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Kommunikation: Begriffsdefinitionen und deren Problematik Interaktion Kommunikationsarten, Klassifizierung Kommunikation – das Unwort
Kommunikationsmodelle: welche gibt es? wozu sind sie da? wozu sind sie geeignet / ungeeignet?
Was ist Kommunikation?
Begriffsdefinition:problematisch, denn eine allgemein anerkannte Definition des Begriffs exisitiert nicht für jeden Wissenschaftsbereich andere Aspekte Def.
im Alltag:Kommunikation ist der wechselseitige Austausch von Gedanken in Sprache Gestik Mimik
Schrift Bild . . .
Begriff Kommunikation
Arbeitsdefinition:
Kommunikation ist die intentionale Informationsübertragung mittels eines eingeführten Signalsystems.
John Lyons, 1977
deckt zwar alle betroffenen Wissenschaftsbereiche ab, ist aber so allgemein, dass sie in der Regel nicht ausreicht detailliertere Definitionen in jedem Bereich
Kommunikation und Interaktion
Begriffe sind eng verwandt und werden teilweise sogar synomyn benutzt
Soziologie / Psychologie:Soziale Interaktion = Wechselbeziehung zw. Handlungspartnern
Informatik:Interaktion = Kommunikation = wie beeinflussen sich einzelne Komponenten eines Systems gegenseitig(im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion geht es aber um die Gestaltung von Benutzerschnittstellen)
Arten von Kommunikation
Unterscheidung nach den beteiligten Sendern, Empfängern, Techniken und Einzugsbereichen
Zwischenmenschliche Kommunikation vokale (stimmliche, mündliche)
verbale (sprachliche) – nonverbale (nichtsprachliche) nicht-vokale (z.B. visuelle)
Massenkommunikation – Individualkommunikation Telekommunikation Mensch-Maschine-Kommunikation Computervermittelte
synchron (z.B. chat, Videokonferenz) asynchron (z.B. email, usenet)
Unterteilung der Kommunikationsartennach zeitlicher und räumlicher Distanz
Raum
Zeit
gleicher Ort verschiedene Orte
gleichzeitig Gespräch
Telefongespräch, Videokonferenz,
Instant Messaging, Funk, Chat, MUD
zeitversetzt Notizzettel, schwarzes Brett
Anrufbeantworter, email, Groupware,
Usenet (Newsgroups)
Unterteilung der Kommunikationsartennach Anzahl der Sender und Empfänger
Sender
1 n (viele)
Em-pfänger
1 Gespräch unter 4 Augen, Brief,
Klassische Auktion,
Ebay-Auktion
n
Vortrag, Buch,
Fernsehen,
Mailverteiler,
(Newsgroup)
Konferenzschaltungen,
Newsgroups,
Mailinglisten,
Chat, Spiele
Kommunikation – das Unwort
weil es nahezu von jedem benutzt wird, obwohl damit doch immer nur ein kleiner Ausschnitt des Oberbegriffs gemeint ist, den zu beschreiben sich niemand mehr die Mühe machen möchte Modewort Plastikwort Generalmetapher Müllschluckerwort
Soziotechnischer Kurzbegriff
Kommunikationsmodelle / -theorien
= Erklärungsversuche zur Beschreibung von Kommunikation,
sollen erklären: was ist Kommunikation? wie funktioniert Kommunikation?
Organonmodell von Bühler Handlungsmodell von Weber/Schütz
soziologisches Modell Transportmodell von Shannon
nachrichtentechnisches Modell Rückkopplungsmodell von Wiener
systemtheoretisches, kybernetisches Modell
Handlungsmodell der Kommunikation
Sprechen ist soziales Handeln Max Weber:
soziales Handeln = auf das Verhalten anderer bezogen und in seinem Ablauf daran orientiert
Alfred Schütz:Handeln = absichtliches und sinnhaltiges Verhalten(Intentionalität, Sinnhaftigkeit)
Voraussetzung für soziales Handeln:Verhalten des anderen verstehen, um sich daran orientieren zu können
Methode: sich vorstellen, der andere zu sein und sich mit den Maßstäben des anderen betrachten („alter ego“, Rollenübernahme, dann Verallgemeinerung)
Vor. für geplantes Handeln: Perspektivität Antizipierbarkeit
Alfred Schütz
„Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt“
Springer Verlag, Wien, 1932
Das Organonmodell (von Karl Bühler)
Karl Bühler
„Sprachtheorie“
1934(sowie spätere Auflagen, z.B. im Fischer Verlag)
Weiterentwicklung durch Roman Jakobson
Ausgangspunkt Organon-Modell an jeder sprachlichen Mitteilung sind 6 Faktoren und
Funktionen beteiligt Kontext Botschaft Sender Empfänger Kontakt Code
Weiterentwicklung durch Friedemann Schultz von Thun
„Miteinander reden“ Namen:
Kommunikationsquadrat 4-Seiten-Modell
4 Aspekte = 4 Konstituenten eines Kommunikations-prozesses Sachinhalt (=Darstellung) Selbstoffenbarung (=Auusdruck) NEU: Beziehungshinweis Appell (=Appell)
Beispiel
Transportmodell der Kommunikation (Nachrichtentechnik)
auch Sender-Empfänger-Modell Voraussetzung für Verständnis:
gemeinsamer Zeichenvorrat bei Sender und Empfänger
Claude E. Shannon, Warren Weaver:
„A mathematical theory of communication“
1948
„Mathematische Grundlagen der Informationstheorie“
Oldenbourg Verlag, München, Wien, 1976
Rückkopplungsmodell der Kommunikation
ist eine Erweiterung des Transportmodells um ein Feedback (Rückkopplung)
von Norbert Wiener (Systemtheoretiker, Kybernetiker) Regelung besteht im Wesentlichen aus der Weitergabe
von Nachrichten, die den Zustand des Systems ändern Nachricht = JEDE Wirkung eines Gegenstandes auf
einen anderen bei Menschen und Maschinen gleichartig Universalitätsanspruch inhaltliche Zusammenhänge bleiben unberücksichtigt
weitere Modelle
Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns
Lasswell-Formel„Who says what in which channel to whom with what effect“„Wer sagt was in welchem Kanal zu wem mit welchem Effekt“
Zusammenfassung
Kommunikationsmodelle versuchen, Teilbereiche der Kommunikation zu beschreiben
und zu erklären sind dabei unterschiedlich erfolgreich, meist nur für einen
spezifischen Anwendungsbereich geeignet
es gibt kein allgemeingültiges, alle Bereiche der Kommunikation abdeckendes Modell am weitesten verbreitet:
Transportmodell (in allen technischen Bereichen der Kommunikation)
in den Sprach-, Sozial- und Medienwissenschaften ist keine Präferenz für ein Modell erkennbar