Innotesting2019, Workshop Vibration Betrachtungen zu Resonanz… · 2019. 2. 27. · Resonanz des...

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Betrachtungen zu Resonanz, Dämpfung, Vergrößerungs- und Gütefaktor in Berechnung und Messung Innotesting 2019, Workshop Vibration Dr.-Ing. Werner Kuitzsch, Spectral Dynamics GmbH

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  • Betrachtungen zu Resonanz, Dämpfung, Vergrößerungs- und Gütefaktor in Berechnung und Messung

    Innotesting 2019, Workshop Vibration

    Dr.-Ing. Werner Kuitzsch, Spectral Dynamics GmbH

  • 2 | Resonanz | © Kuitzsch

    Copyright © by Dr.-Ing. Werner Kuitzsch, 2019Wilhelmsruher Damm 9913439 BerlinAlle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Ausarbeitung darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung von Dr.-Ing. Werner Kuitzsch reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

  • 3 | Resonanz | © Kuitzsch

    Ein-Freiheitsgrad-System (SDOF), Beschreibungsgrößen

    Übertragungsfunktion, komplex, Betrag, Phase

    Unterschiedliche Definitionen der Resonanz

    Systemkenntnisse aus Vergrößerungsfaktor und Gütefaktor

    Übertragungsfunktion in Abhängigkeit von der Dämpfung

    Halbwertsbreite und Güte, Berechnung

    Vergleich von Verstärkungsfaktor und Gütefaktor,

    Systemdämpfung und Dämpfung aus Gütefaktor

    Messung von Halbwertsbreite und Güte

    Vergleich von Verstärkungsfaktor und Gütefaktor bei Geschwindigkeitsbezug

    INHALT

  • 4 | Resonanz | © Kuitzsch

  • 5 | Resonanz | © Kuitzsch

    Dämpfungsbereiche D Systemantwort

    keine unendlich

    gering scharfes MaximumAmplitudenresonanz

    schwach schwaches Maximum Amplitudenresonanz

    stark kein Maximum, Phasenresonanz

    kritisch Kriechfall

    Ein-Freiheitsgrad-System (SDOF), Beschreibungsgrößen

    Freie Schwingung: F(t), aErr(t) = 0

    Eigenfrequenz, gedämpft 2Dω ω 1 D

    Erzwungene Schwingung: F(t), aErr(t) ≠ 0

    Erregeramplitude: 0 0 0F m a , a

    f, Ω 2πfErregerfrequenz, -kreisfrequenz:

    m y c y k y F t Bewegungsgleichung:

    2 Erry 2 ω D y ω y a t

    1 2 0,5000

    1 2 0,7071

    1 2 0,7071

    0

    1

    ErrF(t) m a t Massenkraft

    Die folgenden Systemantworten sind für die Anregung F0 bzw. a0 = 1 gerechnet, so dass V(,D) für sich betrachtet werden kann.

    Err 0a t a sin ΩtHarmonische Beschleunigungsanregung:

    Harmonische Kraftanregung: 0F t F sin Ωt

    Eigenfrequenz, ungedämpft 0k ω kω , fm 2π m

    0

    Ω fηω f

    Frequenzverhältnis:

    η 1 ω

    Dämpfungsmaß cD2mω

  • Übertragungsfunktion, komplex, Betrag, Phase

    Antwortzeitverlauf: Ant 0y t y V η sin Ωt δ η Übertragungsfunktion, komplex V():

    2 221V η

    1 η 2ηD

    Phasenfunktion (): 22ηDδ η arctan

    1 η

    nach /KloEl1a/

    21V η

    1 η i 2ηD

    Vergrößerungsfunktion, Betrag V():

    Real- und Imaginärteil des Nenners

    Resonanz ist allgemein: Das verstärkte Mitschwingen eines schwingungsfähigen Systems unter einer zeitlich veränderlichen Einwirkung (lat. resonare „widerhallen“); hier der eingeschwungene Zustand des Systems, d.h. die freie Schwingung ist abgeklungen, nur noch rein erzwungene Schwingung.

  • 7 | Resonanz | © Kuitzsch

    Unterschiedliche Definitionen der Resonanz, AmplitudenresonanzKarl Klotter /KloEl1a/: nach der Resonanzfrequenz-Definition Res beim Maximum der Vergrößerungsfunktion V()

    „sollte man es vermeiden, von der Resonanzfrequenz des Schwingers, zu sprechen“,sondern von Weg-, Geschwindigkeits-, Beschleunigungsresonanzen mit den jeweiligen Resonanzfrequenzen.

    2Resη 1 2 D Resonanzfrequenz

    Vergrößerungsfaktor

    Wegresonanz, wandert in Abhängigkeit von D zu kleineren (analog auch Beschleunigungsantwort auf konstante Beschleunigungsanregung)

    Geschwindigkeitsresonanz, bleibt bei = 1 unabhängig von D

    Resonanzfrequenz Re sη 1

    Re s1 1V η 1

    2 D η

    Re s Re s 21V η

    2 D 1 D

    Vergrößerungsfaktor Re s Res1V η

    2 D

    3 2 22

    1V η1 η 2ηD

    2 2 22

    ηV η1 η 2ηD

    (1) Amplitudenresonanz: Abhängigkeit der Amplitude V von der Erregerfrequenz und Dämpfung D

    DIN 1311, Schwingungslehre, Blatt 2, einfache Schwinger geht bei Resonanzen von Größtwerten aus.

  • 8 | Resonanz | © Kuitzsch

    Unterschiedliche Definitionen der Resonanz, Phasenresonanz

    nach /KloEl1a/

    Winkelresonanzfrequenz (90°-Frequenz)

    Res entspricht ω, der Eigenfrequenz des ungedämpften Systems.

    Re sη 1beiRe sπδ 902

    (2) Phasenresonanz: Abhängigkeit der Phase δ von der Erregerfrequenz und Dämpfung D

    0y t y V η sin Ωt δ Weg der bewegten Masse m

    P t F t v t Mechanische Leistung aus Geschwindigkeit v(t) und Kraft F(t)

    Weitere Betrachtungsgrößen:

    siehe /Magnus/

    0v t y V η Ω cos Ωt δ Geschwindigkeit der bewegten Masse m

    0F t F sinΩt Kraft, konstante Amplitude 0 0F k y

    Gilt für Resonanz von Weg (V3), Geschwindigkeit (V2), Beschleunigung (V1) bei Ω²-Anregung

  • 9 | Resonanz | © Kuitzsch

    Unterschiedliche Definitionen der Resonanz, Leistungsresonanz

    P t F t v t Mechanische Leistung aus Geschwindigkeit v(t) und Kraft F(t)

    0 0P t F t v t F y V η Ω sinΩt cos Ωt δ

    mit Kraftamplitude 0 0F k y Anregungsfrequenz Ω η ω

    20 0 0

    NmP k y ωs

    Leistungsamplitude:

    mit Additionstheoreme 1sinα cosβ sin α β sin α β2

    Schwingungsleistung

    Blindleistung:

    Blind 0 Blind 0 2 22ηP t P V η sin 2Ωt δ P sin 2Ωt δ

    2 1 η 2 η D

    Wirkleistung:

    2

    Wirk 0 Wirk 0 2 22

    D ηP t P V η P1 η 2 η D

    (3) Energie-, Leistungsresonanz:

    enthältGleichanteil mit sinδ, als mittlere Leistung, die (von der Dämpfung) irreversibel im System umgesetzt wird:

    0 0ScheinF y V η Ω

    P t sin δ sin 2Ωt δ2

    Scheinleistung:

    Wechselanteil mit sin(2Ωt+δ), der (aufgrund der Elastizität) periodisch mit 2∙Ω zwischen Erreger und System hin und her strömt:

    siehe /Magnus/

    2 222 D ηsinδ

    1 η 2 η D

    Kennwinkel

  • 10 | Resonanz | © Kuitzsch

    Unterschiedliche Definitionen der Resonanz, Leistungsresonanz

    Einsichtige Erklärung zu

    Wirkleistung,

    Blindleistung,

    Scheinleistung

    für

    Nicht-Elektrotechniker bzw.

    Maschinenbauer.

    Wirkleistung

    Blindleistung

    Scheinleistung

    (3) Energie-, Leistungsresonanz:

  • 11 | Resonanz | © Kuitzsch

    Unterschiedliche Definitionen der Resonanz, Leistungsresonanz

    Einsichtige Erklärung zu

    Wirkleistung,

    Blindleistung,

    Scheinleistung

    für

    Nicht-Elektrotechniker bzw.

    Maschinenbauer.

    (3) Energie-, Leistungsresonanz:

    2 222 D ηsinδ

    1 η 2 η D

    Real

    Imaginär

    δ

    22ηDtanδ

    1 η

  • 12 | Resonanz | © Kuitzsch

    Unterschiedliche Definitionen der Resonanz, Leistungsresonanz

    Blindleistung ≙ 2∙Ω periodische Leistung

    Blind 2 22

    ηV η2 1 η 2 η D

    2

    Wirk 2 22

    D ηV η1 η 2 η D

    Wirkleistung ≙ mittlere Leistung

    Leistung-Vergrößerungsfunktionen siehe /Magnus/

    Resonanzfrequenz Re sη 1

    Resonanzamplitude Wirk,Re s Blind,Re s1V η V η

    4 D

    Resonanz des Schwingers bedeutet nunmehr allgemein, dass die vom Schwingerabsorbierte und dissipierte (umgewandelte) (Wirk-)Leistung bzw. kinetische Energie ein Maximum hat.

    Res ≠ 1, Ω ≠ ω: Weg y(t) gegenüber Kraft F(t) um 90° (bis 180°) phasenverschoben.→ Energie wechselt 2x pro Periode die Richtung.→ Leistung P hat kein Maximum, Verhältnis von Wirkleistung PWirk zu Blindleistung PBlind

    wird kleiner.

    Bedeutung der Winkelresonanzfrequenz für die Leistung bzw. die kinetische Energie:Res = 1, Ω = ω: Weg y(t) gegenüber Kraft F(t) um -90° phasenverschoben (Phasenresonanz).

    → Geschwindigkeit v(t) mit Kraft F(t) in Phase (0°), damit stets in gleicher Richtung.→ Leistung P (Wirk & Blind), , erreichen ihr Maximum! Wirk 0 Wirk 0P P V 1 sin90 P 1 4D 1

  • 13 | Resonanz | © Kuitzsch

    Unterschiedliche Definitionen der Resonanz, Leistungsresonanz

    Zu (3) Leistungsresonanz

    Bisherige Feststellung, dass die Leistung P(t) ein Maximum hat, wo die Geschwindigkeit v(t) eine Maximum hat.

    Bewegungsgrößen:

    Allgemein hat weder die Wegamplitude y0(Ω), noch die Beschleunigungsamplitude a0(Ω)=-Ω²ꞏy0(Ω) ein Maximum an der Stelle, wo das Maximum der Geschwindigkeitsamplitude v0(Ω)=Ωꞏy0(Ω) liegt.

    Weg 0Ant Ant 0v Ω

    y t v t sin Ωt y Ω sin ΩtΩ

    → Geschwindigkeit Ant 0v t y t v Ω cos Ωt

    Beschleunigung Ant Ant 0 0a t v t Ω v Ω cos Ωt a Ω sin Ωt

    genau bei Eigenfrequenz ω, =1.Ihr Maximum:

    unter der Eigenfrequenz ω, 1.

    Ergebnis der Leistungsbetrachtung:

    Die Resonanz findet nicht – je nach Betrachtungsgröße – bei einer anderen Frequenz statt.

    Die scheinbar „falsche Lage“ der Resonanzmaximums kommt durch die „falsche Betrachtungsgröße“

    zustande!

    Nicht die einfach sichtbaren Bewegungsgrößen – y(t), a(t) – selbst sind die fundamentalen dynamischen

    Größen, sondern Impuls, m∙v, und Energie, m∙v²/2, Leistung, F∙v!

    aus /PhyAlt/

  • 14 | Resonanz | © Kuitzsch

    Systemkenntnisse aus Vergrößerungsfaktor und Gütefaktor

    Der aus der a0,Ant ist maximale Strukturantwort bei a0,Err als Anregung,

    berechnete

    Q-Faktor Re sηQΔη

    0,AntRe s

    0,Err

    aV

    aVergrößerungsfaktor

    besagt → dort ist die maximale Belastung in der Struktur,→ nicht, ob dort eine ausgeprägte Strukturresonanz ist,

    könnte auch Klappern der dergleichen sein!

    Die Information zur Strukturresonanz liefert hingegen Res die Resonanzfrequenz, Δ die Halbwertsbreite und die daraus berechnete Güte bzw. Resonanzschärfe,

    Die Bereiche müssten sein Q = … 1,→ D = 0 … 0,7071 (was aber nicht zu D=1/(2Q)=0,5 passt,

    siehe Folie über Unterschied von DQ zu D, dazu später).

    Vergrößerungs- und Gütefaktor geben unterschiedliche, sich ergänzende Informationen zum Systemverhalten:

    Er ist ein Maß für die Ausprägung der Resonanzspitze, wie hoch und schmal, wie „gefährlich“.

  • 15 | Resonanz | © Kuitzsch

    Übertragungsfunktion in Abhängigkeit von der Dämpfung D (< 1)

    Antwortfunktionen:Vergrößerungsfunktion V():

    2 22

    1V η1 η 2ηD

    Phasenfunktion ():

    22ηDδ η arctan

    1 η

    Kurve der maximalen Schwingungsantwort:

    2Re sη D 1 2 D

    Re s 21V D

    2 D 1 D

    2

    Re s1 Dδ D arctan

    D

    Frequenz

    Vergrößerungsfaktor

    Phase

    nach /KloEl1a/

    Weiter mit der an sich „falschen bzw. ungünstigen“ Betrachtungsgröße, jedoch der meist gemessenen Beschleunigungsgröße V() ≙ V3().

  • 16 | Resonanz | © Kuitzsch

    Übertragungsfunktion für die Dämpfungen D = 0,1, D = 0,3826

    Maximalen Schwingungsantwort:

    Dämpfung D = 0,1 D = 0,3826

    Frequenz 0,9899 0,8409

    Vergrößerungs-faktor 5,025 1,414

    Phase -84,26 -67,50

    2Resη 1 2 D

    Res 2

    1V2 D 1 D

    2

    Res1 Dδ arctan

    D

    Maximalen Schwingungsantwort VRes(D):

  • 17 | Resonanz | © Kuitzsch

    Güte, Berechnung mittels Halbwertsbreite, woher 2∙D

    Hier gilt in V() |Realteil| = Imaginärteil 21 η 2ηD

    Re sπδ 902

    45π πδ 90 45 452 4

    45π πδ 90 45 1352 4

    2 2Kin,Res Re s Res

    1E m v V2

    Kinetische Energie in Resonanz

    Halbe Energie für die Halbwertsbreite2

    Kin,Res 2 Re sRes

    E V1 1 m v2 2 2 2

    Winkelresonanzphase bei Res = 1 Halbwertsphase bei 1 Halbwertsphase bei 2

    22η D D 1 D 21η D D 1 D Halbwertsfrequenzen

    2 1Δη D η η 2 D Halbwertsbreite entspricht 2∙Dämpfung D (in der normierten Darstellung mit Res = 1)!

    Res1V

    2 D

    entspricht Vergrößerungsfaktor(Vergleich der Überstimmung bei höherer Dämpfung D, siehe später)

    Güte(-faktor), auch Resonanzschärfe Resη 1Q DΔη 2 D

    entspricht im Ortskurvendiagramm (Übertragungsfunktion V() im (Re,Im)-Diagramm, siehe /KloEl1a/ )

    Res1 1

    VV η2

    Res2 2VV η

    2 Re s Re s

    V η 1

    Bezogen auf die lineare Bewegungsgröße stehen aus der Resonanzkurve zur Verfügung

    HalbwertsamplitudenResonanzamplitude, -frequenz

  • 18 | Resonanz | © Kuitzsch

    Halbwertsbreite und Güte für die Dämpfungen D = 0.1, D = 0,3826

    Minimale Frequenz der Halbwertsbreite 1 = 0, nicht < 0

    12

    Max1 1D 1 0,382682 2

    Dämpfung D = 0,1 D = 0,3826

    Frequenz 0,9899 0,8409

    Vergrößerungs-faktor 5,025 1,414

    Phase -84,26 -67,50

    2Re sη 1 2 D

    Re s 2

    1V2 D 1 D

    2

    Res1 Dδ arctan

    D

    Halbwertsamplitude 3,55 1,0002

    Frequenz, oben 1,0858 1,1892

    Frequenz, unten 0,8837 0,0160

    Halbwertsbreite 0,2021 1,1732

    Güte 4,899 0,717

    ResHBW

    VV2

    122 2

    2η (1 2D ) 2 D 1 D 122 2

    1η (1 2D ) 2 D 1 D

    2 1Δη η η

    ResηQΔη

    2 2 21 Max Max Maxη 0 (1 2D ) 2 D 1 D

    führt auf maximal mögliche Dämpfung Dmax

    Q ≈ V Q ≪ VErgebnis

  • 19 | Resonanz | © Kuitzsch

    Vergleich von Verstärkungsfaktor VRes(D) und Gütefaktor Q(D)

    In der Resonanz kann die höhere Amplitudenantwort a0,Ant gegenüber der Anregung a0,Err beschrieben werden mit

    Güte

    2

    D 02 2 4

    1 2 D1 1Q D2 D2 1 2 D 1 8 D 8 D

    Vergrößerungsfaktor 0,AntRe s 20,Err

    a 1V Da 1 2 D 1 D

    Gütefaktor Re sηQ DΔη

    Ergebnis: Der „Standard“-Faktor V2D(D) ist nur wenig kleiner als der Verstärkungsfaktor VRes(D). Der Q-Faktor Q(D) ist tendenziell niedriger als der Verstärkungsfaktor VRes(D)

    bei D = 0,1 -0,22dB, D = 0,2 -0,9dB, D ≈ 0,3 -6dB.

    Vergrößerungsfunktion 2 22

    1V η1 η 2ηD

    Re s Re s 1 2V , η , η , ηErgebnisse aus V(), direkt eingesetzt

    Ergebnis Res D 021 1V D

    2 D2 D 1 D

    „Standard“-Faktor 2D1V D

    2 D

    Dämpfung D

    In Berechnung vorgegeben

    „good approximation“for D < 0,1 /ShoVib/

  • 20 | Resonanz | © Kuitzsch

    Vergleich von Systemdämpfung D und Dämpfung DQ aus Gütefaktor Q(D)

    Vergrößerungsfaktor

    In der Berechnung wurde angesetzt die Dämpfung

    Res 21V D

    2 D 1 D

    Q1D D

    2 Q D

    Ergebnis: Der gegenüber dem Verstärkungsfaktor VRes(D) tendenziell niedrigere Q(D) führt reziprok zu einer

    entsprechend höheren Dämpfung DQ(D) – einer bis zu +5,5dB höheren gegenüber den in der Berechnung angesetzten D (Folie vorher, Folie Rechenwerte).

    Eine höhere, aus der Halbwertsbreite bestimmte Dämpfung DQ(D) kann auf schwächere, abgeschätzte Belastungen VQ(D) führen als VRes(D), entsprechend der Abweichungen des Q-Faktor in der vorherigen Folie.

    D

    Aus dem Gütefaktor mit dem „Standard“-Ansatz zurückgerechnet

    Daraus ergaben sich aus V(), siehe vorherige Folie:

    „Standard“-Faktor 2D1V D

    2 D

    Gütefaktor Re sηQ DΔη

    „Halbwerts“-Dämpfung

    Der mit einem aus der Halbwertsbreite ermittelten Dämpfung DQabgeschätzte Vergrößerungsfaktor V2D(D) und damit die Belastung wäre entsprechend geringer

    „Halbwerts“-Vergrößerung Q Q1V D

    2 D D

  • 21 | Resonanz | © Kuitzsch

    Messung von Halbwertsbreite und Güte

    Rückkehr aus Frequenzverhältnis, -normierung auf dimensionsbehaftete Frequenzen f [Hz] 0

    Ω η ω, f η f

    Güte(faktor) Res Re s2 1

    f fQΔf f f

    aus Messung Abweichungen in der Messung gegenüber der Berechnung wegen „falscher Betrachtungsfunktion (Bewegungsgröße)“, nicht geringe Dämpfung D.

    → Die ungedämpfte Eigenfrequenz f0 kann nicht direkt gemessen werden, anstelle dessen Resonanzfrequenz fRes aus Maximalwert ARes der Messkurve und Halbwertsfrequenzen f1, f2 bezogen auf fRes und ARes/√2

    Dämpfung Q1D

    2 Q

    Re s Re sA , fResonanzwerte

    Halbwertsamplitude Re sHBWAA

    2

    1 2f , fHalbwertsfrequenzen

    2 1Δf f f Halbwertsbreite

    Vorteil der Messung des Q-Faktors gegenüber der des Vergrößerungsfaktor Vres;benötigt keine Kenntnis der Anregung a0,Err!

  • 22 | Resonanz | © Kuitzsch

    Messung der Beschleunigung für VRes und Q bzw. D und DQ

    Aus „Peak Ratio“: D = 1/(2∙5,13) = 0,097Aus „3dB Down“: DQ = 1/(2∙4,87) = 0,103 ≙ +0,45dB∙DBemerkung: Dämpfung ist mit D ≈ 10% insgesamt gering und hat nur kleine Abweichungen von 5% zueinander.

    Auswertung des Diagramms, weil in den oberen Tabellen die Amplitudenwerte nicht enthalten sind.

    ≙-0,45dB∙PeakRatio

    Resonance Search & Dwell (Ausschnitt)

  • 23 | Resonanz | © Kuitzsch

    Vergleich von Verstärkungsfaktor VRes(D) und Gütefaktor Q(D) bei Geschwindigkeitsbezug

    Für die Geschwindigkeitsresonanz ist charakteristisch, dass

    mit den Halbwertsfrequenzen

    Vergrößerungsfaktor

    Re sη 1

    Re s1V D

    2 D

    Gütefaktor Re sηQ DΔη

    Ergebnis: Mit der geschwindigkeitsbezogenen (Amplituden)-Resonanz stimmen über den gesamten Dämpfungsbereich überein die Vergrößerungsfaktoren VRes(D) und Gütefaktoren Q(D)

    und damit auch die daraus gerechneten Dämpfungen!

    In Berechnung vorgegebenev(t)-Vergrößerungsfunktion

    2 22

    ηV η1 η 2ηD

    Resonanzfrequenz

    22 22

    22 21

    η (1 2D ) 1 2D 1

    η (1 2D ) 1 2D 1

    2 1Δη η η

  • 24 | Resonanz | © Kuitzsch

    Messung der Geschwindigkeit für VRes und Q bzw. D und DQAuswertung des Diagramms

    Ergebnis, Vergleich der Geschwindigkeits- zur Beschleunigungsmessung und : Die „Peak Ratio“ (AmpAnt/AmpErr) sind gleich.→ Damit deren Dämpfungen sind ebenfalls gleich, D = 1/(2∙5,12) = 0,097. Der Gütefaktor aus „3dB Down“ ist mit 5,63 größer, sogar größer als aus „Peak Ratio“, ≈ 10% bzw. +0,84dB.→ Die Dämpfung : DQ = 1/(2∙5,63) = 0,089 ≙ -0,84dB∙D.

    Bemerkung: Der Gütefaktor > Verstärkungsfaktor entspricht nicht den Erwartung der „Gleichheit“ aus der vorherigen Folie; wäre weiter zu

    untersuchen (System kein ideales SDOF-System?). konservative Abschätzung der Dämpfung und Belastung! Mit der Geschwindigkeitsbetrachtung v existiert die Proportionalität zu mechanischen Spannung σ, siehe unter Literatur.

    ≙+0,84dB∙PeakRatio

    Geschwindigkeit aus der Beschleunigung gewonnen, v0=a0/Ω

  • 25 | Resonanz | © Kuitzsch

    Rechenwerte VRes, Δ, Q in Abhängigkeit von der Dämpfung D

  • 26 | Resonanz | © Kuitzsch

    Literatur

    /ShoVib/ Harris, C.M.; Crede, E.C.: Shock and Vibration Handbook. MacGraw-Hill Book Company, New York, 2nd Edition 1976.

    /MeyGui/ Meyer, E.; Guicking, D.: Schwingungslehre, Vieweg-Verlag, Braunschweig, 1974.

    /KloEl1a/ Klotter, K.: Technische Schwingungslehre, 1. Band: Einfache Schwinger, 3. Auflage, Teil A: Lineare Schwinger. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 1978.

    /Magnus/ Magnus, K.: Schwingungen. Eine Einführung in die theoretische Behandlung von Schwingungsproblemen. 1961, B.G. Teubner Verlagsgesellschaft Stuttgart.

    Crandall, S. H., “Relation between Strain and Velocity in Resonant Vibration”, J. Acoust. Soc. Amer. , 1962, v. 34, n. 12, pp 1960-1961, Dec.

    Hung F.V., “Stress and Strain Limits on the Attainable Velocity in Mechanical Vibration ”, JAcorrst. Soc. Aper., 1960, v.32, n. 9, pp 1123-1 128, Sept.

    /PhyAlt/ http://www.physikdidaktik.uni-karlsruhe.de/altlast/index.html; Altlasten der Physik (49), Resonanz und Resonanzfrequenz.

    /WikiRes/ https://de.wikipedia.org/wiki/Resonanz.