehäuse des X5 wei-ter veredelt, daher auch der Eindruck einer seidigen Oberfläche. Wir haben eine Mischung aus CNC-gefrä-stem Aluminium, rostfreiem Stahl und dem bereits genannten Zirkoniumsand(strahl), die zusammen für das überzeugende Gehäuse sorgen. Mit den Maßen von 114.2 mm x 66.2 mm x 14.8 mm, liegt der X5 angenehm in der Hand. Das Gewicht fällt mit 186 Gramm ver-gleichsweise gering aus. Die Designsprache ist gradlinig und stilvoll und wirkt sehr durchdacht. Auf der rechten Seite des X5 befinden sich Ein-/Ausschalter und beide Mikro-SD Kartenslots. Unterseitig sind alle Anschlüsse des Players angebracht. Die bestehen aus einer 3,5 mm-Klinke, einer(symmetrischen) 2,5 mm-Klinke, einem Mikro-USB-Anschluß und einem 3,5 mm-Line-Out/Koaxialausgang. Auf der linken Gehäuseseite befinden sich alle Bedienungstasten. Warum nenne ich das Design durchdacht? Hält man den X5 in seiner Hand, wird man nicht einmal die Handposition korrigieren müssen, um alle Bedienelemente zu erreichen. Die Taster bieten einen guten Druckpunkt. Die Regelung der Laustärke ist über ein Rad realisiert. Das macht einen sehr soliden Eindruck, da wackelt nichts. Die dritte Generation des X5 wird derzeit in insgesamt drei Farben ausgeliefert (Schwarz, Rot und Titan), wobei es sich bei meinem Testgerät um die Titanversion handelt. Nun aber mal zum Kern eines jeden Audioplayers, dem Klang.

Ein Ohrenschmaus?

Im DSD-Format spielt Frank Sinatra auf. Mit dem Titel „Fly Me To The Moon“, schafft es Frankie einfach jedes-mal, meinen Fuß mitwippen zu lassen. Druckvolle und separierte Bässe, ausgewogene und nicht aufdringliche Mitten und seidige Höhen. Auch wenn sich bei dem Stück gerade durch Bläser und Stimme zusammen sehr viel im mittleren Frequenzbereich abspielt, hat man nicht das Gefühl, daß sich hier etwas in die Quere kommt. Spielen die Bläser mal etwas kräftiger, kommt die lebhafte Dy-namik authentisch und überzeugend beim Zuhörer an. Den X5 habe ich in so ziemlich allen erdenklichen Le-benslagen dabeigehabt, im Auto, beim Bahnfahren, im normalen Alltag und sogar beim Bootfahren. Während der gesamten Zeit hatte ich nicht einmal mit Software-

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oder Hardware-Problemen zu kämpfen. Schlicht gesagt, ist die dritte Generation des Fiio X5 absolut ausgereift. Wenn der X5 nun ein stetiger Begleiter ist, wie sieht es denn mit der Akkulaufzeit aus? Fiio gibt hier eine Lauf-zeit von ca. 10 Stunden an, dies entspricht auch etwa meiner Erfahrung, wobei hier natürlich Faktoren wie z.B. die Helligkeit des Bildschirms, aber auch der Wi-derstand des genutzten Kopfhörers, eine deutliche Rol-le spielen. Sollte der Akku mal aufgebracht sein, läßt sich der X5 mit einer Schnell-Lade-Funktion in unter 2 Stunden komplett aufladen. Angegeben ist der Akku mit einer Kapazität von 3400mAh bei 3,8V.

Ein persönliches Highlight hatte ich mit dem X5 auf einer gemütlichen Bootsfahrt. Mit dem Titel „I Giorni“ von Ludovico Einaudi, abgespielt mit den klanglich gu-ten Eigenschaften des X5 und in der abendlichen Däm-merung war das für mich ein tiefgehendes Erlebnis! Während ich hier auf dem Wasser von Wellen hin- und hergewiegt wurde, konnte ich sehr entspannt der ange-nehmen Schwere des Titels lauschen. Klanglich bringt der X5 alles sehr dynamisch und klangvoll rüber. Und welche technischen Spezifikationen stecken hinter die-sem Klang?

Frische Chips

Für die Wandlung sorgt der „AKM AK4490EN Dual-DAC“-Chip, der zur neuesten Generation des Herstellers gehört und auch in einigen Mitbewerbern eine gute Fi-gur macht. Durch die AKM-eigene „Velvet Sound“-Architektur ist eine sehr geringe Verzerrung erreicht worden. Dabei wird das Audiosignal mit 32bit bearbei-tet, es kommen hochwertige digitale Filter zum Einsatz. Das Signal-Rausch-Verhältnis ist größer als 120 dB. Auch die taktgebenden Oszillatoren sind zweifach verbaut worden. Ein Oszillator ist für die DSD-Formate und alle PCM-Formate mit 44.1/88.2/176.4/352.8 kHz Sampling-frequenz zuständig, während der zweite die PCM-Samp-leraten von 48/96/192/384 kHz vorgibt. So werden Ar-tefakte durch die Sampleraten-Anpassung wirkungsvoll verhindert und Jitter reduziert. Das zur Wandlung be-nötigte Low-Pass-Filtering erfolgt über zwei OPA164-Chips, während die Verstärkung über zwei speziell an-gefertigte OPA426 erfolgt. Damit ist eine maximale Ausgangsleistung von 480 mW an 16 Ohm möglich, das ist stark. Ein weiterer interessanter Punkt sind die zwei unterschiedlichen Analogausgänge des X5. Diese bieten in der dritten Generation des Fiio X5 nämlich sowohl

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einen konventionellen 3,5 mm-Ausgang, als auch einen symmetrischen 2,5 mm-Ausgang.

An internem Arbeitsspeicher weist der X5 immerhin 1 GB auf, für die Rechenleistung sorgt die Rockchip RK3188 Cortex A9 SoC-CPU mit 4 Kernen. Was das Speichern der eigenen Musikkollektionen angeht, bietet der X5 neben 32 GB internem Speicher auch zwei Mikro-SD Plätze an. Jeder der einzelnen Kartenplätze kann mit bis zu 256 GB Speicher ausgestattet werden, womit man also auf eine Speichergröße von insgesamt 544 GB kommt.

Der X5 kann in zwei verschiedenen Modi betrieben werden: im Standard-Android-Modus und im Pure-Music-Modus. Wie der Name impliziert, wird im An-droid-Modus der X5 mit Googles Betriebssystem be-trieben. Dies findet man auf dem X5 der dritten Generation in der Version 5.1, wobei es sich nicht um die Standardversion des Google-OS handelt. Fiio hat hier mit hauseigenen Softwareentwicklern das Betriebs-system mit einer neuen Architektur versehen und wei-tergehend dieses für den Betrieb auf dem X5 optimiert. In der Praxis läuft das System fehlerfrei und macht all-gemein einen sehr ausgereiften Eindruck. Hier können Sie zum Beispiel die App Ihres Streaming-Anbieters laden und installieren. Alle kompatiblen Apps sind hier installierbar, Fiio setzt den Nutzerwünschen keine Gren-zen – das nenne ich flexibel. Mit dem Internet verbindet sich der X5 via 2,4 GHz WLAN.

Mehr als nur mobil

Beim Pure-Music-Modus wird das System auf die essen-tiellsten Funktionen – also auf die Musikwiedergabe – reduziert. Apps oder andere Funktionen, die den Klang negativ beeinflussen könnten, werden deaktiviert und es

läuft nur noch der Music-Player von Fiio auf dem X5. Für Nutzer, die auch eine Bluetooth-Verbindung betreiben, bietet der Fiio AptX an. AptX ist ein Algorithmus zur Kompression von Audiomaterial aus dem Hause Qual-comm. Im Vergleich zur konventionellen Bluetooth-Ver-bindung wird hier ein deutlicher Zuwachs an Klangqua-lität erreicht. Vorausgesetzt ist natürlich, daß die empfangenden Geräte den AptX-Codec auch unterstützen.

Weitergehend besitzt der X5 auch eine DLNA-Zertifi-zierung. Das Kürzel „DLNA“ steht für „Digital Living Network Alliance“ und bezeichnet einen heutigen Stan-dard. DLNA soll eine fehlerfreie Konnektivität zwischen Geräten wie Computern, Smartphones oder Geräten aus der Unterhaltungsbranche ermöglichen. Erfüllt ein Ge-rät wie der X5 die Voraussetzungen, erhält es ein DLNA-Zertifikat. Im Klartext bedeutet das: weniger Probleme beim Verbinden mit anderen Geräten und Musikservern! Daß Sie den X5 in der jüngsten Inkarnation auch als USB-DAC mit den bereits beschriebenen klanglichen Eigenschaften betreiben können, macht ihn zu einem umfänglichen und gutklingenden Allrounder.

Auf den Punkt gebracht

Hier wird das sprichwörtliche Rad nicht neu erfunden, aber es wird deutlich weiter gedreht und gekonnt veredelt. Das neue Design ist eine Augenweide, während auch die Verarbeitung top ist. Zusätzlich ist der X5 mit all seinen Neue-rungen ein echter Alleskönner, der auch gerade in puncto Software ausgereift wirkt. Klanglich und technisch wurde der neue X5 deutlich über-arbeitet und kann voll überzeugen. Was meine persönlichen highfidelen „Top 5 des Jahres 2017“ angeht: der neue X5 steht mit auf der Liste!

InformationMobiler HighRes-Spieler Fiio X5 IIIPreis: 449 EuroVertrieb:NT Global Distribution GmbHWaller Heerstraße 104D-28219 BremenTel.: +49 (0) 421-70508619Fax: +49 (0) [email protected]://www.nt-global.com

Carl-Maximilian Hoffmann

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