Inhaltsverzeichnis 5-teilige Hundeerziehungs Vollpaket... · Weitere Infos, Tipps und Übungen zur...
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Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel: So beschäftigen Sie Ihren Hund gut und
sinnvoll
2. Kapitel: Agility Sport & Spaß für Mensch und Hund
2.1 Der Parcours für sportliche Hunde und Halter
2.2 Worum geht es beim Agility?
2.3 Die Bestandteile des Parcours
2.4 Leistungsklassen im Agility
2.5 Disqualifikation im Agility-Turnier
2.6 Mit welchem Hund kann man Agility betreiben?
3. Kapitel: Dog Dancing
3.1 Dog Dancing: Den Rhythmus im Blut haben
3.2 Voraussetzungen für Dog Dancing
3.3 Wichtige Elemente im Dog Dancing
3.4 Wie wird Dog Dancing erlernt?
4. Kapitel: Apportieren, Rennen, Zerr- und Suchspiele
4.1 Verschiedene Hundespiele für drinnen und draußen
4.2 Apportieren: klassische Spiele für und mit dem Hund
4.3 Rennspiele: Für bewegungsfreudige Hunde
4.4 Zerrspiele: Terrier werden überglücklich sein
4.5 Suchspiele für jeden Hund
4.6 Suchspiele mit selbst gebauten Verstecken
5. Kapitel:
5.1 Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten mit dem Hund
5.2 Tricktraining als Beschäftigungsmöglichkeit
5.3 Disc Dogging als Beschäftigungsmöglichkeit
Lieber Hundefreund,
der beste Freund des Menschen ist nach wie vor der Hund, doch zu einer
Freundschaft gehört mehr, als das tägliche Gassi-gehen auf den ständig
selben Wegen.
Eine aktive Partnerschaft mit dem eigenen Hund erreichen Herrchen
und Frauchen nur dann, wenn Sie sich möglichst viele
Beschäftigungsmöglichkeiten, Spiele und natürlich auch sportliche
Betätigungsfelder suchen.
Viel Spaß und Erfolg wünschen wir Ihnen bei der Freizeitgestaltung mit
Ihrem Hund.
Ihre Lena Mai Ihr Frank Acharki
1. Kapitel
Sport, Spiel & Spaß So beschäftigen Sie
Ihren Hund
Wenn sie sich möglichst viele Beschäftigungsmöglichkeiten, Spiele und
natürlich auch sportliche Betätigungsfelder suchen lasten sie den Hund
einerseits aus, andererseits können Sie Ihre eigene Fitness steigern und
die Bindung zwischen Ihnen und Ihren Hund kann deutlich gerstärkt
werden.
Bei den sportlichen Aktivitäten sind vor allem Agility, Disc-Dogging,
Obedience, Flyball und Co. zu nennen, die den meisten Vierbeinern viel
Freude bereiten. Hier geht es aber nicht nur darum, dass der Hund seine
sportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen muss, sondern auch
Herrchen und Frauchen müssen schnell zu Fuß sein und ihrem
Gefährten sportlich das Wasser reichen können.
Wenn es um das Spielen geht, dann ist kein Hund mehr zu halten, ob er
nun ein Jahr oder acht Jahre ist. Die schönsten Spiele sind dabei
diejenigen, bei denen Hund und Mensch zusammen agieren können.
Auch hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die den Hund körperlich
auspowern oder seine geistigen Fähigkeiten ansprechen können.
Nicht zuletzt sollten Hundehalter genauso verschiedene
Beschäftigungsmöglichkeiten mit dem Vierbeiner kennen, denn das
Wetter lässt es nicht immer zu, dass stundenlange Waldspaziergänge
unternommen werden. In diesen Fällen müssen Herrchen und Frauchen
zu Hause für die richtige Beschäftigung sorgen.
Diese Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, zum hundgerechten
Spiel, aber auch zu den unterschiedlichsten Beschäftigungsmöglichkeiten
sollen in den folgenden Zeilen zum Thema gemacht werden, um Haltern
zu zeigen, wie vielfältig sie sich mit ihrem tierischen Begleiter
beschäftigen können und wie viel Spaß dabei entstehen kann.
Kapitel 1 auf einen Blick
=> Suchen Sie möglichst viele Beschäftigungsmöglichkeiten für Ihren
Hund. Damit lasten Sie ihn gut und abwechslungsreich aus.
=> Suchen Sie Denk- und Sportspiele für Ihren Hund aus. So steigern Sie
seine Fitness und er bleibt geistig rege.
=> Suchen Sie gemeinsame Aktivitäten, die Sie zusammen mit Ihrem
Hund durchführen können. Das verstärkt die Bindung zwischen Ihnen
und Ihrem Hund.
Häufig gestellte Fragen:Frage 1: Wie häufig sollte ich mit meinen Hund sportlich
auslasten?
Antwort:
Ihr Hund benötigt täglich seinen Auslauf. Je nach Rasse und Alter des
Hundes können 1-3 Stunden täglich erforderlich sein.
Hundesport wie Agility erfordert sehr viel Konzentration und Ausdauer
vom Hund. Je nach Fitness des Hundes sollte dies nur 2-3 Mal
wöchentlich in kleinen Einheiten trainiert werden oder 1 x wöchentlich
intensiv.
Man kann einen Hund auch mit zu vielen Aktivitäten stressen und
überfordern. Achten Sie daher immer auf ausreichende Ruhephasen.
Frage 2: Wie gut muss mein Hund erzogen sein, um mit ihm
verschiedene Sport- oder Beschäftigungsarten durchzuführen?
Antwort:
Tritt man einem Verein bei, verlangen diese oft für bestimmte Sportarten
eine gute Grunderziehung des Hundes. An Agility-Turnieren kann man
nur mit einer bestandenen Begleithundeprüfung teilnehmen.
Viele Hundeschulen bieten allerdings auch Beschäftigungsmöglichkeiten
parallel zur Grunderziehung an.Erfahrungsgemäß lernen Hunde sogar
oftmals beim Spiel oder beim Agility schneller die Grundkommandos,
weil ihnen das Training einfach Spaß macht. Sie lernen dadurch, dass ihr
Herrchen eine ganz entscheidende Rolle in ihrem Leben einnimmt, da er
ihm hilft und zeigt wie die Hürden zu nehmen sind. Dadurch steigen der
Gehorsam und die Lernbereitschaft des Hundes.
Auch Verhaltensprobleme, Ängste und Aggressionen erledigen sich
manchmal von ganz alleine, sobald der Hund gut ausgelastet ist und
durch Übung mehr Selbstvertrauen bekommt.
Weitere Infos, Tipps und Übungen zur Bewältigung von
Verhaltensproblemen bei Hunden finden Sie in meinem Ratgeber:
"Verhaltensprobleme bei Hunden"
2. Kapitel
Agility - Sport und Spaß
für Mensch und Hund
2.1 Der Parcours für sportliche Hunde und Halter
Agility ist heute eine der bekanntesten und beliebtesten Sportarten für
das Team aus Mensch und Hund. Das war aber bei weitem nicht immer
so, denn die Anfänge des Agility waren längst nicht so glamourös, wie es
heute den Anschein hatte. Die Anhänger dieser Sportart wurden von
anderen Hundehaltern lange Zeit nur müde belächelt und der Sport
selbst wurde als Ausdruck dessen angesehen, dass Hund und Halter sich
langweilten. In gewissem Maße ist das auch richtig, denn die meisten
Hunde haben noch heute keine Aufgaben, sie leben einfach neben ihren
Menschen her, bekommen Futter und drei Mal täglich eine kurze Runde
um den Block geboten. Dass ein Hund, dessen Vorfahren im Wald täglich
ums Überleben und um jeden Futterbrocken kämpfen mussten, damit
schlicht und ergreifend unterfordert ist, dürfte sich von selbst erklären.
Und diese Unterforderung ist es, die Hunde verhaltensauffällig werden
lässt, sei es, dass sie anfangen, ihr Futter oder ihr Spielzeug zu
verteidigen, dass sie einen übertriebenen Schutztrieb den Besitzern
gegenüber aufbauen oder sich zum Dauerkläffer entwickeln. Wer dem
entgegen wirken will, muss sich mit seinem Hund beschäftigen und das
kann man besonders gut im Agility.
Beim Agility agieren Mensch und Hund als gemeinsames Team.
2.2 Worum geht es beim Agility?
Das Agility ist in gewisser Weise dem Springreiten ähnlich. Auch hier
geht es darum, bestimmte Hindernisse in bestimmter Reihenfolge und
natürlich möglichst schnell zu überwinden. Die Unterschiede zum
Springreiten bestehen darin, dass der Mensch zwar mit dem Hund läuft,
aber logischerweise nicht auf ihm reitet und dass der Hund andere
Hindernisse zu überwinden hat, als das Pferd.
Der Parcours kann beim Agility immer wieder anders aufgebaut werden,
so dass ein einmal gelernter und optimal absolvierter Parcours kein Indiz
dafür ist, dass bei folgenden Turnieren wieder so ein gutes Ergebnis
erzielt werden kann. Es geht deshalb beim Agility nicht nur um die
sportliche Komponente für den Vierbeiner, sondern er muss die Geräte
aus dem Effeff kennen und sie zu bewältigen wissen, damit er auch einen
anders angeordneten Hindernislauf erfolgreich meistern kann.
2.3 Die Bestandteile des Parcours
Praxistipps und Aufbau der Übungen:
Im Grundlegenden unterscheidet man folgende Bestandteile des Agility-
Parcours:
1. Tisch
2. Kontaktzonengeräte
3. Hindernisse
4. Slalom
5. Tunnel
Der Tisch ist im eigentlichen Sinne kein Gerät, das es zu bewältigen gilt,
sondern lediglich eine Art Parkplatz. Der Hund wird beim Turnier auf
dem Tisch abgesetzt und muss dort so lange warten, bis er wieder an der
Reihe ist.
Zu den Kontaktzonengeräten gehören beispielsweise die bekannte A-
Wand, der Steg oder die Wippe. Sie haben ihren Namen aufgrund der
Kontaktzonen erhalten, die am Ende und am Anfang des Geräts zu
finden sind. Sie sind meist farblich anders gekennzeichnet, als der Rest
des Gerätes. Wer am Agility-Turnier teilnehmen möchte, dessen Hund
muss, um nicht disqualifiziert zu werden, wenigstens eine Pfote auf die
Kontaktzonen setzen. Das klingt einfach, ist es aber nicht. Hunde werden
beim Agility zu Schnelligkeit angetrieben und das mögen sie auch. Sie
schlagen dann aber schnell über die Strenge und berühren die wichtigen
Kontaktzonen eben nicht, sondern springen darüber, um Zeit zu sparen.
Das führt jedoch zur gefürchteten Disqualifikation im Turnier.
Die A-Wand
Die Hindernisse umfassen Stangen- oder Besenhürden, Reifen, Mauern
und Co. Diese Hindernisse müssen in aller Regel vom Hund
übersprungen werden, ohne dabei die Latte zu reißen, wie sie der Mensch
aus dem Hochsprung beispielsweise kennt. Die Hindernisse müssen in
offiziellen Agility-Turnieren stets auf die Höhe des Hundes eingestellt
werden. Dabei werden drei Klassen unterschieden:
Mini oder Small für Hunde mit einer Schulterhöhe unter 35
Zentimetern
Midi oder Medium für Hunde mit einer Schulterhöhe unter 43
Zentimetern
Standard oder Large für Hunde mit einer Schulterhöhe ab 43
Zentimetern
Bei den Mini Hindernissen, auch als S bekannt, sind die Sprunghöhen 25
bis 35 Zentimeter für den einfachen Sprung. In der Klasse Midi, ebenso
als M bekannt, liegen diese zwischen 35 und 45 Zentimetern und der
Klasse Standard, genauso als L bezeichnet, bei 55 bis 65 Zentimetern. Die
Sprunghöhen können und sollen somit auch variieren, was für den Hund
eine neuerliche geistige Herausforderung darstellt, muss er sich doch
stets auf andere Höhen einstellen.
Der Hund muss korrekt über die Hürde springen.
Der Slalom ist eines der eindrucksvollsten Geräte im Agility-Parcours.
Hier müssen die Vierbeiner in einer extrem hohen Geschwindigkeit oft
einen sehr engen Slalom um maximal 12 Stangen laufen. Das wirkt auf
Fotos oder im bewegten Bild und natürlich live besonders interessant
und beeindruckend. Die Richtung, in der sich der Hund durch den Slalom
schlängen muss, wird vorgegeben, gestartet wird stets mit der Stange, die
sich linkerhand der Hundeschulter befindet.
Nicht zuletzt sind die Tunnel ein wichtiger Bestandteil des Agility-
Parcours. Hierbei wird unterschieden zwischen dem Stoff-, dem Sack-
und dem festen Tunnel. Diese können jeweils lang oder kurz sein, gerade
oder gebogen verlegt werden.
Auch bei dem Longieren, können Elemente des
Agility-Parcours hinzugefügt werden
2.4 Leistungsklassen im Agility
Damit beim Agility-Turnier eine faire Bewertung der einzelnen Mensch-
Hund-Teams erfolgen kann, müssen die Teams in verschiedene Klassen
eingeteilt werden. Zum Einen sind die Größen der Hunde entscheidend,
wie bereits im Bereich der Hindernisse erläutert. Zum Anderen gibt es
Leistungsklassen für das offizielle Turnier. Das sind die Klassen
A1
A2
A3
In Klasse A1 startet jeder Hund, der mindestens 18 Monate alt ist und die
Begleithundeprüfung abgelegt hat. In die Klasse A2 gelangt man nur
dann, wenn man wenigstens drei Mal in Klasse A1 unter den ersten drei
Siegern war, dabei fehlerlos gelaufen ist und von zwei verschiedenen
VDH-Richtern bewertet wurde. Außerdem müssen die betreffenden
Läufe Veranstaltungen des VDH gewesen sein. Für den Aufstieg in die
Klasse A3 gelten die gleichen Bedingungen, nur bezogen auf die Klasse
A2, in der wenigsten drei fehlerfreie Läufe und Platzierungen unter den
ersten Dreien erreicht worden sein müssen.
2.5 Disqualifikation im Agility-Turnier
Natürlich kann es auch beim Agility-Turnier zur Disqualifikation
kommen. Dafür können viele Gründe verantwortlich sein. Die
wichtigsten sollen hier kurz aufgeführt werden:
Halsband wurde dem Hund vor dem Start nicht abgenommen
Eine Hürde wird nicht korrekt genommen, die nächste bereits
gemeistert
Hindernis wird von der falschen Seite genommen
Verweigerung des Durchquerens eines Hindernisses (drei
missglückte Versuche)
Mitnahme unerlaubter Hilfsmittel auf den Parcours
2.6 Mit welchem Hund kann man Agility betreiben?
Agility kann von jedem Hund jeder Größe und jeden Alters betrieben
werden. Ausnahmen gelten lediglich für Hunde, die übergewichtig sind,
die extrem kurze oder lange Beine, extrem platte Nasen oder
Gelenkprobleme haben usw. Diese Hunde würden sich bei dieser
rasanten Sportart schnell verletzen können. Ansonsten gilt: Es gibt keine
Einschränkungen, solange Hund und Mensch Freude an diesem Sport
haben und der Hund nicht überanstrengt wird.
Agility kann man in den Grundzügen bereits im Welpenalter beginnen.
Viele Hundeschulen haben auf den Hundeplätzen entsprechende Geräte
und führen die Welpen schon in den ersten Lebenswochen spielerisch an
diese heran. Dadurch wird eine gewisse Angst, die viele Hunde anfangs
vor den Geräten haben, vermieden bzw. überwunden. Allerdings ist bei
Welpen darauf zu achten, dass sie noch sehr weiche Knochen haben und
zu Knochenbrüchen neigen. Deshalb sollten sie nicht springen. Das gilt
auch für ältere Hunde. Bei etwas niedriger eingestellten Hürden und
Hindernissen, sowie mit vielen Pausen, die zwischen den
Trainingseinheiten liegen und einer gewissen Rücksichtnahme auf den
Hund gibt es aber keine Altersbegrenzung für Agility.
In der Welpenstunde sollten leichte Agility-Elemente genutzt werden,
die die Gelenke nicht belasten. Hier zum Beispiel ein Tunnel.
Lediglich die Begleithundeprüfung ist eine der Grundvoraussetzungen,
um diesen Sport, zumindest im Turnierbereich, ausüben zu können. Bei
dieser Prüfung geht es darum, festzustellen, ob der Hund bestimmte
Grundkommandos, darunter Sitz, Platz, Platz aus der Bewegung und
vieles mehr, beherrscht. Ohne erfolgreich bestandene
Begleithundeprüfung, kurz auch BH genannt, ist eine Teilnahme an
offiziellen Agility-Turnieren derzeit nicht möglich.
Kapitel 2 auf einen Blick
=> Meistern Sie zusammen mit Ihrem Hund als Team den Agilitiy-
Parcours. Das hält Sie fit ebenso wie ihren Hund.
=> Achten Sie darauf, dass der Hund die Hindernisse korrekt
überwindet. Das fördert die Konzentration von Ihnen und Ihrem Hund.
=> Üben Sie jedes Hindernis zunächst einzeln bevor Sie den Hund über
den ganzen Parcours schicken. So wird der Hund allmählich mit jedem
Hindernis vertraut und lernt besser und intensiver, wie er es überwinden
kann, ohne davor zu erschrecken.
=> Laufen Sie den Parcours erst einmal mit Ihrem angeleinten Hund ab.
So können Sie ihn anfangs besser lenken und vermeiden, dass er Reißaus
nimmt.
=> Leichte Hindernisse, wie z.B. den Tunnel, kann man bereits im
Welpenalter trainieren. Welpen sind oft neugierig und verlieren
schneller die Angst vor den Hindernissen als erwachsene Hunde. So
können Sie Ihren Hund schon früh an einzelne Hindernisse gewöhnen.
Häufig gestellte Fragen:
Frage 1: Ab wann kann mein junger Hund beim Agility über
Hindernisse springen?
Antwort:
Sie sollten Ihren Hund erst springen lassen, wenn er vollständig
ausgewachsen ist. Dann sind die Knochen und Gelenke nicht mehr so
empfindlich, wie bei Hunden im Wachstum. Auch sollte die Muskulatur
gut ausgebildet sein. Fragen Sie im Zweifelsfall hierzu am besten Ihren
Tierarzt.
Frage 2: Kann ich Agility auch zu Hause im Garten mit meinem
Hund trainieren?
Antwort:
Selbstverständlich. Sie können sich selber Hindernisse bauen oder
welche aus dem Tiergeschäft kaufen.
Da es bei vielen Hindernissen einiges zu berücksichtigen gibt, sollten Sie
sich zuvor gut mit der Ausführung der einzelnen Übungen vertraut
machen und sich zusätzliche Anleitung und Rat einholen.
Frage 3: Manchmal schaltet mein Hund beim Agility richtig auf
Stur und weigert sich über die Hürden zu springen oder durch
den Tunnel zu laufen, obwohl es oft sehr gut klappt. Was kann
ich dagegen tun?
Antwort:
Zuerst einmal muss natürlich ausgeschlossen werden, dass der Hund die
Hürden nicht nimmt, weil er irgendwo Schmerzen hat.
Oft schalten Hunde, die eigentlich Freude am Sport haben deswegen
plötzlich auf Stur, weil Sie sich nicht mehr konzentrieren können. Daher
sollte man das Training beenden, wenn die Runde am besten geklappt
hat und nicht erst dann, wenn der Hund erschöpft ist. Hat er sich
tagsüber vielleicht so sehr verausgabt, dass er jetzt absolut keine Energie
und Lust zum Training mehr hat? Dann gönnen Sie ihm vor dem
nächsten Training erst einmal genügend Ruhe.
Sturheit kann auch auf einen schlechten Tag ihres Hundes zurückgeführt
werden. Vielleicht hatten ja auch Sie einen schlechten Tag gehabt und
kommen gestresst zum Training? Das kann sich auf Ihren Hund
übertragen.
Motivieren Sie sich zum Training. Seien Sie begeistert und entspannt.
Ihre Freude wird auf Ihren Hund überspringen. Motivieren Sie ihn auch
mit Worten und Leckerlis.
3. Kapitel
Dog Dancing
3.1 Dog Dancing: Den Rhythmus im Blut haben
Auch das Dog Dancing ist eine Form der Beschäftigung für und mit dem
Hund, die anfangs nur belächelt wurde. Sie gehört zu den besonders
jungen Hundesportarten und entwickelte sich ab 1980 immer weiter.
Damals merkten die Hundeführer, die mit ihren Hunden Obedience
betrieben, dass sie die Elemente aus dieser Sportart mit Musik zusätzlich
untermauern konnten. Während die Musik lief, verhielten sich sowohl
Hunde, wie auch Hundeführer lockerer und der so genannte Freestyle
entstand.
Trotzdem dauerte es neun weitere Jahre, bis Dawn Jecs, eine
Amerikanerin mit eigener Hundeschule in Zusammenarbeit mit einer
Choreographin die ersten Tanzschritte für Hund und Halter entwickelte.
Im gleichen Jahr kam es zur ersten öffentlichen Aufführung des
Hundetanzes und 1990 wurde es auf der weltweit größten Hundeschau,
der Crufts Dog Show in England vorgestellt. Seither hat sich Dog Dancing
einen Namen gemacht, lange wurde es nur als Showeinlage in den
Pausen von Hundeausstellungen dargestellt, doch mittlerweile gibt es
auch hier richtige Turniere und Wettbewerbe. Die allermeisten Dog
Dancing Teams betreiben diesen Sport aber nach wie vor eher zum Spaß
und um vielleicht der Familie oder den Freunden einmal eine
atemberaubende Show zu zeigen.
3.2 Voraussetzungen für Dog Dancing
Nun stellt sich natürlich die Frage, welche Voraussetzungen man
mitbringen muss, um Dog Dancing erfolgreich zu betreiben. Und hier ist
eine extrem gute Nachricht zu erwarten: Es gibt keine Voraussetzungen.
Dog Dancing besteht aus vielen verschiedenen Bewegungen, Drehungen
und Sprüngen des Hundes, die in absoluter Harmonie mit seinem
Hundeführer ausgeführt werden sollen. Dabei sollte der Hund stets
freudig mitarbeiten. Drill und Strafen, Zwang und Schreien das hat beim
Dog Dancing nichts zu suchen. Es kommt auf die absolute Harmonie von
Hund und Hundehalter in der Bewegung an und damit ist auch schon die
einzige Voraussetzung für diesen Sport gegeben: Die Bindung zwischen
Mensch und Hund muss stimmen.
Ebenso wenig, wie es schwierige Hürden für den Beginn des Dog
Dancings gibt, gibt es bestimmte Rassen, die diesen Sport ausführen
können. In jedem Hund, egal welcher Größe, welcher Rasse, welchen
Alters steckt ein echter Tanzbär, sofern die Beziehung zu seinem
Menschen stimmt. Selbst ältere Hunde oder Hunde, die gesundheitlich
beeinträchtigt sind, können bei gezielter Auswahl der Übungen noch Dog
Dancing betreiben.
3.3 Wichtige Elemente im Dog Dancing
Praxistipps:
Natürlich gibt es auch einige grundlegende Elemente, die im Dog
Dancing enthalten sein sollten. Da die meisten Mensch-Hund-Teams
Dog Dancing jedoch als sinnvolle, fröhliche Freizeitbeschäftigung
ansehen, gibt es keine Muss-Elemente, sondern können diese individuell
zusammen gestellt werden. Die wichtigsten und am häufigsten
eingesetzten Elemente sind:
Sprung über das Bein des Menschen
Sprung durch die Arme des Menschen
Drehungen des Hundes um die eigene Achse
Umlaufen des Hundeführers durch den Hund
Slalom laufen durch die Beine des Hundeführers
Achten laufen durch die Beine des Hundeführers
Fußarbeit
Sichtkontakt zwischen Hund und Hundeführer
Drehungen um Gegenstände (z. B. einen Schirm)
Rückwärts laufen des Hundes - zum Hundeführer hin noch
beeindruckender vom Hundeführer weg
Distanzarbeit
Rückwärts einparken
Sprünge über den Rücken des Menschen oder in dessen Arme
Natürlich ist diese Auflistung keinesfalls vollständig, was einfach daran
liegt, dass Dog Dancing ein sehr individueller Hundesport ist, der auf
jedes Mensch-Hund-Team abgestimmt werden kann und sollte.
Außerdem müssen diese Bewegungen stets im korrekten Takt der Musik
ausgeführt werden und absolut harmonisch miteinander dargestellt
werden. Ein Beispiel dafür wäre der Hundehalter, der rückwärts läuft
und der Hund, der ebenfalls rückwärts läuft und sich dabei von seinem
Menschen entfernt, wie es in vielen Videos im Web schon erkennbar ist.
3.4 Wie wird Dog Dancing erlernt?
Dog Dancing vereint zahlreiche verschiedene Erziehungselemente
miteinander. So wird das Clickertraining oft als Grundlage genutzt, um
dem Hund einzelne Übungen beizubringen, die anschließend verfeinert
werden. Auch das freie Formen der Übungen ist denkbar und sinnvoll.
Im Grunde genommen werden für das Dog Dancing zunächst einzelne
Tricks erlernt, wie Schäm dich , Gib Pfötchen oder auch der Spanische
Schritt , der im Dog Dancing gerne eingesetzt wird. Aus diesen einzelnen
Tricks, kombiniert mit Grundgehorsamsübungen, wie dem Bei-Fuß-
Laufen entsteht letzten Endes eine Tanzkür, die es in sich hat.
Eine Acht durch die Beine:
Stellen Sie sich breitbeinig hin und locken den Hund mit den Leckerlis
durch ihre Beine. Er soll um die Beine herum eine Acht laufen.
Beherrscht der Hund bereits das Folgen an der Futterhand oder an einem
Target-Stab, kann er auch damit durch die Beine hindurch gegeführt
werden.
Als Kommando für diese Übung können Sie sich ein Handzeichen
ausdenken, z.B. indem Sie eine Handbewegung um Ihre Beine herum
machen oder Sie denken sich ein Sprachkommando aus.
Slalom um die Beine:
Läuft der Hund bereits perfekt durch Ihre Beine eine Acht, können Sie
die Übung erweitern, indem Sie nun selber mit großen weiten Schritten
vorwärts laufen. Führen Sie dabei den Hund mit Leckerlis Slalom um
Ihre Beine.
Zwischen den Beinen Sitz machen:
Stellen Sie sich breitbeinig hin und locken Sie Ihren Hund von hinten
durch die Beine. Ist er zwischen Ihren Beinen, stoppen Sie ihn und geben
Sie das Sitzkommando. Wiederholen Sie die Übung ein paar Mal. Bei
dem nächsten Mal sollten Sie dann nicht mehr das Kommando Sitz
nennen. Klickern Sie den Hund nun, wenn er von alleine zwischen Ihren
Beinen Sitz macht. Klappt das gut, dann führen Sie für diese Übung ein
extra Kommando ein wie z.B. Mitte oder englisch: central . Diese Übung
ist nicht nur für Trickdogging und Dogdancing nützlich, sondern auch
um einen großen Hund im Freilauf besser unter Kontrolle zu halten. Ist
Ihr Hund zum Beispiel draußen nicht angeleint und es nähert sich von
weitem sein Erzfeind, geben Sie ihm das Kommando Mitte und er wird er
sich von alleine zwischen Ihre Beine setzen. Sie können ihn nun besser
halten, als wenn er neben ihnen sitzt.
Erweiterung der Übung: Bewegen Sie sich breitbeinig nach vorne.
Während Sie so laufen, läuft Ihr Hund zwischen Ihren Beinen mit.
Halten Sie ihm dazu ein Leckerli vor die Nase.
Schäm-Übung
Legen Sie ein dickes weiches Haargummi um den Fang Ihres Hundes.
(Das Haargummi sollte locker sitzen und auf keinen Fall einschnüren.)
Wenn der Hund seine Pfote auf seine Schnauze legt um das Haargummi
abzustreifen wird er geklickert und bekommt sein Leckerli.
Der Hund dreht sich um seine eigene Achse
Der Hund wird Mittels Leckerlis oder dem Target-Stab so geführt, dass er
sich um seine eigene Achse dreht. Nach der Drehung wird er geklickert.
Die Führung mit der Futterhand oder Targetstab wird von Mal zu Mal
immer diskreter, so dass Sie schließlich nur eine einfache drehende
Handbewegung machen müssen, damit der Hund sich dreht.
Das Klickern und das Leckerli sollten natürlich nicht vergessen werden.
Toter Hund
Ziel ist es bei dieser Übung, das der Hund sich auf Kommando auf seinen
Rücken legt und so liegen bleibt. Da er dann wie erschossen aussieht
heißt die Übung Toter Hund.
Bringen Sie Ihn zuerst ins Platz-Kommando. Halten Sie ihm seitlich zum
Kopf ein Leckerli hin. Führen Sie dabei das Leckerli so, dass der Hund
anfängt sich zu drehen. Sobald er auf dem Rücken liegt, wird er
geklickert. Ein beliebtes Kommando-Wort für diese Übung ist Peng! Als
Handzeichen wird mit Zeigefinger und Daumen ein Pistolenschuss
imitiert. Wem das zu makaber ist, kann sich natürlich auch andere
Kommandowörter und Zeichen ausdenken, wie zum Beispiel: Schlaf! ,
Rücken! oder so ähnlich.
Drehung bzw. Rolle auf dem Boden
Diese Übung wird dem Hund so ähnlich beigebracht wie Toter Hund, nur
dass der Hund erst geklickert wird, wenn er sich einmal ganz auf dem
Boden herum gerollt hat.
Bringen Sie ihn wieder ins Platz und führen das Leckerli so um seinen
Kopf herum, dass er sich seitlich umdrehen muss um dort
heranzukommen.
Begreift er anfangs noch nicht worum es Ihnen geht, dann sollten Sie bei
der Übung schrittweise vorgehen, indem erst einmal jede, auch die
kleinste, seitliche Bewegung und jede Wendung des Hundes geklickert
wird. Hinterher sollte nur noch geklickert werden, wenn der Hund sich
einmal gerollt hat.
Fortgeschrittenen Hunden kann man so sogar mehrere Rollen
hintereinander beibringen.
Sprung über das Bein
Setzten Sie sich bequem zu Ihrem Hund auf den Boden. Strecken Sie Ihre
Beine aus und führen Sie Ihren Hund mit Leckerlis darüber. Dann gehen
Sie langsam in die Hocke. Ihr Bein bleibt ausgestreckt. So erhöhen Sie
die Hürde. Motivieren Sie Ihren Hund mit Leckerlis oder Spielzeug über
Ihr Bein zu springen.
Geklickert wird natürlich nur, wenn der Hund drüber springt und nicht
wenn er darunter her krabbelt.
Unterm Bein herlaufen
Natürlich können Sie die vorherige Übung auch so gestalten, dass Ihr
Hund unter dem Bein hindurch läuft. Sie brauchen ihn dafür nur zu
klickern, wenn er es macht.
Sprung durch die Arme
Bilden Sie mit Ihren Armen einen geschlossenen Kreis, durch den der
Hund springen kann.
Halten Sie diesen erst einmal tief und locken den Hund hindurch. Hier
empfiehlt es sich die Übung mit einem weiteren Zweibeiner
durchzuführen, der den Hund mit einem Leckerli oder Spielzeug durch
die Arme lockt. Läuft der Hund hindurch wird er geklickert. Ihre als Kreis
geschlossene Arme gehen nun immer weiter höher, so dass der Hund
hindurch springen muss. Geklickert wird nur, wenn er auch wirklich
hindurch springt.
Einfacher ist die Übung für den Hund, wenn er bereits gelernt hat durch
einen Reifen zu springen. Siehe Agility-Übungen .
Kapitel 3 auf einen Blick
=> Beim Dog Dancing sollten sowohl Sie als auch Ihr Hund entspannt
und motiviert sein. So arbeiten Sie stets freudig und harmonisch
miteinander.
=> Trainieren Sie zuallererst die einzelnen Facetten des Tanzes in
Einzelübungen. So lernt der Hund die Tanzschritte korrekt auszuführen.
Das gibt Ihnen und Ihrem Hund die nötige Selbstsicherheit.
=> Suchen Sie eine passende Musik zu Ihren Übungen aus. So macht das
Training noch mehr Spaß.
=> Denken Sie sich eine bestimmte Abfolge der einzelnen Übungen aus,
die zu der Musik passen. So entsteht eine Choreographie.
=> Üben Sie die genaue Schrittfolge (Choreographie) immer und immer
wieder. So prägt sie sich bei Ihnen und beim Hund gut ein und sie
können diese einem Publikum vorführen.
Häufig gestellte Fragen:
Frage 1: Wo kann ich Dog Dancing lernen?
Antwort:
Einige Hundeschulen bieten ganz gezielt Dog Dancing an, andere
lediglich Trick Training. Trifft nur letzteres zu, dann lernen Sie doch
einfach mit Ihrem Hund einige Tricks und stellen sich dann selber eine
Choreographie mit Musik zusammen.
Aber es geht auch ganz ohne Hundeschule. Seien Sie kreativ und üben
Sie mit Ihrem Hund einige Kunststücke ein. Die Tipps und Tricks aus
dieser Ratgeberreihe werden Ihnen sicherlich dabei helfen.
Frage 2: Wie lange sollte eine Übungseinheit beim Dog Dancing
dauern?
Antwort:
Das hängt natürlich davon ab, wie lange sich der Hund konzentrieren
kann und wie viele Übungen er bereits beherrscht.
Auch wenn für uns Menschen einige Übungen sehr einfach zu seien
scheinen, erfordern sie für den Hund höchste Konzentration.
Sehr aufnahmebereite Hunde schaffen vielleicht 45 Minuten.
Fängt man erst neu mit dem Training an, würde ich die ersten Einheiten
auf 10-20 Minuten ansetzten. Wichtig ist aber, dass Sie lernen Ihren
Hund einzuschätzen. Sie sollten merken, wenn er sich nicht mehr
aufmerksam ist und die Lust verliert.
Denken Sie daran: das Training sollte Ihnen und dem Hund Spaß
machen.
4. Kapitel
Apportieren, Rennen, Zerr- und Suchspiele
4.1 Verschiedene Hundespiele für drinnen & draußen
Natürlich sollte die Beschäftigung für und mit dem Hund nicht immer
nur auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet sein, sondern vielmehr ist es
wichtig, dass auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Dafür eignen sich viele
Spiele, die mit dem Hund gespielt werden können und letzten Endes
auch die Bindung des Hundes zu seinem Menschen verstärken.
Insbesondere, wenn es seit Tagen nur regnet, macht es weder Hund,
noch Herrchen Spaß, einen langen Spaziergang zu unternehmen.
Dennoch will der Hund natürlich gefordert und beschäftigt werden.
Dafür eignen sich dann viele interessante Spiele für den Innenbereich,
die dem Menschen oftmals so einiges an Kreativität abverlangen, vielfach
aber für den Hund eine echte Herausforderung darstellen. Unterscheiden
kann man diese Hundespiele in einige wichtige Kategorien:
1. Suchspiele
2. Rennspiele
3. Apportierspiele
4. Zerrspiele
4.2 Apportieren: Das klassische Spiel für & mit dem
Hund
Das Apportieren ist wohl eines der bekanntesten Hundespiele überhaupt.
Die meisten Hunde lieben das Apportieren, wurden teils sogar eigens
dafür gezüchtet. Mit einem solchen Hund ist es nicht schwer,
Apportierspiele aufzubauen. Es gibt aber auch einige Hunde, die erst
einmal nicht so recht verstehen, was Herrchen und Frauchen jetzt
eigentlich von ihnen wollen. Für sie ist es wichtig, dass man ihnen das
Apportieren zunächst beibringt. Hierfür eignet sich eine Futtertasche, die
mit tollen Leckerlies gefüllt ist.
Der Hund apportiert ein Spielzeug
Diese wirft Mensch nun weg. Eigentlich wird jetzt jeder Hund auf die
Futtertasche zustürmen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die
Futtertasche zum Menschen zurückgebracht und diesem überreicht
werden muss. Zunächst kann der Hund dafür auch im Haus an die Leine
genommen werden. Ist er bei der Futtertasche angekommen und hat sie
aufgenommen, wird er von seinem Menschen gerufen. Kommt er nicht
freiwillig, kann man ihn an der Leine sanft zu sich ziehen. Wer ohne
Leine übt, läuft übrigens Gefahr, dass der Hund mit seiner Beute von
dannen zieht und die Futtertasche genüsslich in Fetzen reißt.
Sobald der Hund bei seinem Menschen angekommen ist, wird die
Futtertasche geöffnet und er darf sich daraus bedienen. So lernt der
Hund, dass es sich lohnt, die Tasche zum Menschen zu bringen. Sobald
diese Übung gut sitzt, kann auch die Leine als Hilfsmittel abgebaut
werden. Im Laufe der Zeit wird die Futtertasche durch ein Spielzeug
ersetzt und der Hund bekommt für das Bringen stets ein Leckerchen.
Das Apportieren eines Futterbeutels
Vorsicht ist beim Aus-Kommando geboten. Viele Vertreter der alten
Hundeerziehungsmethoden bestehen darauf, dass der Hund jedes
apportierte Spielzeug und jeden anderen Gegenstand nicht einfach auf
den Boden fallen lässt, sondern seinem Hundeführer direkt in die Hand
gibt. Das kann sich jedoch als nachteilig erweisen, wenn der Hund
einmal eine tote Ratte findet und diese seinem Menschen ebenfalls in die
Hand geben will. Solche Dinge sollten beim Aufbau der Übung unbedingt
vorher bedacht werden.
4.3 Rennspiele: Für bewegungsfreudige Hunde
Rennspiele sind natürlich ebenfalls sehr beliebt. Sie können sowohl
drinnen, als auch draußen gespielt werden und stehen in engem
Zusammenhang mit Jagdspielen. Häufig werden hier Reizangeln
verwendet, die man dem Hund unmittelbar vor die Nase hält. Durch
gezielte, ruckhafte und schnelle Bewegungen wird der Jagdinstinkt des
Hundes angesprochen und er wird nun alles versuchen, um die heiß
ersehnte Beute endlich erreichen zu können. Hier kann der Hund binnen
weniger Minuten richtig ausgepowert werden.
Bei sehr agilen Hunden empfiehlt sich ein solches Spiel unmittelbar vor
dem Spaziergang, um so die überschüssige Energie abzubauen und
anschließend einen angenehmen Spaziergang erleben zu können.
Allerdings sollten auch solche jagdlich angehauchten Hundespiele nicht
unbedacht ausgeführt werden. Gerade, wer einen Jagdhund hat, der
bisher noch keinen übermäßigen Jagdtrieb zeigt, läuft sonst Gefahr, dass
dieser geweckt wird. Ein Ableinen des Hundes ist dann so gut wie gar
nicht mehr möglich, würde er doch das erste Kaninchen, das ihm über
den Weg läuft oder auch Nachbars Katze sonst sofort jagen.
Rennspiele machen einigen Hunden auch im Schnee Spaß.
4.4 Zerrspiele: Terrier werden überglücklich sein
Auch die Zerrspiele gehören zu den beliebtesten Hundespielen
überhaupt. Insbesondere die wendigen und frechen kleinen Terrier
können sich für dieses Spiel begeistern. Im Handel gibt es unzählige
Zerrspielzeuge, wie Stricke in Form eines Knochens oder ähnlichem.
Aber auch einfache, selbst gebastelte Zerrspielzeuge können dem Terrier,
aber genauso vielen anderen Hunden, ein wahres Leuchten in die Augen
zaubern. Ein alter Strumpf, der verknotet wurde, eignet sich dabei ebenso
gut, wie ein ausrangiertes Handtuch oder das alte T-Shirt, das nicht
einmal mehr für die Kleiderspende geeignet erscheint.
Terrier muss man nicht weiter animieren, sie werden jedes dargebotene
Spielzeug sofort in die Schnauze nehmen und verteidigen. Wenn bei
einem solchen Zerrspiel dann ein leichtes Knurren zustande kommt, ist
das, vorausgesetzt die Beziehung zwischen Hund und Mensch stimmt,
nicht weiter tragisch. Das ist einfach ein spielerisches Knurren, das
keinesfalls als bösartig zu werten ist. Andere Hunde muss man dagegen
erst animieren, aber auch sie begreifen schnell den Sinn des Zerrspiels
und werden zügig Freude daran entwickeln. Mit dem gezielten
Kommando Zieh lassen sich übrigens auch Tricks einstudieren, wie das
Ausziehen der Socken oder das Ziehen eines kleinen Einkaufswagens
oder eines Holztieres.
Bei den Zerrspielen muss jedoch ebenfalls beachtet werden, dass der
Mensch das Spiel jederzeit beenden kann. Ein kurzes Aus muss reichen,
damit der Hund das Spielzeug los lässt. Ist das nicht der Fall, sollte das
explizit geübt werden, um seine eigene Stellung im Rudel unter Beweis
zu stellen und den Hund nicht an Dingen zerren zu lassen, an denen dies
nicht gewünscht ist.
4.5 Suchspiele für jeden Hund
Hunde sind Nasentiere und Nasenarbeit macht ihnen entsprechend viel
Spaß. Ein großer Vorteil bei Suchspielen: Sie fordern dem Hund einiges
ab und ein paar Minuten intensives Suchen und Schnüffeln strengen so
stark an, wie eine Stunde Spazierengehen. Damit kann der Hund also
wirklich ausgepowert werden.
Fährtensuchen kann man sowohl im Garten, als auch im Freilauf üben.
Praxistipps:
Allerdings müssen die meisten Hunde das Suchen auch erst einmal auf
Kommando lernen. Dafür kann wieder der Futterbeutel zum Einsatz
kommen. Der Hund sollte bereits das Kommando Bleib beherrschen und
regungslos an der Stelle sitzen oder liegen bleiben, an der man ihn
abgesetzt oder abgelegt hat. Danach entfernt sich der Mensch mit der
Futtertasche und versteckt diese vor den Augen des Hundes. Wichtig ist
es, am Anfang sehr einfache Verstecke zu wählen, die Futtertasche also
nur gut sichtbar abzulegen. Anschließend kehrt Herrchen zum Hund
zurück und schickt ihn mit dem Kommando Such oder jedem anderen
Kommando auf die Suche nach der Futtertasche. Idealerweise bringt der
Hund die Tasche seinem Herrn, wie beim Apportierspiel, und erhält dann
die Belohnung.
Natürlich dürfen die Verstecke mit der Zeit immer schwieriger werden.
Auf dem Spaziergang kann die Futtertasche in einen Busch gehängt
werden, so dass der Hund nicht nur auf dem Boden suchen muss. Oder
es werden einzelne Leckerlies unter einem Laubhaufen versteckt. Selbst
in der Wohnung sind Suchspiele durchaus denkbar und äußerst beliebt.
Hier können Leckerlies in den Ecken, hinter der Couch, sofern der Hund
dorthin kommt, in den Schränken, sofern er daran darf, oder unter dem
Teppich versteckt werden.
Schön ist es, wenn ein Leckerchen in einer Schublade versteckt wird. Der
Hund muss dann
1. das Versteck mit der Nase erschnüffeln,
2. das Versteck anzeigen und / oder
3. die Schublade öffnen, um an das Leckerchen zu gelangen.
Natürlich sollten ausschließlich Verstecke gewählt werden, an die der
Hund auch heran darf. Wenn der Hund keine Schubladen öffnen soll,
dann sollte auch das Leckerchen nicht in einer solchen versteckt werden.
4.6 Suchspiele mit selbst gebauten Verstecken
Natürlich lassen sich auch viele Verstecke selbst zusammenstellen. So
kann ein ausgedienter Strumpf mit Leckerchen gefüllt und zugeknotet
werden. Dieser wird dann versteckt. Anschließend muss der Hund den
Strumpf finden und diesen auch noch öffnen oder zumindest ein Loch
hinein knabbern, damit er an das begehrte Leckerchen kommt.
Fährtensuche im Schnee
Ebenfalls können Leckerchen in eine ausgediente Plastikflasche gefüllt
werden. Diese wird zugeschraubt und anschließend mit Löchern
versehen. Der Hund muss nun nicht nur die Flasche finden, sondern hat
auch noch kräftig damit zu tun, die Leckerchen durch die Löcher aus der
Flasche herauszubekommen. So beschäftigt man seinen Hund
abwechslungsreich und lange. Auch alte Eierkartons oder
Pralinenpackungen können, sofern sie nicht scharfkantig oder
anderweitig gefährlich sind, als Verstecke dienen. Selbst die leeren
Toilettenpapier- oder Küchenrollen lassen sich als Versteck nutzen.
Wichtig bei allen Suchspielen ist, dass Leckerchen oder natürlich auch
Spielzeuge verwendet werden, die stark riechen. Außerdem sollte man
sich immer merken, wo die Leckerchen versteckt wurden, sonst kann es
vorkommen, dass der Hund eines der Leckerchen nicht findet und sich
im Laufe der Zeit ein unangenehmer Duft im Hause verbreitet. Ein
Versteck an für den Hund gefährlichen Stellen sollte zudem vermieden
werden.
Kapitel 4 auf einen Blick
=> Die Beschäftigung Ihres Hundes sollte nicht immer nur zielgerichtet
oder zweckmäßig sein. Auch der Spaß sollte nicht zu kurz kommen. Je
mehr Spaß es dem Hund und Ihnen macht, umso mehr werden auch Sie
sich für ihre gemeinsame Beschäftigung interessieren.
=> Denken Sie sich interessante Spiele für den Innenbereich aus. So
können Sie Ihren Hund auch bei Regentagen gut beschäftigen.
=>Leinen Sie Ihren Hund beim Apportieren anfangs an. So verhindern
Sie, dass der Hund mit der Beute wegrennt.
=> Machen Sie mit Ihrem aktiven Hund vor dem Spaziergang ein
Rennspiel. So baut er überschüssige Energie ab und Sie können
anschließend einen angenehmen Spaziergang erleben, ohne dass Ihr
Hund an der Leine zieht.
=> Bedenken Sie bei Ballspielen, dass diese den Jagdtrieb fördern. Ist Ihr
Hund ohnehin schon ein starker Jäger, würde Ballspielen dieses
Verhalten noch fördern.
=>Bei Zerrspielen sollten Sie darauf achten, dass Sie das Spiel jederzeit
beenden können. Ein kurzes Aus muss reichen, damit der Hund das
Spielzeug los lässt. So behalten Sie die Kontrolle über das Spiel und
können es sofort stoppen, wenn der Hund zu übermütig wird.
=> Kinder sollten mit Hunden keine Zerrspiele machen. Schnell kann
der Hund, auch wenn nur aus Versehen, in die Hand beißen.
Häufig gestellte Fragen:
Frage 1: Ich habe Schwierigkeiten mit dem Apportieren. Mein
Hund begreift einfach nicht, dass er den Futterbeutel holen soll
wenn ich ihn werfe. Wie kann ich es ihm beibringen?
Antwort:
Es gibt tatsächlich einige Apportiermuffel. Diese müssen erst einmal
richtig motiviert werden. Zeigen Sie ihm den Futterbeutel und spielen
damit herum. Ziehen Sie die ganze Aufmerksamkeit auf den Beutel.
Geben Sie ihm einige Leckerlis daraus.
Bestätigen Sie den Hund anfangs schon, wenn er sich für den Beutel
interessiert, ihn beschnüffelt, mit der Nase anstupst oder ihn ins Maul
nimmt.
Werfen Sie den Beutel anfangs nicht zu weit weg.
5. Kapitel
5.1 Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten mit dem
Hund
Neben den großen und bekannten Sportarten, wie dem Agility und dem
Dog Dancing, sowie den verschiedensten Spielen mit dem Hund für
drinnen und draußen, darf auch die regelmäßige Beschäftigung und
geistige Forderung des Hundes nicht fehlen, wenn das Mensch-Hund-
Team zum echten Dream-Team werden will.
Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es dabei viele, wobei keine genauen
Grenzen zwischen Spielen und Beschäftigungen zu erkennen sind. Meist
sind die Übergänge eher fließend, so dass viele der oben vorgestellten
Spiele, auch in abgewandelter Form, als Beschäftigungsmöglichkeit zu
nennen sind.
So könnte der Hund statt Leckerchen zu suchen, diese genauso fangen.
Damit wird die Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit des
Vierbeiners gefordert. Aber ebenso Herrchen und Frauchen müssen
üben, denn nur wenn sie richtig werfen, kann ihr Hund auch fangen.
5.2 Tricktraining als Beschäftigungsmöglichkeit
Sehr beliebt ist das Tricktraining als Beschäftigungsmöglichkeit. Hier
stehen unzählige Tricks zur Auswahl, so dass im gesamten Hundeleben
keine Langeweile aufkommen muss. Ein paar Beispiele gefällig?
Bitteschön:
Schäm dich
Pfoten kreuzen
Pfötchen geben
Spanischer Schritt
Verbeugung
Kriechen
Rückwärts laufen
Rückwärts einparken
Gegenstände umrunden
Gegenstände festhalten
Elefant
Handstand
Geldscheine stehlen
Münzen ins Sparschwein stecken
Zeichnen
Nicken
Gib Laut
Schütteln
Bart abtrocknen (nach dem Saufen)
Türen schließen
Klingelndes Telefon bringen
Diese Liste ließe sich unendlich weiter fortführen und nahezu täglich
kommen neue Tricks hinzu. Denn kein Hund ist wie der andere und so
wird jeder Hund ganz nach seinen eigenen Vorlieben ganz individuelle
Verhaltensweisen zeigen. Durch den ebenso individuellen Menschen
werden diese Tricks nun noch weiter personalisiert, so dass das Pfötchen
geben bei jedem Hund anders aussehen kann. Später kann daraus sogar
das Winken geformt werden, sowie der Spanische Schritt.
Grundsätzlich kommt es auch beim Tricktraining vor allem auf eines an:
Nämlich den Spaß, den Hund und Mensch am gemeinsamen Lernen
haben. Außerdem sollten die Menschen nicht zu ehrgeizig sein. Wer sich
vornimmt, täglich einen neuen Trick zu erlernen, der wird nicht zum Ziel
kommen. Hunde brauchen sehr, sehr viele Wiederholungen, bis sie
verstanden haben, was der Mensch eigentlich von ihnen will. Deshalb
sollten alle zu erlernenden Tricks in winzige Einheiten gespalten werden.
Praxistipp:
Bevor wir mit dem Training besonderer Tricks anfangen, sollte der Hund
zunächst auf den Klicker oder ein sogenanntes Klickerwort konditioniert
werden. Das hat den großen Vorteil, dass der Hund punktgenau positiv
bestätigt werden kann.
Wir starten nun mit dem Target-Training
Ziel: Der Hund berührt mit seiner Nase die Spitze eines Stabes.
1. Der Hund sitzt/steht aufmerksam vor uns.
2. Wir zeigen ihm den Stab.
3. Jedes Mal wenn er die Spitze des Stabes zufällig mit seiner Nase
berührt, wird er geklickert und bekommt ein Leckerli.
4. Hat er begriffen worum es geht, wird er nur noch dann geklickert,
wenn er einige Sekunden seine Nase an den Stab hält.
5. Nun muss der Hund lernen seine Nase so lange an den Stab zu halten,
bis wir ihm freigeben bzw. das Klickergeräusch ertönt. Dazu klickern Sie
ihn erst, wenn er eine Zeit lang seine Nase an den Stab gehalten hat. Die
Dauer der Übung wird Schritt für Schritt langsam erhöht.
6. Als Nächstes soll der Hund lernen dem Stab mit seiner Nase zu folgen.
Bewegen Sie den Stab erst langsam hin und her, wenn Ihr Hund wirklich
konstant mit seiner Nase eine längere Zeit am Stab klebt .
Target-Übung: Pfötchen auf Target-Platte
1. Die Targetplatte wir vor den aufmerksamen Hund gelegt.
2. Mit Leckerlis wird er auf die Platte aufmerksam gemacht.
3. Er soll jetzt durch Ausprobieren herausfinden, wofür er das Leckerli
bekommt.
4. Stellt er zufällig eine Pfote auf das Target wird er jedes Mal geklickert
und bekommt das Leckerli.
Sie können nun die Übung in zwei Varianten aufteilen:
Touch : Bei dem Kommando Touch soll der Hund jetzt das Target kurz
mit seiner Pfote berühren und diese dann wieder wegziehen. Dafür wird
er geklickert.
Bei einer anderen Übung soll der Hund seine Pfote beharrlich auf dem
Target stehen lassen, bis wir das Kommando auflösen. Das wird dem
Hund vom Grundprinzip genauso beigebracht wie das Target-Kommando
am Stab.
Pfötchen geben:
Für das zufällige Pfötchen geben wird der Hund geklickert.
Wenn Sie sich sicher sind, dass der Hund Pfötchen geben wird, führen
Sie folgendes Kommando ein: jedes Mal wenn das Pfötchen hoch geht
sagen Sie: Pfötchen!
Bei richtiger Ausführung der Übung wird der Hund wieder geklickert.
Schublade öffnen
Beim Trickdogging ist das Schublade öffnen eine sehr beliebte Übung.
Bringen Sie ihrem Hund zuallererst Schritt für Schritt bei, an einer
Schlaufe zu ziehen.
1. Schritt: Dem aufmerksamen Hund die Schlaufe zeigen.
2. Schritt: Interessiert er sich dafür, wird geklickert.
3. Schritt: Der Hund wird dafür geklickert, dass er die Schlaufe richtig
ins Maul nimmt.
4. Schritt: Der Hund wird motiviert, die Schlaufe aus der Hand des
Menschen zu ziehen. Zieht er sie zufällig heraus, wird er geklickert.
5. Schritt: Üben Sie mit Ihrem Hund, dass er auf Kommando an der
Schlaufe zieht.
6. Schritt: Beherrscht der Hund das Ziehen an der Schlaufe, wird diese
an einer Schublade befestigt. Zieht der Hund auf Kommando hin an der
Schlaufe und öffnet sich die Schublade, wird er geklickert.
Deckel öffnen
Ziel der Übung: Der Hund stupst auf Kommando mit seiner Nase einen
locker aufliegenden Deckel von einem Eimer oder einer Kiste.
1. Legen Sie den Deckel auf den Boden und legen Sie ein Leckerli
darunter. Platzieren Sie es so, dass es halb rausguckt und der Hund es
sieht.
2. Machen Sie Ihren Hund auf das Leckerli aufmerksam. Er muss nun
den Deckel wegstupsen um daran zu kommen.
3. Verstecken Sie das Leckerli komplett unter dem Deckel, so dass er
diesen komplett wegstupsen muss. (Je Kegelförmiger der Deckel anfangs
ist umso leichter fällt es dem Hund am Anfang.)
4. Legen Sie ein Leckerli in eine Schachtel oder einen Eimer und legen
Sie den Deckel locker darauf. (Er sollte so daraufgelegt werden, dass der
Hund auch die Möglichkeit hat, ihn von unten her wegzustupsen.) Der
Hund soll nun selber ausprobieren, wie er am besten an das Leckerli
kommt.
5. Stupst er von unten den Deckel weg, wird er geklickert.
6. Als Belohnung darf er sich natürlich das Leckerli aus der Schachtel
nehmen.
Der "Kuckuck"
Für den Kuckuck, auch bekannt als Boomer, bei dem der Hund unter
dem Arm des Menschen hervorschaut, während seine Pfoten darauf
liegen, gilt zum Beispiel folgender Übungsaufbau:
1. Ansehen des Armes belohnen
2. Anstupsen des Armes belohnen
3. Pfoten auf den Arm legen belohnen
4. Kopf leicht nach unten neigen belohnen
5. Finalen Trick ausbauen
Jeder dieser Schritte muss dabei mehrfach wiederholt werden, damit der
Hund langsam erlernt, was genau der Mensch eigentlich von ihm will. Da
können, je nach Hund, wenige Tage bis hin zu mehreren Monaten Arbeit
notwendig sein.
5.3 Disc Dogging als Beschäftigungsmöglichkeit
Eine weitere, zunehmend an Bedeutung gewinnende
Beschäftigungsmöglichkeit mit dem Hund ist das Disc Dogging oder auch
Dog Frisbee. Die platte Scheibe steht hierbei im Mittelpunkt des
Interesses. Mittlerweile gibt es sogar schon einige Wettbewerbe in
diesem Bereich, wenngleich auch hier zunächst nach wie vor der
Spaßfaktor im Vordergrund steht.
Das Disc Dogging wird häufig ebenfalls zur Musik ausgeführt, allerdings
muss die Takteinhaltung nicht ganz so präzise, wie beim Dog Dancing
sein. Ansonsten ähneln sich die beiden Sportarten jedoch durchaus: So
werden für eine ansprechende Disc Dogging Show ebenfalls zahlreiche
Trickelemente mit eingebaut. Zum Beispiel kann die Scheibe geworfen
werden, der Hund muss sie fangen, nachdem er über den Rücken seines
Menschen gesprungen ist. Oder er muss im Sprung eine Drehung
vollführen oder über das Bein des Menschen springen oder, oder, oder.
Da es auch beim Disc Dogging eine Freestyle Variante gibt, sind den
Möglichkeiten, die bei dieser Beschäftigung mit dem Hund geboten
werden, nahezu unendlich groß. Auch was die Utensilien angeht, ist
dieser Sport sehr interessant. Etwa zehn bis 15 Discs, also Frisbee-
Scheiben, werden für eine gute Choreographie benötigt. Ziel ist es, dass
der Hund die Scheiben im Flug fängt und währenddessen Showelemente
zeigt. Nicht notwendig ist es dagegen, dass er die Scheiben seinem
Menschen, wie beim klassischen Apportieren, wieder zurück bringt.
Obwohl eine gut gemachte Disc Dogging Show kinderleicht aussieht und
nicht nur den Zuschauern viel Freude bereitet, steckt jede Menge Arbeit
dahinter. Es geht nicht nur darum, dass der Hund die Scheiben fängt. In
erster Linie müssen Herrchen und Frauchen ihn dazu motivieren und
dann auch immer so werfen, dass der Hund eine Chance hat, den Frisbee
in der Luft zu fangen.
Kapitel 5 auf einen Blick
=> Seien Sie beim Beibringen von Tricks nicht zu ehrgeizig, sondern
trainieren Sie geduldig mit Ihrem Hund. So bewahren Sie sich vor
Frustrationen beim Training, denn Hunde brauchen sehr, sehr viele
Wiederholungen, bis sie verstanden haben, was der Mensch eigentlich
von ihnen will.
Fazit: Sport, Spiel & Spaß gibt es für jeden
Hund
In punkto Sport, Spiel & Spaß mit dem Hund hat sich in den vergangenen
Jahren so einiges getan und es wird sicher noch die eine oder andere
Beschäftigungsmöglichkeit hinzu kommen. Vom Agility über Obedience,
Dog Dancing, Tricktraining, Disc Dogging, Dog Diving über das
Fährtenlesen bis hin zum Longieren reichen die vielfältigen
Beschäftigungsmöglichkeiten mit dem vierbeinigen Gefährten. Obwohl
viele dieser Sport- und Spielarten mittlerweile schon in Wettbewerben
ausgetragen werden und man sich oder die Leistung seines Hundes mit
anderen messen kann, sollte der Erfolgsgedanke niemals im Vordergrund
stehen.
In erster Linie zählt der Spaß, den man bei den gemeinsamen Spielen,
den sportlichen Aktivitäten und den vielen anderen
Beschäftigungsmöglichkeiten hat. Damit dieser nicht verloren geht,
sollte der Hund nie zu etwas gezwungen werden. Beim Dog Diving geht
es darum, dass ein Hund ins Wasser springt und zwar möglichst weit. Es
gleicht also einem Weitsprung-Wettbewerb. Wer nun seinen absolut
wasserscheuen Hund zu diesem Sport zwingen will, der wird einen
traurigen, unmotivierten und ängstlichen Hund an seiner Seite haben.
Wer ihn spielerisch an das Element Wasser heran führt, der kann
dagegen davon ausgehen, dass der Hund vielleicht doch noch seine Scheu
davor verliert. Das Motto Mitmachen ist alles gewinnt in diesem
Zusammenhang eine völlig neue Bedeutung.
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Hundefachverlag DoggiVita
Frank Acharki
Akazienstr. 6a
42283 Wuppertal
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Informationszwecken bestimmt und ersetzen in keinem Falle eine
persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen
Hundetrainer oder Tierarzt, gerade bei gesundheitlichen Beschwerden
oder besonders auffälligen Aggressionen Ihres Hundes. Der hier erteilte
Rat und die Informationen dienen der allgemeinen und unverbindlichen
Unterstützung und Information für den Ratsuchenden. Speziell bei
Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln warnen wir
eindringlich vor einer Selbstmedikation. Halten Sie hier bitte immer
Rücksprache mit dem Tierarzt. Die in unseren Ratgebern zur Verfügung
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