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Kollisionen vermeiden durch optische Werkstücklageerkennung 1 TOOLS TOOLS Informationen der Aachener Produktionstechniker ISSN 0947-8647 Kollisionsüberwachung an Werkzeugmaschinen Betreibermodelle im Maschinen- und Anlagenbau 2006 Hochfrequente Prozessanalyse in der spanenden Fertigung Fortschrittliche Kraftmesssysteme für die anspruchsvolle Fertigung

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Kollisionen vermeiden durch optischeWerkstücklageerkennung

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TOOLSTOOLSInformationen der Aachener Produktionstechniker

ISSN 0947-8647

Kollisionsüberwachung an Werkzeugmaschinen

Betreibermodelle im Maschinen- und Anlagenbau

2006

Hochfrequente Prozessanalyse in derspanenden Fertigung

Fortschrittliche Kraftmesssysteme für dieanspruchsvolle Fertigung

Laboratorium für Werkzeugmaschinen und

Betriebslehre WZL der RWTH Aachen

Steinbachstraße 53

52074 Aachen

Fraunhofer-Institut für

Produktionstechnologie IPT

Steinbachstraße 17

52074 Aachen

ComputergesteuerteFräsmaschine

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EditorialInhalt

Liebe Leserinnenund Leser,

in der industriellen Fertigung wird esimmer schwieriger, dem wachsendenKostendruck und den hohen Qualitäts-anforderungen der Verbraucher gerechtzu werden. Auch lassen die fortschrei-tende Automatisierung und der Kunden-wunsch nach einer großen Produktvielfaltdie Anzahl der Prozessvarianten immerstärker anwachsen. Der Bedarf an Verfahrenzur Produkt- und Prozessüberwachungsteigt, da sich nur so eine optimale Pro-zessführung und eine gleichbleibend hoheProduktqualität dauerhaft gewährleistenlassen.

Besonders in der spanenden Ferti-gung ist es wichtig, die Kräfte und Tem-peraturen des laufenden Prozesses zukennen, um Schädigungen an Werkzeugund Werkstück zu vermeiden. Das WZLlöst diese Aufgabe mit eigens entwickeltenSensorsystemen, die diese Werte direkt amWerkzeug in besonders kurzen Zeitabstän-den messen und verarbeiten können.

Auch den oftmals hohen Kosten einerKollision zwischen Werkzeug mit demWerkstück oder Teilen der Maschine giltes wirksam entgegenzutreten. Zu diesemZweck entwickelte das WZL in Koopera-tion mit dem Institut für Konstruktions-technik und Technisches Design (IKDT)ein System, das Kollisionen anhand derProzessdaten im laufenden Betrieb vor-hersagen kann und größeren Störungenauf diese Weise selbstständig vorbeugt.

Produkt- und Prozessüberwachung

Einen anderen Weg – jedoch mit demgleichen Ziel – zeigt ein System zumKollisionsschutz auf, das ebenfalls amWZL erarbeitet wurde: Das modulare undanpassungsfähige optische MesssystemPartAlign3D erkennt bevorstehende Kolli-sionen anhand der Lage des Werkstücksund unterstützt den Anwender dabei, NC-Mess- und Fertigungsprogramme zu ver-bessern. Einricht- und Einmessvorgängelassen sich mit Hilfe der optischen Mess-technik automatisieren.

Für Unternehmen, die solche Auf-gaben der Produkt- und Prozessüber-wachung lieber an externe Dienstleisterauslagern möchten, bieten sich so ge-nannte Betreibermodelle an. Dabei orien-tieren sich die Vereinbarungen zwischendem produzierendem Unternehmen undder Betreibergesellschaft an der Verfüg-barkeit der Anlage sowie der Menge undder Qualität des herzustellenden Produk-tes. Das WZL untersuchte kürzlich ineiner Studie zu diesem Thema gemein-sam mit verschiedenen Partnern die er-folgreichsten Konzepte von Betreiber-modellen sowie ihre Chancen für denMaschinenbau und die Produktion.

Vor allem die produzierenden Unter-nehmen werden bald nicht mehr umhinkommen, sich mit der Produkt- undProzessüberwachung zu beschäftigen. MitWZL und Fraunhofer IPT stehen ihnenerfahrene Partner bereit, die die Chancenund Risiken der unzähligen Lösungsan-sätze kennen und beherrschen. Diese›Tools‹ soll Ihnen einen kleinen Einblickbieten, an welchen Themen wir in diesemBereich zurzeit arbeiten. Wir wünschenIhnen viel Vergnügen beim Lesen!

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Christian Brecher

Fritz Klocke

Robert Schmitt

Günther Schuh

Themen

FertigungsverfahrenNeue Systeme für die Temperatur-und KraftmessungHochfrequente Prozessanalyse in derspanenden Fertigung

WerkzeugmaschinenKOBASIS – Kontakterkennungs-basiertes ÜberlastschutzsystemKollisionsüberwachung an Werkzeug-maschinen

QualitätsmanagementPartAlignAlignAlignAlignAlign3D

Kollisionen vermeiden durch optischeWerkstücklageerkennung

ProduktionssystematikIndustrielle DienstleistungenBetreibermodelle im Maschinen-und Anlagenbau

Forum

Kistler Instrumente AG Fortschrittliche Kraftmesssystemefür die anspruchsvolle Fertigung

News

PublikationenPersonenEreignisseTermine

Kolumne

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Neue Systeme für die Temperatur- und Kraftmessung

Hochfrequente Kraft- undTemperaturmessungen inForschung, Entwicklungund Produktion

Prozessbewertung und -analyse fin-den in Grundlagenuntersuchungen meistauf Basis von Messungen der anliegen-den Kräfte und Temperaturen statt. Ne-ben diesen Kenngrößen dienen auch Be-schleunigungen, der frei werdende Körper-schall sowie Spannungen an Bauteilenund Werkzeugen zur Prozesscharakteri-sierung. Diese Prozesskenngrößen wer-den, mit Ausnahme der Prozesskräfte und-schwingungen, meist in Analogiever-suchen oder im Laborbetrieb gemessen.Auf Basis der gemessenen Prozessäußerun-gen werden Prozessmodelle erstellt undmit einer hinreichenden Übertragbarkeitin die industrielle Fertigung überführt.Jedoch lassen sich vor allem die Kraft-messung im industriellen Umfeld und dieTemperaturmessung in den Entwick-lungsabteilungen von Unternehmen undInstituten nur bedingt auf HSC- und HPC-Prozesse anwenden. Durch die begrenzteZeitauflösung sind Kräfte und Tempera-turen nur statisch oder – bedingt durchdie geringe zeitliche Auflösung der Mess-mittel – in niedrigen Frequenzbereichenmessbar.

Eine Lösung für diese Aufgabe suchtedas WZL in verschiedenen DFG-geför-derten Forschungsvorhaben, die Entwick-

ThemenHochfrequente Prozessanalyse in der spanenden Fertigung

Durch Entwicklungstendenzender Produktionstechnik, hin zu

HSC- (High Speed Cutting) und HPC-Prozessen (High Performance Cut-ting), werden besonders an die Sen-sortechnik zur Prozessanalyse neueAnforderungen gestellt. Um HSC-und HPC-Fertigungsprozesse ad-äquat beurteilen und überwachen zukönnen, reichen die heutigen, aufdem Markt verfügbaren Sensorenund Sensortechniken oft nicht mehraus. Aus diesem Grund arbeitet dasWZL an neuen Systemen, mit denensich Kräfte und Temperaturenhochfrequent erfassen lassen.

lungen zur hochdynamischen Tempera-tur- und Kraftmessung vorantreiben soll-ten. Für die hochfrequente Temperatur-messung entwickelte das WZL zusammenmit Partnern vom Lehrstuhl für Wärme-und Stoffübertragung der RWTH Aachenin einem Verbundprojekt ein Zwei-Farben-Pyrometer, mit dem sich bis zu500 000 Temperaturwerte pro Sekundeerfassen lassen. Durch die geeignete Kalib-rierung des Messmittels für metallischeOberflächen und den Einsatz einer Faser-optik mit einem minimalen Durchmesservon 0,26 mm können so Temperaturennahe der Spanbildungszone gemessenwerden. Temperaturen an der Spanunter-und -oberseite, an der Werkstückober-fläche sowie in den Randzonen der zer-spanten Werkstücke sind mit diesemMessmittel messbar geworden. Durch diehochfrequente Auflösung der gemesse-nen Werte gelingt es nun, Korrelationenvon Temperaturspritzen und -schwan-kungen mit Spanlamellierungsfrequenzenaufzuzeigen. Auf diese Weise lassen sichsehr genaue Aussagen über absolute Tem-peraturwerte und -gradienten im Werk-stück und auf dem Werkzeug treffen.Diese Ergebnisse dienen einerseits zurValidierung von Finite-Elemente-Simula-tionen, andererseits können aber auchAussagen über eventuell eingebrachteSchädigungen des zerspanten Bauteilsgetroffen werden. Über den wissenschaft-lichen Mehrwert neuer Modelle und Ge-setze hinaus sind vor allem Schneidstoff-und Werkzeughersteller sowie Endan-wender spanender Technologien die Nutz-nießer dieser Ergebnisse.

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Ihr Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Drazen Veselovacist seit Juni 2001 wissen-schaftlicher Mitarbeiter amLehrstuhl für Technologieder Fertigungsverfahren desWZL und leitet seit Juni2005 die Abteilung Prozess-und Produktüberwachung.

Telefon 0241/80-27432

sen Systemen im Fertigungsumfeld nichtzufriedenstellend ermittelt, aufgelöst undanalysiert werden.

Vor allem bei hohen Eingriffsfrequen-zen von mehr als 1000 Hz sind solchenMessmitteln Grenzen gesetzt. Der Einsatzminiaturisierter Kraftsensoren direkt unterder Schneide erhöht die auflösbaren Ein-griffsfrequenzen jedoch um den Faktor15. Bilden herkömmliche Kraftmessein-richtungen lediglich eine Eingriffsfrequenzvon etwa 300 Hz ab, so gelingt mit denneuen Systemen des WZL eine Frequenz-auflösung von mehr als 4 500 Hz. Geradebei der Zerspanung von Leichtmetallenwerden solche hohen Eingriffsfrequenzenerzielt. Die hochfrequente Einzelschnei-denkraftmessung bietet einen umfassen-deren Informationsgewinn bei der Ver-schleiß- und Bruchüberwachung, vor al-lem bei der hochfrequenten Überwachungdes Fräsprozesses, der Werkzeugkonstruk-tion und der Erprobung von Schneiden-geometrien.

Weitere Anstrengungen unternimmtdas WZL, um aus den oben beschriebe-nen Entwicklungen industriell einsetzba-re Sensoren und hochgenaue Messmittelfür Forschungs- und Entwicklungsarbei-ten auf dem Gebiet der Zerspantechnikzu machen. Ziel ist es, über die klassischeZerspanung hinaus auch für die Mikro-zerspantechnik Sensorsysteme zu ent-wickeln, die hochauflösend und hoch-frequent Informationen über die Gütedes Zerspanprozesses liefern.

Um Fertigungsprozesse möglichst ge-nau zu überwachen, müssen aussage-kräftige Informationen über die Vorgän-ge nahe an der Wirkstelle bereitgestelltwerden. Bezogen auf den Fräsprozesseignet sich hier besonders die Kenntnisder auftretenden Zerspankraft. Aufgrundder komplexen Eingriffsbedingungen istdabei die individuelle Schneidenbelastung

Die hochfrequente Kraftmessung istprimär von dem Wunsch getrieben, eineSensorik zu entwickeln, mit der sich auchgeringste Fehler während der Zerpanungmit geometrisch bestimmten Schneidenüberwachen lassen. Im Sonderforschungs-bereich 368 ›Autonome Produktions-zellen‹ entwickelte das WZL den Proto-typen eines Messerkopfstirnfräsers zurhochfrequenten Einzelschneidenkraft-messung.

HochfrequenteEinzelschneiden-kraftmessung mitSlim-Line-Sensoren

von besonderem Inter-esse. Mit den am Markterhältlichen Schnitt-kraftdynamometern undMessplattformen lassensich heute lediglich In-formationen über dieBelastung der Gesamt-heit aller im Eingriff be-findlichen Schneidengewinnen. Die Belastungeinzelner Schneidenkann hingegen mit die-

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KOBASIS – Kontakterkennungsbasiertes ÜberlastschutzsystemThemen

23 000 Euro für Ersatz-teil- und Servicekosten

Essentielle Anforderungen an moder-ne Werkzeugmaschinen sind nicht nurhohe Bearbeitungsgeschwindigkeiten undGenauigkeiten, sondern auch eine hoheProzesssicherheit. Eine häufige Form derProzessstörung ist die Kollision des Werk-zeugs oder der Spindel mit dem Werk-stück oder mit Vorrichtungen im Arbeits-raum, etwa der Spannvorrichtung. ImVergleich zu anderen Störungen desBearbeitungsprozesses führen Kollisionenmeist zu besonders hohen Instandset-zungskosten und langen Ausfallzeiten.Eine Umfrage des WZL und des Institutsfür Konstruktionstechnik und TechnischesDesign (IKDT, ehemals IMK) aus Stuttgartbei unterschiedlichen Anwendern undHerstellern von Werkzeugmaschinen er-gab, dass die Service- und Ersatzteilkos-ten durch eine heftige Kollision bis zu23 000 Euro betragen können. Die Ursa-chen für die Zusammenstöße liegen oftbeim Bediener: Fehlerhafte Programmie-rung oder das Einspannen falscher Werk-zeuge führt zu Kollisionen bei niedrigenund hohen Geschwindigkeiten.

Kollisionsüberwachung an Werkzeugmaschinen

Die Anforderungen an moderneProduktionsmaschinen hin-

sichtlich Produktivität und Bear-beitungsgeschwindigkeiten steigenkontinuierlich. Immer wichtiger wirdes deshalb, diese Maschinen zu über-wachen, um Ausfallzeiten zu vermei-den und die Qualität der Produkte zugewährleisten. Vor allem Kollisionenbei hohen Geschwindigkeiten füh-ren immer wieder zu kostspieligenund zeitaufwändigen Reparaturen.Das WZL erarbeitet aus diesem Grundneue Systeme, die dazu beitragen,Ausfälle zu vermeiden.

Schnelle Kontakt-erkennung

Für den Kollisionsschutz einer Werk-zeugmaschine gibt es daher unterschied-liche Strategien: Mechanische Überlast-kupplungen trennen beim Überschreiteneiner vorgegebenen Kenngröße denKraftfluss und verhindern so eine Überlas-tung der Maschinenkomponenten. Einenanderen Ansatzpunkt bieten Software-lösungen, die mit externer Sensorik eben-falls eine Grenzwertüberschreitung über-wachen. Der Trend geht dabei hin zu mit-laufenden Schwellen oder Hüllkurven, dieden Grenzwert dem Prozessverlauf ent-sprechend dynamisch anpassen. Einebesondere Herausforderung bei der me-chanischen Lösung ist jedoch häufig dieunzureichende Genauigkeit der Auslöse-schwelle. Anders bei der Softwarelösung:Hier lassen sich die entsprechenden Grenz-wert- oder Hüllkurven sehr genau bestim-men. Allerdings müssen der Prozess unddie auftretenden Signale sehr gut be-kannt sein, um Prozessstörungen ein-deutig zu identifizieren. Eine Überschrei-tung der Grenzwerte ist in jedem Fall beibeiden Methoden erforderlich.

Bei vielen Kollisionen müssen dieseGrenzwerte nicht erst überschritten wer-den, damit die Situation erkannt wird.Denn schon ein bevorstehender Kontaktzwischen Werkzeug und Werkstück lässtauf eine Kollision schließen. Hier reicht esaus, die Antriebsmotoren stärker abzu-bremsen, um eine sichere, kollisionsfreieProzessführung zu gewährleisten.

Zu diesem Zweck entwickelt das WZLdas KollisionsüberwachungssystemKOBASIS (›KontakterkennungsbasiertesÜberlastschutzsystem‹), das eine Kolli-sion in zwei Schritten erkennt: Einerseitsbemerkt es den Kontakt zwischen Werk-zeug und Werkstück und leitet dieseInformation sofort an eine Entscheidungs-logik weiter. Andererseits wertet dieEntscheidungslogik selbst prozess-relevante Signale kontinuierlich – alsounabhängig vom Kontaktsignal – aus.Droht ein Kollisionskontakt, kann das

Computergesteuerte Fräsmaschine

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System schnell darauf reagieren. Ziel istes, schon ab dem ersten Kontakt reagie-ren zu können und so Schäden an derWerkzeugmaschine zu vermeiden oderzumindest in Grenzen zu halten. Dazubietet das System zwei Lösungsansätze:Zum einen bremst es die Vorschub-antriebe möglichst schnell vollständigab. Zum anderen entwickelt das Partner-institut IKTD eine Überlastkupplung, dieauf ein Signal der Entscheidungslogik hin

die rotierenden von den translatorischbewegten Bauteilen trennt. Anschließendwerden die entkoppelten Teile durch einexternes Bremssystem gestoppt.

Zweigeteilte Kollisions-erkennung bringt Vorteile

Die zweigeteilte Kollisionserkennungerscheint auf den ersten Blick komplexerals die bloße Erkennung überschrittenerKenngrößen – seien es nun Wirkleistungs-messungen oder externe Beschleuni-gungssensoren. Bei näherer Betrachtunglässt sich jedoch durch diese Aufteilungein effektiver Schutz für Maschine, Werk-stück und Bearbeitungsprozess erreichen.Abhängig von der jeweiligen Situation, inder ein Kontakt erkannt wird, kann dieEntscheidungslogik den Prozess weiter-führen oder einen Notstopp einleiten. Soführt ein Kontakt im Eilgang unmittelbarzum Notstopp, ohne dass dafür Ver-formungskräfte an der Werkzeugmaschi-ne gemessen werden müssen. Die Werk-zeugmaschine wird dadurch wichtigeMillisekunden früher abgebremst. Findetein erster Bearbeitungskontakt mit zuhoher Geschwindigkeit statt, passt dieEntscheidungslogik die Vorschub-geschwindigkeit an, ohne dabei denProzess zu stoppen oder gar anhandeines externen Bremssystems eine Kontur-verletzung zu riskieren. Gerade diesesÜberlastschutzsystem unterstützt dieBearbeitung kleiner Losgrößen und dieEinzelfertigung, da die Signalmuster vordem Prozess nicht extra ›erlernt‹ werdenmüssen.

Ihre Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Frank Possel-Dölkenist Oberingenieur der Abtei-lung Steuerungstechnik undAutomatisierung am WZL.

Telefon 0241/80-27410

Dipl.-Ing. Thomas Rudolf istseit Mai 2005 wissenschaft-licher Mitarbeiter in derAbteilung Steuerungstechnikund Automatisierung.

Telefon 0241/80-27450

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PartAlign3DThemen

Sowohl im Prototypenbau als auch in derEinzelteil- und Kleinserienfertigung tre-ten immer wieder Kollisionen auf: beimEinmessen zwischen maschinenintegrier-tem Messtaster und Bauteil ebenso wiezwischen dem Werkzeug und dem Werk-stück oder den Spannmitteln. Mal befin-det sich das Werkstück nicht in der erwar-teten Solllage, mal weist das Rohteil oderHalbzeug Maßabweichungen auf (z.B. zuviel Aufmaß), manchmal sind die Spann-mittel nicht in der geplanten Positionoder es werden andere verwendet alsdurch die Fertigungsplanung vorgese-hen. Dies kann sowohl bauteil- als auchmaschinenseitig erhebliche Schäden ver-ursachen, die nur mit großem Zeit- undKostenaufwand behoben werden können.Maschinen- und steuerungsseitig gibt esbislang keine Automatisierungslösung, diederartige Abweichungen erkennt oder garberücksichtigt. Ziele für die Entwicklungvon PartAlign3D waren daher,

– eine effektive, maschinenintegrierteWerkstücklageerkennung zur Prä-vention von Kollisionen und zurOptimierung von NC-Mess- undNC-Fertigungsprogrammen zu ent-wickeln und

– Einricht- und Einmessvorgänge beider Bestückung von Werkzeug-maschinen mit Rohteilen odervorbearbeiteten Halbzeugen zuautomatisieren.

Übererfüllung derAnforderungen vermeiden

Um diese Ziele zu erreichen, konzi-pierte das WZL das adaptive und skalier-bare Lageerkennungssystem PartAlign3D,das sich auf verschiedene Anwendungs-fälle abstimmen lässt. Vor der Installationbeim Anwender müssen die Randbedin-gungen des zukünftigen Einsatzzweckesaufgenommen werden, beispielsweise derBauteil-Komplexitätsgrad oder die Ge-nauigkeitsanforderungen. Die Modularitätund damit die Skalierbarkeit von PartAlign3D

erlauben es, dem Anwender individuellnur die Lösung anzubieten, die er fürseine Anwendung benötigt. Für bestimmteFälle ist etwa eine kostengünstige Ein-kameralösung zur Bauteillageerkennungvöllig ausreichend. Bei komplexen oderschwer einsehbaren Bauteil- oder Maschi-nengeometrien ist eine Zweikamera- odersogar eine Stereokameralösung sinnvoll.Alle Teilsysteme basieren weitgehend aufder gleichen Algorithmik und gleichenBildverarbeitungsoperatoren.

Das Einkamerasystem fürkubische Rohteile

Als Eingangsgröße für das Einkamera-system dient die Feststellung, dass dasBauteil in der Regel plan auf demMaschinentisch befestigt wird. Daher sindVerschiebungen senkrecht zum Maschi-nentisch sowie seitliches Verkippen aus-geschlossen. Von diesen Bedingungenausgehend wird die Bauteilposition, also

die Verschiebung innerhalb der Maschi-nentischebene, und die -verdrehung an-hand einer mathematisch einfachen Lö-sung in Sekundenbruchteilen bestimmt.Wenn nicht sicher ist, dass die beschrie-benen kinematischen Einschränkungengelten, kommt zusätzlich eine iterativeLösung zum Einsatz. Dabei wird das CAD-Modell des Bauteils mit den Bauteil-eckpunkten der realen Bildszene ver-glichen, die das Vision-System ermittelt

hat. Durch schrittweises Verschieben undDrehen des Modells bringt die Softwaredie Geometriemerkmale des Modells mitden korrespondierenden Merkmalen derrealen Szene in Deckung. Der Betrag derGesamtverschiebung und -verdrehungliefert das Maß für die Abweichung desBauteils von der Sollposition. Der Ma-schinensteuerung kann auf diese Weise

Kollisionen vermeiden durch optische Werkstücklageerkennung

die exakte Position und Orientierung desWerkstücks mit allen sechs Freiheitsgradenfür die Bearbeitung vorgegeben werden.

Eine zweite Kamera fürkomplexe Geometrien

Sind die Rohteile oder vorbearbeitetenHalbzeuge komplexer und aus einer ein-zigen Kameraperspektive nur schwer ein-zusehen, so bietet der Einsatz einer zwei-

Bildverarbeitungsprüfstand –Intelligente Sensorikfür die Werkzeugmaschine

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ten Kamera große Vorteile: Sie stellt sicher,dass eine ausreichende Anzahl signifi-kanter Merkmale des Bauteils erfasst wird.Dabei müssen beide Kameras nicht ein-mal die gleichen Objektmerkmale erfas-sen. Vielmehr handelt es sich um eineErweiterung des zuvor beschriebenen Ein-kamerasystems. Die Ergebnisse der zwei-ten Kamera werden jedoch intelligent mitdenen der ersten verknüpft und ergänzensich auf diese Weise. Auf die Rechen-geschwindigkeit hat dies keinen nega-tiven Einfluss.

Mit dem Stereoblick alleDimensionen erfassen

Das Stereokamerasystem, das einenAspekt des räumlichen Sehvermögens desMenschen nachahmt, braucht keine CAD-Daten, da es sich um ein ›echtes‹ 3D-Verfahren handelt und die dritte Dimen-sion deshalb nicht erst nachträglich re-konstruiert werden muss. Die Stereobild-verarbeitung dient bislang vor allem zurNavigation von Robotern in unbekann-tem Terrain oder in kamerabasiertenFahrerassistenzsystemen von Pkw. DasPrinzip dieses Verfahrens setzt darauf, dieAbbildung eines Weltpunktes in beidenKamerabildern eindeutig zuzuordnen. Derbesondere Ansatz bei PartAlign3D bestehtdarin, die gleiche Bildverarbeitungskettewie bei der Ein- und Zweikameravariantevorzuschalten, so dass die 3D-Berech-nung deutlich an Effizienz gewinnt.

Bei der Bauteilherstellung aufBearbeitungszentren gilt es,

manuelle Einrichtvorgänge fehler-frei und schnell durchzuführen undSchäden oder Unterbrechungen derBearbeitung durch Kollisionen zwi-schen Werkstücken, Spannelementenund Werkzeugen sicher zu vermei-den. Dafür bietet PartAlignAlignAlignAlignAlign3D, einmaschinenintegriertes optisches Sys-tem zur Bauteillageerkennung, einenkostengünstigen Lösungsansatz. Ab-weichungen von der geplanten Soll-lage werden automatisch erkanntund die Maschinensteuerung erhältentsprechende Korrekturwerte, umeine sichere Fertigung zu gewähr-leisten.

Ihr Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Björn Dietrich istseit März 2003 wissenschaft-licher Mitarbeiter am Lehr-stuhl für Fertigungsmess-technik und Qualitäts-management des WZL undseit März 2006 Leiter derAbteilung Fertigungsmess-technik.

Telefon 0241/80-27414

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Industrielle DienstleistungenThemen

Denken in Produkt-kategorien

Eine Ursache für die zögerliche Hal-tung vieler Maschinenbauunternehmenbei der Umsetzung von Betreibermodellenist das Denken in Produktkategorien an-stelle von Dienstleistungskategorien. Tra-dierte Organisationsstrukturen, die aufdie Entwicklung, Herstellung und Ver-marktung von Sachleistungen ausgerich-tet sind, sind nur begrenzt kompatibelmit der Idee, gegenüber Kunden als ›Pro-blemlöser‹ aufzutreten. Die wirklichenWünsche der eigenen Kunden gehen inder Regel über den Bedarf an einer be-stimmten Maschine hinaus. Doch dasWissen um diese Tatsache fehlt in denmeisten Unternehmen. Da sie ihre Kunden-märkte nicht systematisch analysieren,erkennen sie die Potenziale nicht, die inBetreibermodellen stecken. Doch geradedie Kenntnis der Prozesse und Kosten-struktur auf Kundenseite, der differen-zierenden Leistungsmerkmale ihrer Pro-dukte und die Charakteristika ihrer Ab-satzmärkte sind unabdingbar für einewirksame Unterstützung ihres Geschäfts.Ohne dieses Wissen können die Risikeneiner Wertschöpfungspartnerschaft, diedurch zugesicherte Garantieleistungenentstehen, nicht erkannt, nicht kalkuliertund schon gar nicht verrechnet werden.

Betreibermodelle im Maschinen- und Anlagenbau

Vom Produzentenzum produzierendenDienstleister

Der allgemeinen Skepsis in der Bran-che zum Trotz haben einige Unterneh-men das Geschäft mit dem Betrieb vonMaschinen und Anlagen bereits erfolg-reich am Markt etabliert. Betreibermodellefinden sich beispielsweise in der Lackier-,Montage- und Prüfstandstechnik, derPET-Flaschenherstellung, der Werkzeug-versorgung und der Bereitstellung vonDruckluft.

Unternehmen, die erfolgreich denWandel vom Produzenten zum produ-zierenden Dienstleistergemeistert haben, zeich-nen sich durch eineganzheitliche Ausrich-tung auf das Geschäftmit Betreibermodellenaus – angefangen beider systematischen Ent-wicklung von Dienstleis-tungen. Hier müssen dieKunden bereits intensiveingebunden werden,um ihre Bedürfnisse ziel-genau zu adressieren.Übergeordnete Fragendürfen jedoch nicht ausden Augen verloren werden: Stehen dieDienstleistungen im Einklang mit der ei-genen Unternehmensstrategie? Wie hochist das Differenzierungspotenzial derDienstleistung?

Die Beraterbranche ruft den Ma-schinenbau lautstark dazu auf,

dem Königsweg vom Produzentenzum produzierenden Dienstleisterzu folgen. Die Resonanz in der Bran-che ist jedoch gering – vor allem inBezug auf komplexe Dienstleistungs-konzepte wie Betreibermodelle.Warum nutzen bislang erst wenigeproduzierende Unternehmen dieChancen der Betreibermodelle? Wiesehen ihre Erfolgsmuster aus? Ineiner gemeinsamen Studie mit demForschungsinstitut für Rationalisie-rung (FIR) an der RWTH Aachen, derLandesbank Baden Württemberg(LBBW) und dem Verband Deut-scher Maschinen- und Anlagenbaue.V. (VDMA) untersuchte das WZLAnbieter und Kunden von Betreiber-modellen und fand neue Antwortenauf diese Fragen.

Ihr Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Martin Schönungist seit September 2002wissenschaftlicher Mitarbeiteram Lehrstuhl für Produk-tionssystematik des WZL.

Telefon 0241/80-28196

Kostenfalle Finanzierung

Erfolgreiche Anbieter von Betreiber-modellen zeichnen sich dadurch aus,dass sie mit diesen Modellen auch Geldverdienen. Dazu gilt es, sowohl die Ko-stenseite als auch die Umsatzseite opti-mal zu gestalten. Auf der Kostenseitefinden sich anderenfalls häufig Fehler inder Konzeption der Finanzierung. Im Ideal-fall übernimmt der Anbieter der Anlage inBetreibermodellen die vollständige Vor-finanzierung. Teilweise verlagern Unter-nehmen diese jedoch auf ihre Kunden.Dieser Weg sollte in jedem Fall geprüftwerden. Gerade wenn der Anbieter deut-

lich kleiner ist als der Kunde – ein typi-scher Fall in der Automobilindustrie – hateine Vorfinanzierung der Anlagen durchden Lieferanten oft keinen Sinn. Die Kredit-konditionen der Banken, die größere Un-ternehmen gegenüber mittelständischenBetrieben meist begünstigen, lassen diezusätzlichen Kosten bei einer Finanzie-rung durch den Anbieter in die Höheschnellen. In der Praxis lässt sich einesolche Finanzierung immer dann schwerdurchsetzen, wenn die Macht der Kun-den größer als die der Anbieter ist.

Entkopplung der Preisevon den Herstellkosten

Der Umsatzerfolg von Betreiber-modellen wird besonders durch die Prei-se bestimmt, die der Kunde zu zahlenbereit ist. Die Herausforderung bestehtalso darin, dem Kunden durch die bereit-gestellten Leistungen einen wahrnehm-baren Wettbewerbsvorteil zu bieten, dender Wettbewerber in dieser Form nichtleisten kann. Der Kundennutzen sollte alsBasis für den Preis dienen, der für dasBetreibermodell in Rechnung gestellt wird.Häufig sind die Kunden des Maschinen-baus jedoch nicht bereit, für immaterielleLeistungen Geld auszugeben. Die bran-chenübliche Praxis des kostenlosen Ser-vice zum Produkt reduziert die Zahlungs-bereitschaft vieler Kunden.

Eine erfolgreiche Verrechnung einesBetreibermodells setzt daher voraus, dassder einzigartige Nutzen des ›Gesamt-pakets‹, monetärer wie strategischer Na-tur, nachvollziehbar vermittelt wird. Güns-tige Voraussetzungen für eine erfolgrei-

Hohes Potenzial fürBetreibermodelle in derAutomobilindustrie

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che Preisgestaltung liegen dann vor, wenndas Know-how für einen bestimmtenProzess beim Kunden in ausreichendemMaße vorhanden ist und sein Aufbau alsunrentabel oder zu zeitintensiv ange-sehen wird. Die zusätzlichen Vorteile durchdie übernommenen Risiken, die bisherbeim Kunden lagen, müssen aktiv ver-marktet werden. Diese Risiken sollten alszusätzliche Prämien in den Preis ein-gehen. Grundsätzlich eröffnet ein hoher,vom Kunden wahrgenommener Nutzen,weite Spielräume bei der Preisgestaltung.In der Konsumgüterindustrie ist es schonlange Standard, die Preise vollständigvon den Herstellungs- und Betriebskos-ten zu entkoppeln – ein Idealfall auch fürdie Maschinenbaubranche.

Erfolgsfaktor: StimmigesGeschäftsmodell

Entscheidend für den Erfolg vonBetreibermodellen ist es letztlich, ein ganz-heitlich optimales Geschäftsmodell zuentwickeln, das den individuellen Rah-menbedingungen des jeweiligen Unter-nehmens gerecht wird. Der Kundennutzensollte deshalb bei der Gestaltung einesGeschäftsmodells im Mittelpunkt stehen.Die Ausgangsbasis dafür bildet die Unter-nehmensstrategie. Der Aufbau einereffizienten Wertschöpfungsarchitektur(Aufbau-/Ablauforganisation) und einausgefeiltes Kommerzialisierungskonzeptbilden schließlich die Basis für eine ange-messene Profitabilität, die den erhöhtenRisiken gerecht wird.

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Kistler Instrumente AG

hernd weglose Messen nur minimaleMessfehler. Beim Messen schnellster Vor-gänge bleibt der Quarz dank seiner Steif-heit und damit seiner hohen Eigen-frequenz ungeschlagen. Die zu messende

ForumFortschrittliche Kraftmesssysteme für die anspruchsvolle Fertigung

Kraftmessungen inForschung, Entwicklungund Produktion

Die laufende Überwachung von Her-stellungsprozessen mit industriellenMesssystemen steigert ihre Sicherheit undEffizienz entscheidend. Der direkte Nutzenist eine bessere Werkzeug- und Maschi-nenauslastung, die Gut- und Schlecht-teilbewertung bei Fügevorgängen, derQualitätsnachweis für gefertigte Teile undder Schutz von Maschine und Werkzeugvor Überlast. In der spanenden Fertigungbestimmen Schnittgeschwindigkeit, Span-tiefe, Vorschub, Werkstoff, Schneiden-material und viele weitere Faktoren dieGröße und Richtung der Zerspankraft.Dynamometer messen sämtliche Kompo-nenten der Zerspankraft. Anhand dieserDaten kann der Zerspanungsprozess be-urteilt werden. Durch den Einsatz vonKraftmesssystemen lassen sich neue Zer-spanungsprozesse optimieren, Produk-tivitätssteigerungen mit vorhandenenRessourcen verwirklichen und Teile mithöherer Genauigkeit fertigen. Darüber hin-aus bietet eine genaue Kraftmessung gro-ße Unterstützung bei der Werkzeug-entwicklung für die Zerspanung.

Kraftsensoren sind zudem in zahl-reichen Prüfeinrichtungen zu finden,etwa bei der Schutzhelm-Prüfanlageder British Standards Institution. Hier

misst ein 3-Komponenten-Dynamome-ter die Aufprallkraft eines Schutzhelmesin drei Kraftrichtungen. Sicherheitsvor-schriften lassen sich so schnell und sicherüberprüfen. In der Automobilentwicklungerfassen leichte, hochpräzise und den-noch dauerhafte Messräder dynamischeKräfte und Momente zwischen Radauf-hängung und Straße. Die Messresultategeben wichtige Hinweise für die Entwick-lung oder Verbesserung von Radaufhän-gung, Reifen, Traktionshilfen oder Anti-blockier-Bremssystemen.

Welche Kräfte wirken auf Mensch undFahrzeug während der bis zu 200 Milli-sekunden einer Fahrzeugkollision? Prä-zisen Aufschluss liefern Ein- oder Mehr-komponenten-Kraftsensoren, die in Crash-barrieren oder Falltürmen eingesetzt wer-den. Bei hohen Aufprallgeschwindigkeitenkönnen sehr große Kräfte auftreten, diedie Sensoren zuverlässig messen. SolcheSysteme dienen der höheren passivenSicherheit eines Fahrzeugs. Gezielte Ent-wicklungen in der Konstruktion und Pro-duktion von Karosserie und Chassis kön-nen anhand solcher Daten durchgeführtwerden und sorgen für eine höhereInsassensicherheit in Automobilen.

Messung dynamischerKräfte mit piezo-elektrischen Sensoren

Die meisten nicht-piezoelektrischenKraftsensoren messen die einwirkendeKraft über die Verformung eines elas-tischen Elements. Diese Verformungen

und Auslenkungen limitieren jedoch denFrequenzbereich der Sensoren. Aus die-sem Grund setzt Kistler beim Messendynamischer Kräfte vorwiegend auf daspiezoelektrische Prinzip. PiezoelektrischeMaterialien, zum Bei-spiel Quarz, geben eineelektrische Ladung ab,die proportional zur me-chanischen Belastungist: höhere Belastunggleich mehr Ladung.Durch die hohe Steifheitdes Quarzes sind dieMesswege entsprechendklein. Meistens liegen sieim Bereich wenigerMikrometer. Beim Mes-sen langsamer, quasi-statischer Vorgänge ver-ursacht dieses annä-

Kistler Kraftsensoren werden seitnahezu 50 Jahren für Messun-

gen von ganz kleinen bis sehr gro-ßen Kräften genutzt. Besonders wennpräzise Resultate auch unter extre-men Bedingungen gefordert sind,bewähren sich Kistler Kraftsensorenfür die Prozessüberwachung in derFertigung, Schnittkraftmessung,Produktprüfung, bei Crash-Versu-chen und in vielen weiteren Anwen-dungen des Automobilbaus, derBiomechanik und der Luft- undRaumfahrt.

Ihre Ansprechpartner

Dr.-Ing. Andreas Kirchheim istseit 1993 bei der Kistler Instru-mente AG (www.kistler.com),Winterthur/Schweiz, undheute Leiter der Produktent-wicklung – Business UnitManufacturing.

[email protected]

Dipl. Masch. Ing. ETHJosef Stirnimann ist seit1992bei der Kistler Instrumente AGund als Projektleiter in derBusiness Unit Manufacturingverantwortlich für den BereichZerspankraft-Messtechnik.

[email protected]

Reinigung fertig bearbeiteterPiezokristallringe (links) und Einsatzeines Rotierenden Zerspankraft-dynamometers (RCD) beim Fräsen

Diese Eigenschaften piezoelektrischerSensoren erlauben die Fertigung unter-schiedlichster Messelemente und Dyna-mometer. In der Produktionstechnik kom-men Miniatursensoren in der Ultra-präzisionszerspanung ebenso zum Ein-satz wie Messelemente mit Messbereichenüber 1000 kN in der Umformtechnik.Kraftmesszellen können durch ihre Bau-art entweder im Kraftneben- oder -haupt-schluss liegen. Zu beachten ist in einemsolchen Fall lediglich eine entsprechendeKalibrierung im eingebauten Zustand.

Die vielseitige Anwendbarkeit von pie-zoelektrischen Sensoren spiegelt sich ineiner sehr breiten Produktvielfalt vonKraftmesssystemen für die Produktions-technik wider. Von einzelnen Kraftmess-zellen, über 3- und 4-Komponenten-Dynamometer bis hin zu rotierendenZerspankraftdynamometern, die werk-zeugseitige Kraftmessungen erlauben,bestimmen und überwachen solche Sys-teme Kräfte in unterschiedlichsten Ferti-gungsbereichen.

Besonders bei der Entwicklung vonDynamometern, die in der spanendenFertigung eingesetzt werden, arbeitet dieKistler Instrumente AG schon seit Mitteder 60er Jahre eng mit dem WZL zusam-men. Gemeinsam entwickeln die Partnerneue marktfähige Systeme für immergenauere und einfach zu handhabendeKraftmessungen.

Größe – Kraft, Druck oder Beschleunigung– erzeugt direkt ein Ausgangssignal. DasAusgangssignal eines Quarzkristalls istexakt linear und frei von Hysterese. Vor-teilhaft ist auch, dass Quarzsensoren sehrklein, robust und hochempfindlich sindund einen extrem großen Messbereichaufweisen.

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Publikationen, Personen, Ereignisse, TermineNews

Publikationen PersonenPersonen

PublikationenStudie ›ZukunftsperspektivenDeutschland‹

Personen– Fritz Studer Award für

Dr. Christoph Zeppenfeld

– WZL-MitarbeiterRolf Schalaster, Bernd Meyerund Stephan Herzhoff aus-gezeichnet

– WZL-Azubi Volker Meimbergunter den Landesbesten

– VDW-Studienpreis 2005an RWTH-StudentinClarissa Lauscher

– Abschiedsfeier für Ingrid Wenknach mehr als 25 Jahren imDienste des Fraunhofer IPT

Ereignisse– Grindaix Award 2006

– Neue Werkzeugbeschichtungenersetzen Bonderbehandlung

– Neues Messlabor für das WZL

– Werkzeugbau-Akademiegestartet

Termine

Studie ›ZukunftsperspektivenDeutschland‹

›Der Standort Deutschland hat großesPotenzial und Zukunft.‹ Dieser Meinungschließen sich viele national und interna-tional agierende Unternehmen mitEntwicklungs- und Produktionsstandortenin Deutschland an. Deutsche Managermüssen weiterhin ihre Hausaufgabenmachen und mutig die notwendigen Maß-nahmen im Hinblick auf die Stärken undSchwächen des eigenen Unternehmensergreifen. Es gibt ausreichend Chancen,die eigene Marktposition im Wettbewerbmit Osteuropa und Asien zu behaupten.So lautet der Tenor der branchenüber-greifenden Studie ›ZukunftsperspektivenDeutschland‹, die das WZL gemeinsammit der Kienbaum Management Con-sultants GmbH durchgeführt hat. Mehrals 100 Unternehmen, vertreten durchGeschäftsführer und Vorstände, habendaran mitgewirkt. Im Mittelpunkt der Er-hebung standen Motive und Ziele für denStandort Deutschland, Maßnahmen, diedie Wettbewerbsfähigkeit steigern undsichern sowie Verlagerungsschwellen-werte. Wichtigste Erkenntnisse aus derStudie: Die Potenziale zur Kostensen-kung und Produktivitätssteigerung wer-den nur von wenigen Unternehmen vollausgeschöpft – doch die getroffenenMaßnahmen sind nicht immer die mitdem größten Potenzial.

Vorab-Informationen zur Studie ›Zu-kunftsperspektiven Deutschland‹ sind er-hältlich bei Dipl.-Wirtsch.-Ing. CarstenSchleyer, M.Sc., Telefon 0241/80-28199,[email protected]

WZL-Mitarbeiter Rolf Schalaster,Bernd Meyer und Stephan Herzhoffausgezeichnet

Die Mühlhoff-Stiftung der Mühlhoff Um-formtechnik GmbH in Uedem hat mit einerFeierstunde drei erfolgreiche Mitarbeiterdes Lehrstuhls für Technologie der Ferti-gungsverfahren ausgezeichnet. Dipl.-Ing.Rolf Schalaster, Dipl.-Ing. Bernd Meyerund Studienarbeiter Stephan Herzhoff er-hielten ihre Auszeichnung, verbunden miteiner Urkunde und einer Geldprämie, fürherausragende Studienleistungen.

WZL-Azubi Volker Meimbergunter den Landesbesten

Rund 75 000 Auszubil-dende haben im Jahr2005 ihre Abschluss-prüfung vor den Kam-mern des Landes NRWabsolviert. Davon be-standen genau 718 ihrePrüfungen mit der Ge-samtnote ›sehr gut‹. Die200 besten unter ihnenwaren durch die IHKNord-Westfalen nachMünster zu einer Eh-rung in die Münsterland-Halle eingela-den. Zu den Besten zählte auch Volker

Fritz Studer Award fürDr. Christoph Zeppenfeld

Dr.-Ing. Christoph Zeppenfeld ist mit demFritz Studer Award 2005 ausgezeichnetworden. Er erhielt die Auszeichnung fürseine Dissertation mit dem Titel ›Schnell-

Abschiedsfeier für Ingrid Wenknach mehr als 25 Jahren imDienste des Fraunhofer IPT

Mit einer Feierstunde im historischenGewölbekeller des Vaalser KasteelBloemendaal verabschiedete das Fraun-hofer IPT am 21. Februar seine langjäh-rige Verwaltungsleiterin Ingrid Wenk inden wohlverdienten Ruhestand. IngridWenk lenkte bereits seit der Gündung desFraunhofer IPT im Jahr 1980 die Ge-schicke der Institutsverwaltung. Ihr zuEhren waren nicht nur die Kolleginnenund Kollegen des Instituts erschienen,sondern auch zahlreiche Ehemalige so-wie Mitarbeiter aus der Verwaltung desWZL, des Fraunhofer ILT, der MünchnerZentrale und weiterer befreundeter Insti-tute. Institutsleiter Professor Fritz Klockehob in einer kurzen Ansprache besondersdie kollegiale Zusammenarbeit hervor undlobte Ingrid Wenk für Ihre besonderenVerdienste beim Aufbau und bei der Lei-tung der Institutsverwaltung. Weitere

VDW-Studienpreis 2005 anRWTH-Studentin Clarissa Lauscher

Der Verein Deutscher Werkzeugmaschi-nenfabriken VDW e. V. hat die RWTH-Studentin Clarissa Lauscher für ihre aus-gezeichneten Studienleistungen mit demVDW-Studienpreis 2005 ausgezeichnet.Clarissa Lauscher arbeitete rund zwei Jahreals studentische Hilfskraft in der Getriebe-gruppe des WZL und absolviert zur Zeitein Praktikum in den USA.

Der VDW-Studienpreis ist mit einerPrämie in Höhe von 1500 Euro dotiert.

Meimberg, der aufgrund seiner gutenLeistungen eine verkürzte Ausbildung alsIndustriemechaniker, Schwerpunkt Gerä-te- und Feinwerktechnik, am WZL absol-vierte. Volker Meimberg ist nach RobertDiart der zweite Auszubildende aus demWZL, der sich aufgrund herausragenderLeistungen zu den besten seiner Sparteim Land zählen darf. Der Feier auf Lan-desebene folgte auch eine Feier im WZL.

Für Volker Meimberg bietet die Aus-bildung am WZL eine ideale Basis für eineerfolgreiche berufliche Laufbahn: Er nahmzum Wintersemester 2005/06 ein Maschi-nenbaustudium an der RWTH Aachen aufund wird dem Institut zunächst als Studentund später vielleicht als wissenschaftlicherMitarbeiter erhalten bleiben.

Stolz stellte sich der Kammer- undLandessieger Volker Meimberg (Mitte)mit Institutsleiter Prof. Dr.-Ing.Fritz Klocke und seinen LehrmeisternAnton Kleinjans und Leo Tescherssowie Oberingenieur Dieter Lung(von links nach rechts) der Kamera

Personen

Während des internationalen›Studer Motion Meeting‹, erhieltDr.-Ing. Christoph Zeppenfeld in Bernden Fritz Studer Award 2005

hubschleifen von Gamma-Titanalumi-niden‹. Die Jury hob seine Arbeit unteranderem wegen ihres innovativen wis-senschaftlichen Gehalts und ihrer Um-setzbarkeit in der Industrie hervor. Chri-stoph Zeppenfeld leitet als Oberingenieuram Werkzeugmaschinenlabor WZL derRWTH Aachen die Bereiche Schleifen undUmformen am Lehrstuhl für Technologieder Fertigungsverfahren von Prof. Dr.-Ing.Fritz Klocke. Die Fritz Studer AG ist einerder führenden Schleifmaschinenherstellerim Weltmarkt mit Sitz in Bern. Der FritzStuder Award ist mit 10 000 SchweizerFranken dotiert und wird internationalausgeschrieben.

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News

Ereignisse Ereignisse

Publikationen, Personen, Ereignisse, Termine

Neues Messlabor für das WZL

Die PC-basierte Messtechnik hat in denvergangenen Jahren mit immer kosten-günstigeren und leistungsfähigeren Rech-nersystemen mehr und mehr Einzug indie Praxis gehalten. Damit die AachenerStudenten diesem Trend bereits eine Na-senlänge voraus sein können, bietet dieAbteilung für Prozessüberwachung undAbtragen des Lehrstuhls für Technologieder Fertigungsverfahren ab dem Som-mersemester 2006 eine Vorlesung zurProzessüberwachung an. Eine dazuge-hörige Übung schult die Studenten prak-tisch im Umgang mit der Datenerfassungund der grafischen ProgrammierspracheLabVIEW. Bei LabVIEW handelt es sichum ein Softwarewerkzeug der NationalInstruments Corporation für die Entwick-lung von Mess-, Prüf- und Automatisie-

rungsanwendungen, das mittlerweile zumIndustriestandard zählt. Die integrierteEntwicklungsumgebung dient zur Erfas-sung realer Signale sowie zur Extraktionaussagekräftiger Informationen aus denRohdaten durch Datenanalyse und er-höht durch den gemeinsamen Zugriff aufdie Ergebnisse die Produktivität seinerNutzer. Flexibel wie mit einer klassischenProgrammiersprache, aber mit speziellfür Mess-, Prüf-, Steuer- und Regelapplika-tionen konzipierten Werkzeugen, könnendie Anwender unterschiedlichste Aufga-ben damit lösen: von der einfachen Tem-peraturüberwachung bis hin zu komple-xen Simulations- und Steuerungssystemen.

Das WZL richtet inzwischen einMesslabor ein, dessen Ausrüstung Natio-nal Instruments zur Verfügung stellt. DasMesslabor steht für Ausbildungszwecke,aber auch für Studien- und Diplomarbei-

ten zur Verfügung. Eben-so können Doktorandenintern geschult werdenund ihr Qualifikations-profil ergänzen – ein wei-teres Plus für das WZL,ihnen den Weg zur Pro-motion noch attraktiverzu gestalten.

National Instrumentsmit Stammsitz in Austin/Texas (USA) und seinerVertretung in München

verfügt auch über ein Entwicklungszen-trum in Aachen. Die National InstrumentsEngineering GmbH & Co. KG (ehemalsGfS Systemtechnik, ein Spin-off des WZL)mit seiner Analysesoftware DIAdem wur-de 1999 von der National InstrumentsCorporation übernommen.

Redner aus dem Kollegenkreis des Insti-tuts und der Gremien, in denen IngridWenk in der Vergangenheit mitgewirkthat, schlossen sich diesen Worten an undbedauerten ihr Ausscheiden. Ingrid Wenkdankte den Laudatoren sichtlich gerührtfür ihre Worte sowie die liebevoll zusam-mengestellten Abschiedsgeschenke undgab das Lob auch an ihre Verwaltungs-mannschaft weiter. Mit einem Mittags-buffet und heiteren Gesprächen endetedie Veranstaltung am frühen Nachmittag.Die Nachfolge von Ingrid Wenk über-nimmt nun Josef von Heel, der bereitswährend der vergangenen fünf Jahre alsstellvertretender Verwaltungsleiter wich-tige Aufgaben in der Institutsverwaltungwahrgenommen hat.

Messlabor eingerichtet – es freuen sich(von links) Prof. Dr.-Ing. Fritz Klocke,Philipp Kraus und Dr.-Ing. Rolf Kall,beide National Instruments, sowieOberingenieur Drazen Veselovac undTechniker Sascha Kamps

Ereignisse

Werkzeugbau-Akademie gestartet

Kaum eine Branche ist heute so dyna-misch wie der Werkzeugbau. Die Weiter-bildung aller Mitarbeiter ist für die Unter-nehmen von entscheidender Bedeutung,um wettbewerbsfähig zu bleiben. WZLund Fraunhofer IPT haben deshalb ihreExpertise in einem Weiterbildungspro-gramm gebündelt, das gezielt auf denWerkzeugbau zugeschnitten ist. Die neugegründete Werkzeugbau-Akademie desaachener werkzeug- und formenbaus,eines gemeinsamen Geschäftsfelds derbeiden beteiligten Institute, spricht alleMitarbeiter von Werkzeugbau-Unterneh-men an – von der Führungkraft bis hinzum Maschinenbediener.

Die Seminare finden jeweils zweimalim Jahr statt und können einzeln oder inBlöcken besucht werden. Dabei geht esnicht nur darum, theoretisches Wissen zuvermitteln, sondern das Gelernte auchdirekt in Fallstudien oder an der Maschi-ne anzuwenden.

Seminare der Werkzeugbau-Akade-mie 2006:- Werkzeugkalkulation –

Grundlagen und Anwendungaktueller Methoden25. Januar 2006,04. September 2006

- Lasereinsatz im Werkzeug- undFormenbau26. Januar 2006,05. September 2006

- Führung von Werkzeugbau-Betrieben14. Februar 2006,14. November 2006

Neue Werkzeugbeschichtungenersetzen Bonderbehandlung

Im Sonderforschungsbereich 442 ›Um-weltverträgliche Tribosysteme‹ entwickeltedas WZL gemeinsam mit dem Institut fürOberflächentechnik der RWTH Aachenund der Hirschvogel Umformtechnik GmbH

Grindaix Award 2006

Die Grindaix GmbH, ein Unternehmen derWZL Aachen GmbH, fördert Innovationund wettbewerbsfähige Leistungen aufdem Gebiet der Feinbearbeitungstechnikmit dem Grindaix Award, der im Jahr2006 erstmals ausgeschrieben wird.

Mit diesem Preis werden mit ›sehr gut‹bewertete Promotions- und Diplomarbei-ten sowie technische Abschlussarbeiteneiner nichtwissenschaftlichen Ausbildungauf dem Gebiet der Feinwerktechnik aus-gezeichnet. Das Preisgeld liegt bei 4 000Euro. Besonders geeigneten Verfassernvon Diplomarbeiten bieten WZL undFraunhofer IPT die Chance zur Promotion.

Die Bewerbungsunterlagen müssen biszum 1. September 2006 bei derGrindaix GmbHDr.-Ing. Dirk FriedrichSteinbachstr. 2552074 Aacheneingehen. Weitere Informationen zumGrindaix Award 2006 sind bei Dipl.-Ing.(FH) Nicole Hoesmann unter der E-Mail-Adresse [email protected]ältlich.

einen alternativen Ansatz zur so genann-ten Bonderbehandlung von Werkstück-oberflächen. Das Bondern ist ein Verfah-ren, das bereits seit langem bei der Kalt-massivumformung endkonturnaher Bau-teile aus Stahl zum Einsatz kommt. Diebisher dafür erforderliche Phosphat-beschichtung der Werkstückrohlinge, dievor Werkzeugverschleiß schützt und dieSchmierstoffe besser haften lässt, ist je-doch ökologisch bedenklich und gleichzei-tig mit hohem Zeitaufwand verbunden.

Aus diesem Grund entwickelten dieProjektpartner eine Methode, bei der derVerschleißschutz nicht mehr von derPhosphatschicht sondern von einer PVD-Beschichtung auf der Werkzeugoberflächeübernommen wird. Die neue Beschich-tung ist mehrlagig aufgebaut und dabeibesonders hart aber ungewöhnlich duk-til. Auch der verwendete Schmierstoffwurde innerhalb des Sonderforschungs-bereichs entwickelt und benetzt dieWerkzeugoberfläche nun optimal.

In ersten Versuchen am WZL und imanschließenden Praxiseinsatz bei derHirschvogel Umformtechnik GmbH zeig-te sich nur ein minimaler Werkzeug-verschleiß von wenigen Nanometern beider Bearbeitung kalt umgeformter Hohl-teile aus Stahl. Hirschvogel sieht in die-sem neuen Ansatz ein hohes Potenzial,da der Prozess ohne Bondern bisher nichtdurchführbar war. Das WZL bietet seitvergangenem Jahr auch ein Basisseminarzur Umformtechnik an, das unter ande-rem das neue Verfahren thematisiert.

Nähere Informationen gibt gerneDr.-Ing. Christoph ZeppenfeldTelefon 02 41/80-27371,[email protected]

Personen

Ingrid Wenk (mitte) freut sich überdie gelungene Abschiedsfeier, hier mitInstitutsleiter Prof. Fritz Klocke (links)und Dr.-Ing. Frank Ulrich Meis (rechts),dem ersten GeschäftsführendenOberingenieur des Fraunhofer IPT

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Ereignisse

News

Tagungen/Seminare

26. April 2006Konsortial-Benchmarkingim Einkauf 2006 – Kick offZiel des Konsortial-Benchmarking›Einkauf‹ ist es, Vorgehensweisen imEinkauf mit Hebelwirkungen zuidentifizieren sowie neue Forschungs-ergebnisse und Successful-Practice-Beispiele aus unterschiedlichenIndustriebereichen zu erörtern. DieTeilnehmer erhalten Gelegenheit, ineinem offenen Dialog Erkenntnisseund Erfahrungen auszutauschenund praxisnahe Anregungen für ihrUnternehmen mitzunehmen. DasBenchmarking-Projekt dauert etwaacht Monate und umfasst drei ein-tägige Meetings und fünf Besuchebei erfolgreichen Unternehmen. DasKick-off-Meeting bildet den Auftaktdes Projekts. Die Konsortial-Partnertreffen sich und legen die Projekt-schwerpunkte fest. Ein Fragebogenzur Datenerhebung bei den Bench-marking-Partnern wird erarbeitetund abgestimmt.

VeranstalterFraunhofer IPT

VeranstaltungsortWöllhaf Konferenz- undBankettcenterFlughafen Düsseldorf

Ihr AnsprechpartnerDipl.-Ing. Henning MöllerTelefon 0241/[email protected]

TermineTermine

Publikationen, Personen, Ereignisse, Termine

27. April 2006Erfolgsfaktoren im EinkaufDie Zeiten, in denen über eine Droh-kulisse günstigere Preise bei Zuliefe-rern erzielt werden konnten, gehö-ren weitgehend der Vergangenheitan. Rohstoffpreise werden zu un-kalkulierbaren Größen, Fertigungs-tiefen sinken kontinuierlich, Insol-venzen und unzureichende Qualitäterhöhen die Anforderungen an denEinkauf. Das Seminar bietet nebeneiner ausführlichen Darstellung vonVorgehensweisen und Methoden fürden Einkauf vor allem die Chance,von erfolgreichen Praxisbeispielenzu profitieren.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZLforum an der RWTH Aachen,Aditec-Gebäude

Ihr AnsprechpartnerKirstin Marso M.A.Telefon 0241/[email protected]

28. April 2006Erfolgreich Krisen vermeidenNeben einer ausführlichen Darstel-lung und Diskussion wesentlicherKrisentreiber im Maschinen- undAnlagenbau werden Früherken-nungsmethoden und Gegenstrate-gien für erkannte Risiken dargestellt.Ausführliche Fallbeispiele betroffe-ner Unternehmen aus verschiedenenBranchen des Maschinen- undAnlagenbaus geben den Teilneh-

mern zudem die Gelegenheit zurintensiven Diskussion mit Expertenund Praktikern.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortIKB Bank, Düsseldorf

Ihr AnsprechpartnerKirstin Marso M.A.Telefon 0241/[email protected]

03. Mai 2006EntlohnungssystemeDieses Seminar stellt den Teilneh-mern verschiedene Entlohnungs-systeme im Werkzeug- und For-menbau vor. Ein besonderer Schwer-punkt liegt auf Prämienlohnmodel-len. Damit erwerben die Teilnehmerdie Fähigkeit, die Produktivität inihren Unternehmen zu steigern undmitarbeiter zu zielkonformem Ver-halten zu motivieren. Das Seminarwendet sich an Führungskräfte,Unternehmensplaner und Berater imWerkzeug- und Formenbau, die dasPotenzial und den Unternehmergeistihrer Mitarbeiter wecken möchten.

VeranstalterWerkzeugbau-Akademie

VeranstaltungsortWZLforum an der RWTH Aachen,Aditec-Gebäude

Ihr AnsprechpartnerDipl.-Kfm. Martin BockTelefon 0241/[email protected]

03. bis 04. Mai 2006Global Footprint DesignDieses Seminar befasst sich mit denHerausforderungen der Positionie-rung in einem Umfeld, das durchzunehmende Globalisierung ge-kennzeichnet ist. Die Teilnehmergewinnen neueste Erkenntnisse zurMarkterschließung und zur Optimie-rung der Kostenposition durchinternationale und globale Wert-schöpfung. Zusätzlich zum Seminarkönnen sie an einem zweiten Tagdie Inhalte im Rahmen einesArbeitskreises vertiefen. Hier wirdeine Mischung aus Praxisimpulsen,Vorgehensweisen und Lösungsvor-schlägen vorgestellt und diskutiert.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZLforum an der RWTH Aachen,Aditec-Gebäude

Ihr AnsprechpartnerKirstin Marso M.A.Telefon 0241/[email protected]

04. Mai 2006Grundlagen des MikroformenbausDie Teilnehmer lernen in diesem Se-minar die Chancen skalierter Tech-nologien praxisnah in verschiede-nen Themenblöcken kennen undgewinnen ein ganzheitliches Ver-ständnis für die µ-genaue Fertigung.Auf dieser Basis erhalten sie Hinwei-se zur Herstellung mikrostrukturier-ter Formeinsätze und sehen, wiediese an modernen Maschinen um-gesetzt werden. Das Seminar wird

durch einen Gastvortrag zum The-ma ›CAD/CAM im Mikroformenbau‹abgerundet. Die Veranstaltung wen-det sich an Mitarbeiter von Werk-zeug- und Formenbauunternehmenaus Arbeitsvorbereitung und Pro-duktion sowie Konstrukteure, die ihrproduktionstechnisches Wissen er-weitern wollen.

VeranstalterWerkzeugbau-Akademie

VeranstaltungsortWZLforum an der RWTH Aachen,Aditec-Gebäude

Ihr AnsprechpartnerDipl.-Kfm. Martin BockTelefon 0241/[email protected]

15. bis 16. Mai 200610. Aachener Qualitätsgespräche›Prävention und Reaktion:Kunden begeistern, Krisen effizientmeistern‹ – unter diesem Mottostellen die Aachener Qualitäts-gespräche zum zehnjährigen Jubi-läum praxisgerechte Lösungen füraktuelle Herausforderungen zumThema Risikomanagement in einerKombination aus Forschungsvor-trägen und Erfahrungsberichten ausder Industrie vor.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortKasteel Vaalsbroeck, Vaals/NL

Ihr AnsprechpartnerKirstin Marso M.A.Telefon 0241/[email protected]

- Senkung von Kosten und Durch-laufzeit im Werkzeug- und For-menbau22. März 2006, 13. November 2006

- Hartbearbeitung im Werkzeug-und Formenbau23. März 2006,06. September 2006

- Werkzeugversorgungsstrategien04. April 2006, 07. September 2006

- Bearbeitung und Einsatz vonGraphitelektroden05. April 2006, 15. November 2006

- Entlohnungssysteme03. Mai 2006, 10. November 2006

- Grundlagen des Mikroformenbaus04. Mai 2006, 08. September 2006

- Basisseminar Schleiftechnik31. Mai bis 01. Juni 2006,08. bis 09. November 2006

- Basisseminar Umformtechnik22. bis 23. März 2006,20. bis 21. September 2006

Die ersten Seminare haben bereits mitgroßem Erfolg stattgefunden. Informa-tionen zu den weiteren Veranstaltungenoder eine Broschüre mit der Gesamtüber-sicht aller Seminare sind erhältlich bei:Dipl.-Kfm. Martin BockMarketing aachener werkzeug- undformenbauTelefon 0241/[email protected]

www.werkzeugbau-aachen.de

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Tools1/2006

Termine

News

Termine

Publikationen, Personen, Ereignisse, Termine

18. Mai 2006Produktpiraterie – Was tun?Im Seminar stellen Referenten aus derPraxis Konzepte und Beispiele vor,wie sie Produktpiraten den Wind ausden Segeln nehmen. Dabei geht esnicht allein um rechtliche Maßnah-men wie Patentstrategien, sondernvor allem um technische und strate-gische Schutzmaßnahmen, die auchvon mittelständischen Unternehmenmit begrenzten Ressourcen anzuwen-den sind. Dazu gehören zum Beispieldie eindeutige Identifikation von Pro-dukten, die Verwendung nicht-imitierbarer Produktionstechnologien,aber auch Maßnahmen in der Wert-schöpfungskette für eine höhereKunden- und Lieferantenloyalität.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZLforum an der RWTH Aachen,Aditec-Gebäude

Ihr AnsprechpartnerKirstin Marso M.A.Telefon 0241/[email protected]

23. Mai 2006Product Lifecycle ManagementObwohl viele Unternehmen diehohe Bedeutung des Product Life-cyle Management (PLM) bereitserkannt haben, werden seine Poten-ziale häufig nicht ausgeschöpft. Zieldes Seminars ist es, die Implemen-tierung und den Einsatz effektiver

PLM-Systeme und -Methoden inder Praxis aufzuzeigen sowie dieNutzenpotenziale darzustellen. DieTeilnehmer lernen Vorgehensweisenund Ansätze der PLM-Informations-vernetzung kennen, die große Wett-bewerbsvorteile in den Unterneh-men bieten.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZL-Neubau

Ihr AnsprechpartnerKirstin Marso M.A.Telefon 0241/[email protected]

30. bis 31. Mai 2006Qualitätsorientierte Entwicklungvon DienstleistungenNicht nur im Geschäft mit demKonsumenten, sondern auch gegen-über Kunden innerhalb der Wert-schöpfungskette gilt es, Gewinn-potenziale durch die Entwicklungproduktbegleitender Dienstleistun-gen auszuschöpfen. Dieses Seminarsoll den Teilnehmern Methodenund Werkzeuge nahe bringen, diesie bei der Planung und Entwick-lung von Dienstleistungen rund umihre Produktpalette und deren An-wendung beim Kunden unterstüt-zen. Anhand des eigenen Wert-schöpfungsnetzwerkes werden be-stehende und potenzielle Kunden-

beziehungen analysiert. Ziel diesesWorkshops ist es nicht nur, denTeilnehmern ein effizient einsetz-bares Instrumentarium zur Gestal-tung Ihrer Dienstleistungen zur Ver-fügung zu stellen, sondern ihnenauch direkt verwertbare Ergebnissezur weiteren Umsetzung im Unter-nehmen mit auf den Weg zu geben.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZL-Neubau

AnsprechpartnerKatrin Fausten M.A.Telefon 0241/[email protected]

31. Mai bis 01. Juni 2006Basisseminar SchleiftechnikDieses Seminar vermittelt ein grund-legendes Verständnis des Span-bildungsprozesses und desEinflusses der Schleifprozesspara-meter auf die Bauteilqualität undBearbeitungszeit für alle relevantenSchleifverfahren. Es erklärt dieGrundlagen des Abrichtens, Mes-sens und Prüfens sowie der Aus-legung von Kühlschmierstoffen undSchleifwerkzeugen. Durch das Zu-sammenspiel von Theorie undPraxis ist das Seminar besonders fürTechnologen geeignet, die ihreKenntnisse erweitern möchten, aberauch für Mitarbeiter aus wenigerfertigungsnahen Bereichen, dietechnologische Grundlagenkennt-nisse im Arbeitsalltag, etwa für denUmgang mit Kunden, erwerbenmöchten.

VeranstalterWerkzeugbau-Akademie

VeranstaltungsortWZLforum an der RWTH Aachen,Aditec-Gebäude

Ihr AnsprechpartnerDr.-Ing. Christoph ZeppenfeldTelefon 0241/[email protected]

08. bis 09. Juni 2006Prozesskettenoptimierung mitinnovativen MethodenDas IPO-Vorgehensmodell basiertauf dem DMAIC-Zyklus (Six Sigma)und wird durch einen einfach ge-gliederten Werkzeugkasten unter-stützt, in dem bekannte und neueMethoden der Prozessanalyse und-optimierung integriert sind. Neusind vor allem die Werkzeuge der›Theorie des erfinderischen Pro-blemlösens (TRIZ)‹ und der ›Theoryof Constraints (TOC)‹. Ziel ist einequalitäts-, zeit- und ressourcen-optimale Gestaltung fertigungsnaherProzessketten, für die es nebeneinem systematischen Vorgehen vorallem einer geeigneten methodi-schen Unterstützung bedarf. Zudiesem Zweck wird den Teilneh-mern die IPO-Systematik vermittelt.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZL Neubau

Ihr AnsprechpartnerKirstin Marso M.A.Telefon 0241/[email protected]

22. Juni 2006F&E-ControllingIn einem anspruchsvoller werden-den Marktumfeld rücken die For-schung und Entwicklung (F&E)immer stärker in den Fokus. Um dieLeistungsfähigkeit in diesem Bereichzu steigern, kommt dem F&E-Con-trolling eine herausragende Bedeu-tung zu. Ziel dieses Seminars ist es,mit konkreten Praxisbeispielen undwegweisenden Ergebnissen aus derWissenschaft zur gezielten Verbes-serung des F&E-Controllings in denUnternehmen beizutragen.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZLforum an der RWTH Aachen,Aditec-Gebäude

Ihr AnsprechpartnerKirstin Marso M.A.Telefon 0241/[email protected]

26. bis 27. September 20066. Internationales Kolloquium›Werkzeugbau mit Zukunft‹Zum 6. Internationalen Kolloquium›Werkzeugbau mit Zukunft‹ lädt deraachener werkzeug- und formenbauin diesem Jahr wieder nach Aachenein. Einen Höhepunkt der Veranstal-tung bildet die Verleihung des Prei-ses ›Werkzeugbau des Jahres‹. InZusammenarbeit mit Partnern ausIndustrie, Politik und Medien ermit-

teln WZL und Fraunhofer IPT imVorfeld des Kolloquiums bereitszum dritten Mal den besten Werk-zeug- und Formenbau in einemumfassenden Vergleich. WeitereHighlights des zweitägigen Kollo-quiums sind erfolgreiche Entwick-lungen und praktische Umsetzungenstrategischer und technologischerExzellenz im Werkzeug- und For-menbau, die durch internationaleReferenten vorgestellt werden.Das Kolloquium wendet sich vorallem an die Entscheider der Bran-che und ist der zentrale Treffpunktfür Experten im deutschsprachigenRaum.

Veranstalteraachener werkzeug- und fomenbau

VeranstaltungsortEurogress Aachen

Ihr AnsprechpartnerDipl.-Kfm. Martin BockTelefon 0241/[email protected]

22. bis 23. November 2006Kongress ›Optik –Schlüsseltechnologie mit Zukunft‹Mit dem zweitägigen Kongress rundum die Themen Optik und Photonikbietet das Fraunhofer IPT eineInformationsplattform zu aktuellenPerspektiven, technologischenInnovationen und neuen Anwen-dungen aus Industrie und For-schung. Das Kolloquium, das allezwei Jahre in Aachen stattfindet,knüpft an die Erfolge der vergan-

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Impressum

Tools 1/200613. JahrgangISSN 0947-8647

Ein Magazin über die Forschung derAachener Produktionstechniker des WZLund Fraunhofer IPT. Zur Informationder Medien, Wirtschaft und Wissenschaft;für Kunden, Partner und Mitarbeiter.

Erscheinungsweise: viermal jährlich

HerausgeberProfessor Christian BrecherProfessor Fritz KlockeProfessor Robert SchmittProfessor Günther Schuh

Fraunhofer-Institut fürProduktionstechnologie IPTSteinbachstraße 1752074 AachenTelefon 0241/8904-180Telefax 0241/8904-6180www.ipt.fraunhofer.de

Laboratorium für Werkzeugmaschinenund Betriebslehre WZL der RWTH AachenSteinbachstraße 1952074 AachenTelefon 0241/80-27968Telefax 0241/80-22293www.wzl.rwth-aachen.de

WZLforum gGmbHSteinbachstraße 2552074 AachenTelefon 0241/80-23614Telefax 0241/80-22575www.wzlforum.rwth-aachen.de

RedaktionsanschriftLaboratorium für Werkzeugmaschinenund Betriebslehre WZL der RWTH AachenSteinbachstraße 1952074 Aachen

RedaktionSusanne Krause M.A. (verantwortlich)Kurt Rütten

Grafik, LayoutDipl.-Des. Heike I. Plath AGDwww.plath-design.de

FotosKistler Instrumente AG (S. 5, 13);MEV Verlag (S. 7, 10); WZL (S. 9);Studer AG (S.14); Hans Merkens (S. 15);Susanne Krause (S. 16); Kurt Rütten (S. 17)

DruckRhiem Druck GmbH, Voerde

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitvollständiger Quellenangabe und nachRücksprache mit der Redaktion.Belegexemplare werden erbeten.

Termine

Kolumne

Arbeitskreis Prozessüberwachung

Eine hohe Produktivität wird für produzie-rende Unternehmen zum entscheidendenWettbewerbsfaktor. Sie lässt sich jedochnur durch sichere Fertigungsprozesse undeinen weitestgehend störungsfreien Be-trieb der Produktionssysteme erzielen. Da-her ist es unerlässlich, den Fertigungsprozessanhand geeigneter Prozessüberwachungs-strategien sicher an seinen physikalischenGrenzen zu betreiben. Es wird immer wich-tiger, den Maschinenzustand laufend zuüberwachen, um Ausfälle durch präventiveWartungsarbeiten zu vermeiden. Das WZLarbeitet in der Arbeitsgruppe ›Antriebe undDiagnose‹ schon seit Jahren an der Integra-tion von Systemen für die Prozess- undMaschinenzustandsüberwachung in dieMaschinensteuerung. Um der großen Rele-vanz des Themas in Zukunft noch stärkerRechung zu tragen, gründete das WZL erstkürzlich die Arbeitsgruppe ›Produkt- undProzessüberwachung‹. Für einen vertieftenKontakt zwischen Herstellern von Überwa-chungssystemen, Sensoren, Maschinen undMaschinensteuerungen wird nun auch einneuer Industriearbeitskreis zum ThemaProzessüberwachung ins Leben gerufen.Durch diese Form der Zusammenarbeitkönnen die beteiligten Unternehmen ihreneigenen Entwicklungsaufwand für intelli-gente und prozesssichere Überwachungs-systeme deutlich reduzieren. Vorausset-zung für den Aufbau effizienterÜberwachungsstrategien ist das Zusam-menspiel von Prozess- und Steuerungs-wissen. Der konkrete Anwendungsfall ent-scheidet, ob steuerungsintegrierte Lösun-gen ausreichen oder externe Sensorik ge-fordert ist. Anhand der Korrelationen von

Kolumne

News Termine

Prozessparametern und ihren Einflüssenauf die Bauteilqualität werden im Arbeits-kreis Überwachungsstrategien entwickelt,mit denen sich Prozessstörungen aufzei-gen und die Fertigung adaptiv regeln las-sen. Der Arbeitskreis dient dazu, gemein-sam mit den teilnehmenden Unternehmenaktuelle Herausforderungen in ihrer Pro-duktion zu bewältigen.. Die Themen inner-halb des Arbeitskreises reichen von derProduktivitätssteigerung durch optimierteProzessführung und der Gewährleistungeiner einwandfreien Produktqualität überdie zustandsorientierte Maschinenwartungund das Ermitteln kostengünstiger undzuverlässiger Überwachungslösungen bishin zur Analyse von Störungsursachen. Zielist es, Kompetenzen zusammenzuführen,den Transfer von Forschungsergebnissenvoranzubringen und Synergien zu schaf-fen. Der Arbeitskreis fördert als Kompetenz-plattform den Austausch von Erfahrungund Wissen zwischen den Unternehmen.Sie bringen dabei jeweils ihre individuellenStärken in den Arbeitskreis ein. Gleichzeitigbietet dieser Gelegenheit, klar abgegrenzte,praxisnahe Aufgaben in einem kompeten-ten Team zu lösen und zeigt Chancen fürprojektbezogene Kooperationen auf.

Ihre AnsprechpartnerDipl.-Ing. Drazen Veselovac ist seit Juni2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter amLehrstuhl für Technologie der Fertigungs-verfahren des WZL und leitet seit Juni 2005die Abteilung Prozess- und Produktüber-wachung. Telefon 0241/80-27432Dipl.-Ing Frank Possel-Dölken ist Ober-ingenieur der Abteilung Steuerungstechnikund Automatisierung am WZL.Telefon 0241/80-27410

genen Jahre an durch die industrie-nahe Darstellung der Themen Optik-design, -produktion und -anwen-dung. Zahlreiche hochkarätigeReferenten versprechen anwendungs-nahe Präsentationen aktueller Ent-wicklungen und Trends.

VeranstalterFraunhofer IPT

VeranstaltungsortDorint Quellenhof, Aachen

Ihre AnsprechpartnerDipl.-Phys. Klaus EderTelefon 0241/[email protected]

Messen

24. bis 28. April 2006Hannover Messe Industrie 2006Das Fraunhofer IPT präsentiert sichauch in diesem Jahr wieder gemein-sam mit dem Fraunhofer Demon-strationszentrum ›AdvanCer‹ auf derHannover Messe. Auf dem Gemein-schaftstand der TASK GmbH (Tech-nologie Agentur Struktur Keramik)stellt das Fraunhofer IPT ein Tief-ziehwerkzeug mit nichtrotations-symmetrischen, keramischen Form-einsätzen vor, das im Verbundfor-schungsprojekt ›KeraForm – Ent-wicklung keramischer Hochleistungs-formeinsätze für die Blechumfor-mung‹ entwickelt wurde.

VeranstalterTASK GmbH

VeranstaltungsortHannover Messe,Halle 5, Stand F44

Ihr AnsprechpartnerDipl.-Ing. Axel DemmerTelefon 0241/[email protected]

09. bis 12. Mai 2006Microsys 2006Auf der 3. Kongress-Fachmesse zurMicrosystemtechnik und Ultraprä-zisionsfertigung, die auch in diesemJahr wieder parallel zur Control inSinsheim stattfindet, knüpft dasFraunhofer IPT an den Messeerfolgdes Vorjahres an: Das Institut prä-sentiert dem interessierten Fach-publikum unter anderem neue Ent-wicklungen in der Ultrapräzisions-technik für den Werkzeugbau. AlsHighlight gelten hier Verfahren zurHerstellung großflächiger Abform-werkzeuge, die zum Beispiel fürMikrostrukturen auf repliziertenKunststofffolien genutzt werdenkönnen.

VeranstalterFraunhofer IPT

VeranstaltungsortMesse SinsheimHalle 5, Stand 5207

Ihr AnsprechpartnerSusanne Krause M.A.Telefon 0241/[email protected]

20. bis 23. Juni 2006Optatec 2006Auf der internationalen Fachmesseoptischer Technologien, Kompo-nenten und Systeme wird dasFraunhofer IPT gemeinsam mit dreiweiteren Fraunhofer-Instituten ver-treten sein. Zusammen mit seinemjüngsten Spin-Off, der AixtoolingGmbH, präsentiert das Institut dortProzessketten und Produkte für dieOptikfertigung – von der direktenHerstellung ultrapräziser optischerBauteile über die großflächigeMikrostrukturierung und den Werk-zeugbau bis hin zur Replikation,Politur und maschinenintegriertenPrüfung optischer Freiformflächen.

VeranstalterFraunhofer IPT, Fraunhofer IOF,Fraunhofer ISE, Fraunhofer IPMS,Aixtooling GmbH

VeranstaltungsortMesse Frankfurt,Halle 3, Stand D62/D64

Ihr AnsprechpartnerSusanne Krause M.A.Telefon 0241/[email protected]

Page 13: ISSN 0947-8647 TOOLSSeite 4 Seite 6 Seite 8 Seite 10 Seite 12 Seite 14 Seite 23 Christian Brecher Fritz Klocke Robert Schmitt Günther Schuh Themen Fertigungsverfahren Neue Systeme

Kollisionen vermeiden durch optischeWerkstücklageerkennung

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TOOLSTOOLSInformationen der Aachener Produktionstechniker

ISSN 0947-8647

Kollisionsüberwachung an Werkzeugmaschinen

Betreibermodelle im Maschinen- und Anlagenbau

2006

Hochfrequente Prozessanalyse in derspanenden Fertigung

Fortschrittliche Kraftmesssysteme für dieanspruchsvolle Fertigung

Laboratorium für Werkzeugmaschinen und

Betriebslehre WZL der RWTH Aachen

Steinbachstraße 53

52074 Aachen

Fraunhofer-Institut für

Produktionstechnologie IPT

Steinbachstraße 17

52074 Aachen

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