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industrial technology Logistiksysteme Individuell für Sie! www.jungheinrich.at Planung Konzeption Realisierung Wir automatisieren. automatisieren. Sicher. Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Sicher. SHORT Foshan/Zürich. Guangdong Esquel, größter Produkti- onsstandort des führenden Baumwoll-T-Shirt-Herstellers Esquel Group, wurde als ers- tes Unternehmen in China mit der STeP by oeko-Tex-Zertifi- zierung für nachhaltige Textil- produktion ausgezeichnet. „Das Thema Nachhaltigkeit ist absolut kein Neuland für uns“, betont Zeng Jun, Quality Systems Management (QSM); „ganz im Gegenteil: Wir setzen seit geraumer Zeit auf eine ganzheitliche Strategie, die auf höchste Produktqualität und gleichzeitig auf nachhaltiges Wirtschaften in allen Be- reichen unseres Unternehmens abzielt.“ www.oeko-tex.com © oeko-Tex/Hess Wien. Der erste grüne Start-up- Wettbewerb des Klima- und Energiefonds, „greenstart“, bei dem die besten grünen Business-Ideen für Erneuer- bare Energie, Energieeffizienz und Mobilität gesucht werden, geht ins Finale: Ab sofort kann auf www.greenstart.at/voting für einen der Top Ten-Green- starter gestimmt werden. Die Gesamtwertung dieser Publi- kumsabstimmung wiegt für die endgültige Entscheidung ebenso schwer wie das Voting der Fachjury. Die drei Siegerprojekte er- halten je 15.000 € Preisgeld und werden am 20. Jänner bei der großen greenstart-Preis- gala präsentiert. www.greenstart.at AUF WACHSTUMSKURS Liebherr-Nenzing verlagert Fokus künftig verstärkt auf Baumaschinen-Sektor Seite 51 FRISCHER WIND Österreich spielt bei Europa-Expansion von ContourGlobal eine wichtige Rolle Seite 52 LOGISTIK TREIBENDE KRAFT FÜR INDUSTRIE 4.0 © ContourGlobal © BVL/Kai Bublitz medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 31. OKTOBER 2014 – 49 Wien. In der vierten Runde der KV- Verhandlungen konnte der FMMI, der Fachverband für die Maschi- nen- und Metallwarenindustrie, einen Abschluss mit den Gewerk- schaften erzielen. Vereinbart wur- de eine Lohn- und Gehaltserhö- hung von 2,1%, Zulagen und Diä- ten werden um 1,7% angehoben. FMMI-Obmann Christian Knill zu den diesjährigen KV-Verhand- lungen des Fachverbands: „Wir ha- ben alles daran gesetzt, eine Erhö- hung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich zu machen, die Belastung für die Betriebe aber insgesamt zu minimieren.“ www.fmmi.at FMMI Einigung mit der Gewerkschaft in der 4. Runde Vertretbare Lohnerhöhungen FMMI-Obmann Christian Knill: Ab- schluss ist gerade noch tragbar. © FMMI Linz. Gemeinsam mit dem chine- sischen Unternehmen Kocel Machi- nery Co. errichtet die voestalpine bis Ende 2017 ein neues Edelstahl- werk in China. „Gerade im Edelstahl-Premi- umsegment können wir mit un- serem Know-how neue Maßstä- be in China setzen und unsere weltweite Führungsposition im Bereich hochlegierter Werkzeug- stähle weiter ausbauen“, so Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Chef der Spe- cial Steel Division, über die stra- tegischen Gründe der 140 Mrd. €-Investition. www.voestalpine.com voestalpine Neues Kapitel der Expansionsstrategie Neues Edelstahlwerk in China Franz Rotter, voestalpine-Vorstand und Chef der Special Steel Division. Industrie 4.0 kurbelt die Investitionen an Aktuelle Studie Deutsche Industriebetriebe planen Investitionen von 40 Mrd. Euro jährlich in die rasche Digitalisierung ihrer Supply-Chains. Auch in Österreich laufen bereits zahlreiche Projekte für die Fabrik der Zukunft. Seite 50 © Kuka © Liebherr © voestalpine

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industrialtechnology

LogistiksystemeIndividuell für Sie!

www.jungheinrich.at

Planung Konzeption Realisierung

Wirautomatisieren. automatisieren. Sicher.

Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at

Sicher.

•short

Foshan/Zürich. Guangdong Esquel, größter Produkti-onsstandort des führenden Baumwoll-T-Shirt-Herstellers Esquel Group, wurde als ers-tes Unternehmen in China mit der STeP by oeko-Tex-Zertifi-zierung für nachhaltige Textil-produktion ausgezeichnet.

„Das Thema Nachhaltigkeit ist absolut kein Neuland für uns“, betont Zeng Jun, Quality Systems Management (QSM); „ganz im Gegenteil: Wir setzen seit geraumer Zeit auf eine ganzheitliche Strategie, die auf höchste Produktqualität und gleichzeitig auf nachhaltiges Wirtschaften in allen Be-reichen unseres Unternehmens abzielt.“ www.oeko-tex.com

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Wien. Der erste grüne Start-up-Wettbewerb des Klima- und Energiefonds, „greenstart“, bei dem die besten grünen Business-Ideen für Erneuer-bare Energie, Energieeffizienz und Mobilität gesucht werden, geht ins Finale: Ab sofort kann auf www.greenstart.at/voting für einen der Top Ten-Green-starter gestimmt werden. Die Gesamtwertung dieser Publi-kumsabstimmung wiegt für die endgültige Entscheidung ebenso schwer wie das Voting der Fachjury.

Die drei Siegerprojekte er-halten je 15.000 € Preisgeld und werden am 20. Jänner bei der großen greenstart-Preis-gala präsentiert. www.greenstart.at

Auf WAchstumskurs

Liebherr-Nenzing verlagert Fokus künftig verstärkt auf Baumaschinen-Sektor Seite 51

frischer Wind

Österreich spielt bei Europa-Expansion von ContourGlobal eine wichtige Rolle Seite 52

logistik Treibende KrafT für indusTrie 4.0©

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medianet inside your business. Today. freiTaG, 31. oKTober 2014 – 49

Wien. In der vierten Runde der KV-Verhandlungen konnte der FMMI, der Fachverband für die Maschi-nen- und Metallwarenindustrie, einen Abschluss mit den Gewerk-schaften erzielen. Vereinbart wur-de eine Lohn- und Gehaltserhö-hung von 2,1%, Zulagen und Diä-ten werden um 1,7% angehoben. FMMI-Obmann Christian Knill zu den diesjährigen KV-Verhand-lungen des Fachverbands: „Wir ha-ben alles daran gesetzt, eine Erhö-hung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich zu machen, die Belastung für die Betriebe aber insgesamt zu minimieren.“ www.fmmi.at

FMMI einigung mit der Gewerkschaft in der 4. runde

Vertretbare Lohnerhöhungen

FMMI-Obmann Christian Knill: Ab-schluss ist gerade noch tragbar.

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Linz. Gemeinsam mit dem chine-sischen Unternehmen Kocel Machi-nery Co. errichtet die voestalpine bis Ende 2017 ein neues Edelstahl-werk in China.

„Gerade im Edelstahl-Premi-umsegment können wir mit un-serem Know-how neue Maßstä-be in China setzen und unsere weltweite Führungsposition im Bereich hochlegierter Werkzeug-stähle weiter ausbauen“, so Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Chef der Spe-cial Steel Division, über die stra-tegischen Gründe der 140 Mrd. €-Investition.

www.voestalpine.com

voestalpine neues Kapitel der expansionsstrategie

Neues Edelstahlwerk in China

Franz Rotter, voestalpine-Vorstand und Chef der Special Steel Division.

Industrie 4.0 kurbelt die Investitionen an

Aktuelle Studie deutsche industriebetriebe planen investitionen von 40 Mrd. euro jährlich in die rasche digitalisierung ihrer supply-Chains. auch in Österreich laufen bereits zahlreiche Projekte für die fabrik der Zukunft. Seite 50

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Schwertberg. „Der Automatisie-rungsgrad nimmt weltweit weiter rapide zu. In Europa werden wir auf lange Sicht keine fallenden Teile mehr produzieren“, so Stefan Engleder, technischer Geschäfts-führer von Engel Austria, bei der Vorstellung der Neuentwicklung e-pic auf der Fakuma.

Mit dieser Neuentwicklung deckt Engel mittlerweile das ge-samte Spektrum an Handlingan-forderungen in der Spritzgießver-arbeitung noch besser ab, vom ein-fachen Entnehmen, Ablegen und Angusstrennen über das anspruchsvolle Einlegen und Entformen bis zum Ver-ketten verschiedener Prozess-schritte in einer hochinteg-rierten Fertigungszelle.

Einfache Steuerung

Ausgestattet mit einer ei-genen Steuerung, ist der En-gel e-pic-Roboter für Maschi-nen unabhängig von der Marke geeignet, ohne dass spezifische Anpassungen vorgenommen wer-den müssen. Ein separater Stän-

der ist nicht erforderlich, ebenso kein externer Schaltschrank.

Die Robotersteuerung lässt sich über das Touch-Panel intuitiv be-dienen. Nach der Montage auf einer Neu- oder Altmaschine kann der Roboter ohne Programmierkennt-nisse sofort in Betrieb genommen werden. Die Steuerung rechnet die rotatorische Bewegung des Robo-ter-Schwenkarms in eine lineare Be-wegung um.

Ausgelegt ist e-pic für die hori-zontale und vertikale Entnahme und das Handling von kleinen Teilen und Angüssen bis zu einem Manipulationsgewicht von 2 kg.

Leicht integrierbar

In Kombination mit einer Engel Spritzgießmaschine lässt sich der Roboter in die CC300 Maschinen-steuerung sehr einfach integrie-ren. Roboter und Maschine greifen

dann auf eine gemeinsame Daten-basis zu, was die Prozesssicherheit und den Bedienkomfort erhöht und zu effizienzoptimierten Produkti-onsabläufen führt.

Entsprechend dem Trend zu im-mer kompakteren Zellen lässt sich e-pic platzsparend in die erwei-terte Schutzumhausung der Ma-schine integrieren.

www.engelglobal.com

Frankfurt/Wien. Industrie 4.0 steht derzeit auf der Agenda der Unter-nehmen ganz weit oben. Laut einer aktuellen Umfrage von Pwc und Strategy& wollen allein die deut-schen Industriebetriebe in den kommenden fünf Jahren jeweils

durchschnittlich 3,3% ihrer Um-sätze in die Digitalisierung ihrer Supply Chains investieren. Das entspricht mehr als 40 Mrd. Euro jährlich.

Ein Aufwand, der sich nach Mei-nung der befragten Unternehmen rechnen wird. Erwartet wird eine Effizienzsteigerung von 3,3% pro Jahr bei gleichzeitig 2,6% weniger Kosten.

Ökonomie & Ökologie

„Gleichzeitig ergeben sich aber auch wichtige qualitative Vorteile: Unternehmen, die ihre Prozesse weitgehend digitalisieren, können ihre Produktion und Logistik bes-ser steuern. Sie sind in der Lage, flexibel auf Veränderungen zu re-

agieren und besser auf die Wün-sche ihrer Kunden einzugehen. Außerdem werden wertvolle Res-sourcen schonender eingesetzt“, so Reinhard Geissbauer, Partner bei PwC im Bereich Management Consulting.

Industrie 4.0 geht aber noch über die Digitalisierung von Prozessen und Wertschöpfungsketten hinaus; Unternehmen bauen gleichzeitig ihr Angebot an vernetzten Pro-dukten und Dienstleistungen stark aus. Drei von zehn der Befragtem haben ihr Produkt- und Servicean-gebot bereits weitgehend digitali-siert. Bis 2020 wird dieser Anteil bei knapp 80% liegen.

„Beispiele für digitalisierte Pro-dukte und Services finden sich in allen Branchen: Der Maschinen-

und Anlagenbau setzt auf Sen-soren, die für eine optimale und präventive Wartung von Maschi-nen und Anlagen sorgen“, erläutert Geissbauer.

Dank solcher digitaler Produkte und Services wird, so haben die Studienautoren errechnet, die deutsche Wirtschaft jährlich zu-sätzlich 30 Mrd. Euro erwirtschaf-ten können.

Österreichische Projekte

Vergleichbare Zahlen zu Öster-reich gibt es derzeit nicht, aber auch die heimischen Unternehmen und Institutionen arbeiten schon eifrig an der Realisierung der in-telligenten Fabrik.

Mit einer 250 Mio. Euro-För-

derung des bmvit richtet die TU-Wien mit Partnern aus der In-dustrie – darunter KBA Mödling, Becom Electronics, SAG-Salzburg Aluminium Gruppe, SAP Öster-reich, Schäffler und Siemens Aus-tria – eine Pilotfabrik ein.

Eine Gruppe rund um den Intra-logistiker Knapp forscht im Pro-jekt Assist 4.0 an der Integration von Datenbrillen & Co in die Pro-duktion, Infineon Austria richtet im Zuge der 290 Mio. Euro teuren Erweiterung des Villacher Werks einen „Pilotraum Industrie 4.0“. Und auch AT&S realisiert in dem derzeit in Bau befindlichen Werk in China (investiert wurden bisher rund 163 Mio. Euro) bereits Pro-duktions-Konzepte von morgen.

www.pwc.de

kommentar

TÜV-Pickerl für Innovationen

britta biron

Die Jury des heurigen TÜV-Wissenschafts-preises hatte es nicht

leicht. Denn alle eingereichten Arbeiten zeigten ein hohes Niveau.

In der Kategorie „Wissen-schaftliche Arbeiten an Univer-sitäten und Fachhochschulen” wurden Thomas Ring von der TU Wien für die Dissertation „Experimentelle Charakterisie-rung und Modellierung von Be-ton bei hohen Temperaturen” und Gernot Nischler von der TU Graz für die Doktorarbeit „Zukunftsorientierte elektri-zitätswirtschaftliche Netzent-wicklung” ausgezeichnet.

Schüler der TGM gewannen mit einer LED-Hochleistungs-platine zur Erzeugung zylin-derförmiger Bilder, das Team der Bombardier Transportati-on Austria mit einem innova-tiven Fahrerassistenzsystem für Straßen- und Stadtbahnen, und Oliver Cencic und Johann Fellner von der TU Wien wur-den für ihre Software „Bioma” zur Online-Bestimmung der Müllzusammensetzung aus-gezeichnet.

Carina Gallien und Stefan Leber konnten sich das mit 500 Euro monatlich dotierte TÜV-Wissenschaftsstipendium sichern.

Wir gratulieren allen Ge-winnern herzlich, aber auch dem TÜV, der mit dem neuen Programm „TÜV Austria Kids“ sein Engagement zur Förde-rung des Forschungsnach-wuchses noch ausgebaut hat.

50 – industrialtechnology cover Freitag, 31. Oktober 2014

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e-pic lässt sich platz sparend in die Schutz umhausung der Maschine integrieren.

FAcc Koop in China

Wachstum

Ried/Peking. FACC wird das AVIC-Tochterunternehmen Fes-her Aviation Components künf-tig bei der Industrialisierung und Fertigung der Kabinen für zivile Flugzeuge für den chine-sischen Markt beraten.

Innerhalb der nächsten Jah-re will der OÖ Luftfahrtspezi-alist noch weitere Projekte von Österreich nach China verlagern; das sichere einerseits mittel- bis langfristig eine positive Ertrags-lage des Unternehmens ab und würde zudem andererseits Ka-pazität für weiteres Wachstum am österreichischen Standort schaffen. www.facc.at

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britta biron

Aktuelle Studie Allein die deutschen Unternehmen lassen sich Industrie 4.0 jährlich 40 Milliarden Euro kosten

Industrie investiert stark in die intelligente ZukunftBis 2020 wollen 80% der befragten Betriebe ihre Supply Chains komplett digitalisiert haben.

Die Industrie verspricht sich viel von intelligenten Wertschöpfungsketten und vernetzten Produkte sowie Services.

engel Austria Innovative Kinematik macht den e-pic-Roboter besonders schnell, platzsparend und energieeffizient

Pick and Place von kleinen Spritzgussteilen

„Wir sehen einen stei-

genden Bedarf nach

flexiblen und zugleich

standardisierten Ro-

botern für einfache

Handlingaufgaben.“

stefan engleder techn. gf engel austria

„Die Digitalisierung

der kompletten Wert-

schöpfungskette bringt

hohen quantitativen

Nutzen sowie qualita-

tive Vorteile.“

reinhard geissbauer Partner bei Pwc

Vertrag zwischen FACC und AVIC wurde vor Kurzem unterzeichnet.

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Nenzing. Der forcierte Ausbau von Offshore-Windanlagen, Förder-plattformen und Häfen lässt der-zeit das Geschäft mit maritimen Kränen brummen.

„Wir bewegen uns über alle Pro-duktbereiche hinweg auf einem stabil hohen Niveau. Derzeit sticht vor allem der Geschäftsbereich Hafenmobilkrane hervor. In die-

sem Segment sind wir bereits seit vielen Jahren Marktführer und konnten unsere gute Marktposi-tion auch heuer weiter festigen”, so Wolfgang Pfister, Sprecher der Geschäftsleitung von Liebherr Nenzing, dem Zentrum der mariti-men Sparte des Kran- und Maschi-nenherstellers.

Steigende Nachfrage

So hat heuer etwa eine Einkaufs-genossenschaft algerischer Ha-fenbetreiber 20 Liebherr-Hafen-mobilkrane geordert; ein weiterer Großauftrag der jüngsten Vergan-genheit war die Lieferung von 40 Schiffskranen an das südkorea-nische Unternehmen Daewoo Ship-building & Marine Engineering.

Aufgrund der regen Nachfrage wird kräftig investiert. Im Vorjahr wurde ein neues Verrwaltungsge-bäude errichtet, derzeit entsteht um 15 Mio. € ein neues Instand-haltungszentrum, dessen Rohbau bereits fertig ist, sowie ein Besu-cherzentrum. Zudem wurden auch die beiden weiteren Standorte der Sparte in Rostock und Killarney

ausgebaut und eine neue Ver-kaufs- und Serviceniederlassung in Miami eingerichtet.

Neuorgansisation

Schöne Zuwächse konnte die Niederlassung in Nenzing auch im Sektor Baumaschinen verzeichnen, der künftig stärker in den Mittel-punkt rücken wird.

„Das 2003 gegründete Rosto-cker Werk, in dem ausschließlich maritime Krane gefertigt werden, hat stark zum enormen Umsatz- zuwachs in dieser Sparte beigetra-gen. Um beiden Produktbereichen – den maritimen Kranen wie auch den Baumaschinen – weiteres Wachstum zu ermöglichen, war ei-ne Fokussierung an beiden Stand-orten nötig. Aufgrund der direkten Seeanbindung in Rostock ist es sinnvoll, die Entwicklung, Ferti-gung sowie den Vertrieb- und Ser-vice von maritimen Kranen dort zu konzentrieren, während in Nenzing die Spezialisierung auf Baumaschi-nen erfolgt. Auf diese Weise ist ei-ne nachhaltige Weiterentwicklung beider Standorte und eine optimale Positionierung des Unternehmens im globalen Wettbewerb möglich”, erläutert Pfister die Details zur seit 2012 laufenden Neustrukturierung der Geschäftsbereiche.

Gegenwärtig werden die Ver-triebs- und Konstruktionskapazi-täten in Rostock ausgebaut.

www.liebherr.com

innovation & unternehmen industrialtechnology – 51Freitag, 31. Oktober 2014

Liebherr Starke Nachfrage zu Lande und am Meer

investition in expansion

herbert strasser

Werksausbau und Neuorganisition der Bereiche.

Das Werk in Rostock erhält mehr Kompetenz im maritimen Sektor.

Motion

Automation

I/O

IPC

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G |

www.beckhoff.atSetzt weltweit Standards: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff. Als Spezialist für offene Automatisierungssysteme bietet Beckhoff Komponenten für die Bereiche IPC, I/O, Motion und Automation an, die einzeln oder im Verbund als präzise aufeinander abgestimmtes Steuerungssystem fungieren. Die „New Automation Technology“ von Beckhoff steht für universelle Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen. Die Unternehmenspräsenz in über 60 Ländern gewähr-leistet weltweit eine kontinuierliche Betreuung.

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Das Werk in Nenzing verlagert seinen Schwerpunkt auf den Baumaschinen-Sektor.

„Sowohl der Bereich

der maritimen Krane

als auch der Bau­

maschinenbereich

ist sehr erfolgreich

gewachsen.“

wolfgang pfister, sprecher der geschäftsleitung

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Berlin. Um das Ziel einer 50%igen Lärmreduzierung auf der Bahn bis 2020 zu erreichen, muss – so die Vorgabe der Deutschen Bundesre-gierung – bereits bis 2016 die Hälf-te der Güterwagen mit „Flüster-bremsen“ ausgerüstet sein.

„90.000 Güterwagen innerhalb von zwei Jahren umzurüsten oder zu ersetzen, ist unmöglich”, gibt Jürgen Tuscher, Geschäftsführer

des Verbandes Güterwagenhalter (VPI), zu bedenken. „Weder stehen ausreichend Neubaukapazitäten zur Verfügung, noch sind für die Umrüstung genügend Flüsterbrem-sen, deren Produktion ja erst ange-laufen ist, am Markt erhältlich.“

Im Hinblick auf die wirtschaft-lichen Auswirkungen der von der Deutschen Bundesregierung in Erwägung gezogenen Maßnahmen

wie etwa Tempolimits oder Nach-fahrverbote hat der VPI gemein-sam mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und dem Bundesverband der Deut-schen Industrie eine wissenschaft-liche Studie erstellen lassen.

Hohe Kosten, wenig Nutzen

Diese zeigt, dass schon eine Temporeduzierung auf 70 km/h die Transportkosten um 10% bzw. 400 Mio. Euro €, die Transportzeiten um rund 25% verlängern und das Transportaufkommen um 30% sen-ken würde.

„Die restriktiven Vorgaben der Bundesregierung führen zu gerin-geren Erträgen. Durch diese feh-lenden Finanzmittel wird das Um-rüstungsziel im Jahr 2020 gefähr-det”, ist Tuscher überzeugt.

Noch dazu wären die positiven Effekte gering: Die Lärmbelastung würde durch ein Tempolimit näm-lich nur um 3,4 Dezibel sinken, was ganz knapp über dem für das menschliche Ohr wahrnehm-baren Unterschied von 3 Dezibel liegt.

Ein komplettes Nachtfahrverbot wäre für die Branche sogar exis-tenzbedrohend.

Dazu Dieter Schweer, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung: Viele Rohstoffe müssen nachts

transportiert werden, damit sie frühmorgens pünktlich in den Pro-duktionsstätten sind. Fahrverbote oder Tempolimits in der Nacht würden etliche zentrale Logistik-ketten gefährden.” www.bdi.eu

52 – industrialtechnology transport & logistik Freitag, 31. Oktober 2014

Europas modernste GüterwagenwerkstattBremen. Vor Kurzem hat die BLG RailTec in Falkenberg/ Elster eine der modernsten Güterwagenwerkstätten Euro-pas in Betrieb genommen.

Angeboten werden hier prä-ventive Instandhaltung an Güterwagen, Rangierverkehr, Zugbildung sowie Revisions-arbeiten an Güterwagen gemäß der Eisenbahnbetriebsordnung. Diese werden nicht nur für die eigenen Waggons, sondern auch für andere Waggonhalter angeboten. Dafür beschäftigt die BLG RailTec am Standort Falkenberg 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. www.blg.de

Investition in den Systemverkehr

Wien. Mit 6.000 neuen Ladege-fäßen investiert DB Schenker in den Ausbau der Qualität der europäischen Systemverkehre. Die bisherigen Wechselbrü-cken werden teilweise durch neue ersetzt, sodass zukünftig nur noch durchgängig doppel-stöckiges Beladen erfolgt. Dadurch wird die Ladungs-sicherheit erhöht, das Be- und Entladen im Terminal wird einfacher.

Die neuen Behälter, die von der Firma Krone geliefert wer-den, haben eine glatte Ober-fläche und abgerundete Kanten. Diese Bauweise trägt dazu bei, den Kraftstoffverbrauch und damit den CO2-Ausstoß zu verringern. Rund ein Liter Diesel kann so auf 100 km ge-spart werden. www.dbschenker.at

Landsberg liefert 100.000. Stapler aus

Hamburg/Halle. Im Jungheinrich-Werk Landsberg bei Halle lief vor Kurzem das 100.000. Fahrzeug vom Band. Der Deichsel-Gabelhubwagen vom Typ EJE 118 ist für die Jungheinrich-Niederlassung in Polen bestimmt. Zurzeit werden in Landsberg pro Jahr mehr als 20.000 Fahrzeuge produziert. Marc Ehrmann, Leiter des Werks: „Dies geschieht mittels hochmoderner, innovativer und umweltfreundlicher Produkti-onseinrichtungen.“

„Dieses Werk ist eine Er-folgsgeschichte und eine kluge Investition“, so Klaus-Dieter Rosenbach, Vorstand Technik bei Jungheinrich. www.jungheinrich.de

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DB Schenker hat in 6.000 neue Wechselbrücken investiert.

Belegschaft des Jungheinrich-Werks mit dem 100.000sten Fahrzeug.

BVl-analyse Die Logistik ist heute ein wichtiger Impulsgeber der gesamten deutschen Wirtschaft

Vom transportexperten zum prozessoptimierer

Bremen. Zum 31. Deutschen Logis-tik-Kongress, dessen Programm unter dem Motto „Komplexi-tät, Kosten, Kooperation” stand, präsentierte der Bundesverband Logistik einen aktuellen Statusbe-richt zum Komplexitätsmanage-ment in den deutschen Unterneh-men

Wie die Ergebnisse dieser Mit-gliederbefragung zeigt, hat der Wirtschaftsbereich seine Haus-aufgaben erledigt und einen grundlegenden Wandel vollzogen: vom Transportexperten hin zum

Prozessoptimierer und Komplexi-tätsmanager, der den Wandel zur Industrie 4.0 unterstützt und sogar anführt.

Über 70% der Unternehmen aus der Industrie, dem Handel und der Logistikdienstleistung haben bereits konkrete Projekte im Kom-plexitätsmanagement eingeführt; es wird dadurch zum Antrieb und Impulsgeber für Prozessoptimie-rung und Innovation.

Raimund Klinkner, Vorstands-vorsitzender der BVL, spricht des-halb vom „Jahrzehnt der Logistik”:

„Die Logistik als drittgrößter Wirt-schaftsbereich übernimmt zuneh-mend die Rolle des Innovations-treibers für Handel, Industrie und Dienstleistung.”

Neue IT-Lösungen

Zu den konkreten Maßnahmen zählen die Befragten vor allem die Implementierung neuer IT-Lösungen (72,78%), die Koordina-tion der Prozesse unter den Abtei-lungen (36,11%) und die Material-wirtschaft (31,94%).

Da die Leistungen und Prozesse in der Logistik immer komplexer werden und die Ansprüche der Kunden steigen, stehen bereits weitere Themen des Wirtschafts-

bereichs auf der Agenda: Standar-disierung, die Einführung neuer Managementsysteme und der kon-sequente Aufbau von Mitarbeiter-kompetenzen und Wissensmanage-ment werden die weitere Entwick-lung in Logistik und Supply Chain Management prägen.

In den vergangenen fünf Jahren haben über 70% der Unternehmen Maßnahmen des Komplexitäts-managements eingeführt, um die Logistikprozesse zu überarbeiten. Weiterhin großen Handlungsbe-darf sieht man in IT-Lösungen (49,02%), der Prozesskoordination (48,04%) und der Organisation des Wissensmanagements (28,43%).

Zu der Führungsrolle der Logis-tik in der Informationstechnologie

hat der BVL zudem ein Strategie-papier erarbeitet. Konkret for-dert die BVL unter anderem mehr Rechtssicherheit im internationa-len Kontext, die Schaffung einer „German Cloud”, mehr Investiti-onen in den Ausbau von Daten-netzen, die Standardisierung und Normung voranzutreiben sowie 100 neue Logistiklehrstühle mit IT-Bezug zu schaffen. „Es müsste der zentrale strategische Anspruch der Logistikwirtschaft und -wis-senschaft sein, eine taktgebende Führungsrolle in der Informatik und bei der Entwicklung von Infor-mationstechnologien zu überneh-men”, so BVL-Vorstandsmitglied und einer der Verfasser, Michael ten Hompel. www.bvl.de

britta biron

Effiziente Supply-Chains werden zu wesentlichen Treibern für Wertschöpfung und Innovation.

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BVL-Vorstandsvorsitzender Professor Raimund Klinkner beim 31. Deutschen Logistik-Kongress

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Derzeit sind am Markt auch nicht ausreichend Flüsterbremsen verfügbar.

Überzogene Maßnahmen Tempolimit und Nachtfahrverbot gefährden den gesamten Güterverkehr

Deutsche politik bremst die schiene aus

„Die Logistik als dritt­

größter Wirtschafts­

bereich übernimmt zu­

nehmend die Rolle des

Innovationstreibers.“

raimund klinkner vorst.-vors. der bvl

„Die restriktiven Vor­

gaben führen zu ge­

ringeren Erträgen und

damit auch zu einer

Gefährung das Um­

rüstziels 2020.“

Jürgen tuscher, vPi-gF

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Freitag, 31. Oktober 2014

Intralogistik-Ausbau beim deutschen Modelabel Steirischer Gesamtlösungsanbieter KNAPP erhielt den Zuschlag für rund 12 Mio. €

Lagerautomation für Marc Cain

Hart bei Graz . Marc Cain, 1973 von Helmut Schlotterer gegründet, ist heute eine weltweit bekannte Premium-Marke für Damenmode mit eigenem Produktionsanteil in Deutschland. Das Unterneh-men beschäftigt über 800 Mitar-beiter allein in Deutschland und erreichte 2013 ein Umsatzvolu-men von 253 Mio. €. 177 Marc Cain-Stores, 287 Shop-in-Stores, 472 Depotkunden und weitere 1.001 gehobene Fachhandels-geschäfte in 59 Ländern charak-terisieren die selektive Distribu-tionsstrategie.

Aufgrund der guten Auftrags-lage entschied sich Marc Cain für eine Erweiterung seiner

Kapazitäten in Produktion und Logistik – mit im Boot ist der Intra-logistikprofi KNAPP.

Start in die Logistik-Zukunft

Um die Marke Marc Cain wei-ter zu stärken und Kunden sowohl im B2B- als auch B2C-Bereich ei-nen einzigartigen Lieferservice zu bieten, investiert das baden-württ-embergische Unternehmen rund 34 Mio. € in die Logistik-Zukunft von Marc Cain.

In Bodelshausen – in der Nähe von Tübingen, dem Stammsitz des Unternehmens – entsteht derzeit das neue Logistik-Center. Das Ge-bäude, ein weißer Design-Komplex

mit Glas-Elementen, fügt sich in den bestehenden Campus harmo-nisch ein.

Sämtliche am Projekt beteiligte Unternehmen stammen aus der Region. Nur bei der Wahl des Intra-logistik-Anbieters ging man über die regionalen Grenzen hinaus: Die KNAPP AG erhielt den Zuschlag in Höhe von 12 Mio. €.

Maßgeschneiderte Logistik

Für die Modebranche bietet die KNAPP-Gruppe ein optimales Lösungsportfolio – sowohl für Hänge- als auch Liegeware. Die Anforderungen an die liegend oder hängend gelagerten Artikel werden

vom automatischen Lagersystem OSR Shuttle (OSR steht dabei für Order Storage and Retrieval) und dem Dürkopp-Rolladapter per-fekt abgedeckt; das belegen zahl-reiche Referenzen. So setzen u.a. auch die Labels Olymp und Brax oder C&A auf die Lagerlogistik-Lösungen der KNAPP-Gruppe.

Automatisierte Lagerwelt

KNAPP bietet intralogistische Gesamtlösungen aus einer Hand, von der Konzeption über die Ferti-gung und Installation bis zur um-fassenden Nachbetreuung.

Dabei konzentriert sich das Un-ternehmen auf die Branchen Phar-

ma, Fashion, General Retail & Lifestyle, Food Retail sowie Tools & Spares.

KNAPP automatisiert in Lager-bereichen, wo es sinnvoll ist, und stellt in den anderen Bereichen den Lagermitarbeitern Technolo-gien unterstützend zur Seite. Bei allen Logistiklösungen mit einer Mensch-Maschine-Interaktion stehen einfache Bedienung, er-gonomisches und fehlerfreies Arbeiten im Vordergrund.

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Internationales Modeunternehmen investiert in seine Logistik; Lagerautomationslösung wird von der KNAPP AG geliefert.

Bekenntnis von Marc Cain zum deutschen Stammsitz: das neue Logistik-Center in Bodelshausen (Baden-Württemberg).

Die internationale Modemarke Marc Cain investiert in ihre Logistikprozesse – mit an Bord: die steirische KNAPP AG.

Mensch-Maschine-Interaktion: KNAPP achtet bei seinen intralogistischen Gesamtlösungen auch auf ergonomische Arbeitsplatzbedingungen.

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Multimodales Netz bis Japan erweitert

Bonn. DHL Global Forwarding, Freight hat seinen multimoda-len Service erweitert und Japan an die bestehende Schienen-lösung zwischen China und Europa angebunden. Durch den kombinierten Verkehr auf Straße, Schiene und See steht Kunden in Europa und Japan nun ein nahtloser Linienservice zur Verfügung.

„Die verschiedenen Trans-portmittel können gezielt auf die logistischen Anforderungen und Kapazitäten gebucht wer-den – vom Einzelcontainer bis zum ganzen Güterzug“, erläu-tert Amadou Diallo, CEO DHL Freight.

Verglichen mit reiner See-fracht, verringern sich die Lieferzeiten auf rund 10 bis 21 Tage. Im Vergleich zur Luftfracht fallen bis zu 85% weniger Kosten an und die Ein sparung bei den CO2-Emis-sionen liegt bei rund 90%. www.dhl.de

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Der kombinierte Verkehr spart Kos-ten, Zeit und CO2-Emissionen.

cubeXX von still Intelligentes Multifunktionsfahrzeug mit Mensch-Maschine-Schnittstelle für die Industrie 4.0

interaktiver lagerroboterHamburg. Auf der diesjährigen Ce-MAT stellte Still erstmals einen funktionstüchtigen Prototyp vor, der die Anforderungsprofile von Routenzug, Niederhubwagen, Hochhubwagen, Kommissionierer,

Doppelstock und Gabelstapler in einem Gerät vereint. Auf dem Deut-schen Logistik-Kongress wurde jetzt das weiterentwickelte Modell vorgestellt.

Durch das offene und weiterent-wickelte Robotiksystem RACK (Ro-botic Application Construction Kit) und verbesserte Sensor- und Scan-nertechnologie geht der cubeXX den nächsten Schritt in Richtung flexibler Automatisierung und wird zum interaktiven Roboter,

da er seine direkte Umgebung nun auch auswerten und auf Hinder-nisse und unerwartete Ereignisse besser reagieren kann.

Flexibles Reagieren

„Durch die Neuerungen wird der cubeXX hard- und softwareseitig in der Lage sein, flexibel auf Si-tuationen zu reagieren und sich anzupassen, um so zum Beispiel Paletten wirklich dort aufzuneh-

men wo sie liegen und nicht dort, wo sie hätten liegen sollen“, erklärt Matthias Klug, Leiter der Still- Unternehmenskommunikation.

Zwischen den Lastgabeln wurde ein neuer, extrem kompakter de-tektierender Laserscanner instal-liert. Damit erfasst der cubeXX auch dynamische Hindernisse präzise und kann entsprechend navigieren, indem er zum Beispiel die Fahrtrichtung ändert oder die Geschwindigkeit reduziert.

„Die Industrie 4.0 stellt Sensoren vor neue Herausforderungen. Da-mit Maschinen mit Maschinen kommunizieren können, müssen Sensoren vor allem eines sein: in-telligent“, erklärt Nicola Magrone, Vertriebsleiterin vom Realisie-rungspartner Sick.

Vernetzte Kommunikation

Dabei sieht Sick die Sensoren aber nicht nur als Datenlieferant für die intelligente Fabrik, sondern sie sollen auch direkt mit anderen Bereichen der Maschine – z.B. der Steuerung –, aber auch mit Cloud-Strukturen kommunizieren.

Für den flexiblen Einsatz gan-zer cubeXX-Flotten in größeren Lägern zeigte Still alternativ zum vollen Systemzugriff über das iPad auch die Steuerung über ein neues universelles Smart Device in der Größe eines Bierdeckels.

Mit dem vom Fraunhofer IML entwickelten Coaster, der ers-ten mobilen industrietauglichen Mensch-Maschine-Schnittstel-le für die Industrie 4.0, soll der cubeXX möglichst einfach und kostengünstig bedient werden. Die auf dem Coaster installierte App, die ebenfalls mit dem Fraunhofer IML entwickelt wurde, kommu-niziert sowohl mit dem Lagerver-waltungssystem als auch mit dem Robotiksystem des cubeXX.

www.still.de www.sick.com

herbert strasser

Neue Sensor- und Scannertechnologien für die dynamische und räumliche Wahrnehmung.©

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cubeXX erfasst räumliche Konturen und Hindernisse auch während der Fahrt.

„Durch die Neue-

rungen wird cubeXX

hard- und software-

seitig in der Lage sein,

flexibel auf Situationen

zu reagieren.“

Matthias Klug, still

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Großauftrag für Andritz aus Finnland

Graz. Das finnische Energiever-sorgungsunternehmen Riikin-voima Oy hat bei Andritz ein Müllheizkraftwerks für Lep- pävirta bestellt. Der Auftrag umfasst einen zirkulierenden Wirbelschichtkessel, Systeme zur Aufbereitung von Ersatz-brennstoffen und zur Rauch-gasreinigung, eine Dampftur-bine sowie elektrische Aus-stattung, Automatisierung und Hilfssysteme.

Die neue Anlage ist für die jährliche Aufbereitung von 145.000 t Abfall konzipiert, der von acht lokalen Abfallentsor-gungsunternehmen geliefert wird. Die Auslegungskapazität beträgt 16 Megawatt für Strom und 38 Megawatt für Fernwär-me. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2016 geplant. www.andritz.com

Energie Steiermark übernimmt E1Graz. Die Energie Steiermark hat das private Grazer Unter-nehmen E1 Pfund übernom-men. Das Unternehmen erwirt-schaftete zuletzt mit rund 50 Mitarbeitern einen Jahresum-satz von 4,6 Mio. € und zählt zu den führenden Spezialisten in den Bereichen Elektro, Heizung-Klima-Lüftung, Pho-tovoltaik sowie Wartung und Service.

Alfred Pfund, der E1 vor rund 40 Jahren gegründet hat, bleibt Geschäftsführer. www.e-steiermark.com

SMS Siemag erhielt Auftrag aus Schweden

Hilchenbach. Der schwedische Stahlhersteller SSAB Luleå hat SMS Siemag den Auftrag für die Modernisierung des Kon-verterstahlwerks und der zuge-hörigen Umwelttechnik erteilt. Ziel von SSAB ist es, sowohl die Kapazität der Konverter zu er-höhen als auch die hohen Um-weltstandards zu erreichen.

„Mit der Technologie von SMS Siemag bleiben wir Vor-reiter beim Umweltschutz; das ist die Anforderung der schwe-dischen Regierung und die erfüllen wir gern”, so Gerhard Böttcher, Projektmanager Kon-verterstahlwerk SSAB Luleå. Durchgeführt wird der kom-plette Umbau während eines geplanten Werksstillstands im Sommer 2015. www.sms-group.com

Wien/New York. Der 2005 gegründete US-amerikanische Energieversor-ger ContourGlobal verstärkt sein Engagement in Europa und über-nimmt von Raiffeisen Holding NÖ-Wien-Tochter Renergie und der Raiffeisen Leasing-Tocher REE acht Windparks Österreich sowie Solarenergieanlagen in Tschechien und der Slowakei.

Zusätzlich zum aktuell betrie-benen Portfolio wird ContourGlo-

bal weitere Ausbaumöglichkeiten und den Ersatz von Altanlagen in Österreich verfolgen.

Headquarter in Wien

„Unsere Europa-Expansion ist Teil einer über bald zehn Jahre kontinuierlich verfolgten Strategie. Gerade Österreich ist ein gut ent-wickelter und sicherer Markt. Wir blicken bei unseren Aktivitäten in

Zentraleuropa auf teils jahrelan-ge erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem österreichischen Ban-kensektor und mit Consultingun-ternehmen zurück”, so Joseph C. Brandt, Präsident und CEO von ContourGlobal. „Die strategisch gute Lage von Wien, Österreich als wirtschaftsfreundlicher und rechtssicherer Standort und un-sere positiven Erfahrungen mit heimischen Partnern sind für uns ausschlaggebend, unser neues Europa-Headquarter in Wien zu eröffnen.“

Wachstumsstrategie

Alexander Schmidecker, CEO von Raiffeisen-Leasing: „Mit Con-tourGlobal verkaufen wir unsere profitablen Wind- und Photovol-taikanlagen an ein erfahrenes, in-ternationales Energieerzeugungs-unternehmen, das über das nötige Know-how und die Unternehmens-größe verfügt, um unsere Anlagen erfolgreich weiterzuführen und zu entwickeln. Die Finanzierung von Energieprojekten mittels Lea-sing wird auch in Zukunft Teil des

Produktportfolios der Raiffeisen- Leasing bleiben.”

ContourGlobal betreibt derzeit 40 Kraftwerke in 20 Ländern; die Gesamtkapazität inklusive der in

Bau befindlichen Anlagen liegt bei 4.000 MW Leistung. Rund ein Drit-tel des Gesamtvolumens stammt aus Erneuerbaren Energien.

www.contourglobal.com www.rhnoew.at

Köln. Rohstoffe stellen in vielen Industriebereichen einen wesent-lichen Budgetfaktor dar, und dem Wissen um mögliche Risken in Zusammenhang mit der Rohstoff-beschaffung kommt ebenfalls eine Schlüsselrolle zu; dennoch wird diesem Bereich, wie die jährliche Rohstoffstudie von Inverto in Zu-sammenarbeit mit dem Handels-blatt zeigt, in vielen Unternehmen zu wenig Bedeutung geschenkt. Mittlerweile sogar noch weniger

Einfluss des Preises sinkt

Während 2011 noch 91% der Be-fragten den Einfluss von Rohstoff-preisen als relevant für das Ge-schäftsergebnis einschätzten, ran-gieren Rohstoffpreise (60%) dieses Jahr nur noch hinter dem Faktor Wettbewerb (61%) auf Platz 2 der externen Kernfaktoren.

„Der stetige Rückgang in den vergangenen Jahren zeigt, dass sich die Rohstoffpreise nach den starken Preisanstiegen als Folge der Wirtschaftskrise 2008/2009 wieder etwas eingependelt haben”, so Lars-Peter Häfele, Principal von Inverto und Leiter des Competence Centers Raw Materials.

Seltene Erden & Energie

Seltene Erden sind weiterhin die Rohstoffe, bei denen die meisten Befragten mit Versorgungspro-blemen rechnen. Hier spielen die verschärften Rahmenbedingungen (Dodd Frank Act/ EU-Gesetzesent-wurf) eine Rolle, da diese eine to-tale Transparenz der Supply Chain vorschreiben und die Auswahl der Bezugsquellen einschränken.

Auch für Energierohstoffe wird weiterhin mit Risiken gerechnet.

Der Konflikt in der Ukraine und die damit verbundenen Umstim-migkeiten mit Russland sind hier ein starker Faktor, aber auch die instabile Lage im Nahen und Mitt-leren Osten.

Die nach Meinung der Befragten wahrscheinlichsten Auswirkungen dieser Konflikte sind Preiserhö-hungen (65%), steigende Preisvola-tilität (64%) und Versorgungseng-pässe (39%). 28% rechnen mit poli-tische Beschränkungen, wie Zöllen oder Exportkontingenten.

Deutlich zugenommen – näm-lich von 29 auf 40% – hat seit dem Vorjahr die Meinung, dass aus-schließlich in Europa produzieren-de Unternehmen langfristig einen Standortnachteil hinsichtlich einer gesicherten Rohstoffversorgung haben werden.

Gegenmaßnahmen

Die Studie untersucht auch, wie sich die Unternehmen gegen die-se Risiken absichern. Dual Sour-cing- Strategien (54%) sowie die Überwachung von Lieferanten (45%) sind die von den Befragten

am häufigsten angewandten Maß-nahmen. Sicherheitsbestände hal-ten 39% der Unternehmen, auf die Überwachung relevanter Regionen setzt knapp ein Drittel, etwa eben-so viele reduzieren das Beschaf-fungsvolumen aus diesen Ländern.

Ungenutztes Potenzial

Insgesamt zeigt sich, dass gera-de Maßnahmen zur Reduktion des Rohstoffeinsatzes nur teilweise eingesetzt werden, obwohl sie als geeignet angesehen werden. Bei-spielsweise halten 54% der Teil-nehmer eine Materialsubstitution für ein geeignetes Instrument zur Risikominimierung, aber lediglich 28% setzen es auch tatsächlich um.

Der Grund dafür liegt, so Häfe-le daran, dass „diese Maßnahmen ein hohes Maß an Zusammenarbeit zwischen Einkauf, Entwicklung,

Produktion und Vertrieb erfor-dern. Diese sowie die technische Komplexität einer Spezifikations-anpassung führen oft dazu, dass zum Teil riesige Einsparpotenzial nicht ausgeschöpft werden.”

Schulungen & Trainings

Inverto liefert aber mit der Stu-dien nicht nur interessante Fakten, sondern bietet zudem mit Schu-lungen und Trainings auch prak-tische Hilfestellung für die Opti-mierungg des Rohstoffeinkaufs.

Vermittelt werden theoretische Grundlagen des Verhandlungspro-zesses; auch die speziell auf den Rohstoffeinkauf zugeschnitte Be-schaffungshebel werden detailliert erörtert. Zudem werden auch die verschiedenen Möglichkeiten zur Absicherung von Rohstoffrisiken erläutert. www.inverto.com

54 – industrialtechnology energie & ressourcen Freitag, 31. Oktober 2014

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Finnisches Müllheizkraftwerk mit österreichischer Technologie.

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Modernierung bringt mehr Kapazität und sichert hohe Umweltziele.

inverto-studie Rohstoffpreis- und Versorgungsrisiken werden trotz zunehmender Relevanz noch unterschätzt

rohstoffmanagement ist noch unzureichend

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Maßnahmen zur Rohstoffreduktion und -substitution spielen noch eine untergeordnete Rolle.

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Josef C. Brandt, Präsident und CEO des US-Energieerzeugers ContourGlobal.

contourglobal Österreich spielt bei Europaexpansion des US-Energieversorgers eine wichtige Rolle

Übernahme von insgesamt acht Windparks

„Insgesamt zeigt sich,

dass alle Maßnahmen

zur Reduktion des

Rohstoffeinsatzes nur

teilweise eingesetzt

werden.“

lars-peter häfele, inverto

„Unsere Europa-

Expansion ist Teil der

langjährigen Strategie,

und gerade Österreich

ist ein gut entwickelter

und sicherer Markt.“

joseph c. brandt ceo contour global