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PD Dr. Martina ClausBachmann; Zwischen Kampf und Kultur Stockspiele, kämpfe, tänze im Kulturvergleich Handout Samstag: Escrima Man wird Escrima am ehesten gerecht, wenn man es einfach als einen Oberbegriff für alle philippinischen Kampfkünste mit Stock und Schwert sieht. Das Wort entstammt der spanischen Sprache, in der "la esgrima" das Fechten bezeichnet. Ebenso wie die philippinische Kultur von indischen, indonesischen, malaiischen und spanischen Elementen beeinflusst wurde, so ist auch Escrima unter diesen mannigfachen Einflüssen zu einer selbständigen philippinischen Kampfkunst gewachsen, die sich mit Stockund Schwertfechten sowie auch der waffenlosen Selbstverteidigung beschäftigt. Abb.: Denkmal des siegreichen Lapu Lapu auf der Insel Mactan der Zentralphilippinen. Die ersten Europäer, die sich auf philippinischen Boden begaben, waren die Spanier unter Führung des portugiesischen Seefahrers und Eroberers Fernando Magellán. Magellán setzte zuerst Fuß auf die Insel Mactan auf den Zentralphilippinen, die er für die spanische Krone in Besitz nahm und weitete anschließend die Eroberung auf die umliegenden Inseln aus. Wie zu erwarten widersetzte sich die einheimische Bevölkerung dem Machtstreben der Kolonialisten und es kam am 27. April 1521 zur historischen Schlacht von Mactan. Unter Führung von Lapu Lapu gelang es der Inselbevölkerung den Spaniern eine empfindliche Niederlage beizufügen, Magellán verlor in den Kämpfen sein Leben. Der italienische Chroniker Antonio Pigaffetta, der der Flotte Magellans angehörte, wusste über den unerwartet heftigen Widerstand der einheimischen Bevölkerung zu berichten, dass diese sich äußerst effektiv mit Stöcken, Schwertern, Speeren und Macheten mit geübten Techniken gegen das gut gerüstete spanische Heer zur Wehr setzte. Erst 50 Jahre später, 1565, kamen die spanischen Eroberer mit einem größeren Heer zurück und besiegten die einheimischen Filipinos durch zahlenmäßige Überlegenheit und durch den Einsatz überlegenerer Waffen wie Pistolen, Musketen und Kanonen. Die Spanier besetzten die Inseln nahezu 400 Jahre lang, anschließend folgte ab 1898 eine USamerikanische und schließlich im Zweiten Weltkrieg eine japanische Besatzungszeit. Unter allen Besatzern war das Stockund Schwertfechten offiziell verboten, es wurde jedoch im Geheimen von den Meistern an die Schüler ungebremst weitergegeben. Im Gegensatz zu den z.B. japanischen Kampfkünsten und ähnlich dem Viet Vo Dao in Vietnam war Escrima niemals nur Sport oder Teil eines religiösen Rituals. Die Filipinos benutzen Escrima zur Selbstverteidigung und es wurde während der Besetzungen zu einer immer gefürchteteren Kampfkunst. Unter den amerikanischen Besatzern wanderten zahlreiche Filipinos nach Hawaii aus, von wo es sich allmählich unter sportlichen Aspekten zu verbreiten begann. Eine Kommerzialisierung setzte ca. Mitte der 60er Jahre ein, gleichzeitig verminderten sich jedoch aber auch die ursprünglich gefährlichen und gleichzeitig effektiven Techniken des Escrima. Es gibt derzeit nur noch wenige Escri maLehrer, die den ursprünglichen Stil beherrschen und weitergeben können. Die Geschichte des Escrima ist eine blutige. Escrima gehörte zum täglichen Überlebenskampf der verarmten Bevölkerung und die Techniken wurden immer ausgefeilter und wirkungsvoller. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten bekämpften sich Anhänger rivalisierender Escrimastile. Sie traten gegeneinander in sog. Herausforderungskämpfen an, die ohne Schutzkleidung und ohne Regeln ausgeführt wurden. Die Waffe der EscrimaKämpfer war in der Regel ein ca. 60 cm langer Hartholzstab. Eine Entscheidung wurde bei diesen Herausforderungskämpfen nur dadurch herbeigeführt, indem ein Kämpfer aufgab oder kampfunfähig wurde. Referenzen Webpages: http://www.ethnomusicscape.de/escrima.html Printpublikationen Siebert, Gunnar: Arnis, Escrima, Kali. Die Kunst der wirbelnden Stöcke. Weinmann, Berlin 1997 Latosa, Rene: Escrima. Burg/Fehmarn 1994 Reid, Howard/Croucher, Michael: Der Weg des Kriegers. Kampfsportarten, Tradition, Technik, Geist. München 1994 Crudelli, Chris; Ross, Chris (2008). The Way of the Warrior: Martial Arts and Fighting Styles from Around the World. DK Publishing. Retrieved December 25, 2011.

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PD Dr. Martina Claus‐Bachmann; Zwischen Kampf und Kultur – Stockspiele, ‐kämpfe, ‐tänze im Kulturvergleich

Handout Samstag: Escrima

Man wird Escrima am ehesten gerecht, wenn man es einfach als einenOberbegriff für alle philippinischen Kampfkünste mit Stock und Schwertsieht. Das Wort entstammt der spanischen Sprache, in der "la esgrima"das Fechten bezeichnet. Ebenso wie die philippinische Kultur von indi‐schen, indonesischen, malaiischen und spanischen Elementen beeinflusstwurde, so ist auch Escrima unter diesen mannigfachen Einflüssen zu einerselbständigen philippinischen Kampfkunst gewachsen, die sich mit Stock‐und Schwertfechten sowie auch der waffenlosen Selbstverteidigung be‐schäftigt.

Abb.: Denkmal des siegreichen Lapu Lapu auf der Insel Mactan der Zentralphilippinen.

Die ersten Europäer, die sich auf philippinischen Boden begaben, warendie Spanier unter Führung des portugiesischen Seefahrers und EroberersFernando Magellán.

Magellán setzte zuerst Fuß auf die Insel Mactan auf den Zentralphilippinen, die er für die spanischeKrone in Besitz nahm und weitete anschließend die Eroberung auf die umliegenden Inseln aus. Wiezu erwarten widersetzte sich die einheimische Bevölkerung dem Machtstreben der Kolonialisten undes kam am 27. April 1521 zur historischen Schlacht von Mactan. Unter Führung von Lapu Lapu gelanges der Inselbevölkerung den Spaniern eine empfindliche Niederlage beizufügen, Magellán verlor inden Kämpfen sein Leben.Der italienische Chroniker Antonio Pigaffetta, der der Flotte Magellans angehörte, wusste über denunerwartet heftigen Widerstand der einheimischen Bevölkerung zu berichten, dass diese sich äu‐ßerst effektiv mit Stöcken, Schwertern, Speeren und Macheten mit geübten Techniken gegen dasgut gerüstete spanische Heer zur Wehr setzte. Erst 50 Jahre später, 1565, kamen die spanischen Er‐oberer mit einem größeren Heer zurück und besiegten die einheimischen Filipinos durch zahlenmä‐ßige Überlegenheit und durch den Einsatz überlegenerer Waffen wie Pistolen, Musketen und Kano‐nen. Die Spanier besetzten die Inseln nahezu 400 Jahre lang, anschließend folgte ab 1898 eine US‐amerikanische und schließlich im Zweiten Weltkrieg eine japanische Besatzungszeit. Unter allen Be‐satzern war das Stock‐ und Schwertfechten offiziell verboten, es wurde jedoch im Geheimen vonden Meistern an die Schüler ungebremst weitergegeben.Im Gegensatz zu den z.B. japanischen Kampfkünsten und ähnlich dem Viet Vo Dao in Vietnam warEscrima niemals nur Sport oder Teil eines religiösen Rituals. Die Filipinos benutzen Escrima zurSelbstverteidigung und es wurde während der Besetzungen zu einer immer gefürchteteren Kampf‐kunst. Unter den amerikanischen Besatzern wanderten zahlreiche Filipinos nach Hawaii aus, von woes sich allmählich unter sportlichen Aspekten zu verbreiten begann. Eine Kommerzialisierung setzteca. Mitte der 60er Jahre ein, gleichzeitig verminderten sich jedoch aber auch die ursprünglich ge‐fährlichen und gleichzeitig effektiven Techniken des Escrima. Es gibt derzeit nur noch wenige Escri‐ma‐Lehrer, die den ursprünglichen Stil beherrschen und weitergeben können.Die Geschichte des Escrima ist eine blutige. Escrima gehörte zum täglichen Überlebenskampf derverarmten Bevölkerung und die Techniken wurden immer ausgefeilter und wirkungsvoller. Noch bisvor wenigen Jahrzehnten bekämpften sich Anhänger rivalisierender Escrimastile. Sie traten gegen‐einander in sog. Herausforderungskämpfen an, die ohne Schutzkleidung und ohne Regeln ausgeführtwurden. Die Waffe der Escrima‐Kämpfer war in der Regel ein ca. 60 cm langer Hartholzstab. EineEntscheidung wurde bei diesen Herausforderungskämpfen nur dadurch herbeigeführt, indem einKämpfer aufgab oder kampfunfähig wurde.

Referenzen Webpages:

http://www.ethnomusicscape.de/escrima.html

PrintpublikationenSiebert, Gunnar: Arnis, Escrima, Kali. Die Kunst der wirbelnden Stöcke. Weinmann, Berlin 1997Latosa, Rene: Escrima. Burg/Fehmarn 1994Reid, Howard/Croucher, Michael: Der Weg des Kriegers. Kampfsportarten, Tradition, Technik, Geist. München 1994Crudelli, Chris; Ross, Chris (2008). The Way of the Warrior: Martial Arts and Fighting Styles from Around the World. DK Publishing. Retrieved December 25, 2011.

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Der Übergang vom Kampf zu Kultur wurde in unterschiedlicher Weise sowohl in der sogenanntenKunst‐Musik als auch in der sogenannten Pop‐Musik aufgegriffen:

‐ Ein bekanntes Beispiel ist die West‐Side‐Story von Leonard Bernstein, wo der Kampf zweierStreet‐Gangs, der Jets und der Sharks, thematisiert und in Kunst‐Musik (Komposition) umge‐setzt wird:

https://www.youtube.com/watch?v=El9d0lgh3vQ

‐ Ein bekanntes Beispiel aus der sogenannten Pop‐Musik ist Michael Jacksons’s Beat it:

https://www.youtube.com/watch?v=oRdxUFDoQe0

Jackson hat das Thema des Bandenkampfes immer wieder aufgegriffen, z.B. in BAD, und zeigt stetsdie tänzerische Umsetzung, welche einen Kampf mit Messern o.a. unnötig macht. Breakdance‐Batt‐les oder Rap‐Wettkämpfe gelten in der Hip Hop‐Kultur als adäquates Mittel, seine Überlegenheit zudemonstrieren und Ruhm zu ernten.

Sowohl in der vermuteten Ursprungsgegend der ersten HipHopper, Puerto Rico, als auch auf anderenKaribik‐Inseln, wie z.B. Trinidad/Tobago sind Stockkampf‐Traditionen bekannt, die heute in Aktivi‐täten zum Karneval eingebettet werden:

https://www.youtube.com/watch?v=uiYoBGgTRxo

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South African townships take stick-fighting tradition into new futureTraditional art of intonga offers alternative to gangs and guns for youths who dream of ma-king the sport professional by Alex Duval Smith in Crossroads, Cape Town

South African boys practise stick fighting in a Cape Town township. Photograph: Alex Duval

Smith/guardian.co.ukWith nimble footwork and a rapid "swoosh-swoosh" of his attacking

stick, Nkululu Nopivo scores six points. Just a few seconds into the training session, blood gus-

hes from his opponent's forehead. Lacking a whistle, the referee sounds "brr-brr" with his lips

to signal a 30-second time-out.

The ancient art of intonga (stick fighting), practised for centuries among rural herders, is ma-

king a comeback in the bleak landscape of Cape Town's townships. In the past six months, a

dozen clubs have sprung up. Contests with prize money of up to 1,000 rand (ca. EUR 70.-)

are held most weekends.

After only a few months of training Nopivo, 15, has been selected to become a children's

coach. "Stick fighting allows us to turn our backs on gangs, guns and knives. Stick fighting is

our traditional way of settling disputes. At least with sticks, you do not get killed," said the

schoolboy in his native Xhosa.

But the game – which under Xhosa rules is played with two sticks, each about 1.2 metres (4ft)

long – is violent and high-energy. Senior players eschew helmets and their only protection du-

ring the 15-minute matches is a cloth, wrapped around the knuckles of the hand holding the

"defence" stick. The groin and the area behind the ears are out of bounds. But blows to other

parts of the head earn six points, as do strikes to the knees, ankles and wrists.

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In Crossroads, a cramped township near the airport with tens of thousand of residents living

in shacks and small houses, the Stick Fighting Company meets several times a week on an as-

phalt netball court. Its founder, Vuyisile Dyolotana, 34, was once a professional stick fighter in

the rural Eastern Cape.

"All Xhosa boys used to stick-fight but the art was lost when so many moved to the city," he

said. "For years, township youngsters saw stick fighting as a backward pursuit. They preferred

guns. Now that is changing. They can see that stick fighting teaches them to endure pain, and

they want to reconnect with that," said Dyolotana, who is looking for sponsorship to buy 300

helmets for the young fighters. The sticks, he added, are provided by nature: "We go out on

trips to collect them and strip the bark. The sticks need to be slender but very hard, so we use

Port Jackson Wood [Australian acacia] which is an alien species, so no one is upset when we

take it away."

Stick fighting exists in most cultures and variants of it have been incorporated into Asian marti-

al arts such as kendo. In Britain, singlestick (or cudgels) survives as a sport but is closer in style

to fencing than to intonga. Stick fighting is practised in Africa from Ethiopia to the Cape but

rules differ. Zulus use one stick and a shield for defence.

Nelson Mandela, a Xhosa who grew up in the Eastern Cape, was taught intonga by herdboys.

He wrote in his book Long Walk To Freedom: "I learned to stick-fight – essential knowledge

to any rural African boy – and became adept at various techniques, parrying blows, feinting in

one direction and striking in another, breaking away from an opponent with quick footwork.

From these days I date my love of the veld, of open spaces, the simple beauties of nature, the

clean line of the horizon."

Hlomla Vikweni, 10, who began training with Dyolotana's club when it launched in July last

year, was aware that stick-fighting is part of his Xhosa culture. "I like to play it because my fri-

ends do." Asked why he did not take up football or boxing, he said: "I like to street fight and

it is part of my history."

One of his opponents, Siya Gojana, 11, was more pragmatic: "Lots of people are playing soc-

cer. It is easier to become a professional stick fighter if you want to earn lots of money.''

With help from social entrepreneurs in other townships, Dyolotana has organised a dozen

competitions since last July. "Each entrant pays 5 rands (EUR 3.-) to take part and the winner

gets 1,000 rands. We raise the prize money through the entry fee and some sponsorship. The

tournaments draw huge crowds."

He dreams of a stick-fighting revival all over South Africa, and beyond. "In the rural areas in-

tonga fulfils important social and cultural functions. It teaches discipline and focus. I wish all

South African, southern African and African cultures would revive stick fighting. We could ar-

range world championships in South Africa and this would unite us all."

https://www.theguardian.com/world/2011/jan/30/south-african-townships-stick-fighting