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UNSERE TOP-THEMEN Der „Vollendungsplan“ für Europa (S. 2 bis 4) Der neue Plan, Europa zu „vollenden“, wird die aufgelaufenen Probleme nicht lösen, sondern verstärken und neue schaffen. Warten auf die Zinswende – ist wie „Warten auf Godot“ (S. 5) Eine Rückkehr zu „normalen Zinshöhen“ wird es wohl nicht geben. Eine Zins- anhebung, sollte sie tatsächlich erfolgen, wäre rein kosmetischer Natur. Gold statt Bankeinlagen (S. 6 bis 7) Jetzt, wo es im Grunde keine Verzinsung mehr gibt, wird das Gold zur Konkur- renz von länger laufenden Termin- und Spareinlagen bei Banken. Warten auf den „Crash“ (S. 8) Solange die Zentralbanken immer mehr Geld in Umlauf bringen, bleibt der „große Crash“ auf den Aktienmärkten aus. Vorerst zumindest. Wirtschaftspolitischer Kommentar: Die Abwertung des Euro (S. 9 bis 10) Der weltweite Abwertungswettbewerb gewinnt an Fahrt. Es wäre sehr überraschend, wenn der Euro da nicht hineingerissen wird. Edelmetallmarkt-Bericht (S.11 bis 14) Die Aussichten für steigende Edelmetallpreise verbessern sich; starkes Interesse an Silbermünzen. „Weltgoldpreis“-Index* Januar 2007 bis September 2015 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. *Ermittelt aus Goldpreis (USD/oz) und handelsgewichte- tem Außenwert des US-Dollar. In der Zeitreihe wurde der September 2011 auf 1.900 indexiert (hier erreichte der US-Dollar-Preis des Goldes seinen bisherigen Höchststand von 1.900 pro Feinunze). 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 11 12 13 14 15 USD per Feinunze Gold USD per Feinunze Silber EURUSD Quelle: Bloomberg. Tageswerte. 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600 1700 1800 Jan 12 Jan 13 Jan 14 Jan 15 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 Jan 12 Jan 13 Jan 14 Jan 15 1,00 1,05 1,10 1,15 1,20 1,25 1,30 1,35 1,40 Jan 12 Jan 13 Jan 14 Jan 15 Edelmetallpreise Aktuell (Spot) 2 W 3 M 12 M I. In US-Dollar Gold 1.152,7 2,6 -1,7 -4,6 Silber 15,2 3,9 -3,5 -10,9 Platin 953,2 -3,8 -11,8 -26,8 Palladium 656,6 14,2 -2,6 -15,2 II. In Euro Gold 1.026,8 2,0 -2,4 7,3 Silber 13,5 3,1 -4,2 0,3 Platin 850,0 -4,4 -12,3 -17,6 Palladium 584,8 12,7 -3,3 -4,6 III. Goldpreis in anderen Währungen JPY 138.230,3 3,5 -3,6 4,3 CNY 7.353,9 2,8 1,1 -0,9 GBP 756,3 2,3 1,3 1,5 INR 76.344,7 1,9 2,2 2,0 RUB 76.160,6 0,2 17,4 59,1 Quelle: Bloomberg, eigene Berechungen. Veränderungen gegenüber (in Prozent): Marktreport 25. September 2015 Wirtschaft · Finanzen · Edelmetalle

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U N S E R E T O P - T H E M E N

Der „Vollendungsplan“ für Europa (S. 2 bis 4) Der neue Plan, Europa zu „vollenden“, wird die aufgelaufenen Probleme nicht lösen, sondern verstärken und neue schaffen.

Warten auf die Zinswende – ist wie „Warten auf Godot“ (S. 5) Eine Rückkehr zu „normalen Zinshöhen“ wird es wohl nicht geben. Eine Zins-anhebung, sollte sie tatsächlich erfolgen, wäre rein kosmetischer Natur.

Gold statt Bankeinlagen (S. 6 bis 7) Jetzt, wo es im Grunde keine Verzinsung mehr gibt, wird das Gold zur Konkur-renz von länger laufenden Termin- und Spareinlagen bei Banken.

Warten auf den „Crash“ (S. 8) Solange die Zentralbanken immer mehr Geld in Umlauf bringen, bleibt der „große Crash“ auf den Aktienmärkten aus. Vorerst zumindest.

Wirtschaftspolitischer Kommentar: Die Abwertung des Euro (S. 9 bis 10) Der weltweite Abwertungswettbewerb gewinnt an Fahrt. Es wäre sehr überraschend, wenn der Euro da nicht hineingerissen wird.

Edelmetallmarkt-Bericht (S.11 bis 14) Die Aussichten für steigende Edelmetallpreise verbessern sich; starkes Interesse an Silbermünzen.

„Weltgoldpreis“-Index* Januar 2007 bis September 2015

Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. *Ermittelt aus Goldpreis (USD/oz) und handelsgewichte-tem Außenwert des US-Dollar. In der Zeitreihe wurde der September 2011 auf 1.900 indexiert (hier erreichte der US-Dollar-Preis des Goldes seinen bisherigen Höchststand von 1.900 pro Feinunze).

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Edelmetallpreise

Aktuell

(Spot) 2 W 3 M 12 M

I. In US-Dollar

Gold 1.152,7 2,6 -1,7 -4,6

Silber 15,2 3,9 -3,5 -10,9

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II. In Euro

Gold 1.026,8 2,0 -2,4 7,3

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III. Goldpreis in anderen Währungen

JPY 138.230,3 3,5 -3,6 4,3

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Quelle: Bloomberg, eigene Berechungen.

Veränderungen gegenüber (in Prozent):

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2 25. September 2015

Der „Vollendungsplan“ für Europa Der Plan, Europa zu „vollenden“, wird aufgelaufene Probleme nicht lösen, sondern verstärken und neue schaffen.

In den 1970er und frühen 1980er Jahren gab es in vielen europäischen Län-dern „Integrationsmüdigkeit“. Der Ökonom Herbert Giersch (1921 – 2010) bezeichnete das als „Eurosklerose“. Sie war vor allem der schlechten Konjunk-turlage geschuldet. Der erste Ölpreisschock brachte Wirtschaftseinbruch und Arbeitslosigkeit. Der Zusammenbruch des „Systems von Bretton Woods“ sorg-te für erhebliche Währungsprobleme in Europa. Die zweite Ölpreiskrise An-fang der 1980er Jahre brachte wieder Rezession, Inflation und Arbeitslosigkeit. Die europäischen Staaten waren bemüht, ihre Probleme selbst zu lösen. Einige Länder begannen, ihre heimischen Industrien zu subventionieren, um ihre Wettbewerbsstellung zu verbessern. Markteintrittsbarrieren wurden errichtet. Unterschiedliche Länder griffen zu unterschiedlichen Maßnahmen. Deutsch-land beispielsweise setzte auf Inflationsbekämpfung, Frankreich auf inflationä-re Konjunkturpolitik. All das trug dazu bei, dass die Begeisterung nachließ, die Idee der freien Märkte für Kapital, Personen und Verkehr in Europa voranzu-treiben. Das, was sich aktuell in Europa zeigt, könnte nicht nur eine neuerliche Eurosklerose bringen, es könnte dramatischer werden.

„Rettungspolitik“ führt zu Stagnation

Die Euro-Einheitswährung hat nicht die erhofften Wachstums- und Beschäfti-gungsgewinne gebracht. Im Gegenteil. Für viele Länder bedeutet der Euro „Dauerkrise“ mit kaum mehr wachsenden oder gar schrumpfenden Einkom-men und hoher Arbeitslosigkeit. Letztere sind durch die sogenannten „Ret-tungspolitiken“ verstärkt worden. Sie haben zwar den Systemzusammenbruch abgewendet. Sie erweisen sich jedoch auch als wachstumshemmend. Bei-spielsweise werden Banken durch Kredite, die die EZB ihnen zu günstigen Zin-sen gewährt, künstlich am Leben gehalten. Die Geldhäuser verfolgen weiter-hin viele ihrer Geschäfte, die eigentlich unproduktiv sind. Die Beschäftigten machen weiter wie bisher, obwohl ihre Arbeitskraft in anderen Industriezwei-gen besser eingesetzt werden könnte. Niedrige Zinsen subventionieren auch Industrieunternehmen. Dadurch nimmt der Druck ab, Produkt- und Prozessin-novationen voranzutreiben und nach Kosten- und Effizienzsteigerungen zu streben. Im Wettbewerb erleiden die Unternehmen über kurz oder lang Nach-teile, weil sie ihre Leistungen nicht zukunftsträchtig ausrichten. Künstlich ge-senkte Zinsen blähen zudem auch die Preise der Produktionsgüter auf, verhin-dern, dass sich die Preise an die neuen Marktverhältnisse anpassen. Beispiels-weise bleiben selbst schlechte Firmen überbewertet, und es finden sich keine Investoren, die bereit sind, diese Firmen zu kaufen und sie wieder auf Erfolgs-kurs zu bringen. Werden Unternehmen derart subventioniert, sinken auch die Löhne nicht in ausreichendem Maße. Die Nachfrage nach Arbeit steigt nicht an, und die Arbeitslosigkeit bleibt hoch.

Viele weitere Beispiele ließen sich anführen. Sie alle laufen auf eine Erkenntnis hinaus: Die Euro-Rettungspolitiken, allen voran die fortgesetzte Niedrigzinspo-litik der EZB, führt zur Stagnation im Euroraum, zu wirtschaftlichem Stillstand zu wirtschaftlichem Rückfall. Wenn der notwendige Anpassungsprozess ver-hindert wird, durch den knappe Güter in die dringlichsten Verwendungen ge-lenkt werden, kommen die Wachstumskräfte zu erliegen. Doch es ist vermut-lich nicht nur die Stagnation, die bei vielen Regierten und ihren Regierenden in vielen Ländern die Begeisterung für das europäische Projekt schwinden lässt.

Wachstumstrend im Euroraum zeigt nach unten Bruttoinlandsprodukt, Jahreswachstum im Euroraum in Prozent

Quelle: Eurostat, EZB; eigene Schätzung. Das Wachstum einer Volkswirtschaft bedeu-tet, dass die produzierte Gütermenge im Zeitablauf steigt. Es hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Hierzu zählen zum Beispiel technologische Innovationen: Letz-tere erlauben es, ein bestimmtes Produkt mit weniger Zeitaufwand zu erstellen. Auch spielt die Freiheit, die Verbraucher und Pro-duzenten genießen, eine wichtige Rolle. Je höher die Teilhabe an den Gewinnen ist, die ein Unternehmer erarbeitet, desto grö-ßer ist auch der Anreiz zu investieren und dadurch produktivitätssteigernde Neuerun-gen zu schaffen. Altert und schrumpft die Bevölkerung, so wäre damit zu rechnen, dass die Produkti-onsleistung der Volkswirtschaft insgesamt abnimmt. Das Einkommen pro Kopf muss dabei jedoch nicht notwendigerweise ab-sinken, es kann auch gleichbleiben oder so-gar steigen. Ein Zuwachs der Bevölkerung kann, muss aber nicht, die Wirtschaftsleistung eines Landes erhöhen. Beispielsweise wächst in vielen afrikanischen Ländern die Bevölke-rung stark, dennoch nimmt die Wirtschafts-leistung (absolut oder pro Kopf) nicht oder nur wenig zu. Die Erklärung dafür ist: Damit eine Volkswirtschaft wachsen kann, bedarf es bestimmter Bedingungen. Hierzu zählen zum Beispiel ein funktionie-rendes Rechtssystem, freie Märkte, Qualifi-kation, Lernfähigkeit und –bereitschaft und Fleiß der Menschen usw. Die Idee, dass Zu-wanderung nach Europa automatisch zu mehr Wachstum führt – und zum Beispiel hilft, die Finanzierbarkeit des Renten- und Sozialversicherungssystems in Europa zu si-chern –, stützt sich auf keine ökonomische Gesetzmäßigkeit, sondern auf eine Hoff-nung.

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Trend

Tatsächlich

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3 25. September 2015

Der jüngste Flüchtlingszustrom nach Europa könnte die bisher größere Belas-tungsprobe für die europäische Integrationsidee werden.

Flüchtlingszustrom

Die Idee, man könne die Binnengrenzen aufheben und eine gemeinsame euro-päische Außengrenze haben, hat sich als nicht durchführbar erwiesen. Die ur-eigene staatliche Aufgabe – die Sicherung der Außengrenzen des nationalen Staatsgebietes – lässt sich so nicht erfüllen. Die Bürger in den EU-Randstaaten, die mit der Grenzsicherung betraut sind, erfahren derzeit, dass die territoriale Integrität ihres Landes von politischen Entscheidungen abhängt, die in anderen EU-Ländern getroffen werden. Hinzu kommt, dass am 22. September per Zwang eine Umverteilung der Flüchtlinge auf einzelne EU-Länder vorgenom-men wurde.1 Das dürfte kein tragbares Verfahren sein. Von den Betroffenen wird es als eine überaus weitreichende Beschneidung der nationalstaatlichen Souveränität wahrgenommen. Innerstaatliche Probleme und auch ein Verlust an Vertrauen und Solidarität zwischen EU-Ländern stellen sich ein.

Der Flüchtlingszustrom stellt das europäische Integrationsprojekt auf den Prüf-stand, das bislang ein mehr oder weniger harmonisches Zusammenrücken un-ter dem Respekt nationalstaatlicher Befindlichkeiten war. Die Europhorie ist spätestens im Zuge der Euro-Schuldenkrise verloren gegangen. Jetzt scheint sie einer Europaphobie Platz zu machen: Es gibt in vielen EU-Ländern Sorge, dass Europa letztlich nicht das bringt, was man sich durch die Mitgliedschaft erhofft hat: Dass es nicht ein Europa der Prosperität, der nationalen Vielfalt auf Au-genhöhe sein wird, sondern ein Europa, das wirtschaftlich ermattet, und in dem die Nationalstaaten ent-souveränisiert, dem Willen der Mehrheit bezie-hungsweise der großen Mitgliedsländer unterworfen werden.

Dieses Ergebnis wäre zu erwarten, wenn der „neue Plan“ unbeirrt in die Tat umgesetzt wird. Im Juni 2015 wurde der „Fünf-Präsidenten-Bericht“ vorgelegt, in dem auf die „Vollendung der Wirtschafts- und Währungsunion“ gedrängt wird.2 Ein wohlmeinender Kollektivismus wird darin angepriesen: In Europa sol-le künftig gemeinsam entschieden werden, das Recht der Nationen, eigene Entscheidungen zu treffen, solle aufgegeben werden; die Verfasser nennen das geteilte Souveränität. Denkt man diesen Plan zu Ende, dann kommt man zum Schluss, dass er auf eine europäische Zentralstaatslösung hinausläuft, in der für nationalstaatliche Souveränität – und damit ein produktives Miteinander der „kleinen Einheiten“ – kein Platz mehr sein wird.

Interventionismus

Die Verfasser des Papiers erwecken den Eindruck, die Probleme in Europa – wie zum Beispiel wirtschaftliche Stagnation, hohe Arbeitslosigkeit und marode Banken – seien Folge einer „unvollendeten Wirtschafts- und Währungsunion“, und dass ein „Vollenden“ der Union Abhilfe schaffen wird. Doch das ist ein Fehlschluss. Die Probleme, die in Europa aufgelaufen sind und sich nunmehr in nahezu allen Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen unverhohlen zeigen, sind das Ergebnis des bereits weit fortgeschrittenen Interventionismus. Sie sind das Ergebnis nicht enden wollender staatlicher Eingriffe in mittlerweile allen Berei-chen des Wirtschafts- und Gesellschaftslebens. Wenn jetzt zur Heilung „besse-

1 Die Beschlüsse der EU-Innenminister müssen nicht einstimmig sein. 55 Prozent der Staaten, die 65 Prozent der Einwohner vereinen, können Entscheidungen auch gegen den Widerstand anderer Länder durchsetzen. Dagegen stimmten Ungarn, die Slowakei, Tschechien und Rumänien. Finnland nahm an der Abstimmung nicht teil. 2 Siehe hierzu den Bericht „Die Wirtschafts- und Währungsunion Europas vollenden„, vorge-legt von J.-C. Junker, D. Tusk, J. Dijsselbloem, M. Draghi und M. Schulz.

Wie Europas Zukunft schon heute ge-plant wird „Der Euro ist mehr als nur eine Währung. Er ist ein politisches und wirtschaftliches Pro-jekt. Alle Mitglieder unserer Währungsuni-on haben ihre Landeswährung unwiderruf-lich aufgegeben und teilen ihre währungs-politischen Hoheitsrechte dauerhaft mit den anderen Mitgliedern des Euro-Währungsgebiets.“ (S. 4) „Damit sich das Euro-Währungsgebiet schrittweise zu einer echten Wirtschafts- und Währungsunion entwickelt, wird es sich wandeln müssen von einem System der Regeln und Leitlinien für die nationale Wirt-schaftspolitik hin zu einem System weiter-gehender Souveränitätsteilung im Rahmen gemeinsamer Institutionen, die größtenteils bereits existieren und diese Aufgabe nach und nach übernehmen können. In der Pra-xis würde das bedeuten, dass die Mitglied-staaten in zunehmendem Maß gemeinsame Entscheidungen über Teile ihrer jeweiligen nationalen Haushalts- und Wirtschaftspolitik akzeptieren müssten.“ (S. 5) „Eine echte Fiskalunion wird darüber hinaus eine stärkere gemeinsame Entscheidungs-findung in fiskalpolitischen Angelegenhei-ten erfordern. Dies bedeutet nicht, dass alle Aspekte der Einnahmen- und Ausgabenpo-litik zentralisiert werden sollen. Die Mit-gliedstaaten des Euro-Währungsgebiets würden weiterhin gemäß ihrer nationalen Präferenzen und ihrer politischen Gegeben-heiten über Steuern und Ausgaben ent-scheiden. In dem Maße jedoch, wie sich das Euro-Währungsgebiet in Richtung einer echten WWU entwickelt, müssen bestimm-te Entscheidungen zunehmend gemeinsam getroffen werden.“ (S. 18) „Ein künftiges euroraumweites Schatzamt („Treasury“) könnte den Rahmen für derar-tige gemeinsame Entscheidungen bieten.“ (S. 20) „Vor allem wird im vorliegenden Bericht aber eine klare Richtung für Europas WWU vorgegeben. … Der Europäische Rat wird ersucht, den Vorschlägen schnellstmöglich zuzustimmen.“ (S. 20) Quelle: „Die Wirtschafts- und Währungsunion Europas vollenden“, vorgelegt von J.-C. Junker, D. Tusk, J. Dijsselbloem, M. Draghi und M. Schulz.

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4 25. September 2015

re“ und „weitreichendere“ und „mutigere“ Maßnahmen empfohlen und in die Tat umgesetzt werden sollen, wird es schlimmer, nicht besser.

Das Wohl und Wehe des Euro hängt an der europäischen Integration. Sein Be-stand erfordert, dass die Euro-Teilnehmerländer beisammen bleiben. Daher muss verhindert werden, dass „schwache Länder“ wie zum Beispiel Griechen-land austreten. Denn sonst würden die Finanzmärkte erkennen, dass der Euro eben noch nicht unumkehrbar ist. Zum anderen muss sichergestellt werden, dass die „stärkeren Länder“ die Kosten tragen, die mit dem Zusammenhalten des Euro-Währungsraumes verbunden sind. Bislang ist es den Kräften, die das EU-Projekt vorantreiben und „vollenden“ wollen, recht gut gelungen, die wahren Kosten zu verstecken. Zum Beispiel ist der breiten Öffentlichkeit ver-mutlich gar nicht klar, welche Kosten mit dem „Europäischen Stabilitätsme-chanismus“ und der sich abzeichnenden „Bankenunion“ mit ihrer Einlagensi-cherung verbunden sind.

Auch der Europäischen Zentralbank (EZB) gelingt es bisher, die Kosten ihrer Eingriffe zu verschleiern. Mit ihrer Niedrigzins-, Anleiheaufkauf- und Geldver-mehrungspolitik sorgt sie still und leise für einen Vermögenstransfer von den „starken Ländern“ in die „schwachen Länder“. Die ablaufende Umverteilung durch die EZB-Politik ist sehr komplex und subtil, so dass vermutlich nur weni-ge sie erkennen und verstehen. Daher bleibt auch ein hörbarer Aufschrei der Geschädigten aus. Hinzu kommt, dass die Inflation der Konsumentenpreise – gemäß den staatlichen Statistiken – recht gemäßigt zu sein scheint. Das trägt auch dazu bei, dass die Sparer derzeit relativ hohe, in der Regel unverzinsliche Liquiditätsbestände halten. Die Umverteilungspolitik der EZB wird dadurch na-türlich besonders begünstigt. Aktuell geben die staatlichen Inflationszahlen al-so kein Zeichen, die Euro-Nachfrage könnte einknicken und die Einheitswäh-rung existenziell bedrohen.

Auf Wettbewerb setzen

Die Gefahr kommt aus einer anderen Ecke: dass nämlich eine zunehmende Eu-ropa-Enttäuschung den europäischen Integrationsprozess anhält oder gar rückabwickelt. Schwindet die Unterstützung entweder in den kleinen oder gar in den großen Euro-Teilnehmerländern, kann die Lage rasch heikel werden: Ein Ausverkauf auf den Euro-Kreditmärkten setzt ein, es kommt zu Kapitalflucht. Euro-Halter erlitten dann entweder Kreditverluste aufgrund von Staats- und Bankenpleiten, oder aber ihre Ersparnisse verlieren an Kaufkraft, weil die EZB immer mehr Euro in Umlauf bringt, um Staaten und Banken vor der Zahlungs-unfähigkeit zu bewahren.

Eine kollektivistisch-zentralistische Konstruktion, wie sie den Europa-Architekten vorschwebt, wird nicht die Lösung der drängenden Probleme bringen. Im Gegenteil. Der Plan, Europa zu „vollenden“, wird aufgelaufene Probleme nicht lösen, sondern verstärken und neue schaffen. Der Ausweg aus der aktuellen Misere besteht vielmehr darin, dass Europa (1) die „Zentralstaats-idee“ aufgibt, (2) zum Erfolgsmodell „Wettbewerb zwischen den Regionen“ zurückkehrt und (3) einen freien Währungswettbewerb zulässt. Es sind der freie Handel, die freie Marktwirtschaft und der Respekt vor dem Privateigen-tum, die Europa Frieden und Wohlstand gebracht haben. Diese Rezeptur wird auch künftig funktionieren.

„Der Staat macht bestimmte Eingriffe in der Absicht, sich auf sie zu beschränken. Aber diese Eingriffe führen zu unvorhersehbaren Folgen, die ihrerseits neue, ursprünglich nicht beabsichtigte Eingriffe nötig machen. Mit diesen neuen Eingriffen geht es wieder ebenso, usw. usf. Und wenn die Grenze der Staatseingriffe nicht auf eine einsichtige und haltbare Weise von vornherein mindes-tens im Prinzip festliegt, wenn die privaten Wirtschafter irgendeines bisher noch freige-lassenen Wirtschaftssektors mit der Mög-lichkeit rechnen müssen, dass der Staat über kurz oder lang auch in ihre Sphäre in nicht vorausrechenbarer Weise eingreift, so hört die Möglichkeit langfristiger Kalkulati-on und solider Geschäftsführung auf. Es finde geradezu eine Regression auf jene vorkapitalistische Epoche statt, wo, mangels sicherer Vorausberechenbarkeit, „Krieg, Handel und Piraterie“ noch nicht zu tren-nen waren.“ ―Alexander Rüstow, 1949, S 25 f. „Daß der Kollektivismus nichts anderes sei als „Bemäntelung der Tyrannei“ hat schon Lessing ausgesprochen.“ ―Mises, 1922, Die Gemeinwirtschaft, S. 42. „[W]er sozial denkt, d.h. die Dinge mit dem Blick auf das gesellschaftliche Gefüge und auf die Ziele, die die Menschen ihrem Han-deln setzen, betrachtet, muss zum Urteil ge-langen, dass der Interventionismus das, was er anstrebt, nicht erreichen kann, dass er vom Standpunkte derer, die ihn empfehlen, und derer, die die Eingriffe setzen, zweck-widrig ist.“ ―Mises, 1940, Nationalökonomie, S. 722.

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5 25. September 2015

Warten auf die Zinswende – ist wie „Warten auf Godot“ Eine Zinsanhebung, sollte sie tatsächlich erfolgen, wäre rein kosmeti-scher Natur und keine Rückkehr zu „normalen Zinshöhen“.

Seit dem Frühjahr 2013 spricht die US-Zentralbank (Fed) davon, den Leitzins anzuheben. Geschehen ist bislang nichts. Auch auf der Sitzung am 17. Sep-tember hat die Fed ihren Leitzins unverändert gelassen. Warum zögert die Fed, die Zinsen anzuheben? Der Grund ist im Schuldgeldsystem zu finden. Sein „Funktionieren“ hängt davon ab, dass die Zinsen niedrig bleiben. Warum hat dann die Fed Zinssteigerungen in Aussicht gestellt? Würde sich bei den Anle-gern die Erwartung durchsetzen, dass die Zinsen auf ewig auf der Nulllinie bleiben, geriete das Schuldgeldsystem in schweres Fahrwasser. Solange die An-leger erwarten, dass die Zinsen nur „vorübergehend“ niedrig sind und „bald“ wieder „normalisiert“ werden, fliehen die meisten von ihnen nicht aus ihren Termin- und Spareinlagen, Staats- und Bankschuldpapieren, Lebensversiche-rungen und Rentenfondsanteilen, sondern harren aus.

Es ist überlebenswichtig für das Schuldgeldsystem, dass die Erwartung künftig steigender Zinsen wachgehalten wird, und dass gleichzeitig der Zeitpunkt für die in Aussicht gestellte Zinssteigerung immer weiter in die Zukunft verschoben wird – ohne dass dabei der Zins tatsächlich jemals angehoben wird. Die US-Zentralbank praktiziert dieses Spiel mittlerweile meisterhaft; die Fed-Entscheider scheinen das Drehbuch von „Warten auf Godot“ genau studiert zu haben. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) setzt alles daran, die Zinsen so niedrig wie möglich zu halten, damit die Euro-Schuldenpyramide nicht ein-stürzt. Zwar liegt der EZB-Leitzins bei nur noch 0,05 Prozent. Wer jedoch meint, die EZB hätte ihre Munition verschossen, liegt falsch. Die EZB kann den Leitzins noch in den Negativbereich drücken – wie es etwa Schweden und die Schweiz praktizieren. Oder sie stockt ihre Schuldpapierkäufe auf und bezahlt mit neu geschaffenen Euros. Worauf das hinausläuft, liegt auf der Hand. Der Euro-Außenwert gibt nach, die Teuerungsrate steigt.

Die künstlich niedrig gedrückten Zinsen und die Vermehrung der Geldmenge „heilen“ die Volkswirtschaften natürlich nicht. Sie sorgen vielmehr für weitrei-chende Fehlentwicklungen: Kapitalfehllenkung, Spekulationsblasen, Boom-und-Bust und Überschuldung. Die Politiken der Zentralbanken entwerten tradi-tionelle Sparformen wie Termin- und Spareinlagen, Staats- und Bankanleihen, Rentenfonds und Lebensversicherungen. Sparer sollten die Flucht ergreifen. Doch wohin? Hier zwei (langfristig orientierte) Überlegungen: (1) Renditen, die nach Abzug der Inflation positiv sind, können grundsätzlich im Aktienmarkt er-zielt werden. Und zwar indem man in Unternehmen investiert, die inflationsre-sistente Geschäftsmodelle haben – die also auch bei Inflation Gewinne erzielen können. Wenn man diese „guten“ Unternehmen zu einem günstigen Preis kaufen kann, wird man sein Kapital nicht nur erhalten, sondern auch mehren können. Auch die Geschichte zeigt eindeutig: Bei einem guten Unternehmen ist das Kapital besser aufgehoben, als beim Staat oder den Banken. (2) Anleger sollten einen Teil ihres Vermögens, ihre Kassenhaltung, in der Währung Gold halten. Warum? Die Antwort wird im folgenden Artikel gegeben.

Janet Louise Yellen (*1946),

Vorsitzende des Rates der US-Zentralbank

„Die meisten Mitglieder des Rates, mich eingeschlossen, erwarten gegenwärtig, dass … die Bedingungen ein anfängliches Erhö-hen des Leitzinses später in diesem Jahr nach sich ziehen, gefolgt von einer schritt-weisen Zinsanhebung danach. Aber wenn die Wirtschaft uns überrascht, wird unser Urteil über die angemessene Geldpolitik sich ändern.“ ―Janet L. Yellen, At the Philip Gamble Memorial Lecture, University of Massachusetts, Amherst, Amhearst, Massachusetts, 24. September, 2015, „Inflation Dynamics and Monetary Policy”; eige-ne Übersetzung.

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6 25. September 2015

Gold statt Bankeinlagen Jetzt, wo es keinen Zins mehr gibt, wird das Gold zur ernsten Konkur-renz von Termin- und Spareinlagen bei Banken.

Warum sind die Zinsen so niedrig? Ökonomen stellen eine Reihe von Erklärun-gen bereit. Eine davon ist, dass die Flut der Ersparnisse den Zins auf die Null- linie oder darunter zwinge. Doch überzeugen kann das nicht. Die Erklärung ist vielmehr ganz offensichtlich: Es sind die Zentralbanken, die durch ihre Markt-eingriffe die kurz- und langfristigen Zinsen künstlich niederdrücken.

So haben die Zentralbanken die Leitzinsen auf de facto null Prozent gesenkt. In Schweden und der Schweiz sind die Leitzinsen sogar negativ. Das übt be-reits einen Abwärtssog auf die Langfristzinsen aus. Er wird verstärkt durch die Anleihekäufe der Zentralbanken. Dadurch treiben sie die Wertpapierkurse in die Höhe, senken also deren Renditen. Die Zinsen befinden sich in den Händen der Zentralbanken, werden von ihnen kontrolliert.

Goldpreis in Euro weiter im Aufwärtstrend

Goldpreis (Euro/oz)

Quelle: Bloomberg.

Die künstlich gedrückten Zinsen bescheren Sparern, die auf traditionelle Spar-formen setzten – Verluste: Die Politiken der Zentralbanken entwerten Termin- und Spareinlagen, Staats- und Bankanleihen, Rentenfonds und Lebensversi-cherungen, weil die Teuerungsrate vielfach bereits über den verbliebenen, kümmerlichen Renditen liegt. Sparer werden also (zwangs-)entspart. Diese Entwicklung dürfte für die Goldnachfrage von erheblicher Bedeutung sein.

Eine begründete Abwägung

Fällt der Zins, so wird die Goldhaltung attraktiver: Der Ertrag nimmt ja ab, den man alternativ mit dem Halten von festverzinslichen Anlagen erzielen kann. Gold ist bekanntlich Geld, und es wird in der Regel (auch) nachgefragt, weil es als eine liquide, langfristig sichere Anlage angesehen wird. Damit steht es im Wettbewerb mit zum Beispiel Termin- und Spareinlagen bei Banken. In Zeiten eines positiven Zinses hatten Bankeinlagen gewissermaßen die Nase vorn. Mit ihnen ließ sich ein positiver Zinsertrag erzielen, mit dem Halten von Gold nicht.

Das aber hat sich geändert. Bankeinlagen erbringen keinen Zins mehr. Ihr Zinsvorteil gegenüber dem Gold ist fort. Für Bankkunden macht es folglich

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1. Januar 1999: Beginn der Währungsunion

Warum der (Ur-)Zins nicht null oder gar negativ werden kann Der Urzins (oder auch: der neutrale Zins) bezeichnet ein Wertverhältnis: Zukunftsgü-ter sind weniger Wert als Gegenwartsgüter. Der Urzins steht für den Wertabschlag, den Zukunftsgüter gegenüber Gegenwartsgü-tern erleiden. Der Urzins ist immer und überall und für je-den Menschen positiv. Er kann nicht auf null fallen, geschweige denn negativ wer-den. Man versuche sich einmal vorzustellen, was es bedeutet, wenn der Urzins null wä-re. Es hieße, dass der handelnde Mensch niemals konsumiert. Er konsumiert nicht heute, aber auch nicht morgen, in einem Monat oder einem Jahr. Wäre der Urzins null, so würde man einen Apfel, den man heute, morgen oder nächs-te Woche verzehren kann, zwei Äpfeln, die erst in tausend oder zehntausend Jahren genussfertig sind, vorziehen. „Der Urzins ist eine elementare Werter-scheinung, die man aus dem menschlichen Wirtschaften nicht fortdenken kann. Er ist daher auch nicht an die Organisationsform der gesellschaftlichen Kooperation ge-knüpft. Er ist im Handeln eines isolierten Wirts oder eines sozialistischen Gemeinwe-sens ebenso wirksam wie in der Marktwirt-schaft der auf dem Sondereigentum an den Produktionsmitteln beruhenden Gesell-schaftsordnung.“ (Mises, 1940, S. 478) Es ist eine gänzlich absurde Vorstellung, dass der Urzins null, geschweige denn ne-gativ sein könnte. Die Zentralbank kann die Marktzinsen auf null setzen oder sogar in den Negativbe-reich drücken. Etwa indem sie solange An-leihen kauft, bis die Rendite der Anleihen auf null Prozent sinkt, oder bis die Rendite negativ wird (wenn sie also für einen Anlei-hekurs sorgt, der höher ist als alle Zins- und Tilgungszahlungen, die aus der Anleihe stammen.) Was passiert bei einem negativen Markt-zins? Der Urzins der handelnden Menschen bleibt dessen ungeachtet positiv. Im Extrem-fall hört dann das Sparen und Investieren auf, es wird nur noch konsumiert. Die Volkswirtschaft betreibt dann Kapitalver-zehr. Sie lebt von der Substanz, und die künftigen Einkommen, der künftige Wohl-stand wird leiden (er wird geringer ausfal-len, als er hätte ausfallen können, wenn der Marktzins nicht auf null Prozent bezie-hungsweise in den Negativbereich gesenkt worden wäre).

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7 25. September 2015

Sinn darüber nachzudenken, ob das Halten von Termin- und Spareinlagen für sie überhaupt noch sinnvoll ist. Was wären die Alternativen? Zum einen emp-fiehlt sich ein Wechsel von längerfristigen Bankeinlagen auf täglich fällige Gi-roguthaben. Dadurch erhöht sich die Liquidität, ohne dass dabei ein Zinsverlust eintritt. Zum anderen wäre zu überlegen, ob nicht (ein Teil) der längerfristigen Bankeinlagen besser in Gold angelegt werden sollte. Dafür gibt es durchaus gute Gründe, wie die nachstehende Darstellung zeigen soll.

Bankeinlagen oder Goldhaltung:

Zinsertrag versus Marktpreisschwankungen

Quelle: Eigene Darstellung.

Termin- und Spareinlagen spielen fortan keine Zinserträge mehr ein. Ihre Wert-steigerung ist null beziehungsweise bei einem Negativzins und positiver Teue-rungsrate werden sie zum Verlustgeschäft. Dem steht gegenüber, dass Termin- und Spareinlagen keinen Marktpreisschwankungen unterliegen: Sie werden zum Nennwert ausgewiesen. Gold wird tagtäglich auf Märkten gehandelt, es unterliegt Marktpreisschwankungen. Allerdings schützt das Gold (zumindest) vor einer Geldentwertung. Das zumindest zeigt die langfristige Preishistorie des gelben Metalls in beeindruckender Weise. So gesehen gibt es in der Tat einen Grund abzuwägen, Bankeinlagen oder Gold zu halten.

Diese Abwägung wird noch dringlicher angesichts der Möglichkeit, dass die Schulden von Staaten und Banken nicht zurückgezahlt werden. Im Euroraum ist bereits eine einheitliche Bankenabwicklung etabliert worden. Danach sollen für Verluste der Banken nicht nur die Eigentümer, sondern auch die Bankkun-den gemäß einer „Haftungskaskade“ zur Rechnung gezogen werden. Im Ernstfall können nicht nur Bankschulden (etwa in Form von nachrangigen Bankanleihen) gestrichen werden. Auch Bankeinlagen von mehr als 100.000 Euro könnten zur Verlustdeckung herangezogen werden. Bankguthaben mö-gen zwar keine Marktpreisschwankung aufweisen, sie sind aber ausfallgefähr-det, sie können zu unwiderruflichen Verlusten werden.

Das ist mit Gold nicht möglich. Es hat schon seit Jahrtausenden als verlässliches Geld, als verlässlicher Kaufkraftspeicher gedient. Dass es in jüngerer Vergan-genheit vielfach als verzichtbar im Währungsgefüge angesehen wurde, lag vor allem auch daran, dass verzinsliche Bankguthaben vielfach als attraktiver Ersatz (als Substitut) für Gold angesehen wurden. Nun aber treten die Probleme des ungedeckten Geldsystems überall auf der Welt immer stärker und schonungs-loser zutage – und zwar so stark, dass die Zentralbanken den Zins auf null Pro-zent oder darunter setzen. In einem solchen Umfeld wird Gold zusehends at-traktiver gegenüber herkömmlichen Sparformen.

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8 25. September 2015

Warten auf den „Crash“ Die Zentralbanken folgen dem Motto „Weiter so“. Wenn immer mehr Geld in Umlauf gebracht wird, bleibt der „große Crash“ aus. Vorerst.

Das Motto in den großen Zentralbanken rund um die Welt lautet: „Weiter so”. Sie wollen die Finanzmärkte vor dem Zusammenbruch bewahren und die Konjunkturen in Gang halten. Was immer dazu erforderlich ist, werden sie tun. Die Zentralbankräte wissen, wo sie ansetzen müssen: Die Kreditausfall-sorgen müssen aus den Finanzmärkten vertrieben werden, und Inflationssor-gen dürfen nicht aufkeimen. Ersteres ist ihnen gelungen, indem sie die Zinsen auf Rekordtiefstände geschleust haben. Zweiteres interessanterweise auch. Kaum jemand fürchtet, dass ihre Maßnahmen zu Inflation führen werden.

Auf den Finanzmärkten wird die Botschaft der Zentralbanken verstanden: So etwa wie 2008/2009 – eine drohende „Mega-Pleite“, einen „Credit Event“ für das Weltfinanzsystem – wird es nicht mehr geben. Die Zentralbanken werden, wenn es sein muss, die elektronische Notenpresse in großem Stile anwerfen, um mit neuem Kredit und Geld systemgefährdende Kreditausfälle aus der Welt zu schaffen. Als Monopolisten der Geldproduktion haben die Zentral-bankräte nicht nur die Macht, sondern jetzt auch den Willen dazu. Und letzt-lich hängt alles am Kredit. Auch die Börsen. In der kurzen Frist erscheint der Verbund zwischen Kreditausweitung und Aktienkursen zwar recht „lose“ zu sein. In der langen Frist offenbart sich jedoch der positive Zusammenhang zwi-schen beiden Größen. Es ist eben die Ausweitung der Kredit- und der dadurch geschaffenen Geldmengen, die alle Preise, einschließlich der Aktienkurse, in die Höhe befördern. Doch wie lange kann das noch gutgehen? Oder besser: Wie lange ist zu befürchten, dass es so weitergeht?

Es hängt von den Geldnachfragern ab. Solange sie Vertrauen haben in das ungedeckte Fiat-Geld und es bereitwillig zu Transaktions- und Sparzwecken nachfragen, solange geht auch der „Boom“ weiter, und der „Bust“ kommt nicht zum Zuge. Bislang jedenfalls hält die Nachfrage nach Fiat-Geld recht gut Schritt mit dem Ausweiten der Fiat-Geldmenge. Dass sich das ganz plötzlich, quasi über Nacht, ändern könnte, ist zwar nicht unmöglich, aber doch un-wahrscheinlich. Denn dazu müsste nämlich die Nachfrage nach Fiat-Geld ein-brechen; eine „Flucht aus dem Fiat-Geld“ müsste einsetzen. Bekanntlich än-dern sich aber die Geldhaltungs- und Ersparnisgewohnheiten der Menschen nur recht langsam. Selbst nach den Erschütterungen von 2008/2009 ist von augenfälligen Veränderungen der Geldhaltung und Ersparnisbildung nichts zu sehen, zumindest nicht in den großen Volkswirtschaften der Welt. Wer auf-merksam bleibt, wird es mitbekommen, wenn die Geldnachfrage beginnt ein-zuknicken und Gefahr im Verzuge ist.

Bis dahin dürfte das Auf und Ab auf den Börsen weitergehen, mit immer stär-keren Amplituden. Der allseits gefürchtete „Crash“ à la 1929, der die Aktien ins Bodenlose fallen ließ, wird jedoch wohl noch auf sich warten lassen. Denn solange die Zentralbanken dafür sorgen, dass der volkswirtschaftliche Kredit-motor nicht ausfällt und der Geldzustrom nicht abreißt, werden Aktienkurs-rückschläge zeitlich begrenzt bleiben – wie in 2000/2001 und 2008/2009. Die-se Einschätzung mag helfen, eine Börsenweisheit beherzt und erfolgreich in die Tat umsetzen zu können: „Sei furchtsam, wenn andere gierig sind, und sei gierig, wenn anderen furchtsam sind.“

Robert Shillers „Crash-Argument“: Akti-enmarkt ist überbewertet Kurs-Gewinn-Verhältnis nach Robert Shiller für den S&P 500

Quelle: Thomson Financial. Zeit: Jan. 1970 bis Aug. 2015. Gestrichelte Linie: Durch-schnitt 19,5 (eigene Berechnung). Durch-schnitt Jan. 1881 bis Aug. 2015: 15,1. Ein Gegenargument: (Dauerhaft) Nied-rige Zinsen befördern höhere KGVs KGV des S&P 500 und US-Leitzins in Pro-zent

Source: Thomson Financial. Periode: Februar 1968 bis August 2015. Gestrichelte Linie: KQ-Schätzung, exponen-tieller Trend. „Weiter so“, lautet das Motto der Zent-ralbankräte US-Bankkredite (Mrd. US$) und Aktien-marktindex S&P 500

Quelle: Thomson Financial.

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9 25. September 2015

Wirtschaftspolitischer Kommentar

Die Abwertung des Euro Die europäische Wirtschaft schwächelt. Die EZB wird bald ein neues Ka-pitel aufschlagen – und den Euro-Außenwert abwerten.

Die Wirtschaftserholung im Euroraum verläuft schleppend. Seit Anfang 2010 be-trug das durchschnittliche Jahreswachstum des Bruttoinlandsproduktes nur 0,7 Prozent. Die Investitionen lahmen, sie liegen nach wie vor 16 Prozent unter Vor-krisenniveau. Es herrscht Massenarbeitslosigkeit. Die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei über 11 Prozent, die „echte“ vermutlich deutlich darüber. Die Jugend-arbeitslosenquote beträgt knapp 22 Prozent. Jetzt scheint die Euroraum-Konjunktur sogar noch Gegenwind zu bekommen. Mit der chinesischen Kon-junktur geht es abwärts, viele aufstrebende Volkswirtschaften sind ins Trudeln geraten. Dass China im August den Renminbi-Außenwert abgewertet hat, kommt einer Zäsur gleich. Wertet das Reich der Mitte weiter ab, wird das weit-reichende Folgen für die internationale Arbeitsteilung und den Handel haben.

Andere asiatische Währungen könnten dem Beispiel Chinas folgen und ebenfalls abwerten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Negative Folgen für die Euroraum-Konjunktur wären nicht auszuschließen. In der Euro-Geldpolitik könn-te daher schon bald ein neues Kapital aufgeschlagen werden: Erstmalig seit der Einführung der Einheitswährung zu Beginn des Jahres 1999 macht die EZB sich daran, den Euro-Wechselkurs gezielt zu schwächen. Aus Sicht des EZB-Rates lie-ßen sich damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der Außenhandel würde unterstützt, das Wirtschaftswachstum im Euroraum belebt. Zudem würden die Importgüter verteuert, und das wirkt der angeblich zu „niedrigen Inflation“ im Euroraum entgegen. Wie aber lässt sich der Wechselkurs der eigenen Währung abwerten?

Dazu muss die EZB die monetären Verhältnisse im Euroraum verschlechtern im Vergleich zu denen im Ausland. Beispielsweise indem sie die Zinsen absenkt. Oder indem sie die heimische Geldmenge stärker ausweitet, als die Geldmenge im Ausland anwächst. Die EZB kann beispielsweise den Einlagenzins für Banken, der aktuell bei minus 0,2 Prozentpunkten liegt, reduzieren. Das verstärkt den Druck auf die Euro-Banken, ihre Überschussreserven einzusetzen, um Kredite zu verge-ben oder Wertpapiere zu monetisieren. Die Geldmengenvermehrung durch die Banken lässt sich noch verstärken, wenn die EZB ihren Leitzins, der derzeit bei 0,05 Prozent liegt, in den Negativbereich senkt – wie es beispielsweise Schweden seit Februar 2015 praktiziert. Die absurde Situation entstünde, dass Banken Ge-winne machen, wenn sie sich bei der EZB verschulden. Es wäre vor allem aber eine Einladung an potente Finanzmarktakteure wie zum Beispiel Hedge Funds, sich kräftig in Euro zu verschulden und damit Euro-Abwertungswetten („Carry Trades“) zu finanzieren. Ein nahezu sicheres Mittel, den Außenwert des Euro ab-sinken zu lassen. Und dann ist da noch das Anleiheaufkaufprogramm der EZB. Mit ihm soll die Euro-(Basis-)Geldmenge bis Herbst 2016 um 1,14 Billionen Euro ausgeweitet werden. Die EZB kauft Anleihen und bezahlt mit neu geschaffenen Euro. Der Anleiheaufkauf senkt nicht nur die Zinsen, sondern weitet auch die umlaufende Geldmenge aus. Wenn die EZB den Banken Anleihen abkauft, steigt „nur“ die Basis-Geldmenge im Euro-Bankensektor. Kauft sie von Nichtbanken (wie Versicherungen und Pensionsfonds), steigt auch die nachfragerelevante Geldmenge M3 an.

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10 25. September 2015

Wenn das nicht reicht, um den Euro-Außenwert in die Knie zu zwingen, kann die EZB noch mehr Euro-Anleihen kaufen. Sie kann aber auch Fremdwährungs-anleihen erwerben, wie zum Beispiel US-Staatsanleihen. Dazu schafft sie neue Euro „aus dem Nichts“, tauscht sie am Devisenmarkt gegen US-Dollar und er-wirbt damit amerikanische Schuldpapiere. Der Kauf von Fremdwährungsschul-den wäre vermutlich das stärkste Signal, dass die EZB setzen kann, um den Euro-Außenwert herabzusetzen. Wenngleich technisch machbar, so ist der Erfolg ei-ner Abwertungspolitik jedoch mit vielen Fragezeichen zu versehen. Durch eine Abwertung kann die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure erhöht und der heimischen Wirtschaft ein Schub verliehen werden, zumindest kurzfristig. Dem stehen erhebliche Nachteile gegenüber, die früher oder später in Erschei-nung treten. Die Importgüter verteuern sich, die zur Erstellung der Exportgüter aufgewendet werden müssen (zum Beispiel Vor- und Zwischenprodukte) und schmälern die Unternehmensgewinne. Der Erwerb von Produktionsstätten im Ausland wird teurer und verschlechtert die Marktstellung heimischer Produzen-ten. Auch sinkt bei einer Euro-Wechselkursschwächung der Anreiz für die Un-ternehmen, Produktivitätsfortschritte zu machen und in neue, innovative Indust-rie- und Produktionszweige vorzustoßen. Die heimische Wirtschaft fällt im inter-nationalen Wettbewerb zurück. Für die Konsumenten werden die Güter, die sie aus dem Ausland beziehen – wie Energie, Nahrungsmittel und Urlaubsreisen, aber vor allem auch Computer und IT-Technologie –, teurer. Eine Wechselkurs-abwertung hat für sie die gleiche Wirkung wie ein Ansteigen der Inflation: Die Kaufkraft des Geldes nimmt ab. Lässt die Dynamik im Unternehmenssektor nach, werden sich das Arbeitsplatzangebot verschlechtern und die künftigen Lohnsteigerungen dürftiger ausfallen.

Die geldpolitischen Manöver der Zentralbanken können nur den nominalen Wechselkurs beeinflussen, nicht aber den realen. Eine geldpolitisch betriebene Abwertung kann daher die Konjunktur auch nicht dauerhaft beleben. Eine Ab-wertungspolitik ist ein Spiel mit vielen Unbekannten. Die Wechselkurse werden fortan aufgrund von politischen Motiven beeinflusst, und man weiß dabei nicht, wo denn der „richtige“ Wechselkurs eigentlich liegt. Willkürliche Eingriffe in den Devisenmarkt erhöhen die Unsicherheit auf den Devisenmärkten, befördern die Schwankung der Wechselkurse und beeinträchtigen den internationalen Handel. Zudem ist damit zu rechnen, dass Maßnahmen, den Wechselkurs der eigenen Währung abzuwerten, Gegenreaktionen provozieren. Der Abwertungswettlauf kommt in Gang. Die Zentralbank, die am rigorosesten die heimischen monetä-ren Verhältnisse verschlechtert, wird dabei den Sieg davontragen: Wer die eige-ne Geldmenge am stärksten ausweitet, wertet den Wechselkurs seiner Währung ab.

Wird die Abwertungspolitik auf den Finanzmärkten als Versuch verstanden, um zu inflationieren, kann die Lage brenzlig werden. Das Vertrauen in den Wert des Geldes schwindet. Die Kreditkosten steigen, Investitionen gehen zurück, die Konjunktur bricht ein. Ist das Vertrauen in die Währung erst einmal beschädigt, kann es nur mit hohen Kosten wiedergewonnen werden: einer „Stabilisierungs-rezession“. Es ist wohl nicht die Zeit, in der Bedenken über geldpolitische Lang-fristschäden Gehör zu finden scheinen. Die Volkswirtschaften bangen um ihr Wachstum, man hat Sorge vor zu niedriger Inflation, und gleichzeitig ist der Glaube an die geldpolitische Machbarkeit des Gewünschten wieder da. Unter diesen Bedingungen gewinnt der weltweite Abwertungswettbewerb an Fahrt. Es wäre überraschend, wenn die EZB nicht hineingerissen wird.

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11 25. September 2015

Edelmetallmarkt-Bericht Aussichten für steigende Edelmetallpreise verbessern sich; starke Nach-frage nach Silbermünzen

Die wieder zunehmenden Schwankungen auf den internationalen Aktienmärkten sollten den Anlegern unmissverständlich in Erinnerung rufen: Die Probleme in der weltweiten Geld- und Kreditarchitektur sind nicht vorüber. Mit künstlich gesenk-ten Zinsen und einem Ausweiten der Kredit- und Geldmengen lässt sich kein dauerhafter Wirtschaftsaufschwung in Gang setzen. Der Beschluss der US-Notenbank am 17. September, den Leitzins nicht zu erhöhen, spricht dafür, dass die Zinsen bis auf weiteres sehr niedrig bleiben, nicht nur in den USA, sondern auch im Euroraum. Niedrige Zinsen und wachsende Unsicherheit über den Kurs der Weltwirtschaft sollten die Preise von Gold und Silber begünstigen. Silber relativ günstig im Vergleich zum Gold (a) Gold-Silberpreis-Verhältnis und US-Leitzins in Prozent*

(b) Relation zwischen Gold- und Silberpreis**

Quelle: Bloomberg, Thomson Financial; eigene Berechnungen. *Federal Funds Target Rate. **Periode: Januar 1979 bis September 2015. Schwarze Linie: Linearer Trend.

Entwicklung der Edemetallpreise in den letzten zwei WochenGold Silber Platin Palladium

In USD (pro Feinunze)Aktuell 1153,0 15,1 954,3 656,1Änderung in den letzten zwei Wochen in USD 42,2 0,5 -27,0 65,2 in % 3,8 3,2 -2,8 11,0Höchster Preis 1153,0 15,2 984,1 656,1Niedrigster Preis 1105,3 14,4 931,9 588,2

In Euro (pro Feinunze)Aktuell 1024,4 13,5 847,9 582,9Änderung in den letzten zwei Wochen in Euro 38,2 0,4 -23,4 58,3 in % 3,9 3,2 -2,7 11,1Höchster Preis 1024,4 13,6 871,3 582,9Niedrigster Preis 977,1 12,7 834,0 519,6Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen auf Basis der Schlusskurse.

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Gold-Silberpreis-Verhältnis (LS)

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Gold (USD pro Feinunze)

Silber (USD pro Feinunze)

Platin (USD pro Feinunze)

Palladium (USD pro Feinunze)

Quelle: Bloomberg.

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12 25. September 2015

Das Gold-Silberpreis-Verhältnis steht derzeit bei etwa 78. Wenn man seinen langfristigen Durchschnitt als Maßstab nimmt, erscheint Silber aktuell relativ billig zu sein im Vergleich zum Gold. Allerdings ist das Gold-Silberpreis-Verhältnis mit Vorsicht zu interpretieren. Die US-Zinsen sind sehr niedrig, und das spricht für ein höheres Gold-Silberpreis-Verhältnis. [Die niedrigen Zinsen reflektieren eine schwache Wirtschaftslage. Silber, das stärker als Gold für industrielle Zwecke nachgefragt wird, sollte in solchen Phasen relativ billiger werden gegenüber Gold und tendenziell zu einem Ansteigen des Gold-Silberpreis-Verhältnisses führen.] Wenn Anleger jedoch davon ausgehen, dass der Goldpreis sich weiter nach oben bewegen wird, sollten sie (auch) Silber kaufen – denn die Erfahrung legt nahe, dass in einer Phase eines steigenden Goldpreises der Silberpreis stärker steigen kann als der Goldpreis.

Seit einiger Zeit zeigt sich international eine sehr starke Nachfrage nach Silbermünzen. Es ist sogar bereits zu Produktions- und Lieferengpässen gekommen. Die Aufschläge für Silbermünzen sind daraufhin bereits merklich angestiegen. Es sind dabei vor allem private Interessenten, die Silbermünzen nachfragen. Der seit seinem Hochpunkt stark gefallene Preis scheint das Silber in den Augen der privaten Anleger wieder attraktiv zu machen. Ob die private Münznachfrage jedoch allein ausreicht, dem Silberpreis einen deutlichen Schub zu verleihen, ist nicht gesichert. Denn nach wie vor reduzieren institutionelle Investoren ihre Silberhaltung (durch den Verkauf von Silber-ETFs).

Der Preis für Platin bleibt unter Druck, vermutlich verstärkt durch die VW-Abgas-Affäre und die Folgewirkungen. Zudem wirkt auch die Sorge vor einer sich weiter abschwächenden Weltkonjunktur dämpfend auf den Platinpreis. Palladium, das insbesondere für Benzin-Motor-Katalysatoren verwendet wird, scheint jetzt durch die Aussichten auf eine verstärkte Nachfrage nach Benzinmotor-Fahrzeugen (auf Kosten der Fahrzeuge mit Dieselantrieb) zu profitieren. Es erlebt so gesehen also eine „Sonderkonjunktur“.

Chinas Automarkt knickt ein

Gesamtzahl in Millionen Fahrzeuge

Quelle: Thomson Financial.

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Quelle: Bloomberg.

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13 25. September 2015

ETF-Bestände und Edelmetallpreise

Gold-ETFs (Mio. Feinunzen) und Goldpreis (USD/oz)

Silber-ETFs (Mio. Feinunzen) und Silberpreis (USD/oz)

Platin-ETFs (Mio. Feinunzen) und Platinpreis (USD/oz)

Palladium-ETFs (Mio. Feinunzen) und Palladiumpreis (USD/oz)

Quelle: Bloomberg.

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Sep. 14 Dez. 14 Mrz. 15 Jun. 15 Sep. 15Mio. Feinunzen (LS) Platinpreis (USD/oz, RS)

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Sep. 14 Dez. 14 Mrz. 15 Jun. 15 Sep. 15Mio. Feinunzen (LS) Palladiumpreis (USD/oz, RS)

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14 25. September 2015

Edelmetallpreise, aktuell und Schätzungen (pro Feinunze)

In US-Dollar

I. Aktuell

II. Gleitende Durchschnitte

5 Tage

10 Tage

20 Tage

50 Tage

100 Tage

200 Tage

III. Einschätzungen

Unten Oben Unten Oben Unten Oben Unten Oben

Q3 2015 1.154 1.227 15,0 16,4 1.000 1.128 640 725

Q4 2015 1.213 1.290 14,1 17,3 1.100 1.190 670 760

Q1 2016 1.269 1.350 15,0 18,3 1.150 1.250 710 800

Q2 2016 1.335 1.420 16,0 19,6 1.220 1.320 740 840

IV. Jahresdurchschnitte

2012

2013

2014

2015 (geschätzt)

In Euro

I. Aktuell

II. Gleitende Durchschnitte

5 Tage

10 Tage

20 Tage

50 Tage

100 Tage

200 Tage

III. Einschätzungen

Unten Oben Unten Oben Unten Oben Unten Oben

Q3 2015 1.049 1.116 13,6 14,9 909 1.025 582 659

Q4 2015 1.144 1.217 13,3 16,3 1.038 1.123 632 717

Q1 2016 1.232 1.311 14,6 17,8 1.117 1.214 689 777

Q2 2016 1.309 1.392 15,7 19,2 1.196 1.294 725 824

IV. Jahresdurchschnitte

2012

2013

2014

2015 (geschätzt)

Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Prognosen der Degussa Goldhandel GmbH (jeweils für das Quartalsende). Schätzungen'gerundet'.

Gold Silber Platin Palladium

1.153,0 15,1 954,3 656,1

1.136,1 15,0 954,7 627,6

1.125,4 14,9 961,8 615,0

1.125,2 14,8 980,9 599,1

1.116,6 14,8 983,9 602,6

1.150,0 15,5 1.040,1 665,7

1.180,1 16,0 1.111,9 724,9

Bandbreite Bandbreite Bandbreite Bandbreite

1678 31,4 1556 648

1396 23,4 1473 725

1252 18,6 1370 805

1.213 16,1 1.128 729

Gold Silber Platin Palladium

1.024,4 13,5 847,9 582,9

1.013,2 13,4 851,3 559,7

999,3 13,2 854,0 546,2

1.002,2 13,1 873,6 533,6

1.003,0 13,3 884,0 541,5

1.032,2 13,9 933,5 597,5

1.054,8 14,3 993,3 647,8

Bandbreite Bandbreite Bandbreite Bandbreite

1.299 24,3 1.204 501

1.052 17,6 1.108 545

949 14,1 1.036 611

1.110 14,7 1.033 667

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15 25. September 2015

Internationales Zinsumfeld

US-Zinsen in Prozent Euro-Zinsen in Prozent

Quelle: Bloomberg. „Financial Stress“-Index und S&P 500 Aktienmarktindex

Quelle: Bloomberg, Federal Reserve of St. Louis. Steigt die Linie, so nimmt der „Stress” im Finanzmarkt zu, fällt die Linie, nimmt er ab.

Ausgewählte Zentralbankzinsen in Prozent

Aktuell

1 Monat 3 Monate 6 Monate 1 Jahr 2 Jahre 4 JahreUSA 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25Euroraum 0,05 0,05 0,05 0,05 0,15 0,50 1,50China 4,60 4,85 5,10 5,35 6,00 6,00 6,56Japan 0,077 0,083 0,074 0,075 0,068 0,07 0,078Großbritannien 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50Canada 0,50 0,50 0,75 0,75 1,00 1,00 1,00Australien 2,00 2,00 2,00 2,25 2,50 2,50 4,75Dänemark 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1,25Norwegen 1,00 1,00 1,00 1,25 1,50 1,50 2,25Schweden -0,35 -0,35 -0,25 -0,10 0,25 1,00 2,00Schweiz -0,75 -0,75 -0,75 -0,75 0,00 0,00 0,00Indien 7,25 7,25 7,25 7,50 8,00 7,50 8,25Brasilien 14,25 14,25 13,25 12,25 11,00 9,00 12,00Südafrika 6,00 6,00 5,75 5,75 5,75 5,00 5,50Türkei 7,50 7,50 7,50 7,50 8,25 4,50 5,75Quelle: Bloomberg. Die Zinsen sind als Jahreszins dargestellt.

Historie

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

11 12 13 14 15

Leitzins 2-Jahreszins 10-Jahreszins

-1

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

11 12 13 14 15

Euro-Leitzins

Euro-Depositenzins

10-Jahreszins Deutschland

10-Jahreszins Frankreich

10-Jahreszins Italien

600

800

1000

1200

1400

1600

1800

2000

2200

-2

-1

0

1

2

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4

5

6

7

07 08 09 10 11 12 13 14 15

Stress-Indikator (LS) S&P 500 (RS)

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16 25. September 2015

Rohstoffpreise im Überblick

S&P Rohstoffpreisindices (auf US-Dollar-Basis)

Quelle: Bloomberg. Serien sind indexiert (Januar 2007 = 100).

Ausgewählte RohstoffeAktueller Preis Veränderungen gegenüber (in Prozent): Volatilität (in Prozent):

in USD 2 Wochen 1 Monat 3 Monate 6 Monate 12 Monate 30 Tage 90 TageI. EnergieNYMEX WTI Rohöl 45,00 -2,1 -26,5 -24,2 -24,2 -51,0 66,0 46,4ICE Brent Rohöl 48,28 -5,1 -28,4 -28,5 -28,5 -53,2 63,8 43,8NYMEX Benzin 136,62 -2,2 -25,4 -22,3 -22,3 -45,9 57,2 42,7NYMEX Heizöl 152,37 -4,2 -23,2 -23,3 -23,3 -46,3 51,4 37,8ICE Gasoil 471,00 -2,7 -21,9 -21,3 -21,3 … 41,9 31,1NYMEX Erdgas 2,59 -4,7 -4,6 -10,7 -10,7 -34,5 26,8 32,0II. AgrarprodukteMais 381,50 1,7 3,7 -8,6 -8,6 -6,0 19,5 28,9Weizen 497,25 2,8 0,1 -7,7 -7,7 -20,2 24,8 31,8Soja 868,00 -2,0 -4,2 -13,0 -13,0 -16,3 17,3 24,7Kaffee 118,30 -4,6 -10,6 -21,1 -21,1 -43,3 30,3 31,1Zucker 11,86 -0,8 -12,7 -24,7 -24,7 -38,2 27,5 23,0Baumwolle 60,31 -4,3 -6,7 -8,4 -8,4 -14,6 18,6 19,2III. Industriemetalle Aluminium, Future (3M) 1577,00 -1,6 -9,4 -13,1 -13,1 -24,8 20,3 17,0Kupfer (Future, 3M) 5057,00 -1,5 -15,9 -14,2 -14,2 -27,6 30,0 24,7Zink 1651,00 -8,8 -24,5 -20,0 -20,0 -30,0 30,7 24,3Blei 1698,00 -2,0 -12,9 -1,7 -1,7 -24,2 26,0 24,0Eisenerz 57,80 0,2 -5,4 -10,0 -10,0 -32,9 … 22,4IV. EdelmetalleGold 1152,38 1,7 -3,2 -5,0 -5,0 -10,5 16,0 13,0Silber 15,15 3,8 -9,5 -8,7 -8,7 -22,2 29,2 21,9Platin 953,15 -6,4 -14,3 -19,8 -19,8 -33,1 25,4 18,5Palladium 656,55 11,7 -15,5 -19,7 -19,7 -27,5 46,9 32,8V. Edelmetale, rel. Preise Gold-Silber 76,05 -2,5 7,0 4,1 4,1 15,3 22,4 16,7Gold-Platin 1,21 8,7 12,9 18,0 18,0 33,7 20,3 15,0Gold-Palladium 1,76 -8,3 14,7 18,5 18,5 23,8 42,8 30,7Palladium-Platin 0,69 18,4 -1,6 -0,3 -0,3 7,9 37,0 27,1Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.

40

60

80

100

120

140

160

180

200

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260

07 08 09 10 11 12 13 14 15

Gesamtindex Industriemetalle Energie Agrarprodukte

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17 25. September 2015

Ausgewählte Handelsdaten aus dem Edelmetallmarkt

Comex Gold- und Silberbestände (Millionen Feinunzen) (a) Gold (b) Silber

Quelle: Bloomberg.

Gold-Future-Markt: Handelsvolumen, in Mrd. USD (Tagesdaten)

Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Gold-Future-Markt: Handelsvolumen, Feinunzen (Tagesdaten)

Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.

6

7

8

9

10

11

12

07 08 09 10 11 12 13 14 1590

100

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07 08 09 10 11 12 13 14 15

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07 08 09 10 11 12 13 14 15

0

20.000.000

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07 08 09 10 11 12 13 14 15

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18 25. September 2015

Bitcoinpreis und Wertentwicklungen verschiedener Anlageklassen

Bitcoin in US-Dollar

Quelle: Bloomberg.

Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen seit Jahresanfang in Prozent

(a) In nationaler Währung (b) In Euro

Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.

0

200

400

600

800

1000

1200

12 13 14 15

-6,0 0,0

-3,3 -9,2

-3,9 -7,9

0,7 -10,6

-9,1 16,1

-15,8 -2,7 -3,5

-16,5 -7,2 -7,1 -5,1

-8,9 14,6

0,0 0,1 2,4 0,9 1,0 0,7 1,6 0,6 0,7

-0,1

-40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40

S&P 500Nasdaq

Euro STOXX 50FTSE 100

DAXSwiss MI

NikkeiHang Seng

BovespaRussia

CRB IndexGoldSilberRohöl

EURUSDEURJPY

EURGBPEURCHF

USDCADUSDGBPUSDJPY

US-Staatsanleihe 7-10 J.US-Staatsanleihe 1-3 J.

Euro-Staatsanleihe 7-10 J.Euro-Staatsanleihe 1-3 J.UK-Staatsanleihe 7-10 J.UK-Staatsanleihe 1-3 J.

Japan-Staatsanleihe 7-10 J.Japan-Staatsanleihe 1-3 J.

1,3 7,2

-3,3 -4,1 -3,9

1,0 7,8

-5,3 -49,4

14,8 -8,6

4,5 3,7

-9,2 -7,2 -7,1 -5,1

-8,9 14,6

0,0 0,1

9,6 8,1

1,0 0,7

6,8 5,7

0,6 -0,2

-80 -60 -40 -20 0 20 40 60

S&P 500Nasdaq

Euro STOXX 50FTSE 100

DAXSwiss MI

NikkeiHang Seng

BovespaRussia

CRB IndexGoldSilberRohöl

EURUSDEURJPY

EURGBPEURCHF

USDCADUSDGBPUSDJPY

US-Staatsanleihe 7-10 J.US-Staatsanleihe 1-3 J.

Euro-Staatsanleihe 7-10 J.Euro-Staatsanleihe 1-3 J.UK-Staatsanleihe 7-10 J.UK-Staatsanleihe 1-3 J.

Japan-Staatsanleihe 7-10 J.Japan-Staatsanleihe 1-3 J.

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19 25. September 2015

Beiträge in bisher erschienenen Ausgaben Ausgabe Inhalt 25. September 2015 Der „Vollendungsplan“ für Europa

Warten auf die Zinswende – ist wie „Warten auf Godot“ Gold statt Bankeinlagen Warten auf den „Crash“ Wirtschaftspolitischer Kommentar: Die Abwertung des Euro Edelmetallmarkt-Bericht

11. September 2015 Die 4.760.000.000.000 Euro Lücke

28. August 2015

Verführt und irregeleitet mit „QE“ Kein Grund für Europhorie Risiko, „Mr. Market“ und Gold Inflation in Brasilien Wirtschaftspolitischer Kommentar: Der Bund zwischen US-Dollar und Gold Edelmetall-Marktbericht

14. August 2015

China wertet ab Die Macht der US-Zinsen Euro-Staatsschulden werden monetisiert „Krisenzeiten“ und Goldpreis Kapitalverkehrskontrolle in Griechenland Wirtschaftspolitischer Kommentar: Mehr Geld und künstlich gesenkte Zinsen schaffen kein Wirtschaftswachstum Edelmetallmarkt-Bericht

31. Juli 2015 Gold in Zeiten von Boom und Bust

17. Juli 2015 Pyrrhussieg Risse im Euro-Fundament Mehr Geld, weniger Geldwert Das Umverteilungskarussell Wirtschaftspolitischer Kommentar: Warum man aus Erfahrung nicht immer klug wird Edelmetallmarkt-Bericht

3. Juli 2015 Kein Ausstieg aus dem Euro Es hängt am „Kredit“ US-Dollar und Gold Schweizer kaufen weiter Euro Wirtschaftspolitischer Kommentar: Falsche Theorie, falsche Versprechen Edelmetallmarkt-Bericht

19. Juni 2015 „Grexit“ oder: die Macht der elektronischen Notenpresse Gold gegen Euro-Verfall Der „Wert“ des Edelmetallgeldes Wirtschaftspolitischer Kommentar: Mausefallenwährung Edelmetall-Marktbericht

05. Juni 2015 Goldgeld versus „Fiat“-Geld Die erlaubte Zinskorrektur Ohne Edelmetallgeld gibt es Inflation „Brexit“ statt „Grexit“ Wirtschaftspolitischer Kommentar: Zeitlose Krisentheorie Edelmetallmarkt-Bericht: Zinsmarkt-Kapriolen belasten Edelmetallpreise

22.Mai 2015 Darum soll das Bargeld weg Griechenland: Was passiert, wenn…? Negativzins und Überraschungsinflation Goldfingers „Grand Slam“ Die Ab- und Entwertung des Yen Wirtschaftspolitischer Kommentar: Hilft nicht, schadet nur. Edelmetallmarkt-Bericht: Die Erwartung steigender Zinsen belastet die Edelmetallpreise

8. Mai 2015 Achtung: Inflation, nicht Deflation Gold gegen „Geldwertillusion“ Dänemark strebt in die EU-Bankenunion Wirtschaftspolitischer Kommentar: Wichtige Entscheidungen für die Schweizer Edelmetallmarkt-Bericht: Unsicherheit über weitere Zinsentwicklung belastet

Der Degussa Marktreport ist zu beziehen unter: www.degussa-goldhandel.de/de/marktreport.aspx Alle bisherigen Ausgaben des Degussa Marktreports stehen dort auch zum Download zur Verfügung.

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20 25. September 2015

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Impressum Der Marktreport erscheint 14-tägig freitags und ist eine kostenlose Serviceleistung der Degussa Goldhandel GmbH Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 25. September 2015 Herausgeber: Degussa Goldhandel GmbH, Kettenhofweg 29, 60325 Frankfurt, Tel.: (069) 860068-0, Fax: (069) 860068-222 E-Mail: [email protected], Internet: www.degussa-goldhandel.de Redaktion: Dr. Thorsten Polleit Degussa Marktreport ist im Internet abrufbar unter: http://www.degussa-goldhandel.de/de/marktreport.aspx

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