INDUZIERTE HYPOTHERMIE NACH ERFOLGREICHER KARDIOPULMONALER REANIMATION ? STATE OF THE ART UND EIGENE...
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INDUZIERTE HYPOTHERMIENACH ERFOLGREICHER
KARDIOPULMONALER REANIMATION ?
STATE OF THE ART
UND
EIGENE ERFAHRUNGEN
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
2. COTTBUSER ANÄSTHESIESYMPOSIUM29. September 2011
Schubert W
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
Outcome nach Reanimation
• Weltweit ca. 1 Million unerwarteten Herzstillstände pro Jahr. [1]
• Davon ca. 150.000 primär erfolgreiche Wiederbelebungen.
• Ca. 60 % der wiederbelebten Patienten sterben* vor der Entlassung.
• Ca. 28 % der geretteten Patienten haben* ein schlechtes neurologisches Outcome.
• Nur ca. 12 % der geretteten Patienten überleben* mit einem guten neurologischen Outcome !
Alleiniger Hauptansatz vor 2002:
Beschleunigung des Rettungsdienstes
[1] Angaben laut WHO * ohne Hypothermietherapie
© W. Schubert
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
Outcome nach Reanimation
CPC 1 - wach, gute zerebrale Funktion
CPC 2 - wach, „ausreichende“ zerebrale Funktion, autonom
CPC 3 - wach aber ganztags pflegebedürftig
CPC 4 - Wachkoma
CPC= Cerebral Performance Category (zerebrale Leistungsklasse)
CPC 1 - wach, gute zerebrale FunktionCPC 2 - wach, „ausreichende“ zerebrale Funktion, autonomCPC 3 - wach aber ganztags pflegebedürftigCPC 4 - Wachkoma
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Outcome nach Reanimation
CPC 3 - wach aber ganztags pflegebedürftig
CPC= Cerebral Performance Category (zerebrale Leistungsklasse)
CPC 1 - wach, gute zerebrale FunktionCPC 2 - wach, „ausreichende“ zerebrale Funktion, autonomCPC 3 - wach aber ganztags pflegebedürftigCPC 4 - Wachkoma
www.hr-online.de
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Der Fall Gerd Audehm
Quellen: FAZ 31.1.2001: „Der ehemalige Radprofi Audehm ein Pflegefall“Film „Gerd Audehm – Leben ohne Gedächtnis“ von Regina Schilling 23.12.04 mdr / 04.8.2004 arte/ 13./16.9.2005 und Wdhlg. 2007 phönixwww.wikipedia.de
Bildquelle: http://www.mdr.de/doku/archiv/geschichte/1684898-hintergrund-1673209.html
• Geb. 14.3.68 in Annahütte, aufgewachsen in Senftenberg, Sportinternat Cottbus, Radsportclub Cottbus
• 1988 Gewinner der Österreichrundfahrt, 1990 mit Olaf Jentzsch erste Cottbusser Radprofi (Team Nürnberger)
• 1991 und 1992 Gewinner der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt, 1993 bis 1994 Tour de France mit Jan Ullrich und Olaf Ludwig, bis 1996 im Team Telekom, 1998 Karriere beendet
www.hr-online.de
• Am 18. Juli 2000 „Herzstillstand“ (Kammerflimmern) beim Fitnesstraining („lange Reanimation“, wohl ca. eine Stunde), wohl in Zshg. mit Z. n. viraler Myokarditis 1998 – im unmittelbaren Verlauf noch mehrfache „Reanimationen“ (Defibrillationen)
• Monatelanges Koma, Aufenthalte in Bad Godesberg und Rehaklinik Pulsnitz - danach „Gedächtnisverlust, desorientiert, kein Kurzzeitgedächtnis aufbaubar, ganztags pflegebedürftig“ (i. S. CPC 3)
• Verzweifelte Ehefrau lässt sich nach zehnjähriger Ehe (sechsjährige Tochter) scheiden, seitdem in Brieske (Lausitz) bei den Eltern gepflegt
• Probleme mit Rückzahlungsansprüchen der Krankenkasse (ca. 5000 DM) – von ehemaligen Teamkollegen Spendenkonto gegründet
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1 2
NEJM 2002; 346:549-556 NEJM 2002; 346:557-563
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Europäische Multicenter-Studie
1996 – bis 2000 (2001)273 Patienten
Hypothermie
n = 13632 bis 34°C für 24 Stunden
Normothermie
n = 137
Hypothermie
n = 4333°C für 12 Stunden
Normothermie
n = 34
Primärer Endpunkt: Neurologisches Outcome nach 6 Monaten
Sekundäre Endpunkte: Mortalität nach 6 Monaten und Komplikationsrate nach 7 Tagen
Australische Studie (Melbourne, 4 Zentren)
1996 – 199977 Patienten
Primärer Endpunkt: Überleben bis Entlassung aus dem Krankenhaus mit suffizient guter neurologischer Funktion bis zur Entlassung in die Häuslichkeit oder bis zur Rehabilitationsfähigkeit
Randomisierung & Endpunkte
N Engl J Med 2002; 346:549-556 N Engl J Med 2002; 346:557-5631 2
© W. Schubert
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1. Überlebensraten
N Engl J Med 2002; 346:549-556 N Engl J Med 2002; 346:557-563
14 % !
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1. Überlebensraten
N Engl J Med 2002; 346:549-556 N Engl J Med 2002; 346:557-563
14 % !
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2. Neurologisches Outcome
N Engl J Med 2002; 346:549-556 N Engl J Med 2002; 346:557-563
CPC= Cerebral Performance Category (zerebrale Leistungsklasse)
CPC 1 - wach, gute zerebrale FunktionCPC 2 - wach, „ausreichende“ zerebrale Funktion, autonomCPC 3 - wach aber ganztags pflegebedürftigCPC 4 - Wachkoma
23 % !
16 % !
= Definition „favorable= Definition „favorable““ (i. S. gut) (i. S. gut)
2003
2005
Eckpunkte der BÄK 24.3.2006 / 18.10.2010
AHAAHA
21. Februar 2002
Konsentierung / Leitlinien
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Eckpunkte der BÄK für die Reanimation
... basierend auf den ERC-Leitlinien für die Wiederbelebung 200524. März 2006 / 18.10.2010:
Post Resuscitation Care - Therapeutische Hypothermie
• Bewusstlose Erwachsene mit spontaner Zirkulation nach präklinischem Kammerflimmern sollen für 12-24 Stunden auf 32 - 34°C gekühlt werden.
• Eine milde Hypothermie kann für bewusstlose Erwachsene ebenso nach präklinischem Stillstand mit nicht defibrillationspflichtigem Rhythmus oder nach innerklinischem Kreislaufstillstand von Nutzen sein.
http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=1.306.1130
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Pathophysiologie
der zerebralen Ischämie
und
theoretische Grundlagen
der Hypothermie
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Theorien der Hypothermieeffekte
1 °C Temperatursenkung 5 - 7 % Senkung von Glukose- und O2-Stoffwechsel [*] ...
[*] Rosomoff HL, Holaday DA. Am J Physiol 1954
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Theorien der Hypothermieeffekte
d. h.: - erst bei 23 °C würde Glukose- und O2-Stoffwechsel um 70 bis 100 % gesenkt sein
1 °C Temperatursenkung 5 - 7 % Senkung von Glukose- und O2-Stoffwechsel [*] ...
[*] Rosomoff HL, Holaday DA. Am J Physiol 1954
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Theorien der Hypothermieeffekte
100 % 75 % 50 % 25 % 0 %
37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23
Stoffwechselaktivität
Körperkerntemperatur
100 % 75 % 50 % 25 % 0 %
°C
Milde Milde HypothermieHypothermie
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Theorien der Hypothermieeffekte
d. h.: - erst bei 23 °C würde Glukose- und O2-Stoffwechsel um 70 bis 100 % gesenkt sein
1 °C Temperatursenkung 5 - 7 % Senkung von Glukose- und O2-Stoffwechsel [*] ...
bzw.: - bei 33 °C Glukose- und O2-Stoffwechselsenkung erst um 20 bis 30 %
[*] Rosomoff HL, Holaday DA. Am J Physiol 1954
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Theorien der Hypothermieeffekte
d. h.: - erst bei 23 °C würde Glukose- und O2-Stoffwechsel um 70 bis 100 % gesenkt sein
1 °C Temperatursenkung 5 - 7 % Senkung von Glukose- und O2-Stoffwechsel [*] ...
bzw.: - bei 33 °C Glukose- und O2-Stoffwechselsenkung erst um 20 bis 30 %
ergo: Neuroprotektion nicht (!) hauptsächlich durch Stoffwechselsenkung, da sie das mögliche Maß bei 33 °C deutlich übersteigt !
[*] Rosomoff HL, Holaday DA. Am J Physiol 1954
Schädigungsmechanismen im ZNS
Quelle: Popp E, Heidelberg
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Schädigungsmechanismen im ZNS
Hauptgrund der Post-Reanimationsmortalität ist die irreversible zerebrale Schädigungskaskade
nach globaler zerebraler Ischämie:
1. Unmittelbare Effekte der Ischämie
2. Mittelbare Effekte durch Reperfusionsschäden(biochemical cascade of deliterious effects)
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Schädigungsmechanismen im ZNS
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Depolarisation
Produktion von freienRadikalen
Freisetzung von Neurotransmittern
Zerstörung der Zellmembran
Zusammenbruch der Blut-Hirnschranke
Aktivierung von Proteinkinase-Enzymen
Schädigungsmechanismen im ZNS
ZerebraleZerebraleIschämieIschämie
Negrovsky VA. – Crit Care Med 1988; 16:942-6
Reperfusions-Reperfusions-schädigungschädigung
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Schädigungsmechanismen im ZNS
Sterbende Neurone nach HypoxieMit freundlicher Genehmigung: Edward C. Klatt MD • Florida State University College of MedicineBildquelle: http://library.med.utah.edu/WebPath/CNSHTML/CNS048.html
Makrophagen im ZNSMit freundlicher Genehmigung: Dipl.-biochem. Heinrich Schwindt • Abteilung für Neuropathologie • Klinikum der Universität KölnBildquelle: http://www.medizin.uni-koeln.de/institute/neuropathologie/Vorlesungen/IschaemieVorl-Dateien/frame.htm
Inflammatorische Prozesse: „Sepsis-like-Syndrom“
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Schädigungsmechanismen im ZNS
1) Geschädigte Zelle stirbt bzw. begeht unter Einfluss von Mediatoren „Selbstmord“ (Apoptose)...
Bild-Quelle: wikipedia.de
Inflammotorische Prozesse: „Sepsis-like-Syndrom“
2) Zellmembran wird Wasser-permeabel, Schwellung, Auflösung der Wandstrukturen...
3) Makrophagen phagozytieren freigesetzte Zellbestandteile, Freisetzung von Mediatoren …
4) Neuronales Gewebe postmitotisch, d. h.: kein Ersatz!
„Todes-rezeptoren“CD 95
© W. Schubert
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Depolarisation
Produktion von freienRadikalen
Freisetzung von Neurotransmittern
Zerstörung der Zellmembran
Zusammenbruch der Blut-Hirnschranke
Aktivierung von Proteinkinase-Enzymen
Schädigungsmechanismen im ZNS
Negrovsky VA. – Crit Care Med 1988; 16:942-6
Reperfusions-Reperfusions-schädigungschädigung
Alle aufgeführten Prozesse Alle aufgeführten Prozesse der der
Reperfusionsschädigungen Reperfusionsschädigungen korrelieren mit der korrelieren mit der Körpertemperatur!Körpertemperatur!
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Effekte unter Hypothermie
• Abnahme der metabolischen Rate
um 6 bis 7 % pro °C [1]
• Reduktion des intrazerebralen Drucks [2]
• Reduktion exzitatorischer Aminosäuren [3]
• Reduktion lokaler inflammatorischer
Aminosäuren [4]
[1] Rosomoff HL, Holaday DA. Am J Physiol 1954
[2] Clifton CL et al. NEJM 2001; 344:556
[3] Berger C. Stroke 2001; 32:1330-1335
[4] Qing et al. Crit Care Med. 2003 Dec;31(12):2769-75
Schädigungsmechanismen im ZNS
Quelle: Popp E, Heidelberg
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Die Büchse der Pandora?
Bildquelle: http://www.kzu.ch/fach/as/aktuell/1999/risk/risk_04.htmBildquelle: http://www.kzu.ch/fach/as/aktuell/1999/risk/risk_04.htm
Claude Lorrain (1600 - 1682) ∙ Pandora öffnet die Büchse
[3] Storm Ch et al. – Critical Care 2006; 10:425
[4] Wolfrum et al. Resuscitation. 2007 Feb;72(2):207-13. Epub 2006 Nov 13
[5] Merchant et al. Crit Care Med 2006 Jul;34(7):1935-40
[6] Abella BS et al. Resuscitation. 2005 Feb;64(2):181-6
• Deutschland: nur ca. 25 bis 26 % Akzeptanz [3,4]
• USA: 26 % [5] bis 13 % [6]
• Universitäten häufiger als „kleine Häuser“ [4]
• Internistische ITS häufiger als anästhesiologische (!) [4]
• Hauptgründe für Ablehnung [4]:
- Bedenken bzgl. Infektion
- Bedenken bzgl. Blutung
- Bedenken bzgl. Hypotension
Stand: November 2006
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Die Büchse der Pandora?
Bildquelle: http://www.kzu.ch/fach/as/aktuell/1999/risk/risk_04.htmBildquelle: http://www.kzu.ch/fach/as/aktuell/1999/risk/risk_04.htm
Claude Lorrain (1600 - 1682) ∙ Pandora öffnet die Büchse
1. Die Postreanimationsphase beeinflusst das endgültige Ergebnis nach erfolgreicher Reanimation signifikant! [1,2]
2. Hypothermietherapie ist wirksam! [1,2]
3. Hypothermietherapie ist sicher! [1,2]
[1] NEJM 2002; 346: 549-556
[2] NEJM 2002; 346: 557-563
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Bildquelle: www.fiegler-recht.de
Oberflächlich
oder
invasiv?
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Bildquelle: www.fiegler-recht.de
Oberflächlich oder invasiv?
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Oberflächlich oder invasiv?
Oberflächenkühlung
• überall realisierbar• preiswert• nicht invasiv
• aufwändig• personalintensiv• Personalmotivation!• schwer kontrollierbare
Wiedererwärmung!• keine automat. Dokumentation• kein sicheres Monitoring
Invasive Kühlung
• einfache Logistik• automatisiert, Temp.feed-back• kontrolliertes Verfahren• langsame Wiedererwärmung• begrenzter Personalaufwand• begrenzter Zeitaufwand• Monitoring + automat. Dokum.
• invasiv• teures Gerät, teure Katheter• keine wirkliche Evidenz bzgl.
Vorteil bei Shivering und Kühlgeschwindigkeit
• keine Evidenz bzgl. Out-comeBildquelle: www.fiegler-recht.de
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Bildquelle: www.fiegler-recht.de
Oberflächlich oder invasiv?
1. Derzeit (noch?) keine verlässlichen Daten bzgl. des Outcomes im Vergleich!
2. Ethische (und auch forensische!) Verpflichtung zur Hypothermietherapie besteht in jedem Falle, unabhängig von der Art der Kühlung!
3. Pathophysiologische Denkansätze sprechen für invasive Kühlung.
4. Logistische und pragmatische Gründe sprechen für invasive Kühlung.
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Oberflächenkühlung
WeiterentwicklungBild-Quelle: http://www.kci-medical.com/kci/switzerland/de/kcitherapien/criticalcare/temperaturmanagement/
Historischer Typ während HACA-Studie Bild-Quelle: http://www.nejm.org
Nicht mehr verfügbar.
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Bild-Quelle: http://www.nellcor.com/prod/Product.aspx?S1=TMP&S2=&id=276
Oberflächenkühlung
Preiswerte Alternative ???• Out-of-label! Nicht kontrolliertes Verfahren!
• Cave: lokale Erfrierungen!
• Beträchtliche „Manpower“!
• Hfg Zieltemperatur spät oder nicht erreicht
• Hfg Unterschreitungen der minimalen
Zieltemperatur
• Hfg Wiedererwärmung zu schnell!
+
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Bilder-Quelle: http://www.hesto-med.de
Laut Produktbeschreibung:• Präklinische und klinische Zulassung, nicht invasiv• Hohe Kühlrate
Oberflächenkühlung
Zu unterstellende Nachteile:• Nicht kontrolliertes Verfahren• Schwer steuerbare Wiedererwärmung• Arbeit am Patienten eingeschränkt
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http://www.cszmedical.com/images/products/blanketrol3a.jpg http://www.dahlhausen.de/de/spezialprodukte/news/20080822111153.php
Oberflächenkühlung
Laut Produktbeschreibung:• Klinische Zulassung, nicht invasiv• Hohe Kühlrate
Zu unterstellende Nachteile:• Nicht kontrolliertes Verfahren• Wiedererwärmung?• Unterschreitung Zieltemperatur?
Eigene Erfahrungen:• Dtl Wärmeabgabe an Umgebung• Langsame Wiedererwärmung hfg
schwer kontrollierbar aber besser als mit „WarmTouch-Methode“
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Eigene Bilder
Oberflächenkühlung
Laut Produktbeschreibung:• Klinische Zulassung, nicht invasiv• Hohe Kühlrate
Zu unterstellende Nachteile:• Nicht kontrolliertes Verfahren• Wiedererwärmung?• Unterschreitung Zieltemperatur?
Eigene Erfahrungen:• Dtl Wärmeabgabe an Umgebung• Langsame Wiedererwärmung hfg
schwer kontrollierbar aber besser als mit „WarmTouch-Methode“
Carl-Thiem-Klinikum Cottbushttp://www.mtre.com/var/173/8040-univ.JPG
Anaesthesist 2008 · 57:1155–1160
Laut Produktbeschreibung:• Klinische Zulassung, nicht invasiv• Hohe Kühlrate
Zu unterstellende Nachteile:• Nicht kontrolliertes Verfahren• Wiedererwärmung?
Oberflächenkühlung
Carl-Thiem-Klinikum Cottbushttp://www.mayohealthcare.com.au/products/criticalCare_tpt_tech.htm
Oberflächenkühlung
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Resuscitation. 2001 Dec;51(3):275-81
Hachimi-Idrissi S et al (Brussels):
Mild hypothermia induced by a helmet device: a clinical feasibility study.
Laut Produktbeschreibung:
Zu unterstellende Nachteile:
• nicht invasiv• Kühlrate ???
• Nicht kontrolliertes Verfahren• Wiedererwärmung?
Oberflächenkühlung
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„Semi-invasiv“
Laut Produktbeschreibung:• Praeklinische Zulassung,
nicht invasiv• Hohe Kühlrate
Zu unterstellende Nachteile:• Nicht kontrolliert• Wiedererwärmung???
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Alternative oder adjuvante Therapie?
Kalte Infusionen
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m =
Beispiel:
m1 1 + m22
m1 - m2
Kalte Infusionen:Mischtemperatur
Patient:
~ 70 kg Körpergewichtnach Reanimation: 36°C
Kühlinfusion:
30 ml/ Kg KG ~ 2,1 lKühltemperatur: 4°C
Bild-Quelle: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/versuche/07mischversuche/wassermisch.htm Bild-Quelle: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/versuche/07mischversuche/wassermisch.htmBild-Quelle: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/versuche/07mischversuche/wassermisch.htm Bild-Quelle: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/versuche/07mischversuche/wassermisch.htmBild-Quelle: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/versuche/07mischversuche/wassermisch.htm Bild-Quelle: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/versuche/07mischversuche/wassermisch.htm
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m =
Beispiel:
m1 1 + m22
m1 - m2
m =70 kg 36°C + 2,1 kg 4°C
70 kg – 2,1 kg
Kalte Infusionen:Mischtemperatur
= 34,0°C(theoretisch, wenn keine Verluste)
m1 70 kg1 36°C
m2 2,1 kg2 4°C
Bild-Quelle: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/versuche/07mischversuche/wassermisch.htm Bild-Quelle: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/versuche/07mischversuche/wassermisch.htm
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m =
Referenz zur Methode:
m1 1 + m22
m1 - m2
Kalte Infusionen:Mischtemperatur
Resuscitation 2005 Mar;64(3):347-51
Bild-Quelle: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/versuche/07mischversuche/wassermisch.htm Bild-Quelle: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/versuche/07mischversuche/wassermisch.htm
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Ausblick?Medikamenteninduzierte Hypothermie
Anaesthesist 2006; 55:1247–1254
Endovaskuläres KühlsystemB
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LSIU
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http://www.zollmedical.de/img/Fotos/Coolgard_thermogard/IVTMKatheter/catheters_horiz.jpg
Laut Produktbeschreibung:• Klinische Zulassung• Invasiv• Kontrolliert (Sonderentgelt!)• Hohe Kühlraten mgl• Auch andere Zulassungen!
Eigene Erfahrungen:• Exzellente Steuerbarkeit Wiedererwärmung!• Übersichtliche Manpower• Nachteil: teuer
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Endovaskuläres Kühlsystem
Eigene Bilder
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Hypothermiebehandlung im CTK
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Endovaskuläres Kühlsystem
Eigenes Bild
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Erste Hypothermietherapieim CTK: 18. Juli 2006
Bisherige Anwendungen derHypothermie nach Herzstillstand: 85 mal bis 23. Juni 2011
Erster Einsatz eines Kühlkatheter-systems (CoolGard®): 16. November 2006
Bisherige Verwen-dungen des Kühl-kathetersystems: 53 mal bis 23. Juni 2011
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Fallzahlen im Verlauf
(n = 22)(n = 63)(n = 85)
© W. Schubert
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Altersverteilung
Ø 58,4 Jahre
Ø 57,7 Jahre
(Ø 58,2 Jahre)
gesamt: n = 85
n = 63
n = 22
© W. Schubert
Stand: 23.7.11
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Coolgard® Ext. Kühlung
Elektrolytstörung 3 (3,5 %) 2 (2,3 %)
LAE 3 (3,5 %) -
NSTEMI 3 (3,5 %) 3 (3,5 %)
STEMI 19 (22 %) 11 (12,8 %)
Sonstiges 11 (12,8 %) 11 (12,8 %)
CPR in / out of hospital (n = 69) 7 (10,1 %) / 33 (47,8 %) 8 (11,6 %) / 21 (30,4 %)
Kausale Erkrankung
n = 66 (76,7 %)
Stand: 23.7.11
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Drop out
Coolgardn = 5 (5,9 %)
Ext. Kühlungn = 11 (12,9 %)
Blutdruckabfall 2 (2,3 %) 3 (3,5 %)
Bradykardie - 1
Tod während Kühlung 1 2 (2,3 %)
Temperatur nicht erreicht - 2 (2,3 %)
Temperatur nicht gehalten - 2 (2,3 %)
Blutung am Kühlkatheter 2 (2,3 %) -
Wechsel der Kühlmethode - 1 (1,2 %)
gesamt: n = 16 (18,8 %)
Stand: 23.7.11
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Steuerbarkeit
31,5
32,0
32,5
33,0
33,5
34,0
34,5
35,0
35,5
36,0
36,5
Coolgard® Externe Kühlung
Körpertemperatur[°C]
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Inflammation
CRP [mg/dl]
50
100
150
200
250
300
Auf-nahme
1.Tag 2.Tag 3.Tag 4.Tag 5.Tag
C-Reaktives Protein (CRP)
C-Reaktives Protein (CRP) in Abhängigkeit der durchgeführten Kühlmaßnahme Coolgard ® (rot), extern (blau)
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Neuronale Schädigung
Neuronenspezifische Enolase in Abhängigkeit der durchgeführten Kühlmaßnahme Coolgard ® (rot), extern (blau)
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
120,0
140,0
160,0
180,0
200,0
NSE [µg/l]
Aufnahme 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag
Neuronenspezifische Enolase (NSE)
NSE als prognostischer Faktor: Dtsch Arztebl 2007; 104(42): A-2879 / B-2536 / C-2460
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
Coolgard®n = 52
Ext. Kühlungn = 33
Exitus 22 (25,6 %) 16 (18,6 %)
Pflegeabhängigkeit 17 (19,8 %) 12 (14,0 %)
Entlassung in die Häuslichkeit 14 (16,3 %) 4 (4,6 %)
Outcome
n = 85
Stand: 23.7.11
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Fazit
Endovaskuläres Kühlsystem Coolgard®:•effektiv•sicher•gut steuerbar•teuer
Oberflächenkühlsysteme:•inhomogene Qualität im Handling•Alternative
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
Keine Interessenkonflikte im Sinne der Richtlinien des
International Committee of Medical Journal Editors.
Cottbus, den 29. September 2011
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
Hypothermie allein sichert kein gutes Outcome!
Bildquelle: http://www.sudtirol.com/it/oetzi.htmBildquelle: http://www.sudtirol.com/it/oetzi.htm
„Ötzi“ • Zerebrale Ischämiezeit ca 5300 Jahre
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Hypothermie allein sichert kein gutes Outcome!
Bildquelle: http://www.sudtirol.com/it/oetzi.htm
• Hypothermie ist eine geeignete aber
nachgeordnete Option zur Minimierung von
Reperfusionsschäden.
• Die zerebrale Ischämiezeit bleibt der Hauptfaktor
für ein schlechtes Outcome!
• Aktuell kann diese nur noch durch eine breitere
Bereitschaft zur Laienreanimation verkürzt werden:
Aufklärung der Bevölkerung!„Ötzi“ • Zerebrale Ischämiezeit ca 5300 Jahre
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!