INFORMATIK Informatik und Gesellschaft Thomas Mohr Leibniz-Gymnasium Pirmasens.
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Informatik und Gesellschaft
Thomas MohrLeibniz-Gymnasium Pirmasens
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Informatik und Gesellschaft
• Viel gefordert ! aktuelle Lehrpläne Bildungsstandards Leitlinien der GI …
• wenig gemacht ? Unsicherheit und fehlendes Wissen bei Informatiklehrern Sehr „dynamisches“ Feld
(neue Technologien, neue rechtliche Rahmen, etc.) Nur mit aktuellen Bezügen authentisch vermittelbar Zum Teil für Informatik untypische Unterrichtssituationen
• Arbeit mit Texten• unscharfe (?) Bewertungskriterien• …
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Was sagt der Lehrplan?
• Grundfach in andere Inhaltsbereiche integriert
• Datenschutz, Persönlichkeitsrechte, Urheberrecht bei „Information und ihre Darstellung“
• Qualität und Verantwortlichkeit für Software bei „Software-Entwicklung“.
• …
• Leistungsfach eigener Inhaltsbereich
• Chancen und Risiken• Ethische Aspekte• Missbrauch und Schutz personenbezogener Daten• Aspekte der Datensicherheit bei Kommunikation• einfache Rechtsgrundlagen (Lizenzierung, etc.)
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GI-Leitlinie
• Wechselwirkungen zwischen Informatiksystem, Individuum und Gesellschaft Erst durch die Kenntnis von Voraussetzungen und Folgen,
Chancen und Risiken des Einsatzes komplexer Informatiksysteme werden Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, sich verantwortungsbewusst an der Gestaltung und am Einsatz dieser Technologie zu beteiligen und ihre Zukunft menschengerecht zu gestalten. Dazu setzen sie sich auch mit normativen und ethischen Fragen auseinander, die z. B. den Zugriff auf personenbezogene Daten oder den Umgang mit dem Urheberrecht betreffen. Aus der Kenntnis der Wirkungen des Einsatzes von Informatiksystemen auf Individuum und Gesellschaft heraus sollen sie Kriterien für menschengerechte Technikgestaltung und deren sozialverträglichen Einsatz entwickeln können. Überhöhten Erwartungen an das Machbare sollen sie ebenso entgegentreten wie fatalistischen Einstellungen des Ausgeliefertseins gegenüber Informatiksystemen.
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Bildungsstandards Informatik
• Informatik, Mensch und Gesellschaft Informatiksysteme stehen in Wechselwirkungen mit den
Menschen und der Gesellschaft. Das eine kann nicht ohne das andere betrachtet werden. Diese Gestaltungs- und Anwendungskontexte entstehen im Spannungsfeld von Freiheit, Verantwortung und Sicherheitsrisiken. Hierbei bezeichnet Freiheit die Rechte und Möglichkeiten des Einzelnen, die ihre Grenzen in seiner gesellschaftlichen Verantwortung finden. Sicherheitsrisiken schränken die Freiheit des Einzelnen ein und erfordern seine besondere Verantwortung gegenüber anderen.
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Bildungsstandards Informatik
• Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen nehmen Entscheidungsfreiheiten im Umgang mit Informatiksystemen wahr und handeln in Übereinstimmung mit gesellschaftlichen Normen. wählen für ausgewählte Aufgaben ein geeignetes Werkzeug
aus mehreren Alternativen aus und bedienen es kompetent respektieren die Eigentumsrechte an digitalen Werken beachten Umgangsformen bei elektronischer Kommunikation
und achten auf die Persönlichkeitsrechte anderer erkennen die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen
Nutzung von Informatiksystemen beschreiben und bewerten Unterschiede bei der Lizenzierung
freier und gekaufter Software kennen und beachten grundlegende Aspekte des
Urheberrechts beurteilen Konsequenzen aus Schnelligkeit und scheinbarer
Anonymität bei elektronischer Kommunikation untersuchen an Beispielen die Probleme der Produktion,
Nutzung und Entsorgung elektronischer Geräte
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Informatik, Mensch, Gesellschaft
• Grundsätzliche Fragen:
• Was kann man mit Informatiksystemen alles machen? Voraussetzungen, Folgen, Chancen, Risiken für den
einzelnen Menschen und die ganze Gesellschaft
• Was darf man mit Informatiksystemen machen / nicht machen? rechtliche Aspekte
• Was soll man mit Informatiksystemen machen / nicht machen? ethische Aspekte
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Ethische Fragen
• Ein idealer zentraler Ausgangspunkt ist oft ein
• Def. (nach Wikipedia):
eine Situation, die zwei Möglichkeiten der Entscheidung bietet, die beide zu einem
unerwünschten Resultat führen
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Beispiel 1
• Artikel rund um das TOR-Netzwerk
• Vorbereitende Hausaufgabe: Recherche, was das TOR-Netzwerk überhaupt ist
• Ausgangsmaterialien Artikel aus der Frankfurter Rundschau (3.7.14)
http://www.fr-online.de/datenschutz/sebastian-hahn-der-student--den-die-nsa-bespitzelt,1472644,27702178.html
Artikel aus der PC-Welt (6.3.14)http://www.pcwelt.de/news/900_kriminelle_Dienste_im_TOR-Netz-Darknet-8590104.html
• Unterstützende Materialien Ethische Leitlinien der GI (Auszug) UN-Erklärung zu den Menschenrechten (Auszug)
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Beispiel 1 – Ablauf
• Lesen der Artikel (evtl. Hausaufgabe)
• Kurze Inhaltsangabe im Plenum
• Erarbeitung von Argumenten Pro/Contra der Überwachung von Sebastian Hahn Erarbeitung in 2er / 3er Gruppen Hilfen durch Leitlinien der GI und
UN-Charta Menschenrechte
• Zwei Expertengruppen werden gebildet (eine Pro/Contra) Je 1 Mitglied aus den vorherigen Gruppen Sammeln der Argumente Wahl eines Sprechers
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Beispiel 1 – Ablauf
• Diskussion Ein Schüler übernimmt Moderatorrolle Jede Seite darf 3 Argumente nennen Erst danach freie Diskussion
• Auszeit zum Sammeln (bei mir in nächster Stunde) Wieder 2 Argumente pro Seite Danach wieder freie Diskussion
• Fazit ziehen Erst dann auch meine persönliche Einstellung
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Beispiel 1 – Erfahrung
• Fazit der Schüler unerwartet Überwachung wird als durchaus in Ordnung erachtet, nur
wenige ganz klare Gegner Schüler mit ganz anderem Empfinden, was Privatsphäre und
deren Schutz angeht
• Zielkonflikt bleibt (bewusst) ungelöst
• Schüler erwarten Stellungnahme des Lehrers Wichtig dabei: Klar als persönliche Einstellung darstellen,
nicht als Lösung des Zielkonflikts
• Probleme Pro- und Contra- Formulierung muss ganz klar sein Viel Text zu lesen
• Auslagerung in Hausaufgabe • Beispiel nur sehr exemplarisch
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Beispiel 2
Weber-Wulff, Class, Coy, Kurz, Zellhöfer:GewissensbisseEthische Probleme der Informatiktranscript VerlagISBN 978-3837612219
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Arbeit am Beispieltext
• Für welche Aspekte kann der Beispieltext im Unterricht in Bezug auf die Leitfragen benutzt werden?1. Was kann man mit Informatiksystemen alles machen?
• Voraussetzungen, Folgen, Chancen, Risiken
2. Was darf man mit Informatiksystemen machen / nicht machen?• rechtliche Aspekte
3. Was soll man mit Informatiksystemen machen / nicht machen?• ethische Aspekte
• Suchen Sie für der Behandlung der 2. oder 3. Frage eine methodische Herangehensweise im Unterricht.
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Der „Fall“…
• Bezahlsystem für die Mensa einer Schule Programmierer Andy erfasst dafür die Fingerabdrücke
der Schüler in einer Datenbank
• Identifizierung der Schüler durch Fingerabdruck Die Vertraulichkeit der Daten und die Zweckbindung
werden Schülern und Eltern garantiert Bei Teilnahme wird ein Rabatt gewährt Nicht alle Schüler haben einen „brauchbaren“ Fingerabdruck Nicht allen Schüler wird von ihren Eltern die Teilnahme
erlaubt
Andy
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Der „Fall“…
• In der Schule werden zwei Beamer gestohlen Der Diebstahl legt „Insider“-Wissen nah
• Der Direktor beauftragt Andy, die Datenbank mit den Fingerabdrücken an die Polizei weiterzugeben Bei der Gelegenheit könnten evtl. ja auch andere Straftaten
aufgeklärt werden.
• Andy hat Bedenken…
Andy Direktor
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Mein persönliches Fazit
• Spannender Unterricht Schüler sehr aktiv Es kamen Aspekte zum Vorschein, an die zunächst nicht
gedacht wurde
• Fallbeispiele gut für das Thema geeignet wichtig: realitäts- und schülernahe Fälle Handelnde Personen erlauben ein „Hineinversetzen“ in den
Fall Evtl. Unterstützung durch Rollenspiel
• Andere Lehrerrolle Moderator
• Ungewohntes „Ergebnis“ Es gibt für viele Aspekte kein „Richtig“ oder „Falsch“ Affektive Lernziele stehen im Vordergrund