Health Care Logistics im Rettungsdienst · Health Care Logistics hilft Verbesserungspotentiale zu...
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KIT – The Research University in the Helmholtz Association
KARLSRUHE SERVICE RESEARCH INSTITUTE (KSRI) - Health Care Lab
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Health Care Logistics im Rettungsdienst
Prof. Dr. Stefan Nickel, Dr. Melanie Reuter-Oppermann
Karlsruhe Service Research Institute
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Forschungsgruppen
DOL
Diskrete Optimierung und Logistik
Institut für Operations Research
Karlsruher Institut für Technologie
LSO
Logistik und Supply-Chain-Optimierung
Forschungszentrum Informatik
Assoziiert mit dem Karlsruher Institut für Technologie
KSRI
Karlsruhe Service Research Institute
Karlsruher Institut für Technologie
Health Care Lab
Karlsruhe Service Research Institute
Karlsruher Institut für Technologie
DOL LSO
KSRI
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Forschungsgebiete DOL/LSO
Logistics Systems Design
Standorte und Netzwerke
Produktallokation
Servicegebietsplanung
Materialfluss
Maschinenbelegung
Packplanung
Industrie/Logistik 4.0
Internet of Things
Echtzeit-Logistik
Tourenplanung
Transportnetze
Urban Logistics
Fahrdienst
Rettungsdienst
Terminplanung
Häusliche Pflege
Layouts
Drohnen
Roboter
Routensteuerung
Diskrete Optimierung und Logistik
Intralogistik und
Produktion
Supply Chain
Analytics
AutonomousLogistics
HealthCare
Transport und
Mobilität
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Organisation Health Care Lab
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PROF. DR.
STEFAN NICKEL
PROF. DR.
YORK SURE-VETTER
PROF. DR.
ALEXANDER MÄDCHE
PROF. DR.
CHRISTOF WEINHARDT
*
+ Leitung
* Leitender Professor
DR.
MELANIE
REUTER-OPPERMANN
+
12 Mitglieder aus 4 Instituten
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Taxonomie für die Rettungsdienstplanung
Strategisch
Operativ
Taktisch
Strategische Planung
langfristig
Taktische Planung
mittelfristig
Operative Planung
kurzfristig
Mitarbeiter
Wachenstandorte
Dienstplanung
RTW pro Standort
Krankentransporte
Disposition
Vorhersage
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Rettungsdienstplanung
Zuordnung der
Ressourcen
Anzahl der RWT
Bundesland
Rettungsdienstgebiet
Planungsebene
OperativTaktischStrategisch
LeitstellenbereicheGebietsübergreifende
Krankentransporte
Standorte der
Wachen
Notwendigkeit von Software
Dynamische
Positionierung
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Wichtige Methoden
Optimierung
Aufstellen mathematischer
Modelle mit Zielfunktion und
Nebenbedingungen
Exakte Lösung der Modelle mit
Hilfe von Software (z. B. IBM
ILOG CPLEX, Xpress, Aimms)
und/oder Verwendung von
Heuristiken
Simulation
Abbildung der relevanten
Prozesses eines System in
einem Modell
Durchführung von Experimenten
am Modell
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Gebietsplanung für den Rettungsdienst
Unterteilung des Bundeslandes in eine
feste Anzahl an Gebieten, so dass
die Anzahl an erwarteten Einsätzen
innerhalb der Gebiete ausgeglichen ist;
bestehende Einrichtungen wie
Krankenhäuser, Notärzte, Wachen
miteinbezogen werden;
gebietsübergreifende
Krankentransporte minimiert
werden;
…
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Gebietsübergreifende Planung
Rettungsdienstbereiche bleiben bestehen
Rettungsdienstplanung wird zentralisiert, v.a. für
Standortplanung von Rettungswagen und -wachen
Tourenplanung für Krankentransporte
Optimierungspotentiale
Wachenstandorte in den Grenzregionen
Gebietsübergreifende Transporte
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Gebietsübergreifende Standortplanung
Beispielhafte Analyse für die Niederlande
Unterteilung in 24 Regionen
Bedarf der Regionen linear zur Bevölkerung
angenommen; Anzahl an Einsätzen pro Jahr im
gesamten Land bekannt
Wachenstandorte sind bekannt
Lösung eines strategischen Standortmodells, das
die notwenige Anzahl an Wachen bestimmt
Hilfsfristeinhaltung wird dabei für jede Region
sichergestellt
Ohne Betrachtung der Regionsgrenzen sind
deutlich weniger Standorte notwendig
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Gebietsübergreifende Standortplanung
Optimierungspotentiale bei Standorten in Grenzgebieten
Organisation der Disposition in den Gebieten durch
technische Unterstützung möglich
Ohne
Grenzen
Mit
Grenzen
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Gebietsübergreifende Krankentransporte
Krankentransporte finden nicht nur innerhalb der Rettungsdienstgebiete,
sondern vermehrt zwischen Gebieten statt.
Planung durch ein übergeordnetes
System für eine größere Region / ein
Bundesland möglich
Server an zentralem Ort
Kommunikation mit den lokalen
Systemen und Rückfallebenen
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Standortplanung im Rettungsdienst
Strategische Standortplanung
Bestimmung von Standorten für Rettungswachen
Abdeckung des Rettungsdienstgebietes innerhalb der Hilfsfrist
Taktische Standortplanung
Positionierung von RTW an den Rettungswachen
Einhaltung der Hilfsfristvorgabe für erwartete Bedarfe
Operative Standortplanung
Umpositionierung von RTW
Verbesserung der Hilfsfristeinhaltung
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Strategisch-taktische Standortplanung
Datengrundlage Erwartete AbdeckungStandortentscheidungen
Standortplanungsproblem:
Entscheidung über die Positionierung von Wachen und die Anzahl an RTW pro
Wache.
Für den erwarteten Bedarf an Notfallrettungen soll die Hilfsfristeinhaltung möglich
sein.
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Strukturen der Regionen in Ba-Wü
Karlsruhe
Freiburg
Stuttgart
Bei der Rettungsdienstplanung müssen die
individuellen geographischen Gegebenheiten der
Regionen miteinbezogen werden
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Beispiel: Standortplanung für Stuttgart
Wie groß ist der Einfluss der
Standorte für die Hilfsfrist-
einhaltung, wenn Umpositio-
nierungen erlaubt sind?
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Dynamische Positionierung von RTWs
Mögliche Einbindung geeigneter und „flexibler“ Standorte für RTWs zu
bestimmten Zeiten
Tageszeitabhängig
Zusätzliche Standorte oder Verschiebung eines Standorts
Zum Beispiel aufgrund längerer Fahrzeiten während der Pendlerverkehre
Kann im Voraus bestimmt werden
Situationsabhängig
Zum Beispiel aufgrund des aktuellen Einsatzaufkommens
Verschiebung eines oder mehrerer RTW, um Gebietsabdeckung sicher zu
stellen
Szenarien können im Voraus bestimmt werden
Ermittlung in Echtzeit steigert die Qualität
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Disposition von RTWs
Häufig werden zwei oder mehr Fahrzeuge zu einem Einsatz geschickt
RTW + NEF oder
2 RTW
Mögliche Disposition bei Zuordnung von mindestens zwei Fahrzeugen
Ein Fahrzeug muss das nächstgelegene sein
Das andere kann systemoptimal ausgewählt werden (ggf. innerhalb der
Hilfsfrist)
Mathematische Verfahren können Dispositionsstrategien analysieren und bei
der Disposition in der Praxis unterstützen
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Minimierung der Verspätungen /
Wartezeiten der Patienten
Minimierung der Kosten
Minimierung der durch RTW
gefahrenen Transporte
Balancierung der Touren
…
Entlastung der Disponenten
Frühzeitige Feststellung von
Engpässen
Zufriedenheit der beteiligen
Parteien (z. B. Patienten,
Ärzte/Krankenhäuser,
Mitarbeiter)
…
Tourenplanung für Krankentransporte
Organisatorische Ziele Planungsrelevante Ziele
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Tourenplanung für Krankentransporte
📄Liste der Transportaufträge
Großteil oft vorher
bekannt
Teilweise kurzfristig
9:15
Wache
d
p Abholort (Pick-up)
Zielort (Drop-off)
Krankenhaus, Dialysezentrum, Arztpraxis, …
p
p
p
d
d
p
p
d
d
d
d
dp
p
1
2
8:35
8:00
9:40
7:55
8:30
8:55
9:15
9:55
10:2510:40 10:55 11:30
8:10
Mathematische Verfahren
für die Tourenplanung
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Tourenplanung für Krankentransporte
2-stufige Planung der Touren:
Vorplanung der bekannten Aufträge am Vorabend
Erstellung eines Tourenplans vor Beginn der KTW-Schichten
Anzahl der mind. benötigten KTW
Erste Einschätzungen zur Auslastung und zu freien
Kapazitäten
Einplanung von kurzfristigen Aufträgen während des Tages
Einplanung der Aufträge bei Eingang / wenn Zeitfenster erreicht
Möglichst viele kurzfristige Aufträge sollen eingeplant werden
können – Vermeidung von RTW-Einsätzen
Evtl. Umplanung der Touren, um Verspätungen zu minimieren
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Analyse der Rettungsdienstlogistik
Simulation ermöglicht die
Analyse verschiedener
Alternativen, z. B.
Standorte
Dispositionsstrategien
Einheitlicher Fuhrpark
Auflösung von Grenzen
…
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Ausblick: Integrierte Planung
(Teilweise) gemeinsamer Fuhrpark für Krankentransporte und Notfallrettung
Gemeinsame Planung der beiden Teilprobleme
Ausgleich bei Stoßzeiten
Synergien können genutzt
werden (Personal, Auslastung)
Mehr Fahrzeuge mit besserer
Gebietsabdeckung lässt kürzere
Fahrzeiten erwarten
…
Planung ist aufwändiger, nicht
manuell möglich
Zeitpunkt für die feste
Einplanung der
Krankentransporte nicht einfach
zu bestimmen
…
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Ausblick: Nutzer-Assistenz-System
Design eines Assistenz-Systems für
die Unterstützung der Disponenten
bei der Zuweisung von Fahrzeugen
Für Notfallrettung und
Krankentransport
Anzeige der Lösung, evtl.
Alternativen und Erklärungen
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Ausblick: Digitale Rettungskette
Betrachtung des
Gesamtprozesses ist
wichtig.
Übergabe von Daten und
Informationen zwischen
Beteiligten.
Potentiale einzelner
Verbesserungen müssen
für den Gesamtprozess
analysiert werden.
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Ausblick: Prozess-Simulation Rettungskette
ProzessdiagrammExperten-Workshop Simulationsmodell
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Rettungsdienst in Deutschland und Neuseeland
ReAL PrimES
Forschungsallianz des KSRI mit der University of Auckland, New Zealand
Fokus: OR für Rettungsdienst und Hausärzte
Laufzeit: 2+3 Jahre
Forschungsaufenthalte und verschiedene Workshops in beiden Ländern
Fragestellungen:
• Bedarfs- und Versorgungsanalyse
• Rettungsdienstplanung im Vergleich
• Verwendbarkeit von Modellen und Verfahren
Ziel: Langfristige Kooperation zwischen beiden Gruppen
Internationales Forschungsprojekt
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Fazit
HealthCare Logistics hilft herauszufinden wie mit knappen Ressourcen
umgegangen werden kann
Health Care Logistics hilft Verbesserungspotentiale zu identifizieren
Quantifizierung hilft der Objektivierung
Eine gemeinsame Nutzung von Ressourcen erhöht die Kapazität/Verfügbarkeit
(Rettungsdienstgebiete und RTW/KTW)
Eine gute logistische Vernetzung mit moderner IT Kopplung erlaubt lokale
Verankerung und globale Ressourcennutzung
Bei Hilfsfrist und operativer Einsatzplanung können durch Health Care Logistics
Methoden lokale geographische Gegebenheiten berücksichtigt werden
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Kontakt zum Health Care Lab
@ksri_kit
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Dr. Melanie Reuter-Oppermann
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Karlsruhe Service Research Institute (KSRI)
Kaiserstraße 89, D-76133 Karlsruhe
Telefon: +49 (0) 721 608-45033
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Stefan Nickel
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Karlsruhe Service Research Institute (KSRI)
Institut für Operations Research (IOR)
Kaiserstraße 89, D-76133 Karlsruhe
Telefon: +49 (0) 721 608-43381
E-Mail: [email protected]
healthcarelab.ksri.kit.edu
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Veröffentlichungen
M. Reuter-Oppermann. On the Optimisation of EMS Logistics. Dissertation. Karlsruhe, 2017.
M. Reuter-Oppermann, S. Rachuba: Towards a Testing Framework for Location Problems in EMS Logistics.
To appear in: Proceedings of the Third Karlsruhe Service Summit Research Workshop 2017, Advances in
Service Research, KIT Scientific Publishing, Karlsruhe, 2017.
M. Reuter-Oppermann, P.L. van den Berg, and J.L. Vile. Logistics for Emergency Medical Service systems.
Health Systems, 2017.
M. Reuter-Oppermann, S. Morana, and P. Hottum. Towards Designing an Assistant for Semi-Automatic EMS
Dispatching. In Proceedings of the 50th Hawaii International Conference on System Sciences, 2017.
S. Nickel, M. Reuter-Oppermann, and F. Saldanha-da Gama. Ambulance location under stochastic demand:
A sampling approach. Operations Research for Health Care, 2016.
M. Reuter-Oppermann and C. Bernath. German data sets for comparing ambulance location models. In
Proceedings of the Second Karlsruhe Service Summit Research Workshop, Advances in Service Science.
KIT Scientific Publishing, 2016.
M. Reuter-Oppermann, J. Kunze von Bischhoffshausen, and P. Hottum. Towards an IT-Based Coordination
Platform for the German Emergency Medical Service System. In H. Novoa and M. Dragoicea, editors,
Exploring Services Science, volume 201 of Lecture Notes in Business Information Processing, pages 253-
263. Springer International Publishing, 2015.
J.T. van Essen, J.L. Hurink, S. Nickel, and M. Reuter. Models for ambulance planning on the strategic and
tactical level. Technical report, Beta Research School for Operations Management and Logistics, 2013.
M. Reuter and W. Michalk. Towards the dynamic relocation of ambulances in Germany: The risk of being too
late. In Annual SRII Global Conference, San Jose, CA, USA, July 24-27 2012, pages 642-649, 2012.
M. Reuter, A. Rashid, and S. Nickel. Modellierung und Planung von Dienstleistungen im Rettungswesen mit
Verfahren des Operations Research. Dienstleistungsmodellierung 2012. Springer Fachmedien Wiesbaden,
2013. 291-304.
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