Indikatoren für Wie leben wir in Eupen? NACHHALTIGE … · -0,50-0,30-0,10 0,10 0,30 0,50 Eupen...

Die Auswahl der verwendeten Indikatoren basiert auf dem System von Nachhaltigkeitsindikatoren, das in einem gemeinsamen Projekt der deutschen Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen und Hessen speziell als Instrument für kleinere und mittlere Städte und Gemeinden entwickelt wurde: „Leitfaden –Indikatoren im Rahmen einer Lokalen Agenda“, Herausgeber: Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, 4. Auflage, 2009Bearbeitung und Graphik: Städtebau- und Umweltdienst, Stadt Eupen (A. Hilgers), Stand: 05/2015

Indikatoren für NACHHALTIGEENTWICKLUNG

Wie leben wir in Eupen? Indikatoren-basierte Diagnose im Rahmen der Lokalen Agenda 21

Aufbau der Diagnose zur Lokalen Agenda 21

Das Dokument ist gegliedert in vier Kapitel entsprechend den vier großenAktionsfelder der nachhaltigen Entwicklung :

ÖKOLOGIE ÖKONOMIE GESELLSCHAFT/SOZIALES PARTIZIPATION

Jedem Thema sind mehrere Indikatoren zugeordnet. Für jeden Indikator gibt esHintergrundinformationen, die wichtig sind zum Verständnis und zurInterpretation des Indikators. Außerdem gibt es nähere Erläuterungen dazu, inwelcher Beziehung der gewählte Indikator zur nachhaltigen Entwicklung und zuden Zielen einer Lokalen Agenda 21 steht.Wenn möglich werden zur besseren Einschätzung der Entwicklungen in Eupenauch die in unseren Nachbargemeinden betrachtet.Jedes Kapitel schließt mit der Zusammenstellung einiger Initiativen undProjekte, mit denen die Stadt Eupen eine nachhaltige Entwicklung derGemeinde fördert bzw. bereits gefördert hat.

Wer lebt in Eupen? Wie lebt es sich in Eupen? Wird wirklich alles teurer,schlechter, schöner in Eupen? Entwickelt sich Eupen so viel anders als seineNachbarn?

Jeder von uns hat seine ganz persönlichen alltäglichen Erfahrungen, erlebt undempfindet sein Umfeld sehr individuell.Um gemeinsame Ziele für die zukünftige Entwicklung der Stadt zu formulieren,ist es wichtig, eine gemeinsame Ausgangsbasis zu haben. Hierfür möchte dievorliegende Bestandsaufnahme zur nachhaltigen Entwicklung in Eupen eineOrientierung bieten.Dabei kann dieses Dokument nur einen sehr vereinfachten Ausschnitt derkomplexen Zusammenhänge und Entwicklungen in Eupen darstellen. Es kannaber dabei helfen, das, was der 'gesunde Menschenverstand' möglicherweiselängst ahnt, anhand ausgewählter Anzeiger, Indikatoren, zu überprüfen,gegebenenfalls zu bestätigen, oder auch zu widerlegen.

Warum eine Indikatoren–basierte Diagnose?

Diese Diagnose basiert auf der Betrachtung von 26 Leitindikatoren. Sie gebenAufschluss über verschiedene umweltbezogene, wirtschaftliche, soziale undgesellschaftliche Aspekte, die die Entwicklung unserer Stadt beeinflussen.

Diese Leitindikatoren der nachhaltigen Entwicklung

– zeigen die zeitliche Entwicklung und IST-Situation im Hinblick auf dieKernbereiche der nachhaltigen Entwicklung;– verdeutlichen, wo möglicherweise in der Kommune Handlungsbedarfbesteht;– helfen, Prioritäten zu setzen und Leitbilder und Ziele zu formulieren;– erlauben – mit Einschränkungen – einen Vergleich mit anderen Regionen undKommunen;– helfen bei der Messung von Fortschritten und bei der Bewertung des Erfolgesder umgesetzten Maßnahmen, denn ihre Entwicklung kann weiter verfolgtwerden.


Überblick der verwendeten Indikatoren

ÖKOLOGIE

Haushaltsabfälle 2007-2013IWEPS, Umweltdienst

Stadt Eupen�

Recyclingquote 2005-2013Umweltdienst Stadt

Eupen

Luftqualität 2010-2012 IWEPS �

Flächennutzung 2011 IWEPS

Flächenverbrauch 2002-2014 IWEPS �

Energieverbauch

kommunaler Gebäude2006-2013

Technischer Dienst Stadt

Eupen

PKW-Anzahl 2010-2014 IWEPS �

GESELLSCHAFT / SOZIALES

Bevölkerungsstruktur (Alter)1991-2014

(-2026)IWEPS �

Natürliches

Bevölkerungssaldo2003-2013 IWEPS �

Wanderungssaldo 2003-2013 IWEPS �

Bevölkerungsstruktur

(Herkunft)

2006 &

2014IWEPS �

Empfänger von

Sozialleistungen2001-2013 DG stat, IWEPS �

Mietpreisentwicklung 2008-2014Wohnungsdienst Stadt

Eupen, IWEPS, DG stat

Anteil übergewichtiger

Kinder2009-2014

Gesundheitsdienst Stadt

Eupen, Kaleido-DG

Lehrlingsausbildung 2012-2014 IAWM

Straftaten 2006-2014 Polizei

ÖKONOMIE

Arbeitslosenrate 2008-

2012(2014)

IWEPS (ADG)�

Arbeitsplätze nach

Wirtschaftsbereichen

2008-2012 IWEPS

Grundstückspreisentwicklung 2002-2013 IWEPS �

Einkommensentwicklung 2002-2012 IWEPS �

Kommunale Schulden 2005-2014 Finanzdienst Stadt

Eupen

PARTIZIPATION

Vereinswesen 2012 Ministerium der DG

Wahlbeteiligung 2000-2012 Zeitungsarchiv �

Anteil Frauen in der Kommunalpolitik

2000-2012

Zeitungsarchiv,

kommunale

Webseiten

�

Kommunale Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit

2010-2014Finanzdienst Stadt

Eupen

Kommunale Ausgaben für die Kinder- und Jugendarbeit

2010-2014Finanzdienst Stadt

Eupen

IndikatorVerfügbar-

keitQuelle

Nachbar-

schaftlicher

Vergleich

IndikatorVerfügbar-

keitQuelle

Nachbar-

schaftlicher

Vergleich

Datenquellen: Städtebau- und Umweltdienst Stadt Eupen (oben), walstat.iweps.be (basierend auf: SPW-DGO3 – Département du Sol et des Déchets) (unten)


ÖKOLOGIE: Geringe Abfallmengen

Indikator: Entwicklung des Restmüllaufkommens

Eine möglichst niedrige Restmüllmenge spricht für einebesonders nachhaltige Wirtschaft. Eine Reduzierung derRestmüllmengen kann auf zwei Aspekte zurückgeführtwerden:- auf eine verbesserte Kreislaufwirtschaft, d.h. ein größerer

Anteil des Gesamtmüllaufkommens kann derWiederverwertung zugeführt werden;

- auf Anstrengungen zur Müllvermeidung.Insofern ist die Recyclingquote (s. nächster Indikator) bei derGesamtbetrachtung zu berücksichtigen.

Als Restmüll sind hier alle Abfälle der Haushalte angeführt,die nicht wiederverwertet werden und die über dieMüllabfuhr in der Verbrennungsanlage entsorgt werden.Nicht wiederverwertbare Klärschlämme, Kanalisationsabfälleund Fäkalien sind hier nicht berücksichtigt, daher wird auchvon festen Haushaltsabfällen gesprochen. Die Entwicklungdes Restmüllaufkommens ist in kg Haushaltsabfälle proEinwohner und Jahr dargestellt.

Eupen im nachbarschaftlichen Vergleich

i

Relevanz für eine

nachhaltige Entwicklung

StadtEupen

120

140

160

180

200

220

240

1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012

Fest

e H

aush

alts

abfä

lle

in k

g/E

inw

oh

ne

r 220 kg

155 kg

Konsum mit möglichst geringer Umweltbelastung durch:

zu überführen.

Konsum mit möglichst geringer Umweltbelastung durch:- Reduzierung des Gesamtabfallaufkommens (denn auch

Recyclingprozesse brauchen Energie, Wasser etc. alsRessourcen);

- Erhöhung der Recyclingquote durch Ausbau undOptimierung der Kreislaufwirtschaft;

- Reduzierung des Restmüllaufkommens, z.B. durchErschließen neuer Möglichkeiten, noch weitereMüllfraktionen aus dem Restmüll in die Wiederverwertungzu überführen.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

☺ deutliche Senkung des Restmüllaufkommens im Verlaufder letzten 20 Jahre;

� relativ konstantes Restmüllaufkommen auf vergleichsweisehohem Niveau gegenüber Nachbargemeinden, wobei diesauch auf das Restmüllaufkommen der Geschäften zurück zuführen ist, das in Eupen in den Mengenbilanzen nicht vomRestmüll privater Haushalte getrennt werden kann.

Diagnose für Eupen

0

50

100

150

200

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

Feste Haushaltsabfälle in kg pro Einwohner

2005 2007 2009 2011 2013


ÖKOLOGIE: Geringe Abfallmengen

Indikator: Entwicklung der Recyclingquote

Recyclingleistung und Wiederverwertung am Beispiel Altglas und Altpapier

Wertstoffhof

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

51,8% 52,0% 52,0% 52,2% 52,1% 52,1% 51,3%53,0% 52,4%

63 kg/Ew.

31 kg/Ew.

Zur Veranschaulichung:

Ganz Eupen sammelte 2013 1.192Tonnen Altpapier, Rohstoff für so vielA4-Recyclingpapier, das aufgestapelteinen Papierturm von fast 19 kmHöhe ergibt. Das entspricht der Streckezwischen Eupener Nikolauskirche undAachener Dom! *

Ganz Eupen sammelte 2013 584Tonnen Altglas, Rohstoff für 1,4 Mio.neue Glasflaschen. Hintereinanderaufgestellt ergibt das eine

Flaschenreihe, die sich 8 mal um dieWesertalsperre schlängelt! *

Datenquellen: Städtebau- und Umweltdienst Stadt Eupen, * berechnet auf der Grundlage von Datenquellen: Städtebau- und Umweltdienst Stadt Eupen, * berechnet auf der Grundlage von : Frühwirth, W. & Fehringer, R. 2008, Kennzahlen und Darstellung der Leistungen der kommunalen Wiener Abfallwirtschaft, denkstatt Wien.

Herstellung, Transport, Konsum und Entsorgung vonVerbrauchsgütern verbrauchen natürliche Ressourcen underzeugen Verschmutzung. In diesem Zusammenhang sollteauch berücksichtigt werden, dass Recyclingprozesse in derRegel mit einem Energie- und Transportaufwand verbundensind und nicht zwangsläufig Produkte mit gleicher Qualitätwie das Ursprungsprodukt erzeugt werden können. Somit istneben der Erhöhung der Recyclingquote die grundsätzlicheVermeidung von Abfällen prioritär im Hinblick auf einemöglichst nachhaltige Abfallwirtschaft.

Die Recyclingquote gibt den Anteil stofflich und biologischverwerteter Abfälle in Prozent des Gesamtaufkommens deröffentlichen und häuslichen Abfälle an. Berücksichtigt werdengetrennt gesammelte Grünabfälle, Sperrmüll, Glas, Papier,Leichtverpackungen, Textilien etc., die auf den städtischenWertstoffhöfen, in Containern auf dem Stadtgebiet, überBISA, RCYCL oder die Getrenntsammlung von Tür-zu-Tür(blaue PMK-Säcke) eingesammelt werden.

i

Relevanz für eine


Ziel im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ist es, einenmöglichst hohen Anteil des Abfallaufkommens wieder zuverwerten, um eine möglichst weitgehende Schließung vonStoffkreisläufen zu erreichen und den Ressourcenverbrauchso weit wie möglich zu minimieren.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

☺ Mehr als die Hälfte der anfallenden Abfälle geht in dieWiederverwertung und bleibt damit im Stoffkreislauf

☺ Leichter Aufwärtstrend hinsichtlich der Recyclingquote

Diagnose für Eupen

Gesammelte Wertstoffe (Altpapier, Altglas)in kg pro Einwohner

29 kg/Ew.

61 kg/Ew.

-0,50

-0,30

-0,10

0,10

0,30

0,50

Eupen

2010 2011 2012

Datenquelle: walstat.iweps.be (basierend auf: AWAC Agence Wallonne de l‘Air et du Climat , im Auftrag der DGO3)


ÖKOLOGIE: Geringe Luftverschmutzung

Indikator: Index der Luftqualität

Messstelle Overoth


-0,50

-0,30

-0,10

0,10

0,30

0,50

2010 2011 2012

MittelwertWallonie0,00

schlechtere Luftqualitätals im Mittel der Wallonie

bessere Luftqualität als im Mittelder Wallonie

MittelwertWallonie

0,00

Belastungen aus dem Bereich Verkehr, Industrie undHeizwärme beeinflussen die Luftqualität. Eine hoheSchadstoffbelastung der Luft wirkt sich negativ auf dieGesundheitssituation der Bevölkerung aus. Unter negativenAuswirkungen einer hohen Luftverschmutzung haben auchTiere und Pflanzen zu leiden, sowie der Boden, derSchadstoffe speichern kann mit langfristigen Folgewirkungen.

Der Index berücksichtigt die gesundheitsgefährdendenLuftschadstoffe Ozon (O3), Stickstoffdioxid (NO2), Feinstaub-Partikel PM2,5 (kleiner als 2,5µm) und PM10-2,5 (Partikelzwischen 10µm und 2,5µm). Berechnet wird er alsDurchschnittswert für das Zentrum der jeweiligen Gemeindebzw. für das Gesamtgebiet der Wallonie durch Interpolationder Schadstoffbelastungen, die an den 23 Messstationen desMessnetzes der AWAC-ISSeP stündlich aufgezeichnet werden(für Eupen Station Overoth). Der dimensionslose Index iststets bezogen auf den Mittelwert der Wallonie, der dem Wert0 gleichgesetzt wird. Je negativer (positiver) der Indexwerteiner Gemeinde, desto besser (schlechter) ist die Luftqualitätim Vergleich zum wallonieweiten Durchschnitt.

i

Relevanz für eine


Ziel ist die Reduzierung der Luftverschmutzung und dieErhaltung einer hohen Luftqualität zur Sicherung einesgesunden Lebensraumes. Maßnahmen, die ergriffen werdenkönnen, um die Luftqualität weiter zu verbessern, betreffendie Handlungsfelder Stadtplanung, Verkehr, Wärme-versorgung, Industrie und Gewerbe.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

☺ Der Index zeigt für Eupen insbesondere auch imnachbarschaftlichen Vergleich über das Jahr gemitteltdurchweg eine gute Luftqualität an. Allerdings sollteberücksichtigt werden, dass dies ein grober Richtwert istdurch die Mittelwertbildung aus unterschiedlichenVerschmutzungsfaktoren und Messstationen. Bei hohemVerkehrsaufkommen und entsprechenden Witterungsver-hältnissen können durchaus für die Gesundheit bedenklicheLuftverschmutzungen auftreten.

Diagnose für Eupen

Datenquelle: walstat.iweps.be (basierend auf: IWEPS- Gemeindebericht Eupen, erstellt auf Katasterbasis, letzte Aktualisierung 10.12.2014), *Bezugszeitraum für Zahlenangaben 2002 bis 2011


ÖKOLOGIE: Schonender Umgang mit nicht erneuerbaren Ressourcen

Indikator: Bodenflächen nach Nutzungsarten in Prozent der Gesamtfläche

Flächenzuwächse oder –verluste im Zeitraum 2002 bis 2014

Bezugsdatum:2011bebaute Fläche:

7,4 %

Sonstige unbebauteFläche: 68,5 %

NATURA 2000Fläche:24,0 %

Zum Wohnen und Arbeiten brauchen wir Häuser, Straßen etc.Flächenverbrauch und -versiegelung gehen aber zu Lasten derNatur, was sich wiederum negativ auf unsere Lebensqualitätauswirkt. Verlust an Naturflächen und Zerschneidung derLandschaft beeinträchtigen oder zerstören die Lebensräumevon Pflanzen und Tieren. Eine nachhaltige Stadtplanung zieltdarauf ab, weitere Flächenversiegelung und den Rückgangder Naturflächen einzudämmen und trägt zugleich Sorgedafür, dass die vor Ort lebenden Menschen ihreGrundbedürfnisse nach Arbeit und Wohnraum angemessenbefriedigen können, heute wie auch zukünftig.

Die Kategorie der bebauten Flächen beinhaltet nicht nur dietatsächlichen Gebäudeflächen, sondern auch die derNebengebäude oder unbebaute, unversiegelte Freiflächen,die den Zwecken der Gebäude untergeordnet sind. Sowerden zu den Wohnflächen beispielsweise auchGartenareale und Garagen hinzugerechnet. Innerhalb derunbebauten Flächen werden die unter Naturschutzstehenden Natura 2000-Gebiete nochmal gesonderthervorgehoben.

i

Relevanz für eine


Die Begrenzung eines weiteren Anstiegs des Flächen-verbrauchs, der Erhalt von Naturflächen, die Schaffung neuer,naturnaher Lebensräume z.B. durch Entsiegelung undRenaturierung verlassener Nutzflächen, sind wichtige Zielenachhaltiger Entwicklung. Auch Sanierungen belasteterAltflächen oder Gebäude tragen zur Schonung der Flächen-ressourcen bei und entlasten zugleich kommendeGenerationen, hierfür die Kosten tragen zu müssen.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

☺ Hoher Anteil an unbebauten Flächen und unter Schutzstehenden Flächen begünstigen die Lebensraumqualität fürMensch und Natur.

☺ Vergleichsweise niedriger Anteil der Industrie- undGewerbeflächen an der bebauten Fläche spricht angesichtsdes Arbeitsplatzangebots über die eigene Bevölkerung hinausfür flächensparende, und damit ressourcenschonendeArbeitsplätze.

Diagnose für Eupen

Die bebaute Fläche nahm zwischen 2002 und 2014

in Eupen um rund 85,5 ha zu. Dies entspricht in

etwa der Fläche von 115 Fußballfeldern.

Am stärksten ist dabei der Anteil der Wohnflächen gestiegen (rund 11,9 % Zuwachs*). Vor allem Wiesen, Weiden und Brachflächen wurden bebaut (Abnahme um rund 4,4 % *).

Datenquelle: walstat.iweps.be (basierend auf: SPF Finances)


ÖKOLOGIE: Schonender Umgang mitnicht erneuerbaren Ressourcen


100

150

200

250

300

350

400

450

m²

pro

Ein

wo

hn

er bebaute

Fläche insgesamt

Fläche zur Wohnnutzung

203 m²

413 m²

194 m²

398 m²

Bezugsdatum:01.01.2014

Indikator: Flächenverbrauch in m² pro Einwohner

Flächenverbrauch in m² pro Einwohner

203

318

208

293

207

294 292

413

537

294

504450

490 488

Fläche zur Wohnnutzung

bebaute Fläche insgesamt

Die Ressource Boden erfüllt vielfältige Funktionen:Lebensraum für Pflanzen und Tiere, Regulierung desWasserhaushaltes und Hochwasserschutz. Durch den Ausbaudes Straßennetzes, die Ausweitung von Wohngebieten,insbesondere von flächenintensiven Einfamilienhaus-siedlungen, durch Neuerschließung von Gewerbegebietensteigt der Flächenverbrauch und beeinträchtigt damit dieseFunktionen für die Gemeinde nachhaltig.

Bebaute Fläche insgesamt: Der Wert bezieht allekatastrierten Parzellen ein, die genutzt werden fürWohnzwecke (u.a. einschließlich Gärten s.u.), für Industrie,Handel, Gewerbe, Unterricht, Sport etc. Nicht katastrierteFlächen (zum 1.1.2012 knapp 10 % der Gesamtfläche Eupens,Quelle: DGstat) bleiben unberücksichtigt, wodurch dietatsächlich genutzte Fläche unterschätzt wird.Fläche zur Wohnnutzung: Der Wert beziffert die Fläche, dieim Durchschnitt je Einwohner zu Wohnzwecken genutzt wird.Hier wird nicht allein nur die reine Wohnungsflächeangegeben, sondern der Wert bezieht alle bebauten wieunbebauten Flächen ein, also auch Garagen und Gärten.

i

Relevanz für eine


Eine zeitgemäße Stadtentwicklungs- und Verkehrsplanungzielt ab auf die Eindämmung des Flächenverbrauchs und derZersiedlung beispielsweise durch Aufwertung und Nutzungvon Leerständen und brachliegenden, bereits erschlossenenFlächen und durch Verdichtung bereits bestehenderSiedlungs- und Gewerbegebiete.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

Vergleichsweise schonender Umgang mit Flächenressourcentrotz leichtem Aufwärtstrend, denn:☺ Eupen nimmt wichtige Funktionen auch für das Umland

war (Arbeitsmarkt, Handel, Dienstleistung, Verwaltung,Ausbildung). Dennoch liegt der Pro-Kopf-Flächenver-brauch (bebaute Fläche insgesamt) auf demzweitniedrigsten Niveau im nachbarschaftlichen Vergleich.

☺ Eupen weist den geringsten Pro-Kopf-Verbrauch anWohnnutzungsflächen auf, was die schonende Nutzungder Flächenressourcen unterstreicht.

Diagnose für Eupen

13%

22%5% 5%

55%

Datenquelle: Technischer Dienst Stadt Eupen (Datenerfassung: Energieberater M. Pitz)


ÖKOLOGIE: Niedriger Energieeinsatz

Indikator: Energieverbrauch der kommunalen Gebäude

Energieverbrauch nach Nutzer- und Gebäudegruppen

Stromverbrauch 2013

Gasverbrauch 201326%

20%10% 1%

43%

Verwaltung

Schule

Kultur

PMS

Sport

Heizöl spielt als Energieträger instädtischen Gebäuden praktischkeine Rolle mehr und wird dahernicht aufgeführt.

i

Relevanz für eine


Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

Diagnose für Eupen

Für den Betrieb kommunaler Einrichtungen ist Energienotwendig. Für die Energieerzeugung werden entweder nichterneuerbare Rohstoffe verbraucht oder erneuerbarerRessourcen in Anspruch genommen. Je nach Energieträgerwerden dabei Schadstoffe in unterschiedlicher Mengefreigesetzt, v.a. klimaschädliche Treibhausgase.

Die Verbrauchszahlen sämtlicher Gebäude in städtischerNutzung oder Vermietung, d.h. auch die der Sportanlagen,Schulen, Vereinslokale etc. werden einbezogen, nicht aber dieStraßenbeleuchtung. Ab 2009 sind die Gasverbräuche auchwitterungsbereinigt dargestellt. Hierdurch wird der Einflussder jeweiligen Außentemperaturen in der Heizperiode aufden Heizenergieverbrauch berücksichtigt.

Ein zukunftsfähiges Energieversorgungskonzept zielt ab aufdie Verringerung des Energieverbrauchs, derSchadstoffemissionen und der Abhängigkeit von nichterneuerbaren Ressourcen. Dabei gibt es zwei Aktionssäulen:- Energieeinsparung durch

Investition in Einspartechnologien, effizientere NutzungVerhaltensänderungen der Gebäudenutzer

- Ausbau der kommunalen Infrastruktur zur Nutzungregenerativer Energiequellen.

� Zahlreiche Energiesparmaßnahmen wurden in denvergangenen Jahren bereits umgesetzt. Ihr Effekt schlägt sichin der Entwicklung der Jahresverbräuche jedoch nichtangemessen nieder, da teils neue, sehr intensive Verbraucherzeitgleich hinzukamen, wie z.B. Ende 2010 die Rasenheizungund die Flutlichtanlage im KAS-Station.

☺ Ausbau der Energiegewinnung aus regenerativen Quellen2013 durch Installation einer solar-thermischen Anlage zurWarmwasserbereitung auf dem Hallenbad und einerPhotovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung auf dem Dach desstädtischen Bauhofs.

☺ Start des Pilotprojektes Aktiv für‘s Klima zur Energie-einsparung in städtischen Grundschulen im Februar 2015.

00,20,40,60,8

11,21,41,61,8

2

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Mill

ion

en

kW

h b

zw.

m³ Strom in

Mio. kWh

Gas in Mio. m³(witterungs-bereinigt)

EUPEN 2010 2011 2012 2013 2014

insgesamt 9384 9546 9615 9593 9774

pro 1.000 Einwohner 501 506 507 508 513

Datenquelle: walstat.iweps.be (basierend auf: SPF économie - DG Statistique/Statistics Belgium)


ÖKOLOGIE: Umwelt- und sozialverträgliche Mobilität

Indikator: Anzahl der PKW pro 1.000 Einwohner


450

470

490

510

530

550

2010 2011 2012 2013 2014

Anzahl der PKW pro

1.000 Einwohner

Raeren

Kelmis

Lontzen

Welkenraedt

Baelen

Wallonie

Eupen

Die Zahl der PKW erfasst jeweils den Bestand der zum 1.August eines Jahres angemeldeten PKW. Busse, Motorräder,Lieferwagen, Traktoren etc. bleiben hier unberücksichtigt. DieZahl fasst Diesel-, Benzin-, Gas- und Elektro-Fahrzeugezusammen. Durch die Umrechnung der PKW-Zahl auf dieEinwohnerzahl lässt sich die Entwicklung des Motorisierungs-grades einer Gemeinde ablesen.

i

Relevanz für eine


Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

☺ Umsetzung von Projekten zur Förderung der sanftenMobilität (z.B. Beschilderung des Gassennetzes, Ausbau desFuß- und Radweges „Promenade“ ) und zur Verminderungder Notwendigkeit des motorisierten Verkehrs durch baulicheVerdichtung und Förderung des Wohnens im Zentrum.

� Vergleichsweise hoher Motorisierungsgrad, der über dieletzten Jahre kontinuierlich angestiegen ist.

Diagnose für Eupen

Mobil zu sein ist uns wichtig und ein gewissesVerkehrsaufkommen durch Personenverkehr undWarentransport unumgänglich. Nachhaltigkeit heißt hier,Mobilität nicht unbedingt zu steigern, aber optimaler zugestalten, um die Negativfolgen des hohen motorisiertenIndividualverkehrs für die Gesellschaft zu reduzieren, wieLuftverschmutzung, Verbrauch nicht erneuerbarer Rohstoffe,Lärmbelastung, Flächenverbrauch für Straßennetz undParkflächen.

Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung gilt es, Kompromissezu entwickeln, die eine möglichst schadstoffarme individuelleMobilität, eine möglichst klimafreundliche Mobilität undZugang zu zentralen Einrichtungen für möglichst alleermöglichen. Die Kommune kann durch aktiveStadtentwicklungs- und Verkehrsplanung die Notwendigkeitvon Mobilität reduzieren, die Nutzung öffentlicherVerkehrsmittel fördern sowie Verkehrsinfrastrukturen fürFußgänger und Fahrradfahrer ausbauen.


ÖKOLOGIE: städtische Initiativen und Projekte

• Städtische Bezuschussung privater Anlagen zur Sonnenenergienutzungbis Anfang 2013: 552 Prämien für Sonnenkollektoren zurWarmwasserbereitung (ab 2003) und 710 Prämien fürPhotovoltaikanlagen zur Stromerzeugung (ab 2008)

• Ausbau der Anlagen zur Sonnenenergienutzung: nach Hallenbad undBauhof in 2013 folgt in 2015 die Inbetriebnahme der Photovoltaikanlageauf dem Alten Schlachthof

• Energieeinkauf 100 % EE durch eigene Ausschreibung

ABFALL/RECYCLING

ENERGIEsparen

MOBILITÄTNATURSCHUTZ

Diese Seite gibt einen Überblick über einige Projekte und Initiativen, mit denen die Stadt Eupen den Weg der Gemeinde hin zu einer nachhaltigenEntwicklung unterstützt bzw. bereits in den letzten Jahren unterstützt hat. Die Aufzählung ist keinesfalls vollständig.

Mehr Infos unter: www.eupen.be� Umwelt

• Maya-Gemeinde seit 2011: Durchführung von Maßnahmenzur Förderung der Biodiversität (v.a. Aufstellen vonBienenstöcken & Insektenhotels, Anlegen von Wildblumen-und Obstwiesen, Bienen-Woche 2012)

• Schutz natürlicher Lebensräume: Verzicht auf Pestizide(Null-Phyto-Gemeinde), Späte Mahd von Grünflächen undWegrändern, Aktionen gegen invasive Pflanzen

• KNEP: Kommunaler Naturentwicklungsplan seit 1996:gemeinsame Naturschutzprojekte von Stadt und Bürgern

• Organisation der Müllsammelaktionen für eine müllfreieLandschaft „Aktion saubere Weser“ und „Eupen putzt sichheraus“, Teilnahme am Pilotprojekt „click4WAPP“

• Städtische Initiative zum gemeindeübergreifendenEngagement für den Schutz der Weser seit 1989 undGründungsmitglied des Flussvertrages Weser 1999

• Nachhaltige Bewirtschaftung der städtischen Wälder:Forstzertifikat PEFC seit 2007

• Erweiterung Ostpark 2009

• Förderung regionaler Stoffkreisläufe durch nachhaltigeEntsorgung, Verarbeitung und Wiederverwertung vonGrünabfällen und Sperrmüll durch lokale Partner (BISA,RCYCL) bei gleichzeitiger sozialer Ausrichtung derAbfallpolitik zur Sicherung von Arbeitsplätzen(Wertstoffhöfe, Zusammenarbeit mit BISA & RCYCL)

• schrittweise Umsetzung der Verbesserungsvorschläge desKommunalen Mobilitätsplans (2005) undStadtentwicklungskonzepts 2012+ (2005) zur Förderung desFuß- und Fahrradverkehrs (Beschilderung desGassennetzes, Einrichtung der Begegnungszone 2012, etc.)

• Schaffung einer Fuß- und Radwegverbindung „Promenade“zwischen Kettenis und Eupen (2009)

• 2014-15: Erstellung eines Verkehrssicherheitskonzepts inkl.Befragung

• Unterstützung der Kampagne bike2school 2013 und 2014sowie von Initiativen zur Schaffung von Lauf- undFahrradbussen für Schulkinder

• Einrichtung des Seniorenbusses 2015

• Neues Verwaltungsgebäude nach Passivhausstandard• Verkauf von sechs Baugrundstücken aus der städtischen

Parzellierung „Knippweg“ gebunden an städtebaulicheVorschriften zum Bau von Passiveinfamilienhäusern

• Pilotprojekt „Energiespardetektive“ in städtischenGrundschulen seit März 2015

• Beginn der Umrüstung der Straßenbeleuchtung aufenergiesparende LED-Technik

• Städtische Sanierungsprämie (2005 bis 2013)

ENERGIE aus erneuerbaren Quellen

FLÄCHENVERBRAUCH• Verringerung des Flächenverbrauchs z.B. durch gezielte

Verdichtung bereits bebauter Areale, Ausbau von inner-städtischem Wohnraum insbesondere auch für Familien,Reduzierung der Parzellengrößen und Steigerung desAnteils von Doppelhäusern

0

2

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6

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Pro

zen

t

2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*

Datenquelle: walstat.iweps.be (Berechnungen IWEPS basierend auf Comptes de l‘emploi wallon, Steunpunt WSE), vorläufige Zahlen für 2013 & 2014: Arbeitsmarkt-Info des Arbeitsamtes der DG, 2013, 2014


ÖKONOMIE: Gleichmäßige Verteilung von Arbeit

Indikator: Arbeitslosenrate


0

5

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20

25

gesamt Männer Frauen 15-24 Jahre 25-49 Jahre 50-64 Jahre

Pro

zen

t

2008 2009 2010 2011 2012

Entwicklung derArbeitslosenrate

*vorläufige Angaben: Definitive Arbeitslosenraten für 2013 und 2014 können erst ermittelt werden, wenn die Daten zur aktiven Bevölkerung durch die Statistikämter (IWEPS, Steunpunt WES) aktualisiert wurden (zuletzt aktualisiertes Bezugsjahr: 2012).

Die Arbeitslosenrate bezeichnet den prozentualen Anteil derArbeitslosen, d.h. der Personen, die ohne Arbeitsstelle sind,aktiv Arbeit suchen und dem Arbeitsmarkt unmittelbar zurVerfügung stehen, an der aktiven Bevölkerung. Hierunterwerden alle Personen erfasst zwischen 15 und 64 Jahren, diein der Region ihren Wohnsitz haben und dem Arbeitsmarktzur Verfügung stehen, d.h. die Beschäftigten und Arbeitslosender betrachteten Region.

i

Relevanz für eine


Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

� Vergleichsweise hohe und steigende Arbeitslosenrate,� hohe Jugendarbeitslosigkeit, rund ein Fünftel aller

Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die demArbeitsmarkt eigentlich zur Verfügung stehen, sind ohneBeschäftigung,

� Arbeitslosenrate bei den Frauen ansteigend und höher alsbei den Männern.

Diagnose für Eupen

Einen Arbeitsplatz zu haben bedeutet selbsterwirtschaftetesEinkommen zur Sicherung des Lebensunterhalts. Arbeit prägtdas Selbstbild des Menschen, er kann sich einbringen undidentifiziert sich mit dem Geleisteten. Arbeitslosigkeit ver-ändert die wirtschaftlichen und sozialen Lebensumstände derBetroffenen. Steigende Arbeitslosenraten verändern auch dieVerhältnisse in der Gemeinde und können den sozialenZusammenhalt gefährden. Mehr finanzielle Mittel werden fürsoziale Leistungen benötigt, wodurch z.B. Finanzmittel fürMaßnahmen im Umwelt- oder Kulturbereich fehlen.

Der Zugang zu selbst erwirtschaftetem Einkommen fürmöglichst alle unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft,Bildungsgrad bei gleichzeitig möglichst flächensparender undumweltschonender Produktion und die Schaffung undSicherung von Langzeitarbeitsplätzen sind Ziele im Sinne derNachhaltigkeit. Aufgabe der Kommune ist es dabei, dieInteressen der Menschen und der Umwelt zu vertreten.Hierfür kann sie Unternehmen in ihrer Ansiedlung vor Ort undbei der Ausgestaltung nachhaltiger Arbeits- undProduktionsbedingungen unterstützen.


ÖKONOMIE: Ausgeglichene Wirtschaftsstruktur

Indikator: Anteil der Arbeitsplätze nach Wirtschafts-bereichen (ohne Selbstständige)

Entwicklung der Arbeitsplatzzahlen nach Wirtschaftsbereichen im Detail

Primärer

Sektor

Sekundärer

Sektor

Tertiärer

Sektor

0,11 24,3

75,6

0,08 25,4

74,52008

%-Anteil der Arbeitsplätze nach Wirtschaftsbereichen

Entwicklung der Anzahl der Arbeitsplätze in Eupen

2054

201

157

37

555

3800

727

2447

228

195

28

772

3931

361

Handel

Information

Finanzen

Immobiliengeschäft

Sonstige Dienstleistungen

Öffentliche Verwaltung, Unterrichtswesen,

Gesundheit und Soziales

Kultur, Sport, Freizeit

2008

2012

2265

301

2239

314

Industrie

Baugewerbe

Tertiärer Sektor

Sekundärer Sektor

In den vergangenen Jahrhunderten und Jahrzehnten hat sichein Wandel vollzogen von der Agrar- über die Industrie- zurDienstleistungsgesellschaft mit entsprechender Verlagerungder Arbeitskräfte vom primären über den sekundären hinzum tertiären Sektor. Eine nachhaltige Gesellschaft achtet aufdie Entwicklung einer ausgeglichenen Wirtschaftsstruktur.Diese macht sie zukunftsfähiger und verringert ihrewirtschaftliche Anfälligkeit, auch gerade bei branchen-spezifischen Krisen.

Dieser Indikator beschreibt anhand der Verteilung derArbeitsplätze auf die verschiedenen Wirtschaftsbereiche diewirtschaftliche Situation der Gemeinde. Unterschiedenwerden allgemein drei Bereiche: (1) Land- und Forstwirtschaftsowie Fischerei (primärer Sektor), (2) verarbeitendesGewerbe, Baugewerbe, Energie-, Wasser-, Entsorgungs-wirtschaft (sekundärer Sektor), (3) Handel, Verkehr, Finanz-und Versicherungswesen, Verwaltungen sowie sonstigeDienstleistungen (tertiärer Sektor). Die Situation derSelbstständigen wird hier nicht erfasst, aber zwischen 2008und 2012 erhöhte sich ihre Zahl von 1.337 auf 1.373. Auchhier dominierte 2012 der tertiäre Sektor (73,5%) gegenübersekundärem (20,5%) und primärem Sektor (6,0%).

i

Relevanz für eine


In einer nachhaltigen Wirtschaft gilt es ebenso dieLandwirtschaft wie auch das produzierende Gewerbe zustärken und sich nicht allein auf den Ausbau desDienstleistungssektor zu konzentrieren. Allerdings kann dieKommune volkswirtschaftliche Entwicklungen nur bedingtbeeinflussen, sie kann aber z.B. im Bereich derWirtschaftsförderung ansetzen.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

� Seit 2008 Verlust an Arbeitsplätzen bei steigender

Einwohnerzahl (zum Vergleich im Zeitraum 2008�2014:Zuwachs Bevölkerung in der Gruppe der 20- bis 64-Jährigen 4,3 %, Rückgang der Arbeitsplätze -4,2 %)

Diagnose für Eupen

Datenquelle: : walstat.iweps.be (basierend auf: ONNS, statistique décentralisée) Stichtag für die jeweilige Datenerhebung ist der 31. Dezember eines jeden Jahres.

2008:10.609

2014:10.162

1993:8.731

0

30

60

90

120

150

180

Eupen Raeren Kelmis Lontzen Welkenraedt Baelen Wallonie Preisindex

Steigerung Baugrundstückspreise 2002 gegenüber 2013 in %

Steigerung Nettoeinkommen 2002 gegenüber 2012 in %

Datenquellen: walstat.iweps.be (Einkommen basierend auf: SPF Economie), Grundstückspreise basierend auf: SPF Finances (ACED)), Verbraucherpreisindex nach statbel.fgov.be (SPF Economie)


ÖKONOMIE: Hohe Preisniveaustabilität

Indikator: Preis- und Einkommensentwicklung

45 4856

37

62

4741

5461 62

28

66

20 20 19 19 20 20 20 20 20 21 22

0

20

40

60

80

2002 2004 2006 2008 2010 2012

Entwicklung der Baugrundstückspreise und der steuerpflichtigen Nettoeinkommen

Durchschnittlicher Grundstückspreisin €/m² (- - - linearer Trend)

DurchschnittlichesNettoeinkommenin 1.000 €


Je weniger akute Probleme zu lösen sind, je entspannter dieaktuelle wirtschaftliche Situation der Bürger und derKommune ist, desto eher ergeben sich Freiräume für dieAuseinandersetzung mit Zukunftsfragen. Baulandpreisehaben Einfluss auf die Attraktivität einer Gemeindeinsbesondere auch für junge Familien. Sie spielen einezentrale Rolle für die erfolgreiche Umsetzung gerade auch dermittel- und langfristigen Entwicklungsprozesse.

Bei den hier abgebildeten steuerpflichtigen Nettoeinkommenhandelt es sich um die Einkünfte basierend auf denSteuererklärungen der natürlichen Personen. Dabei handeltes sich um die Einkünfte des vorhergehenden Jahres, die imentsprechenden jeweiligen Steuerjahr angegeben wurden.Das Netto-Gesamteinkommen setzt sich aus allen Netto-Einkünften in den Kategorien Immobilien, Kapital- undMobilieneinnahmen, beruflichen Einkünften undverschiedenen Einkünften abzüglich der absetzbarenAusgaben zusammen. Hier dargestellt wird der Medianwertaller Einkommen, da dieser Wert, anders als der Mittelwert,nicht von Extremwerten beeinflusst wird. DerQuadratmeterpreis für Baugrundstücke basiert auf demdurchschnittlichen Preis, der bei (mindestens sechs)Verkäufen im betreffenden Jahr erzielt wurde. ZurEinordnung der Preisentwicklung ist die Steigerung desallgemeinen Verbraucherpreisindexes von 2002 gegenüber2013 ebenfalls angegeben.

i

Relevanz für eine


Ein generelles Ziel für eine zukunftsfähige Entwicklung ist eineverlässliche langfristige Kalkulationsmöglichkeit für die Bürgerebenso wie für die Kommune und damit insgesamt möglichstniedrige Teuerungsraten.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

� Einkommenssteigerung 2002 zu 2012 (+9%) bleibt hinterder allgemeinen Preissteigerung zurück (+25,5%),

� Steigerung der Baugrundstückspreise 2002 zu 2013 um46,7 % übersteigt die allgemeine Preissteigerung (+ 26,9 %),aber der Wachstumstrend der Baulandpreise ist nicht so starkwie in den meisten Nachbargemeinden.

Diagnose für Eupen

0

400

800

1200

1600

2005 2010 2015 2020

Geschätzte zukünftige Schuldenbelastung der Stadt Eupenin Euro pro Einwohner

Datenquelle: Finanzdienst der Stadt Eupen


ÖKONOMIE: Gesunde Struktur der öffentlichen Haushalte

Indikator: Kommunale Schulden je Einwohner in Euro

Ausblick: voraussichtliche Entwicklung der Schuldenbelastung bis 2021

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Gemeindeschuld pro Einwohner in Euro (preisbereinigt, Index 2014=100)

1.185 € 1.161 €

1.268 €

Ein weiteres Anwachsen der Einwohnerzahl wird zugrunde gelegt, wie auch seitens des Statistischen Dienstes der Wallonie prognostiziert.

Index 2014=100

Kommunale Schulden belasten künftige Generationen. Beisteigender Schuldenbelastung und damit einhergehendenwachsenden Zinszahlungen verringern sich die Handlungs-spielräume der Kommune auch im Hinblick auf Investitionenin eine nachhaltige Gemeindeentwicklung. So können z.B.Einschränkungen bei der Gewährung von Sozialleistungenoder bei der Durchführung umweltpolitischer MaßnahmenKonsequenzen wachsender Schuldenbelastungen sein.

Kommunale Schulden sind alle am Ende eines Jahresbestehende Schulden einschließlich der Schuldenkommunaler Eigenbetriebe (hier eingeschlossen dieAutonome Gemeinderegie TILIA). Um einen Eindruck von derrealen Entwicklung des kommunalen Schuldenstandes zubekommen und Veränderungen, die sich aufgrund vonPreisschwankungen ergeben, herauszufiltern, ist die Zeitreihepreisbereinigt. So ist die Vergleichbarkeit der Zahlen übermehrere Jahre gewährleistet. Die reale Verschuldung wird mitHilfe des Preisindexes des Basisjahres 2014 berechnet (Index2014=100). Zur Berücksichtigung der Bevölkerungsent-wicklungen wird die Schuldenlast je Einwohner betrachtet.

i

Relevanz für eine


Zur Entlastung künftiger Generationen kommt in einernachhaltigen Kommune mittelfristig dem Schuldenabbaubzw. mindestens der Vermeidung eines weiterenSchuldenanstiegs eine große Bedeutung zu. Für die Kommuneergibt sich dabei die Herausforderung, trotz erforderlicherEinsparungen die kommunalen Aufgaben für die Bürgerangemessen zu erfüllen.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

� Die Pro-Kopf-Schuldenbelastung der Stadt Eupen verläuftim langjährigen Trend auf hohem Niveau. Die prognostizierteEntwicklung zeigt einem Schuldenanstieg in den kommendenJahren auch ohne Inangriffnahme neuer größerer Projekte.Die dann prognostizierte Trendwende und der erwartetemittelfristige Schuldenabbau senkt die Schuldenbelastungallerdings nur leicht unter das langjährige Pro-Kopf-Niveau, sodass der Kommune keine Investitionsspielräume bleiben.

Diagnose für Eupen


Mehr Infos unter: www.eupen.be� Umwelt Mehr Infos unter: www.eupen.be


ÖKONOMIE: städtische Initiativen und ProjekteMehr Infos unter: www.eupen.be, Stadtmarketing & Wirtschaft

• SUN-Projekt (2009-2012) mit Aspekt der Wirtschaftsförderung in der Eupener Unterstadt

In den Bereichen Wirtschaftsförderung und Arbeitsmarkt kann die Kommune nur bedingt Einfluss nehmen. Insofern sind hier hervorzuheben die Initiativen zur Stärkung der lokalen Geschäftswelt und des Tourismus insbesondere über den Rat für Stadtmarketing.

Handlungsfelder und Zielsetzungen des Rates für Stadtmarketing :• Verbesserung des Erscheinungsbildes der Stadt Eupen durch konsequente

Vermarktung nach Innen und nach außen.• Stärkung der Identifikation der Bewohner mit ihrer Stadt.• Verbesserung der Lebensqualität für alle Nutzer der Stadt.• Pflege und Weiterentwicklung eines attraktiven Stadtbildes.• Belebung der Innenstadt.• Ausbau und Bündelung von Angeboten der aktiven Kräfte aus Handel,

Wirtschaft, Tourismus, Kultur und Sport.

Arbeitskreise des Rates für Stadtmarketing :• Wirtschaft• Tourismus• Kultur• Wanderer• Verkehrsproblematik

Einige Kampagnen, Aktionen und Projekte des Rates für Stadtmarketing:• Eupener Treuekarte• Kampagnen „Wir für Eupen“ & „Wir für Eupen-Botschafter“• Projekt „Lebe Dein Geschäft“ • „Gutes aus Eupen“• City-App• City-Infotafeln• Eupen-lives• Eupen_meets

Rat für Stadtmarketing VoG

Datenquellen: dgstat.be (basierend auf: Ecodata, FÖD Wirtschaft, KMU, Mittelstand und Energie, (oben), walstat.iweps.be (basierend auf: Nationalregister, SPF économie – DG Statistique/StatisticsBelgium, Prognose: Calculs DEMO-UCL, bereitgestellt über die Generaldirektion Statistik des FÖD Wirtschaft) (unten)


GESELLSCHAFT/SOZIALES: Ausgewogene Bevölkerungs-und Siedlungsstruktur

Eupen im nachbarschaftlichen Vergleich Entwicklung der Gesamteinwohnerzahl

Anzahl der Einwohner je Altersgruppe

1991 2014 2026

Eupen

KelmisRaerenWelkenraedt

LontzenBaelen

19.063

10.86910.63110.450

5.5824.300

20.338

12.18612.570

10.870

6.329

5.132

17.123

9.6209.0658.233

4.4703.335

Es werden alle zum jeweils 1. Januar eines Jahres lautNationalregister gemeldeten Einwohner der Gemeindeerfasst und dabei alle Nationalitäten berücksichtigt. DieBevölkerungsprognose für das Jahr 2026 beruht auf derBerechnungsmethode des Forschungszentrums fürDemografie an der Katholischen Universität Leuven(Bezugsgröße für die Prognose: Einwohnerzahl von 2013).

Relevanz für eine


Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

Diagnose für Eupen

Das Handlungsprogramm einer Lokalen Agenda 21 wirderarbeitet von und für die Menschen der Gemeinde. Es musszugeschnittenen werden auf die aktuellen Bedürfnisse derEinwohner, die u.a. mit der jeweiligen Altersstruktur derEinwohnerschaft in Verbindung stehen. Zugleich muss dasHandlungsprogramm bereits zukünftige Entwicklungen imBlick haben, um nachhaltig agieren zu können und nicht nurauf Veränderungen reagieren zu müssen.

� Trend zur Überalterung : 2014 waren 1/4 der Eupener ≥60Jahre alt; die Fortschreibung der Zahlen der geburtenstarken1960er-Jahrgänge (jetzt 45-54-Jährige) lässt die zukünftigeEntwicklung erahnen.

� Anhaltendes Bevölkerungswachstum trotz sogenannterUrnenform des Bevölkerungsdiagramms (Ursache s. folgenderIndikator).

� Wachstum der Nachbargemeinden beeinflusst auch Eupenaufgrund zentraler Versorgungsfunktionen (Bereitstellungausreichender Infrastruktur, Absatzmarkteffekte)

iIndikator: Bevölkerungsstruktur nach Alter

0 20 40

unter 20 Jahre

20 bis 39 Jahre

40 bis 59 Jahre

60 bis 79 Jahre

80 Jahre und älter

1989; 22 %

1989; 30 %

1989; 26 %

1989; 18 %

1989; 3 %

2014; 22 %

2014; 24 %

2014; 29 %

2014; 20 %

2014; 5 %

Anteil der Altersgruppe in %der Gesamtbevölkerung

��Veränderungen der Bevölkerungsstruktur beeinflussen invielschichtiger Weise die Handlungsbereiche der Kommuneund damit auch Planungsziele, z.B.:-Überalterung oder Verjüngung: erforderlicher Ausbau der

altersgerechten Infrastruktur (z.B. Seniorenstätten,Altenheime, Kinderbetreuung, Schulinfrastruktur) sowieFreizeit- und Wohnraumangebote-Schrumpfende Gemeinde: sinkende Steuereinnahmen undAuslastung der Versorgungsangebote, Leerstandszunahme-Wachsende Gemeinde: steigender Druck auf dieVerkehrssituation, den Wohnungs- und Arbeitsmarkt

-20-10

01020

Welkenraedt

-20-10

01020

Kelmis-4-2024

Datenquelle: walstat.iweps.be (basierend auf: Nationalregister, SPF économie – DG Statistique/Statistics Belgium)



Indikator: Natürliches Bevölkerungssaldo und Wanderungssaldo in ‰ (Saldo pro 1.000 Einwohner)


-4

-2

0

2

4

-16

-8

0

8

16Natürliches Bevölkerungswachstum

NatürlicherBevölkerungsrückgang

Zuwanderung

Abwanderung

2003 2013 2003 2013

-4-2024

Raeren

-4-2024

-6-3036

Natürliches Bevölkerungs-und Wanderungssaldo2003 bis 2013 in ‰

-4-2024

-4-2024

-20-10

01020

-20-10

01020

Baelen

-20-10

01020

Lontzen

2003 2013

Das natürliche Bevölkerungssaldo ergibt sich aus derDifferenz der Geburten zu den Sterbefällen. DasWanderungssaldo ergibt sich aus der Differenz der Anzahl derim Jahresverlauf neu zugezogenen zu den fortgezogenenMenschen. Die Saldowerte werden in Bezug zur Gesamtein-wohnerzahl des jeweiligen Jahres gesetzt und sind angegebenin ‰, beziehen sich also jeweils auf 1.000 Einwohner.

i

Das Mitgestalten der nachhaltigen Entwicklung derHeimatgemeinde durch die dort lebenden Menschen istelementarer Bestandteil einer Lokalen Agenda 21. DieBereitschaft sich einzubringen und aktiv mitzuwirken setztmeist eine entsprechende Identifikation und Verbundenheitmit dem Wohnort als wichtiges Lebensumfeld voraus. Woman lebt und längerfristig eine Perspektive für sich und seineFamilie sieht, steigt die Motivation, die Verhältnisse positiv zubeeinflussen und mitzugestalten.

Relevanz für eine


linearerTrend

Bevölkerungssaldo (=Geburten-Sterbefälle) Wanderungssaldo (=Zuzüge-Fortzüge)

2003 20132003 2013

-20-10

01020

Wallonie

Eine gewisse Konstanz der Bevölkerung begünstigt Planungwie Umsetzung einer Lokalen Agenda 21. DasHandlungsprogramm sollte daher auf eine solche Konstanzhinarbeiten und auf deutliche Veränderungen vorbereiten. Sobedeutet starke Zuwanderung für eine Gemeinde z.B.steigenden Druck auf die Verkehrs- und Versorgungs-infrastruktur, den Arbeits- und Wohnungsmarkt. Für dieFörderung eines natürlichen Bevölkerungswachstums und dieVerringerung von Abwanderungen ist beispielsweise dieSteigerung der Attraktivität der Gemeinde für junge Familieneine wichtiges Ziel.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

� Die Zuwanderung überwiegt seit Jahren, wenn auch mitabnehmender Tendenz, vergleichbar mit denNachbargemeinden.

� Während viele Nachbargemeinden in den letzten Jahrenein natürliches Bevölkerungswachstum verzeichneten, wardies in Eupen nur in jüngster Zeit der Fall.

� Das stetige Wachstum der Eupener Bevölkerung resultiertaus dem positiven Wanderungssaldo, das auch dennatürlichen Bevölkerungsrückgang ausgleicht.

Diagnose für Eupen

10,3

46,5 33,619,0

5,4 6,7

85,551,2 62,5

79,492,9 92,4

Nicht-EU-Bürger nicht-belgische EU-Bürger Belgier

Datenquellen: walstat.iweps.be (basierend auf : Nationalregister, SPF économie – DG Statistique/Statistics Belgium), Graphiken zur Stadtvierteleinteilung und räumlicher Verteilung der ausländischen Bevölkerung aus: IWEPS-Gemeindebericht Eupen unter walstat.iweps.be



Indikator: Bevölkerungsstruktur nach Herkunft

In Eupen hat die Bevölkerungsgruppe der Nicht-EU-Bürgereinen Anteil von 4,2 %. Sie ist in den letzten Jahren (hier seit2006) stärker angestiegen als die Gruppe der Ausländer ausanderen EU-Staaten. Diese blieb mehr oder weniger konstantbei rund 10,3 %.Allerdings ist natürlich festzuhalten, dass eineZusammenstellung der Zahlen hier keine Aussage erlaubtüber die tatsächliche Integration Zugezogener in dasGemeindeleben und die unmittelbare Nachbarschaft.Im nachbarschaftlichen Vergleich kann jedoch festgehaltenwerden, dass Eupen weniger betroffen ist als diegrenznäheren Nachbargemeinden vom hohen Anteil derBürger aus anderen EU-Staaten.

Es werden alle zum jeweils 1. Januar eines Jahres lautNationalregister gemeldeten Einwohner der Gemeinde sowieihre jeweilige Nationalität berücksichtigt. Hierbei wird in denoffiziellen Statistiken unterschieden zwischen belgischenStaatsangehörigen, Staatsangehörigen anderer EU-Staatenund Bürgern aus Nicht-EU-Staaten. Die Zahlen ermöglichenkeine Aussage zum Anteil der Einwohner mit belgischerStaatsangehörigkeit aber ausländischen Wurzeln.


außen: 2014innen: 2006

Belgier

Nicht-EU-Bürger Nicht-belgische EU-Bürger

Bezugsjahr: 2014

%-Anteil an der Gesamteinwohnerzahl

Diagnose für Eupen

i

Entwicklungsprozesse zur Verbesserung der Zukunftsfähigkeitder Gemeinde sind erfolgreich, wenn sie alle Mitglieder undGruppen in der Gemeinde einbeziehen, sowohl in dieAusarbeitung als auch in die gemeinsame Umsetzung.

Relevanz für eine


Ziel einer Lokalen Agenda 21 ist eine ausgewogeneBevölkerungs- und Siedlungsstruktur mit einer-möglichst hohen Integration benachteiligter Gruppen undMinderheiten,-generations- und gruppenübergreifenden sozialenVernetzung,-Förderung des kulturellen Austausches und des sozialenZusammenhaltes.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

3,3%10,2%

86,6%

4,2%

10,3%

85,5%

Die 7 größten Bevölkerungs-

gruppen in Eupen 2014

Nationalität Einwohner

Belgien 16.297

Deutschland 1.386

Russische Föderation 137

Spanien 132

Bosnien-Herzegowina 130

Niederlande 93

Rumänien 79

Datenquelle: dgstat.be (basierend auf FÖD Sozialeingliederung, Armutsbekämpfung, Sozialwirtschaft und Politik der Großstädte)


GESELLSCHAFT/SOZIALES: Gerechte Verteilung vonEinkommen und Vermögen

Indikator: Anzahl der Empfänger von Eingliederungs-einkommen bzw. gleichgestellter Sozialhilfe je 1.000 Ew.

Empfänger von Eingliederungseinkommen (EE) differenziert nach Bevölkerungsgruppen

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

19 21 22 23 20 22 23 2427 30 28 27 28

3 3 5 55 6

810 14

12

Eingliederungseinkommen Gleichgestellte Sozialhilfe

2013 waren von allen Empfängern des EE:

44,2 %

55,8 %

60,7 %24,2 %

15,1 %

Belgier

Nicht EU-Bürger

EU-Bürger0-17

Jahre18-24

Jahre25-44

Jahre45-65

Jahre65+

Jahre

0,7%

26,4%

43,3%

25,0%

4,5%

��

Keine Daten angegeben für die gleichgestellte Sozialhilfe für die Jahre 2001, 2002, 2013.

Menschen, die ihren Lebensunterhalt nicht selbsterwirtschaften können bzw. deren Einkünfte zu niedrig sind,um die alltäglichen Grundbedürfnisse zu finanzieren, hilft dieGesellschaft durch ihr soziales Sicherungssystem. Dabei sollendie verschiedenen staatlichen Unterstützungsleistungen denBetroffenen nicht nur das Existenzminimum, sondern auchdie Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.Wächst die Zahl der Empfänger staatlicher Unterstützungs-leistungen stark an, so ist damit eine enorme Belastung fürdie kommunalen Haushalte verbunden, wodurch sich dieHandlungsspielräume der Gemeinde in anderen Bereicheneinschränken. Auch kann dies die soziale Stabilität derGemeinschaft schwächen, bedeutet aber allem voran diefinanzielle und psychische Belastung einer wachsenden Zahlvon betroffenen Mitbürgern.Nachhaltigkeit in finanzieller und sozialer Hinsicht für dieBetroffenen wie auch aus dem Blickwinkel der Gemeindebedeutet, allen die Möglichkeit zu geben, ihr Einkommenselbst zu sichern.

Der Anteil der Bezieher von staatlichen Unterstützungs-leistungen in einer Kommune ist ein Indikator für Belastungenund Ungleichverteilungen in der sozialen Infrastruktur vorOrt.Das Eingliederungseinkommen bzw. die gleichgestellteSozialhilfe (z.B. für Einwohner ausländischer Herkunftwährend des Asylverfahrens) sind Minimaleinkommen, diedas ÖSHZ bedürftigen Personen auszahlt, deren finanzielleMittel unter dem gesetzlich festgelegten Existenzminimumliegen. Zur gemeindeübergreifenden Vergleichbarkeit wirdauf die Datenerhebung der FÖD Sozialeingliederungzurückgegriffen (Datengrundlage: Monatsmittel derEmpfängerzahlen). Um Entwicklungstrends besser bewertenzu können, werden nicht die absoluten Empfängerzahlenangeführt, sondern diese werden ins Verhältnis zurEntwicklung der Gesamteinwohnerzahl gesetzt.

i

Relevanz für eine


Datenquelle: walstast.iweps.be (basierend auf Service Public Fédéral de Programmation Intégrationsociale (SPP-IS) )


GESELLSCHAFT/SOZIALES: Gerechte Verteilung vonEinkommen und Vermögen

Indikator: Empfänger von Eingliederungseinkommen und ggs. Sozialhilfe differenziert nach Altersgruppen


Angaben in Prozent bezogen auf die jeweilige Altersgruppe der Gesamtbevölkerung

2,3 2,3 2,42,7 2,9 2,8

3,2

3,8 4,2 3,8

0

1

2

3

4

5

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

in %

Eupen

Raeren

Kelmis

Lontzen

Welkenraedt

Baelen

Wallonie

Anteil der Empfänger von Eingliederungseinkommen und gleichgestellter Sozialhilfe an der der Gesamtbevölkerung in %

bezogen auf die Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen

0

2

4

6

8

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

in %

18-24 Jahre

25-44 Jahre

45-64 Jahre

Ziele im Sinne einer Lokalen Agenda 21 sind:- Zugang zu selbst erwirtschaftetem Einkommen für

möglichst alle,;- Förderung von mehr Gerechtigkeit bei der Einkommens-

und Vermögensverteilung zur Verringerung der Scherezwischen Armen und Reichen;

- Verringerung der Zahl der Empfänger staatlicherUnterstützungsleistung zur Erhöhung der sozialenStabilität und der Entlastung der kommunalen Haushaltezur Schaffung von Handlungsspielräumen für nachhaltigeEntwicklungsmaßnahmen;

- Verringerung der Zahl der Jugendlichen und jungenErwachsenen, die auf staatliche Unterstützungsleistungangewiesen sind;

- Förderung der Zukunftsaussichten der jugendlichenBetroffenen und ihrer jeweiligen persönlichenEntwicklungswege, denn diese Generation trägt diezukünftige Entwicklung der Gemeinde weiter.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

� Der Anteil der Empfänger staatlicher Unterstützung liegtdeutlich über dem der meisten Nachbargemeinden undauch über dem Durchschnittswert der Wallonie. Diehohen Anteile in Eupen, aber auch in Kelmis, mögendarauf zurückzuführen sein, dass finanziell schlechtergestellte, auf staatliche Unterstützung angewiesenePersonen eher in die größeren zentraleren Orte zuziehen.Hier ist in der Regel das Mobilitätsproblem geringer undder Zugang zu zentralen Einrichtungen und zurVersorgungsinfrastruktur leichter.

� In den letzten Jahren gab es besonders in Eupen einverstärktes Anwachsen des Anteils der EE-Empfänger,insbesondere seit Beginn der globalen Wirtschaftskrise2008.

� Mehr Frauen als Männer sind betroffen.� Besonders betroffen ist die junge Generation der 18-24-

Jährigen; sie macht mehr als ein Viertel aller Empfängerdes Eingliederungseinkommens aus.

Diagnose für Eupen

Datenquellen: Auswertungen der Wohnungsanzeigen (Preis, Anzahl der Angebote) durch den Wohnungsdienst der Stadt Eupen, Haushaltszusammensetzungen nach dgstat.be (basierend auf FÖD Wirtschaft GD Statistik & wirtschaftliche Informationen), Prognose der Haushaltszahlen nach walstat.iweps.be, Verbraucherpreisindex nach statbel.fgov.be (SPF Economie)


GESELLSCHAFT/SOZIALES: Erschwinglicher Wohnraum für alle

Indikator: Mietpreisentwicklung

Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt in Eupen

0

2

4

6

8

10

12

14

16

Durchschnittliche Anzahl der Wohnungsanzeigen pro Monat

2008 2009 2010 2011

2012 2013 2014

Nicht dargestellt: Wohngemeinschaften, in 2000 und 2010 jeweils einen Anteil von 0,1%

� 2000 (7.713 Haushalte)

� 2010 (8.534 Haushalte)

Entwicklung der Haushaltszusammensetzungen

Angaben in % an der Gesamtzahl der Haushalte

Prognose:

2021: 8.793 Haushalte


Prognose:



Durchschnittliche Monatsmiete in Euro

Zur Ermittlung der Mietpreise und der Anzahl der Mietan-gebote werden regelmäßig die Wohnungsanzeigen in derPresse ausgewertet. Eine Umrechnung auf den Quadrat-meterpreis ist aufgrund oft fehlender Angaben nicht möglich.Hieraus, und da bei ca. 10 % der Anzeigen die Mietpreis-angaben fehlen, ergibt sich eine Unschärfe, die die Aussage-kraft der Erhebung einschränkt. Die durchschnittlichen Miet-preise basieren auf dem Median der Monatsmieten derAnnoncen der jeweiligen Wohnungskategorie eines Jahres.Dieser Wert ist, anders als der Mittelwert, nicht so vonExtremwerten beeinflusst. Eine 2-Zimmerwohnung umfassthier ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer sowie Küche, Diele,Bad. Die Mietpreise sollten sich nicht zu sehr abkoppeln vonder allgemeinen Preisentwicklung. Daher ist jeweils dieSteigerung der Durchschnittsmiete von 2008 gegenüber dervon 2014 angegeben und zum Vergleich die Verbraucher-preissteigerung 2008 zu 2014 von + 10,3 %.

i

Relevanz für eine


Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

Diagnose für Eupen

Ein Dach über dem Kopf zu haben ist ein Grundbedürfnis desMenschen. Eine nachhaltige Gestaltung des Wohnens vor Orthält die Balance zwischen Flächen- und Ressourcenverbrauchund der erschwinglichen Erfüllung individuellerWohnbedürfnisse aller Gruppen (z.B. ausreichend alters- oderfamiliengerechter Wohnraum).

MittlereMonats-miete

lineare Trend-linie

0

250

500Studio möbl.

0

250

500

2008 2010 2012 2014

Studio unmöbl.

0

400

800

2008 2010 2012 2014

3-Zimmer-W.

0

500

1000

2008 2010 2012 2014

Haus

0

500

10004-Zimmer-W.

0

400

8002-Zimmer-W.

+10,3 %+10,3 %Preissteigerung 2008 zu 2014(Verbraucherpreisindex)

-9,7 %-9,7 %

+25,6 %+25,6 %

+6,8 %+6,8 %

+19,8 %+19,8 %

+13,2 %+13,2 %

+18,7 %+18,7 %

Möglichst flächen- und energiesparendes Wohnen und dieSchaffung von erschwinglichem Wohnraum für möglichst allesind Nachhaltigkeitsziele im Bereich Wohnen. Für eineKommune ist es wichtig sicherzustellen, dass die Bevölkerungihren Bedarf an Wohnraum angemessen erfüllen kann.

� Mietpreissteigerung für familienfreundliche Wohnungen(3- & 4-Zi.-W. oder Häuser) und unmöblierte Studios

� Anteil der 1- und 2-Pers.-Haushalte sowie die Zahl derHaushalte insgesamt steigen, die Nachfrage nachgeeigneten Wohnungen ist damit groß, allerdings nimmtdie Zahl entsprechender Angebote tendenziell ab

☺ Positive Entwicklung bei Mietpreisen für möblierte Studiosund Zweiraumwohnungen, also i.d.R. Wohnraum für 1- &2-Personen Haushalte

Datenquelle: KALEIDO-DG, Zentrum für gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, Eupen, Referenzwerte: www.vub.ac.be/groeicurven


GESELLSCHAFT/SOZIALES: Hohes Gesundheitsniveau

Indikator: Anteil der übergewichtigen Kinder gemäß Schuleingangsuntersuchungen

Der Body-Mass-Index bei Kindern

Der als Basis verwendetet Body-Mass-Index (BMI)drückt das Verhältnis vom Körpergewicht zurKörpergröße aus (Körpergewicht in kg geteilt durchKörpergröße in m zum Quadrat).Zur Bewertung des BMIs bei Kindern sind anders alsbei Erwachsenen auch das Alter und Geschlecht zuberücksichtigen.Laut den von der Freien Universität Brüssel und derKatholischen Universität Leuven veröffentlichtenWachstumskurven (2004) gelten folgendeSchwellenwerte für 6-Jährige:• 6-jährige Mädchen: BMI von 15,4

normalgewichtig, ab 17,2 übergewichtig, ab 19,4 stark übergewichtig;

• 6-jährige Jungen: BMI von 15,4 normalgewichtig, ab 17,4 übergewichtig, ab 19,7 stark übergewichtig.

Dieser Indikator setzt die Zahl der übergewichtigen Kinder insVerhältnis zur Anzahl aller zum Zeitpunkt der Einschulunguntersuchten Mädchen und Jungen. Auf Gemeindeebenebieten die Schuleingangsuntersuchungen die Möglichkeit derBetrachtung von Entwicklungstrends hinsichtlich desGesundheitsniveaus.

i

Relevanz für eine


Die Förderung des Bewusstseins für Gesundheitsfaktoren zumBeispiel durch Aufklärungsaktionen ist ein Ziel, das sich LokaleAgenda-Gruppen setzen können. Hierbei können ver-schiedene gesundheitsbeeinflussende Bereiche im Mittel-punkt stehen, neben Ernährung und Bewegung ebensoUmwelteinflüsse, Lärm oder psycho-soziale Faktoren wieZufriedenheit, Sicherheit, soziale Kontakte.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

� Der Vergleich der Zahlen für Eupen wie auch der Vergleichmit dem Durchschnittswert aller Gemeinden derDeutschsprachigen Gemeinschaft zeigen, dass eine Förderungdes Gesundheitsbewusstseins das Gesundheitsniveaudurchaus noch verbessern kann. Das Ziel, hier z.B. den Anteilübergewichtiger Kinder möglichst zu reduzieren und aufeinem niedrigen Niveau zu halten, ist noch nicht erreicht.

Diagnose für Eupen

In einer nachhaltigen Gesellschaft entlastet ein hohesGesundheitsniveau die Gesamtheit der Einzahlenden in dieKrankenversicherung von allzu hohen Kosten zurWiederherstellung der Gesundheit.Immer mehr Menschen in Industrieländern sind aufgrundungesunder Ernährung sowie geringer körperlicher Bewegungübergewichtig. Dies verursacht eine erhöhteKrankheitsanfälligkeit, z.B. für Herz-Kreislaufbeschwerden,aber auch für psychischen Probleme, z.B. infolge vonAusgrenzungen. Im Sinne der nachhaltigen Entwicklung ist esdaher besonders wichtig, dass die heutigen Kinder undJugendlichen eine gesunde Ernährung erhalten, weil siewiederum ihre Ernährungsgewohnheiten wie auch insgesamtihr Gesundheitsbewusstsein an ihre Kinder weiter tragen.

0

10

20

2008-09 2009-10 2010-11 2011-12 2012-13

17,0

12,1 12,0

16,614,314,0

12,0 12,113,8

10,1in %

Schuljahr

Eupen DG

Datenquellen: IAWM Lehrlingssekretariat Eupen, Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach walstat.iweps.be (basierend auf: ONNS, statistique décentralisée)


GESELLSCHAFT/SOZIALES: Hohes Niveau vonAus- und Weiterbildung

Indikator: Anzahl der Ausbildungsverhältnisse je 1.000sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Lehrlingsausbildung in Eupen

Bildung ist nicht nur global betrachtet ein wesentlicherSchlüsselfaktor für eine nachhaltige Entwicklung. Diequalitäts- und praxisorientierte Ausbildung der Jugend ist einebedeutende Investition in die Zukunft, sowohl in die deseinzelnen Auszubildenden wie auch in die der Gemeinde.Denn Ausbildungsverhältnisse haben Auswirkungen auf dieArbeitslosigkeit, den Anteil der sozialversicherungspflichtigBeschäftigten, die Anzahl der Sozialhilfeempfänger oder auchdie kommunalen Ausgaben für Kinder- und Jugendarbeit.

Dieser Indikator gibt das Verhältnis der in Eupen jeweils zumStichtag 31. Dezember eines Jahres bestehendenAusbildungsverhältnisse zur Zahl der sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten in Eupen wieder.

i

Relevanz für eine


Investitionen in die Ausbildung des Nachwuchses sindInvestitionen in die Zukunftsfähigkeit. Für die Wirtschaft lohntsich die Investition, um zum Beispiel einemNachwuchsmangel an Fachkräften entgegenzuwirken. Für dieGemeinde ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischenAuszubildenden, Ausbildungsplätzen, Beschäftigten undArbeitsplätzen wichtig, damit junge Menschen in derGemeinde eine Perspektive haben und das sozialeSicherungssystem in der Balance gehalten wird.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

☺ Wenngleich die vorliegende Zeitreihe kurz ist, so zeigensich doch positive Entwicklungen bei der Gesamtzahl derbestehenden Lehrverträge, der Zahl der Ausbildungsbetriebeund auch im Verhältnis der Anzahl Auszubildender zu denBeschäftigten. Gerade vor dem Hintergrund einervergleichsweise hohen Arbeitslosigkeit unter Jugendlichenund jungen Erwachsenen ist ein gutes und stabilesAusbildungsangebot für junge Menschen in der Gemeindewichtig, erhöht doch eine gute Ausbildung die Chance aufeinen späteren, langfristigen Arbeitsplatz.

Diagnose für Eupen

151 155 162

92 89 93

2012 2013 2014

Anzahlder ausbildenden Betriebe

AnzahlLehrverträge

Art der begangenen Straftaten

Datenquelle: Polizeizone Weser-Göhl, Zonendirektion


GESELLSCHAFT/SOZIALES: Hohes Sicherheitsniveau

Indikator: Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten je 1.000 Einwohner

Häufig beruhen Straftaten auf sozialen Problemen, diewiederum ihre Ursache in wirtschaftlichen Veränderungenhaben können. Wachsende Armut und negativeEntwicklungen auf dem Arbeitsmarkt sind hier ebenso zunennen wie mangelnde Zukunftsperspektiven. Prozesse zurFörderung der nachhaltigen Entwicklung, die hier ansetzenund zur Verbesserung des sozialen Klimas beitragen, könnensomit auch zur Verbesserung des Sicherheitsniveausbeitragen.

Hier werden alle im Zuständigkeitsbereich der hiesigen Polizeibegangenen und zur Anzeige gebrachten Straftatenbetrachtet. Anzumerken ist, dass es naturgemäß eine gewisseDunkelziffer von nicht zur Anzeige gebrachten und damitauch nicht registrierten Straftaten gibt.Die Gesamtzahl der Straftaten wird zur besserenVergleichbarkeit jeweils in Relation gesetzt zur jeweiligenBevölkerungszahl eines Jahres.

i

Relevanz für eine


Natürlich sollte das Ziel sein, die Zahl der Straftaten möglichstgering zu halten. Die Gemeinde kann aktiv darauf hinwirkenz.B. durch Förderungen im Bereich der Arbeit mit Kindern undJugendlichen, die Gründung von Beschäftigungsinitiativenoder verstärkte Bemühungen zur Integration vonsogenannten Randgruppen. Die Zahl der Umweltdelikte lässtsich möglicherweise dadurch reduzieren, dass durch denlokalen Nachhaltigkeitsprozess das Bewusstsein für denSchutz der Umwelt gestärkt wird.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

☺ Die Gesamtzahl der Straftaten bezogen auf dieEinwohnerzahl ist in den vergangenen Jahren deutlich undmehr oder weniger kontinuierlich zurückgegangen. Diesspricht für eine Verbesserung des Sicherheitsniveaus.

� Diebstähle sind mit Abstand die häufigste Straftat und ihreZahl ist auf gleichbleibend hohem Niveau in den letztenJahren.

Diagnose für Eupen

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

6355

62 61 5852 54 49 49

Entwicklung der Anzahl der drei am häufigsten begangenen Straftaten:

0

100

200

300

400 Diebstähle

Gewalt gegenEigentum

Gewalt gegenPerson

Diebstähle

Gewalt gegen Eigentum

Gewalt gegen Person

Verschiedens (Sondergesetze)

Betrug gegen Eigentum

Öffentliche Sicherheit

Verstöße gegen die Familie

Moralische Werte und Gefühle

Waffen und Munition

Ausländergesetzgebung

Drogenkriminalität

Verstoß gegen die öff. Autorität

Umweltverstöße

394

166

85

48

44

39

37

35

26

25

21

16

3

2014 insgesamt 939 Straftaten, davon:


Mehr Infos unter: www.eupen.be� Umwelt


GESELLSCHAFT/SOZIALES: städtische Initiativen und ProjekteMehr Infos unter: www.eupen.be

WOHNEN• Bereitstellung von Notaufnahmewohnungen (23 städtische & 6 des ÖSHZ),

Begleitung der Bewohner durch Sozialarbeiter des ÖSHZ Eupen• Beteiligung an der Schaffung einer neuen sozialen Immobilienagentur „Tri-

Landum“ in den nördlichen Gemeinden der DG• Bau von Sozialwohnungen, die durch Nosbau verwaltet werden (aktuell

werden vermietet 446 Sozialwohnungen und 6 Häuser des mittlerenWohnungsbaus; im Juli 2015 erweitert sich das Angebot um 13Sozialwohnungen)

• Verwaltung von 4 Wohnungen für kinderreiche Familien• Leerstandsmanagement & Bearbeitung des Bereichs Wohnungsqualität

(z.B. Gutachten des ÖDW, Mietgenehmigung) durch den städtischenWohnungsdienst

• Förderung des Wohnens im Zentrum für Familien

SENIOREN• Seniorenbeirat (seit 1994)• Viertelessen, Mittagstisch• Seniorenbus (seit 2015)• Senioren-WG (Einrichtung ab 2015)

GESUNDHEIT• Streetfood-Projekt zur Förderung gesunder Ernährung und Bewegung von

Kindern• Veggie-Tag in Schulen

INTEGRATION und KULTURELLER AUSTAUSCH• Städtische Kommission und städtischer Beauftragter für das

Zusammenleben der Kulturen• Begleitung und Orientierungshilfe für Zugezogene insbesondere mit

Migrationshintergrund durch die Dienststelle für den Erstempfangder Stadt Eupen (bis Ende 2014), städtische Koordinationsstelle fürIntegration (seit Anfang 2015)

• Mit ÖSHZ gemeinsame Beratung und Begleitung vonSprachkursteilnehmern mit Migrationshintergrund

• Informationsfilm für Zugezogene (2014)• Mehrsprachige Infomappe für Zugezogene• Koordination Patenschaftsprojekt „Hand in Hand“• Ausbildungsprojekt für interkultureller Konfliktmanager (seit 2015

aktiv als Median VoG)• Infobroschüre „Migration in Eupen/Belgien – Fakten & Zahlen“

(2015: 3. Aufl.)• Unterstützung des Informationstags für Zugezogene der Dorfgruppe

Kettenis• Einrichtung einer Arbeitsgruppe „interkultureller Dialog“ (06/2015)• Beteiligung an der Ausarbeitung und Einrichtung eines

Integrationsparcours durch das Ministerium der DG• Organisation kostenfreier bzw. Unterstützung kultureller

Veranstaltungen für alle Bürger, z.B.:• Summer in the City (bis 2012)• Offene Bühne (seit 2014)• Weisse Tafeln (seit 2013)• Interkultureller Veranstaltungskalender unter

www.eupen.be/kultur

Datenquelle: dgstat.be (basierend auf: Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft)(oben), Stadtverwaltung Eupen (unten)


PARTIZIPATION: Hohes ehrenamtliches Engagement

Indikator: Zahl der eingetragenen Vereine

Eupenerinnen und Eupener sind aktiv und engagieren sich …

Sport Gesang Musik Theater Tanz

52

12 93 1

Bezugsjahr:

2012

Insgesamt 77 Vereine, davon

> 18 Jahre< 18 Jahre

Sportvereine in Eupen haben

5.895 Mitglieder.

Sportvereine in Eupen haben

5.895 Mitglieder.

… für Kinder und Jugendliche, für soziale Projekte und die Unterstützung Hilfsbedürftiger, für die Entwicklungszusammenarbeit,für den Umweltschutz,für ihr Viertel …

… gemeinsam in mehr als 200 Vereinen, Organisationen und Gruppen in Eupen!

… im Sportverein, für Kultur und vor allem auch …

Kulturvereine in Eupen

haben 674 Mitglieder.Kulturvereine in Eupen

haben 674 Mitglieder.

Bezugsjahr: 2015

Der Agendaprozess erfordert neben einer aufgeschlossenenVerwaltung sowohl in der Planungs- als auch in derUmsetzungsphase ein großes ehrenamtliches Engagementder Bürgerschaft. Die Zahl der Vereine kann als Gradmesserdienen für die Bereitschaft, sich für das Gemeinwohleinzusetzen.

Die Angaben zur Zahl der eingetragen Vereinen undVereinsmitglieder beruht auf der Erhebung des Ministeriumsder Deutschsprachigen Gemeinschaft für das Jahr 2012 in dengenannten Kategorien. Sie dient hier lediglich als messbareOrientierungsgröße für die Bereitschaft der Bürgerschaft zumehrenamtlichen Engagement.Die offizielle Statistik wird unten ergänzt um die vielfältigenweiteren Eupener Gruppen und Organisationen, die z.B. imJugend- und Sozialbereich tätig oder im Karneval aktiv sind.

i

Relevanz für eine


Ein hohes Maß an ehrenamtlichem Engagement ist einsogenanntes weiches Ziel, das sich statistisch nur schwererfassen lässt. Die Vereine sind in ihrer Multiplikatorfunktionwichtige Partner für die Gestaltung und Umsetzung einerLokalen Agenda 21. Ein Ziel kann hier die möglichst aktiveEinbindung der Vereine in den Agendaprozess sein, um die inder Bevölkerung vertretenen unterschiedlichen Interessens-gruppen in ihrer gesamten Bandbreite zu erreichen und zubeteiligen.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

☺ Die Vielfalt der vor Ort aktiven Organisationen deckt dieunterschiedlichen Bedürfnisse in der Gemeinde ab, von Sport,Kultur, ökologischen, sozialen, persönlichen Problemlagen bishin zur Entwicklungszusammenarbeit. Wenn auch die Anzahlvon Vereinen und Initiativen nur indirekt Aussagen über dietatsächlichen Aktiven erlaubt, so zeigen die stattfindendenvielfältigen Aktivitäten jedenfalls ein sehr hohesehrenamtlichem Engagement in Eupen. Die verschiedenenViertelinitiativen sind zudem wichtige Partner im Agenda-prozess, da sie die viele Handlungsfelder einer Agenda 21 vorOrt bereits im Fokus haben und entsprechend agieren.

Diagnose für Eupen

Datenquelle: Grenzecho (Ausgaben vom 9.10.2006 & 15.10.2012)


PARTIZIPATION: Hohes demokratisches Engagement

Indikator: Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen


Beteiligung an den Kommunalwahlen: 2006 2012

Eupen: 82 % (8 %) 87 % (7 %)

Raeren: 91 % (10 %) 87 % (9 %)

Kelmis: 90 % (13 %) 87 % (10 %)

Lontzen: 91 % (12 %) 86 % (12 %)

Welkenraedt: 92 % (6 %) 88 % (6 %)

Baelen: 94 % (5 %) 89 % (5 %)

Die Wahlbeteiligung gibt das Verhältnis an zwischen derAnzahl aller bei der Wahl abgegebenen gültigen wie auchungültigen und weißen Stimmen zur Gesamtzahl derWahlberechtigten. Die Kommunalwahlbeteiligung wird alsGradmesser dafür betrachtet, wie die Wahlberechtigten ihreHandlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten auf kommunalerEbene einstufen. Eine geringe Wahlbeteiligung zeigt dabei,dass die Bevölkerung in der Kommunalwahl kein Instrumentder politischen Einflussname für sich sehen. Problematisch fürdie Interpretation dieses Indikators in Belgien ist diebestehende Wahlpflicht.

i

Relevanz für eine


Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

☺ Trotz bestehender Wahlpflicht lässt sich in Eupen einesteigende Wahlbeteiligung über die letzten drei Wahlenhinweg beobachten bei vergleichsweise geringem Anteilungültiger und weißer Stimmen. Dies kann für ein verstärktesInteresse an der Gemeindepolitik und -entwicklung sprechen.

Diagnose für Eupen

Die Agenda 21 des Umweltgipfels von Rio 1992 unterstreichtim Kapitel 28 die Bedeutung der Beteiligung der Bürger anpolitischen Prozessen für die nachhaltige Entwicklung. Dieaktive Mitarbeit an einer Lokalen Agenda 21 bietet demBürger eine Möglichkeit der Mitgestaltung derGemeindeentwicklung und damit der Einflussnahme über denUrnengang hinaus. Dies setzt ein entsprechendes Interessebeim Bürger und die entsprechende Offenheit der Politik undVerwaltung für mehr Bürgerbeteiligung voraus. EineVerzahnung von Kommunalpolitik und Lokaler Agenda 21kann sich auch ergeben, wenn Wähler die in der Agendaformulierten Teilziele und Handlungsprogramme für dieBewertung der Kommunalpolitik als Basis nutzen.

Ziel ist die Stärkung der Bürgerbeteiligung in Entwicklungs-und Entscheidungsprozessen. Die Erarbeitung und Umsetzungeiner Lokalen Agenda 21 ist ein Instrument, das Politik,Verwaltung und Bürgerschaft näher zusammen bringt, umgemeinsam Handlungsspielräume auszuloten und Prozesse zugestalten und umzusetzen.

(x%) = Anteil ungültiger & weißer Stimmen an den abgegebenen Stimmen

(7 %)

(8 %)

(7 %)

36,033,3

23,8

41,236,4

43,8

34,8

Datenquellen: Grenzecho (Ausgabe vom 17.10.2012), offizielle Webseiten der Gemeinden


PARTIZIPATION: Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am öffentlichen Leben

Indikator: Anteil der Frauen im Gemeindekollegium und Stadtrat


*Mittelwert von 262 Stadt- und Gemeinderäten

16,7% 16,7% 16,7%

20,0%

32,0%36,0%

2000 2006 2012

�

Gemeinde-kollegium

Stadtrat

��

��

�

16,7

33,3

50,0

20,0

33,3

20,0

Frauenanteil in %

in Stadt- und Gemeinderäten 2012

Frauenanteil in %

in Gemeindekollegien 2012

Frauen bringen oft eine andere Sicht in politischeDiskussionen ein, nicht zuletzt weil sie auch unterschiedlichvon politischen Entscheidungen betroffen sein können. Umgleichberechtigt an der Entwicklung einer zukunftsfähigenGemeinde mitarbeiten zu können, sollten Frauen und Männerentsprechend auf allen politischen Ebenen gleichberechtigtüber Zukunftsfragen entscheiden können und Zugang zuVerantwortung und einflussreichen gesellschaftlichenPositionen haben.

Der Anteil der Frauen in örtlichen einflussreichengesellschaftlichen Positionen zeigt, wie es vor Ort um dieGleichberechtigung zwischen den Geschlechtern steht.Die Zahl der Frauen im Gemeindekollegium bzw. Stadt- oderGemeinderat wird in Bezug gesetzt zur Gesamtzahl derMandatsträger. Die Angaben beziehen sich jeweils auf dasunmittelbare Ergebnis der Kommunalwahlen, d.h.Veränderungen in der Zusammensetzung durch Ausscheidenund Neubesetzungen während der Wahlperioden bleiben hierunberücksichtigt.

i

Relevanz für eine


Eine Gemeinde, die alle vorhandenen Talente für dieGestaltung der Gesellschaft nutzen möchte, muss dieBeteiligung von Frauen bei Entscheidungs-, Planung- undUmsetzungsprozessen sicherstellen und die Repräsentanz vonFrauen in Leitungspositionen, bei politischenEntscheidungsträgern, Planern, Beratern, Managern etc.,erhöhen. Nicht nur politische Gremien müssen sich um dieErhöhung des Frauenanteils bemühen, ebenso muss dieBereitschaft der Frauen zur Verantwortungsübernahme undgegenseitiger Unterstützung gestärkt werden.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

� Trotz gesetzlich vorgeschriebener 50%-Besetzung derWahllisten durch Frauen sind diese in den politischenEntscheidungsgremien noch deutlich unterrepräsentiert,insbesondere im Gemeindekollegium.

☺ Positiver Entwicklungstrend beim Frauenanteil im EupenerStadtrat.

Diagnose für Eupen

Frauenanteil in %

6* 6* 6* 5* 6* 5*

*Mitglieder des Gemeindekollegiums gesamt

Datenquellen: Finanzdienst der Stadt Eupen (oben), www.cdce.be (Kampagnenwebseite „Communesdu Commerce équitable“, 03/2015, unten)


PARTIZIPATION: Kommunaler Einsatz für internationale Gerechtigkeit

Indikator: Kommunale Ausgaben für Entwicklungs-zusammenarbeit in Prozent des kommunalen Haushalts

Fairtrade-Gemeinden in der Wallonie

Eupen

0

0,01

0,02

0,03

2010 2011 2012 2013 2014

in %

In der heutigen globalisierten Welt sind viele Waren deshalb preisgünstig zu haben, weil sie unter Bedingungen produziert werden, die hier vor Ort nicht akzeptiert würden (Kinderarbeit, Umweltzerstörung, lange Arbeitszeiten, etc.).

In der heutigen globalisierten Welt sind viele Waren deshalb preisgünstig zu haben, weil sie unter Bedingungen produziert werden, die hier vor Ort nicht akzeptiert würden (Kinderarbeit, Umweltzerstörung, lange Arbeitszeiten, etc.).

Den Fairen Handel zu unterstützen bedeutet für Kommunen, Verbraucherinnen undVerbraucher auch ein Stück weit globale Verantwortung zu übernehmen.

Global denken – lokal handeln. Die Agenda 21 und dasKonzept der nachhaltigen Entwicklung beruhen darauf, sichder globalen Verantwortung des eigenen Handelns undWirtschaftens bewusst zu sein. Dementsprechend dürfenunsere Konsumgewohnheiten nicht auf Kosten der Menschenund Umwelt in ärmeren Ländern gehen und einer dortigennachhaltigen Entwicklung entgegenstehen.Hier hat die Gemeinde, wenngleich Entwicklungspolitik nichtin ihren Zuständigkeitsbereich fällt, auf verschiedenenEbenen durchaus Handlungsspielräume (z.B. direkteFörderung von Projekten und Partnerschaften mitGemeinden im globalen Süden, Mitwirkung in internationalenOrganisationen und Kampagnen z.B. zum Klimaschutz, zumFairen Handel).

Die kommunalen Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit(EZA) werden ins Verhältnis gesetzt zum Gesamthaushalt derGemeinde. Kommunale EZA umfasst hierbei folgendeBereiche: die Unterstützung von Projekten in einemEntwicklungsland oder von Organisationen der EZA, Ausgabenfür fair gehandelte Produkte für Aktionen im Zuge vonAufklärungskampagnen (ausgenommen regelmäßig imRathaus verbrauchte Produkte).

i

Relevanz für eine


Ziel ist eine nachhaltige Versorgung bei uns vor Ort möglichstohne Ausbeutung ärmerer Länder. So sollte beispielsweiseeine Kommunalverwaltung selbst als verantwortungsvollerVerbraucher auftreten. Außerdem kann sie über Aufklärungs-kampagnen ein verantwortungsvolles Konsumverhalten derörtlichen Bevölkerung fördern und Partnerschaftsprojekte derEZA von lokalen Initiativen unterstützen.

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

☺ Seit 2012 engagiert sich Eupen im Rahmen der Kampagne„Communes du Commerce équitable“ und erhielt imSommer 2014 den Titel einer Fairtrade-Gemeinde.

� Vergleichsweise geringer und schwankender Anteil derkommunalen Ausgaben für die EZA am Gesamthaushalt,direkte Projektförderung braucht Planungssicherheit .

Diagnose für Eupen

CDCE= Communes du commerce équitable

„Die Kinder werden nicht nur dieVerantwortung für die Erde erben,sondern sie stellen in vielenEntwicklungsländern auch fast die Hälfteder Bevölkerung. Außerdem sind Kinder

(….) überaus anfällig für dieAuswirkungen der Umweltver-schlechterung. Darüber hinaus sind sieauch sehr bewusste Verfechter desUmweltgedankens. Die besonderenInteressen der Kinder müssen bei dempartizipativen Entscheidungsprozess zu

Umwelt und Entwicklung vollberücksichtigt werden, ….“

0,00

0,10

0,20

0,30

2010 2011 2012 2013 2014

in %

Datenquelle: Finanzdienst der Stadt Eupen (oben), AGENDA 21, Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung, Rio de Janeiro, 1992, S. 281-283 (unten)


PARTIZIPATION: Verbesserung der Lebensumwelt vonKindern und Jugendlichen

Indikator: Kommunale Ausgaben für Kinder- und Jugend-arbeit in Prozent des kommunalen Haushalts

Kinder und Jugendliche undnachhaltige Entwicklung

Auszug aus der Agenda 21, Kapitel 25 (1992):

„Es ist unbedingt erforderlich, dass

Jugendliche aus allen Teilen der Weltauf allen in Betracht kommenden Ebenen

aktiv an der Entscheidungsfindungbeteiligt werden, weil diese ihr Lebenheute beeinflusst und Auswirkungenfür die Zukunft besitzt. Abgesehen vonihrem geistigen Beitrag und ihrerFähigkeit, Unterstützung zumobilisieren, bringen junge Menschenauch ihre eigenen Betrachtungsweisenmit ein, die der Berücksichtigungbedürfen.“

Eine Gemeinde, die die Entwicklung der Kinder undJugendlichen fördert, ihr Lebensumfeld verbessert, investiertunmittelbar in die nachhaltige Entwicklung der Gemeinde. Diejunge Generation wird diejenige sein, die in Zukunft darüberentscheiden wird, inwieweit jetzt angestoßene Nachhaltig-keitsprozesse erfolgreich verlaufen werden.Die Förderung von Kindern und Jugendlichen umfasst hierbeineben der Schaffung von Beteiligungsmöglichkeiten auchMaßnahmen zur Verbesserung in den Bereichen Bildung undFreizeitgestaltung und zur Bekämpfung vonJugendarbeitslosigkeit.

Als Ausgaben zur Verbesserung der Lebensumwelt vonKindern und Jugendlichen werden hier Finanzzuschüsse undKosten zusammengefasst u.a. zur Unterstützung vonAktivitäten der Jugendlichen (z.B. Skater-Bus), für die Infra-struktur (z.B. Jugendheime, Spielplätze) und Jugendarbeit(vertragliche Zuschüsse). Die Summe aller Ausgaben wird insVerhältnis zum Gesamthaushalt der Gemeinde gesetzt.

i

Relevanz für eine


Elementare Bestandteile und mitentscheidend für denlangfristigen Erfolg einer Lokalen Agenda 21 sind:- die Berücksichtigung der Interessen von Kindern undJugendlichen,- ihre aktive Einbeziehung in Entscheidungsprozesse,- ihre Beteiligung an der Entwicklung und Umsetzung vonProgrammen zur nachhaltigen Entwicklung .

Zielsetzung einer

Lokalen Agenda 21

� Gemessen am Gesamthaushalt erscheinen dieInvestitionen in den Bereich der Kinder und Jugendlichengering.

� Hinsichtlich der Beteiligungsmöglichkeit der Kinder undJugendlichen und der Vertretung ihrer Interessen inEntscheidungsprozessen ist die Einrichtung des EupenerJugendbeirates und die Bestellung des Jugendbeauftragtenpositiv zu werten. Einen Kinderrat, wie etwa in anderenGemeinden, gibt es allerdings nicht.

Diagnose für Eupen



PARTIZIPATION: städtische Initiativen und ProjekteMehr Infos unter: www.eupen.be

KINDER UND JUGENDLICHE• Jugendbeirat: ist seit 1995 das Bindeglied zwischen der Stadt

Eupen, den Jugendorganisationen, den Jugendzentren, derenMitgliedern und den nicht organisierten Jugendlichen.

• 2012 Bestellung eines Jugendbeauftragten desGemeindekollegiums

• Unterstützung der Offen

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