Informationsverhaltensforschung + Informationsdidaktik = Informationskompetenz. Eine Gleichung mit...
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Informationskompetenz = Informationsverhalten +
Informationsdidaktik. Eine Gleichung mit drei Unbekannten
Hans-Christoph Hobohm FH Potsdam
Vortrag gehalten auf dem Symposium„Informationskompetenz im Hochschulkontext – Interdisziplinäre Forschungsperspektiven“ am 16. Mai 2014 im Leibniz Zentrum für Psychologie
Information (ZPID) Trier (proceedings hrsg. v. A.-K. Mayer (Lengerich: Pabst, 2014))
re:publica 2014
"Wir haben keine Ahnung, wie wir aus diesem Schlamassel
wieder herauskommen!"
"Neuland!""Erfindet Euch neu!"
Alexandria Proclamation: Information Literacy and Lifelong Learning
! „a basic human right in a digital world“,
that „promotes social inclusion of all nations“
Key competencies
complex systems of knowledge, beliefs and action tendencies,
!that are constructed from well-
organized domain-specific expertise, basic skills, generalized attitudes, and
converging cognitive styles
Weinert, F. E. (2001). Concept of Competence. A Conceptual Clarification. In D. S. Rychen & L. H. Sagalnik (Hrsg.), Definition and selection of competencies -theoretical and conceptual foundations (S. 45–65). Kirkland, WA: Hogrefe & Huber.
Kompetenzen,
Landwehr, N. (1997). Schlüsselqualifikationen als transformative Fähigkeiten. Pädagogische Führung, 8 (2), 65–70.
die es braucht, um in einer transformativen Kultur handlungsfähig zu bleiben, d.h. um auf unvorhersehbare Anforderungen und neue bzw. veränderte Situationen kompetent und sachgemäß zu reagieren
DQR ab Niveau 6
"Die Anforderungsstruktur ist durch Komplexität und häufige Veränderungen gekennzeichnet."
Vgl.: Hobohm, H.-C., Imhof, A. & Pfeffing, J. (2014). Reflexion als Metakompetenz. Ein Konzeptbegriff zur Veranschaulichung akademischer Kompetenzen beim Übergang von beruflicher zu hochschulischer Qualifikation. In W. Freitag, R. Buhr, E. Danzeglocke, S. Schroeder & D. Voelk (Hrsg.), Übergänge gestalten – Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung erhöhen (Arbeitstitel). Münster: Waxmann.
erste Ergebnisse aus dem AKIB Projekt
Wirtschaftliches Denken
Kommunikationsfähigkeit Konfliktfähigkeit
Teamfähigkeit
Durchsetzungsfähigkeit
Verhandlungsgeschick
Dienstleistungsorientierung
Überzeugungsfähigkeit
Belastbarkeit
Strukturiertes Denken
Organisationsfähigkeit
Zeitmanagement
Priorisieren
Entscheidungsfähigkeit
Ausdauer / Beharrlichkeit
Flexibilität
Lernbereitschaft
Selbstmotivation
Eigeninitiative
Führungskompetenz
Begeisterungsfähigkeit IT-Kenntnisse Hardware
IT-Kenntnisse Software
IT-Affinität / Technik-Interesse
Mündliche Ausdrucksfähigkeit
Schriftliche Ausdrucksfähigkeit
Kreativität
Analysefähigkeit
Verantwortungsbewusstsein Genauigkeit
Kognitionskompetenz Teamkompetenz Methodenkompetenz Selbstkompetenz Sozialkompetenz Sachkompetenz Kreativität Ohne Faktor
Kompetenzstruktur von Information Professionals DQR 6
Faktorenanalyse
Digital literacy
Bawden, D. (2008b). Origins and Concepts of Digital Literacy. In C. Lankshear & M. Knobel (Hrsg.), Digital literacies. Concepts, policies and practices (New literacies and digital epistemologies, vol. 30, S. 17–32). New York, NY: PeterLang.
1. Grundlagen • Alphabetisierung an sich / Lese-, Schreibkompetenz • Computer / IKT-Kompetenz
2. Hintergrundwissen • die Welt der Information • Eigenschaften von Informationsquellen
3. Zentrale Kompetenzen • Lesen und Verstehen digitaler und nicht-digitaler Formate • Erstellung und Vermitteln digitaler Informationen• Bewertung von Informationen • Wissenszusammenstellung• Informationskompetenz • Medienkompetenz
4. Einstellungen und Perspektiven • eigenständiges Lernen • moralische und Sozialkompetenz
Jeder Gesellschaft ihr Medium
Stammesgesellschaft: Stimme und Sprache / "Medium Schamane"
Antike Gesellschaft: Schrift und Dokument / in, auf dem Forum / der Agora
Moderne: Buch und Massenmedien / in der demokratisierenden Öffentlichkeit
nächste Gesellschaft: Leitmedium Computer / in ...
Baecker, D. (2007). Studien zur nächsten Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp
Das Digitale
...rückt uns "so sehr auf den Leib, dass es als ein Teil des Körpers wahrgenommen wird. Es vollendet die Informationsgesellschaft, indem es das Sein mit der Information vollständig zusammenfallen lässt. Was keine Information ist, ist nicht." (59f)
Han, P.-C. (2013). Im Schwarm. Ansichten des Digitalen. Berlin: Matthes & Seitz
Informationsverhalten
"An information retrieval system will tend not to be used whenever it is more painful and troublesome for a customer to have information than for him not to have it."!
Calvin Mooers, 1960
Mooers, C. N. (1960). Editorial: Mooers' Law. In: American Documentation 11 (3), S. ii
14
Die Wende in der Informationswissenschaft
• Nicolas Belkin: "ASK": anomalous state of knowledge • Gernot Wersig: "Information = Reduktion von
Unsicherheit" • Peter Ingwersen: Information Retrieval Interaction (cognitive
approach) • Rainer Kuhlen: "Information ist Wissen in Aktion" • Brenda Dervin: Sense-making approach
• situation • gap (uncertainty) / bridge • outcome
• Boni Nardi: activity theory • Bruno Latour: Acteur-Network-Theory (ANT)
Zunehmende Berücksichtigung
von kontextuellen und psychologisch-
menschlichen Bedingungen
Weg von Informationspathologien
2005: „turning point“ für LIS
20052005
Savo
lain
en 2
005
Informationsflaneur
Dörk, M., Carpendale, S. & Williamson, C. (2011). The Information Flaneur. A Fresh Look at Information Seeking. In CHI2011. 29th Annual CHI conference on human factors in computing systems. ACM.!
18
2006
2011
2010
Theorie der IW
IW -> IK
Retrieval + Behaviour Rezeption + Produktion
Gust von Loh, S. & Stock, W. G. (Hrsg.). (2013). Informationskompetenz in der Schule. Ein informationswissenschaftlicher Ansatz. Berlin: De Gruyter Saur.
Gust von Loh, S. & Stock, W. G. (Hrsg.). (2013). Informationskompetenz in der Schule. Ein informationswissenschaftlicher Ansatz. Berlin: De Gruyter Saur.
Informationskompetenz
"Die Fähigkeit und Bereitschaft, sachgerecht, selbstbestimmt, kreativ und sozial-verantwortlich einen Informationsbedarf zu erkennen, Informationsquellen auszuwählen, auf Informationen zuzugreifen, Informationen zu beurteilen, Informationen zu nutzen und den Informationsprozess sowie die Informationsergebnisse zu reflektieren.“
Balceris, M. (2011). Medien- und Informationskompetenz. Modellierung und Messung von Informationskompetenz bei Schülern. Dissertation, Univ. Paderborn, S. 72.
Informationsdidaktik
Ballod, M. (2007). Informationsökonomie - Informationsdidaktik. Strategien zur gesellschaftlichen, organisationalen und individuellen Informationsbewältigung und Wissensvermittlung. Bielefeld: wbv Bertelsmann, S. 203.
"...ein holistisches Forschungskonzept zum gesellschaftlichen, organisationalen und individuellen Umgang mit Information sowie zu allen Formen formaler, nicht-formaler und informeller Vermittlung von Wissen.“