Hinduismus (advaita vedanta), Islam (Sufismus) und...

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Einführung in die Hinduismus (advaita vedanta), Islam (Sufismus) und Christentum Mystikseminar 2011 - Alban Lunardon

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Einführungin die

Hinduismus (advaita vedanta), Islam (Sufismus) und Christentum

Mystikseminar 2011 - Alban Lunardon

Strahlend und unvergänglich ist die Weisheit; wer sie liebt, erblickt sie schnell, und wer sie sucht, findet sie.

Denen, die nach ihr verlangen, gibt sie sich sogleich zu erkennen. Wer sie am f üh M ht b ht k i frühen Morgen sucht, braucht keine Mühe, er findet sie vor seiner Türe sitzen.

Über sie nachzusinnen ist vollkommene Klugheit; wer ihretwegen wacht, wird schnell von Sorge frei.

Sie geht selbst umher, um die zu suchen, die ihrer würdig sind; freund-li h h i t i ih f ll W lich erscheint sie ihnen auf allen Wegen und kommt jenen entgegen, die an sie denken.

Weish 6,12-16

Hinduismus ca. 2000 v. Chr.

Jainismus ca. 600 v. Chr.

Zoroastrismus ca. 1800 v. Chr.

Judentum ca. 1500 v. Chr. JChristentumIslam ab 622 n ChrIslam ab 622 n. Chr.

Sikkhismus 1500 n. Chr.

Bahai Bahai 1848 n. Chr.

Naturreligionen, etc.

M tikMystik (der Begriff wird im deutschen Sprachraum erst im 17. Jahrhundert geprägt)

geht zurück auf das altgriechische μυστικός (mystikós), was soviel wie geheimnisvoll bedeutetb i ht i h f d i h S b t ti ή (mysterion) bezieht sich auf das griech. Substantiv μυστήριον (mysterion) –lat. mysterium (Geheimnis, wie auch Geheimlehre oder -kult) steht auch im Zusammenhang mit dem griech. Verb μυέεινg g μ(myéein), was einweihen, beginnen oder initiiert werden bedeutet.

D i h St t ύ “ (myein) h ißt i l i i h Das griech. Stammwort „μύειν“ (myein) heißt soviel wie „sich schließen, zusammen gehen“- insbesondere der Lippen und der Augen, also Schweigen und Abweisung der Neugier.

bei den Christen (Mönche, Kleriker, Laien)bei den Christen (Mönche, Kleriker, Laien)Wüstenväter (200-350 n. Chr. – Antonius, Athanasius, etc.)

Benedikt von Nursia (480-547 n. Chr.)

I i h W d ö h Irische Wandermönche (500-700 n. Chr.)

Zisterzienserorden (Bernhard von Clairvaux 1090-1153 n. Chr.)

Dominikaner (Domenicus 1170-1221 n. Chr.)( )

Franziskanerorden (Franz von Assisi 1181 -1226 n. Chr.),

usw. E itEremiten (200 n. Chr. – heute, Paulus von Theben, Nikolaus von Flüe)

bei den Muslimen (Sufis in oder außerhalb von Orden)Silsila „Kette“ der Orden bis zu Mohammed 632 n.Chr.

Derwische (Wandermönche, Eremiten)

bei den Hindus (Sanjasin, Gurus)(advaita vedanta: Shankara 788 820 n Chr )(advaita vedanta: Shankara 788-820 n. Chr.)

RückzugStille, SchweigengEinfachheitFasten EnthaltsamkeitFasten, EnthaltsamkeitAskese (griechisch ἄσκησις áskēsis) stammt vom altgriechischen V b ἀ ῖ ( k í b “) E tVerb ἀσκεῖν (askeín „üben“), EntsagungDrogenDüfte, RäuchernLust (z.B. Tantrismus)( )

„Ja oder Nein?“

Beides ist möglich! Wieso? Gibt es gefährliche Abgründe?Gibt es gefährliche Abgründe?

Wie erkenne ich auf dem Weg,

d h M i t G L h

gwas für mich stimmt?

durch Meister , Gurus, Lehrer,durch Bücher und Bilder,

durch den Alltag, etc.durch den Alltag, etc.

Ausweitung eines verzerrten Selbstbildes (Verwirrung)

E t i kl i i it ll E

Abhängigkeiten

Entwicklung eines spirituellen Egos

MissbrauchVerletzungen

Konflikte in Familieund Partnerschaft

Vergeudung von Resourcen(Geld, Zeit, Kraft, etc.) durch das

H ili G häft“)„Heilige Geschäft“)

Erkennen wie ich selbst funktioniere: im Denken, im Fühlen und im Körper!

Wer bin ich?Wer bin ich?

Gibt es während des tiefen Gibt es während des tiefen Erkennens keine Körper-reaktionen, dann ist Vorsicht geboten! Vorsicht geboten! Gefahr der Illusion!

„Die Welt entsteht im Auge des Betrachters!“„The World lies in the eye of the beholder.“ Humberto Maturana

Wahrnehmungsübungen !

„Wenn mein einziges Werkzeug ein Hammer ist,

Wahrnehmungsübungen !

g ,sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.“ Abraham Maslow

nach W.E.Hill

zum Beispiel: Gibt es etwas das „Arura“ heißt pund nicht Aurora? Wieso kenne ich es nicht?

Ja! Die Frucht des langen Lebens gibt es! Und nach was soll ich suchen?nach was soll ich suchen?

Kann man Gott Kann man Gott suchen, wenn man ihn nicht kennt?ihn nicht kennt?

B h ib G ttBeschreibung Gottes:

Bejahend:jGott ist Mann, Vater, Geliebter . ..Gott ist Sein,Gott ist EnergieGott ist Energie,Gott ist alles und nichts …

Verneinend:Gott ist weder Seele noch GeistGott ist weder Irrtum noch WahrheitGott ist weder Irrtum noch WahrheitGott ist weder Vernunft noch GefühlGott ist nicht Zweiheit, nicht Richter …

Immer versuchen bis ans Ende zu

d k !!!denken!!!

Was lernt ein Kind zuerst, sitzen oder gehen? Reihenfolge!

Ist Gott Licht, Schatten oder Dunkelheit?Ist Gott beschreibbar oder jenseits aller vorgestellter Begrifflichkeit?Entzieht sich Gott nicht jeder Wesensbestimmung, und somit jeder Erkenntnis?

Führt nicht erst das vollkommene Nichtwissen zu Gott?

Was hilft wirklich? (Siehe Worddatei mit Texten von Al Halladsch, Dschuang Dsi, Augustinus, Shankara, et. al.)

h lMystischeRealität:Das Göttliche Wer andere Verletzt, der verletzt sich

lb ! Di W l i i G d d selbst! Die Welt ist ein Ganzes und der Mensch ist nicht unabhängig davon.

DuIch

Ein Dreieck ist stabil und stützend!(Beziehung zum Göttlichen und gleichzeitig zum Ich und Du)gleichzeitig zum Ich und Du)

G h h l h d l i Ni ht T ! Ni ht Geschehen lassen, handeln im Nicht-Tun! Nicht mehr ich will, sondern es will durch mich!

Große Gelassenheit und innere Ruhe, keine falsche Selbstsicherheit

Bereitschaft zum Erkennen der Selbsttäuschung! All i i B k i F h l Bild !Alles ist in Bewegung, kein Festhalten an Bildern!

Erkennen wer handelt? Mein natürliches Ich oder Erkennen, wer handelt? Mein natürliches Ich oder meine Prägung, mein Verständnis, mein Gefühl, etc ?etc ?

i G tt f h (Li b Li ht Ei h it)eine Gotteserfahrung (Liebe, Licht, Einheit)Wie geschieht das?

o durch Aufhebung der Trennungo durch Befreiung von bindenden Kräften, g ,o durch Erwachen und Erleuchtung,

und nicht durch Transformierungo und nicht durch Transformierung,

o sondern durch ein Wiedergeboren werden nach dem S h l d E l W d “ (T d Schmelzvorgang des „Erlöst-Werdens“ (Transzendenz und Immanenz zugleich); Geistiges & Materielles sind dann nicht mehr getrennt!

DunkelheitDepressionpSchlafstörungenIrritationenIrritationenWahnvorstellungen

l dVerleumdungenÄngste gLeid, Schmerzen,Stille Liebe Weite etc Stille, Liebe, Weite, etc.

Aufstieg:Stärker als die Schwerkraft ist das Licht! Simone Weil

Al Halladsch sprach: Wer die göttliche Wahrheit (Liebe)„Wer die göttliche Wahrheit (Liebe)

mit dem Licht des Glaubens sucht, ist wie einer, der die Sonne mit ,dem Licht der Sterne sucht.

Abstieg ins Fleisch (Körperlichkeit):Ich kann kein Wort sprechen, wenn ich keine Erschütterung im wenn ich keine Erschütterung im Leib erfahre.Mechthild von Magdeburg

Der Mensch versinkt in seinen Abgrund, in den göttlichen Grund g ghinein (Das fließen zu Gott hin):

Tauler: Die stinkenden Bärenhäute müssen abgedeckt werden, bis das Gold in meiner Selbst sichtbar wird.Gold in meiner Selbst sichtbar wird.

Leben von Halbwahrheiten (atheistische Erklärungen im theistischen Leben von Halbwahrheiten (atheistische Erklärungen im theistischen Gewand):

Alles ist Gott! Alles ist Gott! Alles ist Liebe! Alles ist relativ!All i i di E f h !Alles ist eine notwendige Erfahrung!

Ein selbstgeschaffenes Ethos (Gewohnheit, Sitte)!Ein sich selbst rechtfertigendes Ego!Ein Erleuchteter darf alles!

Ist Gott nur Energie? - Nein, er zeigt sich vor allem als etwas Personifiziertes, und dahinter verbirgt sich Jenes, das darüber hinausgeht!!!hinausgeht!!!

hPantheismus:„Pantheismus“ stammt vom altgriechischen πᾶν pān „alles“ sowie θεός theós„Gott“ und bezeichnet die Auffassung, Gott ist eins mit dem Kosmos und der „ g,Natur, und damit auch mit dem Inneren des Menschen. Damit ist alles Gott und das impliziert, dass alles Gut sein muss.

Agnostizismus:„Agnostizismus“ ist eine latinisierte Form des altgriechischen ἀγνωστικισμός agnōstikismós von ἀγνοεῖν a-gnoein nicht wissen unbekannt unerkennbar agnōstikismós, von ἀγνοεῖν a gnoein „nicht wissen, unbekannt, unerkennbar. Ich kann es nicht wissen und nicht erklären, somit gibt es das nicht.

Gnostizismus: Erkenntnisweg mit spekulativ-philosophischen ElementenGnostizismus: Erkenntnisweg mit spekulativ-philosophischen Elementen

Di Ei h it i t t G Ei h it i t l i h E i k it h di E t k i i Die Einheit, ist etwas Ganzes. Einheit ist gleich Ewigkeit ohne die Erstreckung in eine Vergangenheit oder in eine Zukunft. Einheit ist raumlos und zeitlos. Alles ist unteilbar und enthält nichts Abgespaltenes.

Lat. Lat. „Individuum“ „Individuum“ = = griechgriech. . „„AtomosAtomos“ “ = = sanskritsanskrit „„AtmaAtma“ “

Der Begriff Atom“ leitet sich vom griechischen ἄτομος átomos ab was das Der Begriff „Atom leitet sich vom griechischen ἄτομος átomos ab, was „das Unzerschneidbare“ bedeutet. Atome sind die kleinste Einheit, in die sich Materie mit chemischen oder mechanischen Mitteln zerlegen lässt.

Das „Individuum“ (lateinisch) ist das Unteilbare, Einzelding). Der Ausdruck „Individuum“ wird speziell auch auf tierische Lebewesen, insbesondere Menschen angewendet, um sie als moralische Subjekte, d. h. als Träger von Rechten, Verantwortungen und Pflichten zu kennzeichnen In diesem Sinn wird statt von Verantwortungen und Pflichten zu kennzeichnen. In diesem Sinn wird statt von „Individuen“ auch von „Personen“ geredet.

„Atma“ (Atman) = Das Selbst, die ewige unzerstörbare innere Gestalt jedes Wesens.

h h l b ldKernsätze eines theistischen Weltbildes:Gott ist in allen Menschen, aber nicht alle Menschen sind in Gott.Li b i t ll b i ht ll i t Li bLiebe ist alles, aber nicht alles ist Liebe.Relativ ist vieles, aber nicht alles ist relativ (Gott ist nie relativ!).Notwendige Erfahrung ist alles, ob sie notwendig ist, ist fraglich?Notwendige Erfahrung ist alles, ob sie notwendig ist, ist fraglich?

Lernen wichtige Fragen zu stellen:Lernen wichtige Fragen zu stellen:Was ist Realität? – Realität ist nicht Vorstellung!Was ist Absolutheit? – Absolutheit ist nicht relativ!Was ist gespalten? – Zweiheit (Dualität) ist nicht Einheit!Nicht zu früh aufhören, weiter fragen, bis keine Frage mehr kommt!

Was ist Liebe? Ein Vorgang in Einheit und gleichzeitiger Akzeptanz der Individualität des anderen!

Liebe zeigt sich im Tun?Liebe dient ist Hingabe?Liebe dient, ist Hingabe?

Lieben bedeutet nicht: Bild: Elisabeth Schwendinger

Alles mit sich machen zu lassen! Jesus sagte nicht umsonst: Weiche von mir …J g

o im Christentum: Unio Mystika (Einswerdung mit Gott)

i S fi Tauhid (Einssein mit Gott bzw mit dem o im Sufismus: Tauhid (Einssein mit Gott bzw. mit dem Geliebten, ihm so nahe als möglich kommen)

o im Advaita Vedanta: Moksha (Erlösung vom Rad der Wiedergeburten) oder Samadhi (bezeichnet Zustände, unterteilt in unterschiedliche Stufen)unterschiedliche Stufen)

o im Buddhismus: Bodhi (ein Erwachen, Erleuchtung), im ddhi S iZen-Buddhismus = Satori (Klarheit)

o im Daoismus: Daoo im Daoismus: Dao

als absteigender oder aufsteigender Weg?als materiellen oder geistigen Weg?g g g

als Weg der Liebe?als Weg der Liebe?als Weg des Verstehens?

l dals Weg des Körpers?als Weg des Dienens?gals Weg des Integralen?

Weht der Wind nicht wo er will? –Braucht es eine Tradition mit zahlreichen Regeln, oder

d dsind deren Konzepte umsonst?Gibt es eine Ethik auf diesem Weg, oder ist galles richtig und nichts falsch?Genügt es die Geister zu unterscheiden, oder g ,können auch Blinde diesen Weg betreten?Handelt es sich hier um einen gefährlichen Handelt es sich hier um einen gefährlichen Weg mit Fallstricken und ist er für alle begehbar?begehbar?

Genügt es eine Sehnsucht in sich zu spüren?Bringe ich die erforderliche Ausdauer mit?gWeiche ich sofort zurück, wenn sich Ängste zeigen, oder kann ich weiter gehen?e ge , ode ka c we te ge e ?Kann ich der Liebe treu bleiben, wenn sich meine Vorstellung nicht erfüllt?meine Vorstellung nicht erfüllt?Bin ich bereit dem Leiden zu begegnen?W d h h “ b k dWerde ich mich im „Lassen“ üben können oder will ich nur „Altes“ modifizieren?

S h kt d ä h t Ab d Schwerpunkte der nächsten Abende:

Die Liebesmystik im ySufismusAdvaita vedantaund Christentumund Christentum

unter dem Motto:„Ich folge der Religion der Liebe, wohin auch immer ihre Karawane zieht, denn Liebe ist mir Religion und Glaube“ (Ibn Arabi)g

Mehr am nächsten Abend.Danke für ihre Aufmerksamkeit!Danke für ihre Aufmerksamkeit!