INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN
description
Transcript of INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN
INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN
DIR.: PROF. DR. MED. DENNIS NOWAK
Kranke Haut.
Berufsbedingte Hauterkrankungen
Prof. Dr. Peter Thomas, PD Dr. Franziska Ruëff
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
SS 2012
Haut und Umwelt
• Physikalische Faktoren
• Chemische Substanzen
• Mikrobielle Belastung
• Intoleranzreaktionen
Effekte der UV-Belastung- Auswahl -
• Rasch: - Sonnenbrand
- Phototoxische Reaktionen
- Photoallergische Reaktionen
• Verzögert: - Pigmentierung
- Hautalterung- Malignomentstehung
Maligne Hauttumoren und Licht
• Aktinische Keratosen
• Spinozelluläre Karzinome
• Basalzellkarzinom
• Malignes Melanom
Chemische Hautschädigung
Chlor-, Öl-, oder Pechakne
Auslöser:
•Schmier-, Bohr- oder Rohöle•Chlorierte Kohlenwasserstoffe•Halogenierte Diphenyle
Vitiligo-artige Hautveränderungen
• Postinflammatorisch
• Phenole
• Thiole
• Chinone
Sklerodermie-artige Hautveränderungen
• Vinylchlorid
• Silikon
• Lösungsmittel
Reisedermatologie
• Insektenstiche
• Erregerübertragung
• Toxinwirkungen
• Badedermatologie
Larva migrans Tunga penetrans
Reisedermatologie
Phototoxische Reaktion
Prozessionsspinner• Fressen Bäume kahl und
reizen Haut sowie Schleimhäute (Auge, Atemwege)
• “Brenn”haare (und darin enthaltene Proteine) der Raupen wirken toxisch-irritativ
• Rötung, Juckreiz, Dermatitis, Hustenattacken, Verstärkung von allergischer Rhinitis und all. Asthma
Allergologische Diagnostik - Auswahl -
Anamnese Beruf, Hobby, Auslösesituation
Hauttests Prick-Test, Epikutan-Test
In-vitro-Tests Allergen-spezifische IgE-Antikörper
(RAST, CAP-FEIA)
Provokationstest Nahrungsmittel, Aeroallergene,….
Allergiediagnostik
Anamnese
Hauttest
Labortest
Provokation
Pricktest - Erfassung einer Soforttyp-Sensibilisierung -
• Einfluss patienteneigener Faktoren(Antihistaminika, Urticaria factitia, Hauterkrankung)
• Patient testfähig?
• Standardisierte Testlösungen(Aeroallergene, Nahrungsmittel, Arzneimittel)
• Ablesung 20 Min nach Prick
Epikutantest - Diagnostik der Allergie vom Spättyp (Ekzemtyp) -
• Patient testfähig?(Medikamente, Compliance,...)
• Aufbringen standardisierter Testpräparationen am Rücken(Metalle, Duftstoffe, Konservierungsmittel,...)
• Pflasterabnahme nach 48h
• Reaktionsbeurteilung nach 48h, 72h und evtl. einer Woche
Diagnostik beruflich bedingter Hauterkrankungen
Anamnese
Klinisches Bild
Allergologische Diagnostik
Hauttests (Prick-, Epikutantest)
Nachweis spezifischer IgE-Antikörper
Provokationstest
Gegebenenfalls weitere Untersuchungen: Mykologie, Bakteriologie, Histologie
Dermatologisch bedeutsame Erkrankungen in der BKV*
BK-Nummer Kurzbeschreibung
1108 Erkrankungen durch Arsen
2402 Erkrankungen durch ionisierende Strahlen
3101 Infektionskrankheiten bei besondererGefährdung
3102 Zooanthroponosen
5101 Schwere, wiederholt rückfällige Hautkrankheiten
5102 Hautkrebs oder Präkanzerosen durch Teer,
Ruß, Pech etc.*Berufskrankheitenverordnung
Infektionskrankheiten bei besonderer Gefährdung
• Multiple Verruccae vulgares bei Feuchtarbeit• Tropenerkrankung bei beruflichem Auslandsaufenthalt• Borreliose bei Forstarbeit• Skabies im medizinischen Bereich• Sexuell übertragbare Erkrankung bei gewerblicher
Prostitution
Multiple Verruccae vulgares bei Feuchtarbeit
Erreger: HPV-Viren (Typ 1, 2, 4, 7)
Risikofaktoren: Kälte, Feuchtigkeit
Besondere Ekzemgefährdung
Männer: Metallverarbeitung, Bauberufe,
Kunststoffindustrie, Holzverarbeitung,
Gummiindustrie, chemische Industrie,
Lebensmittelindustrie
Frauen: Reinigungstätigkeit, medizinische
Berufe, Friseurinnen, Lebensmittelindustrie,
Beherbergungsgewerbe, Gummiindustrie,
Kunststoffindustrie
Berufsspezifische Expositionen gegenKontaktallergene
Friseure Dauerwellmittel, Haarfarben, Blondiermittel, Haarwasch-/-pflegemittel, Geräte
Heil- und Pflegeberufe
Medizinische Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel, Arzneistoffe, ätherische Öle, Instrumente, Edelstahlflächen,
Bauarbeiter Zement, Frischbeton Kleber, Farben
Maler, Lackierer Farben (weiter wie Bauarbeiter)
• 22jährige Friseurin• Seit zwei Jahren
Handekzeme• Zeitlicher Zusammenhang zur
beruflichen Tätigkeit
• Multiple Sensibilisierungen gegen berufsrelevante Kontaktallergene undgegen Naturlatex
Allergisches Kontaktekzem
„Allergiekarriere“ einer 22jährigen Friseurin, Handekzem seit 2005
+0Benzocain
+?n.d.Quecksilber
+?n.d.Thiomersal
++Ammoniumpersulfat
+0p-Aminophenol
++0p-Toluylendiamin
++++Duftstoffe
+0Perubalsam
1/200711/2005Sensibilisierungen
Prävention in der AllergologiePrimärprävention: Sensibilisierung wird aktiv nach Allergenkontakt erworben
Verhütung der Sensibilisierung
Sekundärprävention: Sensibilisierter wird nur krank nach Allergenexposition
Vermeidung des Allergenkontakts = Sekundär
Tertiärprävention: Nicht meidbare Allergenexposition – Bestehen einer chronischen Erkrankung
Beseitigung der allergischen ReaktionslageSymptomatische Therapie
A long and winding road (AM*) Hautschädigende Substanzen im Beruf, arbeitsmedizinische Aspekte in der Allgemeinmedizin
Lernfälle zum Thema „Kranke Haut“
Es ist größer geworden... (UM*) Alles zum Malignen Melanom und zum Thema UV-Strahlung
* AM = Arbeitsmedizin * UM = Umweltmedizin Quelle: www.dermis.net