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»In der Begegnungsstätte haben wir einiges vor!« Zur Zukunft der Senioren-Begegnungsstätten in Bremen Ein Fallbeispiel Ergebnisse einer Befragung von Bürgerinnen und Bürgern in einem Wohnquartier in Bremen Horn-Lehe. AKTIVE MENSCHEN BREMEN E. V. Hubert Resch, Diplom-Sozialwirt

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»In der Begegnungsstättehaben wir einiges vor!«

Zur Zukunft der Senioren-Begegnungsstätten in Bremen

Ein FallbeispielErgebnisse einer Befragung von Bürgerinnen und Bürgern

in einem Wohnquartier in Bremen Horn-Lehe.AKTIVE MENSCHEN BREMEN E. V.

Hubert Resch, Diplom-Sozialwirt

Zum zweiten Mal nach 2011 hat der Trägerverein »Aktive Menschen Bremen e.V.« eine Fragebogenaktion gestartet, um Attraktivität und Ö� entlichkeitsarbeit ihrer Begeg-nungsstätten zu verbessern. Die Ergebnisse dieser Studie sowie die Re� exion über die erhaltenen Meinungen, Anregungen und Kritiken � nden Sie in dieser Broschüre.

Wer sind die »jungen Alten«? Was sind die Hinde-rungs- und Motivationsgründe für den Besuch einer Begegnungsstätte? Wie weckt man das Interesse der Männer und wie das der Frauen? Mit diesen und weite-ren Fragen setzt sich die Untersuchung auseinander und ermittelt so neue Ideen und Potenziale, um die Begeg-nungsstätten in Zukun� noch attraktiver zu gestalten.

Die Zukunft der Begegnungsstätten in Bremen

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»In der Begegnungsstätte haben wir Einiges vor!«

Zur Zukunft der Senioren-Begegnungsstätten in Bremen

Ein Fallbeispiel Ergebnisse einer Befragung von Bürgerinnen und Bürgern in einem Wohnquartier in Bremen Horn-Lehe

Projektbericht

Hubert Resch, Diplom-Sozialwirt

AKTIVE MENSCHEN BREMEN E. V. (AMEB)

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Impressum

Herausgeber:Aktive Menschen Bremen e. V. (AMEB),Beim Ohlenhof 10, 28239 BremenTel. 0421 - 69 14 57 (Geschäftsführung: Sabine Kruse)

© 2019 by KellnerVerlag, Bremen | BostonSt.-Pauli-Deich 3 | 28199 BremenTel. 04 21 77 8 66 | Fax 04 21 70 40 [email protected]

Satz: Kai KlennerUmschlag: Jennifer ChowanietzKorrektorat: Kai KlennerISBN 978-3-95651-223-0Fotos: Jörg Teichfischer + AMEB-FotoarchivBearbeitung und Gestaltung der Tabellen: Jörg Teichfischer

Dieses Buch ist bei der Deutschen Nationalbibliothek registriert. Die bibliografischen Daten können online angesehen werden:http://dnb.d-nb.de

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort 4

A) Anmerkungen zur Vorgeschichte der Befragung in Horn-Lehe . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Die AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Die Sozialbehörde wollte die AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe schließen . . . . . . . . . . . 73 Erfolgreicher Widerstand gegen die Schließungsabsicht des Sozialressorts . . . . . . . . . . . 84 Vorgaben für ein gemeinsames Projekt von Heimstiftung und AMeB zur Weiterentwicklung der Begegnungsstätte Horn-Lehe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Das Projekt von Heimstiftung Stiftungsdorf Horn-Lehe und AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95.1 Zielsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95.2 Projektteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105.3 Projektentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

B) Ermittlung des Interessenpotenzials älterer Bürgerinnen und Bürger . . . . . . . . . . . 131 Darstellung der Bevölkerungsstruktur im genannten Quartier . . . . . . . . . . . . . . . 131.1 Bevölkerung im Ortsteil Lehesterdeich nach Altersgruppen und Geschlecht . . . . . . . 131.2 Bevölkerung im Ortsteil Lehesterdeich nach Quartieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 Umfragen zur Ermittlung des Interessenpotenzials älterer Bürgerinnen und Bürger . . 152.1 Offene Kartenabfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.2 Befragung beim Stadteilfest mittels »Wunschbaum« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

C) Schriftliche Befragung zu dem Angebotsprofil einer Senioren-Begegnungsstätte . . . . 181 Die Organisation der schriftlichen Befragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 Der Aufbau des Fragebogens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 Statistische Gliederung der interviewten Bürgerinnen und Bürger . . . . . . . . . . . . 20

D) Die Ergebnisse der schriftlichen Befragung in Horn-Lehe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 Der Bekanntheitsgrad der AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe . . . . . . . . . . . . . . 212 Ab wann man von »älteren Menschen« spricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223 Vorstellungen der Befragten zu den »üblichen« Angeboten einer Begegnungsstätte . . . 234 Das Interesse am heutigen Angebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255 Mögliche Angebote, um doch in die Begegnungsstätte zu gehen . . . . . . . . . . . . . . 266 Was unter dem Begriff »junge Alte« verstanden wird . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277 Deutliche Forderung nach öffentlichen Zuschüssen durch die Stadt Bremen . . . . . . . 288 Die interessantesten Programmpunkte für das Angebot der Begegnungsstätte . . . . . . 299 Favorisierte Kommunikationsmittel für potenzielle Besucherinnen und Besucher . . . 3110 Hinderungsgründe zum Besuch einer Begegnungsstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3311 Motivation zum Besuch der Begegnungsstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3512 Das Interesse an TV-Live-Übertragungen von Bundesligaspielen . . . . . . . . . . . . . 3613 Andere Einrichtungen, in denen man sich wohlfühlen könnte . . . . . . . . . . . . . . . 3814 »Fühle mich älter, wenn ich eine Begegnungsstätte besuche«. . . . . . . . . . . . . . . . 4015 Ein Café/offener Treff in der Begegnungsstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4116 Noten für Schwerpunktthemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

E) Schlussfolgerungen und Empfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

F) Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

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Vorwort

»Die Begegnungsstätte Horn-Lehe ist eigentlich keine Begegnungsstätte. Sie findet in den Räumlichkeiten des Pflegeheims der Bremer Heimstiftung, Stiftungsdorf Hollergrund, statt … Die Besucher/innen kommen überwiegend aus der Pflegeeinrichtung bzw. dem Service-Woh-nen. Nur wenige Besucher/innen überqueren die Lilienthaler Heerstraße. Aus dem Stadtteil heraus wurde kein besonderer Bedarf an diesem Standort vorgetragen. Die Begegnungsstätte selbst und das Angebot waren kaum bekannt. Gleichwohl sollte der Standort dem Stadtteil nicht verloren gehen. ...«

So lautete das Urteil der Sozialbehörde des Bremer Senats über die AMeB-Begegnungsstät-te Horn-Lehe. Die Beurteilung wurde im Rahmen der von der Stadtgemeinde Bremen im Jahr 2017/2018 geplanten Neuordnung der Begegnungsstätten zu den Angeboten und Programmen sämtlicher Begegnungsstätten abgegeben. Ausgangspunkt der Untersuchung war ein Beschluss des Haushalts- und Finanzausschusses der Bremischen Bürgerschaft zur Überprüfung der Kosten und der Effektivität der Begegnungsstätten.

Die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport (in Kurzform: Sozialressort) hat die entsprechenden Arbeiten durchgeführt und ihre Ergebnisse nach einem längeren Prozess mit den Trägern der Begegnungsstätten in den Jahren 2016 und 2017 an die Städtische Deputati-on für Soziales, Jugend und Integration zur Entscheidung über ein Konzept zur Weiterentwick-lung der Begegnungsstätten übergeben.

Der Verein »Aktive Menschen Bremen e. V. (AMeB)« ist bis Ende 2016 als einer der Träger von Begegnungsstätten in den Prozess gemeinsam mit den anderen Trägern einbezogen worden. Zu diesem Zweck fanden Workshops in einer entsprechenden Arbeitsgruppe statt. Das in der Arbeitsgruppe mit der Sozialbehörde und allen Trägern entwickelte Konzept für eine Moderni-sierung und Neuordnung der Begegnungsstätten scheiterte als gemeinsames Konzept aber in der Endbefassung an der Vorgabe der Sozialbehörde zur Finanzierung. Diese Vorgabe bestand in der Festlegung auf dem bisherigen Haushaltsansatz und damit in der Ablehnung der Mittelerhöhung, die von den Trägern zur Umsetzung der Reformen gefordert worden war.

Die Sozialbehörde hat an dem Konzept ab 2017 eigenständig weitergearbeitet. Die Träger der Begegnungsstätten sind von der Sozialbehörde nur teilweise und auch unterschiedlich an dem weiteren Diskussionsprozess beteiligt worden.

Im Verlauf des Prozesses hat die Sozialbehörde eine neue Struktur der Begegnungsstätten ent-wickelt, die dem festgelegten Finanzrahmen entsprach. Die Begegnungsstätten wurden aufgeteilt in Senioren-Zentren plus, Senioren-Zentren und Senioren-Treffs und mit unterschiedlich hohen Finanzierungsbeträgen ausgestattet, die in der Summe dem vorgegebenen Haushaltsansatz ent-sprechen. Vier Begegnungsstätten werden jetzt als Senioren plus höher finanziert als die Zentren.

Nach mehrmonatigen Beratungen hat die Deputation für Soziales, Jugend und Integration am 30. November 2017 das von der Sozialbehörde entwickelte Konzept zur Neuordnung der Begeg-nungsstätten in Bremen beschlossen.

Von den 14 AMeB-Begegnungsstätten musste AMeB auf den Druck der Sozialbehörde zwei aufgeben. Weitere drei Begegnungsstätten konnten nach längeren Diskussionsprozessen weiter-geführt werden. AMeB verfügt damit zurzeit über zwölf Begegnungsstätten als Senioren-Zentren. Eine dieser zwölf Begegnungsstätten/Senioren-Zentren wird allerdings von der Behörde als Seni-

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oren-Treff geführt. Es handelt sich um die Begegnungsstätte Horn-Lehe.

Nach monatelangem Ringen mit AMeB und dem Stiftungs-dorf Hollergrund der Bremer Heimstiftung, unterstützt vom Ortsbeirat Horn-Lehe, hat das Sozialressort die Absicht aufge-geben, die AMeB-Begegnungs-stätte Horn-Lehe zu schließen.

In dem Beschluss der Bre-mer Sozialdeputation heißt es dazu:

»Im Gespräch mit dem Träger, letztlich am 6.10.17, wurde dahingehend Einvernehmen er-zielt, dass der Standort weiterhin von ihm, jedoch als Treff betrieben wird und – vorbehaltlich einer detaillierten Prüfung seines Wirtschaftsplans – eine jährliche Förderung … ab 2018 er-folgt. … Der Träger legte zwischenzeitlich ein Konzept für diesen Standort vor und skizziert darin sein Angebot sowie seine Vorhaben. Die Umsetzung der Vorhaben muss in 2018 noch weiter konkretisiert werden.«

An der Konkretisierung des Konzeptes hat AMeB gemeinsam mit dem Stiftungsdorf Hollergrund der Bremer Heimstiftung in einem Projekt weiter gearbeitet. Die Verbesserung des Programman-gebotes und die Gewinnung neuer Besucherinnen und Besucher standen im Mittelpunkt.

• DereineTeildesProjektesbeziehtsichaufdieVoraussetzungenfüreinverbessertesAngebot, zum Beispiel vom Inhalt her, aber auch von den räumlichen Möglichkeiten im Stiftungsdorf Hollergrund.

• DerandereTeildesProjektessollAntwortenaufdieFragenachdenInteressenderBürge-rinnen und Bürger aus den umliegenden Wohnquartieren an einer offenen Seniorenein-richtung geben. Welche Anforderungen haben die älteren Menschen an ein Begegnungs-zentrum? Dieser Frage ist in dem Projekt in Form von Befragungsaktionen nachgegangen worden. Im Mittelpunkt steht dabei eine schriftliche Befragung bei Bürgerinnen und Bürgern aus den umliegenden Wohnquartieren der AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe.

Die zukünftige Rolle der Begegnungsstätte Horn-Lehe, ob sie als Senioren-Zentrum oder als Senioren-Treff weitergeführt werden soll, ist noch in der Diskussion. AMeB geht davon aus, dass nach einem mittlerweile auch mit der Sozialbehörde besprochenen Entwicklungsprojekt die Zukunft der Begegnungsstätte Horn-Lehe als ein Senioren-Zentrum festgelegt werden kann. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Umsetzung der in der schriftlichen Befra-gung gewonnenen Erkenntnisse über die Wünsche und Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger an eine Begegnungsstätte.1

1 In der hier vorgelegten Untersuchung bleiben wir vorwiegend bei dem Begriff »Begegnungsstät-ten«, denn der Untersuchungszeitraum umfasst noch den früheren Status. Die Begriffe Begeg-nungsstätte und Senioren-Zentrum können in dieser Untersuchung synonym gesehen werden.

Abbildung 1: Geselliges Treiben in der AMeB-Begegnungsstätte beim Sommerfest 2018

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A) Anmerkungen zur Vorgeschichte der Befragung in Horn-Lehe

1 Die AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe

Die Senioren-Begegnungsstätten der Stadtgemeinde Bremen sind offene Einrichtungen im Sinne von Paragraf 71 SGB XII.

Gemeinsames Ziel der Stadtgemeinde Bremen und der Freien Wohlfahrtspflege sowie der Trä-ger von Begegnungsstätten ist es, die Lebensqualität älterer Bürgerinnen und Bürger in ihrer Stadt zu sichern. Mit den Begegnungsstätten werden für ältere Menschen Treffpunkte und Räume vor-gehalten, in denen ihren Bedürfnissen nach Kommunikation und Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben Rechnung getragen wird.

Die Arbeit der Begegnungsstätten wird als Hilfe zur Alltagsbewältigung geleistet, sie ist ge-meinwesenorientiert und soll generationenübergreifende Aspekte berücksichtigen. Die Träger der Begegnungsstätten verpflichten sich, die Leitlinien zum Gender Mainstreaming, zur interkul-turellen Öffnung und zur Barrierefreiheit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und zur Förderung des Freiwilligenengagements zu befolgen.

Die Aufgaben von Senioren-Zentren plus, -Zentren und -Treffs sind im Einzelnen:• OrganisationundDurchführungvonInformations-,Bildungs-und

Kulturveranstaltungen• OrganisationundDurchführungverschiedenerAngeboteimBereichderGesundheitsför-

derung und körperlichen Bewegung• UnterstützungvonAktivitätenvonund/oderfürSenioren• BeteiligungältererMenschenanderPlanung,GestaltungundDurchführungderAnge-

bote und Programme der Einrichtungen• FörderungundUnterstützungvonehrenamtlichemEngagementvonSelbsthilfegruppen

(im Bereich ältere Menschen)• GewinnungundBegleitungEhrenamtlicher• KooperationundVernetzungmitanderenEinrichtungenundInitiativenimStadtteil• Mitwirkungbzw.verantwortlicheMitarbeit(Zentrenplus)imsozialenArbeitskreisdes

Stadtteils und anderen Gremien• BeratungältererMenschen,u.a.inKooperationmitdenDienstleistungszentren

und Pflegestützpunkten.Die 30 Begegnungsstätten in Bremen werden von unterschiedlichen Trägern geführt wie zum Beispiel der Diakonie Bremen und dem Roten Kreuz. Der größte Träger ist der Verein »Aktive Menschen Bremen e. V. (AMeB)«, der im Jahr 2008 die damaligen Begegnungsstätten der Arbei-terwohlfahrt Bremen (AWO) übernommen hat. Aktuell verfügt AMeB über zwölf Begegnungs-stätten bzw. nach der neuen Definition durch die Sozialbehörde zwölf »Senioren-Zentren«. In der hier vorgelegten Untersuchung bleiben wir bei dem Begriff »Begegnungsstätten«, denn der Untersuchungszeitraum umfasst noch den früheren Status.

Zu AMeB-Begegnungsstätten zählt auch die Begegnungsstätte Horn-Lehe, die im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht.

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Die AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe ist im gleichnamigen Stadtteil im (Stadt-)Bremer Nord-Osten angesiedelt. Ihr genauer Standort befindet sich im sogenannten Hollergrund am Rande des Stadtteils Horn-Lehe. Zum Einzugsgebiet der Begegnungsstätte zählt auch das Wohn-quartier Kopernikus-Viertel um die Kopernikusstraße. Das Gebiet Hollergrund und das Koper-nikusviertel wird in unserer Untersuchung als »Leher Feld« im Stadtteil Horn-Lehe bezeichnet.

Abbildung 2: Aus der Karte links der Lilienthaler Heerstraße ist das Gebiet Hollergrund mit dem Standort der Be-gegnungsstätte im Stiftungsdorf Holler-grund. Auf der rechten Seite befindet sich das Kopernikus-Viertel um die gleichnamige Straße. QUELLE: Eigene Fotomontage

Das Einzugsgebiet für die Begegnungsstätte liegt demnach beiderseits der Lilienthaler Heer-straße, einer Ausfallstraße aus Bremen in Richtung Worpswede. Diese Heerstraße wirkt sich auch trennend auf die beiden Teile des Einzugsgebietes aus.

2 Die Sozialbehörde wollte die AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe schließen

Im Verlaufe der Neuordnung vorangegangener Untersuchungen und Einschätzungen der Begeg-nungsstätten in den verschiedenen Stadtteilen Bremens ist auch die Begegnungsstätte des Vereins »Aktive Menschen Bremen e. V. (AMeB)« im Stadtteil Horn-Lehe bewertet worden.

Die AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe, deren Rolle im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht, sollte nach den Vorstellungen der Sozialbehörde unter Kostengesichtspunkten als AMeB-Be-gegnungsstätte geschlossen und auf einen anderen Träger, die Bremer Heimstiftung, in deren Ein-richtung »Stiftungsdorf Horn-Lehe« die Begegnungsstätte angesiedelt ist, übergehen.

In dem »Zwischenbericht« der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport vom 23. Mai 2017 »Offene Altenhilfe – Angebote für Ältere Menschen in Bremen, … , Begeg-nungsstätten in der Stadt Bremen – Konzept zur Weiterentwicklung der Angebote älterer Men-schen« des Sozialressorts an die Sozialdeputation wird der AMeB-Begegnungsstätte der Status als Begegnungsstätte abgesprochen. Unter anderem heißt es im Zwischenbericht (Auszüge):

»Die Begegnungsstätte Horn-Lehe ist eigentlich keine Begegnungsstätte. Sie findet in den Räumlichkeiten des Pflegeheims der Bremer Heimstiftung, Stiftungsdorf Hollergrund, statt und besteht aus einem kleinen Büro in der ersten Etage. Für ihr Angebot nutzt die Begegnungs-stätte im wesentlichen den Speisesaal der Pflegeeinrichtungen, der aber nur stundenweise zur Verfügung steht. ... Die Besucher/innen kommen überwiegend aus der Pflegeeinrichtung bzw. dem Service- Wohnen. Nur wenige Besucher/innen überqueren die Lilienthaler Heerstraße.

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Aus dem Stadtteil heraus wurde kein besonderer Bedarf an diesem Standort vorgetragen. Die Begegnungsstätte selbst und das Angebot waren kaum bekannt. Gleichwohl sollte der Standort dem Stadtteil nicht verloren gehen. ... «

Entsprechend dieser Position wurden neue Anforderungen an die Begegnungsstätte Horn-Lehe entwickelt:

»Die Begegnungsstätte wird allenfalls der Kategorie Treff zugeordnet. ... Es ist daher nahe-liegend, dass die Bremer Heimstiftung selbst mittels einer Honorarkraft das Angebot für ihre Kunden/innen und die wenigen externen Besucher/innen aufrechterhält, ... Der Träger wird gebeten – unter Beteiligung der Senatoren für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport – mit der Bremer Heimstiftung Übergabegespräche aufzunehmen. …«

3 Erfolgreicher Widerstand gegen die Schließungsabsicht des Sozialressorts

Der Verein »Aktive Menschen in Bremen e. V.« hat sich gemeinsam mit der Heimstiftung gegen diese Veränderung ausgesprochen.

AMeB konnte die wesentlichen Kritikpunkte widerlegen. Zum Beispiel sei es unzutreffend, dass die Mehrzahl der Besucher aus den Einrichtungen der Heimstiftung komme, sondern das Gegenteil sei der Fall, denn die meisten Besucher kämen von draußen. Gleichzeitig erklärte sich AMeB bereit, zusammen mit der Heimstiftung Verbesserungen für das Angebot der Begegnungs-stätte zu erarbeiten.

Die Bremer Heimstiftung wiederum signalisierte, dass sie kein Interesse an einer Übernah-me habe, sondern die Weiterführung als AMeB-Begegnungsstätte unterstütze. Im Gegensatz zu der Behauptung der Sozialbehörde, »aus dem Stadtteil heraus wurde kein besonderer Bedarf an diesem Standort vorgetragen«, hatte sich der Beirat Horn-Lehe in seinem Beschluss vom 15. Juni 2017 »für die Ausweisung des Standortes als Zentrum ausgesprochen und forderte die entspre-chende Förderung ein.«

In dem Abschlussbericht des Sozialressorts vom 17. November 2017 wurde nach den zwi-schenzeitlichen Diskussionen zwischen dem Träger AMeB und der Sozialbehörde folgender Weg vorgeschlagen:

Nachdem sich auch der Beirat Horn-Lehe in einem Beschluss vom 15. Juni 2017 für die Aus-weisung des Standorts als Zentrum ausgesprochen hatte und die entsprechende Förderung einge-fordert hatte, bezog die Sozialbehörde Stellung:

»Im Gespräch mit dem Träger, letztlich am 6.10.17, wurde dahingehend Einvernehmen er-zielt, dass der Standort weiterhin von ihm, jedoch als Treff betrieben wird und – vorbehaltlich einer detaillierten Prüfung seines Wirtschaftsplans – eine jährliche Förderung in Höhe von maximal 13.000 € ab 2018 erfolgt. …

Der Träger legte zwischenzeitlich ein Konzept für diesen Standort vor und skizziert darin sein Angebot sowie seine Vorhaben. Die Umsetzung der Vorhaben muss in 2018 noch weiter konkretisiert werden.«

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Damit waren die Weichen für eine Weiterführung der AMeB-Begegnungsstätte gestellt, al-lerdings unter der Voraussetzung einer Verbesserung des Angebots und unter stärkerer Ein-beziehung des Wohnquartiers »Kopernikus-Viertel«. Offen blieb aber die Zuordnung in die Kategorie Senioren-Zentrum oder Senioren-Treff, wobei letztere Lösung eine Herabstufung bedeutet hätte.

4 Vorgaben für ein gemeinsames Projekt von Heimstiftung und AMeB zur Weiterentwicklung der Begegnungsstätte Horn-Lehe

Mit der Sozialbehörde und in einem Workshop auf Ebene des Ortsamtes Horn-Lehe wurde ver-einbart, dass AMeB und die Heimstiftung ein gemeinsames Projekt zur Fortführung der Begeg-nungsstätte durchführen sollten:

• DerTrägerwirddasAngebotmitdenbestehendenAktivitätenfortführenundweiterent-wickeln (Deputationsbeschluss der Sozialdeputation vom 30. November 2017.)

• VerabredungzurKooperationzwischenderAMeB-BegegnungsstätteImHollergrundund der Bremer Heimstiftung (Protokoll der Sitzung des Runden Tisches »Angebote für ältere Menschen im Stadtteil Horn-Lehe vom 28. November 2017«, Beirat Horn-Lehe).

Die Weichen für ein gemeinsames Konzept von Heimstiftung und AMeB waren bereits in einer Sitzung am 30. August 2017 zwischen der Leitung der Heimstiftung und der örtlichen Leitung des Stiftungsdorfes sowie den Vertretern von AMeB gestellt worden, indem beschlossen wurde, ein gemeinsames Projekt durchzuführen.

Auf Basis dieser Vereinbarung und in Erfüllung des Deputationsbeschlusses vom 30. Novem-ber 2017, der dem Abschlussbericht der Sozialbehörde vom 17. Novemer 2017 entspricht, und der Verabredung des »Runden Tisches ältere Menschen« mit dem Beirat Horn-Lehe vom 28. Novem-ber 2017 wurde dann im Februar 2018 das gemeinsame Projekt von Heimstiftung und AMeB ins Leben gerufen.

5 Das Projekt von Heimstiftung Stiftungsdorf Horn-Lehe und AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe

Die Aufgabe des Projektes war es, Voraussetzungen zur Gewinnung eines größeren Potenzials von Besucherinnen und Besuchern sowohl aus dem Hollergrund, aber ganz besonders aus dem parallel gelegenen Ortsteil Kopernikus-Viertel zu schaffen. Die Voraussetzungen für eine höhere Beteiligung der Menschen aus dem Kopernikus-Viertel zu schaffen, war der eigentliche Schwer-punkt des Projektes.

5.1 Zielsetzung

Die »Projektskizze für eine Aktivierung und Beteiligung älterer Menschen im Rahmen der Wei-terentwicklung der Begegnungsstätte Hollergrund« vom 14. Februar 2018 ging entsprechend von folgendem Ziel aus:

Die Projektpartner streben eine Aktivierung und Beteiligung älterer Menschen im Quartier Kopernikusstraße/Hollergrund an.

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Dabei sollen zwei Ziele erfüllt werden:• HerausfindenderBedarfeundPotenzialeältererMenschenmittelseiner»aktivierenden«

Methode, also unter »Einbeziehung« der betreffenden Menschen.• WeiterentwicklungvonAngebotsstruktur/KonzeptderBegegnungsstätteHollergrund

und Gewinnung von Freiwilligen auf dieser Grundlage.

5.2 Projektteam

Das Projektteam setzte sich aus Vertretern der Heimstiftung und von AMeB zusammen:Heimstiftung: Felix Schauppner (Koordinator Wohnen mit Service/Quartiersentwicklung),

Ulrike Slopinski (Leiterin Stiftungsdorf Hollergrund), Beate Prütt (Leitung Wohnen mit Service, Bremer Heimstiftung, Stiftungsdorf Hollergrund)

AMeB: Lena-Christin Jäger (Leiterin AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe), Eva Mey (AWO), Hubert Resch (Vorsitzender AMeB), als zeitweilige Gäste Rolf Prigge (Sozialwissenschaftler), Dietmar Stadler (Seniorenvertretung Bremen), Sabine Kruse (AMeB-Geschäftsführerin), Gisela Friedrichsen (Besucherin der Begegnungsstätte, verstorben am 26. Februar 2019)

Projektleitung: Felix Schauppner und Hubert Resch

5.3 Projektentwicklung

Die Projektentwicklung fand praktisch in zwei Etappen statt. Zunächst war geplant, das Projekt als förderungsfähiges Vorhaben bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport einzubringen. Ein entsprechender Antrag wurde abgelehnt. Die verantwortlichen Vertre-ter der Senatorin für Soziales verwiesen darauf, in dem zwar abgesenkten, aber aus ihrer Sicht immerhin noch ausreichenden Zuwendungsbetrag seien Mittel für die Weiterentwicklung der Begegnungsstätte Horn-Lehe ausreichend vorhanden.

Die schon entwickelte Projektskizze wurde dann in eigener finanzieller Verantwortung weiter-entwickelt und – mit konkreten Einzelmaßnahmen und Zuständigkeiten unterlegt – die Grund-lage für die Projektgruppe und ihre Arbeit.

Folgende Projektaufgaben sind festgelegt worden:

5.3.1 Darstellung der Bevölkerungsstruktur im betroffenen Quartier

Bearbeitung siehe Kapitel B

5.3.2 Ermittlung der Interessen älterer Menschen an möglichen Angeboten der Senioreneinrichtung mittels einer offenen Kartenabfrage

Bearbeitung siehe Kapitel B

5.3.3 Veranstaltung eines Stadtteilfestes zur Weiterentwicklung der Angebote für (ältere) Menschen im Quartier

Bearbeitung siehe Kapitel B

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5.3.4 Schriftliche Befragung zu dem Angebot einer Seniorenbegegnungsstätte

Bearbeitung siehe Kapitel C

5.3.5 Pilotphase mit der Entwicklung neuer Projekte und Angebote

Die Pilotphase ist mit ersten Maßnahmen angelaufen. Zum Beispiel zählen dazu einzelne neue Programmpunkte im regelmäßigen Programm des Begegnungszentrums und auch eine Verbes-serung der räumlichen Möglichkeit innerhalb der Räume des Stiftungsdorfes Hollergrund.

Der Schwerpunkt der Pilotphase startet mit der Vorlage dieser Untersuchung und den entspre-chenden Ergebnissen der Befragung. Dabei ist an folgende Maßnahmen gedacht:

• AbleitungvonkonkretenProjektenundAngebotenausdenErgebnissenderBefragung.• Gewinnung/BindungvonweiterenFreiwilligenausdenvorhergegangenenPhasen.• KommunikationderErgebnisseimStadtteilundspeziellimbetroffenenQuartierHoller-

grund/Kopernikusviertel.• NeukonstituierungdesAngebotesdesBegegnungszentrums.

Entwicklung von Beispielen für eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Die verstärkte Öffentlich-keitsarbeit wird mit der Vorlage dieser Untersuchung und den darin enthaltenen Schlussfolge-rungen umgesetzt.

Während der gesamten Pilotphase ist eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit geplant, um über die Aktionen und deren Ergebnisse zu informieren (Flyer, Pressemitteilungen, Newsletter, usw.).

Abbildung 3: Sehr beliebt: Musikveranstaltungen

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Adressaten der Öffentlichkeitsarbeit sind unter anderem:• PresseundStadtteilmedien/OrganisationsinterneMedien• KooperationspartnerundNetzwerkeundMultiplikatoren• DigitaleAngeboteundNetzwerke(zumBeispielFacebook)• GruppenundVereineimStadtteil• VeranstaltungenimStadtteil

Ein Schaukasten am Haus ist in Vorbereitung.

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B) Ermittlung des Interessenpotenzials älterer Bürgerinnen und Bürger

1 Darstellung der Bevölkerungsstruktur im genannten Quartier

In einem ersten Schritt wurde die Bevölkerungsstruktur im Quartier Hollergrund und im Koper-nikus-Viertel untersucht.

Die statistischen Daten aus dem Statistischen Landesamt Bremen beziehen sich allerdings auf den gesamten Ortsteil Lehesterdeich. Der Ortsteil Lehesterdeich geht über das Gebiet Hollergrund und Kopernikusviertel hinaus und umfasst auch das Wohngebiet südlich des Kopernikusviertels.

Die Daten können aber als Grundlage verwendet werden, um Schätzungen für die einzelnen Quartiere abzuleiten.

1.1 Bevölkerung im Ortsteil Lehesterdeich nach Altersgruppen und Geschlecht

Die Bevölkerungszahl im Ortsteil Lehesterdeich betrug am 31. Dezember 2016 insgesamt 12.022 Personen. Davon entfielen auf die Altersgruppe ab 60 Jahren 31 % gleich 3.741 Personen.

Nimmt man die Bevölkerungsgruppe ab 65 Jahre, so beträgt der Anteil 26 % gleich 3.120 Per-sonen.

Mit Blick auf die möglichen Angebote einer Begegnungsstätte dürfte die Zielgruppe haupt-sächlich bei der Altersgruppe von 60-80 Jahren liegen. Hier beträgt der Anteil 23 % der Gesamt-bevölkerung im Lehesterdeich. Nach Personenzahl betrachtet sind das 2.740 ältere Menschen. Nimmt man die Gruppe von 65-80 Jahren, also hauptsächlich die Menschen in der nachberufli-chen Phase als Rentner oder Ruheständler, so verringert sich die Anzahl auf 2.120 Personen. Der Anteil der Menschen über 80 Jahren beträgt übrigens 8 %.

Die Verteilung nach Geschlechtern ergibt folgendes Bild: Im Lehesterdeich beträgt der Anteil der männlichen Personen 48 % und der der weiblichen Personen 52 %. Dieses Bild ändert sich, wenn man in die verschiedenen Altersgruppen schaut. Bei den Einwohnern ab 60 Jahre sind 42 % männlichen und 58 % weiblichen Geschlechts. In der Gruppe ab 65 Jahren ändert sich dieses kaum.

Eine deutliche Verschiebung gibt es erst, wenn man die Personengruppe ab 80 Jahre nimmt, denn dort sind 36 % männlichen und 64 % weiblichen Geschlechts.

1.2 Bevölkerung im Ortsteil Lehesterdeich nach Quartieren

Für den gesamten Ortsteil haben wir eine Aufteilung in zwei Quartiere vorgenommen: in Hol-lergrund, also westlich der Lilienthaler Heerstraße, und in das Kopernikus-Viertel östlich. Für die Begegnungsstätte im Hollergrund sind beide Quartiere von Bedeutung. In der Betrachtung sollte der Bereich südlicher Lehesterdeich aber auch nicht ausgeschlossen werden, weil heute bereits aus diesem Bereich Besucherinnen und Besucher der Begegnungsstätte zu verzeichnen sind.

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Auf den Hollergrund entfallen 25 % der Bevölkerung, auf das Kopernikus-Viertel 40 % und auf den Bereich Südlicher Lehesterdeich 35 %. In absoluten Zahlen ausgedrückt beträgt die Bevöl-kerungszahl im Hollergrund 2.917 und im Kopernikusviertel 4.744 Einwohner.

Bei der Bevölkerung im Hollergrund beträgt der Anteil der Menschen ab 65 Jahre gut ein Fünftel, genau genommen 21  %. Im Kopernikusviertel sind es 33  % und im südlichen Lehes-terdeich 28 %. Nimmt man die absoluten Zahlen, so betragen sie 615 Personen im Hollergrund, im Kopernikusviertel etwas über 1.400 Personen und im Südlichen Lehesterdeich etwas unter 1.200 Personen. Nimmt man die Bevölkerungsgruppe ab 60 Jahre, so würden diese Zahlen um etwa 20 % höher liegen, also bei knapp 750 Einwohnern in Hollergrund, 1.700 im Kopernikus-viertel und 1.350 im Südlichen Lehesterdeich.

Bleibt man in der Betrachtung, wenn man von den Menschen ab 60 Jahren ausgeht, allein beim Hollergrund und Kopernikusviertel, so beträgt die Zielgruppe von ansprechbaren Personen etwa 2.400-2.500 Personen.

Bemerkenswert ist, dass der Anteil der älteren Personen ab 60 bzw. auch ab 65 Jahren im Ko-pernikus-Viertel deutlich höher ist als im Hollergrund, dem Standort der Begegnungsstätte. Der höhere Anteil im Kopernikus-Viertel dürfte dadurch bedingt sein, dass dort relativ viele Men-schen nach dem Erstbezug der damaligen Neubaugebiete im Wohngebiet geblieben sind. Beim Hollergrund hingegen handelt es sich im Umfeld der Begegnungsstätte um Bauten neueren Da-tums und auch mit einer anderen Bevölkerungsstruktur, wenn die Wohnungsqualität und das Kostenniveau zugrunde gelegt werden.

Da die Begegnungsstätten stärker generationenübergreifend tätig werden sollen, bieten sich insbesondere für die Einwohner im Hollergrund Programme für die Generationen unterhalb von 65 und 60 Jahren an, bis hin zu Familienangeboten für Großeltern, Eltern und Kinder. Im Koper-nikus-Viertel könnte das Schwergewicht eher auf den Altersgruppen ab 65 Jahren liegen.

Abbildung 4: Vorder- und Rückseite der Karte zur Kartenabfrage

Nähere Informationen können aus einer intensiveren Betrachtung der Bevölkerungsstruktur entsprechend der Gliederung nach Baublöcken gewonnen werden.

Nach diesem groben Überblick über die Bevölkerungsstruktur im Hollergrund und im Koper-nikus-Viertel stand die Aufgabe an, die »Bedarfe und Potenziale der älteren Menschen aus dem Hollergrund und dem Kopernikus-Viertel zu ermitteln.«

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2 Umfragen zur Ermittlung des Interessenpotenzials älterer Bürgerinnen und Bürger

Folgende drei Befragungen waren geplant:• OffeneKartenabfrage(siehe2.1.)• BefragungbeimStadtteilfestam1.September2018(siehe2.2.)• SchriftlicheBefragungmittelseinesstandardisiertenFragebogens(siehe2.3.)

2.1 Offene Kartenabfrage

AufgabenstellungDie Projektgruppe konzipierte eine optisch ansprechende »Postkarte« mit offenen und geschlos-senen Fragen über die Bedarfe und Interessen älterer Menschen im Quartier. Die Abfrage hatte zwei Bestandteile:

• Passiv:AuslegenvonPostkartenundAufstellenvonEinwurfboxenanrelevanten Orten im Quartier (bei Ärzten, Apotheke, Frisör, Fußpflege, Physiopraxen, Post etc.)

• Aktiv:AnsprachevonälterenBürger/innenmitdenPostkartenvorundeventuell in den zwei Einkaufsläden (Rewe, Penny) im Kopernikus-Viertel.

Es sollten 1.000 Postkarten produziert werden. Der Rücklauf wurde auf 200 Karten geschätzt.

Durchführung der KartenabfrageEs wurden insgesamt zehn feste Fragen und eine offene Frage aufgenommen.

Die Karte konnte aus Platzgründen nur einen beschränkten Themenkatalog aufnehmen, so waren denn Fragen zum Beispiel zu den Themenbereichen Wissenswertes und Gesellschaftspoli-tik nicht enthalten.

Auf drei Wegen sind die Karten an die Bürgerinnen und Bürger im Hollergrund und im Gebiet der Kopernikusstraße verteilt worden:

• AlsPostwurfsendungmittelsEinwurfindieBriefkästenbei350WohnungenderGewoba(hauptsächlich im Kopernikus-Viertel) und bei etwa 230 Wohnungen von vonovia (ausschließlich im Kopernikus-Viertel). Die Rückgabe sollte über den Einwurf bei den Gewoba-Hausmeister-Büros bzw. in einer Apotheke (für die vonovia-Mieter) erfolgen.

• EindeutlichkleinererTeilwurdeindengenanntenEinrichtungenwiezumBeispiel Arztpraxen ausgelegt und konnte in dort aufgestellte Boxen eingeworfen werden.

• DiedirekteVerteilunganEinwohnerhatvordenMärktenvonPennyundReweimKoperni-kus-Viertel stattgefunden. Die Karten sollten vorwiegend an ältere Personen verteilt werden.

Alle genannten Institutionen haben die Aktionen gebilligt.

Ergebnisse der KartenabfrageDer Rücklauf der Karten war enttäuschend: Aus der Abgabe bei den Gewoba-Hausmeister-Büros oder in die aufgestellten Boxen sind lediglich 29 Karten zurückgekommen.

Hinzu kommen 16 Karten aus der Umfrage vor den Märkten von Penny/Rewe. Letzteres ist relativ gesehen noch eine ganz gute Quote, denn es herrschten schlechte Wetterverhältnisse.

DasErgebnishatfolgendeSchwerpunkteerbracht:AmhäufigstengenanntwordensinddieThemen »Geselligkeit« und »Sport«. Hierbei fällt auf, dass das Thema Sport durchgehend von allen Befragten vor den Einkaufsmärkten Penny/Rewe angekreuzt worden ist. Bei den Boxen-Ab-

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fragen liegen die Themen Geselligkeit und Sport dagegen fast gleichauf. Das Bedürfnis nach Sport ist eine wichtige Herausforderung für das zukünftige Programm. Geselligkeit ist heute schon vielfach im Angebot vorhanden und könnte ein Anknüpfungspunkt für potenzielle Benutzer sein.

Bemerkenswert ist der hohe Anteil derjenigen, die die Rubrik »Jung und Alt gemeinsam« genannt haben. Wenn man die Befragungen vor den Supermärkten ausklammert, ist diese Rubrik noch am meisten zusammen mit Geselligkeit ausgewählt worden.

Die Themen »Ausflüge« und »Nachbarschaftsfrühstück« sind ebenfalls noch beachtlich oft genannt worden. Erst dahinter folgen die Bereiche »digitale Medien« und »Musizieren«.

Die Rubrik »Jung und Alt gemeinsam«istsehrhäufigzusammenmitdem»Nachbarschafts-frühstück« aufgeführt worden. Diesen Zusammenhang für die Zukunft aufzunehmen dürfte sich lohnen.

Eine »lokale Beteiligung« wird nur sehr selten genannt wie auch die Rubrik »TV/Film« und auch das Angebot »Tanzen« liegt überraschend mit am Ende.

Das schlechte Abschneiden der Rubrik »lokale Beteiligung« könnte im Umkehrschluss An-sporn für gezielte Angebote zum bürgerschaftlichen Engagement sein, um überhaupt Interesse zu wecken. Die Angebote müssen dann aber auch einen jeweils attraktiven Aufhänger haben.

FAZIT Die Ergebnisse stellen nur ein Schlaglicht dar und geben nur erste Hinweise auf neue Programm- angebote.

2.2 Befragung beim Stadteilfest mittels »Wunschbaum«

Beim Stadtteilfest in Horn-Lehe im Hollergrund am 1. September 2018 auf dem Gelände des Stiftungsdorfes und in der gemeinsamen Einrichtung mit AMeB bestand die Möglichkeit zu einer Kartenabfrage mit Wünschen für das Programm der Begegnungsstätte. Die Karten wurden an einem sogenannten Wunschbaum gesammelt.

Unter dem Motto »Was wünsche ich mir von meinem Stadtteil« sind folgende einzelne Punkte aufgeführt worden:

Allgemeine auf den Stadtteil bezogene ThemenSchwimmbad – Eisdiele – Skaterbahn und Halfpipe – bessere Fahrradwege – mehr Parkbänke

– weniger Müll – Biergarten – Café – Spazier- und Wanderwege durch das Hollerland – schöneres Stadtteilzentrum – Bürgertreff – Bürgerzentrum – Treff für die einkommensschwachen Älteren – Gemeinschaftsraum.

Antworten zu bestimmten Aktivitäten in der BegegnungsstätteTai Chi – Yoga und Qigongkurs – Fest mit Nachbarn – Straßenfeste – mehr Veranstaltungen

– Generationenübergreifende Treffen – Weihnachtsmarkt mit Musik und Glühwein – Nachbar-schaftsfrühstück – Tanz – Tag der offenen Tür – Treffen der Plattform Nachbarn im Dorf – Leih-Oma/Leih-Opa.

Eine Zuordnung oder Systematisierung dieser Wünsche ist schwierig, da es sich um viele Einzel-punkte handelt. Aber als Tendenz lässt sich der Wunsch nach einer Belebung des Stadtteils zum Beispiel durch die Äußerungen »Biergarten, Café, Kiosk, schöneres Stadtteilzentrum« deuten.

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Etwas direkter auf die Begegnungsstätte bezogen dürften die Vorschläge unter dem Stichwort »Aktivitäten« von Interesse sein, ebenso könnte der Wunsch nach »Bürgertreff, Bürgerzentrum, Treff für »Mittelalte« und »Gemeinschaftsraum« ein Anstoß zu eigenen Aktivitäten sein.

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C) Schriftliche Befragung zu dem Angebots- profileinerSenioren-Begegnungsstätte

Die groben Angaben aus der Kartenabfrage sollten durch intensivere schriftliche Befragungen ergänzt werden.

Es sind zwei schriftliche Befragungen durchgeführt worden:• EineBefragungvonexternenSenioren/innen(dieErgebnissewerdenimvorgelegtenBe-

richt dargestellt).• EineBefragungderNutzer/innenderBegegnungsstätte.

(Die Ergebnisse der Befragung der Nutzer/innen werden in einem gesonderten Bericht darge-stellt)

1 Die Organisation der schriftlichen Befragung

Die Fragebogen sind indirekt an die Interviewpartner verteilt und von diesen dann ausgefüllt worden. Interviewpartner sind hauptsächlich auf drei Wegen gewonnen worden: zum einen in direkter Einzelansprache durch ehrenamtliche Mitarbeiter, zum anderen durch eine Verteilung an die Mietparteien der ca. 300 Gewoba-Mietwohnungen und zum dritten durch Einzelvertei-lung an Besucherinnen und Besucher beim Stadtteilfest am 1. September 2018 im Stiftungs-dorf.

Der größte Anteil an Fragebogen wurde an die Mieter der Gewoba im Kopernikus-Wohn-quartier verteilt. Die ca. 300 Fragebogen wurden jeweils in einem durchsichtigen Briefumschlag zusammen mit einem direkt lesbaren Anschreiben und einem Flyer mit der Einladung zum Stadt-teilfestindieBriefkästenvoneinerexternenFirmavorgenommen.EswardieeinzigeAktion,dienicht von ehrenamtlichen Helfern geleistet worden ist.

In dem Anschreiben zum Fragebogen wurde gebeten, die beantworteten Fragebögen in die BriefkästenderHausmeister-BürosderGewobazurückzugeben.

Spiele werden in allen Generationen angenommen. Foto: JT

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Überraschenderweise war der Rücklauf deutlich besser als bei der in gleicher Form verteilten Kartenabfrage. Während bei der Kartenabfrage nur weniger als 20 Karten von Gewoba-Mietern zurückkamen, waren es bei den Fragebögen 40 ausgefüllte Fragebögen, von denen 36 auswertbar waren. Der Rücklauf von 40 bzw. 36 Fragebögen mag angesichts der verteilten 300 Exemplare auf den ersten Blick gering erscheinen, stellt aber bei näherem Hinsehen eine beachtliche Quote dar. Es muss dabei berücksichtigt werden, dass nur ein Teil der 300 Gewoba-Haushalte zur angespro-chenen Altersgruppe gezählt werden kann.

Auf eine Verteilung der Fragebogen an die ca. 250 Mieter der Wohnungsgesellschaft vonovia war aus organisatorischen Gründen verzichtet worden.

Der zweitgrößte Anteil an auswertbaren Fragebögen wurde bei der Verteilung während des Stadtteilfestes am 1. September 2018 erreicht. Auch hier waren es über 30 beantwortete Fragebö-gen von etwa 40 angesprochenen Teilnehmern.

Die restlichen 20 Fragebögen resultierten aus Einzelbefragungen.Insgesamt gab es einen Rücklauf von 95 Fragebögen, von diesen waren 86 auswertbar. Die

Zielgröße von 100 verwertbaren Fragebögen ist nicht ganz erreicht worden, aber die Anzahl von 86 ausgefüllten Fragebögen lässt durchaus Schlüsse auf das Meinungsbild der älteren Bevölkerung im Hollergrund und im Kopernikus-Viertel zu.

2 Der Aufbau des Fragebogens

Der Fragebogen enthielt 16 Fragen zum Meinungsbild über die Rolle und die Aufgaben von Be-gegnungsstätten, speziell der Begegnungsstätte Horn-Lehe. In weiteren vier Fragen ist die statisti-sche Zusammensetzung der Befragten ermittelt worden.

Der größte Teil der Fragen besteht aus geschlossenen Fragen mit konkreten Antwortmöglich-keiten. Weiterhin war eine Reihe von Fragen enthalten, die bei den Antwortmöglichkeiten Mehr-fachnennungen zugelassen haben.

Hubert Resch erläutert die Fragebogenaktion vor den Besucher/innen in der Begegnungsstätte

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Wo Mehrfachnennungen möglich waren, ist in den Tabellen besonders gekennzeichnet – und auch erkennbar an den Prozent-Summen von über 100 %. Es sind bewusst die 100 überschrei-tenden Prozentzahlen bei Mehrfachnennungen gewählt worden, denn sie geben ein klareres Bild über die Wünsche der Befragten als ein Herunterrechnen der Mehrfachnennungen auf 100 %. Wenn zum Beispiel bei Mehrfachnennungen eine Kategorie zu 45 % genannt wird, ist dieses aus-sagekräftiger als wenn man mit Blick auf die 100 % eine Herunterrechnung auf 30 % vornehmen würde, denn dem wahren Meinungsbild entspricht die 45 %-Zahl. Sie ist aussagekräftiger in Be-zug auf die Vielfalt der Meinungen.

Eine Frage – und zwar die Frage 8 – ist als offene Frage aufgeführt worden, in der nach den Programmwünschen der Befragten ohne Vorgabe von bestimmten Antwortkategorien gefragt worden ist. Bei der Auszählung hat sich gezeigt, dass ein sehr differenziertes Meinungsbild gege-ben ist, das sich nur schwer in fest gefügte Kategorien einordnen lässt.

(Fragebogen siehe Anhang)

3 Statistische Gliederung der interviewten Bürgerinnen und Bürger

Die statistische Gliederung ist nach folgenden Kriterien vorgenommen worden: Geschlecht, Al-tersgruppen, Rentner-/Berufsstatus und Wohnort. Bei der Beurteilung geht es nicht um einen repräsentativen statistischen Abgleich mit den Gesamtwerten der Bevölkerung, sondern es sind Meinungsbilder der jeweiligen Gruppe ermittelt worden.

Von den befragten Bürgerinnen und Bürgern ist der überwiegende Anteil mit 76 % weiblichen Geschlechts.

Nach Altersgruppen liegt das Schwergewicht bei der Altersgruppe ab 70 Jahren. Insgesamt 63 % der Befragten zählten zu dieser Altersgruppe, davon 23 % als 70- bis 75-Jährige und 40 % als Ältere.

Die Befragten kamen nach der örtlichen Verteilung erwartungsgemäß ganz überwiegend aus Horn-Lehe, und zwar zu 43 % aus dem Leher Feld und zu 41 % aus dem übrigen Horn-Lehe.

Aus der Nähe, wie zum Beispiel Borgfeld und Oberneuland, waren es 9 %. 7 % der Befragten wohnten außerhalb dieser genannten Gebiete. Die Abgrenzung zwischen Leher Feld und dem »übrigen Horn-Lehe« spielt hier weniger eine Rolle. Denn auch von hier ist der Weg in die Be-gegnungsstätte gut möglich. Wichtig ist aber die Feststellung, dass 84 % der Befragten aus dem Einzugsgebiet der Begegnungsstätte kamen.

Gut70 %derBefragtenbefindensichimRentner-bzw.Ruhestandundannähernd30 %sindnoch berufstätig. Von den Rentnern bzw. Ruheständler arbeiten noch 5 % zusätzlich.

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D) Die Ergebnisse der schriftlichen Befragung in Horn-Lehe

1 Der Bekanntheitsgrad der AMeB-Begegnungsstätte Horn-Lehe

(Frage 1)Die Begegnungsstätte Horn-Lehe ist dem größten Teil der befragten Bürger/innen aus dem Stadt-teil nicht bekannt. 61 % der Frauen und 65 % der Männer haben auf die Frage, ob sie diese Ein-richtung kennen, mit Nein geantwortet.

Selbst bei den älteren Befragten ab 65 Jahren liegt nur ein geringer Bekanntheitsgrad von 37-46 % je nach Altersgruppe vor. Am wenigsten bekannt ist die Begegnungsstätte erwartungsgemäß bei den jüngeren Jahrgängen, also bei den 55- bis 69-Jährigen, denn dort haben 79 % ihre Un-kenntnis geäußert.

Die Gruppe der 60-64 Jahre alten Menschen fällt hier aus dem Rahmen, aber sie soll auch nicht weiter berücksichtigt werden, weil die Anzahl der Befragten dieser Gruppe sehr niedrig ist.

Selbst bei den Rentnern, ob im Ruhestand oder Rentner, ist die Begegnungsstätte zu 60  % nicht bekannt. Am größten ist die Unkenntnis bei den Rentnern, die noch berufstätig sind, denn bei ihr beträgt der Anteil 71 %. Bei den Rentnern, die noch zusätzlich arbeiten, herrscht dagegen ein relativ hoher Kenntnisstand von knapp 67 % vor. Allerdings ist auch diese Gruppe nach den absoluten Zahlen relativ klein.

Nach dem Wohnort ergibt sich folgendes Bild. Die Unkenntnis über die Existenz der Begeg-nungsstätte ist bei den Befragten aus der unmittelbaren Umgebung im Leher Feld und in Horn-Le-he sehr hoch, denn sie beträgt dort um die 70 %. Die beste Kenntnis haben interessanterweise die Befragten, die ganz woanders wohnen, mit 83 %. Es ist zu vermuten, dass sie ein spezielles Interes-se an der Begegnungsstätte haben. Diese Aussage trifft auch auf die Befragten zu, die in der Nähe, zum Beispiel Borgfeld und Oberneuland, wohnen.

Ein Blick in den Innenhof der AMeB-Begegnungsstätte im Stiftungsdorf Hollergrund

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FAZITEs ist dringend erforderlich, die Begegnungsstätte Horn-Lehe mit gezielten Öffentlichkeitsmaß-nahmen im Leher Feld und im Kopernikus-Viertel bekanntzumachen, zum Beispiel durch Ver-öffentlichungen in der Ausgabe des Weser-Kurier-Stadtteilkuriers und des Weser Reports sowie anderer periodisch erscheinender Informationsblätter. Auch durch den Einsatz von Flyern im Wohngebiet kann ein höherer Bekanntheitsgrad erreicht werden. Hinzukommen sollten öffentli-che Aktionen wie zum Beispiel Info-Stände.

2 Ab wann man von »älteren Menschen« spricht

(Frage 2)In den Begegnungsstätten sollen sich »ältere Menschen« treffen. Aber es sollen auch generatio-nenübergreifende Projekte und Angebote zum Programm gehören. Die Frage ist nun, ab welchem Alter man von »älteren Menschen« spricht.

Nach Ansicht der Frauen spricht man von »älteren Menschen«, wenn sie zu den Menschen ab 65 Jahren zählen. Zusammen waren mit 74 % fast drei Viertel der befragten Frauen dieser Mei-nung. Im Unterschied zu den Frauen verschiebt sich dieser Meinungsschwerpunkt bei den Män-nern auf die Altersgruppe ab 70 und ab 75 Jahren. 70 % haben sich dafür entschieden, in diesen Altersgruppen von »älteren Menschen« zu sprechen.

Sieht man das Meinungsbild nach der Altersstruktur durch, so wird der Begriff »ältere Men-schen« den Menschen ab 65 Jahren zugeordnet, aber es gibt einen gravierenden Unterschied. Die jüngerenBefragtenklassifizierendenBegriffder»älterenMenschen«schonabeinemAlterab60Jahren in stärkerem Maße als die älteren Befragten. Die befragte Gruppe von 65-69 Jahre wollen wir auch hier unbeachtet lassen, weil wir zu Frage 1 festgestellt hatten, dass diese Gruppe in der Befragung sehr schwach vertreten ist.

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BeidenMenschenab70Jahrenfindetman,ab65zähltmanzuden»älterenMenschen«.In der Betrachtung nach dem Merkmal der Rentner- bzw. Ruheständlereigenschaft zeigt sich

in etwa auch derselbe Schwerpunkt, dass man von »älteren Menschen« dann spricht, wenn man an die 65-Jährigen aufwärts denkt. Bemerkenswert ist hier allerdings, dass bei den Rentnern, die zusätzlich arbeiten, der Begriff schon zu einem Drittel bei Menschen ab 60 Jahren angesetzt wird.

Nimmt man den Wohnort als Kriterium, so fällt hauptsächlich ins Gewicht, dass Menschen von ganz woanders den Altersbegriff »ältere Menschen« zu einem starken Teil erst ab 70 Jahre für gegeben halten.

FAZITWenn man eine Schlussfolgerung aus diesem Meinungsbild ziehen will, so muss man bei der Programmgestaltung unter dem Gesichtspunkt der Alterseinschätzung schon beachten, mit dem Begriff »ältere Menschen« vorsichtig umzugehen, aber hauptsächlich die Menschen ab 65 Jahren im Fokus haben sollte.

3 Vorstellungen der Befragten zu den »üblichen« Angeboten einer Begegnungsstätte

(Frage 3, Mehrfachnennungen möglich²)Wenn von Senioren-Begegnungsstätten die Rede ist, gibt es gern das Klischee, dass dort die älte-ren Menschen hauptsächlich Kaffee trinken und Spiele spielen und vielleicht noch Lieder singen.

2 Bei Mehrfachnennungen enthalten die Tabellen jeweils den auf die einzelne Kategorie angege-benen Prozentwert, um damit den Stellenwert wiederzugeben. Die Summe überschreitet dann durchweg die 100 %-Marke.

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DieseAuffassunghörendieVerantwortlichenfürBegegnungsstättensehrhäufigauchausKreisender politischen Parteien.

Wie schätzen nun Bürgerinnen und Bürger, die nicht zu den Besucherinnen und Besuchern der Begegnungsstätte zählen, die dortigen »üblichen Angebote« ein? Tatsächlich vermuten die befragten Frauen, dass Kaffeetrinken eine Rolle spielt, auch Spiele würden gespielt und es werde tüchtig gesungen. Alle diese Werte liegen um die 60 bis 80 % in der Einschätzung. Aber das Bild fällt nur auf den ersten Blick so aus, denn in fast gleich hohem Maße meinen die Frauen, dass das Gedächtnistraining und auch Vorträge eine große Rolle spielen. Dieser Ansicht waren annähernd 60-70 %. Relativ seltener wird dagegen erwartet, dass in den Begegnungsstätten gebastelt wird. Allerdings sieht man auch in geringerem Maße den Freizeitsport als übliche Tätigkeit an (42,6 %). Insgesamt wird ein breites Spektrum an Aktivitäten vermutet.

Dieses Bild, das wir aus den Ergebnissen der Frauen gewonnen haben, kann man bei den Män-nern nicht ganz nachvollziehen. Bei ihnen fällt am stärksten auf, dass es in wesentlich geringerem Maße Vorstellungen über das Angebot gibt. Während bei den Frauen einzelne Themen teilwei-se sogar zu 70 % und mehr genannt werden, bewegen sich die entsprechenden Werte bei den Männern um die 40-60 %. Das zeigt, dass die Männer ein undeutlicheres Bild über die Angebote der Begegnungsstätte haben. Sie vermuten allerdings, wenn auch mit den erwähnten niedrigeren Werten, dass Kaffeetrinken und Spiele vornean stehen. Auch bei ihnen haben aber Vorträge einen hohen Stellenwert in der Erwartung, dass diese zum Angebot zählen.

Wenn man nun in die einzelnen Altersgruppen schaut, wobei wir allerdings keine Aufteilung inFrauenundMännervorgenommenhaben,sofindensichnurrelativwenigsignifikanteUn-terschiedeundauchnurrelativwenigeklareMeinungsprofilezudenAngeboten.Dieab75Jahrealten Befragten haben ein etwas breiteres Meinungsbild, aber auch bei ihnen liegt der Akzent auf Aktivitäten wie Kaffeetrinken und Spiele. Bemerkenswerterweise sehen sie aber auch das Ge-dächtnistraining und Vorträge als einen angebotenen Schwerpunkt an.

Differenziert man nach aktiven und noch berufstätigen Rentnern und Ruheständlern, so haben die Menschen im Ruhestand bzw. Rentnerstatus mehr Vorstellungen über die aus ihrer Sicht betriebenen Angebote als ihre Altersgenossen, die noch berufstätig sind oder die zwar im Rentnerstatus leben, aber noch zusätzlich arbeiten. Bei den Rentnern und Ruheständlern ohne Zusatzbeschäftigung sind die Einschätzungen insgesamt am höchsten, speziell auch in der Vermutung, dass das Kaffeetrinken und Spiele wie auch das Singen ganz vorne stehen. Aber auch hier wird deutlich, dass das Gedächtnistraining (63,8 %) und Vorträge (61,7 %) als wichtige Bestandteile des Repertoires der Begegnungsstätten angesehen werden.

Auch nach dem Wohnort ergeben sich einige Unterschiede. Wer ganz woanders wohnt hat kaum eine Meinung über die Angebote. Die Befragten aus dem Leher Feld und auch dem übrigen Horn-Lehe verfügen schon eher über eine Meinung. Sie spiegelt im Wesentlichen die Tendenzen wieder, die wir in der Gesamtheit bereits festgestellt hatten.

FAZITDie Vermutungen über das Angebot der Begegnungsstätten beschränken sich nicht auf die oft getroffenen Urteile, dort werde nur Kaffee getrunken und gespielt, sondern zeigen schon ein viel-fältigeres Angebot auf, in dem auch zum Beispiel Vorträge, Wissensvermittlung und Gedächtnis-training zu den vermuteten Angeboten zählen. Deutlich wird aber auch, dass sich die Frauen sehr viel intensiver Gedanken über die möglichen Programme gemacht haben als es bei den Männern der Fall ist.

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Das von den Befragten vermittelte Bild ist insofern für die zukünftige Orientierung der Be-gegnungsstätten wichtig, dass man Vorurteilen begegnen kann und stattdessen andere Angebote stärker herausstellt.

4 Das Interesse am heutigen Angebot

(Frage 4)Unabhängig von der genauen Kenntnis des Angebotes ist danach gefragt worden, ob die Befrag-ten sich vorstellen könnten, eine Begegnungsstätte zu besuchen, wenn es dort die vermuteten üblichen Angebote gibt.

Bei den Frauen sind das Interesse und die Bereitschaft höher als bei den Männern. So sind sich ca. 28 % der Frauen ziemlich sicher, eine Begegnungsstätte auch mit dem heutigen Angebot aufzusuchen. Eventuell oder vielleicht würden das auch weitere 57 % für möglich halten. Die Ge-genposition mit einem »Nein« oder sogar mit der Aussage »auf keinen Fall« liegt knapp bei 10 % bzw. unter 2 %, also bei zusammen noch nicht einmal 12 % bei den Frauen.

Das Meinungsbild der Männer zeigt einen ganz bemerkenswerten Punkt auf: Wenn auch nur 10 % sich sicher sind, zum üblichen Angebot eine Begegnungsstätte aufzusuchen, so kommen immerhin 70 % zu der Aussage »ja, vielleicht«. Mit zusammen 80 % liegt dieser Wert kaum unter dem der Frauen, bei denen er gut 85 % beträgt. Dagegen ist auf der anderen Seite aber auch die negative Meinung bei den Männern stärker ausgeprägt, denn 15 % sagen »eher nein« und 5 % sogar »auf keinen Fall« würden sie eine Begegnungsstätte besuchen.

DiepositiveGewichtungfindetsichfastdurchgehendinallenuntersuchtenAltersgruppen.Etwas aus der Reihe fallen nur die 70- bis 74-Jährigen, von denen über 10 % gesagt haben, sie würden auf keinen Fall eine Begegnungsstätte besuchen. Die Gründe sind nicht abgefragt worden.

Ob man bereits im Ruhestand ist oder noch berufstätig oder als Rentner noch arbeitet, spielt in der Beurteilung auch eine Rolle. Bei den Rentnern und Ruheständlern gibt es zu etwa 85 % eine Bereitschaft zum Besuch einer Begegnungsstätte. Der größte Anteil davon mit 57 % sagt aber »vielleicht«, während fast 28 % sich da ziemlich sicher sind. Allerdings ist diese Gruppe auch die-jenige, in der mit 4,3 % der höchste Anteil an einer strikten Ablehnung und immerhin noch mit weiteren 6 % auch der höchste Anteil an einem »eher nein« als herrschende Meinung festzustellen ist.

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Die Wohnortverteilung ergibt kaum große Unterschiede, abgesehen von den Befragten, die ganz woanders wohnen, denn dort sagen fast 17 % »eher nein« zu dem Besuch einer Begegnungs-stätte. Interessiert und sich ziemlich sicher waren aber überraschenderweise über 85 %, davon 67 % mit einem »vielleicht« und immerhin 17 % sogar mit einem deutlichen »ja sicher«.

FAZITDie tatsächlichen Interessen sind nicht allzu weit von den vermuteten Programmstrukturen ent-fernt. Dass fast 30 % der Frauen eine Begegnungsstätte bei dem gegebenen Programm aufsuchen möchten, ist ein relativ guter Wert. Bei den Männern liegt er allerdings mit 10 % deutlich dar-unter. Bei den Frauen wie auch bei den Männern gibt es aber ein hohes Potenzial an Interesse, denn die große Mehrheit wäre »vielleicht« bereit, eine Begegnungsstätte aufzusuchen. Wenn man beide Werte zusammennimmt, kann man von einer relativ großen Bereitschaft zum Besuch einer Begegnungsstätte ausgehen. Es ist nun die Aufgabe der Begegnungsstätte, auf die interessierten Frauen und Männer zuzugehen und geeignete Werbemaßnahmen und Maßnahmen der Öffent-lichkeitsarbeit zu entwickeln. Es kommt sehr stark auf die Ansprache der Menschen an. Zunächst müsste der Bekanntheitsgrad der Begegnungsstätte erhöht werden.

5 Mögliche Angebote, um doch in die Begegnungsstätte zu gehen

(Frage 5)Diese Frage richtete sich nur an die Menschen, die in der vorstehenden Frage 4 verneint hatten, in eine Begegnungsstätte zu gehen. Da nur sehr wenige konkrete Antworten gekommen sind, erüb-rigt sich eine tabellarische Darstellung.

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An einzelnen Themen sind genannt worden: Diskussionsrunden, Ausflüge und Fahrten, Foto-gruppe, Musik, Literatur und Besuche in kulturellen Einrichtungen, Sportangebote und Vorträge zu aktuellen Gesundheitsthemen und auch zu politischen Themen.

FAZITDiese Aussagen können höchstens als allgemeine Hinweise ohne weitere quantitative Darstellung gewertet werden. Immerhin stellen sie aber interessante Hinweise dar, denen verstärkt nachge-gangen werden könnte.

6 Was unter dem Begriff »junge Alte« verstanden wird

(Frage 6)In Diskussionen um die älteren Menschen wird gerne davon gesprochen, die »jungen Alten« wür-den verhaltensmäßig von den Älteren abweichen und müssten entsprechend anders angespro-chen werden. Wer nun die »jungen Alten« sind, ist allerdings nicht genau definiert.

In der Frage 6 waren drei Antwortkategorien auf die Frage nach den »jungen Alten« vorge-geben. Die Kategorie »kann ich mir nichts unter vorstellen« ist für die Auswertung weggelassen worden, weil die Antworten unterhalb eines Prozentwertes von 1 % lagen. Anscheinend wollte sich niemand unterstellen lassen, er habe zu diesem Thema keine Meinung. In der weiteren Be-trachtung haben wir nur die Aussagen »alle, die sich jung fühlen« und »ab 65 Jahre« einander gegenüber gestellt.

Was diese Meinungen betrifft, ist die Tendenz ganz eindeutig: bei den Frauen wie bei den Män-nern, aber doch mit Unterschieden. Bei den Frauen wird der Begriff »junge Alte« ohne Einschrän-kung zu knapp 69 % auf alle Älteren bezogen, »die sich jung fühlen«. Damit wird eine Festlegung auf eine Altersgrenze vermieden. 31 % der Frauen zählen alle Menschen ab 60 Jahren zu den »jungen Alten«. Dass diese Äußerung hauptsächlich für die Jüngeren der Menschen ab 60 gilt und nicht alle Älteren bis zu den höheren Jahrgängen damit gemeint sind, dürfte wohl interpretiert werden.

Bei den Männern herrscht zu 55 % die Ansicht vor, zu den »jungen Alten« zählen alle diejeni-gen, die sich jung fühlen. Das sind deutlich weniger als bei den Frauen. Die Männer setzen also etwas weniger auf die gefühlte als auf die statistische Grenze von 60 Jahren.

Bei den Altersgruppen werden bei der Frage nach den »jungen Alten« in stärkerem Maße die ab 60-Jährigen zu dieser Gruppe gezählt, besonders stark ist diese Meinung bei den 70- bis 74-Jährigen ausgeprägt. Bei den 60- bis 69-Jährigen wiederum werden als »junge Alte« haupt-sächlich diejenigen Älteren gezählt, die sich jung fühlen.

DieseMeinungfindetaucheinegroßeResonanzbeinochberufstätigenRentnernoderdenje-nigen, die noch zusätzlich neben der Rente arbeiten.

83 % der Menschen von woanders her als aus dem unmittelbaren Wohngebiet sehen als »junge Alte« Menschen an, »die sich jung fühlen.« Hieraus könnte man schließen, dass sie sich unabhän-gig vom Alter als jung genug fühlen, die etwas entferntere Begegnungsstätte zu besuchen.

FAZITEs lässt sich wohl mit einiger Berechtigung sagen, mit dem Schlagwort von Programmen für die »jungen Alten« ist nicht allzu viel anzufangen. Entscheidend ist dagegen, sich die Verhaltenswei-sen und Bedürfnisse wie auch Erwartungen der nachwachsenden Altengeneration ab 60 Jahre intensiver anzusehen, um die Angebote der Begegnungsstätte inhaltlich besser auf diese Gruppe

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zuzuschneiden. Es sind also vorwiegend die Menschen, die nach langer Arbeitszeit in die nach-berufliche Lebensphase eintreten. Sie bei diesem Schritt zu gewinnen, dürfte ein vorrangiges Ziel der Begegnungsstätte sein.

7 Deutliche Forderung nach öffentlichen Zuschüssen durch die Stadt Bremen

(Frage 7)Das eindeutigste Ergebnis aller Fragen gibt es auf die Frage, ob die Stadt Bremen Zuschüsse ge-währen soll, damit Begegnungsstätten für die ältere Generation besser arbeiten können. Gut 93 % der Frauen und 90 % der Männer haben sich zu dieser Meinung bekannt. Ein klares Nein hat es nur bei 5 % der Männer gegeben.

Die hohen Werte an Zustimmung zu dieser Frage ziehen sich durch praktisch alle Altersgrup-pen, interessanterweise ist die Zustimmung am stärksten sogar bei den jüngeren Jahrgängen.

Auch bei den Unterscheidungen nach Rentnerstand gibt es kaum Abweichungen, wobei bei denjenigen, die noch berufstätig sind oder noch zusätzlich arbeiten, die Unterstützung für die Zuschüsse seitens der Stadt am höchsten ist.

Bei den Befragten, die in der Nähe wohnen, wie zum Beispiel in Borgfeld und Oberneuland, wie auch bei denen, die ganz woanders wohnen, ist die Unterstützung für die Gewährung von Zuschüssen durch die Stadt Bremen sogar hundertprozentig. In Horn-Lehe und speziell im Leher Feld liegt sie bei 91 und 89 %, also auch in einem überragenden Bereich.

FAZITDie hohe Zustimmung zu einer stärkeren finanziellen Förderung der Begegnungsstätten sig-nalisiert sicherlich nicht nur eine Unterstützung für die zurzeit gewährten Zuschüsse, sondern sie dürfte sich auch ausdrücklich auf die Forderung nach einer Erhöhung der Zuschüsse bezie-

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hen. Man kann davon ausgehen, dass es den Menschen in Bremen sicherlich schnell verständ-lichgemachtwerdenkann,dassdiederzeitigefinanzielleFörderungmiteiner8,5-Stunden-Wo-chen-Kraft nicht ausreicht, um die Begegnungsstätten vernünftig existieren zu lassen. Die breite Zustimmung ist geradezu eine Unterstützung und Ermutigung für die Forderung der Träger, den Begegnungsstätten in Bremen höhere Zuschüsse zu gewähren.

8 Die interessantesten Programmpunkte    für das Angebot der Begegnungsstätte

(Frage 8, Mehrfachnennungen möglich)Aus den Fragen nach der Kenntnis über das Angebot der Begegnungsstätte und auch aus den Ant-worten auf die Frage, ob man bei diesem Angebot die Begegnungsstätte besuchen würde (Fragen 3 und 4) lässt sich schon ein gewisses Profil für die Programmwünsche potenzieller Besucherin-nen und Besucher ablesen.

In der Frage 8 ist nun nach den besonders interessanten Programmpunkten gefragt worden und es sind direkt zwölf Antwortkategorien vorgegeben worden.

Bei der Vorbereitung auf die Befragung waren die Autoren eigentlich davon ausgegangen, dass sich zu den vorgeschlagenen Programmpunkten eindeutige Schwerpunkte herausbilden würden. Das Ergebnis der Befragung hat diese Vermutung nicht bestätigt. Im Gegenteil, es sind sehr diffe-renzierte Wünsche geäußert worden.

Zunächst kommen wir zu der Einschätzung der Frauen einerseits und der Männer anderer-seits zu den Wunsch-Programmpunkten. Bei den Frauen hat es die deutlichsten Schwerpunkte bei den Themen

• Ausgleichssport,• Spielenachmittage,• Vorträge,

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• Internet-undPC-Kurse• sowiebeikünstlerischenTätigkeiten,zumBeispielMalen,Werken,Bastelngegeben.

Der Wunsch nach Ausgleichssport steht dabei mit 62,3 % ganz oben an. Dass auch Vorträge rela-tiv hoch eingeschätzt worden sind (49,2 %), ist eine interessante Aufgabe für die Programmgestal-tung der Begegnungsstätte. Spielenachmittage (54,1 %) gehören schon zum üblichen Repertoire, aber neue Dinge wie Internet- und PC-Kurse (44,3 %) sind auch stark gefragt.

Ein weiterer Schwerpunkt kann bei den Themen Tanzen und Singen gesehen werden, doch mit etwas Abstand zu den vorher genannten Interessen. Ebenso sehr wie Tanzveranstaltungen und Singkreise werden Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen gewünscht (32,8 %). Daraus ergibt sich ein guter Ansatz für generationenübergreifende Projekte.

Das Meinungsbild bei den Männern ist als erstes damit zu skizzieren, dass insgesamt die HäufigkeitderNennungendeutlichniedrigerliegtalsbeidenFrauen.AberauchdiekonkretenWünsche sind deutlich weniger ausgeprägt. Ganz vorne stehen aber auch bei den Männern

• Ausgleichssport(55 %)und• Vorträge(70 %).• EinweiteresdeutlichesInteressekannauchbeiInternet-undPC-Kursenverzeichnet

werden (40 %), allerdings liegt es noch etwas unter dem bei den Frauen (44,3 %).Im Unterschied zu den Frauen ist das Interesse der Männer an Spielenachmittagen und an künst-lerischer Betätigung weit weniger ausgeprägt.

Bei der Verteilung auf Altersgruppen sind nur wenige hervorstechende Schwerpunkte zu er-kennen. Das sind einmal der Anteil an Ausgleichssport bei den 75 Jahre alten und älteren Befrag-ten sowie ebenfalls bei ihnen auch der Wunsch nach Vorträgen und Spielenachmittagen.

Beim Rentnerstatus haben die noch berufstätigen Rentner oder auch die Rentner, die noch zusätzlicharbeiten,deutlichereSchwerpunktegesetztalsdiebereitsvollimRentenstandbefind-lichen Befragten. Bei den noch beruflich Aktiven lassen sich drei Themenschwerpunkte erken-nen: Ausgleichssport (67,9 %), Vorträge (50 %) und interessanterweise auch Spielenachmittage (53,6  %). Aber auch die Internet- und PC-Kurse erreichen ein herausgehobenes Interesse wie auch interessanterweise die künstlerischen Tätigkeiten wie Werken und Basteln.

Bei der Zuordnung zu den Wohngebieten sticht hervor, dass die Befragten aus den direkt be-troffenen Wohnquartieren im Leher Feld und im übrigen Horn-Lehe deutlich mehr Wünsche geäußert haben als die Befragten aus der Nähe und von »ganz woanders« her. Die oben bereits genanntenThemen-Schwerpunktefindensichaberinsgesamtentsprechendwieder.

FAZITIn der zukünftigen Programmgestaltung wird man in der Begegnungsstätte Horn-Lehe verstärkt berücksichtigen müssen, dass neben Spielenachmittagen und anderen geselligeren Veranstal-tungen besonders Angebote zu den Bereichen Sport und Wissensvermittlung, also zum Beispiel durch Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen, wie auch zu PC- und Internet-Kursen entwi-ckelt werden sollten. Dieses Anforderungsprofil trifft zumindest auf die Interessen der Frauen zu.

Bei den Männern müsste an erster Stelle der Gedanke stehen, wie sie überhaupt angesprochen wer-den können für das Angebot der Begegnungsstätte. Sie müssen erst einmal für den Gedanken an den Besuch einer Begegnungsstätte gewonnen und mobilisiert werden. In den Programmangeboten selbst, die dann anstehen, bewegen sich die Interessen die Männer nicht allzu weit von denen der Frauen.

Sinnvoll wäre es, für die Männer Einstiegsangebote zu entwickeln, die ihren Interessen an Vor-trägen, also an Wissensvermittlung, und Sport am ehesten entsprechen.

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3 Siehe Fußnote 2

9 Favorisierte Kommunikationsmittel für potenzielle Besucherinnen und Besucher

(Frage 9, Mehrfachnennungen möglich³) Die Resonanz einer Begegnungsstätte entwickelt sich nur zu einem Teil durch direkte Kontakte, etwa durch Mundpropaganda. Hier muss schon deutlich nachgearbeitet werden durch eine ge-zielte Ansprache über geeignete Kommunikationsmittel.

Als wirksamstes Kommunikationsmittel wird von den Befragten die Hauswurfsendung ge-nannt. 54 % bei den Frauen und 40 % bei den Männern haben sich dafür ausgesprochen. Auch bei dieser Frage fällt wieder auf, dass die Frauen sich intensiver als die Männer geäußert haben. Wei-ter wichtig für die Propagierung von Veranstaltungen und Aktivitäten der Begegnungsstätte sind für die Frauen mit 41 % Programm-Hinweise in der Zeitung und mit 37,7 % Programmauslagen in Geschäften und Arztpraxen. Kurz dahinter folgt die persönliche Ansprache und Mundpropa- ganda mit 34,4 %. Eine geringere Rolle spielen erwartungsgemäß der Post- und Mailversand, aber auch sie sind noch zu 24,6 % genannt worden. Dabei ist zu bedenken, dass viele ältere Bürger/innen allerdings nicht über eine Mailadresse verfügen. Der Postversand wiederum ist sehr kos-tenaufwendig für die Begegnungsstätte.

Bei den Männern fällt hauptsächlich ins Gewicht, dass die Information über Post- oder Mail- adressenrelativhäufiggenanntwird(45 %).Esistzuvermuten,dassdieMänneringrößeremMaße über Mail-Adressen verfügen.

In der Betrachtung nach Altersgruppen fällt ins Auge, dass die Älteren zwischen 55 und 59 Jahren, die allerdings nur sehr gering in der Umfrage vertreten sind, sehr stark und zwar mit 78,6 % die Hauswurfsendungen als wichtigstes Kommunikationsmittel favorisieren. Ansonsten gibt es keine besonders gravierenden Unterschiede.

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Je nach Rentnerstatus fallen folgende Abweichungen auf: die noch berufstätigen Rentner oder die als Rentner noch zusätzlich beruflich tätigen haben den Post- oder Mailversand stärker her-ausgestrichen als die Voll-Rentner. Diese dürften zu den Älteren zählen und weniger über einen Internetzugang verfügen.

Beim Vergleich nach Wohnquartieren fällt auf, dass die Befragten, die von ganz woanders her kommen, sehr stark und zwar zu 66,7 % die Mundpropaganda erwähnt haben. Das lässt darauf schließen, dass sie Bekannte in den Quartieren in Horn-Lehe haben.

FAZITDas Schwergewicht der Öffentlichkeitsarbeit wird bei Programmhinweisen und Programmausla-gen und besonders bei Hauswurfsendungen gesehen. Die Hauswurfsendungen stehen sowohl bei Männern als auch bei Frauen an erster Stelle als geeignetes Informationsmittel.

Neben den Druckkosten, die von Begegnungsstätten allerdings gemeistert werden müssten, be-darf es interessierter ehrenamtlicher Besucherinnen und Besucher zum Verteilen der Hauswurfsen-dungen, denn eine professionelle Verteilung erfordert einiges an finanziellen Mitteln. Bei Programm- auslagen spielen wiederum die Druckkosten eine Rolle, aber ein größeres Problem besteht darin, neben der Eigenauslage im Veranstaltungsort andere Orte für die Auslage zu finden, zum Beispiel öffentlich zugängliche Einrichtungen wie Bibliotheken, Läden, Cafés, Arztpraxen und Apotheken.

Ein mittelfristiges Ziel wäre es sicherlich, mittels Handy- und Smartphone-Lehrgängen den Kreis der Mail-Empfänger zu erweitern, um eine regelmäßige und zeitnahe Information besser steuern zu können. Besonders die Mobilisierung interessierter Männer könnte so erfolgreicher gestaltet werden.

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10 Hinderungsgründe zum Besuch einer Begegnungsstätte

(Frage 10, Mehrfachnennungen möglich4) Für die Mobilisierung potenzieller Interessierter für den Besuch der Begegnungsstätte ist nicht nur die Kenntnis über mögliche Themen oder Interessen von Bedeutung, sondern es muss auch sehr genau eventuellen Hinderungsgründen nachgegangen werden, um sie bestmöglich abzu-stellen.

In der entsprechenden Frage sind fünf Hinderungsgründe aufgeführt worden, die aufgrund allgemeiner Erfahrung am ehesten genannt werden. Von diesen fünf Gründen sind von den Be-fragten zur Begegnungsstätte Horn-Lehe folgende Schwerpunkte genannt worden:

Zunächst ein Blick auf die Meinung der weiblichen Befragten. An erster Stelle steht die schwie-rige Erreichbarkeit mit 26,2 %. Der nächste wichtige Hinderungsgrund mit 19,7 % ist der Hinweis, die Freizeit werde vorrangig für den Partner bzw. für ihre Familie selbst genutzt. Neben diesen verständlichen objektiven Gründen gibt es aber auch noch einige eher gefühlsmäßige, emotiona-le Begründungen. So sehen ebenfalls 19,7 % der Frauen es als hinderlich an, es gebe schon feste Kreise, in die man nicht richtig reinkomme. So ist jedenfalls die Vermutung.

Auch die Frage, ob man richtig aufgenommen werde, wird als möglicher Hinderungsgrund genannt, und zwar zu 16,4 %. Eine geringere Rolle spielt bei den Hinderungsgründen die Mei-nung, in einer Begegnungsstätte gebe es nur Vereinsmeierei (6,6 %). Es fällt allgemein auf, dass die Frauen zu deutlich geringerer Intensität als die Männer die Hinderungsgründe benannt ha-ben.

Die Männer sehen interessanterweise noch stärker als die Frauen die Bindung an die eigene Familie als wichtigsten Hinderungsgrund an (30 %). Bei ihnen spielt auch die vermutete ungewis-se Aufnahme eine etwas größere Rolle als bei den Frauen.

In den Altersgruppen ist auffällig, dass die 75 Jahre alten und älteren Befragten zu geringsten Anteilen Hinderungsgründe genannt haben. Die Erreichbarkeit als ein Hinderungsgrund ist hier zwar nicht höher als in anderen Gruppen bewertet worden, aber wiegt deutlich stärker im Ver-gleich zu den anderen Hinderungsgründen.

EntsprechenddemRentnerstatusspieltbeidenvollimRuhestandbefindlichenRentnernmit23,4 % die schwierige Erreichbarkeit die größte Rolle. Alle anderen Gründe sind bis auf Vorrang für Familie und Partner (21,3 %) weniger genannt worden.

Die schwierige Erreichbarkeit ist für Menschen, die ganz woanders wohnen, zu 50  % der Haupthinderungsgrund. Bei den Einwohnern im direkten Einzugsgebiet Leher Feld sind die ver-muteten festen Kreise in der Begegnungsstätte und der Vorrang für eigene familiäre Beziehungen die stärksten Hinderungsgründe.

FAZITDer vorrangig betonte und auch besonders verständliche Hinderungsgrund der familiären Be-ziehungen kann bestenfalls positiv aufgenommen werden, indem in stärkerem Maße Angebote für Familien entwickelt werden. Aber dieses Unterfangen ist ein mittel- bis langfristiger Pro-zess.

Der am stärksten genannte Hinderungsgrund der schwierigen Erreichbarkeit dagegen kann mit verschiedenen Mitteln angegangen werden. Er bezieht sich weniger auf die Menschen, die

4 Siehe Fußnote 2

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weiter abseits wohnen, als vielmehr auf die Bewohnerinnen und Bewohner des genannten Ko-pernikus-Viertels, für die schon die Überquerung der Lilienthaler Heerstraße einen Hinderungs-grund darstellt. Aber auch die weiter entfernten Wohnblöcke bedeuten einen für ältere Menschen schwierigen Weg.

Hier wäre konkret zu prüfen, ob eine Art Quartiersbus oder auch Mitfahrgelegenheiten bei aktiven Besucherinnen und Besuchern ein Lösungsansatz wären. Für einen Quartiersbus müssten sicherlich Trägerorganisationen und Kostenträger gefunden werden. Bei Mitfahrgelegenheiten bedarf es eher eines guten Willens.

Allerdings mangelt es auch an Wegweisern im Kopernikus-Viertel auf die Begegnungsstätte Horn-Lehe.

Besonders schwierig dürfte es sein, die häufig genannten Hinderungsgründe auf die »festen Kreise« und auf die »ungewisse Aufnahme« aufzulösen. Da die betroffenen Menschen bereits den möglichen Besuch einer Begegnungsstätte mit diesen Argumenten blockieren, können sie kaum persönlich angesprochen werden, sondern es könnte eher ein Weg sein, durch eine intensive Öf-fentlichkeitsarbeit mit Hinweisen auf Veranstaltungen und Kurse Schwellen abzubauen. Wichtig wäre es sicherlich auch, dass die heutigen Besucherinnen und Besucher mittels Mundpropaganda in ihrem Umfeld positiv wirken.

Auch ein Café/offener Treff wäre ein geeignetes Mittel (siehe Frage 15).

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11 Motivation zum Besuch der Begegnungsstätte

(Frage 11, Mehrfachnennungen sind möglich⁵)In der Frage 8 hatten wir bereits nach den wichtigsten Gründen zum Besuch einer Begegnungs-stätte gefragt. Hierzu waren zwölf konkrete Aktivitäten vorgegeben worden.

In der jetzt anstehenden Frage geht es eher um breitere Interessenfelder und Verhaltenswei-sen, die im Gegensatz zu den genannten Hinderungsgründen aufzeigen sollen, welche Motive am ehesten für den Besuch einer Begegnungsstätte genannt werden.

Von den Frauen sind von den in der Frage genannten sieben Motivationsgründen in ziem-lich gleicher Höhe folgende Themen genannt worden: Gemeinschaftserlebnis (59 %), Zeitvertreib (54,1 %), Freunde gewinnen (52,5 %) und geistige Anregung (49,2 %). Nicht weit dahinter liegt auch noch das Thema Wissensvermittlung mit 41 %. Das Anschauen von Film-und Fernsehstü-cken ist dagegen ziemlich abgefallen und kommt gerade auf 9,8 %.

Das Bild bei den Männern ergibt folgendes: Drei Themenbereiche werden zu je 60 % mit deut-lichem Vorsprung genannt: geistige Anregung, Wissensvermittlung sowie Sport und Bewegung. Im Unterschied zu anderen Fragen und ganz besonders auch zu der Frage nach Hinderungs-gründen haben sich die Männer hier genauso intensiv wie die Frauen zu den einzelnen Themen geäußert. Anscheinend machen sie sich über mögliche Betätigungsfelder mehr Gedanken als in der vorherigen Frage über Hinderungsgründe deutlich geworden ist.

In der Altersgruppierung ragt ein Ergebnis bei den 60- bis 64- wie auch 65- bis 69-Jährigen heraus: Es ist die Benennung von 75 % Sport und Bewegung als Angebot der Begegnungsstätte.

Die Differenzierung im Rentnerstatus und nach Wohnquartier ergibt keine gravierenden Un-terschiede.

Aus den Zahlen wird deutlich, dass es ein relativ breites Spektrum bei Frauen wie auch Män-nern an Motivationen zum Besuch einer Begegnungsstätte gibt.

Blick in den Saal beim Dienstag-Programmtag

5 Siehe Fußnote 2

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FAZITDie Werbung und die Öffentlichkeitsarbeit für die Begegnungsstätte müssen sich ziemlich breit gefächert an potenzielle Besucherinnen und Besucher wenden, was aber nicht bedeutet, dass ein Sammelsurium angeboten werden soll, sondern dass Schwerpunkte entsprechend der Motivation der Besucherinnen und Besucher gebildet werden könnten.

Offensichtlich müssen bei Frauen und Männern unterschiedliche Verhaltensmuster angespro-chen werden. Die Frauen sind vorrangig mit Angeboten zu gewinnen, die »Gemeinschaftserleb-nisse« vermitteln wie auch Angebote für Programme zum »Zeitvertreib«. Den Männern müss-ten in erster Linie sachbezogene Themen zur Wissensvermittlung und zur geistigen Anregung angeboten werden. Für sie sollten auch Sport- und Bewegungsangebote stärker ins Programm aufgenommen werden.

12 Das Interesse an TV-Live-Übertragungen von Bundesligaspielen

(Frage 12)Als Möglichkeit für ein interessantes Angebot ist nach dem Interesse an TV-Live-Übertragungen von Bundesligaspielen gefragt worden. Die Frage resultiert aus den Erfahrungen der AMeB-Be-gegnungsstätte Huchting, in der sich durch Direktübertragungen aller Bundesligaspiele von Wer-der Bremen ein sehr beachtlicher Teilnehmerkreis entwickelt hat. Zum Beispiel sind die Teilneh-merzahlen von anfänglich zehn bis 15 Teilnehmern aktuell auf 30 bis 40 und mehr Teilnehmer gestiegen. Aus diesem Kreis sind dann auch viele Dauerbesucher für andere Themen gewonnen worden.

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Die Antworten der Befragten zur Begegnungsstätte Horn-Lehe geben auf den ersten Blick kein besonders euphorisches Bild. Erwartungsgemäß ist das Interesse bei den Frauen deutlich niedriger als bei den Männern. So möchten nur 11,5 % der Frauen gerne Live-Übertragungen der Bundesligaspiele von Werder Bremen anschauen. Kein Interesse haben dagegen 36,1 %. Immer-hin haben aber 41 % der Frauen mit »vielleicht« geantwortet. Nimmt man das direkte Interesse (11,5  %) zusammen mit einem möglicherweise noch zu mobilisierenden Interesse, so kommt man auf ein beachtliches Potenzial von über 50 %.

Dieses Potenzial liegt bei den Männern mit 60 % erwartungsgemäß höher, wobei davon der Wert für »vielleicht« ebenfalls bei 40 % liegt, aber das direkte Interesse mit 20 % klar über dem bei den Frauen rangiert. Bemerkenswert ist noch, dass das Nein mit 40 % bei den Männern sogar höher liegt als bei den Frauen.

Betrachtet man die Altersgruppen, so fällt die relativ starke Ablehnung bei den jüngeren Alten auf. Ähnlich hoch ist diese nur noch bei den Befragten mit 75 Jahren und älter.

WennmandenRentenstandalsKriteriumnimmt,sofindetsichdashöchstePotenzialbeidenRentnern, die noch zusätzlich arbeiten gehen, denn es beträgt dort gut 83 %, wenn »ja, gerne« (33,3 %) mit »vielleicht« (50 %) zusammengezogen wird.

NimmtmandenWohnortderBefragtenalsKriterium,sofindetsichdasgeringsteInteressebemerkenswerterweise im Wohnquartier Leher Feld. In den anderen Wohnquartieren wie auch in den auswärtigen Gebieten ist das Interesse höher.

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FAZITFür die Übertragung von Fußballspielen im TV gibt es ein solides Potenzial, das den Versuch ei-ner Einrichtung einer solchen Übertragung sinnvoll erscheinen lässt. Das Angebot kann auch ein Einstieg in weitere männerbezogene Angebote sein. Auch das durchaus vorhandene Interesse bei einer begrenzten Anzahl von Frauen sollte nicht vernachlässigt werden.

13 Andere Einrichtungen, in denen man sich wohlfühlen könnte

(Frage 13, Mehrfachnennungen sind möglich⁶) Mit der Frage, ob es andere Einrichtungen bzw. Organisationen gibt, in denen man sich auch wohl fühlen würde, sollen nicht Konkurrenzsituationen ermittelt werden, sondern die Frage dient dazu, bestimmte Interessen herauszufiltern, die auch für die Begegnungsstätte interessant sein könnten.

Von den insgesamt sechs Antwortmöglichkeiten wurde bei Frauen wie auch bei Männern an erster Stelle der Sportverein genannt. Jeder zweite Befragte hat sich so entschieden. Mit deutli-chem Abstand folgt die Wandergruppe, die von jeweils einem Fünftel als interessante Möglichkeit genannt worden ist. Dahinter folgen bei den Frauen gleichauf der Kegelclub und der Gesangs-verein mit jeweils 16,4 %. Die Männer sind hier etwas anders orientiert und haben zu 25 % den Kegelclub aber nur zu 10 % Gesangsvereine genannt.

Der Kleingarten wird von knapp 10 % aller Befragten aufgeführt, während immerhin 13 % bei den Frauen und sogar 20 % bei Männern die Parteiorganisation als interessantes Ziel genannt haben.

Bei den Altersgruppen steht erwartungsgemäß der Sportverein bei den Jüngeren bis zu 69 Jahren mit über 50-75 % vorne an. Das höchste Interesse an etwas intensiverer Bewegung gibt es in der Gruppe der 65- bis 69-Jährigen mit den Nennungen von 75 % für den Sportverein und 50 %fürdieWandergruppe,wobeihiersicherlichdieDoppelnennungensehrhäufigseindürften.

Der Singkreis der Begegnungsstätte

6 Siehe Fußnote 2

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Bemerkenswert ist auch, dass der Sportverein als Betätigungsmöglichkeit für etwa ein Drittel der Menschen über 70 von Interesse ist. Auch das Wandern ist immer noch eine starke Motivation, nicht zu vergessen auch das Interesse an einem Kegelclub

Die noch Berufstätigen und die auch als Rentner noch zusätzlich arbeitenden Menschen ha-ben das höchste Interesse an Aktivitäten im Sportverein. Bei den Rentnern liegt das Interesse am Sportverein aber auch nur bei 38 %.

Die Differenzierung nach Wohnquartier zeigt eigentlich nur eine interessante Abweichung und zwar das Interesse von über einem Viertel der Befragten aus dem übrigen Horn-Lehe an Par-teiorganisationen (26,5 %). Dieser »Ausreißer« ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sich politisch Interessierte etwas stärker an der Fragebogenaktion beteiligt haben.

FAZITDer Begegnungsstätte ist dringend zu empfehlen, das Sportangebot deutlich zu verstärken. Das Ergebnis auf die Frage, was man von anderen Organisationen eventuell übernehmen kann, stützt die Wunsch-Profile: Sport-Angebote haben den höchsten Stellenwert (um die 50 %), sowohl bei

den Frauen als auch bei den Männern. Auch die Präferenzen für Wander-Aktivitäten sind bei Frauen und Männern gleichermaßen gegeben, wenn sie auch vom Anteil her deutlich hinter den Sport-Aktivitäten zurückbleiben. Parteipolitische Themen sollten eher hintenan stehen, wären aber auch für ein Fünftel der Männer durchaus von Interesse. Das Interesse an politischen The-men wäre sicherlich insgesamt größer, wenn es über Veranstaltungen mit allgemeinen politischen Themen aktiviert würde und nicht unter dem Gesichtspunkt der Parteipolitik.

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14 »Fühle mich älter, wenn ich eine Begegnungsstätte besuche«

(Frage 14)Die Senioren-Einrichtungen wie zum Beispiel Begegnungsstätten werden auch von älteren Men-schen gerne als typische »Alten-Einrichtungen« mit einer negativen Attitüde belegt. Die Ergeb-nisse der Befragung zeigen in eine andere Richtung. Die Aussage »ich werde mich älter fühlen als ich jetzt bin, wenn ich eine Begegnungsstätte besuchen könnte« wird vom ganz überwiegenden Teil der Befragten zurückgewiesen. Fast 74 % der Frauen und 65 % der Männer sagen »Nein, stimmt nicht.«

Dass diese Aussage doch stimmen könnte, äußern hauptsächlich jüngere Jahrgänge, aber bei den Befragten ab 65 Jahren herrscht eindeutig die Meinung vor, dieses Vorurteil stimme nicht.

Auch je nach dem Rentnerstand herrscht ganz überwiegend eine Ablehnung der genannten Aussage vor. Eine Differenzierung nach dem Wohnort gibt wenig her.

FAZITEine Stigmatisierung der Senioren-Begegnungsstätten ist nicht gegeben. Auch ist es nicht erfor-derlich, sich mit dem Begriff »junge Alte« jünger zu machen, wie bereits die Antworten auf die Frage nach dem Begriff »ältere Menschen« gezeigt haben (siehe Frage 2).

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15 Ein Café/offener Treff in der Begegnungsstätte

(Frage 15)Das bisherige Angebot der Begegnungsstätte Horn-Lehe orientiert sich an festen Programman-geboten. Ein offener Treff oder sogar ein offenes Café ist in Horn-Lehe bisher nicht im Angebot und auch räumlich nur schwer umzusetzen. Die Sozialbehörde hat aber bereits vor einigen Jahren die Aufforderung an die Begegnungsstätten in Bremen gerichtet, offene Treffs bzw. Cafés einzu-richten.

Im Verhältnis zu einem reinen Programmangebot favorisieren die Befragten in hohem Maße ein offenes Café. Über drei Viertel sowohl der Frauen als auch der Männer würden ein offenes Cafégutfinden.

Diese Zustimmung zieht sich auch durch alle Altersgruppen und ist auch ziemlich unabhän-gigvomRentnerstatus.EineabweichendeMeinungfindetsichamehestenbeidenRentnern,diezusätzlich arbeiten, wie auch bei den Menschen, die von ganz woanders her kommen. Sie haben zu jeweils einem Drittel vorwiegend Interesse an einem festen Programmangebot. Bei Menschen, die woanders herkommen, verwundert dies nicht, denn sie würden sicherlich eine größere Ent-fernung nicht unbedingt für den Besuch eines offenen Treffs oder eines Cafés auf sich nehmen.

FAZITDer eindeutige Wunsch nach einem offenen Café in der Begegnungsstätte erfordert aufgrund des großen Interesses eine vorrangige Umsetzung. Frauen wie Männer haben das gleiche Interesse an einem offenen Café. Besonders die Jüngeren unter den Alten sind mit einem solchen Angebot zu mobilisieren.

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In einem offenen Treff oder einem Café wäre auch die Möglichkeit gegeben, die Angebote für das feste Programmangebot gut zu platzieren und zu bewerben, um neue Interessenten zu gewin-nen. Für viele ältere Menschen ist der erste Schritt ins Café leichter als die Teilnahme an einem festen Programm, für das man sich oft noch vorher anmelden muss.

16 Noten für Schwerpunktthemen

(Frage 16) Die Noten für die drei genannten Schwerpunktthemen »politische Themen«, »Informationsver-anstaltungen« und »andere Menschen kennenlernen« machen noch einmal die Interessen von Männern und Frauen deutlich, die sich auch schon bei der Beantwortung der vorher stehenden Fragen gezeigt haben: die beste Note bei den Frauen mit 2,1 hat das Thema »andere Menschen kennenlernen« erhalten. Informationsveranstaltungen sind mit 2,6 auch noch relativ gut bewertet worden, während die Note für die Politik nur bei 3,3 liegt.

Die Männer wiederum haben die Politik mit der Note 2,3 am besten bewertet, aber Infor-mationsveranstaltungen nur mit 3,0. Bemerkenswert ist, dass auch sie die Möglichkeit »andere Menschen kennenzulernen« mit 2,5 doch relativ gut eingeschätzt haben.

FAZITFür Frauen und auch Männer lohnen sich Veranstaltungen, die es möglich machen, andere Men-schen kennen zu lernen. Es sind also Veranstaltungen gefragt, die Kontakte und das gegenseitige Kennenlernen verbessern können.

Speziell für die Männer sind politische Veranstaltungen von Interesse, für die Frauen dagegen deutlich weniger, aber auch sie haben ein hohes Interesse an Informationsveranstaltungen.

Info-Stände vor der AMeB-Begegnungsstätte zum Sommerfest 2018

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E) Schlussfolgerungen und Empfehlungen

Im Folgenden sind einige Schlussfolgerungen und Empfehlungen dargestellt, die sich aus Sicht des Autors beispielhaft aus den Ergebnissen ableiten lassen. Sie stellen eine Diskussionsgrundlage dar und sind kein fertiges Rezept.

• Esistdringenderforderlich,dieBegegnungsstätteHorn-LehemitgezieltenÖffentlich-keitsmaßnahmen im Leher Feld und im Kopernikus-Viertel bekanntzumachen, zum Beispiel durch Veröffentlichungen in den Printmedien. Auch durch den Einsatz von Flyern im Wohngebiet kann ein höherer Bekanntheitsgrad erreicht werden. Hinzukommen sollten öffentliche Aktionen wie zum Beispiel Info-Stände.

• BesondersimKopernikus-ViertelsindWerbemaßnahmengezielteinzusetzen.Hieristauch der Anteil der höheren Altersgruppen am größten. Es ist zu überlegen, ob außer dem Fußweg andere Zugänge zum Beispiel mit einem Kleinbus oder durch Mitfahrgelegenheiten und Abholdienste angeboten werden können.

• InderÖffentlichkeitsarbeitsollteauchbeachtetwerden,ThemenundReizezusetzen,diespe-ziell die Männer ansprechen. Das bisherige Angebot ist anscheinend vom Interesse der Nutzer her gesehen zu frauenlastig. Das zeigt auch ein Blick in die bisherigen Monatsprogramme.

• EntscheidendfürdasInteresseanderBegegnungsstätteistabernichtalleindieÖffent-lichkeitsarbeit, sondern ausschlaggebend ist letztlich das Programmangebot. Bemerkenswert ist, dass die vermuteten Programmangebote auch durchaus zu einem Besuch der Begegnungsstätte anregen können, denn insgesamt ist das Interesse gegeben. Die Begegnungsstätte muss sich allerdings fragen lassen, ob die vermutete Kombination von geselligen Gesichtspunkten wie zum Beispiel Spielenachmittage und Kaffeetrinken mit den anspruchsvolleren Themen wie zum Beispiel Wissensvermittlung (Vorträge) und Informationsveranstaltungen, auch zu allgemein politischen Themen, in der gewünschten Vielfalt sich tatsächlich im Programm wiederfindet.

• DabeidenFrauendasGemeinschaftserlebnissehrstarkimVordergrundsteht,beidenMännern aber eher die »sachlichen« Faktoren wie geistige Anregung und Wissensver-mittlung, kommt es für die Begegnungsstätte darauf an, diese beiden Erwartungen durch geeignete Programme miteinander zu verknüpfen.

• Wenigsinnvollerscheintesaber,krampfhaftgemeinsameProgrammefürFrauenundMänner zu versuchen, sondern erfolgreicher dürfte es sein, wenn unterschiedliche

Interessen auch unterschiedlich bedient werden. Letztlich kann das auch wechselseitig zu positiven Resultaten führen: In einer anderen Begegnungsstätte ist aus einem politischen Männerfrühstück bei den Frauen der Wunsch entstanden, auch ein entsprechendes Frauenfrühstück zu organisieren. Von Seiten der Frauen sind dann auch vermehrt Rufe nach gemeinsamen Frühstückveranstaltungen laut geworden, die aber bei den Männern wenig Resonanz gefunden haben.

• VorwiegendbeiMännern,aberzunehmendauchbeidenFrauengibtesdenWunschnach Sport-und Bewegungsangeboten. Dies zeigt sich nicht nur in der Frage, aus welchen Gründen man am ehesten in eine Begegnungsstätte gehen würde, sondern auch darin, welche anderen Einrichtungen jemanden zu einem Besuch reizen könnten.

• Empfehlenswertistesauch,dieÜbertragungvonBundesligaspielenalsTV-Angebotzuorganisieren. 60 % der Männer und immerhin auch über 50 % der Frauen sagen »ja« oder

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»vielleicht« zu einem solchen Angebot. Erfahrungen in anderen vergleichbaren Einrich-tungen haben gezeigt, dass sich auf dieser Basis ein deutliches und noch steigendes Interesse mobilisieren lässt.

• AufgrunddergutenErfahrungenineinzelnenBegegnungsstättenempfehlensichfürHorn-Lehe auch lockere Gesprächsrunden mit einer Kombination aus Information, Diskussion und Gespräch. Besonders geeignet dafür dürfte ein Männerfrühstück mit interessanten Gästen sein, um die für Männer offensichtlich höhere Zugangsschwelle zu überwinden.

• DringendzuempfehlenistdieEinrichtungeinesoffenenCafés.ÜberdreiViertelallerBe-fragten äußerten sich dazu sehr positiv. Es bietet sich nicht nur für zwanglose Treffen an, sondern bietet auch die Möglichkeit, kleine Lesungen und Musikdarbietungen zu veran-stalten. Kontaktmöglichkeiten und Gemeinschaftserlebnisse können sich in diesem etwas lockereren Rahmen besser als über feste Programmpunkte entwickeln. Das Problem liegt im konkreten Fall aber eher in den räumlichen Möglichkeiten. Hier sind Verbesserungen dringend erforderlich.

• ObfürdieinderÖffentlichkeitvielfacherwähnteundniegenaudefinierteGruppedersogenannten »jungen Alten« spezielle Angebote entwickelt werden sollten, können wir aus unserer Befragung nicht konkret ableiten.

• ZumgutenSchlusssollteeinErgebnisnichtvergessenwerden,dasesverdient,vonderBegegnungsstätte Horn-Lehe und den Begegnungsstätten allgemein offensiv genutzt zu werden. Es sind die Antworten auf die offene Frage, welche Vorstellungen diejenigen ha-ben, die heutzutage nicht in eine Begegnungsstätte gehen würden. Sie haben an einzelnen Themen genannt: Diskussionsrunden, Ausflüge und Fahrten, Fotogruppe, Musik, Literatur und Besuche in kulturellen Einrichtungen, Sportangebote und Vorträge zu aktu-ellen Gesundheitsthemen und auch zu politischen Themen. Auch wenn diese Ergebnisse nicht quantifiziert worden sind und zum Teil auch schon berücksichtigt werden, bieten sie zusätzliche Ansatzpunkte.

• Amwichtigstenaberdürfteessein,dieErgebnisseoffenaufzunehmenundsiemiteige-nen Vorstellungen und speziellen lokalen Gegebenheiten zur Umsetzung aufzubereiten.

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F) Anhang

Fragebogen

Fragebogenaktion AMeB ( Aktive Menschen Bremen e. V. / Bremer Heimstiftung )

Sehr geehrte Damen und Herren!In den Bremer Begegnungsstätten wird viel für Senioren getan. Das gilt auch für die Begeg-

nungsstätten des Vereins Aktive Menschen Bremen (AMeB). Aber es gibt nichts, was nicht noch besser gemacht werden könnte. Dabei könnten Sie uns helfen.

Diese Befragung soll Aufschluss darüber geben, wie Seniorinnen und Senioren, auch schon »die jungen Alten« zum Beispiel ab etwa 55/60 Jahren für einen Besuch in den Begegnungsstätten zu motivieren sind. Weiterhin soll ein Meinungsbild über den Bekanntheitsgrad und die Aktivi-täten in den Begegnungsstätten gewonnen werden.

Mit Ihrer Teilnahme helfen Sie uns, die Begegnungsstätten noch stärker zu einem Ort des Zusammenseins und einer sinnvollen Freizeitgestaltung zu machen. Nach Ihren Wünschen und Interessen.

Die Fragebogen werden anonym behandelt und ausgewertet.

Vielen Dank für Ihre MitarbeitAMeB Bremer Heimstiftung

Seite 2

Fragebogen

1. In Horn-Lehe gibt es von der Stadt geförderte Senioren-Begegnungsstätten als Treffpunkte für ältere Menschen zur Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben. Kennen Sie diese Einrichtung?O NeinO Ja, das ist: _______________________________________

2. In den Begegnungsstätten sollen sich »ältere Menschen« treffen, aber auch mit jüngeren Menschen zusammenkommen. Ab welchem Alter würden Sie von »älteren Menschen« spre-chen?O Ab 55 JahreO Ab 60 JahreO Ab 65 JahreO Ab 70 JahreO Ab 75 Jahre

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3. Was meinen Sie, wird üblicherweise in einer Begegnungsstätte angeboten? Hier sind einige Beispiele. Oder haben sie überhaupt keine Vorstellung?O Ich habe keine Vorstellung. Ich denke mir, dass hauptsächlich folgendes angeboten wird: (Es sind Mehrfachnennungen möglich)O VorträgeO SingenO FreizeitsportO KaffeetrinkenO Spiele (z. B. Kartenspiele, Brettspiele)O GedächtnistrainingO BastelnO Sonstiges, und zwar: ________________________________________

Seite 3

4. Können Sie sich vorstellen, eine Begegnungsstätte zu besuchen, wenn es dort die üblichen Angebote gibt?(Siehe Frage 3)O Ja, sicherO Ja, vielleichtO Eher neinO Nein, auf keinen Fall

5. (Die Frage 5 bitte nur beantworten, wenn Sie eben in Frage 4 mit »Eher nein« oder mit »Nein, auf keinen Fall« geantwortet haben.)Welche Angebote könnten Sie interessieren, um doch in eine Begegnungsstätte zu gehen:_

6. Man hört öfter mal den Begriff »junge Alte«. Was stellen Sie sich darunter vor?O Damit könnten die ab 60-Jährigen gemeint sein.O Wahrscheinlich alle, die sich jung fühlen.O Kann ich mir nichts unter vorstellen.

7. Soll die Stadt Bremen Zuschüsse geben, damit Begegnungsstätten für die älteren Generati-onen existieren können?O Ja, bin dafürO Nein, ist überflüssigO Weiß nicht

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8. Welche der folgenden Programmpunkte sind für Sie besonders interessant? (Mehrfachnennungen sind möglich)O Ausgleichsport/Gymnastik

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O Vorträge und DiskussionenO SpielenachmittageO Film und FernsehenO TanzveranstaltungenO SingkreiseO QuizveranstaltungenO Aktivitäten mit Kindern und JugendlichenO Fußballübertragungen im FernsehenO Internet- und PC-KurseO Künstlerische Tätigkeit, zum Beispiel Malen, Werken, BastelnO KochenO Sonstiges, und zwar_______________________________

9. Wenn die Begegnungsstätte Sie ansprechen will, auf welche Form der Ansprache würden Sie am ehesten positiv reagieren?(Mehrfachnennungen sind möglich)O Programm-Hinweise in der ZeitungO Programm-Auslagen in Geschäften und ArztpraxenO HauswurfsendungO Persönliche Ansprache/MundpropagandaO Über meine Post- oder MailadresseO Sonstiges, z. B.:____________________________________

10. Was würde Sie am ehesten hindern, eine Begegnungsstätte aufzusuchen?(Mehrfachnennungen sind möglich)O Da gibt es schon feste Kreise, da kommt man nicht richtig reinO Ich möchte meine Freizeit für mich und meinen Partner/Familie selbst gestaltenO Da gibt es auch nur VereinsmeiereiO Ich weiß nicht, ob man mich richtig aufnimmtO Sie ist zu weit von meiner Wohnung entfernt/ Schlechte Zuwegung

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O Weitere Gründe, und zwar: ___________________________

11. Was würde Sie am ehesten anregen, in eine Begegnungsstätte zu gehen?(Mehrfachnennungen sind möglich)O GemeinschaftserlebnisO Geistige AnregungenO Unterhaltsamer ZeitvertreibO WissensvermittlungO Sport- und BewegungsangeboteO Freunde gewinnenO Filme und Fernsehstücke ansehenO Weitere Gründe, und zwar:_____________________________

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12. Nehmen wir an, die Begegnungsstätte würde Live-Übertragungen der Bundesligaspiele und der Spiele in der Champions League und Europa League organisieren, würden Sie zu diesen Übertragungen hingehen?O Nein, auf keinen FallO VielleichtO Ja, gerneO Keine Angabe

13. Gibt es andere Einrichtungen/Organisationen, wo Sie sich auch wohlfühlen würden, zum Beispiel: (Mehrfachnennungen sind möglich)O SportvereinO ParteiorganisationO KegelclubO GesangvereinO WandergruppeO Kleingartenverein O Anderes, z. B.: __________________________________

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14. Bitte bewerten Sie folgende Aussage: Ich würde mich älter fühlen als ich jetzt bin, wenn ich eine Begegnungsstätte besuchen könnte.O Ja, stimmtO Nein, stimmt nicht

15. Wenn die Begegnungsstätte einen offenen Treff wie zum Beispiel ein kleines Café hätte, würden Sie das gut finden oder möchten Sie immer ein festes Programmangebot?O Ein offenes Café würde ich gern besuchen.O Wäre mir egalO Ich würde nur zu Programmangeboten gehen.O Interessiert mich nicht, ich würde überhaupt nicht gehen.

16. Bitte bewerten Sie auf einer Skala von 1 bis 6 wie gern sie an folgenden Aktivitäten teilneh-men. 1 steht für »sehr gern«, 6 steht für »überhaupt nicht gern«.Ich höre gern Vorträge zu politischen Themen:1 2 3 4 5 6O O O O O OIch gehe gern zu Informationsveranstaltungen, wo nicht nur Vorträge gehalten werden1 2 3 4 5 6O O O O O OIch lerne gern andere Menschen kennen1 2 3 4 5 6O O O O O O

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Zum Abschluss haben wir noch einige allgemeine Fragen17. GeschlechtO männlichO weiblich

18. Bitte geben Sie Ihre Altersgruppe an:O Bis 35 JahreO 36 bis 54 JahreO 55 bis 59 JahreO 60 bis 64 JahreO 65 bis 69 JahreO 70 bis 74 JahreO 75 Jahre und älter

19. Ich wohneO Im Leher FeldO Im übrigen Horn-LeheO In der Nähe (z. B. Borgfeld, Oberneuland)O Ganz woanders

20. Sind Sie im Ruhestand oder noch berufstätig?O Bin im Ruhestand, bin RentnerO Bin noch berufstätigO Bin Rentner, aber arbeite noch zusätzlichO Bin zur Zeit arbeitslos und noch kein RentnerO Keine Angabe

Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

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Auch beim

Dem eigenen Anspruch folgend, ihre Begegnungsstätten attraktiver zu gestalten und in der Öffentlichkeit wirkungsvoller darzustellen, hat der Trägerverein »Aktive Menschen in Bremen e.V.« (AMeB) eine Fragebogenaktion in Auftrag gegeben, die sich mit allen Vor- und Nachteilen, Anregungen, Meinungen und Kritiken bezüg-lich der Begegnungsstätten beschäftigt. Die Ergebnisse sind verblüffend und für ein grundlegendes Verständnis der aktiven Bremer SeniorInnen unverzichtbar.Wie müssen Programme abgestimmt werden, dass sie Männer und Frauen gleich-zeitig ansprechen? Was wird gewünscht, was abgelehnt? Wie setzt sich die Besucher-struktur zusammen? – Diesen und vielen anderen Fragen wird nachgegangen, um aus den Antworten Schlussfolgerungen und Empfehlungen zu entwickeln. Diese längst überfällige Un-tersuchung zeigt, was sich künftig ändern muss und was bleiben darf.

Exemplarisch für alle Begegnungsstätten.

Heike Lemmermann & Hubert ReschIch gehe in die Begegnungsstätte, wenn ...54 Seiten, A4, Broschüre, ISBN 978-3-939928-61-4 € 9,90

AMeB-Begegnungsstätten im Test

KellnerVerlag erhältlich:

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Viele Häuser und Liegenschaften in Bremen haben eine bewegte Geschichte zu erzählen und sind Stein gewordener Teil der Stadtchronik. Einige von ihnen gehören der Bremer Heimstif-tung, die sie in Stiftungsresidenzen umgewandelt hat. Dieses Buch erzählt mit vielen großformatigen Abbildungen die Geschichte von 17 Einrichtungen der Bremer Heimstiftung, blickt zurück auf eine bewegte Bremer Zeit und zeigt, wie schön es jetzt dort aussieht.

Peter SchulzEin gutes Stück Bremen – 65 Jahre Bremer Heimstiftung120 Seiten, über 100 Abb., 22 x 28 cm, Hardcover, ISBN 978-3-95651-195-0, € 24,90

rostfreiAktiv und gesund älter werdenrostfrei erscheint seit 1999 zweimal im Jahr und erhält neben redaktionellenTexten informative Anzeigen und Servicetipps. Mit der Auflage von 15.000Exemplaren erreicht das Magazin regelmäßig mehr als 50.000 Leserinnenund Leser. Von einer der über 250 Auslegestellen mitzunehmen, darin zu blättern und zum späteren Nachschlagen aufzubewahren, ist vielen LeserInnenin Bremen und umzu zur lieben Gewohnheit geworden.

Älter werden in BremenSeit Jahren nimmt der Bevölkerungsanteil älterer Menschen stetig zu, weshalb die erhöhte Bereitstellung angemessener sozialer Dienste erforderlich ist. Diese neuen und bestehenden Dienste sichtbar zu machen und wichtige Themen für ein sinnvolles Leben im Alter zu präsentieren, sind Inhalte dieses vielfältigen Adressen-Ratgebers der Senatorin für Frauen, Jugend und Soziales. Ergänzt wird dies durch den Sonderteil »Wohnen im Alter«, in dem ein Mietspiegel (das Bremer Wohnstättenverzeichnis) der Senioren- und Pflegeeinrichtungen veröffentlicht wird. Erscheint jährlich um Ostern.

40 Seiten, 19,5 x 26,5 cm – kostenlos ausliegend

132 Seiten, 20 x 21 cm – kostenlos ausliegend

Bremer SeniorenmagazineDiese Magazine werden in den Stadtbibliotheken, der VHS, den Ortsämtern, Senioren-Zentren und vielen Buchhandlungen, Apotheken, Ärzten und Sanitätsgeschäften zur kostenfreien Mitnahme ausgelegt

Ein Buch für Bremen-Freunde

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Ein Haus mit Geschichte

Ullrich Altmann & Joachim PaetowDas Haus des Reichs

96 Seiten, 21 x 21 cm, Hardcover ISBN 978-3-95651-212-4

€ 19,90

Ein beständiges und wertiges Fotobuch über ein begehbares Kunstwerk aus der Zeit der Moderne. Der qualitativ hoch-wertige Band bietet eine eindrucksvolle Reise durch Flure und Räume des Haus des Reichs (Sitz der bremischen Finanzverwaltung) im Herzen Bremens. Erbaut 1928–1930.Inspiriert durch die denkmalgeschützte Art déco-Einrichtung entstanden in dieser gemeinsamen Arbeit der Bremer Foto-grafen Ullrich Altmann und Joachim Paetow ungewöhnliche Fotografien mit informativen Kommentaren von Gundula Rentrop.Viele Einblicke und Eindrücke auch in Räume und Örtlich-keiten, die der Öffentlichkeit nicht ohne weiteres zugänglich sind, mit hübschen Details, die nur bei genauem Hinsehen auffallen.

Mit 130 farbigen Fotografien, die überraschen.

Sehenswerte Einblicke hinter sonst verschlossene Türen!

KellnerVerlagSt.-Pauli-Deich 3, 28199 BremenTel.: 0421-77 8 66 Fax: 0421-70 40 58 [email protected] • kellnerverlag.de

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»In der Begegnungsstättehaben wir einiges vor!«

Zur Zukunft der Senioren-Begegnungsstätten in Bremen

Ein FallbeispielErgebnisse einer Befragung von Bürgerinnen und Bürgern

in einem Wohnquartier in Bremen Horn-Lehe.AKTIVE MENSCHEN BREMEN E. V.

Hubert Resch, Diplom-Sozialwirt

Zum zweiten Mal nach 2011 hat der Trägerverein »Aktive Menschen Bremen e.V.« eine Fragebogenaktion gestartet, um Attraktivität und Ö� entlichkeitsarbeit ihrer Begeg-nungsstätten zu verbessern. Die Ergebnisse dieser Studie sowie die Re� exion über die erhaltenen Meinungen, Anregungen und Kritiken � nden Sie in dieser Broschüre.

Wer sind die »jungen Alten«? Was sind die Hinde-rungs- und Motivationsgründe für den Besuch einer Begegnungsstätte? Wie weckt man das Interesse der Männer und wie das der Frauen? Mit diesen und weite-ren Fragen setzt sich die Untersuchung auseinander und ermittelt so neue Ideen und Potenziale, um die Begeg-nungsstätten in Zukun� noch attraktiver zu gestalten.

Die Zukunft der Begegnungsstätten in Bremen