„In Christus verwurzelt und auf ihn - Bistum Passau WJT.pdf · 4 Novene für den Weltjugendtag in...

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„In Christus verwurzelt und auf ihn gegründet, fest im Glauben“

(Kol 2,7)

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Jugendpastoral, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Jugendliche, mit dieser Materialsammlung zur geistlichen Vorbereitung auf den Weltjugendtag in Madrid ermutigen wir …

alle, die nach Madrid reisen, sich intensiv auf dieses große Fest des Glaubens vorzubereiten.

alle, die nicht zum Weltjugendtag fahren, das Thema in Gruppenstunden, Gottesdiensten und anderen Anlässen der kirchlichen Jugendarbeit aufzugreifen.

alle, die sich in den Pfarreien, Verbänden und Gruppen um die Jugendlichen sorgen, die „Verwurzelung in Jesus Christus“ zu thematisieren.

Diese Sammlung in ihrer Buntheit und Fülle soll dazu eine Hilfe und Anregung sein. Ein herzliches Vergelt’s Gott sagen wir allen, die bei der Erstellung mitgeholfen haben: den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des AK Liturgie im Bischöflichen Jugendamt, der Diözesanstelle für geistliche Berufe und Dienste der Kirche und des Ministranten/ -innenreferates im Haus St. Maximilian. Wir wünschen allen, die diese Anregungen nutzen, gutes Gelingen, damit junge Menschen ihre Verwurzelung in Jesus Christus entdecken können und so stark im Glauben werden. Andreas Rembeck Mario Unterhuber, Diakon Diözesanjugendpfarrer Referent für Berufungspastoral

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Inhaltsverzeichnis

1. Novene für den Weltjugendtag Seite 4

2. Gruppenstunden Seite 14

3. Liturgische Feiern Seite 26

4. Bausteine für eine Eucharistiefeier Seite 46

5. Gebete Seite 51

6. Meditatives Seite 63

7. Texte und Betrachtungen Seite 69

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Novene für den Weltjugendtag in Madrid

„In Christus verwurzelt und auf ihn gegründet, fest im Glauben“ (vgl. Kol 2,7)

Novenengebet

Herr, unser Gott, in diesen neun Tagen möchte ich dir

das Weltjugendtagstreffen in Madrid anvertrauen. Viel Segen und Gnade hast du Menschen

in der ganzen Welt bei den bisherigen Treffen bereits geschenkt. Öffne in der Vorbereitung auf diese kommenden Tage unsere Herzen

und begleite unseren Weg, damit wir „in Christus verwurzelt

und auf ihn gegründet sind und fest im Glauben!" Amen.

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1. Tag: Für den Papst

Novenengebet

Herr, unser Gott, in diesen neun Tagen möchte ich dir

das Weltjugendtagstreffen in Madrid anvertrauen. Viel Segen und Gnade hast du Menschen

in der ganzen Welt bei den bisherigen Treffen bereits geschenkt. Öffne in der Vorbereitung auf diese kommenden Tage unsere Herzen

und begleite unseren Weg, damit wir „in Christus verwurzelt

und auf ihn gegründet sind und fest im Glauben!" Amen.

Vater unser ... Gegrüßet seist du Maria ... Ehre sei dem Vater ...

Tagesgebet: Herr, unser Gott, du hast Petrus, den Fels, als ersten Papst in der Kirche eingesetzt. Wir bitten dich für unseren Papst Benedikt XVI., dass er durch seine Botschaft in Madrid die Herzen der Jugendlichen berührt. Schenke ihm die richtigen Worte, um Zweifel und Unverständnis auszuräumen, damit wir tief in Christus verwurzelt werden. Stärke Benedikt XVI. besonders in diesen schwierigen Zeiten und stehe ihm immer bei. Amen.

Heiliger Petrus, Patron der Päpste, bitte für uns!

Heiliger Benedikt von Nursia, Patron Europas, bitte für uns!

Heilige Katharina von Siena, Patronin Europas, bitte für uns!

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2. Tag: Für die Weltkirche

Novenengebet

Herr, unser Gott, in diesen neun Tagen möchte ich dir

das Weltjugendtagstreffen in Madrid anvertrauen. Viel Segen und Gnade hast du Menschen

in der ganzen Welt bei den bisherigen Treffen bereits geschenkt. Öffne in der Vorbereitung auf diese kommenden Tage unsere Herzen

und begleite unseren Weg, damit wir „in Christus verwurzelt

und auf ihn gegründet sind und fest im Glauben!" Amen.

Vater unser ... Gegrüßet seist du Maria ... Ehre sei dem Vater ...

Tagesgebet: Herr, unser Gott, ich bitte dich für die ganze Kirche, damit sie in deinem Geist in Einheit und Frieden lebt. Ich vertraue dir besonders die christlichen Gemeinden an, die es schwer haben, weil sie um deines Namens willen verfolgt werden, oder weil sie in Krieg und Streit leben. Ich bitte dich auch für unsere (Erz-)Diözese. Segne unsere Bischöfe, besonders unseren Bischof N., unseren Priester N., der uns auf der Fahrt nach Madrid begleiten wird, und alle, die bei uns wichtige Aufgaben übernommen haben. Lass uns Jugendliche während der Weltjugendtage unsere Berufungen und unseren Platz in der Kirche finden, damit wir frohe Zeugen deiner Liebe sein können. Amen.

Heilige Therese von Lisieux, Patronin der Weltkirche, bitte für uns.

Heiliger Franziskus von Assisi, der du Gottes Kirche wieder aufgebaut hast,

bitte für uns.

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3. Tag: Für alle Leidenden auf der Welt

Novenengebet

Herr, unser Gott, in diesen neun Tagen möchte ich dir

das Weltjugendtagstreffen in Madrid anvertrauen. Viel Segen und Gnade hast du Menschen

in der ganzen Welt bei den bisherigen Treffen bereits geschenkt. Öffne in der Vorbereitung auf diese kommenden Tage unsere Herzen

und begleite unseren Weg, damit wir „in Christus verwurzelt

und auf ihn gegründet sind und fest im Glauben!" Amen.

Vater unser ... Gegrüßet seist du Maria ... Ehre sei dem Vater ...

Tagesgebet: Herr, unser Gott, so viel Leid geschieht auf der Welt und wir sind oft so machtlos dagegen. Ich will dich für alle bitten, denen es nicht gut geht und die gerade schwierige Situationen bewältigen müssen. Spende den Alten, Kranken, Einsamen und Unterdrückten Trost und Hoffnung. Lass die Ungeborenen und alle Kinder in dieser Welt Liebe und Geborgenheit finden. Ich bitte dich auch für die Sterbenden und für alle, die schon von uns gegangen sind, dass sie deine Herrlichkeit schauen. Lass uns und die ganze Welt durch die Weltjugendtage in der Nächstenliebe wachsen! Amen.

Selige Mutter Teresa von Kalkutta, bitte für uns!

Heilige Klara von Assisi, die du mit Franziskus für Arme und Kranke gesorgt

hast, bitte für uns.

Hl. Stephanus, der du als erster Märtyrer große Leiden um Christi Willen

auf dich genommen hast, bitte für uns!

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4. Tag: Für alle, die Gott nicht kennen

Novenengebet

Herr, unser Gott, in diesen neun Tagen möchte ich dir

das Weltjugendtagstreffen in Madrid anvertrauen. Viel Segen und Gnade hast du Menschen

in der ganzen Welt bei den bisherigen Treffen bereits geschenkt. Öffne in der Vorbereitung auf diese kommenden Tage unsere Herzen

und begleite unseren Weg, damit wir „in Christus verwurzelt

und auf ihn gegründet sind und fest im Glauben!" Amen.

Vater unser ... Gegrüßet seist du Maria ... Ehre sei dem Vater ...

Tagesgebet: Herr, unser Gott, viele Menschen dieser Erde kennen dich nicht oder möchten dich nicht kennen. Ich bitte dich, dass du gerade durch die Weltjugendtage ihre Herzen berührst und sie der Wahrheit näher bringst. Hilf auch uns selbst, deinem Ruf zum mutigen Zeugnis für das Evangelium in unserem alltäglichen Leben zu folgen. Lass alle Menschen deine befreiende und liebende Nähe erfahren, damit sie Ziel und Sinn des Lebens erkennen. Amen.

Heiliger Paulus, der du durch die Gnade Gottes zum Glauben gekommen

bist, bitte für uns.

Heiliger Cyrill und Method, Patrone Europas, bittet für uns!

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5. Tag: Für die Organisatoren der Weltjugendtage

Novenengebet

Herr, unser Gott, in diesen neun Tagen möchte ich dir

das Weltjugendtagstreffen in Madrid anvertrauen. Viel Segen und Gnade hast du Menschen

in der ganzen Welt bei den bisherigen Treffen bereits geschenkt. Öffne in der Vorbereitung auf diese kommenden Tage unsere Herzen

und begleite unseren Weg, damit wir „in Christus verwurzelt

und auf ihn gegründet sind und fest im Glauben!" Amen.

Vater unser ... Gegrüßet seist du Maria ... Ehre sei dem Vater ...

Tagesgebet: Herr, unser Gott, ich bitte dich für alle, die den Weltjugendtag organisieren, die viel Zeit, Arbeit und Mühe aber auch freudige Erwartung in die Vorbereitung legen. Sende ihnen deinen Geist als Beistand und Kraft, damit das Verkünden deiner frohen Botschaft im Vordergrund aller Organisation steht. Ganz besonders bitte ich dich um deinen Segen für Kardinal Antonio María Kardinal Rouco Varela, der uns in Madrid erwarten wird. Schenke denen, die am Weltjugendtag mitarbeiten Freude und deine besondere Nähe. Amen.

Heiliger Johannes Bonaventura, Patron der Theologen und Arbeitenden,

bitte für uns!

Heilige Edith Stein, Patronin Europas, bitte für uns!

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6. Tag: Für alle, die sich auf die Weltjugendtage vorbereiten

Novenengebet

Herr, unser Gott, in diesen neun Tagen möchte ich dir

das Weltjugendtagstreffen in Madrid anvertrauen. Viel Segen und Gnade hast du Menschen

in der ganzen Welt bei den bisherigen Treffen bereits geschenkt. Öffne in der Vorbereitung auf diese kommenden Tage unsere Herzen

und begleite unseren Weg, damit wir „in Christus verwurzelt

und auf ihn gegründet sind und fest im Glauben!" Amen.

Vater unser ... Gegrüßet seist du Maria ... Ehre sei dem Vater ...

Tagesgebet: Herr, unser Gott, auf der ganzen Welt bereiten sich junge Menschen auf die Reise nach Madrid vor. Viel organisatorischer Aufwand wird betrieben, viele Kräfte eingesetzt. Ich bitte dich, dass du alle Anstrengungen segnen mögest und den Menschen viel kreativen Geist bei der Bewältigung von Hindernissen schenkst. Lass die Organisatoren aller Länder dabei nicht auf die geistliche, innerliche Vorbereitung auf diese Zeit der Gnaden vergessen, damit alle Herzen für deine Liebe geöffnet werden. Amen.

Heiliger Joseph von Nazareth, Patron der Jugend, Patron der Arbeitenden

und der Pilger, bitte für uns!

Heilige Brigitta von Schweden, Patronin Europas, bitte für uns!

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7. Tag: Für eine gute Reise und einen sicheren, reibungslosen Ablauf der Weltjugendtage

Novenengebet

Herr, unser Gott, in diesen neun Tagen möchte ich dir

das Weltjugendtagstreffen in Madrid anvertrauen. Viel Segen und Gnade hast du Menschen

in der ganzen Welt bei den bisherigen Treffen bereits geschenkt. Öffne in der Vorbereitung auf diese kommenden Tage unsere Herzen

und begleite unseren Weg, damit wir „in Christus verwurzelt

und auf ihn gegründet sind und fest im Glauben!" Amen.

Vater unser ... Gegrüßet seist du Maria ... Ehre sei dem Vater ...

Tagesgebet: Herr, unser Gott, hunderttausende Menschen werden sich auf den Weg zum Weltjugendtag nach Madrid machen. Viele von ihnen haben lange und anstrengende Reisen vor sich. Bitte beschütze sie und uns alle vor Gefahren und Unheil auf der Reise, damit wir gesund an Leib und Seele gemeinsam dir in Madrid begegnen können. Beschütze und segne besonders unsere Piloten, Busfahrer, und Lokführer, ... damit sie uns gut an unser Reiseziel begleiten. Ich bitte dich auch für deinen Schutz während der Weltjugendtage, damit sie zu Tagen der Begegnung, des Friedens und des Lobpreises werden. Amen.

Heiliger Christopherus, Patron der Reisenden und Patron in Gefahren, bitte für uns!

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8. Tag: Für Gottes spürbare Nähe während der Weltjugendtage

Novenengebet

Herr, unser Gott, in diesen neun Tagen möchte ich dir

das Weltjugendtagstreffen in Madrid anvertrauen. Viel Segen und Gnade hast du Menschen

in der ganzen Welt bei den bisherigen Treffen bereits geschenkt. Öffne in der Vorbereitung auf diese kommenden Tage unsere Herzen

und begleite unseren Weg, damit wir „in Christus verwurzelt

und auf ihn gegründet sind und fest im Glauben!" Amen.

Vater unser ... Gegrüßet seist du Maria ... Ehre sei dem Vater ...

Tagesgebet: Herr, unser Gott, die Weltjugendtage sind immer eine Zeit deiner besonderen Nähe zu uns jungen Menschen. Ich bitte dich, dass du uns bereit und neugierig machst, dich kennen zu lernen, damit deine Nähe das Leben jedes einzelnen von uns erfüllen und erneuern kann. Lass alle Jugendlichen dieser Welt deine Nähe persönlich erleben, die uns bereit macht, uns ganz für dich einzusetzen. Amen.

Heiliger Isidor, Schutzpatron von Madrid und Patron der Feldmesse, bitte

für uns!

Heilige Theresa von Avila, die du Gott so inniglich erfahren hast, bitte für

uns!

Heiliger Andreas, Patron von Spanien, bitte für uns!

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9. Tag: Für das Hinaustragen des Geistes der Weltjugendtage in alle Welt

Novenengebet

Herr, unser Gott, in diesen neun Tagen möchte ich dir

das Weltjugendtagstreffen in Madrid anvertrauen. Viel Segen und Gnade hast du Menschen

in der ganzen Welt bei den bisherigen Treffen bereits geschenkt. Öffne in der Vorbereitung auf diese kommenden Tage unsere Herzen

und begleite unseren Weg, damit wir „in Christus verwurzelt

und auf ihn gegründet sind und fest im Glauben!" Amen.

Vater unser ... Gegrüßet seist du Maria ... Ehre sei dem Vater ...

Tagesgebet: Herr, unser Gott, du hast in den Weltjugendtagen für jeden von uns ein ganz persönliches Geschenk vorbereitet. Du möchtest uns deine Liebe zeigen und uns immer nahe sein. Ich bitte dich, dass wir dein Geschenk an uns nicht für uns selbst behalten, sondern vielen Menschen zu Wegweisern auf dich hin werden können. Lass uns deinen Geist des Friedens und der Geschwisterlichkeit über die Weltjugendtage hinaus in aller Welt tragen, damit die Welt wahre Freiheit finden kann. Amen.

Heilige Maria Mutter Gottes, bitte für uns!

Alle ihr Heiligen, bittet für uns!

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Gruppenstunden

1. Meditative Lebensbetrachtung:

„Tief verwurzelt Herr in Dir“ Seite 15

2. Von Jesus hören, Jesus begegnen Seite 18

3. Auf der Suche nach tragenden Wurzeln Seite 21

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Gruppenstunde: Meditative Lebensbetrachtung

Tief verwurzelt Herr in Dir

von Edith Drexler, Ministranten/-innenreferentin im Haus St. Maximilian Material:

ruhige Musik CD-Player weißer Karton Bleistifte dicke verschiedenfarbige Holzmalstifte Papierstreifen mit dem Text „Tief verwurzelt bin ich Herr in Dir“

oder

grüne, braune Tücher oder Tischdecken dicke Wollfäden in verschiedenen Farben Legematerial, z. B. kleine Zapfen, Blüten, Filzteile usw. Aufgabenstellung:

Male eine Blume, einen Strauch oder einen Baum, der in der Erde verwurzelt ist, wobei die Wurzeln gut erkennbar sein sollen. Betrachtungstext:

Betrachte deine Blume, deinen Strauch oder deinen Baum, höre dazu folgende Fragen:

Wie habe ich meine Pflanze gemalt?

einfarbig, bunt, kahl, mit oder ohne Früchte?

Wie groß ist meine Pflanze?

Nimmt sie das ganze Blatt aus oder ist noch viel Raum darum?

Ist sie eher unscheinbar oder stark, fest und wuchtig?

Habe ich beim Malen fest angedrückt oder bin ich verhalten vorgegangen?

Gibt es Blätter an meiner Pflanze, die saftig aussehen?

Blüten und Stiel – welche Form haben sie?

Wie schauen die Wurzeln auf meinem Bild aus?

Sind es viele kleine? Oder wenige starke?

Ist das Wurzelwerk sehr verzweigt?

Welche Farben habe ich benutzt?

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Stelle nun gedanklich einen Zusammenhang mit deinem Leben her:

Gibt es Ähnlichkeiten mit meiner Pflanze und meinem Leben?

Bin ich wie diese Pflanze?

stark, kein Sturm kann mich brechen oder

leicht verletzlich, schnell aus der Bahn zu werfen?

Welche Früchte kann ich schenken? Was lieben andere an mir?

Habe ich Wurzeln, die mich halten und mir Kraft geben?

Wie heißen diese Wurzeln? Wer kann für mich eine Stütze und Halt sein? Kleine Papierstreifen mit der Aufschrift „Tief verwurzelt bin ich Herr in Dir“ werden an alle ausgeteilt. Dazu auch ein neuer weißer Karton. Muss meine Blume, mein Strauch, mein Baum anders gemalt werden, damit ich diesen Satz zu meinem Bild dazu legen kann? Wie sieht mein „Lebensbild“ aus, wenn ich in Jesus verwurzelt bin? Ein zweites Bild wird gemalt. Rundgespräch:

Wer möchte, kann seine Bilder vorstellen, ohne dass die anderen einen Kommentar dazu abgeben. Nachfragen sind jedoch erwünscht! Diese Meditation kann als Mal- oder als Legeaufgabe gestaltet werden. Ausklang:

„Jesuskerze“ in die Mitte der Bilder stellen und gemeinsam ein Gebet sprechen. Gebet: Du willst mein Leben stützen

aus der Jugendgottesdienstmappe der Kath. Jungschar Innsbruck

Du bist für mich Quelle, die uneigennützig gibt, die sprudelnd Freude hervorbringt und meinen Durst nach wahrem Leben stillt.

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Du bist für mich Feuer, das mein Dunkel erhellt, das mir Orientierung gibt und mich in den Mantel der Wärme und Zuneigung hüllt. Du bist für mich Erde unter meinen Füßen, die mich trägt und hält, die mir Standhaftigkeit ermöglicht und zum Stehvermögen verhilft. Du bist für mich nicht Luft, sondern die Luft, die ich zum befreiten Aufatmen brauche, die mir wie ein frischer Wind entgegenweht und meinem Leben die richtige Würze verleiht. (Ergänzungstext von Edith Drexler) Du bist für mich das Wurzelwerk, das mich erdet und mir Heimat schenkt, das mich aber auch zum Himmel strecken lässt damit ich wachsen und Früchte tragen kann. Ich danke Dir für mein Leben, das tief verwurzelt ist, Herr in Dir!

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Gruppenstunde: Von Jesus hören – Jesus begegnen

erstellt von Diakon Paul Hartl, Jugendseelsorger

Zielsetzung: Kinder und Jugendliche sollen erfahren, dass Jesus sie persönlich anspricht. In den Personen der Bibel, in deren Freuden und Anliegen spiegelt sich ihre eigene Situation wieder. (Die vorliegende Gruppen-/Gebetsstunde basiert auf „Beten mit der Bibel“, aus: Konrad Bürgermeister, Marieluise Moser, Andrea Wirth, Bei Sinnen sein. Zu sich und Gott finden. Ganzheitliche Wege persönlichen Betens in Schule und Gemeinde. Ein Praxisbuch, Winzer, 1998, S. 40-45).

Zielgruppe: Kinder, Jugendliche wie auch Erwachsene

Ort: Meditationsraum Dauer: ca. 30 Minuten Material: Effata 1, Tuch für Mitte, Kerze, Kreuz, Kett-Tücher entsprechend der Bibel-Zitate, Jesus-Worte: 1x auf DIN A4-Blättern für die Mitte und auf DIN A6-Zettel ausreichend für die Teilnehmer/-innen, CD-Player, meditative Musik auf CD, …

Vorbereitung: Für alle Teilnehmenden werden die Jesus-Worte vorbereitet. Die Kett-Tücher werden im Raum ausgelegt; dazu jeweils eine Bibelstelle (Texte in der Anzahl der Teilnehmer/-innen).

Ablauf:

Kreuzzeichen

Lied zu Beginn Effata 1, 170 „Beginne du all meine Tage“

Hinführung: (Eine Triangel oder eine Klangschale wird angeschlagen, damit alle zur Ruhe kommen.)

Grundübung zum Hören (am besten im Sitzkreis): nach: Rainer Oberthür, Kinder und die großen Fragen. Ein Praxisbuch für den Religionsunterricht, München 1998, 3. Auflage, S. 77

Wir sitzen gerade auf unserem Stuhl und suchen uns eine bequeme Haltung. Beide Füße stehen auf dem Boden. Wir spüren wie unsere Füße Halt finden und sich mit dem Boden verwurzeln. Wir versuchen immer stiller zu werden. – Jetzt schließen wir unsere Augen und öffnen unsere Ohren. Wir sind ganz Ohr. Wir achten auf alles, was wir hören. Wir horchen auf die Geräusche um uns herum. Wir hören die lauten und leisen Töne. Wir sind ruhig und werden ganz still.

Weiterführung: Höre jetzt in dich hinein, was dich am meisten beschäftigt. Was tut dir heute gut? Was ist eher schwierig? Hat es Streit gegeben? Worüber freust du dich?

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Jesus kennt das Leben mit all seinen Seiten. Er ist in einer menschlichen Familie groß geworden. Jesus ist den Menschen seiner Zeit in ihrem Lebensalltag begegnet. So wie es dir jetzt geht, begegnest du Jesus.

Biblische Texte: (Die Texte werden wie folgt dargeboten. Jeweils ein Wort Jesu wird – am besten frei! – vorgestellt, mit Informationen zum biblischen Hintergrund und Impulsen zur Aktualität der Jesusworte.)

Was habt ihr solche Angst? Ich bin doch bei euch. Mt 8,26

Kommt alle zu mir, die ihr es schwer habt! Mt 11,28

Stell dich in die Mitte! Du bist wer. Lk 6,8

Der Vater im Himmel weiß, was du brauchst. Mt 6,32

Du sollst wieder sehen können! Lk 18,41

Effata! Tu dich auf. Mk 7,34

Kommt und ruht euch ein wenig aus. Mk 6,31

Fahr hinaus auf den See. Lk 5,4

Informationen und Aktualisierungen zu den Texten:

Mt 8,26: Der Sturm tobt. Das Wasser steht bis zum Hals. Die Jünger drohen unterzugehen. Und selbst da spricht Jesus: Was hast du solche Angst? Ich bin doch da.

Mt 11,28: Jeder, der Probleme hat, der aufgeben will, der verunsichert ist, … hört von Jesus das Wort: Komm doch zu mir!

Lk 6,8: Zu einem, der abgeschrieben ist bei den Leuten, zu dem Mann mit der verkrüppelten Hand spricht Jesus die Worte: Bei mir hast du Ansehen, auch wenn andere dich nicht immer ernst nehmen, auch wenn andere dich nicht beachten.

Mt 6,32: Jesus sieht, wie Menschen sich plagen und mühen, um für alles zu sorgen, um alles abzusichern: Deshalb sagt er: Der Vater weiß, was du brauchst. Verlass dich auf ihn! Leb gelassener!

Lk 18,41: So spricht Jesus zum Blinden von Jericho. So spricht er zu allen, die blind sind für die Schönheiten im Leben; zu allen, die nicht mehr sehen können, was anderen Not tut; zu allen, … Mach uns wieder sehend!

Mk 7,34: Jesus spricht zu einem, der taub und stumm ist. Wie oft sind wir taub für die Not der anderen. Wie oft trauen wir uns nichts sagen. – Jesus, mach uns wieder lebendig.

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Mk 6,31: Ein einladendes Wort Jesu! Du brauchst Ruhe, Entspannung, Regeneration. Du kannst neue Kraft bei Jesus holen.

Lk 5,4: Du darfst das sichere Ufer verlassen; du darfst dich hinauswagen in die Weite; du kannst Vieles wagen. Du hast sein Wort, Jesu Wort: Fahr hinaus!

Aktion: Stell dich zu dem Jesuswort, das heute zu dir passt. Die Jugendlichen lesen ihr Wort vor; anschließend kann ein Gespräch darüber stattfinden. Setze deinen Vornamen vor diesen Ausspruch und höre ihn Jesus sagen! Wiederhole öfter – evtl. können die Teilnehmer/-innen dabei auch im Raum zu meditativer Musik umhergehen: (z. B. Tobias, was hast du solche Angst? Ich bin doch bei dir.) Die Jesusworte können gestaltet werden, z. B. auf Wunschkarten, als Kalligraphie in schöner Schrift geschrieben werden, …

Lied Effata 1, 208 „Eines Tages kam einer“

Vater unser Gott ist wie ein guter Vater und eine gute Mutter. Im Vater unser können wir uns immer vertrauensvoll an ihn wenden und beten:

Gebet und Segen Jesus, lass uns von deinem Wort ermutigt werden, lass uns nach deinem Wort leben, lass uns über dein Wort nachdenken, lass uns nach deinem Wort handeln, lass uns aus deinem Wort Zuversicht schöpfen, lass uns …

Schlusslied Effata 1, 174 „Ich bin bei euch“

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Gruppenstunde: Auf der Suche nach tragenden Wurzeln

erstellt von Johannes Geier

Zielsetzung: Kinder und Jugendliche sollen erfahren, dass die Botschaften in den Psalmworten des Alten Testaments der Bibel das eigene Leben tragen und stärken.

Zielgruppe: Kinder, Jugendliche wie auch Erwachsene

Ort: Meditationsraum oder Gruppenraum

Dauer: 1 ¼ Stunde

Material: Effata 1, Tuch für Mitte, Kerze, hölzerne Wurzel oder Bild von Wurzel,

Psalmworte auf DIN-A6-Blätter, Psalmworte auf DIN-A4-Blätter aus-reichend für die Teilnehmer/-innen, CD-Player, meditative Musik auf CD, Lied „Irgendwas bleibt“ von Silbermond, Bibel (in Kett-Tücher oder alternativen Tüchern eingewickelt), quadratische Teppichfliesen oder Holzbretter für die Übung „Wüstendurchquerung“, Buntstifte und evtl. Zuckerkreiden, Schnurstücke (ca. 10 cm) für jede(n) Teilnehmer/-in

Vorbereitung: Für alle Teilnehmenden werden die Psalmworte vorbereitet und je unter eine Teppichfliese gelegt. Diese Teppichfliesen werden vor der Gruppenstunde an einem Ort mit ausreichend Platz so ausgelegt, dass ein Weg erkennbar ist, den die Teilnehmer/-innen gemeinsam zurücklegen müssen. Die Mitte wird vorbereitet mit einer hölzernen Wurzel, einer eingewickelten Bibel, Zettel mit dem Lied „Irgendwas bleibt“ liegen im Sitzkreis auf den Stühlen. Unter der Mitte liegen die Psalmworte auf DIN-A4-Zettel für die Teilnehmer/-innen bereit.

Ablauf: Begrüßung und Kreuzzeichen (als Zeichen des gemeinsamen Beginnens unter gemeinsamen „Vorzeichen“)

Hinführung: Wir sitzen gerade auf unserem Stuhl und suchen uns eine bequeme Haltung. Beide Füße stehen auf dem Boden. Wir spüren wie unsere Füße Halt finden und sich mit dem Boden verwurzeln. Wir versuchen immer stiller zu werden. – Jetzt schließen wir unsere Augen und öffnen unsere Ohren. Wir sind ganz Ohr. Wir achten auf alles, was wir hören und auf das Lied, dass ich dir zu Beginn der Gruppenstunde vorspielen möchte. Achte dabei mal ganz besonders auf den Text und was er dir heute in diesem Augenblick sagen möchte.

Lied zu Beginn „Irgendwas bleibt“ von Silbermond (mit CD-Player und Textzettel)

Überleitung zur Arbeit mit dem Symbol „Wurzel“: Damit irgendetwas bleiben kann, braucht es natürlich auch einen festen Platz, wo es Wurzeln schlagen kann. Ich lade dich ein, selbst ein wenig nachzudenken, wo du überall verwurzelt bist und deine Ideen hinten auf dein Textblatt zu schreiben. Anschließend wollen wir uns gegenseitig mitteilen, was wir von uns mitteilen wollen.

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Nach einer kurzen Stillarbeit (3 Minuten) dürfen die Teilnehmer der Reihe nach ihre „Wurzeln“ vorstellen und in die Mitte mit einem Faden an die Wurzeln hängen.

Weiterführung: Ich möchte mit euch heute auf die Suche gehen nach ganz besonderen Wurzeln, die dich ganz fest tragen, stützen und halten. Dazu habe ich euch heute ein geheimnisvolles Geschenk mitgebracht, das wir nun auspacken dürfen.

(Teilnehmer/-innen packen nach und nach mit meditativer Musik im Hintergrund die Bibel aus, welche mit 4-5 Kett-Tüchern immer wieder eingeschlagen ist und die Teilnehmer/-innen reihum je einen Zipfel entfernen dürfen.)

In diesem Buch der Bücher findet ihr eine Vielzahl an Texten, Liedern und Geschichten, die alle etwas mit unserem Leben zu tun haben. Eine Sammlung von Texten findet ihr im Buch der Psalmen. Einige dieser Psalmen habe ich für euch vorbereitet.

(L legt Psalmworte in Karteikartenformat um die Mitte herum!)

L: Suche dir ein Psalmwort aus, das momentan zu dir passt und dir momentan zusagt! Wenn jeder ein Psalmwort gefunden hat, dann tauscht euch kurz zu zweit aus, warum ihr euch für dieses Wort entschieden habt. Anschließend kommen wir wieder zurück in den Sitzkreis.

L: Auf unserer Suche nach unseren tragenden Wurzeln haben wir nun unsere jetzige Situation erkannt und diese in der Bibel wieder gefunden. Nun wartet eine weitere knifflige Aufgabe auf euch: Übung „Wüstendurchquerung“:

Stellt euch vor, ihr seid mit eurer Gruppe in der Wüste unterwegs. Plötzlich kommt ihr an ein Treibsandfeld. Euer Kompass zeigt an, um weiterzukommen, müsst ihr auf die andere Seite kommen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder mitten durch oder eine lange Strecke, wobei eure Wasserreserven dann sehr knapp werden würden. Als Hilfsmittel könnt ihr kleine Sandschollen benützen, die in dem Feld herumschwimmen, die aber sobald sie einmal berührt worden sind, immer einen Körperkontakt brauchen, um nicht unterzugehen. Ihr habt dazu 15 Minuten Zeit, um die Aufgabe zu schaffen. Anschließend Reflexion im Stehkreis mit den Teppichfliesen in der Mitte:

(Teilnehmer/-innen stellen sich ihrer Zustimmung entsprechend weit von der Mitte weg auf!)

Seid ihr mit den Lösungsstrategien, die ihr entwickelt habt, zufrieden? Wurden alle Lösungsvorschläge gleichwertig behandelt? Wie erging es euch, als ihr eine Sandscholle verloren habt?

L: Ich lade euch ein, abwechselnd nacheinander eine Teppichfliese umzudrehen und vorzulesen, was sich dahinter verbirgt.

(Teilnehmer/-innen äußern sich zu den Psalmworten auf den Fliesen spontan oder mit Hilfsimpuls „Überlege dir den Zusammenhang mit eurer Situation nach dieser Übung und dieser Fliese!“)

L: Such dir nun unabhängig das Wort aus, das für dich in dieser Stunde das entscheidende war, um die Aufgabe zu lösen oder das für deine jetzige Situation am besten passt und gestalte es in Form einer kleinen Geschichte, eines Bildes, eines Gedichtes, … auf diese vorgefertigten Faltblätter als dein persönliches Andenken an diese Stunde.

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(Teilnehmer/-innen gestalten mit Musik im Hintergrund ihr Faltblatt! Anschließend dürfen sie ihre Ergebnisse in die Mitte des Sitzkreises legen und sich gegenseitig Fragen dazu stellen.)

Gebet und Segen Guter Gott, du kommst mir entgegen auf allen Straßen meines Lebens. Du ebnest unwegsame Pfade. Du hebst mich über Hindernisse. Du trägst mich über Abgründe. Du steigst mit mir über Berge und springst mit mir über Gräben. Reißende Fluten durchschwimmst du mit mir. Für mich gibt es keine Ausweglosigkeit, weil du der Weg bist, den ich gehe, weil du immer und überall bei mir bist. Amen.

Psalmworte: Ps 32,7: Du wachst, damit mir nicht Angst wird.

Ps 62,2.7: Meine Seele ist stille zu dir, denn du bist meine Hilfe und mein Schutz, dass ich nicht fallen werde.

Ps 34,19: Du bist nah denen, deren Herz zerbrochen und deren Mut zerschlagen ist.

Ps 40,3: Du zogst mich heraus aus dem Dreck und Schlamm. Du stellst meine Füße auf sicheren Boden und machst meine Schritte sicher.

Ps 27,1: Du bist mein Licht und mein Heil. Meine Lebenskraft.

Ps 116,8: Du bewahrst meine Augen vor Tränen, meine Füße vor dem Stolpern.

Ps 73,23: Du hältst mich liebevoll an der Hand.

Ps 23,4: Auch wenn ich wandere im finsteren Tal, fürchte kein Unglück, denn du bist bei mir.

Ps 104,28: Du sättigst mein Leben mit Gutem.

Ps 23,2: Du sorgst für mich wie ein Hirte, an nichts wird es mir fehlen. Du führst mich auf saftige Weiden, du bringst mich zum frischen Wasser.

Ps 4,2: Du tröstest mich in Angst.

Ps 18,36: Dass du hier unten bei mir bist, das macht mich stark.

Ps 143,8: Zeige mir den Weg, den ich gehen soll. Ich lege mein Leben in deine Hand.

(Folgeseiten: Faltblatt und Lied-Text zum Gruppenstunden-Vorschlag)

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26

Liturgische Feiern

1. Jesus Christus. Grund genug.

Eucharistische Andacht Seite 27

2. Jugendvesper mit Tauferinnerung Seite 31

3. Jugendvesper „Verwurzelt in Christus“ Seite 35

4. Morgen- und Abendgebet in Gruppen Seite 39

5. Jesus – ein Stationengang für junge Menschen

Seite 42

27

Jesus Christus. Grund genug.

Eucharistische Andacht

erstellt von Sr. Chiara Hoheneder, Diözesanstelle für geistliche Berufe und Dienste der Kirche, Passau

Lied

Hinführung Wir sind versammelt, um Jesus Christus anzubeten. „Der, den wir anbeten, ist nicht eine ferne Macht. Er hat sich selbst vor uns hingekniet, um unsere Füße zu waschen. Und das gibt unserer Anbetung das Gelöste, das Hoffende und das Frohe, weil wir uns vor dem beugen, der sich selbst gebeugt hat, weil wir uns in die Liebe hinein beugen, die nicht versklavt, sondern verwandelt. (Papst Benedikt XVI.)

Beginnen wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.

Lied zur Aussetzung

Gebet Herr Jesus Christus, du bist das Brot des Lebens. Wir danken dir für das große Geheimnis deiner Gegenwart im eucharistischen Brot. Du schenkst uns deine Nähe. Wie gut ist es, dass du da bist. Was wären wir ohne dich? Wir sind vor dir, wie wir sind und mit allem, was zu uns gehört. Du schaust uns an und wir sind ganz bei dir und beten dich an. Deine Gegenwart ist uns Grund genug.

Wechselgebet mit Liedruf

V Herr Jesus Christus, seit der Taufe tragen wir deinen Namen. Wir gehören zu dir. Du bist der Grund, der uns Leben lässt. Du gibst uns Halt. Du schenkst uns Kraft. Aus dir empfangen wir, was wir zum Leben brauchen. In dir finden wir Geborgenheit.

A Jesus Christus, du bist Grund genug

Liedruf

V Herr Jesus Christus, dein Wort ist uns geschenkt. In Freiheit sind wir berufen, deine frohe Botschaft zu leben. Dein Wort stärkt unseren Glauben. Ganz dürfen wir in dir verwurzelt sein.

A Jesus Christus, du bist Grund genug

28

Liedruf

Lied

Hinführung zur stillen Anbetung Herr Jesus Christus, dich anbeten heißt auch, still werden, schweigen und hören, einfach da sein und mich dir aussetzen, alles loslassen und mich deiner Liebe überlassen. Einige Minuten sind wir jetzt schweigend in deiner Gegenwart da.

Stille

Lobpreis

Herr Jesus, alles was wir beginnen, hat seinen tiefen Grund in dir. Auf dich allein bauen wir

V du Grund allen Lebens A wir bauen auf dich V du Grund aller Zeit A wir bauen auf dich V du Grund unserer Freude A wir bauen auf dich V du Grund unserer Hoffnung A wir bauen auf dich V du Grund unseres Dienstes A wir bauen auf dich V du Grund unseres Glaubens A wir bauen auf dich V du Grund unserer Zuversicht A wir bauen auf dich V du Grund allen Heiles A wir bauen auf dich V du Grund deiner Kirche A wir bauen auf dich V du Grund unserer Berufung A wir bauen auf dich V du Grund unseres Strebens A wir bauen auf dich V du Grund der Versöhnung A wir bauen auf dich V du Grund des neuen Lebens A wir bauen auf dich

V du Grund, vom Vater gelegt vor aller Zeit A wir bauen auf dich V du Grund, der uns trägt A wir bauen auf dich V du Grund, der uns rettet A wir bauen auf dich V du Grund, der uns nährt A wir bauen auf dich V du Grund, der uns eint A wir bauen auf dich V du Grund, der uns Heimat ist A wir bauen auf dich

V du fester Grund A wir bauen auf dich V du beständiger Grund A wir bauen auf dich V du zuverlässiger Grund A wir bauen auf dich

V du Grund für deine Jünger A wir bauen auf dich V du Grund genug für mich A wir bauen auf dich V du Grund genug für alle A wir bauen auf dich Lied

29

Jahresgebet/Fürbitten „Jesus Christus. Grund genug.“

V Gott, du hast deinen Sohn, Jesus Christus, in die Welt gesandt. Er ruft uns in seine Nachfolge.

„Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus.“ (1 Kor 3,11)

A Jesus Christus, du rufst uns zum Leben in Fülle. Durch die Taufe gründet unser Leben in dir. In dir sind wir geborgen.

V „Ihr habt das Evangelium angenommen. Es ist der Grund, auf dem ihr steht.“ (1 Kor 15,1)

A Jesus Christus, du bist das Wort, das heilt und befreit. Du bist das Wort, das Leben in sich trägt. Du rufst uns als deine Zeugen.

V „Der Gott aller Gnade, der euch in der Gemeinschaft mit Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat, wird euch stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen.“ (1 Petr 5,10)

A Jesus Christus, du sendest uns deinen Beistand. Du machst uns stark. Du rufst uns, damit wir der Welt deine Liebe verkünden.

V Lasset uns beten: Herr Jesus Christus, du hast uns berufen, dir nachzufolgen und unser Leben auf dich zu gründen. Voll Vertrauen bitten wir dich:

V Entfache in uns den Geist, der uns mit Leben erfüllt. A Mach uns bereit, dass wir uns ganz auf dich verlassen

und in deinem Geist das Angesicht der Welt erneuern.

V Gib den Eheleuten und Familien die Kraft, ein Ort deiner Liebe und Treue zu sein. A Ermutige sie zum Zeugnis und zur Weitergabe des Glaubens.

V Schenke den jungen Menschen offene Ohren und Herzen. A Lass sie deine Stimme hören und ihr Leben auf dich bauen.

V Bewege auch in unseren Tagen Menschen, dir zu dienen. A Rufe sie, dir im priesterlichen und diakonischen Amt,

in der Vielfalt des geweihten Lebens, im kirchlichen, pastoralen und caritativen Dienst dir nachzufolgen.

V Herr Jesus Christus, du bist unsere Orientierung auf dem Lebensweg. Du bist Grund genug, den Ruf zur Nachfolge anzunehmen.

A Dir sei Lob und Ehre, heute und alle Tage, bis in Ewigkeit. Amen.

V Alle ausgesprochenen Bitten und alle, die wir im Herzen tragen, fassen wir zusammen im Gebet, das du uns gelehrt hast.

A Vater unser

30

Lied

Eucharistischer Segen (bei Anwesenheit des Priesters oder Diakons)

Segensgebet (bei Abwesenheit des Priesters oder Diakons)

Herr, unser Gott, segne und behüte uns. Bleib uns nahe in allem, was uns auf dem Weg unseres Lebens begegnet. Schenke uns ein offenes Herz für alle, die uns brauchen. Gib uns deinen Frieden, der über den Tod hinausreicht und Leben gibt. Amen.

Lied zur Einsetzung

31

Jugendvesper mit Tauferinnerung

„Verwurzelt in Jesus Christus und auf ihn gegründet, fest im Glauben“

(Kol 2,7)

zusammengestellt von Silvia Spielbauer (Erzieherpraktikantin im Ministrantenreferat St. Maximilian Passau)

Wir beginnen gemeinsam: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.“ Lasst uns mit einem gemeinsamen Lied einstimmen: Effata Nr. 193 „Suchen und fragen“ (Strophe 1 und 2)

Text zum Einstieg

„Es ist nicht zu leugnen: Was viele Jahrhunderte galt, schwindet dahin. Der Glaube, höre ich, verdunstet. Gewiss, die wohlverschlossene Flasche könnte Wasser bewahren. Anders als die offene Schale: Sie bietet es an. Zugegeben, nach einiger Zeit findest du trocken die Schale, das Wasser schwand. Aber merke: Die Luft ist jetzt feucht. Wenn der Glaube verdunstet, sprechen alle bekümmert von einem Verlust. Und wer von uns wollte dem widersprechen? Und doch: Einige wagen trotz allem zu hoffen. Sie sagen: Spürt ihrs noch nicht? Glaube liegt in der Luft!“

Lothar Zenetti

Zur Tauferinnerung

Schale mit Weihwasser vorbereiten. In der Taufe ist das Fundament für unseren Glauben gelegt worden. Wir sind mit Jesus, der Quelle des Lebens in Berührung gekommen. Wir sind in ihm verwurzelt, wie ein Baum in der Erde. Er gibt uns Halt, er nährt unseren Glauben und stützt uns im Leben. Auch wenn der Glaube bei vielen Menschen dahinschwindet – Glaube liegt in der Luft. Ob wir es merken oder nicht – wir sind in Jesus Christus verwurzelt, sind verbunden mit der Quelle des Lebens. So wollen wir uns an unsere Taufe erinnern – an dem Moment, an dem uns versprochen wurde, dass Jesus uns das Wasser des Lebens schenkt und dass die Luft, die wir atmen, voller Glauben ist.

32

Schale mit Weihwasser entweder durchgeben lassen – jeder Einzelne bekreuzigt sich mit dem Weihwasser und spricht: „Herr, ich danke dir, dass du die Quelle meines Lebens bist“ – oder in die Mitte stellen und die Teilnehmer/-innen gehen einzeln nach vorne.

Gott ist die Quelle unseres Lebens! Deshalb singen wir jetzt gemeinsam im Effata das Lied Nr. 75 „Alle meine Quellen“ (Strophe 1-4).

Du bist der Glaube, der uns prägt, der uns stark macht, offen und bereit – und genau so beten wir jetzt im Wechsel den Psalm 63.

Psalm (Ps 63)

KV: Gott ist die Quelle unseres Lebens. Wer in ihm verwurzelt ist, der kann wachsen und gedeihen im Glauben und in Taten der Liebe.

1 Gott, du mein Gott, dich suche ich, * meine Seele dürstet nach dir. 2 Nach dir schmachtet mein Leib * wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser. 1 Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, * um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen. 2 Denn deine Huld ist besser als das Leben; * Darum preisen dich meine Lippen. 1 Ich will dich rühmen mein Leben lang, * in deinem Namen die Hände erheben. 2 Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, * mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen. 1 Ich denke an dich auf nächtlichem Lager * und sinne über dich nach, wenn ich wache. 2 Ja, du wurdest meine Hilfe; * Jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel. 1 Meine Seele hängt an dir, * deine rechte Hand hält mich fest. 2 Ehre sei dem Vater und dem Sohn * und dem Heiligen Geist. 1 Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.

KV: Gott ist die Quelle unseres Lebens. Wer in ihm verwurzelt ist, der kann wachsen und gedeihen im Glauben und in Taten der Liebe.

Lied: Effata 211 „Ein kleines Senfkorn Hoffnung“ (Strophe 1 und 2)

33

Bibelstelle: nach Kol 2, 6-8

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser.

Brüder und Schwestern! Ihr habt Christus Jesus als Herrn angenommen. Darum lebt auch in ihm! Bleibt in ihm verwurzelt und auf ihn gegründet, und haltet an dem Glauben fest, in dem ihr unterrichtet wurdet. Hört nicht auf zu danken! Wort des lebendigen Gottes.

Immer mal wieder stelle ich mir diese Fragen: Woran glaube ich? Weshalb entscheide ich mich so und nicht anders? Wo gehe ich hin und wo komme ich her? Welchen Sinn hat das Leben? Das sind Fragen, die kein Wissenschaftler beantworten kann, die sich die Wissenschaft auch gar nicht stellt. Es sind aber fundamentale Fragen für mein Leben und ich versuche, Antworten in der Religion zu finden. Die wichtigen Dinge in meinem Leben kann ich nicht selbst herstellen: Liebe, Anerkennung, Freundschaft, Glück. Natürlich kann ich meinen Teil dazu beitragen, daran arbeiten und mich bemühen, aber letztlich ist es ein Geschenk meiner Umwelt und meiner Mitmenschen.

Stille (meditative Musik)

Glaubensbekenntnis

Gemeinsam sprechen wir nun ein etwas anderes Glaubensbekenntnis:

Ich glaube an Gott, den liebenden Vater, der uns diese Welt geschenkt hat, auf der Menschen leben, die Liebe und Zuneigung füreinander empfinden, die füreinander einstehen und sich um den Nächsten kümmern und die mitdenken, damit der andere glücklich sein kann.

Und ich glaube an Jesus Christus, der uns das alles vorgelebt hat: Mitdenken, Dasein, Zuneigung, Liebe bis in den Tod, der Mutterliebe bei Maria erfahren durfte und am eigenen Leib spüren musste, wie weit Hass einen Menschen treiben kann.

Ich glaube auch an den Heiligen Geist, den Geist der Liebe, des Verzeihens, der Vorurteilslosigkeit, der alles eint, den Geist der Harmonie, der Zuneigung, der feurigen Liebe.

Dieser Glaube an den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, dieser Glaube ist es, der mein Leben trägt und der Zuneigung beflügelt.

Amen.

34

Lied: Effata 191 „Liebe ist nicht nur ein Wort“ (Strophe 1 bis 4)

Gemeinsames Gebet

Du bist das Leben. Wir möchten, dass unsere Gedanken, unsere Liebe und unsere Taten immer in Dir wurzeln. Du bist unser Fels, das starke Fundament unseres ganzen Lebens.

Wir bitten Dich für Papst Benedikt XVI., für die Bischöfe und für alle, die den kommenden Weltjugendtag in Madrid vorbereiten.

Wir bitten Dich für unsere Familien und unsere Freunde und besonders auch für diejenigen, die Dich bei diesem Zusammenkommen durch das freudige Zeugnis des Glaubens kennenlernen werden.

Amen.

Segensgebet

Gott segne uns und beschütze uns. Er lasse uns wachsen wie einen Baum, der in der Tiefe wurzelt und Stürmen widerstehen kann. Er lasse uns spüren, was alles in uns steckt. Er lasse Früchte in uns reifen, einen festen Glauben heranwachsen, der allen Stürmen widersteht, der uns frei macht und andere Menschen begeistert. So segne und behüte uns der dreifaltige Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Gelobt sei Jesus Christus! – In Ewigkeit. Amen.

Lied: Effata 191 „Liebe ist nicht nur ein Wort“ (Strophe 5 bis 7)

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Jugendvesper

„Verwurzelt in Christus und auf ihn gegründet – fest im Glauben“

(auch zur Aussendung zum Weltjugendtag bzw. zur Heimholung)

erstellt bei der Jahrestagung der Berufungspastoral

Eröffnung Einzug mit Christusikone und Hl. Schrift dazu werden verschiedene Symbole hereingetragen (Schaufel, Erde, Eimer, Gieß-kanne, Baum)

begleitender Gesang (verschiedene Möglichkeiten): Hagios, ho theos Du Licht vom Lichte Jesus Christ, you are my life Sei gegrüßt Herr Jesus (Unterwegs Nr. 69) Christus Sieger, Christus König (GL 564) Christus dein Licht Meine Hoffnung und meine Freude

Psalm Ps 27, dazu Antiphon: „Christus, dein Licht“ oder „La tenebre“ alternativ: Ps 139

Der Psalm kann auch mit verschiedenen Sprechern gebetet werden. Möglich ist auch, den Ps in Stücke zu schneiden und dann mit verschiedenen Sprechern zu lesen.

Lobpreis Prozession mit dem Wort Gottes Kol 1, 12-20 wird vorgetragen

dazu wird als Antiphon gesungen (verschiedene Möglichkeiten):

Christus dein Licht Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht Schweige und höre

Lesung Kol 2, 6-7

Antwortgesang Gesang, der zur Prozession gesungen wurde, wird wiederholt

36

Homilie Symbole erklären und deuten graben – in die Tiefe gehen sich mit Christus beschäftigen, Verbindung zu ihm vertiefen und intensivieren gießen – Wort Gottes hören, damit ich in die Tiefe komme sich nach dem Grundwasser ausstrecken

Tauferinnerung Asperges alternativ: Jede/r kommt zum Taufbecken und bekreuzigt sich

dazu wird gesungen:

Lasst uns ziehn zu den Quellen des Lebens

37

Magnifikat Lk , dazu als Antiphon Magnifikat (aus Taize)

alternativ: Mein Geist ist begeistert Groß sein lässt meine Seele den Herrn Preise meine Seele

Fürbitten alternativ zu den Fürbitten kann eine Danklitanei gebetet werden

„Hört nicht auf zu danken“ Jugendliche schildern Erlebnisse, die (beim Weltjugendtag) wertvoll waren

Vater unser

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Friedensgruß

Schlussgebet

Segen „Gott ist mit dir, hab keine Angst, du darfst geborgen sein. Gesegnet bist du unter vielen und mit den vielen, die auf dem Weg sind. Und Leben schenkt er dir, wenn du tief in ihm verwurzelt bist. Du darfst selber Segen sein, für viele Menschen, die dich brauchen, darfst Baum und Wuzel sein. So segne dich…“

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Morgen- und Abendgebet in Gruppen

Verwurzelt in Jesus Christus und auf ihn gegründet, fest im Glauben

zusammengestellt von Juliane Lankl (Erzieherpraktikantin im Ministrantenreferat St. Maximilian Passau)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Lied: „Baum – Lied“ (Effata Nr. 187) Geschichte: Wurzeln

Jesus sagt zu seinen Freunden und Freundinnen: Das Reich Gottes wird wachsen, so wie euer Glaube wächst.

Es ist wie mit einem winzig kleinen Samen. Erst ist er so klein, dass man ihn kaum sehen kann. Doch Gott lässt die Sonne auf das Samenkörnchen scheinen. Erfrischenden Regen schickt Gott vom Himmel. Und darum kann das Samenkörnchen gedeihen,

mit Gottes Hilfe.

Am Ende ist ein Baum daraus geworden. stärker als alle Mauern und Burgen dieser Welt. Friedlich können sich die Menschen in seinem Schatten ausruhen. Die mächtige Baumkrone verbindet Himmel und Erde,

Gott und Menschen miteinander und in den Zweigen des Baumes haben die Vögel des Himmels ihr Nest gebaut.

So soll auch euer Glaube sein, wie dieser mächtige Baum.

Vielleicht ist der Glauben erst ganz winzig und klein. Aber Gott kann helfen, dass er wächst.

Andere Menschen können helfen und auch wir selbst können etwas tun, damit unser Glauben größer wird. In unserem Glauben können wir uns entfalten und wachsen. Stark und standfest können wir werden, mit tiefen dicken Wurzeln in der Erde verankert. Glauben ist sturmerprobt.

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Wer fest im Glauben steht, den pustet so schnell nichts um. Auch nicht die Stürme des Lebens, die an uns zerren und uns zerzausen.

Und wir können uns strecken mit unserem Glauben, strecken bis in das himmlische Blau hinein, dorthin wo wir frei atmen können.

So wie der Baum mit seinen Ästen den Vögeln eine Heimstatt bieten, können wir durch den Glauben ein Zuhause für die Geschöpfe des Himmels werden.

www.kirche-wuthenow.de/baum Bibelstelle: Kolosser 2,7

Ihr habt Christus Jesus als Herrn angenommen. Darum lebt auch in ihm! Bleibt in ihm verwurzelt und auf ihn gegründet und haltet an dem Glauben fest, in dem ihr unterrichtet wurdet. Hört nicht auf zu danken! Stille und Impulsfragen:

Die Teilnehmer/-innen werden gebeten, sich über folgende Fragen Gedanken zu machen und die Antwort auf vorbereitete Zettel zu notieren. Schön wäre es, Zettel in Wurzelform und in Form von Früchten zu verwenden. Dazu kann leise Musik eingespielt werden.

Wie bist du mit Gott verbunden? An welchen „Früchten“ erkennt man deinen Glauben an Gott?

Im Anschluss können die Teilnehmer ihre Gedanken vorstellen und die Zettel in die Mitte legen. Lied: „Eine Hand voll Erde“ (Effata Nr. 205) Bitten:

Ein alter biblischer Wunsch ist: Du sollst wachsen, gedeihen und gesegnet sein, wie ein Zedernbaum auf den Bergen des Libanon. Guter Gott, lass uns wachsen und gedeihen wie ein Baum. Klein und unscheinbar sind seine Samen. Doch er wächst und kommt mit seinen Ästen dem Himmel nahe. Seine Wurzeln sind mit der Erde kräftig verbunden. Kein Sturm kann ihn entwurzeln, kein Unglück umwerfen. Gesegnet sind seine Zweige, denn sie tragen alle Jahre Blätter, Blüten und Früchte. Seine Äste strecken sich dem Licht entgegen. Vögel des Himmels wohnen in ihnen. Guter Gott, lass uns wachsen und gedeihen wie ein Baum. Kräftig wollen wir werden und mit anderen zusammenstehen. Ein dichter Wald in dem Blumen und Tiere geschützt sind, auf dessen Lichtungen die Sonne scheint und dessen Blätterdach vor Regen schirmt. Lass uns wie ein Wald sein, der viele Wege hat, zum Spazieren gehen und toben. Im Schatten seiner Bäume kann man Frieden finden. Lass uns gesegnet sein, guter Gott.

41

Psalm:

KV: Wer in Christus bleibt, der bringt reiche Frucht.

1 Gesegnet seid ihr, die ihr euch auf Gott verlasst * und eure Zuversicht auf Gott setzt.

2 Ihr seid wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, * der seine Wurzel zum Bach streckt.

1 Der zur richtigen Zeit seine Früchte bringt * und seine Blätter verwelken nicht.

2 Gesegnet seid ihr, die ihr in Gottes Namen Gutes tut. * Denn ihr habt eure Wurzeln im Glauben an Gott.

1 Die Gottlosen aber sind wie das verdorrte Stroh, * das ein Windhauch wegfegen kann und verstreut.

2 Sie fragen nicht nach Gott. * Von ihnen ist nichts zu erwarten.

1 Gesegnet seid ihr, die ihr euch auf Gott verlasst * und eure Zuversicht auf Gott setzt.

Ehre sei dem Vater … KV: Wer in Christus bleibt, der bringt reiche Frucht.

www.kirche-wuthenow.de/baum Segen:

Gott segne uns und beschütze uns. Er lasse uns wachsen wie einen Baum, der in der Tiefe wurzelt und Stürmen widerstehen kann. Er lasse uns spüren, was alles in uns steckt. Er lasse Früchte in uns reifen, gute Ideen, mit denen wir uns und auch anderen Freude bereiten können. Gehet hin im Frieden des Herrn. Amen.

www.kirche-wuthenow.de/baum Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Lied: „Ich bin der Weinstock“ (Effata Nr. 195)

42

Jesus – ein Stationengang für junge Menschen

erstellt von Diakon Mario Unterhuber Vorbereitung: - einen Weg auswählen: jeder Ort hat Kapellen, Wegkreuze, Marterl, Naturdenkmäler, die als

Stationen auf dem Weg dienen können. Der Startschuss bzw. der Abschluss kann auch in der Pfarrkirche stattfinden.

- Die Weglänge sollte dem Alter der Teilnehmer angepasst sein. - Mit Fackeln und Prozessionskerzen kann der Gang gerade auch in der Nacht eine besondere

Atmosphäre entwickeln. - Ein gemütliches Beisammensein mit Brotzeit, Tee u. Ä. sollte am Ende auf keinen Fall fehlen. - Im Advent können natürlich passende Adventslieder eingebaut werden. Ansonsten Lieder

auswählen, die alle gut mitsingen können. Es können natürlich auch passende Lieder eingespielt werden.

- Empfehlenswert ist ein Liedblatt mit den gemeinsamen Gebeten und Liedern.

1. Station: „Auf geht`s“ – Mit Jesus unterwegs

Lied (z. B. Effata 1, 170 „Beginne du…“)

Eröffnung mit dem Kreuzzeichen

Hinführung – Gedankensplitter: „Verwurzelt in Christus“ – wie kann ich in Jesus Wurzeln schlagen? Wer ist dieser Jesus? Was bedeutet er mir? Nur in dem was ich kenne, was mir etwas wert ist, werde ich tiefe Wurzeln schlagen, die

mir Halt geben. Stationengang hilft mit, Jesus auf die Spur zu kommen, ihn wieder bewusst zu hören ...

Schriftlesung Lk 24, 13-15 Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen.

Lied (passend: Effata 1, 136 „Zwei Jünger gingen“)

Gemeinsames Gebet: Herr Jesus Christus, du gehst mit auf unseren Wegen durch das Leben. Du bist bei uns, auch wenn wir dich nicht erkennen. Öffne unsere Ohren und unser Herz, damit wir dich finden und entdecken können. Amen.

Aufgabe für den Weg: Zu zweit gehen und einander erzählen, was an diesem Tag in Arbeit und Schule, in Freizeit und Familie so alles los war. Dabei bewusst daran denken: „Jesus geht mit“.

43

2. Station: „Erzähl‘s mir!“ – Von Jesus hören

Lied (z. B. Effata 1, 208 „Eines Tages kam einer“)

Gedankensplitter: Menschen haben uns von ihrem Glauben an Jesus erzählt. Die Eltern daheim, der Lehrer/die Lehrerin in der Schule, der Pfarrer, andere kirchliche

Mitarbeiter/-innen, die Oma, Freunde u. v. m. ohne andere Menschen hätten wir nie von Jesus erfahren

Impuls:

Erinnere dich, wer hat dir von Jesus erzählt?

Wer war für dich ein(e) überzeugende(r) Erzähler/-in?

Wem hast du geglaubt, wer hat dich begeistert?

Mach dir all diese Menschen bewusst!

Lied (z. B. Effata 1 237 „Hilf uns glauben wie Abraham“)

Gemeinsames Gebet: Herr Jesus Christus, Menschen haben uns von dir erzählt. Von ihnen haben wir erfahren, was es heißt, mit dir zu leben und an dich zu glauben. Wir danken dir für alle, die uns zu dir geführt haben und uns auch in Zukunft den Glauben überzeugend vorleben. Amen.

Aufgabe für den Weg: Wechselt die Weggefährten. Immer zu dritt könnt ihr einander erzählen, wer euch von Jesus erzählt hat.

3. Station: „Wer bist du?“ – Jesus für mich

Lied (z. B. Effata 2, 180 „Meine Hoffnung und meine Freude“)

Schriftlesung Mk 8, 27-30 Jesus ging mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäserea Philippi. Unterwegs fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten. Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Messias! Doch er verbot ihnen, mit jemand über ihn zu sprechen.

Impuls:

Stell dir vor, Jesus würde dich heute fragen: „Für wen hältst du mich?“

„Wer bin ich für dich?“

Was würdest du ihm antworten?

kurze Stille

Erzählrunde: Jede und jeder kann (muss nicht) ihre/seine Antwort vorstellen.

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Gemeinsames Gebet: Herr Jesus Christus, du bist Gottes Sohn. Ich sehe dich in vielen Bildern. Auch mein Bild von dir hat sich immer wieder verändert. Als Kind warst du für mich ein anderer als in meiner Jugend. Ich möchte dich immer besser kennenlernen, damit ich mich in dir verwurzeln kann. Amen.

Aufgabe für den Weg: Jede und jeder geht allein, in Stille ohne Gespräch. Dabei soll jede und jeder sich einen Stein suchen und mitnehmen.

4. Station: „Abladen!“ – Einkehr bei Jesus

Lied (z. B. einen Kyrie-Ruf)

Impuls:

Du hast einen Stein mitgebracht.

Fühle den Stein. Seine Oberfläche, seine Temperatur.

Betrachte ihn: seine Farben, seine Form.

(dazu Zeit lassen)

Der Stein in deiner Hand möchte für alles Schwere und Harte in deinem Leben stehen.

Wenn du den Stein fühlst, bedenke alles was dich im Moment belastet, was schwer und hart ist in deinem Leben.

(Zeit lassen)

Höre mit dem Stein in der Hand die Worte, die Jesus dir zusagt:

Schriftlesung Mt 11, 28-30 Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

kurze Stille

Impuls:

Die Zusage gilt dir.

Lege deinen Stein bei Jesus ab. Sprich leise dein persönliches Gebet.

Steine am besten bei einem Kreuz (Wegkreuz, mitgetragenes Kreuz) ablegen.

Lied (z. B. „Jesus Christ, you are my life“)

Aufgabe für den Weg: In Gemeinschaft gehen, miteinander ins Gespräch kommen.

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5. Station: „Gerufen!“ – Von Jesus gesandt

Lied: (z. B. Effata 1, 187 „Baum-Lied“)

Gedankensplitter: Seit unserer Taufe gehören wir zu Jesus. Mit jedem und jeder hat Jesus etwas vor. Jesus ruft uns in seinen Dienst. Wir sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Jesu Namen.

Schriftlesung Lk 10, 1-2 Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

Impuls:

In der Taufe wurdest du bei deinem Namen gerufen.

Von Jesus wirst du gesandt, für ihn zu den Menschen zu gehen.

Wozu ruft dich Jesus?

Wohin sendet er dich?

kurze Stille

Gemeinsames Gebet: Herr Jesus Christus, du rufst uns als dein Volk zusammen. Wir gehören zu dir. Mit unseren Fähigkeiten und Talenten, mit unseren Stärken und Schwächen, mit unserer Sehnsucht und unserer Angst rufst du uns, deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sein. Hilf allen jungen Menschen, dass sie ihre persönliche Berufung entdecken. Amen.

Vater unser: Keine und keiner ist allein auf ihrem/seinem Weg. Als Zeichen der Gemeinschaft reichen wir uns die Hände und beten mit den Worten Jesu …

Segen und Kreuzzeichen

Lied (z. B. Effata 1, 241 „Groß sein lässt meine Seele den Herrn“)

46

Bausteine für eine Eucharistiefeier

1. Kyrierufe Seite 47

2. Gabenzug Seite 48

3. Friedensgruß Seite 49

4. Segensbitten Seite 50

47

Kyrierufe für Gottesdienste Vorschlag 1 (erstellt von Monika Röckl, Jugendseelsorgerin):

Immer wieder taucht in unserem Leben die Frage auf, wer wir sind, wo unsere Wurzeln sind. Mit unseren Stärken und Schwächen rufen wir unseren Herrn Jesus Christus an:

Jesus, du nimmst uns an trotz unserer Schwächen. Du weißt, dass uns auch in der vergangenen Woche manches misslungen ist. Doch du verurteilst uns nicht, sondern befreist uns zu einem neuen Leben. Herr, erbarme Dich.

Jesus, du wurdest Mensch und hast erlebt, wie schwer es ist, einen eigenen Lebensweg zu finden – zerrissen zwischen den Erwartungen anderer und den eigenen Träumen. Doch du hast uns gezeigt, wie mutig ein Mensch seinen Weg gehen kann. Christus, erbarme Dich.

Jesus, du begleitest uns über die Gipfel und durch die Täler unseres Lebens. Du bist uns immer nah, wenn wir dich suchen. Auf dich können wir vertrauen. Herr, erbarme Dich.

Vorschlag 2 (erstellt von Johannes Geier):

Wir halten inne und begrüßen Jesus, der die Wurzel unseres Glaubens ist, in unserer Mitte:

Herr Jesus Christus, du hältst uns zusammen. Herr, erbarme dich unser.

Herr Jesus Christus, du nährst uns mit deiner Liebe. Christus, erbarme dich unser.

Herr Jesus Christus, auf dich können wir unser Leben bauen. Herr, erbarme dich unser.

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Gabenzug zum Thema

erstellt von Teresa Aigner

„Verwurzelt in/im…“

Wir bringen diese Blume zum Altar. Es soll Zeichen sein für

unsere Heimat, in der wir die ersten Wurzeln geschlagen haben. Wir sind dort aufgewachsen, geprägt worden und gewachsen.

Wir bringen dieses Familienalbum zum Altar. Es soll Zeichen

sein für unsere Familien. Wir haben dort Wurzeln geschlagen, Rückhalt erfahren und unsere Wertevorstellung vermittelt bekommen.

Wir bringen Brot und Wein zum Altar. Sie sollen Zeichen sein

für Jesus und damit unseren Glauben. Wir leben im Vertrauen darauf, von Gottes Hand gehalten zu werden; und wir wollen, dass unsere Verbindung zu ihm nie getrennt wird.

Wir bringen dieses Foto zum Altar. Es soll Zeichen sein für

unsere Freunde. Wir erfahren bei ihnen Vertrauen und Wertschätzung, verbinden mit ihnen gemeinsame Erfahrungen, die oft Wurzeln der Freundschaft sind.

Wir bringen dieses Herz zum Altar. Es soll Zeichen sein für

unsere/n Partner/in. Wir erfahren bei ihm/ihr Liebe und Zuneigung und tanken Kraft im Zusammensein.

Wir bringen dieses Banner zum Altar. Es soll Zeichen sein für

unseren Verband. Dort erfahren wir Gemeinschaft, verbringen Zeit, haben gemeinsame Interessen und Ziele und fühlen uns zugehörig.

49

Text zum Friedensgruß

erstellt von Wolfgang Schurr, Jugendreferent

Frieden für die Zukunft von A-Z (ggf. mit leiser Hintergrundmusik)

Achtsamkeit zu Dir, zu mir

Bereitschaft zu handeln – Zivilcourage zeigen

Christus erkennen als Wegweiser für die Zukunft

Dankbar sein, gerade für die Kleinigkeiten

Entschlossen sein im Handeln

Freude geben und Freude genießen

Güte zeigen

Hilfsbereit sein

Innen wie Außen – nimm Dich wahr

Jeder

Kommunikation führen mit Herz und Verstand

Liebe leben mit sich mit jedem

Mut zur Veränderung

Nächstenliebe

Offen sein für den anderen

Partnerschaft genießen und leben

Quelle sein für den anderen

Ruhepol finden für sich zum auftanken

Solidarisch sein – gerade auch mit Minderheiten

Teilen

Umkehren und Erkennen

Vergeben

Wege beschreiten die Du durch Gott spürst

Zärtlichkeit

50

Segensbitten

zusammengestellt aus verschiedenen Vorlagen von Michaela Seiler, Jugendseelsorgerin

Vorschlag 1: Du darfst geborgen sein. Wie ein Baum entfaltet sich Segen über dir. Schatten spendet er in Sommerglut, und seine Vögel singen dir ein Segenslied: Gott ist mit dir, hab keine Angst, du darfst geborgen sein. Gesegnet bist du unter vielen und mit den vielen, die auf deinem Weg sind. Und Leben schenkt er dir, der Segensbaum, verwurzelt wie er ist in Gott. Und du darfst selber Segen sein für manchen Menschen, der da weint, darfst Baum und Wurzel sein. So segne Dich ...

Vorschlag 2: Wachsendes Vertrauen Gott, der dich wahrnimmt, lasse zu deiner Erfahrung werden, was er dir zugesagt: Bei dir zu sein in Angst und Unsicherheit, zu dir zu stehen in Ausweglosigkeit und Verlassenheit, dich zu trösten, wenn du bekümmert bist, deine Bedürftigkeit zu Herzen zu nehmen, was immer auf dir lastet. Er schenke dir, was du dir selbst nicht geben kannst: Wachsendes Vertrauen mitten in den Widersprüchen dieses Lebens. So segne Dich ...

51

Gebete

1. Gebet der offiziellen Weltjugendtags-Homepage

Seite 52

2. Gebet „Wurzeln schlagen“ Seite 53

3. Gebete für Andachten, Jugendvespern … Seite 54

4. Beten mit dem Körper Seite 56

5. Jahresgebet Berufungspastoral:

Jesus Christus. Grund genug. Seite 57

6. Berufungsgebet Seite 58

7. Christus-Litanei Seite 59

8. Bittgebet Seite 61

9. Gebet „sich entscheiden“ Seite 62

52

Gebet von der offiziellen Weltjugendtags-Homepage

Freund und Herr Jesus Christus

Unser Freund und Herr, Jesus Christus, wie groß Du bist! Mit Deinen Worten und Deinen Werken hast Du uns geoffenbart, wer Gott wirklich ist: Dein Vater und unser Vater. Und auch, wer Du selber bist: Unser Erlöser. Du rufst uns zu einem Leben an Deiner Seite.

Wir möchten Dir immer folgen, egal wohin. Wir danken Dir für Deine Menschwerdung. Du bist der Ewige Sohn Gottes, und trotzdem machte es Dir nichts aus, Dich für uns herabzusetzen und Mensch zu werden. Wir danken Dir für Deinen Tod und Deine Auferstehung. Du warst dem Willen Deines Vaters gehorsam bis zum Ende, und so bist Du Herr über alle und alles.

Wir danken Dir, dass Du in der Eucharistie bei uns geblieben bist. Deine Gegenwart, Dein Opfer, Dein Mahl laden uns ein, mit Dir eins zu werden. Du rufst uns, mit Dir zu arbeiten. Wir möchten immer hingehen, wohin Du uns auch schicken magst, um Deinen Namen zu verkünden, in Deinem Namen zu heilen, und unsere Brüder auf ihrem Weg zu Dir zu begleiten. Sende uns Deinen Heiligen Geist, damit er uns erleuchte und stärke. Die Mutter Gottes, die Du am Kreuz auch zu unserer Mutter gemacht hast, ermutigt uns stets zu tun, was Du uns aufträgst.

Du bist das Leben. Wir möchten, dass unsere Gedanken, unsere Liebe und unsere Taten immer in Dir wurzeln. Du bist unser Fels, das starke Fundament unseres ganzen Lebens.

Wir bitten Dich für Papst Benedikt XVI., für die Bischöfe und für alle, die den kommenden Weltjugendtag in Madrid vorbereiten. Wir bitten Dich für unsere Familien und unsere Freunde und besonders auch für diejenigen, die Dich bei diesem Zusammenkommen durch das freudige Zeugnis des Glaubens kennenlernen werden.

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Gebet „Wurzeln schlagen“ von Sr. Chiara Hoheneder, Diözesanstelle für geistliche Berufe und Dienste der Kirche

(nach Ute Weiner)

Jesus Christus, Wurzeln schlagen möchte ich in deinem Herzen und mich fest verankern in dir, um sicheren Halt zu haben. Jesus Christus, Wurzeln schlagen möchte ich in deinem Herzen und sie bis in die Tiefe treiben, wo lebendiges Wasser fließt. Jesus Christus, Wurzeln schlagen möchte ich in deinem Herzen und gedeihen auf deinem guten Boden, der mich nährt und erhält. Jesus Christus, Wurzeln schlagen möchte ich in deinem Herzen und wachsen und reifen in dir, bis ich dir ähnlich bin. Jesus Christus, Wurzeln schlagen möchte ich in deinem Herzen und Früchte der Liebe tragen für die Welt und für dich.

54

Gebete z. B. am Beginn einer Andacht/Jugendvesper/...

Vorschlag 1 (von Florian Weber, Jugendseelsorger):

Stärkender Gott,

in Jesus Christus hast du uns deinen Sohn geschenkt,

damit er die Menschen von deiner Liebe zu den Menschen überzeugt.

Er ist für uns wie eine Wurzel, die uns Halt, Hoffnung und Trost gibt.

Mit deinem Sohn, Jesus Christus, der die Wurzel ist, aus der wir leben,

wollen wir jeden Tag beginnen, ihn gestalten und zu Ende bringen.

Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Amen.

Vorschlag 2 (von Andreas Rembeck, Jugendpfarrer):

Gott, unser liebender Vater,

unser Leben empfangen wir aus deiner Hand.

Wo wir fest in dir verwurzelt bleiben,

da werden wir stets alles haben, was wir zum Leben brauchen.

So bitten wir Dich: Hilf uns, immer mehr Deinem Sohn Jesus Christus,

unserem Herrn und König, nachzufolgen, denn er weist uns den Weg

hin zu dir und zeigt uns, wie wir in dir verwurzelt bleiben.

Lass uns spüren und erfahren, dass du

die wahre Quelle unseres Lebens bist.

Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn.

Amen.

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Gebete z. B. am Ende einer Andacht/Jugendvesper/...

Vorschlag 1 (von Andreas Rembeck, Jugendpfarrer):

Allmächtiger Gott,

du hast uns berufen,

Christus, dem König der ganzen Schöpfung, zu dienen.

Stärke uns in unserem Wachstum, im Glauben und in unserem Wirken,

damit wir Anteil erhalten an seiner Herrschaft und am ewigen Leben.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Amen.

Vorschlag 2 (von Florian Weber, Jugendseelsorger):

Allmächtiger Gott!

Im Römerbrief können wir davon lesen, dass die Wurzel,

nämlich dein Sohn, Jesus Christus, UNS trägt,

nicht WIR die Wurzel, also ihn.

Gib uns immer das Gefühl,

durch deine göttliche Liebe getragen

und nie alleine zu sein.

Dann können wir sowohl

die schönen Stunden unseres Lebens besser schätzen,

als auch die schweren Stunden besser meistern.

Darum bitten wir durch ihn, Christus, unsern Herrn.

Amen.

56

Beten mit dem Körper

von Sr. Chiara Hoheneder, Diözesanstelle für geistliche Berufe und Dienste der Kirche

Hier bin ich, Gott Ich stehe aufrecht, in den Knien locker und bin geerdet.

vor dir bin ich, Mit den Händen bilde ich eine Schale.

so wie ich bin.

Ich öffne mich Hände, Arme öffne ich weit.

deiner Nähe.

Deine Lebenskraft Ich spüre meinen Atem in der Leibmitte.

fließt in mir.

Du lässt mich Meine Hände führe ich geöffnet nach oben.

wachsen und reifen.

Aus dir schöpfe ich Meine Hände führe ich zum Boden und neige langsam

Lebenskraft meine Wirbelsäule, schöpfe (Energie, Wasser), führe sie

und schenke sie weiter nach oben und gieße aus.

Diese Bewegung führe ich im eigenen Rhythmus einige

Male aus (Springbrunnenübung).

In dir, Jesus Christus, verwurzelt und auf dich gegründet, bin ich offen und bereit für alles, was dieser neue Tag mir schenkt.

57

Jahresgebet der Berufungspastoral Jesus Christus. Grund genug.

V: Gott hat seinen Sohn, Jesus Christus, in die Welt gesandt.

Er ruft uns in seine Nachfolge.

V: „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus.“ (1 Kor 3,11)

A: Er ruft uns zum Leben in Fülle. Durch die Taufe gründet unser Leben in ihm. In ihm sind wir geborgen.

V: „Ihr habt das Evangelium angenommen. Es ist der Grund, auf dem ihr steht.“ (1 Kor 15,1)

A: Er ist das Wort, das heilt und befreit. Er ist das Wort, das Leben in sich trägt. Er ruft uns als seine Zeugen.

V: „Der Gott aller Gnade, der euch in der Gemeinschaft mit Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat, wird euch stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen.“ (1 Petr 5,10)

A: Er sendet uns seinen Beistand. Er macht uns stark. Er ruft uns, damit wir der Welt seine Liebe verkünden.

V: Lasset uns beten. Herr Jesus Christus, du hast uns berufen, dir nachzufolgen und unser Leben auf dich zu gründen. Voll Vertrauen bitten wir dich:

V: Entfache in uns den Geist, der uns mit Leben erfüllt. A: Mach uns bereit, dass wir uns ganz auf dich verlassen

und in deinem Geist das Angesicht der Welt erneuern.

V: Gib den Eheleuten und Familien die Kraft, ein Ort deiner Liebe und Treue zu sein.

A: Ermutige sie zum Zeugnis und zur Weitergabe des Glaubens.

V: Schenke den jungen Menschen offene Ohren und Herzen, A: dass sie deine Stimme hören und ihr Leben auf dich bauen.

V: Ermutige auch in unseren Tagen Menschen, dir nachzufolgen A: dass sie dir dienen im priesterlichen und diakonischen Amt,

in der Vielfalt des geweihten Lebens, im kirchlichen, pastoralen und caritativen Dienst.

V: Herr, Jesus Christus, schenke uns Orientierung auf unserem Lebensweg.

A: Lass uns auf dich bauen und deinen Ruf zur Nachfolge annehmen. Dir sei Lob und Ehre, heute und alle Tage, bis in Ewigkeit. Amen.

58

Berufungsgebet

Barmherziger Gott!

Du zeigst jedem Menschen einen Weg, der zu dir, in die Gemeinschaft der

Kirche und zu den Mitmenschen führt.

Du rufst jeden von uns, den Spuren deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus

zu folgen.

Wir bitten dich um ein gutes Miteinander in den Pfarreien, Pfarrverbänden und

Gemeinschaften im Bistum Passau, damit Berufungen wachsen können.

Ermutige alle Christinnen und Christen, ihre Taufberufung in Ehe und Familie,

Kirche und Gesellschaft zu leben.

Lass die jungen Menschen ihre Berufung entdecken.

Ermutige Menschen, sich hauptberuflich in deinen Dienst zu stellen.

Erwecke in vielen die Bereitschaft, dir als Priester zu dienen.

Berufe Männer in den Dienst des Ständigen Diakons.

Schenke der Kirche Ordensberufungen.

Erfülle alle mit deinem Geist, dass sie in ihrer persönlichen Berufung gestärkt

werden.

Darum bitten wir voll Vertrauen, durch Christus, unseren Herrn. Amen.

(Diözesanstelle für geistliche Berufe und Dienste der Kirche Passau – Aktionsgebet „Wir beten mit – 30 Tage für Berufungen“)

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Christus-Litanei von Paul Ringseisen

(1) GEFÄHRTE UNSERER WEGE

V Jesus, du verborgener Weggefährte deiner Jünger A Geh mit uns!

V Du besorgter und verstehender Weggefährte A Geh mit uns!

V Du geduldiger und zielbewusster Weggefährte A Geh mit uns!

V Du brüderlicher und göttlicher Weggefährte A Geh mit uns!

V Wenn wir Gott nicht mehr verstehen und enttäuscht sind von seinen Wegen A Geh mit uns!

V Wenn unser Glaube erstirbt, wenn unsere Hoffnung erlischt, wenn unsere Liebe verstummt A Geh mit uns!

V Wenn alles ausweglos, hoffnungslos, sinnlos wird A Geh mit uns!

V Wenn unsere Augen nicht mehr weitersehen und unsere Füße nicht mehr weitergehen A Geh mit uns!

V Wenn unsere Herzen ausgebrannt und unsere Augen niedergeschlagen sind A Geh mit uns!

V Wenn wir aufgeben wollen, weil alles zum Davonlaufen ist A Geh mit uns!

(2) DER ALLES MIT UNS TEILT

V Du hast Platz und Zeit für unsere Not A Bleibe bei uns!

V Du hörst uns an und gehst auf uns ein A Bleibe bei uns!

V Du fragst uns, was uns so traurig macht A Bleibe bei uns!

V Du hörst dir unser Enttäuschtsein an A Bleibe bei uns!

V Du hältst uns aus mit unserer Not A Bleibe bei uns!

60

V Du kommst herein ins Haus unseres Lebens und bleibst bei uns, wenn es Abend wird A Bleibe bei uns!

V Du teilst mit uns Ort und Zeit Du teilst mit uns Tisch und Brot Du teilst mit uns Schmerz und Freude A Bleibe bei uns!

V In deiner Nähe wird uns warm ums Herz A Bleibe bei uns!

V In deiner Nähe gehn uns die Augen auf A Bleibe bei uns!

V In deiner Nähe wird unsere Finsternis hell A Bleibe bei uns!

V In deiner Nähe fassen wir Mut und brechen wir auf A Bleibe bei uns!

(3) ANFÜHRER UNSERES GLAUBENS

V Du Anführer, der ins Leben führt Du Anführer deiner Kirche A Geh uns voran!

V Du Anführer unseres Glaubens unserer Hoffnung und unserer Liebe A Geh uns voran!

V Auf dem Weg durch die Wüste(n) Auf dem Weg in die Freiheit A Geh uns voran!

V Auf dem Weg durch die Enge Auf dem Weg in die Weite A Geh uns voran!

V Auf dem Weg durch das Dunkel Auf dem Weg in das Licht A Geh uns voran!

V Auf dem Weg durch das Leiden Auf dem Weg in die Freude A Geh uns voran!

V Auf dem Weg durch das Scheitern Auf dem Weg in die Herrlichkeit A Geh uns voran!

V Auf dem Weg durch unsere vielen Tode Auf dem Weg in unsere Auferstehung A Geh uns voran!

V Auf dem Weg zu unseren Brüdern und Schwestern Auf dem Weg zu deinem und unserem Vater A Geh uns voran!

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Bitten

erstellt von Wolfgang Schurr, Jugendreferent

Guter Gott, Du willst dass wir Dir vertrauen, doch oft sind wir weit entfernt von Dir, deshalb bitten wir Dich: Lass uns Dir nahe sein, durch das Gebet mit Dir.

Wir bitten Dich, erhöre uns oder Lied Effata 1, Nr. 28

Lass uns Dir nahe sein, durch die täglichen Taten, die wir im Alltag einbringen. Wir bitten Dich, erhöre uns oder Lied Effata 1, Nr. 28

Lass uns durch die Vergebung den Hass überwinden – so wie Du es getan hast. Wir bitten Dich, erhöre uns oder Lied Effata 1, Nr. 28

Lass uns Liebe geben wo andere keine Liebe zeigen – so wie Du es getan hast. Wir bitten Dich, erhöre uns oder Lied Effata 1, Nr. 28

Lass uns Dich in jedem erkennen, den Du als Dein Ebenbild erschaffen hast. Wir bitten Dich, erhöre uns oder Lied Effata 1, Nr. 28

Wir danken Dir dafür, dass Du immer bei uns bist, jetzt und in der Zukunft. Amen.

62

Gebet: sich entscheiden

Herr und Gott,

als freie Menschen hast du uns

erschaffen.

In dieser Freiheit liegt die Chance und

die Herausforderung,

zu wählen, sich zu entscheiden.

Nun stehe ich vor einer wichtigen

Entscheidung.

Ich bin noch unsicher, was ich tun soll,

was das Richtige für mich ist.

Schenke mir deinen Geist, der mir hilft,

die Geister zu unterscheiden und zu erkennen,

welcher Weg mich weiter führt.

Sei mir nahe und führe mich nach

deinem Willen.

Ich weiß, dann wird es gut.

Petra Stadtfeld, Trier 2010

63

Meditatives

1. Bildbetrachtung zum Thema Seite 64

2. Stilleübung zum Thema Seite 66

3. Körperübung „Baum“ Seite 67

4. Leibübung im Stehen „wie ein Baum“ Seite 68

64

Bildbetrachtung zum Thema

erstellt von Andreas Rembeck, Jugendpfarrer

Verwurzelt sein ... bedeutet, Halt zu haben und Kraft aufzutanken.

Bild der Wurzel zeigen (z. B. Folie), leise Musik, zum Nachdenken einladen

Ich schließe meine Augen und überlege: Was hat mich die letzten Tage und Wochen die meiste Zeit gekostet? Was hat mir Freude bereitet? Was ist zu kurz gekommen? Habe ich genug Kraft und Energie gehabt für das, was alles war? Was wäre anders besser gewesen?

Ich spüre in mich hinein: Wo bin ich eigentlich verwurzelt? Wer und was gibt mir für mein Leben Halt und Kraft? Was bedeutet für mich mein Glaube an Jesus Christus? Welche Menschen sind für mein Leben wichtig?

Bild der Wurzel an die Teilnehmer/-innen austeilen.

Ich betrachte das Bild der Wurzel und nehme mir vor: Ich will dem, was mir Halt und Kraft gibt, genug Raum in meinem Leben einplanen. Ich will lernen, was in meinem Leben wirklich wichtig ist. Ich will spüren wollen, dass Gott für mich da ist. Ich will bewusst entdecken, dass mein Leben Freude macht und schön ist. Das Bild der Wurzel soll Dich begleiten und an das erinnern, was Du jetzt für Dich entdeckt und Dir vorgenommen hast ...

65

66

Stilleübung zum Thema

von Michaela Seiler, Jugendreferentin

Stelle dich mit beiden Füßen fest auf den Boden, versuche einen festen

Stand zu bekommen. Schließe deine Augen und spüre nach, wie deine

Füße Kontakt zum Boden haben.

Ganz langsam spürst du, wie aus deinen Fußsohlen Wurzeln wachsen und

in den Boden treiben.

Zuerst tun sie sich schwer, den Boden zu durchdringen. Steine liegen im

Weg und müssen umgangen werden.

Und mit der Zeit breiten sich die Wurzeln aus, geben dir Halt und Stand,

Wachstum und Sicherheit.

Du darfst auch noch ausprobieren, wie es ist, wenn der Wind dich hin und

her bewegt, deine Wurzeln halten dich dabei fest im Boden.

Öffne deine Augen; nehme dich wahr; hebe deine Beine auf und spüre so,

dass du nicht mehr verwurzelt bist.

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Körperübung "Baum"

von Michaela Seiler, Jugendreferentin

Ich stehe fest auf dem Boden. Ich verteile das Gewicht gleichmäßig auf beide Füße und schließe die Augen. Ich lenke mein Bewusstsein in die Fußsohlen. Ich spüre den Kontakt zwischen meinen Füßen und dem Boden. Ich konzentriere mich ganz auf meine Füße. Ich stehe immer fester. Ich schlage Wurzeln – Meine Wurzeln wachsen tiefer und tiefer in den Boden. Sie breiten sich nach allen Seiten aus. Sie verankern mich, sie geben mir Halt. Durch meine Wurzeln strömt Kraft, Kraft und Energie aus der Tiefe des Bodens. Ich spüre das Strömen, es steigt aufwärts in meinen Körper. Es richtet mich auf, macht mich stark. Ich bin ein kräftiger Stamm. Ich wippe leicht hin und her. Mein Stamm ist fest und biegsam zugleich. Ich komme nicht aus dem Gleichgewicht. Nun recke ich mich hoch, dem Himmel, der Sonne entgegen. Mein Brustkorb weitet sich. Ich atme tief. Mein Gesicht richtet sich nach oben.

Der Stamm beginnt, sich zu teilen in Äste und Zweige. Ein leichter Wind streicht durchs Geäst. Ich bewege meine Arme sanft hin und her, dann etwas stärker. Langsam kommen sie wieder zur Ruhe. Ich spüre den Bewegungen eine Weile nach. Und weiter wachse ich und entfalte mich. Ich hebe die Arme. Ich nehme sie weit auseinander, erfasse den Raum. Gleichzeitig öffne ich mich für das Licht und die Wärme des Himmels. Sie strömen in mich ein, sie machen mich weit und hell. Sie erreichen jede Faser meines Körpers. Ich spüre die Energien. Halt und Sicherheit kommen aus den Wurzeln, Kraft und Ausdauer geben sie mir. Von oben, durch die Blätter, strömen Mut, Freude und Begeisterung in mich ein. Ich fühle, wie ich lebe – als Baum – als Mensch. Langsam lasse ich die Arme sinken. Noch spüre ich das pulsierende Leben in ihnen. Ich öffne die Augen, ich sehe meine Umgebung. Aber ich weiß von der Kraft meiner Wurzeln, von dem Licht des Himmels.

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Leibübung im Stehen „Wie ein Baum“

von Sr. Chiara Hoheneder, Diözesanstelle für geistliche Berufe und Dienste der Kirche Ich stelle mich möglichst ohne Schuhe auf den Boden.

Die Füße sind hüftbreit auseinander.

Die Knie bleiben locker (nicht durchdrücken).

Meine Augen kann ich schließen.

Ich spüre den Boden unter meinen Füßen.

In meiner Vorstellung lasse ich aus der rechten Fußsohle

Wurzeln in den Boden wachsen.

In meiner Vorstellung lasse ich aus der linken Fußsohle

Wurzeln in den Boden wachsen.

Es bildet sich ein Wurzelgeflecht.

Ich bin verwurzelt, geerdet und habe Halt und Stand.

Ich stehe aufrecht, aufgerichtet bis zum Scheitelbereich wie ein Baumstamm.

Ich darf aufrecht leben.

In spüre in der Leibmitte meinen Atem. Er kommt und geht und bewegt mich.

Mit jedem Ausatmen lasse ich Anspannung los – im Schulter-,

Nackenbereich, im Gesicht.

Ein leichter Wind kommt auf und ich lasse mich von ihm nach jeder

Richtung bewegen.

Ich habe Stand, bin aber nicht starr, sondern beweglich und empfänglich.

Ich breite meine Arme und Hände aus und lasse sie mitschwingen.

Wie Zweige strecke ich sie in den Himmel, dorthin wo es weit ist.

Ruhig und entspannt stehe ich wieder da.

Meine Hände lege ich auf meine Leibmitte.

Bewusst spüre ich nochmals meinen Atem.

Ich bin ganz bei mir, in meiner Mitte.

Ich beende die Übung, indem ich die Augen öffne,

tief durchatme, meine Wurzeln einziehe und meine Beine bewege.

69

Texte und Betrachtungen

1. Betrachtungen zum Thema Seite 70

2. Betrachtung: Berufung ist wie ein Baum Seite 71

3. Text: Und ich? Seite 71

4. Text: berührt – berufen – engagiert Seite 72

5. Text: Sei Gott auf der Spur Seite 73

6. Text: Wozu du berufen bist Seite 74

7. Text: Wer, ich? Seite 75

8. Weiterführende Texte zu Jesus Christus Seite 76

8.1 Um in Menschen Mensch zu werden Seite 76

8.2 Der Christus des Lebens Seite 77

8.3 Er heißt Jesus Christus Seite 78

9. Weiterführende Gedanken zum Thema Seite 79

10. Bilder für Betrachtung, Präsentation, usw. Seite 81

70

Betrachtungen zum Thema

erstellt von Michaela Seiler, Jugendseelsorgerin

Vorschlag 1:

Verwurzelt, geborgen, beheimatet in Gott.

Verwurzelt, getragen, geliebt von Gott.

Verwurzelt, getröstet, gestärkt durch Gott.

Verwurzelt, vereinigt, verbunden, mit Gott.

Verwurzelt, Vertrauen, Leben aus Gott.

Vorschlag 2:

Verwurzelt im Leben.

Meine Wurzeln –

Woraus lebe ich?

Was prägt mich?

Was nährt und stärkt mich?

Wo bin ich zuhause?

Habe ich festen Halt - auch wenn Stürme kommen?

Verwurzelt darfst du auch sein in Jesus Christus.

Dann kann du wachsen und leben,

Nahrung finden und Halt.

71

Betrachtung: Berufung ist wie ein Baum …

Berufung wächst:

- die Wurzeln jeder Berufung ist die Berufung zum Menschsein,

- die Berufung, Kind Gottes zu sein – sie bildet den Fuß.

- In der Berufung zum Christsein gewinnt der Baum seinen Stamm.

- Erst dann entfaltet sich Berufung in die verschiedenen Äste des Baumes

- entfaltet sich Christsein in die je besondere Lebensaufgabe und

Lebensweise.

- Jeder Ast soll grünen und jeder soll Früchte tragen.

- So ist jeder berufen, seinen Teil an der Kraft und Beständigkeit,

- an der Schönheit und Fülle des Baumes beizutragen.

Sr. Cosima Kiesner

Text: Und ich?

Jede Blume hat ihre Farbe.

Und ich?

Welche Farbe hast du mir zugedacht, mein Gott?

Jeder Stern hat seinen Platz am Himmel.

Und ich?

Welchen Platz hast du mir vorbehalten, mein Gott?

Jedes Rädchen hat seine Aufgabe in der Maschine.

Und ich?

Welche Aufgabe hast du mir gestellt, mein Gott?

Jedes Glied ist nötig in der Kette.

Und ich?

Wo bin ich nötig, mein Gott?

Anton Rotzeder

72

Text: berührt – berufen – engagiert

berührt

In Dir ist etwas zum Klingen gekommen,

heftig oder sanft.

Es lässt Dich nicht los

und Fragen tauchen auf,

die Du noch nie gestellt hast.

Jemand hat sich in Dein Leben eingebracht,

spielerisch – ernst.

Ein neues „Du“ –

ein verwandeltes „Ich“

erwächst aus dieser Berührung.

berufen

Neue Horizonte tun sich auf.

Ein geheimnisvoll lockender und bedrängender Ruf

treibt Dich, schreckt Dich.

Eine Aufgabe, die Sinn verheißt,

befremdend und doch ganz schlicht.

engagiert

Du lässt Dich ein.

Ermutigung und Freude wachsen Dir zu.

Durststrecken stehst Du durch

im Vertrauen auf den, der rief.

Du teilst aus –

vielen –

denn Du darfst aus der Fülle leben.

von Pfarrer Manfred Rütsche

73

Text: Sei Gott auf der Spur! Mach dich auf,

geh auf die Suche!

Es gibt ihn, den roten Faden!

Entdeck

all das, was dir Orientierung schenkt,

all das, was dein Leben

sinn-voll macht:

Menschen, die dir Mut machen,

Zeiten und Orte zum Beten,

Jesus mit all seiner Liebe und

seinem Gottvertrauen …

und seinem Ruf: Folge mir nach!

Du bist gefragt, so wie du bist.

Dein Leben ist einmalig.

Du wirst gerufen,

bei deinem Namen.

Spitze die Ohren, suche die Stille!

Achte auf leise Töne,

auf hörende Menschen,

nicht auf laute, vorlaute Typen.

Gott ruft dich.

Mach dich auf,

mach dich auf die Suche

nach IHM!

Diözese Rottenburg-Stuttgart

74

Text: Wozu du berufen bist

Erwecke deine Sinne,

erhebe deine Seele,

dann blickst du auf die Höhen

und Tiefen deines Lebens

wie der Wanderer,

der ins weite Land schaut.

Dein Herz erhebt sich

wie ein Adler fliegst du

hoch über dem Auf und Ab

deiner flüchtigen

Gefühle und Wünsche.

Des Menschen Alltag

ist kein Höhenflug,

er ist oft mühsames Wandern

von Ziel zu Ziel,

aber die Kraft der Seele,

die Schwingen des Geistes

erfahren zu haben,

lässt dich erahnen,

wozu du berufen bist.

Meinhold Kraus

75

Text: Wer, ich?

Und Gott sagte: Geh! Und ich sagte: Wer, ich? Und Gott sagte: Ja, Du. Und ich sagte: Aber ich bin noch nicht fertig, und ich möchte noch zu einer Fete und ich kann meine Freunde nicht allein lassen und du weißt, es gibt niemanden, der mich ersetzen könnte. Und Gott sprach: Du übertreibst.

Und wieder sagte Gott: Geh! Und ich sagte: Höre, ich zähle nicht zu den Leuten, die sich in Auseinandersetzungen verwickeln lassen.

Im Übrigen: Meine Freunde möchten es nicht. Und was werden meine Klassenkameraden denken? Und Gott sagte: Unsinn.

Und zum dritten Mal sagte Gott: Geh! Und ich sagte: Muss ich? Und Gott sagte: Liebst du mich? Und ich sagte: Sieh, ich habe Angst. Die Leute werden mich nicht verstehen und werden über mich reden, und ich kann nicht alles selbst übernehmen. Und Gott sagte: Wo, glaubst du, werde ich sein?

Und Gott sagte: Geh! Und ich sagte: Hier bin ich, sende mich!

Verfasser und Quelle unbekannt

76

Weiterführende Texte zu Jesus Christus

gesammelt aus diversen Quellen von Monika Röckl, Jugendseelsorgerin

1. Um in Menschen Mensch zu werden

Der nach menschlicher Gewohnheit genannt wird mit dem eigenen Namen, als in lang vergangener Zeit er geboren wurde, fern von hier;

der genannt wird: Jeschu, Jesus,

Sohn des Joseph, Sohn des David, Sohn des Jesse, Sohn des Juda, Sohn des Jakob, Sohn des Abram, Sohn des Adam, Sohn der Menschen,

der auch Gottes Sohn genannt wird, Heiland, Vision des Friedens, Licht der Welt und Weg zum Leben, Lebensbrot und wahrer Weinstock,

der, geliebt und unverstanden, aufbewahrt in Wort und Zeichen als ein uraltes Geheimnis durchgegebenes Lösungswort, fremd vertraute Heilserzählung,

der zum Namen im Gedächtnis, der die Stimme des Gewissens, der mir Wahrheit ist geworden: an ihn denk ich hier und nenn ihn einen Toten, der nicht tot ist,

ein lebendiger Geliebter,

der zu leben sich entschieden für die Ärmsten aller Armen, Helfer, Bruder und Gefährte unter den geringsten Menschen,

der in jenen Tagen, als er durch die Dörfer seines Landes ging, Menschen anzog und beseelte, sie versöhnte miteinander,

der nicht schroff und unnahbar, nicht hochmütig wie ein Herrscher, sondern in Gestalt des Knechtes lebte,

der, von einem Freund verraten, selbst sein Leben für die Freunde preisgab, der, gequält bis an das Kreuz, betete für seine Feinde, der, von Gott und Mensch verlassen, wie ein Sklave starb,

der verstreut ist in den Acker wie das kleinste Samenkorn, der den langen Winter wartet in der Stille seines Todes, der wie Ähren abgeerntet, der wie Brot zu teilen ist, um in Menschen Mensch zu werden,

der, in seinem Gott verborgen, Friede uns geworden ist, unser Herz, zur Ruh gekommen, der uns aus der Ferne zuwinkt, der uns aus der Nähe anschaut wie ein Kind, ein Freund, ein anderer,

sein gedenk ich hier, ihn nenn ich und empfehl ihn deiner Obhut als lebendigen Geliebten, als den Menschen, der dir nah ist.

77

2. Der Christus des Lebens Der Christus des Lebens

Wach träumte ich von zwei Christussen

und die zwei waren ganz verschieden.

Der eine war voller Majestät, aber

immer war er stumm.

Wie schlafend verblieb er vor dem

Schreien der Armen,

die alle zu ihm aufblickten.

Voll Ohnmacht sagte ich zu ihm:

„Herr, so schau mich doch an!"

Doch taub blieb er und unbeweglich.

Ich betrachtete ihn weiter,

diesen Christus aus reinem Gold und

Edelsteinen,

aufgestellt auf einem Altar voll

vornehmer Eleganz.

Und dieser Christus war wohlgenährt,

seine Wangen waren rosig.

Und viele Mächtige beugten vor ihm ihre

Knie.

Plötzlich hörte ich viele Menschen rennen,

zu Hunderttausenden rannten sie davon,

und ich rannte hinter ihnen her.

Leute, die jubelten vor Freude

beim Anblick eines lachenden Christus,

eines so ganz anderen Christus,

eines Christus, der den Armen zulächelt,

der mit seinen großen schwarzen Augen

nach allen Ausschau hält.

Das war der Christus, Mensch und Gott,

einfach, arm, Arbeiter,

der seinen Hunger nie ganz stillen konnte.

Er stand an der Seite der Bauern, der

Hilfsarbeiter und der Studenten,

an der Seite der Gruppen,

die kämpften zum Wohle des ganzen Volkes.

Fleisch wurde mit ihm das Evangelium,

Gerechtigkeit forderte er.

Da kamen auch elegante Leute.

Sie sahen den lächelnden Christus

und mischten sich unter die Menge,

unter die Leute des armen Volkes.

Und sie wollten nicht mehr zurück,

zurück zum toten Christus,

denn sie spürten die Wärme

der einfachen und hungernden Leute.

Sie bekamen ihn gern,

den Christus des Lebens,

und sie wandten sich ab vom Christus

des Todes.

(Verse einer Frau aus dem Armenviertel von Medellin)

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3. Er heißt Jesus Christus Er heißt Jesus Christus. Er heißt Jesus Christus und leidet Hunger. Er schreit durch den Mund der Hungernden Und die Menschen gehen vorüber, wenn sie ihn sehen. Sie eilen, um schnell zur Kirche zu kommen. Er heißt Jesus Christus und ist ohne Wohnung. Am Straßenrand schläft er. Und die Menschen gehen schneller, wenn sie ihn sehen. Und sagen, er sei ein betrunkener Penner. Er ist unter uns und wir haben ihn nicht erkannt. Er ist unter uns und wir verachten ihn. Er heißt Jesus Christus und ist Analphabet. Er lebt ohne Arbeit und bettelt. Und die Menschen sagen, wenn sie ihn sehen: der taugt nichts. Er sollte besser arbeiten als betteln. Er heißt Jesus Christus und ist verbannt worden. Aus der Gesellschaft und aus den Kirchen. Sie stellen ihn sich als König vor Während er doch mit den Armen zusammenlebte.

Er ist unter uns und wir haben ihn nicht erkannt. Er ist unter uns und wir verachten ihn. Er heißt Jesus Christus und liegt krank. Er lebt hinter Gittern der Gefängnisse und wir besuchen ihn kaum. Wir wissen, dass er an den Rand gedrängt lebt. Er heißt Jesus Christus und ihn dürstet. Nach einer Welt mit Liebe und Gerechtigkeit. Obwohl er sich um Frieden bemüht Zwingt ihn die öffentliche Unordnung zum Krieg. Er ist unter uns und wir haben ihn nicht erkannt. Er ist unter uns und wir verachten ihn. Er heißt Jesus Christus und wird abgelehnt. Er lebt unter schmutzigen Huren. Viele vertreiben ihn aus der Stadt, weil sie Angst haben, ihm die Hand zu geben Sein Name ist Jesus Christus und er ist ganz und gar Mensch Der in dieser Welt lebt oder leben möchte. Denn er erkennt keine Hindernisse mehr an. Aus uns allen will er Brüder machen. (aus Brasilien)

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Weiterführende Gedanken zum Thema

erstellt von Florian Weber, Jugendseelsorger

Wenn man Menschen fragt, was ihre Wurzeln sind oder worin sie sich verwurzelt fühlen, bekommt man schnell Schlagworte wie „Heimat“, „Glaube“, „Partner(schaft)“, „Liebe“ etc. geliefert. Wenn man als Beispiel einen Baum nimmt, der aus Wurzelwerk, Stamm und Ästen besteht, wird schnell deutlich, dass die Wurzeln zwar im Verborgenen liegen, aber der Grundstock für das Wachsen, Gedeihen und Blühen sind. Nicht offensichtlich erfüllen die Wurzeln einen - oder vielleicht den wichtigsten - Teil in diesem Wunderwerk der Schöpfung: Sie versorgen den Baum mit Wasser und Nährstoffen, um ihm das Wachsen zu ermöglichen. Auch wir Menschen brauchen für unser Leben Wurzeln. Viele davon werden uns zunächst geschenkt, wie die Familie, in die wir hineingeboren werden oder auch der Glaube, in den wir hineinwachsen. Jedoch müssen wir unsere Wurzeln auch pflegen, um stets die Kraft zu haben, die Herausforderungen des Alltags zu meistern. In der bekannten bayerischen Filmreihe „Irgendwie und Sowieso“ heißt es zum Thema Heimat und daheim sein: „Dahoam is do, wo´s Gfuih is!“ Dieser Ausspruch verdeutlicht, dass Heimat und Wurzel etwas mit Gefühl zu tun haben. Nach einer langen Reise heimkehren, bekannte Gesichter, Landschaften, liebe Menschen wieder zu sehen, erfüllt vor allem uns Bayern mit einem guten Gefühl – einem Gefühl der Sicherheit. Auch der Glaube ist eine Wurzel für uns Menschen. Obwohl heutzutage oft Negativmeldungen über Kirche und Gläubige in den Medien präsent sind, hat der Glaube an einen liebenden Gott, einen Gott, der den Menschen nach seinem Abbild geschaffen hat, der uns seinen Sohn als größtes Geschenk gegeben hat, nichts an seiner Faszination und seiner Trag-Kraft verloren. Nur zu oft wird dies leider vergessen. Wenn Gott die Liebe ist und wir Menschen einander lieben, den Partner, die eigenen Kinder, aber auch Eltern und Freunde, dann wirkt diese göttliche Kraft heute noch genauso wie früher. Jesus hat uns daher von seinem Vater erzählt, der uns immer annimmt, der auch in den schweren Stunden bei uns ist, der uns nicht verurteilt. Jesus hat uns auch aufgetragen, diese Liebe in uns zu verwurzeln, sie weiterzugeben. Und Jesus gilt nicht nur als „wahrer Gott“,

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sondern auch als „wahrer Mensch“. Er hat auch ein Leben gelebt, wie wir es tun, mit Liebe zu den Menschen, Glaube an seinen Vater; aber er hat auch Schmerz, Verleumdung, Leid und Tod erleben müssen. Er teilt mit uns – und wir mit ihm – so viele menschliche Erfahrungen. Angetrieben von dem Vertrauen auf Gott sollen wir unser Leben so gestalten, dass in unserem Handeln diese Liebe sichtbar wird. Im Buch Jesus Sirach (37,17) steht ein Spruch, der in einem Satz zusammenfasst, dass Gott und der Glaube an sein Reich unsere Wurzel ist: „Die Wurzel der Pläne ist das Herz“. Gemeint ist damit, dass ein Herz, in dem wir Gott spüren, eine gute Grundlage ist, das eigene Leben zu gestalten. Es ist eine feste Wurzel, die nicht so schnell durch äußere Einflüsse Schaden nehmen kann. In diesem kurzen Satz verbirgt sich auch ein Auftrag. Es gilt, die Welt so zu gestalten, dass in unserem Wirken, in unseren Plänen, Gott als Basis sichtbar wird. Wenn die Antriebe unseres Handelns Glaube, Liebe, Respekt, Toleranz, Verantwortungsbereitschaft, Zufriedenheit und Wohlwollen sind, dann können wir uns starker und kräftiger Wurzeln sicher sein, die auch nicht so schnell verdorren werden. Und im Vergleich zum Baum gesprochen, wird unser Handeln Früchte tragen, wie die Äste der Bäume. Leider wird den Menschen oft suggeriert, dass Geld, Macht, Image und Einfluss tragkräftige Wurzeln eines Lebens sind. Doch sind diese Grundlagen wirklich tragend für uns alle? Seit geraumer Zeit wissen wir, dass Wirtschafts- und Finanzsysteme oft auf „losem Untergrund“ gebaut wurden und dass schwindender Einfluss auch mit dem Verlust von Freunden und Ansehen einher gehen kann. Mit Gott und dem Glauben an seinen Sohn Jesus Christus haben wir den Auftrag bekommen, uns die Erde „Untertan“ zu machen, d. h. sie zu gestalten, die Schöpfung zu schützen und zu bewahren. Diese Wurzel sollen wir als kräftigste, stärkste und tragfähigste in unserem Herzen erkennen und sie soll unser Handeln bestimmen. Dann sind wir die Baumeister einer Welt, die von Liebe geprägt ist, die feste Wurzeln hat.

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Bilder für Betrachtung, Präsentation usw.

gesichtet von Monika Röckl, Jugendseelsorgerin (Quelle: pixelio.de)

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