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www.steag.com Heizkraftwerk Herne Information für Nachbarn und Öffentlichkeit nach § 11 der 12. BImSchV (Störfallverordnung)

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HeizkraftwerkHerne

Information für Nachbarn und Öffentlichkeit

nach § 11 der 12. BImSchV (Störfallverordnung)

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Seit 1962 wird in Herne das Heizkraftwerk Herne betrieben. Zur Strom- und Wärmeerzeugung wird Steinkohle in einer Dampfkesselanlage verbrannt. Der entstehende Dampf wird in der Dampfturbine entspannt und zum direkten Antrieb des Generators genutzt. Die erzeugte Wärme wird in die Fernwärmeschiene Ruhr und in das Uniper-Fernwärmenetz eingespeist. Als weitere Einsatzstoffe werden am Standort Ammoniak zur Stickstoffoxid-Minderung, Wasserstoff zur Kühlung des Generators sowie Heizöl, Kokereigas und Flüs-siggas (Propangas) als Brennstoffe für Anfahrvorgänge, die Hilfsdampfkessel und die Waggonauftauanlage eingesetzt.

Durch die Lagerung von Ammoniak und Heizöl ist der Kraftwerksbetrieb Herne ein Betriebsbereich nach den Vorschriften der Störfallverordnung, die der Gesetzgeber zum Schutz der Bürger und der Umwelt erlassen hat. Der Bezirksregierung Arnsberg wurde der Betriebsbereich angezeigt und ein Sicherheitsbericht vorgelegt. Die Pflich-ten des Betreibers, die sich aus den Vorschriften der Stör-fallverordnung ergeben, werden erfüllt.

Wir informieren die Nachbarn des Heizkraftwerks Herne erneut über die Gefahr von Störungen, ihre möglichen Auswirkungen und vor allem darüber, wie Sie sich schützen können, wenn trotz aller Sicherheitsmaßnahmen Ammo-niak austritt, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hierfür sehr gering ist.

InformationBitte lesen Sie dieses Merkblatt sorgfältig durch und bewahren Sie es auf.

Das Heizkraftwerk Herne betreibt aktive Vorsorge zur Luft- reinhaltung. Dazu ist das Heizkraftwerk mit hochwirksamen Rauchgas-Reinigungsanlagen wie Elektrofilter, Anlagen zur Rauchgas-Entschwefelung und Anlagen zur Stickstoffoxid- Minderung ausgerüstet.

Bestandteil der Stickstoffoxid-Minderungsanlage ist die Ammoniak-Versorgungsanlage. Sie besteht im Wesentlichen aus den Behältern für flüssiges Ammoniak, der Entladesta-tion, den Verbindungsleitungen und der Verdampferstation. Die Lagerung des Ammoniaks erfolgt in flüssiger Form bei einem Druck von maximal 14 bar. Das Ammoniak wird verdampft und anschließend in die Rauchgase eingedüst. In einem Katalysator verbindet sich Ammoniak mit den Stick-stoffoxiden. Es entstehen Stickstoff und Wasser. Beides sind natürliche Bestandteile der Luft (siehe Bild rechts oben).

Die Ammoniak-Versorgungsanlage ist mit mehrfach wirksa-men Sicherheitssystemen, wie zum Beispiel einer Erdüber-deckung des Lagers, doppelwandigen Behältern, einer Wand um die Entladestation und mit modernsten Schutz-vorkehrungen wie Überfüllsicherung, Leckanzeige- und Berieselungsanlagen ausgestattet.

Die Ammoniak-Versorgungsanlage unterliegt der ständigen betrieblichen Sicherheitskontrolle durch gut ausgebildete Mitarbeiter. Sie wird zusätzlich durch Behörden und eine zugelassene Überwachungsstelle (z. B. TÜV) regelmäßig überprüft. Die Sicherheitsvorkehrungen haben bisher erfolg-reich funktioniert, so dass seit der Inbetriebnahme der Stick-stoffoxid-Minderungsanlage im Jahr 1989 keine Störungen aufgetreten sind, die das Betriebspersonal oder die Nach-barschaft betroffen hätten. Diese Erfahrung wurde auch an den von STEAG an anderer Stelle betriebenen Ammoniak- Versorgungsanlagen gemacht.

Es ist nicht vollständig auszuschließen, dass Ammoniak als umweltgefährlicher Stoff in Bezug auf Gewässer bei Störun-gen in der Anlage freigesetzt wird. Ammoniak-Luft-Gemische können sich nur bei einem Ammoniakgehalt zwischen 15 und 30 % und erst bei Temperaturen über 630 °C entzünden.

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Entladestation

Ammoniaklager

Verdampferstation

Katalysator

Verdampftes Ammoniak ist ein farbloses Gas mit stechen-dem Geruch, das schon in sehr geringer Konzentration vom Menschen wahrgenommen wird. Es wirkt bei höheren Konzentrationen ätzend auf Haut, Augen und Schleimhäute. Das Einatmen von hohen Konzentrationen des Gases kann lebensgefährlich sein.

Sollte trotz der Sicherheitsmaßnahmen Ammoniak entwei-chen, werden Sie durch Rundfunkdurchsagen über die Ur- sache der Störung und über das richtige Verhalten informiert.

Sie selbst können sich auch ohne besondere Anweisung bei Wahrnehmung von Ammoniakgeruch schützen, wenn Sie im Freien durch ein feuchtes Tuch - vor Mund und Nase gehal-ten - atmen und auf kürzestem Wege geschlossene Räumeaufsuchen und sich ansonsten an den beiliegenden Hinwei-sen „Verhaltensregeln für den Fall der Störung“ orientieren.

Auch sonstige Störungen, wie z. B. ein Brand oder eine Explosion, sind im Kraftwerksbetrieb nicht vollständig aus-zuschließen. Die betriebliche Feuerwehr, die technischen Schutzeinrichtungen und die örtliche Lage des Kraftwerkbe-triebes, mit ausreichenden Entfernungen zur Nachbarschaft, begrenzen größere Auswirkungen solcher Störungen auf das Betriebsgelände bzw. sein unmittelbares Umfeld.

Das Betriebspersonal im Heizkraftwerk Herne ist speziell ausgebildet, um geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung von Störfällen und zur größtmöglichen Begrenzung der Auswir-kungen von Störfällen ergreifen zu können. Für Maßnahmen

Amoniak-Versorgungsanlage

außerhalb des Betriebsgeländes wird eine Verbindung zur Feuerwehr der Stadt Herne, der zuständigen Behörde für die Gefahrenabwehr hergestellt. Diese legen mit einem externen Alarm- und Gefahrenabwehrplan die zu ergreifenden Maß-nahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen von Störfällen außerhalb des Betriebsgeländes fest. Den Anordnungen von Notfall- oder Rettungsdiensten ist Folge zu leisten.

Sollten Sie weitere Fragen haben, dann schreiben Sie uns oder rufen Sie bitte unter der Rufnummer 02323 202-0 an. Der zuständige Störfallbeauftragte steht Ihnen Montags bis Freitags in der Zeit von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr zur Verfügung.

Wie werden Sie gewarnt, wenn etwas passiert?Durch Rundfunkdurchsagen.

Radio Herne: 90,8 MHz (Kabel: 91,35 MHz)Radio WDR 2: 99,2 MHz (Kabel: 89,75 MHz)

Was können Sie tun, wenn Sie gewarnt werden?Wenn Sie sich im Freien aufhalten, gehen Sie auf kürzestem Wege in einen geschlossenen Raum. Bei Wahrnehmung von Ammoniakgeruch können Sie sich durch ein feuchtes Tuch vor Mund und Nase schützen.

Name und Anschrift des Betriebsbereiches:STEAG GmbHHeizkraftwerk HerneHertener Straße 1644653 Herne

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Rhein-Herne-Kanal

Emscher

Rottstraße

Cranger Straße

Im Emscherbruch

Herner Str.

42

43

43

Herne/Crange (20)

KreuzHerne

B 226

W

anne

r Str.

Heerstraße

Cra

nger

Str.

Rottstr.

STEAG GmbH

Kraftwerk Herne

Hertener Straße 16

44653 Herne

Telefon: 02323 202-0

Telefax: 02323 202-2206

E-Mail: [email protected]

Web: www.steag.com

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Verhaltensregeln für den Fall der Störung

Durch Rundfunkdurchsagen werden Sie über die Ursache der Störung und über das richtige Verhalten informiert.

Klima und LüftungSchalten Sie alle Lüftungs- und Klimaanlagen aus.

Radio Herne: 90,8 MHz (Kabel: 91,35 MHz)Radio WDR 2: 99,2 MHz (Kabel: 89,75 MHz)

FensterSchließen Sie sofort Fenster und Türen.

PolizeiLeisten Sie den Weisungen der Polizei, der Feuerwehr oder sonstiger Einsatzkräfte unbedingt Folge.

TelefonBlockieren Sie nicht durch Rückfragen die Telefon-verbindungen zu Feuerwehr, Polizei und Rettungs-dienst, wenn nicht eine besondere Situation bei Ihnen (Feuer, Unfall) einen Anruf erforderlich macht.

HelfenHelfen Sie älteren oder behinderten Personen und Kindern. Nehmen Sie Passanten vorüberge-hend auf.

ArztNehmen Sie bei gesundheitlichen Beeinträchti-gungen Kontakt mit Rettungsdienst und Feuer-wehr auf: Telefon 112

Ihr Hausarzt:

KinderRufen Sie Kinder sofort ins Haus. Versuchen Sie nicht, Ihre Kinder aus der Schule oder dem Kin-dergarten zu holen; es wird dort für sie gesorgt.

UnfallortBleiben Sie dem Unfallort fern und halten Sie Straßen und Wege für die Einsatzkräfte frei.

Im FreienWenn Sie sich im Freien aufhalten, suchen Sie möglichst innen liegende Räume in oberen Ge-schossen auf.

EntwarnungAchten Sie auf die Entwarnungsdurchsagen über Radio oder Lautsprecherwagen der Feuerwehr oder der Polizei.

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