Headliner #092

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von Eva Reichegger E ugénie werfen zum dritten Mal und diesmal „Il centro delle cose“, den ak- tuellen Longplayer, der Anfang Mai veröffentlicht wurde. Erschien der Vorgänger „Qui ed ora!“ über Riff Records, so stellt „Il centro delle cose“ diesmal eine Eigenprodukti- on dar. „La Riff aveva già finito la programma- zione delle uscite per quest'anno e quindi ci sia- mo appoggiati allo studio di registrazione del nostro bassista Ale Damian, che si chiama MicrocosmoPop Records. Quindi in realtà ci siamo autoprodotti per questo album“, erklärt Davide Ferrazzi, Sänger und Frontmann von Eugénie. Die Indie/Alternativerock-Band aus Bozen nimmt die Sache gezwungenermaßen also wieder selbst in die Hand. Aufgenommen wurde bereits im Juli 2009 im Riff-Studio; ge- mischt von Giacchino Carmelo im No Logo in Leifers. Eine Ausnahme stellt der Song „Las- cia che“ dar, der von Massimiliano Moccia im Redhouse in Senigallia (Ancona) gemischt wur- de, wo die Band ihr Vorgänger-Album „Qui ed ora!“ mit dem Produzenten David Lenci einge- spielt hat. Auf einen externen Art-Producer ha- ben Eugénie bei der dritten Platte ebenfalls verzichtet und so belegt die vorliegende Schei- be auch nach außen hin, dass die Bozner wieder kleinere Schritte machen. Den Songs selbst ist das nicht grundlegend anzumerken, es sei aber angemerkt, dass die Afterhours- und Deus-In- spiration trotz 10jähriger Bandgeschichte im- mer noch hörbar ist. Eugénie selbst umschrei- ben ihr Album mit „9 tracce di esplosivo ed ele- gante rock“ und liegen damit eigentlich ganz passend: viel Melodie, verzerrte Gitarren und Bass, die Schwere, die diesmal durch Aku- stikgitarren und Banjo ausgeglichen wird und natürlich die vertraute eugéniesche Geige, wel- che die Songs teilweise nicht nur ergänzt, son- dern trägt („Lascia che“). Überzeugen kann die CD „Il centro delle cose“ beinahe am Stück; bis auf „Perde la faccia“ bei dem Davide Ferra- zzi, Davide La Rocca, Alessandro Damian, Ste- fano Manca (und Morgan Silvestri, der die Band mittlerweile verlassen hat, auf den Auf- nahmen aber noch zu hören ist) in Rockposen abdriften und auch „Foto indelebile“ wirft die Frage auf, warum am Ende der Platte klischee- haft Romantik und ruhige Töne hermüssen, die dann explosionsartig ausufern. Sei’s drum. Blickt man auf die einheimischen CD-Veröf- fentlichungen des laufenden Jahres zurück, wird klar, dass sich Riff Records hier ein Album entgehen lassen hat, das bislang zu den besten Südtiroler CDs von 2010 gezählt werden kann. Und auch diesmal wird’s spannend zu beobach- ten, wann/ob die Band mit dem aktuellen Lon- gplayer in der italienischen Musikpresse er- wähnt wird, so wie bei den letzten beiden Al- ben. Das Erstwerk „Ciò che vorrei“ gibt’s übri- gens nach wie vor zum freien Download auf Jamendo unter www.jamendo.com/de/user/ eugenie; 3 Songs vom neuen Album warten auf der offiziellen Website der Band auf euch. Info: www.eugenie.it Freitag, 28. Mai 2010 – Nr. 103 Redaktion Tageszeitung „Headliner“: 329/5913560 – [email protected] << HEAD LINER Fotos & Grafik: Gloria Abbondi Trägt ein tolles Artwork: Das neue Album „Il centro delle cose“ von Eugènie. Roba italiana

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Headliner - Musikmagazin - Freitags in der Neuen Suedtiroler Tageszeitung

Transcript of Headliner #092

von Eva Reichegger

E ugénie werfen zum dritten Mal unddiesmal „Il centro delle cose“, den ak-tuellen Longplayer, der Anfang Mai

veröffentlicht wurde. Erschien der Vorgänger„Qui ed ora!“ über Riff Records, so stellt „Ilcentro delle cose“ diesmal eine Eigenprodukti-on dar. „La Riff aveva già finito la programma-zione delle uscite per quest'anno e quindi ci sia-mo appoggiati allo studio di registrazione delnostro bassista Ale Damian, che si chiamaMicrocosmoPop Records. Quindi in realtà cisiamo autoprodotti per questo album“, erklärtDavide Ferrazzi, Sänger und Frontmann vonEugénie. Die Indie/Alternativerock-Band ausBozen nimmt die Sache gezwungenermaßenalso wieder selbst in die Hand. Aufgenommenwurde bereits im Juli 2009 im Riff-Studio; ge-mischt von Giacchino Carmelo im No Logo inLeifers. Eine Ausnahme stellt der Song „Las-cia che“ dar, der von Massimiliano Moccia imRedhouse in Senigallia (Ancona) gemischt wur-de, wo die Band ihr Vorgänger-Album „Qui edora!“ mit dem Produzenten David Lenci einge-spielt hat. Auf einen externen Art-Producer ha-ben Eugénie bei der dritten Platte ebenfallsverzichtet und so belegt die vorliegende Schei-be auch nach außen hin, dass die Bozner wiederkleinere Schritte machen. Den Songs selbst istdas nicht grundlegend anzumerken, es sei aberangemerkt, dass die Afterhours- und Deus-In-spiration trotz 10jähriger Bandgeschichte im-mer noch hörbar ist. Eugénie selbst umschrei-ben ihr Album mit „9 tracce di esplosivo ed ele-gante rock“ und liegen damit eigentlich ganzpassend: viel Melodie, verzerrte Gitarren undBass, die Schwere, die diesmal durch Aku-stikgitarren und Banjo ausgeglichen wird undnatürlich die vertraute eugéniesche Geige, wel-che die Songs teilweise nicht nur ergänzt, son-dern trägt („Lascia che“). Überzeugen kanndie CD „Il centro delle cose“ beinahe am Stück;bis auf „Perde la faccia“ bei dem Davide Ferra-zzi, Davide La Rocca, Alessandro Damian, Ste-fano Manca (und Morgan Silvestri, der dieBand mittlerweile verlassen hat, auf den Auf-nahmen aber noch zu hören ist) in Rockposenabdriften und auch „Foto indelebile“ wirft dieFrage auf, warum am Ende der Platte klischee-haft Romantik und ruhige Töne hermüssen, diedann explosionsartig ausufern. Sei’s drum.Blickt man auf die einheimischen CD-Veröf-fentlichungen des laufenden Jahres zurück,wird klar, dass sich Riff Records hier ein Albumentgehen lassen hat, das bislang zu den bestenSüdtiroler CDs von 2010 gezählt werden kann.Und auch diesmal wird’s spannend zu beobach-ten, wann/ob die Band mit dem aktuellen Lon-gplayer in der italienischen Musikpresse er-wähnt wird, so wie bei den letzten beiden Al-ben. Das Erstwerk „Ciò che vorrei“ gibt’s übri-gens nach wie vor zum freien Download auf Jamendo unter www.jamendo.com/de/user/ eugenie; 3 Songs vom neuen Album warten aufder offiziellen Website der Band auf euch. Info: www.eugenie.it

Freitag, 28. Mai 2010 – Nr. 103

Redaktion Tageszeitung „Headliner“: 329/5913560 – [email protected] <<

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Trägt ein tolles

Artwork: Das neue

Album „Il centro delle

cose“ von Eugènie.

Robaitaliana

HEADL I N E RFreitag, 28. Mai 2010 – Nr. 103

D as gegenseitige Misstrau-en, oder besser, die betonteDistanz zwischen echter

Volksmusik und dem, was unterdem Überbegriff Pop-Kultur läuft (mit Rock,Punk, Folk etc. ist da al-les inbegriffen), hat sichauf ein beinahe nichtmehr wahrnehmbaresNiveau gesenkt. Aktuellsind es Musiker undBands wie Herbert Pix-ner oder vor allem OpasDiandl, die da einigesvormachen, wie es geht,Volksmusik mit der (mu-sikalischen) Gegenwartskultur zuverbinden. Opas Diandl sind dem-nach die Garanten dafür, dass die„Goldrainer JodelWanderTage“(Fr 25. bis So 27. Juni) auch wirk-lich für alle sind. Voraussetzung isteigentlich nur die Lust zum Jodelnund zum Wandern (es geht an dreiverschiedenen Tagen auf denSchlanderser Sonnenberg, zumKortscher-See und zum Marmor-bruch auf den Nörderberg, wobei

diese Ziele auf einer Meereshöhevon 1000 und 2600 Meter liegen.Opas Diandl werden am Samstag,26. Juni im Schloss Goldrain zudem

ein Konzert spielen. In der Teilnah-megebühr von 195 Euro sind damitdrei äußerst reizvolle Wanderun-gen (begleitet von der Land-schaftsführerin Gerlinde Auckent-haler) und die Übernachtung imBildungshaus Schloss Goldrain(Halbpension) enthalten. (rhd)Info: www.schloss-goldrain.com; Tel.: 0473/742433

Jodeln ... für alle (die diesmal auch wandern)

Ein Wochenende genügt zum Erlernen des Jodelns: Die „Goldrainer

JodelWandeTage“

Das Festival „Naturns rockt!” Ausgabe 4

Rockautonomie

D er Normalfall sind DörferOHNE Band. Dennoch, einpaar junge (oder nicht

mehr ganz so junge) Leute findensich irgendwie, irgendwo immerzusammen, um eine Band zusam-menzustellen, in der Regel gemein-degrenzenübergreifend. Dass esaber Orte gibt, die es schaffen, invölliger Autonomie mit eigenenBands ganze Konzerte auf die Bei-ne zu stellen, ist etwas Besonderes.

Das ginge in den Städten natürlich,aber sonst? In Naturns geht es unddas heuer zum vierten Mal: MitteMärz haben sich die NaturnserBands mit dem JuZe Naturns zu-sammengesetzt, um „Naturnsrockt #4“ in die Wege zu leiten, dassich einmal mehr durch die stilisti-sche Vielfältigkeit auszeichnete:vor dem Auftritt der ersten BandMeat Devourer, einer jungen Grin-dcore/Deathmetalband, legte dasaus Jokerface-Mitgliedern beste-hende DJ-Kollektiv Blue Beat Fo-undation Ska, Roots-Reggae undRocksteady vor allem aus den

Sechziger Jahren auf. Jokerfaceselbst hatten zwar leichte Start-schwierigkeiten, erwachten dannaber dennoch und brachten das Pu-blikum zum Tanzen, wärmten die-ses also für die nachfolgende Band,The OhMyGods auf. The OhMy-Gods absolvierten einen erstklassi-gen Auftritt, obwohl oder vielleichtgerade weil es das letzte Konzertfür Mazzi war. Der zweite Gitarristder Naturners Rockabilly-Bands

verlässt Band und Land aus per-sönlichen und beruflichen Grün-den. The OhMyGods, auf deren Al-bum wir nach wie vor warten, müs-sen sich um einen neuen Gitarri-sten umschauen.Letzte Band des Abends warenThe Sorrys, eine Band, die für dieso genannte „ältere Generation“spielt. Technische Schwierigkeitenzwangen The Sorrys dazu, ihr elek-trisches Konzert gerade gegenEnde ihres Auftrittes in ein akusti-sches Set zu verwandeln. Wasprompt gelang und „Naturns rockt4“, das wie letztes Jahr im Gartendes Jugendzentrums stattfand, be-schloss. (juzenaturns/rhd)Info: www.juze-naturns.it

Zum zweiten Mal der Austragungsort von „Naturns rockt“:Der Garten des Jugendzentrums von Naturns.

Heizten das Publikum erst einmal an: Die Ska-Band Jokerface, die zum Teil auch die DJs für die Blue Beat oundation stellt.

Headliner: Nachdem Sie Teil

der Jury für „Upload 2010“ wa-

ren, welches war ihr Gesamtein-

druck von der Qualität der Ein-

sendungen?

Christine Cizek: Der Gesamtein-druck war sehr gut. Abgesehenvon der musikalischen Qualität,war auch die Qualität der Aufnah-men insgesamt sehr gut.Lässt sich das Niveau der hiesi-

gen (Südtiroler) Bands mit dem

der Wiener Bands vergleichen

oder besteht Aufholbedarf? Wenn

ja, welche Mankos sind Ihnen ins

Auge gefallen?

Diese Frage ist nicht so leicht zu

beantworten: Ich finde es schwie-rig Rückschlüsse auf das Niveauder Bands einer Region anhand ei-nes Bandwettbewerbes zu ziehen.Viele Bands sind zwar gut, möch-ten aber an keinem Wettbewerbteilnehmen. Ich würde das Gehörtedemnach nicht als repräsentativeStichprobe einordnen und Rück-schlüsse auf das generelle Niveauziehen. Im Vergleich zu den WienerBands, die an unseren Conteststeilnehmen, steht Südtirol auf kei-nen Fall hintan.Könnten Sie drei wichtige Hin-

weise/Tipps für Bands und Mu-

sikerInnen geben, um auch

außerhalb der Region bestehen

zu können?

Gute Musiker gibt es viele, ich den-ke das Geheimrezept zum Erfolg istder Glauben an das Projekt, Net-working, professionelles Auftretenund Respekt anderen Musikernund Stilrichtungen gegenüber. Ver-anstalter schrecken oft davorzurück, unbekannte Bands von weither zu buchen. Am Besten hängtman sich an einen „Local Hero“ ausder Region und tauscht Gigs aus, sokann man sich auch weiter weg sei-ne Fanbase aufbauen.Und liebe Bands: niemals auf diePromotion des Veranstalters odereiner anderen Band allein verlassen– das Produkt: EURE BAND – ver-kauft ihr am Besten selbst, denn ihr

wisst wie kein Anderer um was esbei eurer Musik geht. Auch wennman niemand an dem Ort kennt:Gerade die SN-Plattformen wieMySpace oder Facebook bieten ei-gentlich alle Möglichkeiten zurFanakquise im Vorfeld. (rhd)

HEADL I N E RFreitag, 28. Mai 2010 – Nr. 103

NEWS

Final Collapse

Bands gesucht!

Am 8. September wird sich derTanztempel Max in Brixen kurz-zeitig zum Moshtempel verwan-deln. Neben den Metal-DJ'sPatze & Jasse sowie DarkDrum’n’Bass-DJs werden dortnoch vier Livebands zu sehen

sein. Die einzige Band, die bis-her fix gebucht ist, sind dieBrixner Prehate, die dort erst-mals ihr gleichnamiges Debütal-bum präsentieren werden. Zweiweitere harte Bands und eineROCK-Band als Opener werdennoch gesucht. Infos und Anmel-dungen (bis 13.06.) für das Indo-or-Festival „Final Collapse“:http://finalcollapse.eventsbz.it

Skanners

Warm-up forWacken

Und noch einmal Metal: DieBozner Band Skanners habenes geschafft auf den Spielplandes größten Metal-Festivals zukommen. „Wacken“ findet An-fang August im nördlichstenTeil Deutschlands statt und ne-

ben der Brixner Band Frei.Wildwerden auch die Skanners dortspielen. Die Bozner Metallariwerden am Samstag, 7. Augustauf der W.E.T.-Stage stehen undwärmen sich dafür im Zentis-Pub in Klobenstein schon ein-mal auf. Der Termin: Freitag,28. Mai, 22.00 Uhr. Info: www.wacken.com

Interesse daran,

im Headliner zu

inserieren? Kontaktieren Sie uns:

[email protected]

Comics im „Headliner“

Folge 13Wer wie wir Comics mag, derwird dieses Wochenende nach Bo-zen fahren zum „Art.May.Sound“und dort genüsslich die einzelnenAngebote genießen: Verlagsstän-de begutachten, Büchertischedurchkramen, den anwesendenZeichnern über die Schulterschauen ... Im nächsten „Headli-ner“ wird neben einem Beitragzum „Art.May.Sound“ auch die13. Folge von „Hinterland“ zu le-sen sein. Sofern alles klappt, wirdes eine Eigenproduktion sein, d.h.die Geschichte stammt von ei-nem/einer der „Headliner“-Au-tor/inn/en und wurde von ei-nem/einer „Hinterland“-Zeich-ner/in grafisch umgesetzt. Schön,gell?! Finden wir auch! :-)

Upload 2010: Die FinalistenDie Jury hat entschieden, nachdem sie sich durch die durchaus große Menge an eingesandten MP3's gekämpft hat. Wir liefern euch hier die Liste der zwölf Bands und Musiker, die von der Jury für das„Upload“-Finale ausgewählt wurden. Von den Zwölfen sind drei aus Südtirol:

Atto IV (Rock, Varese/Lombardei), Song: „A Second“

Biagio Conte & I Maggiordomi (Rock, Rom), Song: „Che ridere mi fa“

DolceMente (Pop, Lecce/Apulien), Song: „L'esploratore astronauta“

Lowave (Rock, Prato/Toskana), Song: „Oscillators“

Management del dolore post-operatorio (Punk, Chieti/Abruzzen), Song: „Nei palazzi“

Med in Italy (Rock, Turin/Piemont), Song: „Se“

Osteria dei pensieri (Folk, Venedig/Venetien), Song: „L'ubriaco in contro luce“

Passogigante (Electronic/Pop, Florenz/Toskana), Song: „Eureka“

Sugar from Soul (Rock, Mainz/Deutschland), Song: Femme Fatale“

Dave LeBlanc (Pop, Bozen), Song: „Not Grey Photograph“

Ferbegy? (Rock, Bozen), Song: „Back on my Track“

Homies4Life (Hiphop, Ritten), Song: „Graue Sonne“

Die Headliner des Festivals sind übrigens Echo & The Bunnymen am Freitag, 18. Juni und die US-AmerikanerU.N.K.L.E. am Samstag, 19. Juni.

Kamen mit dem gesellschaftskritischenTitel „Graue Sonne“ ins Finale: Homies4Life vom Ritten.

Ein neues Gesicht am hiesigen Pop-Himmel: Dave Le Blanc, alias

David Thaler aus Bozen.

Rock mit Frauenstimme aus Bozen: Ferbegy? werden ein Heimspiel haben beim„Upload“-Finale auf den Bozner Talfer-Wiesen.

Und nun zum kurzen Interview mit Jury-Mitglied Christine Cizek, die in Wien u.a. das Booking des Live-Lokals „Szene“ über hat.

Eine der Jurorinnen,die für „Upload2010“ die bestenBands auswählten: Christine Cizek aus Wien.

Der Titel des Festivals„Art.May.Sound“ gibt erstauf den zweiten Blick wie-

der worum es geht, denn wenn„May“ wohl für den Monat Mai undSound natürlich für Musik steht, soverweist „Art“ nicht auf die Kunstim herkömmlichen Sinn, sondernauf die Kunst der Comics.Es wird, sofern das Wetter mitspieltein schönes Festival werden, dennwährend sich die Stände und kleinenAusstellungen/Präsentationen aufdem Waltherplatz konzentrierenwerden, wird sich das musikalischeGeschehen auf dem Musterplatz abspielen.Wie bereits in den letzten Ausga-ben, ist es den Organisatoren auchheuer wieder gelungen, einigewohlklingende Namen nach Bozenzu holen. Star der Veranstaltungist diesmal der bei Venedig lebendeZeichner Giorgio Cavazzano, dereiner der wichtigsten Vertreter deritalienischen „Disney-Schule“ ist.Neben Cavazzano sind u.a. zu er-warten:Ausonia (Interni, P-HPC, Pino-cchio), Riccardo Burchielli (Bat-man, DMZ), Luca Enoch (Gea, Li-lith, Sprayliz), Tito Faraci (DylanDog, Tex, Topolino Noir), AlbertoPonticelli (Blatta, Unknown Sol-dier), Maurizio Rosenzweig (L'A-more Colpevole, John Doe), Gior-gio Salati (Disney), Donald Soffrit-ti (Alienor, Disney, SuperheroesDecadence), Silvia Ziche (Disney,Lucrezia) und einige hiesige Co-miczeichner wie Paolo Aldighieri,Armin Barducci, Roberto „RX“Gionta und Hannes Pasqualini, denihr von unseren „Hinterland“-Ge-

schichten kennt.Neu ist heuer der Wettbewerb imCosplay. Cosplay steht als Abkür-zung für „Costume Play“, kommtaus Japan und umschreibt dasmöglichst originalgetreue Verklei-den im Stile der Figuren aus derWelt der Mangas und des Anime.Cosplayer werden an beiden Tagenauf dem Festival-Abschnitt (undwohl auch in der Bozner Altstadt)zu sehen sein. Eine Jury wird diebesten Kostüme auszeichnen.Und die Musik? Die Musik gibt es

auf dem Musterplatz, jeweils von19 bis 23 Uhr. Zu sehen sein wer-den sechs junge Bands, die vor ei-nigen Wochen durch einen Wettbe-werb ausgewählt wurden (Rocksla-ve, The Drama, The Morning After,The Seed, Too Much Bunnies undTorayk), so wie die Bozner The Li-ttle White Bunny, D.A.P. aus Flo-renz und die Band Kick Start ausMailand, in der der Comicschrei-ber Giorgio Salat und der ZeichnerDonald Soffritti spielen. (rhd)Info: www.artmaysound.com

HEADL I N E RFreitag, 28. Mai 2010 – Nr. 103

NEWS

Gaulschlucht Lana

Loud bestätigt

Loud-Gründungsmitglied undBassist Walter Mutschlechnermusste aus gesundheitlichenGründen eine Auszeit von seinerderzeitigen Band nehmen. Loud

werden die angenommenenKonzerte – darunter ihren Auf-tritt beim Gaulschlucht Openairin Lana, Freitag, 28. und Sams-tag, 29. Mai – aber trotzdemspielen. Am Viersaiter wird Da-niel Faranna (The Loords, BobMarley Tribute, Opa's Diandlu.a.) aushelfen. Wir wünschenWalter Mutschlechner an dieserStelle gute Besserung und einebaldige Rückkehr auf die Büh-ne! Loud wünschen wir natür-lich einen guten Gig und demGaulschlucht-Openair heuteund morgen viiiiieeeele Leute!

Messner-Windschnur

Neue CD istdraußen

Die offizielle Präsentation derneuen „Tyrolensia“ betiteltenCD von Sepp Messner-Wind-schnur war gestern in der Disko-thek „Nachtigall“ in Klausen. Sieist also ab sofort erhältlich. Be-teiligt waren an dem Stück u.a.Markus Dorfmann (Bass), Nor-

bert Rabanser (Schlagzeug),Thomas Demetz (Ziehharmonik)und Klaus Ramoser (Gitarre).Aufgenommen und abgemischtwurde die CD von Gregor Mari-ni, selbst exzellenter Gitarristund u.a. mit dem Aluna Quartetunterwegs. Von den insgesamt16 Titeln die die CD enthält, ver-spricht – zumindest nach dem Ti-tel zu schließen – vor allem „Eiermit der Steier“ ein typischerWindschnur zu sein (oder zuwerden). Mal schauen. Info: www.windschnur.eu

Erweitert sein Programm auf die Welt der Games: Das Festival Art.May.Sound, das heuer am Waltherplatz UND am Musterplatz stattfinden wird.

Stammt, wie das aktuelle Plakat zum Michael Nyman-Konzert(am 4. Juni im Teatro Cristallo) aus der Feder eines jungen

Bozners: Das Plakat zu Art.May.Sound von Armin Barducci.

Die Mikro-InvasionComics und Cosplayer am 28. und 29. Mai bei „Art.May.Sound“ in Bozen.

Parallel zum FestivalArt.May.Soundwird im Jugendzentrum„Centro Vintola18“ eine Ausstellung gezeigt: Original-Zeichnungendes großen italienischen Disney-ZeichnersGiorgio Cavazzano,der am Samstagübrigens selbst in Bozen zu Gastsein wird.