industrial 2301
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industrialtechnology
www.vsl.atTel: +43 2236 615 72 0
Verpackung - Koffer - Flightcase
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Wien. Noch bis zum 1. Februar läuft die Einreichfrist für den TÜV-Wissenschaftspreis (im Bild: TÜV-CEO Stefan Haas). Bewerben können sich Studie-rende an Technischen Hoch-schulen, die eine Forschungs-arbeit, Diplomarbeit oder Dissertation im Bereich der Technischen Wissenschaften durchführen.
Bezogen werden kann die Förderung von 500 Euro pro Monat für einen Zeitraum von sechs bis 36 Monaten. Die Entscheidung trifft eine Aus-wahlkommission mithilfe von externen Fachgutachten inner-halb von drei Monaten. www.tuv.de
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München. KraussMaffei stärkt seine Kompetenz im Interior-Trim der Reaktionstechnik durch eine Partnerschaft mit der 3Con Anlagenbau GmbH. „Dadurch können wir unseren Kunden auch die Technologien Kaschieren, Umbugen und Thermoformen anbieten“, er-klärt Nicolas Beyl, President des Segments Reaktionstech-nik der KraussMaffei Gruppe (Bild li. mit 3Con-Gründer Hannes Auer).
Zum Produktportfolio von 3Con zählen das Press- und Vakuumkaschieren, das Umbugen, vier Füge- und Niettechnologien, das Stan-zen im Verbund mit anderen Technologien, Montagelinien mit Anti-Knarz- und Clipappli-kationen sowie das Heißluft-schneiden. Jüngste Innovation ist das ESL-Verfahren, das Materialeinsparungen von bis zu 50% ermöglicht. www. kraussmaffeigroup.com
wenig antriebskraft
Globale Maschinenbaubranche zeigt weiter kein nachhaltiges Wachstum Seite 55
Umwelttechnik-treff
TerraTec und enertec zeigen Trends bei Energiegewinnung & Recycling Seite 56
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Wien. Das einheitliche europäische Patentgericht bekommt eine loka-le Kammer in Österreich. Das hat der Ministerrat am Dienstag auf Antrag von Technologieminis- ter Alois Stöger beschlossen. Für Stöger geht es darum, heimischen Unternehmen die besten Rahmen-bedingungen für das künftige ein-heitliche EU-Patent zu bieten, da damit Verfahren im Land und in der Landessprache geführt wer-den. Das spart viel Aufwand und Kosten, zudem sichert es den In-novationsstandort mit Know-how im Bereich spezialisierter Rechts-dienstleistungen.
www.bmvit.gv.at
Europapatent Österreich erhält eine lokale Kammer
Einheitliches Patentgericht
Eingerichtet wird die lokale Kammer am Österreichischen Patentamt in Wien.
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Wien. Reinhard Just, seit 2004 Vor-standsmitglied von DB Schenker Österreich, wird sein Mandat mit 1. April 2015 zurücklegen und in den Ruhestand treten, dem Unter-nehmen aber als Berater weiterhin zur Verfügung stehen. Just leiste-te einen wesentlichen Beitrag zur Prozessoptimierung im Segment Landverkehr.
Die Verantwortung über den Be-reich Landverkehr übernimmt ab 1. April Helmut Schweighofer, Kurt Leidinger übernimmt im Gegenzug zusätzlich zu seinen Vorstands-agenden den Geschäftsbereich Luftfracht. www.dbschenker.at
DB Schenker Österreich Vorstand wird neu strukturiert
Schweighofer folgt Just nach
Helmut Schweighofer übernimmt die Verantwortung für den Landverkehr.
„Deutliche Erweiterung unserer Kapazitäten“
VSL-Gruppe „Seit der gründung vor 20 Jahren zeigt unsere umsatzkurve ausnahmslos nach oben“, freut sich gf Michael Lorenz. daher werden heuer Produktionsfläche und Maschinen park weiter ausgebaut. Seite 54
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Düsseldorf. Im Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte ist es hilf-reich, die Gehaltsentwicklung im Auge zu behalten. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut in der Hans-Böckler-Stif-tung hat kürzlich die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage veröffent-licht, die zeigt, dass Techniker im Schnitt 3.780 Euro brutto pro Mo-nat verdienen.
Große zahlen besser
WSI-Tarifexperte Heiner Drib-busch dazu: „Die Daten zeigen al-lerdings erhebliche Einkommens-unterschiede in Abhängigkeit unter anderem von Branche, Betriebs-größe, Berufserfahrung.“
So gilt die Regel, je größer der Arbeitgeber, desto üppiger das Salär. in Betrieben mit über 1.000 Beschäftigten liegt das Durch-schnittseinkommen bei 4.242 Euro, Unternehmen mit weniger als 100 Angestellten zahlen dagegen im Schnitt 3.332 Euro.
Im Branchenranking kommen Chemie, Bio- und Physikotechniker mit 4.085 Euro im Monat finanzi-
ell am besten weg, danach folgen Maschinenbautechniker mit 4.036 Euro und Materialtechniker mit 3.803 Euro. Bautechniker dagegen
müssen sich mit vergleichsweise mageren 3.153 Euro zufrieden-geben.
Generell zeigt sich an der Unter-suchung, dass sich Berufserfah-rung im direkten Wortsinn aus-zahlt. Bei weniger als fünf Jahren
Berufserfahrung beträgt das Mo-natsgehlt durchschnittlich 3.281 Euro und steigt nach 30 Jahren auf rund 4.319 Euro.
Einkommensschere
Auch das Geschlecht spielt – noch immer – eine Rolle: Weib-liche Techniker verdienen deutlich weniger als ihre männlichen Kolle-
gen; im Durchschnitt liegt ihr Ein-kommen mit 3.204 Euro rund 16% unter dem der Männer mit 3.811 Euro, und mit zunehmender Be-rufserfahrung wird die Kluft sogar noch größer.
Klar zeigt sich auch ein Ost-West-Gefälle. Die Gehaltsunter-schiede zwischen Neuen und Alten Bundesländern betragen immerhin 30%. www.boeckler.de
Biedermanndor f. Gestartet als 1-Mann-Betrieb, beschäftigt die VSL-Gruppe heute 45 Mitarbeiter und produziert an zwei Standor-ten eine breite Palette von Mehr-wegverpackungen für Kunden aus den verschiedensten Branchen. medianet hat mit dem Geschäfts-führer Michael Lorenz über die Gründe für den Erfolg und die wei-teren Pläne gesprochen.
medianet: Sie haben Grund, zu-frieden zu sein?Michael Lorenz: Ja, das Unterneh-men wächst kontinuierlich. Grund-sätzlich ist von Anfang an die Umsatzkurve ständig nach oben gegangen. In unserem 20jährigen Bestehen war jedes Jahr ohne Aus-nahme besser als das vorangegan-gene.
medianet: Gab es im Vorjahr wichtige Neuerungen?Lorenz: Ja, hinsichtlich der Ver-triebsexpansion war dies sicher, dass wir mit der Bearbeitung des Schweizer Markts begonnen haben.
medianet: Welche Neuerungen sind für heuer geplant?Lorenz: Expansion bleibt weiter-hin unser klares Ziel. Um die Rah-menbedingungen für künftiges Wachstum zu sichern, erweitern wir derzeit unsere Kapazitäten. So wird die Produktionsfläche von 5.000 auf 10.000 Quadratmeter ver-doppelt und der Maschinenpark um eine vollautomatische Band-säge und eine Fräsanlage ergänzt.
medianet: Gibt es bestimmte Trends in der Verpackungs- branche?Lorenz: Aufgrund des wachsenden ökologischen Bewusstseins steigt die Nachfrage nach Mehrwegver-packungen. Abgesehen davon sind wir aber auch immer auf der Suche nach neuen Produktanwendungen und arbeiten daran, individuelle Kundenverpackungen zu verbes-sern bzw. neue zu entwickeln. Die Produktentwicklung hat bei uns ei-nen hohen Stellenwert, da sie ent-scheidend für das Kaufverhalten unserer Kunden verantwortlich ist.
medianet: Wie sieht es mit dem Trendthema 3D-Druck bzw.
Additive Fertigung aus; ist das eine Technologie, die Ihrer Ansicht nach auch für die Verpackungs-industrie an Bedeutung gewinnen wird?Lorenz: Mit dem Thema sind wir bereits konfrontiert, allerdings noch eher indirekt, da wir zum Teil von unseren Kunden im 3D-Druck gefertigte Prototypen jener Produkte bekommen, für die von uns die Verpackung entwickelt wird. Aber darüber hinaus kann ich mir den künftigen Einsatz von 3D-Druck auch für den einen oder anderen Anwendungsfall in un-serer Produktion durchaus vorstel-
len. Wir hatten vor 15 Jahren auch nicht an einen Schneidplotter oder an eine 3D-Wasserstrahlanlage ge-dacht, und heute gehören sie zum Standard.
medianet: Wie schätzen Sie ge-nerell die Situation der Verpa-ckungsindustrie in Österreich bzw. in Europa ein? Lorenz: Grundsätzlich als sehr gut. Allerdings müssen Maßnah-men gesetzt werden, um die Stand-orte der Sachgüterproduktion im Euro-Raum zu halten. Andernfalls könnten wir einmal das Szenario haben, dass unsere Kunden im Nahbereich nichts mehr zum Ver-packen haben.
medianet: Industrie 4.0 soll ja die Wettbewerbsfähigkeit Europas langfristig sichern. Wie bewerten Sie diesen Plan?Lorenz: Der grundlegende Ansatz ist sicher interessant, allerdings steckt vieles noch in den Kinder-schuhen und es bedarf noch wei-terer Innovationen. Derzeit sind wir von der Umsetzung der Prin-zipien von Industrie 4.0 noch mei-lenweit entfernt. www.vsl.at
54 – industrialtechnology cover Freitag, 23. Jänner 2015
kommentar
Zukunftstechnik bitte warten
britta biron
Dass das Internet der Din-ge kommen wird, daran herrscht kaum ein Zwei-
fel. Unklar ist heute freilich noch, wie schnell. Und wie es aussieht, wird die komplette Digitalisierung der Welt wohl noch ein Weilchen auf sich warten lassen. Denn einer ak-tuellen Umfrage von Accenture unter 1.400 Führungskräften globaler Unternehmen zufolge steht das Thema derzeit noch nicht weit oben auf der Prio-ritätenliste.
Gerade einmal sieben Pro-zent gaben an, jetzt schon über eine umfassende digitale Stra-tegie zu verfügen, der Großteil, nämlich satte 73%, hat bis dato keine konkreten Pläne für das Internet der Dinge.
Die Schuld an dieser Laxheit kann man allerdings nicht allein der Wirtschaft anlasten. Eine Analyse von 20 Schlüs-selvolkswirtschaften zeigt auf, dass viele Länder nur eine unzureichende Basis für die rasche Implementierung des Internet der Dinge bieten. Vorreiter sind die USA, die Schweiz, Skandinavien und die Niederlande.
Am wenigsten Unterstüt-zung erfahren Unternehmen hingegen in Spanien, Italien, Russland, Indien und Brasi-lien.
Schuld sind schwache In-frastrukturen, mangelnde Fähigkeiten und Kenntnisse sowie das Fehlen notwendiger institutioneller Vorausset-zungen.
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Siemens Antrieb
In Schwung
München. Während das derzeit größte mobile Riesenrad der-zeit im mexianischen Puebla für Schwung sorgt, wird in Mün-chen bereits das zweite Giant Wheel vom Typ R80XL gebaut. Antriebe, Elektronik und Auto-matisierungstechnik des fast 80 Meter hohen Giganten werden wieder von Siemens kommen.
Die als fehlersicher zertifi-zierte Simatic S7-300 steuert da-bei sowohl die insgesamt acht Antriebsmotoren als auch die Infrastruktur der Kabinen, wie unter anderem Licht, Klimati-sierung und die elektrischen Türen. www.siemens.de
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Steuerungs- und Antriebstechnik für das größte transportable Riesenrad.
britta biron
Interview Michael Lorenz, GF VSL Mehrwegverpackungssysteme, über aktuelle Pläne und künftige Technologien
„Wir setzen auch heuer auf weiteres Wachstum“„Die Produktentwicklung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor“, ist Lorenz überzeugt.
Mit dem Rückenwind einer guten Geschäftsentwicklung vergrößert VSL in Biedermannsdorf derzeit sowohl Produktionsfläche wie auch Maschinenpark deutlich.
Aktuelle Statistik Die Hans-Böckler-Stiftung hat die Technikergehälter deutschlandweit unter die Lupe genommen
erfahrung, Größe und Geschlecht zählen
„Es zeigen sich erheb-
liche Einkommensun-
terschiede, abhängig
etwa von Branche,
Betriebsgröße und
Berufserfahrung.“
Heiner DribbuscH Hans-böckler-stiftung
Zum Portfolio gehören auch maßgefertigte Transportbe-hälter für unter-schiedlichste Produkte.
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Wien/Davos. Das Internet der Dinge könnte bis 2030 mit 12,2 Billionen Euro zur globalen Wirtschaftsleis-tung beitragen, hat der Manage-mentberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accen-ture jetzt berechnet. Allerdings zeigen weder Unternehmen noch Regierungen derzeit ausreichende Anstrengungen, um die benötigten Voraussetzungen zur umfang-reichen Verbreitung der neuen di-gitalen Technologien zu schaffen.
Obgleich mehr als die Hälfte der Unternehmen neues Wachstum als zentrale Stärke des Internet der Dinge sieht, geht nur einer von sie-ben Befragten davon aus, dass das eigene Unternehmen tatsächlich davon profitieren wird. Für die meisten (45% global, in Österreich 53%) stehen vielmehr Effizienzziele und damit die produktivitätsstei-gernden (44% global, 60% in Öster-reich) sowie betriebskostensenken-den (46% global, 43% in Österreich) Effekte des Internet der Dinge im Vordergrund.
„Natürlich hilft das Internet der Dinge schon heute, die Produk-tivität zu steigern und Kosten zu senken“, sagt Klaus Malle, Country Managing Director von Accenture Österreich. „Das volle wirtschaft-liche Potenzial kann jedoch nur ge-hoben werden, wenn Unternehmen die digitalen Technologien über die reine Effizienzsteigerung hinaus zu nutzen wissen. Es geht künftig um ‚as a Service‘-Angebote, in de-nen Produkte und Services bran-chenübergreifend neu gebündelt und maßgeschneidert sowie welt-weit bereitgestellt werden.“
www.accenture.com
Korneuburg. „Wissenstransfer und top ausgebildete Fachkräfte sind essenziell in der Umsetzung von Hightech-Lösungen in der Automa-tisierung“, ist Robert Angel, GF der SMC Pneumatik, überzeugt.
Daher hat man eine Kooperation mit Franz Haas Waffelmaschinen, einem SMC-Kunden, gestartet, bei der acht Haas-Lehrlinge der Aus-bildungsberufe Metalltechnik/Maschinenbautechnik, Elektro-technik/Anlagen- & Betriebstech-
nik sowie Automatisierungs- und Prozessleittechnik die Möglich-keit erhielten, eine Anlage von der grundlegenden Konstruktion bis zur Inbetriebnahme zu begleiten.
„Die Verbindung von Theorie und Praxis war uns ein großes Anliegen“, betont Markus Schulz, Team Lead Engineering OEM bei SMC und Verantwortlicher der Kooperation seitens SMC.
Breites Spektrum
Geschult wurde umfassend in acht Modulen – von der pneuma-tischen und elektrischen Schalt-plantechnik über Ventiltechnik und Sensorik bis hin zu Steue-rungstechnik und Inbetriebnahme.
„Die von den Lehrlingen zu kons-truierende Anlage umfasst aktuelle Technologien aus der Automati-sierungs-, Steuerungs- und Sicher-heitstechnik. Die Jugendlichen konnten direkt in der Anwendung erkennen, welche technologischen Zusammenhänge bestehen und wie sich einfache technologische Ent-scheidungen auf die nächste Stufe des Projektablaufes auswirken“, erklärt Schulz. www.smc.at
innovation & unternehmen
Battenfeld setzt auf große Rohre
Wien. Mehr als 100 PO- und PVC-Rohrlinien für Durchmes-ser von mehr als 800 mm hat battenfeld-cincinnati bisher erfolgreich installiert und ist damit Marktführer in diesem Segment.
Diese Kompentenz präsen-tiert das Unternehmen jetzt mit einem Film, der die Entstehung einer solchen Großrohrlinie so-wie deren Einsatz beim Kunden zeigt; zu sehen ist der Film auf YouTube. www. battenfeld-cincinnati.com
Partnerschaft von Casale & BorealisWien. Borealis hat eine Reihe von Pflanzennährstoff-Prozess-technologien an Casale SA ver-kauft. Gleichzeitig wurde eine Technologie-Partnerschaft der beiden Unternehmen gestartet, wodurch sich Borealis weiter auf seine Kernkompetenzen in der Produktion und Distribu-tion hochwertiger Pflanzen-nährstoffe konzentrieren und Casale sein Technologie-Port-folio zur Vermarktung erwei-tern kann.
Markku Korvenranta, Borea-lis Executive Vice President Ba-se Chemicals, dazu: „Dies stellt einen strategischen Schritt dar, durch den wir uns noch stärker auf unsere Kernmärkte inner-halb der europäischen Pflan-zennährstoffbranche, in denen wir ehrgeizige Wachstumsziele verfolgen, konzentrieren kön-nen.“ www.borealisgroup.com
voestalpine fördert Stahl-Innovationen
Linz. Forschung, Entwicklung und Innovation haben bei der voestalpine seit jeher ei-nen hohen Stellenwert. Mit einem Rekordbudget von 141 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2014/15 ist die voestalpine das forschungsintensivste Unter-nehmen Österreichs. Daher unterstützt der Konzern auch den Forschungsnachwuchs und vergibt in Kooperation mit der Montanuniversität Leoben und der Austrian Society for Metal-lurgy and Materials (ASMET) heuer erstmals den voestalpine Stahlforschungspreis. Er ist mit 12.000 Euro dotiert und wird künftig alle zwei Jahre an junge internationale Akademi-ker für herausragende Arbeiten zum Thema Stahl verliehen. www.voestalpine.com
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Eine 2.000 mm-Großrohrlinie bei Union Pipes Industry (UPI).
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Die neue Auszeichnung für die Stahl-branche ist mit 12.000 Euro dotiert.
Freitag, 23. Jänner 2015 industrialtechnology – 55
Stagnation Steigender Auftragseingang im November ist einer der wenigen Lichtblicke der Branche
auf und ab im deutschen maschinenbau geht weiter
Frankfurt. Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland lag im November 2014 um zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau. Das Inlands-geschäft sank um neun Prozent, das Auslandsgeschäft ging um elf Prozent zurück, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anla-genbau (VDMA) in Frankfurt mit.
„Nach fünf Monaten wurde erst-mals das Vorjahresniveau nicht erreicht – und das sogar um ein Zehntel. Einziger Lichtblick waren
die Aufträge aus den Euro-Part-nerländern. Insgesamt ist der No-vember als Rückschlag zu werten“, kommentierte VDMA-Chefvolks-wirt Ralph Wiechers das Ergebnis.
In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beein-flussten Dreimonatsvergleich Sep-tember bis November stieg der Be-stelleingang im Vorjahresvergleich um drei Prozent. Die Inlandsauf-träge lagen bei minus sechs Pro-zent, die Auslandsaufträge bei plus sieben Prozent.
Thomas Quest, Managing Di-rector des Quest Trend Magazins, das einen langfristigen Vergleich durchgeführt hat, erläutert: „Die Produktion und der Umsatz haben sich von Jänner bis November im Vergleich zum Vorjahr weder zu neuen Höhen aufgeschwungen, noch sind sie in tiefere Tiefen ab-gesackt. Ihre Schwankungsbreite, also die Spanne ihrer Auf und Ab, hat sich also verkleinert.”
Ein ähnliches Bild zeige sich beim Umsatz. „Es treten aber zwei Unterschiede zur Produktion auf. Die Seitwärtsbewegung setzte nicht bereits 2011, sondern erst 2012 ein, und der Umsatz hat im Zeitraum von 2010 bis 2013 das Vorkrisenniveau von 2008 vier-mal überschritten, ohne allerdings
– und das ist unserer Meinung nach das Entscheidende – das Vor-krisenniveau stabil zu übertref-fen.”
Der Grund für dieses lang anhal-tende Auf und Ab ist nach Meinung von Quest die besondere Situation, die sich derzeit auf globaler Ebe-ne zeigt. Denn auch in den BRIC- und MIST-Staaten zeigt sich kein nachhaltiges Wachstum, vielmehr wechseln sich auch hier Phasen des Wachstums der Stagnation und Rückschläge in relativ schnel-ler Folge ab.
Chancen durch TTIP
Eine deutliche Belebung des Geschäfts erwarten sich die deut-schen Maschinenbauer vom Frei-
handelsabkommen mit den USA: „Mit TTIP würden wir mehr in Amerika produzieren, auch für den europäischen Markt. Umgekehrt wäre es einfacher, Produkte für unsere amerikanischen Kunden in Deutschland herzustellen”, so Winfried Ehrhardt, GF der Röm-held GmbH, einem Spezialisten für hydraulische Spanntechnik für spanende Fertigungstechnik.
Besonders mittelständische Un-ternehmen würden, so der VDMA, von TTIP profitieren. Denn nach Schätzungen des Verbands ent-stehen einem deutschen Maschi-nenbauer derzeit Mehrkosten von bis zu 20%, um ein Produkt an die Regelungen des US-Markts anzu-passen. www.quest-technomarketing.de
britta biron
Wichtige Impulse für das dringend notwendige Wachstum erwartet sich die Branche von TTIP.
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Anders als bei Maschinen hilft ein Werkzeugwechsel nicht, um die Entwicklung der Branche in Gang zu bringen.
„Die Verflechtung von
Wachstum, Stagna-
tion und Rückschlä-
gen spiegelt sich im
export orientierten
Maschinenbau wider.“
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Klaus Malle, Country Managing Director von Accenture Österreich.
Günter Muhr (Haas-GF) mit Lehrling bei der Präsentation der Maschine.
Globale Studie Stolperstein für Internet der Dinge
Wachstum bleibt noch nur Theoriehaas & SmC Gemeinsames Ausbildungsprojekt
Kooperation mit viel Know-how
56 – industrialtechnology energie & ressourcen Freitag, 23. Jänner 2015
Waser hat große Pläne für die ZukunftRied im Traunkreis. Die Waser Energieoptimierung & Anlagenbau will ihren im Vorjahr gestartetet Geschäftszweig Thermodynamics heuer von derzeit sechs auf 20 ausbauen und sich verstärkt auf internationalen Märkten positionieren. Bisher wurden insgesamt rund 1,5 Mio. Euro in die neue Sparte investiert.
Seine Kernkompetenz sieht das Unternehmen aber auch weiterhin im klassischen Bereich der Energieoptimierung für lndustrie und Anlagenbau und plant auch hier Wachstum. Ziel ist es, den Gruppenumsatz von derzeit 13 bis 2018 auf 18 Mio. Euro zu steigern. www.waser.at
Neuer Fischlift bietet doppelten Nutzen
Ybbsitz. Das niederösterreichische Unternehmen Hydroconnect hat den weltweit ersten FischLift entwickelt und patentiert, der die FischDurchgängigkeit bei Wasserkraftwerken effizienter als je zuvor ermöglicht und noch dazu Energie erzeugt.
Erstmals eingesetzt wird die Neuheit beim Kraftwerk der Verbund AG an der Sulm. Die DoppelWasserkraftschnecke wiegt 17 Tonnen, ist 16 Meter lang und fördert 350 Liter Wasser pro Sekunde. Mit einem Gesamtdurchmesser von 1,8 Metern werden über die Anlage sogar Hechte mit bis zu 90 Zentimetern Länge über einen WasserstandsHöhenunterschied von fünf Metern befördert. www.hydroconnect.at
Neuer Textilfilter für Industrieabwässer
Duisburg. Für die Entwicklung eines Textils, das Wertstoffe aus industriellen Abwässern filtern kann, haben Klaus Opwis vom Deutschen Textilforschungszentrum NordWest (DTNW) Krefeld und Frank Grüning vom Institut für Energie und Umwelttechnik (IUTA) den „RohstoffeffizienzPreis 2014“ erhalten.
Die Praxistauglichkeit hat das neue Verfahren bereits unter Beweis gestellt. So konnten aus mehreren 100 Litern Abwasser der Leiterplattenindustrie pro Kilo Textil 20 Gramm Palladium zurückgewonnen werden. www.aif.de
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Die Stromproduzierende Fischwan-derhilfe geht an der Sulm in Betrieb.
Klaus Opwis präsentiert den neuen fotochemischen Textilfilter.
TerraTec & enertec Die beiden Fachmessen widmen sich den Themen Abfallwirtschaft und Energiegewinnung
Messe-Duo im Zeichen der nachhaltigkeit
Leipzig. Nächste Woche findet in Leipzig die TerraTec, eine der wichtigsten internationalen Fachmessen im deutschsprachigen Raum für alle Aspekte der Umwelttechnik und dienstleistungen, statt. Mit zahlreichen Ausstellern und hochkarätigen Veranstaltungen im Fachprogramm deckt sie ein breites Themenspektrum zu Sortierung, Recycling und Nutzung von Abfällen sowie zu Sekundärrohstoffen ab.
Zu den Themenbereichen zählen moderne Entsorgungslösungen, zukunftsfähige Abfallbehandlungstechniken, Recyclingtechnologien und prozesse, Fahrzeugtechnik, die Energiegewinnung aus Abfall sowie spezielle Umweltdienstleistungen.
Kooperationsbörse
Ein internationales Highlight bilden die 18. „Green Ventures“, die größte internationale Kooperationsbörse für Unternehmen der Umwelt und Energietechnik. Die Teilnehmer erhalten hier die Möglichkeit, Gespräche mit Unternehmen aus dem In und Ausland zu führen. Die Green Ventures 2015 werden mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft durchgeführt. Veranstalter des Unternehmertreffens ist die Industrie und Handelskammer Potsdam (IHK Potsdam), Partnerland ist in diesem Jahr Israel.
Nachwuchsarbeit
Einen wichtigen Platz wird auch das Thema Aus und Weiterbildung einnehmen. Dafür werden auf der KarriereInsel Universi
täten, Fachhochschulen, Bildungsinstitute und OnlinePortale sowie 16 Unternehmen ihre Programme vorstellen. Zudem veranstaltet das Clusterteam Bildung und Qualifikation im Cluster Energie & Umwelttechnik der Stadt Leipzig am 29. Jänner für Schüler und Studenten eine individuelle Messeführung und anschließend ein Podiumsgespräch.
Situation in Europa
Im Rahmen der TerraTec findet am 28. Jänner zudem ein internationaler Erfahrungsaustausch zum Thema thermische Abfallbehandlung in Europa statt. Anlagenbetreiber, Wissenschaftler, Planer und Hersteller diskutieren dabei
über die steigenden Anforderungen an Technik, Ökonomie und Ökologie, neue Lösungen und künftige Perspektiven.
Neue Forschungsergebnisse
So wird unter anderem Kerstin Kuchta, Professorin für Abfallressourcenwirtschaft an der TU Hamburg und Leiterin des Forschungsbereichs Abfall als Ressource im Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft, neue Forschungsergebnisse zur Gewinnung von Sekundärrohstoffen aus MVASchlacke präsentieren. Axel Riemann, geschäftsführender Gesellschafter von RSP Riemann, Sonnenschein & Partner, Ingenieurbüro für Umwelt und
Entsorgungstechnik, präsentiert Planungsansätze für neue Müllverbrennungsanlagen.
Parallel zur TerraTec findet auch die enertec, internationale Fachmesse für Energieerzeugung, Energieverteilung und speicherung, statt.
Eine zentrale Rolle spielt die KraftWärmeKupplung. Auf dem großen Gemeinschaftsstand des B.KWK zeigen zahlreiche Unternehmen ihre Innovationen, darunter efa Leipzig, die energiewerkstatt Gesellschaft für rationelle Energie, ETW Energietechnik, f.u.n.k.e. Senergie oder Kirsch. Zudem finden zahlreiche Vorträge und Diskussionen rund um die dezentrale Energieerzeugung statt.
www.enertec-leipzig.de
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Zahlreiche Präsentationen, Diskussionen und Seminare informieren über die Neuheiten.
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Wiederverwendung von Rohstoffen und nachhaltige Energiegewinnung stehen im Fokus der beiden Fachmessen.
Wien. Heuer feiert der Österreichischen BaustoffRecycling Verband (BRV) sein 25jähriges Bestehen. Wichtig ist das Jahr aber nicht nur wegen des Jubiläums, sondern auch, da kürzlich neue und strengere Bestimmungen in Kraft getreten sind.
So muss jedes Abbruchprojekt – egal ob privat oder gewerblich – als Rückbau ausgeführt werden. Zudem müssen Schadstoffe wie Asbest, Teer, Ölverunreinigen
sowie Gipsbauteile, Holz, Glas, Verbundbaustoffe im Vorfeld ausgebaut werden, was einen zusätzlichen Aufwand sowie Kosten bedeutet.
Allerdings werde sich, so Martin Car, Geschäftsführer des Österreichischen BaustoffRecyclingVerbands, die Qualität des recycelten Materials verbessern.
Kongress im März
Thema sind die neuen Richtlinien für RecyclingBaustoffe auch beim Jubiläumskongress am 26. März, zudem die internationalen Branchentrends und Infos über die künftigen technischen Entwicklungen.
Ein unabhängiges Gremium des Güteschutzverbands arbeitet derzeit daran, 150 RecyclingBaustoffe mit dem Gütezeichen aufzuzeichnen.
Ausgenommen von den neuen Bestimmungen ist allerdings Aushubmaterial. Hierfür arbeitet eine eigene Expertenkommission im Auftrag des Lebensministeriums eigene Bestimmungen aus; ein Begutachtungsentwurf soll Ende des Jahres vorliegen. www.brv.at
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Verstärkter Rückbau soll die Recycling-quote bei Baustoffen erhöhen.
Baustoffrecycling Abbruch muss Rückbau weichen
Neuerungen im JubiläumsjahrAnsfelden. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Recyclinganlagen wird die USTochter des OÖ Recyclingmaschinenherstellers Erema ihr Versuchszentrum in der Firmenzentrale in Ipswich jetzt von drei auf vier Recyclinganlagen (neu wird die Intarema 1108 TVEplus mit Laser filter sein) und auf insgesamt 2.400 Quadratmeter ausbauen.
„Dieses neuerliche Investment zeigt die Bedeutung des Marktes in Nordamerika. Die erweiterte
Fläche des Versuchszentrums und die nunmehr vier Anlagen ermöglichen unseren Kunden einen kosten und zeitsparenden Zugang zu EremaProdukten, technischem Support und jahrzehntelanger Erfahrung im Kunststoffrecycling“, freut sich ENACEO Mike Horrocks.
Die Ausbauarbeiten werden bereits im März starten, die Fertigstellung ist für den Spätsommer geplant. www.erema.at
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Das Testzentrum am US-Firmensitz wird heuer um eine vierte Anlage erweitert.
expansion Erema vergrößert das Versuchszentrum
Weiterer Ausbau am US-Markt
München. Die Verwendung von Nahrungsmittelpflanzen für die Energiegewinnung führt vor dem Hintergrund des nach wie vor un-gelösten Hungerproblems in vielen Ländern fast zwangsläufig zur Dis-kussion „Tank vs. Teller“. Abhilfe könnte hier die Nutzung von Algen bieten, denn diese wachsen auch in Salzwasser und auf unfruchtbaren Böden. Für ihr Wachstum benöti-gen sie aber Sonnenlicht und das ist im Labor gar nicht so einfach herzustellen.
Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) haben nun zusammen mit dem Berliner LED-Hersteller Futureled eine Me-thodik entwickelt, mit der verschie-denste Lichtsituationen simuliert werden können.
Hoch effiziente LEDs
„Niemand kann voraussagen, ob eine Alge aus der Südsee unter den Lichtbedingungen in Deutschland genauso produktiv ist wie in ih-rer Heimat“, sagt Thomas Brück, Leiter des Fachgebiets Industri-elle Biokatalyse der TU München. „Genauso wenig weiß man, ob hier erfolgreiche Kandidaten unter den Lichtbedingungen der Sahara noch genauso erfolgreich wären. All dies können wir jetzt in unserem Labor testen.“
Die hoch effizienten LEDs lie-fern Licht im Wellenlängenbereich zwischen 400 und 800 Nanometern mit einer Strahlungsleistung von bis zu 1.000 Watt pro Quadratme-ter und einer dem Sonnenlicht sehr ähnlichen Intensitätsverteilung.
Da die verschiedenen LED-Typen einzeln ansteuerbar sind, können die Wissenschaftler individuelle Spektren einstellen.
„Bei unseren Untersuchungen sehen wir immer wieder große Produktivitätsunterschiede“, sagt Thoms Brück. „Wir müssen also nicht nur die richtigen Arten fin-den, sondern auch die Kandidaten mit der höchsten Produktivität he-ranzüchten.“
Bayern und Airbus an Bord
Die Arbeiten sind Teil des For-schungsprojekts ‚Algenflugkraft‘. Industriepartner sind unter ande-rem die Clariant AG (Algenaufar-beitung, Fettseparation) und die conys GmbH (Wasserstoff-/Biogas-produktion).
Derzeit entsteht südlich von München, auf dem Ludwig Bölkow Campus (LBC) in Ottobrunn, ein Technikum zur Erforschung der Algenkultur in großem Maßstab.
Der Freistaat Bayern und die Air-bus Group fördern das Projekt mit 12 Mio. Euro.
Algen sollen aber auch eine wichtige Rolle in der Recycling-wirtschaft spielen. So arbeitet die TU München derzeit gemeinsam mit der Friedrich-Alexander-Uni-versität Erlangen-Nürnberg an einem Verfahren, bei dem spezi-ell gezüchtete Algen zum Einsatz kommen, mit deren Hilfe Seltene Erden aus industriellem Abwasser zurückgewonnen werden.
www.tum.de
energie & ressourcen industrialtechnology – 57Freitag, 23. Jänner 2015
Tu München Algen für Energie und Recycling
Helfer aus dem Meer
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Neuartiger Lichtsimulator hilft den Forschern.
Nahaufnahme des neuartigen LED-Bioreaktors an der TU München.
Motion
Automation
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IPC
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www.beckhoff.atSetzt weltweit Standards: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff. Als Spezialist für offene Automatisierungssysteme bietet Beckhoff Komponenten für die Bereiche IPC, I/O, Motion und Automation an, die einzeln oder im Verbund als präzise aufeinander abgestimmtes Steuerungssystem fungieren. Die „New Automation Technology“ von Beckhoff steht für universelle Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen. Die Unternehmenspräsenz in über 60 Ländern gewähr-leistet weltweit eine kontinuierliche Betreuung.
Vier Komponenten, ein System:New Automation Technology.
IPC Industrie-PCs Embedded-PCs Motherboards
I/O EtherCAT-Komponenten IP-20-Busklemmen IP-67-Feldbus-Module
Motion Servoverstärker Servomotoren
Automation Software-SPS Software-NC/CNC Safety
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Die Forscher können verschiedene Licht- und Klimasituationen simulieren.
„Wir müssen die
richtigen Arten finden
und auch die Kandi-
daten mit der höchsten
Produktivität heran-
züchten.“
thomas brück, Leiter industrieLLe biokataLyse
Wien. Der weltweit wachsende Güterverkehr zieht nach wie vor Investoren an. Dies belebt das M&A-Geschehen: Nachdem 2013 noch der Personenverkehr im Fo-kus der Käufer stand, dominieren 2014 vor allem Logistik und Stra-ßengüterverkehr: EU-weit ver-zeichneten diese beiden Sektoren laut einer aktuellen Studie von Pwc 21 M&A-Deals mit einem Volumen
von 43 Mio. Euro oder mehr.„Die Gründe dafür sind so viel-
fältig wie die Branche: Wachstum in neuen Märkten, eine bessere regionale Abdeckung, aber auch die Partizipation an Wachstums-feldern wie dem Online-Handel und der Automatisierung von Logistikprozessen sind Triebfe-dern für Logistiker, die Konso-lidierung der immer noch stark
fragmentierten Branche voranzu-treiben“, erläutert Dietmar Prümm, PwC-Partner und Leiter des Be-reichs Transportation & Logistics in Deutschland.
Dieser Trend ist auch weltweit zu beobachten. So waren im Vor-jahr insgesamt 82 Deals den Sek-toren Logistics und Trucking zu-zuordnen, 2013 waren es nur 51.
Attraktivster Einzelsektor ist nach wie vor die Schifffahrt mit 56 Deals von jeweils über mehr als 43 Mio. Euro. (2013: 53).
Einbruch in Russland
Im Luftverkehr ist ein leichter Rückgang der M&A-Aktivitäten zu beobachten (2013: 38 Deals mit einem Volumen von 43 Mio. Euro oder mehr; 2014: 30 Deals). Der Großteil entfällt auf Flughafen-betreiber und Flugnebenbetriebe.
Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Krisen machten sich zudem in den BRIC-Ländern bemerkbar, wo das M&A-Geschäft drastisch einbrach.
Russland verzeichnete im ge-samten Jahr keinen einzigen Deal
mit einem Volumen von 43 Mio. Euro oder mehr, für Brasilien trifft das zumindest für das vierte Quar-tal zu. China war nach wie vor am aktivsten und konnte die Zahl der
Deals im Vorjahresvergleich noch steigern. Auffallend ist für alle vier BRIC-Nationen, dass der bei Wei-tem größte Teil der Transaktionen innerhalb des eigenen Landes von-statten geht.
www.pwc.de
58 – industrialtechnology transport & logistik Freitag, 23. Jänner 2015
Ersatzteile drucken statt liefern lassen?
Bremen/Nürnberg. Eines der Topthemen des „Forum Er-satzteillogistik” am 5. März in Nürnberg werden die Heraus-forderungen und Möglichkeiten des 3D-Drucks für die Ersatz-teillogistik sein. Denn wenn à la longue Endkunden keine fer-tigen Ersatzteile mehr bei ihren Händlern kaufen, sondern aus modernen Plastik-Rohstoffen nach digitalen Vorlagen diese selbst vor Ort ausdrucken kön-nen, wirft das direkte Fragen für die Logistikbranche auf.
So werden etwa statt einzel-ner Teile nur noch Grundstoffe für Drucker an zentrale Stand-orte geliefert. Werden speziali-sierte Kurierdienste den Trans-port auf der „letzten Meile” zum Verbraucher übernehmen?
Einer der Referenten des Forums wird Nektarios Bakakis sein; er ist Geschäftsführer der rheinischen Knauber-Freizeit-märkte, die in ihrer Bonner Fili-ale seit Ende 2013 als einer der ersten Einzelhändler auf den 3D-Druck setzen.
Weitere inhaltliche Schwer-punkte des Forums Ersatzteil-logistik sind unter anderem Netzwerkplanung, Bestands-management, Best-Practice und Logistik-Kooperationen. www.bvl.de
Palfinger baut Marine-Sektor weiter aus
Salzburg. Der Marinebereich der Palfinger-Gruppe hat vor wenigen Tagen die 100%ige Übernahme des norwegischen Herstellers Norwegian Deck Machinery AS (NDM) abge-schlossen.
NDM hat sich in den letzten 25 Jahren mit der Entwick-lung spezieller Winden sowie Hebe- und Ladesysteme für Hochseeschiffe, Hochsee-Versorgungsschiffe und Öl- und Gasbohrplattformen eine bedeutende Marktposition erarbeitet. Die von NDM entwi-ckelten Systeme zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie den Wellengang automatisch kompensieren und dadurch die Bewegung der Lasten effizi-enter bewerkstelligen.
„Mit dieser Akquisition er-gänzen wir nicht nur unser Pro-duktangebot im Marinebereich, sondern erhalten auch Zugang zu neuen Kundengruppen“, kommentiert Herbert Ortner, CEO von Palfinger, den Neuzu-gang in der Gruppe. � www.palfinger.com
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Die Logistikbranche muss sich auf den 3D-Druck einstellen.
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Palfinger-CEO Herbert Ortner: Zu-gang zu neuen Kundengruppen.
Verkehrswirtschaft Politik kommt nach Meinung von Unternehmen und Privatangestellten nicht richtig in Fahrt
pannenstreifen statt moderner infrastruktur
Wien. Das Thema Verkehr bewegt Österreich, allerdings ist man der Meinung, dass sich politisch noch zu wenig bewegt. Das zeigt eine Umfrage des Instituts für Strategieanalysen (ISA) unter der Leitung von Professor Peter Filz-
maier im Auftrag der WKO-Bun-dessparte Transport und Verkehr, die vor wenigen Tagen präsentiert wurde.
Für 81% der Unternehmer und 70% der Privatangestellten küm-mert sich die Politik nicht ausrei-chend um das Thema Verkehr.
So glauben etwa 77% der Unter-nehmer und 68% der Privatange-stellten, dass die Politik mehr in den Verkehrsausbau investieren müsste, weil damit die Versorgung der Menschen mit Gütern und Dienstleistungen gesichert wird.
96% der Unternehmer und 91% der Privatangestellten sind der Auffassung, dass eine gute Verkehrspolitik wichtig für die Si-cherung des Wirtschaftsstandorts ist.
„Noch bedenklicher sollte die Politik stimmen, wie ihre Kompe-tenz eingeschätzt wird. Abgefragt wurden die einzelnen politischen Parteien, und es zeigt sich, dass insgesamt alle Parteien als zu we-nig kompetent eingeschätzt wer-den; der Gesamtbefund ist also schlecht“, resümiert Filzmaier.
Zu hohe Belastungen
Kritik kommt auch von der Transportbranche, deren Stim-mung nach wie vor getrübt ist. Die Nachfrageerwartung ist erst-mals seit 2012 wieder im nega-tiven Bereich, die Geschäftslage wird schlecht bewertet, und für die kommenden Monate geht die Mehrzahl der Unternehmen da-
von aus, dass es zu einer weiteren Senkung ihres Mitarbeiterstands kommen werde.
Wertschöpfung ausgebremst
„Insgesamt steigt das Trans-portaufkommen, doch dabei sinkt der Anteil heimischer Unterneh-men. Der Verkehr auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen wird mehr, doch immer weniger davon ist ‚made in Austria’. Das bedeutet, dass immer mehr Wert-schöpfung an Österreich vorbei-fließt. Wenn man bedenkt, dass jedes österreichische Kennzeichen statistisch gesehen für 1,5 Arbeits-plätze in Österreich steht, so be-deutet das, dass mit jedem öster-reichischen Kennzeichen weniger
eineinhalb Jobs im Inland verloren gehen”, rechnet Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Trans-port und Verkehr, vor.
Vor diesem Hintergrund warnt der Bundesspartenobmann vor weiteren Belastungsideen wie etwa jener zu einer flächendeckenden Lkw-Maut: „Wie wir in der Ver-gangenheit gesehen haben, erhöht jeder neue Kostentreiber die Ten-denz zu Ausflaggungen. Dadurch gehen dem Staat Einnahmen in Millionenhöhe verloren, Beschäfti-gung und Wertschöpfung nehmen ab. Wir brauchen dringend Entla-stungen und rasch Maßnahmen, die es den heimischen Verkehrsun-ternehmen mittel- und langfristig möglich machen, zu überleben.” � www.wko.at
britta biron
Gefordert werden mehr Verständnis für die Materie und mehr Geld für den notwendigen Ausbau.
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KÖ
Peter Filzmaier (Geschäftsf. Gesellschafter ISA), Alexander Klacska und Erik Wolf (Bundessparte Transport und Verkehr).
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HM
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Die Schifffahrt ist der attraktivste Einzelsektor der Transport- und Logistikbranche.
M&a-aktivitäten Gesamtwert der Transaktionen stieg von 62,3 im Jahr 2013 auf auf 66,2 Milliarden Euro
transport & logistik ziehen investoren an
„Die Umfrage zeigt,
dass insgesamt alle
Parteien beim Thema
Verkehr als zu wenig
kompetent einge-
schätzt werden.“
Peter Filzmaier, institut Für strategieanalysen (isa)
„Im Vorjahr waren ins-
gesamt 82 Deals den
Sektoren Logistics und
Trucking zuzuordnen,
2013 waren es da-
gegen nur 51.“
Dietmar Prümm, PwC-Partner