Hamburger Strassen / FSG Projekt
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ein magazin über hamburger strassen
grosse strassen in hamburg
Das Magazin ist das Ergebnis des Magzinkurses von Jan Mueller-Wiefel an der FREIEN SCHULE FÜR GESTALTUNG in Hamburg, Sommersemes-ter 2011.
www.fsg-hamburg.de
Briefing: „Wir machen ein Magazin, das die interessantesten Straßen unserer Stadt portraitiert. Straßen, zu denen es Geschichten zu erzählen gibt. Straßen mit großer Vergangenheit und spannender Gegenwart. Straßen, denen tolle Menschen ein beson-deres Gesicht verleihen. Straßen, die wir in dieser Stadt lieben und über die wir mehr erfahren wollen.
Jeder Student sucht sich eine Straße aus und stellt sie auf mehreren gestalteten Seiten vor. Fotografien, Kurz-geschichten, Zitate, Interviews, Zeichnungen, Illust-rationen – der Darstellung sind keine Grenzen gesetzt. Die Gestaltung soll die jeweilige Straße in ihren Eigen-schaften charakterisieren: Vom Schraddel-Look hin zu einem cleanen, aufgeräumten Layout und wieder zurück. So entstehen mehrere kleine Hefte mit einer individuellen Optik, die am Ende zu einem Gesamt-Magazin zusammengetragen werden.“
nis alpsVeringstrasse, Fährstrasse
patrick meßJungfernstieg
joe hartlageColonnaden
alison winter Neuer Wall
kjell wierig Schulterblatt
line schönhoffWohlwillstrasse
eileen gertzSternstrasse, Neuer Pferdemarkt
931
496583111131
Inhalt
roman bernsHeiligengeistfeld
christian hinrichsenHamburger Berg
phillipp simonDavidstrasse
pascal mattwigHafenstrasse
jenny nafzgerGrosse Bergstrasse
karin rothElbberg
155179203227251273
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WILHELMSBURG
GARDINENEGGERT
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Wie lange gibt es GARDINEN EGGERT & wird EGGERT von seinen freunden auch GARDINEN EGGERT GENANNT? Ist der Lampenschirm vielleicht von ihm?
GARDINENEGGERT
Ist der Kioskmann wirklich so nett oder ist er nur aus Geschäfts gründen so freund-lich?
VERINGKIOSK
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War es schon sein Kindheitstraum Einen Eis-wagen zu fahren und mit einer Klingel die Kinder anzulocken?
ICECREME
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Wie lange gibt es das Café schon? Wird mehr Fritz-cola gekauft oder mehr Coca-Cola?
RELAX-7-
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Wann hat er den Schirm gekauft? Wurde er extra für den Balkon gekauft?
TCHIBOMAN
- 17 -
MURDERGIRLWas sah sie vor sich? Fühlt die Frau mit dem Kopftuch das glei-che oder das Gegenteil?
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MURDERGIRLWas sah sie vor sich? Fühlt die Frau mit dem Kopftuch das glei-che oder das Gegenteil?
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SWEETHOMECAFÉ
Wie lange dauerte es Mö-bel zusammen zu tragen? Welchen Einfluss hatte der Stadtteil auf das Café?
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- 22 -
SALONWas macht den Salon Besonders? Welche Beziehung hat er zu der Straße?
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SALONWas macht den Salon Besonders? Welche Beziehung hat er zu der Straße?
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F I S C H Was gibt es Hier außer Fisch? Die Menschen welcher Nation kauf welchen Fisch?
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KABELTROMMELWie lang ist das Kabel der und warum hängt da gleich eine ganze Kabeltrommel?
GROSSERITTER
Wie viele Ritter Stiegen hier schon von ihrem Ross? Kamen auch schon wel-chen aus dem land auf dem Bild?
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GROSSERITTER
Wie viele Ritter Stiegen hier schon von ihrem Ross? Kamen auch schon wel-chen aus dem land auf dem Bild?
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GROSSERITTER
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L.O.S.E .RIst die Botschaft an eine bestimmte Person gerichtet oder wurde der Künstler bei seiner Arbeit von jemandem inspiriert?
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L.O.S.E .RIst die Botschaft an eine bestimmte Person gerichtet oder wurde der Künstler bei seiner Arbeit von jemandem inspiriert?
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L
P
S
A
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Schwarze Zahlen und zwar im überfluss
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Schnell Leben , Jung sterben Nach diesem Motto lebt die „Neue
Generation“ der Jungunternehmer. Gemeint ist damit die Kurzlebigkeit des Erfolges junger Firmenbosse die sich auch am Jungfernstieg versuchen zu etablieren.
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Jungfräuliches Weiß
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Jungfräuliches Weiß
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Jungfräuliches Weiß
Als der Alstersee nach dem Damm-bau entstanden war, wurden die
umliegenden Straße wie Jungfernstieg, Neuer Jungfernstieg und Ballindamm zu beliebten Flaniermeilen. Weil die hübschen Hanseatinnen gern an der Alster flanierten, nannte man die Promenade ab 1648 offiziell Jungfernstieg. Und so kam es, dass die Hanse-aten auch schon vor Jahrhunderten auf „Als-terschüten“ ihre Fahrten mit Musik genossen.
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BUSINESSPUNKAusser ein paar in den Wänden
verankerten Bänken, Mülleimern und Betonpollern hat der alte Jungfern-stieg nicht viel skatebares hergegeben. Es war vermutlich eher die zentrale Lage und die Kulisse, die den Platz zwischen Gän-semarkt und Mönckeberg, für viele Jahre zu einem der wichtigsten Treffpunkte der Hamburger Skateszene machte.
ANNO * 1988
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BUSINESSPUNKAusser ein paar in den Wänden
verankerten Bänken, Mülleimern und Betonpollern hat der alte Jungfern-stieg nicht viel skatebares hergegeben. Es war vermutlich eher die zentrale Lage und die Kulisse, die den Platz zwischen Gän-semarkt und Mönckeberg, für viele Jahre zu einem der wichtigsten Treffpunkte der Hamburger Skateszene machte.
ANNO * 1988
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Der Dichter Friedrich von Hagedorn (1708-1780) pries den großen See mitten
in der Stadt, der selbst unterkühlte Hanseaten ins Schwärmen bringt: "Die Alster lehrt gesel-lig sein!" Mit der "Alina" ging am 15. Juni 1859 der erste Linienbetrieb über die Alster bis zum Mühlenkamp und nach Winterhude hinauf... Doch in den Straßen, vor allem am Jungfern-stieg, schrieb die Stadt Geschichte: So wie die Straße selbst weltweit bekannt ist, dürfte der Alsterpavillon, eröffnet 1799, und nunmehr der sechste in Hamburgs Geschichte, ebenfalls eines der bekanntesten Gebäude in der Hansestadt sein. Als besonderes gesellschaftliches Glanz-stück war das Café von Anfang an als beliebter Treffpunkt für Prominente und Neugierige. Das Gebäude hat im Laufe der Jahre immer wieder aufwendige Umbauten erlebt. Je nach Zeitgeist war es mal karg, mal opulent.
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FACETTENREICH
Skater, Buis ness, Rentnerrei sen.
Der Dichter Friedrich von Hagedorn (1708-1780) pries den großen See mitten
in der Stadt, der selbst unterkühlte Hanseaten ins Schwärmen bringt: "Die Alster lehrt gesel-lig sein!" Mit der "Alina" ging am 15. Juni 1859 der erste Linienbetrieb über die Alster bis zum Mühlenkamp und nach Winterhude hinauf... Doch in den Straßen, vor allem am Jungfern-stieg, schrieb die Stadt Geschichte: So wie die Straße selbst weltweit bekannt ist, dürfte der Alsterpavillon, eröffnet 1799, und nunmehr der sechste in Hamburgs Geschichte, ebenfalls eines der bekanntesten Gebäude in der Hansestadt sein. Als besonderes gesellschaftliches Glanz-stück war das Café von Anfang an als beliebter Treffpunkt für Prominente und Neugierige. Das Gebäude hat im Laufe der Jahre immer wieder aufwendige Umbauten erlebt. Je nach Zeitgeist war es mal karg, mal opulent.
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FACETTENREICH
Skater, Buis ness, Rentnerrei sen.
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Das Stadtbild von Hamburg heute ist geprägt von viel Grün und viel
Wasser: Die Elbe und die Alster gehören dazu, ebenso der Stadtpark und Plan-ten un Bloomen. Doch als Hamburg im 9. Jahrhundert gegründet wurde und es die Grünanlagen noch nicht gab, war die Alster ein ganz gewöhnlicher Fluss, der in einem kleinen Delta in die Elbe floss. Mit dem Bau eines Damms 1235 änderte sich das: Quer durch die Alster wurde er angelegt und es wurde eine Kornmühle gebaut. Heute ist der Damm, der damals noch nach dem Müller Reese benannt war, die zweit bekannteste Straße der Stadt: der Jungfernstieg.
Man kann v ie l sagen aber das bringt es auf den Punkt.
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Das Stadtbild von Hamburg heute ist geprägt von viel Grün und viel
Wasser: Die Elbe und die Alster gehören dazu, ebenso der Stadtpark und Plan-ten un Bloomen. Doch als Hamburg im 9. Jahrhundert gegründet wurde und es die Grünanlagen noch nicht gab, war die Alster ein ganz gewöhnlicher Fluss, der in einem kleinen Delta in die Elbe floss. Mit dem Bau eines Damms 1235 änderte sich das: Quer durch die Alster wurde er angelegt und es wurde eine Kornmühle gebaut. Heute ist der Damm, der damals noch nach dem Müller Reese benannt war, die zweit bekannteste Straße der Stadt: der Jungfernstieg.
Man kann v ie l sagen aber das bringt es auf den Punkt.
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Modernerals man vermuten mag. Das Alsterhaus wurde 1912 von dem
Geraer Geschäftsmann Oscar Tietz als Warenhaus Hermann Tietz eröffnet. Die Pläne lieferte das Architektenbüro Cremer & Wolffenstein.
Im Rahmen der so genannten „Arisierung“ jüdischer Unternehmen in der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Warenhauskonzern Her-mann Tietz in Hertie umbenannt, das Warenhaus Hermann Tietz am Jungfern-stieg erhielt in diesem Zusammenhang im Jahr 1935 seinen heutigen Namen Alsterhaus. Dieser Vorgang wird in der Firmengeschichte auf der heutigen (2011) Internetpräsenz wie folgt dargestellt: 1936: Firmensanierung, Umstrukturie-rung und Umbenennung in Alsterhaus.Im Jahre 1983 erfolgte eine zehn Mona-te andauernde Komplettsanierung des Alsterhauses, die damals 50 Mio. Deut-sche Mark kostete.
1987 besuchten Prinz Charles und seine Ehefrau Lady Dia-na während ihres Hamburg- Besuches auch das Alsterhaus.
In den Jahren 2003 bis 2005 wurde das Alsterhaus für rund 35 Millionen Euro komplett um-gebaut. Für die Pläne zeichnet der Hamburger Architekt Chris-tian F. Heine verantwortlich. Die Fassade am Jungfernstieg sowie an der rückseitigen Poststraße wurde umgebaut. Im Innenbe-reich wurde neben der vollstän-digen Erneuerung und Moder-nisierung der Ausstattung ein so genanntes Shop-in-Shop-Sys-tem verwirklicht.
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stiegausJungfern
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stiegausJungfern
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Colonnaden
Die Colonnaden befi nden sich ineinem der schönsten Vierteln Hamburgs. Zentral und doch dis-kret in unmittelbarer Nähe des Hotels Vier Jahreszeiten an der Binnenalster. Herrliche Grün-derzeitfassaden prägen die Atmo-sphäre von damals.
DieL age
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Die Colonnaden befi nden sich ineinem der schönsten Vierteln Hamburgs. Zentral und doch dis-kret in unmittelbarer Nähe des Hotels Vier Jahreszeiten an der Binnenalster. Herrliche Grün-derzeitfassaden prägen die Atmo-sphäre von damals.
DieL age
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Die Straße Colonnaden wurde zur direkten Verbindung von Jungfernstieg und Dammtor, vor allem aber zur Erschließung von unbebauten Hoffl ächen 1876-1877 durch private Unternehmer unter der Führung von Ernst und Adolph Wex angelegt. Ihr mus-sten die letzten Reste des alten Stadttheaters am Gänsemarkt weichen.
Die Colonnaden wurden bis 1879 mit herrschaftlichen Etagen-häusern bebaut. Die 1974-1977 zur Fußgängerzone umgestal-tete Straße ist ein Denkmal der Gründerzeit.
Wie al lesbegann......
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Die Straße Colonnaden wurde zur direkten Verbindung von Jungfernstieg und Dammtor, vor allem aber zur Erschließung von unbebauten Hoffl ächen 1876-1877 durch private Unternehmer unter der Führung von Ernst und Adolph Wex angelegt. Ihr mus-sten die letzten Reste des alten Stadttheaters am Gänsemarkt weichen.
Die Colonnaden wurden bis 1879 mit herrschaftlichen Etagen-häusern bebaut. Die 1974-1977 zur Fußgängerzone umgestal-tete Straße ist ein Denkmal der Gründerzeit.
Wie al lesbegann......
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Der Bau der U-Bahn (KellJung-Linie) 1930, die unter der Straße verläuft, wurde durch gerichtliche Einsprüche
der ansässigen Einzelhändler verzögert. Sie forder-ten eine Linienführung durch die Dammtorstraße. Der befürchtete Umsatzrückgang übertraf anschlie-ßend alle Erwartungen. 1974 wurde die Straße zur
Fußgängerzone. Zugleich wurde am Nordende eine Rolltreppe und Fußgängerbrücke über die Esplana-
Der Bau der Kel lJung-Linie
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Der Bau der U-Bahn (KellJung-Linie) 1930, die unter der Straße verläuft, wurde durch gerichtliche Einsprüche
der ansässigen Einzelhändler verzögert. Sie forder-ten eine Linienführung durch die Dammtorstraße. Der befürchtete Umsatzrückgang übertraf anschlie-ßend alle Erwartungen. 1974 wurde die Straße zur
Fußgängerzone. Zugleich wurde am Nordende eine Rolltreppe und Fußgängerbrücke über die Esplana-
Der Bau der Kel lJung-Linie
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de errichtet. Diese Brücke führte durch eine kleine Einkaufs-Passage im 1. Obergeschoss des ehemaligen Hotel Esplanade (Phrix-Haus, heute Spielbank Casino Esplanade) zur Dag-Hammarskjöld-Brücke am Damm-tor und dem Bahnhof Dammtor. In Höhe des Gustaf Mahler-Platzes wurde 1976 ein Brunnen von Detlef Birgfeld aufgestellt. 2005 wurde die Fußgängerbrücke an der Esplande abgerissen. Zudem erfolgte in dieser
Zeit eine komplette Neugestaltung in zwei Abschnitten. Im nördlichen Teil wurde in der Straßenmitte eine Zone für die Außengastronomie geschaffen. In der Mitte, zwi-schen Staatsoper und der Ecke am Gustav-Mahler-Platz entstand ein markanter Neubau. Der südliche Teil wurde teilweise wieder für den Verkehr geöffnet.
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- 56 - wie heuteDamals
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Ein Interview mit dem Inhaber des „Pfeifen Tesch Volker Cub“ in den Colonnaden.
Seit wann gibt es das Geschäft bereits?
Tatsächlich seit 1880 und es befi ndet sich auch seit dieser Zeit in den Colonnaden. Mittlerweile ist das Geschäft schon in der 4. Generation und bisher mussten wir auch noch nicht umziehen.
Welche Produkte führen Sie in Ihrem Geschäft?
Wir führen neben Zigarren, Pfeifen und Tabak auch hochwertige Spirituosen, die es nicht im Supermarkt zu kaufen gibt.
Welches Alter haben Ihre Kunden dur-schnittlich?
Wir haben Kunden zwischen 18-80 Jah-ren, aber die meisten Kunden sind mitt-lern Alters-so zwischen 50-60 Jahren.
Gibt es einen Unterschied zwischen heute und 1880?
Ja, den gibt es. Mittlerweile ist hier deut-lich mehr Wechsel von Geschäften. Auch war hier mehr Durchgang, als die Colon-naden noch eine Straße war und Stra-ßenbahnen fuhren, bevor es Anfang der 70er zu einer Fußgängerzone wurde.
Volker Cub, (Inhaber des Pfeifen Tesch)
Ein Geschäft seit 1880
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Ein Interview mit dem Inhaber des „Pfeifen Tesch Volker Cub“ in den Colonnaden.
Seit wann gibt es das Geschäft bereits?
Tatsächlich seit 1880 und es befi ndet sich auch seit dieser Zeit in den Colonnaden. Mittlerweile ist das Geschäft schon in der 4. Generation und bisher mussten wir auch noch nicht umziehen.
Welche Produkte führen Sie in Ihrem Geschäft?
Wir führen neben Zigarren, Pfeifen und Tabak auch hochwertige Spirituosen, die es nicht im Supermarkt zu kaufen gibt.
Welches Alter haben Ihre Kunden dur-schnittlich?
Wir haben Kunden zwischen 18-80 Jah-ren, aber die meisten Kunden sind mitt-lern Alters-so zwischen 50-60 Jahren.
Gibt es einen Unterschied zwischen heute und 1880?
Ja, den gibt es. Mittlerweile ist hier deut-lich mehr Wechsel von Geschäften. Auch war hier mehr Durchgang, als die Colon-naden noch eine Straße war und Stra-ßenbahnen fuhren, bevor es Anfang der 70er zu einer Fußgängerzone wurde.
Volker Cub, (Inhaber des Pfeifen Tesch)
Ein Geschäft seit 1880
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„Wir sind mittlerweile die 4.Generation, die das Geschäft führt“
Volker Cub
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„Wir verkaufen hochwertige Spirituosen, die nicht im Supermarkt erhältlich sind.“ Volker Cub,
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„Wir verkaufen hochwertige Spirituosen, die nicht im Supermarkt erhältlich sind.“ Volker Cub,
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„Wir sind als einziges Geschäft seit 1880 hier in den Colonnaden vertreten“ Volker Cub
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Ein Interview mit Linda und Annika, Auszubildene bei „Bagel Brothers“.
Seit wann gibt es die Bagel Brot-hers schon?
Die Bagel Brothers eröffneten 1996 die erste Filiale in Deutsch-land. Ein Jahr zuvor fragten sich Gregor Gerlach und Christian Kiefer bei einem Bagel, warum es denn keine Bagelshops in Deutschland gibt. Damit war die Idee geboren.
Seit wann macht ihr eine Ausbil-dung bei Bagel Brothers?
Annika: Ich bin seit 2 Jahren jetzt bei Bagel Brothers und es gefällt mir sehr gut.
Linda: Und ich bin erst seit 7 Mo-naten dabei, aber es gefällt mir bisher auch sehr gut.
Habt ihr viel Kundschaft im Laden und welcher Art?
Auf der Straße sind eigentlich relativ viele Leute unterwegs, leider wenige davon in der Pas-sage. Unsere Kundschaft besteht hauptsächlich aus Geschäftsleu-ten, die sich mittags ihren Snack holen. Wir haben aber auch „Nicht-Geschäftsleute“, die sich bei uns den Snack für Zwischen-durch holen.
Welches Alter haben eure Kun-den durschnittlich?
Hauptsächlich sind unsere Kun-den zwischen 20-40 Jahren alt – Geschäftsleute hin oder her.
Snacks bei Bagel Brot hers
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Diese Arbeit ist eine Projektarbeit in der es darum ging, sich eine Straße Ham-burgs auszusuchen und diese in ein Magazin zu verpacken. Selbstverständlich mit Bildern und selbstgeschriebenem Text wer wollte.
Für dieses Projekt habe ich mir als Straße die Colonnaden ausgesucht, die ja nicht nur nahe der Binnenalster, sondern auch neben dem Jungfernstieg liegt. Mit den Colonnaden verbinde ich nicht nur eine wunderschöne Straße mit Architektonischen Häusern sondern leider auch eine durchaus veraltete Einkaufsstraße. Was leider sehr schade ist.
Um dieses veraltete, angestaube Stimmung rüberzubringen, die ich empfinde wenn ich an die Colonnaden denke, habe ich mir überlegt, das ganze Heft in Sepia drucken zu lassen. Die Bilder habe ich mit einem Effekt versehen, so das diese aussehen als ob sie schon sehr alt wären. Zudem haben alle meine Bilder den typischen weißen Rand, der den veralteten Effekt noch zusätzlich verstärkt. Und welchen ich sehr schön finde.
Mit besten Grüßen
Eure Joe
Ein letztes Statement
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Neuer WallHamburgs luxuriöseste Einkaufsstraße
Späte Nachmittags-sonne wirft die vergolde-ten Eisengitter alsSchatten gegen Arkaden und überzieht den Boden mit einem schwarzweißen Streifenmuster. Gestreift sind nun auch die rosé farbenden Pumps von Jimmy Choo, die meine beste Freundin Nathalie zu ihrem blassrosanem Sommerkleid aus feinsten
Leinen trägt. Draußen auf dem breiten Gehweg genießen Besucher die letzen Sonnenstrahlen des Tages. Aufgeregtes Gezwitscher lässt sie kurz
aufhorchen. Die blühen-den Kirschbäume, die in Terrakottafarbenden Blumenkübeln wachsen, stehen perfekt angeordnet zwischen grauen Steinbänken. Ein alter Mann wandelt ohne Eile durch die gepflegte Anlage.
Über seinem Kopf schwirren ein paar Tau-
ben, die ihm mit wildem Flügelschlägen folgen oder sich
auf die Statur von dem damaligen Bürgermeister Carl Friedrich Petersen
setzen. Die Szene ist wie aus einem
Märchen, als ob Carl Friedrich Petersen leben
und mit den Tieren kommunizieren könne. Doch kaum jemand blickt lange auf. Man kennt den Alten in
seiner grauen Tracht und seine Vögel. Er gehört dazu. Er ist, wie viele hier, Teil der eingeschworenen Gemeinschaft des
Neuen Walls. Doch diese Gemeinschaft, dieses Neue, dieses Per-fekte war nicht immer so frisch und unberührt wie heute. Um 2005
verschwand der Neue Wall hinter grauen Bauvorhängen. Er wurde komplett neu renoviert, restauriert und erschaffen. Alles wurde erneuert.
Die Straße wurde mit dunkel grauem Stein bepflastert und die Gehwege wurden vergrößert.
Er ist, wie viele hier, Teil der eingeschworenen Gemeinschaft
des „Neuer Wall“s.
Man muss die Magie fühlen oder es besser gleich sein
lassen.
Späte Nachmittags-sonne wirft die vergolde-ten Eisengitter alsSchatten gegen Arkaden und überzieht den Boden mit einem schwarzweißen Streifenmuster. Gestreift sind nun auch die rosé farbenden Pumps von Jimmy Choo, die meine beste Freundin Nathalie zu ihrem blassrosanem Sommerkleid aus feinsten
Leinen trägt. Draußen auf dem breiten Gehweg genießen Besucher die letzen Sonnenstrahlen des Tages. Aufgeregtes Gezwitscher lässt sie kurz
aufhorchen. Die blühen-den Kirschbäume, die in Terrakottafarbenden Blumenkübeln wachsen, stehen perfekt angeordnet zwischen grauen Steinbänken. Ein alter Mann wandelt ohne Eile durch die gepflegte Anlage.
Über seinem Kopf schwirren ein paar Tau-
ben, die ihm mit wildem Flügelschlägen folgen oder sich
auf die Statur von dem damaligen Bürgermeister Carl Friedrich Petersen
setzen. Die Szene ist wie aus einem
Märchen, als ob Carl Friedrich Petersen leben
und mit den Tieren kommunizieren könne. Doch kaum jemand blickt lange auf. Man kennt den Alten in
seiner grauen Tracht und seine Vögel. Er gehört dazu. Er ist, wie viele hier, Teil der eingeschworenen Gemeinschaft des
Neuen Walls. Doch diese Gemeinschaft, dieses Neue, dieses Per-fekte war nicht immer so frisch und unberührt wie heute. Um 2005
verschwand der Neue Wall hinter grauen Bauvorhängen. Er wurde komplett neu renoviert, restauriert und erschaffen. Alles wurde erneuert.
Die Straße wurde mit dunkel grauem Stein bepflastert und die Gehwege wurden vergrößert.
Er ist, wie viele hier, Teil der eingeschworenen Gemeinschaft
des „Neuer Wall“s.
Man muss die Magie fühlen oder es besser gleich sein
lassen.
Wenn es bald nur noch Klamotten zukaufen gibt, dann geht der Charme
verloren.Neue Geschäfte erblickten das Licht in der luxuriö-sen Einkaufsstraße. Insider sprechen von der Besten Shoppingadresse Hamburgs. Die alten Geschäfte in der Mellinpassage blieben und lassen bis heute den Kultstatus bestehen, der diese Straße ebenfalls ausmacht. „Man muss die Magie fühlen oder es besser gleich sein lassen“, sagt die ältere Dame und zieht dabei ihre knallrot geschminkten Lippen säuerlich zusammen. Die jüngeren, schlanken Frauen mit ihren Louis Vuitton Taschen unter den dünnen Ärmchen betrachten die kokette Hamburgerin mit Skepsis. „Wenn es bald nur noch Klamotten zu kaufen gibt, dann geht der Charme verloren“. Den Mix des Angebotes und seine Intimität machen den Ort interessant.
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Ich trug meine neue Bluse aus Seidenorganza und Tüll mit eckigen schwarzen Paillet-ten an den Seiten. Vorne und an der Rückseite ist diese mit opulenten Blütenornamenten aus Zierperlen und Pailletten bestickt. Unter der Bluse trug ich ein passendes, knielanges Bustierkleid. Beides ist von Chanel Haute Couture. Meine schwarzen, ebenfalls neuen Schuhe, von Dolce & Gabbana klackerten auf dem gepflegten
Pflasterstein. Ich sah meine beste Freundin Nathalie
schon lässig, aber immer perfekt sitzend auf
einem weiß designten Hocker in der Nespres-soCafélounge. Sie hatte ihre schlanken, gebräun-ten Beine über einander geschlagen und blätterte in der neusten Vogue. Ich betrat die Café-lounge und wurde wie jede Woche mit einem freundlichen Lächeln
von der brünetten Ver-käuferin an der Cafébar begrüßt. Frau Wandorf heißt sie. Sie war sehr nett und zuvorkom-mend und machte dem Image der Nespresso Cafélounge alle Ehre. Frau Wandorf hatte mir schon oft weitergehol-fen. In der Nespresso Cafélounge gibt es unzählige Kaffeesorten,
sowie Gebäck und
mehrere Variationen von Likören die zusammen mit dem Kaffee genießen werden können. Seit neustem trank ich den Milchcafé mit Vanille-Zimt-Geschmack. Nathalie blickte auf und strahlte mich an. Ihre Zähne wurden von mal zu mal weißer. Sie winkte mich zu ihr hin und ließ dabei ihre goldenen Armreifen von Tiffany&Co klimpern. Jede Woche trafen wir uns hier, tranken den neusten Kaffee der Woche und schlenderten Quatschenderweise unse-re Lieblingstrasse den Neuen Wall auf und ab, blieben stehen, gingen in Läden und kauften uns Dinge bei Habitat die wir eh nicht wirklich brauchten.
Ich trug meine neue Bluse aus Seidenorganza und Tüll mit eckigen schwarzen Paillet-ten an den Seiten. Vorne und an der Rückseite ist diese mit opulenten Blütenornamenten aus Zierperlen und Pailletten bestickt. Unter der Bluse trug ich ein passendes, knielanges Bustierkleid. Beides ist von Chanel Haute Couture. Meine schwarzen, ebenfalls neuen Schuhe, von Dolce & Gabbana klackerten auf dem gepflegten
Pflasterstein. Ich sah meine beste Freundin Nathalie
schon lässig, aber immer perfekt sitzend auf
einem weiß designten Hocker in der Nespres-soCafélounge. Sie hatte ihre schlanken, gebräun-ten Beine über einander geschlagen und blätterte in der neusten Vogue. Ich betrat die Café-lounge und wurde wie jede Woche mit einem freundlichen Lächeln
von der brünetten Ver-käuferin an der Cafébar begrüßt. Frau Wandorf heißt sie. Sie war sehr nett und zuvorkom-mend und machte dem Image der Nespresso Cafélounge alle Ehre. Frau Wandorf hatte mir schon oft weitergehol-fen. In der Nespresso Cafélounge gibt es unzählige Kaffeesorten,
sowie Gebäck und
mehrere Variationen von Likören die zusammen mit dem Kaffee genießen werden können. Seit neustem trank ich den Milchcafé mit Vanille-Zimt-Geschmack. Nathalie blickte auf und strahlte mich an. Ihre Zähne wurden von mal zu mal weißer. Sie winkte mich zu ihr hin und ließ dabei ihre goldenen Armreifen von Tiffany&Co klimpern. Jede Woche trafen wir uns hier, tranken den neusten Kaffee der Woche und schlenderten Quatschenderweise unse-re Lieblingstrasse den Neuen Wall auf und ab, blieben stehen, gingen in Läden und kauften uns Dinge bei Habitat die wir eh nicht wirklich brauchten.
Heute war der Tag be-sonders schön, die Sonne ließ die goldenen Buch-staben der BVLGARI Aufschrift wie flüssiges Gold aussehen und die teure Schokolade in den schick dekorierten Neu-haus Schaufenstern fing beinahe an zu schmel-zen. Neuhaus, die beste Schokolade, die es gibt, ist dort käuflich zu er-
werben. Festlich und schick dekorierte Pralinen in allen
möglichen Geschmacksrichtun-gen, sowie kleine, mit Zuckerfiguren
geschmückten Kuchen und Cupcakes liegen in bunten und feinen Seidenpapie-
ren bereit, um vernascht und verkostet zu werden. Nathalie und ich gehen fast jede Woche
in das Schokoladenparadies Neuhaus.Gekauft haben wir dort bisher wenig, da man eigentlich schon
satt von den Kostproben wird, die einem dort großzügig angeboten werden. Himbeergelee im Zartbitter-Schokola-
denmantel mit einem Hauch von Pistazie, saftiger Krokant mit echtem Edelnugat gefüllt und mit Goldpuder bestäubt.
Neuhaus, die besteSchokolade, die es gibt, ist dort käuflich zu erwerben.
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Schultern. Mit klappernden Absätzen machten wir uns auf den Weg der wöchentlichen Ausschau nach außergewöhnli-chen Taschen, kultigen Büchern und schicker Kleidung. Die ersteAdresse, die wir heute anstrebten war Unger. Eine groß geschnitte-ne Modeboutique mit klaren Linien und schick designtenKleidungsstücken. Die nette, rothaarige Verkäuferin begrüß-te uns herzlich. Nach einem kurzen prüfenden Blick trafNathalie ihre erste Wahl. Es war ein schwarzweißes Kleid aus feinster Seide. Die Verkäuferin lächelte
freundlich und kam auf uns zu. „Eine ausgezeichnete Wahl, meine Liebe. Frauen denkenimmer an Farben, nur nicht an das Nicht-vorhandensein von Farben.
Hat bereits CocoChanel festgestellt. Dabei muss ich sagen, dass Schwarz alles
Schon beim Aufzählen dieser Kostbarkeiten
läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Nathalie
und ich tranken unseren Kaffee aus, aßen den Vanille Butterkeks, der von Haus aus neben der kleinen, weißen Tasse ruht und warfen uns unsere kleinen Chanel Handtaschen über die schlanken
Frauen denkenimmer an Farben, nur
nicht an das Nichtvorhan-densein von Farben.
Schultern. Mit klappernden Absätzen machten wir uns auf den Weg der wöchentlichen Ausschau nach außergewöhnli-chen Taschen, kultigen Büchern und schicker Kleidung. Die ersteAdresse, die wir heute anstrebten war Unger. Eine groß geschnitte-ne Modeboutique mit klaren Linien und schick designtenKleidungsstücken. Die nette, rothaarige Verkäuferin begrüß-te uns herzlich. Nach einem kurzen prüfenden Blick trafNathalie ihre erste Wahl. Es war ein schwarzweißes Kleid aus feinster Seide. Die Verkäuferin lächelte
freundlich und kam auf uns zu. „Eine ausgezeichnete Wahl, meine Liebe. Frauen denkenimmer an Farben, nur nicht an das Nicht-vorhandensein von Farben.
Hat bereits CocoChanel festgestellt. Dabei muss ich sagen, dass Schwarz alles
Schon beim Aufzählen dieser Kostbarkeiten
läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Nathalie
und ich tranken unseren Kaffee aus, aßen den Vanille Butterkeks, der von Haus aus neben der kleinen, weißen Tasse ruht und warfen uns unsere kleinen Chanel Handtaschen über die schlanken
Frauen denkenimmer an Farben, nur
nicht an das Nichtvorhan-densein von Farben.
beinhaltet. So wie Weiß. Beides steht für vollkom-mene Schönheit und perfekte Harmonie. Auf der einen Seite stehen beide Farben für moderne Grafik, auf der anderen verbinde ich damit Erinnerungen an Film und Fotografie von früher.“ Sie lächelte wieder und führte Nathalie zu einer groß geschnittenen Umkleidekabine. Nathalie kaufte das Kleid.
Als wir der Sonne entgegen den Neuen Wall abwärts zur Alster schlenderten, kam uns eine kleine alte bekannte Frau entgegen.
Wir trafen sie fast jedes Mal und ließen uns gern über das alte Hamburg, beziehungsweise über den alten „Neuen Wall“ berichten. Wir konnten ihr stundenlangzuhören. Wieder einmal hatte sie ihren weißen West-Highland Terrier an der Lederleine und gab ihm jede fünf Meter einen Hundekuchen, um ihm den Spaziergang schönst-möglich zu gestalten. Sie war die Großmutter, von der jeder träumt.Sympathische Lachfalten prägten ihr liebes Gesicht und ihre weißen, nicht mehr allzu vollen Haare hatte sie mit Hilfe einer Dauerwelle um ihren Kopfgewickelt.
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Außerdem hatte sie immer kleine Sahnebonbons mit, die sie uns jedes Mal zuschob. Sie kam uns mit Tippelschrit-ten entgegen. Charlie, ihr West-Highland Terrier, bellte
als er uns sah.„Meine Güte. Ich wundere mich täglich, wie sich
das hier alles verändert hat.“ Wir lächelten und blickten uns an, denn so fing sie immer an,
wenn sie etwas von den „Alten Zeiten“ erzählte. „Als ich junge 16 Jahre war,
wurden am 9. November 1938 viele jüdische Geschäfte und Konto-
ren von der Reichspogrom-nacht enteignet. Lasst mich
überlegen.
Genau. Es waren an die 41 Ge-schäfte. Es wurden 2 Gedenk-tafeln an den Gebäuden an der Schleusenbrücke befestigt. Sie sollen an die früheren Mode-häuser Hirschfeld sowie Robin-sohn erinnern. Ich interessiere mich schon sehr lange für diese Straße und ihre Menschen. Letztens las ich einen Bericht in einer Zeitung, die über die Geschichte des Neuen Walls schrieb. Der Neue Wall war ur-sprünglich Teil der ehemaligen Befestigungsbauten der Hanse-stadt aus dem 13. Jahrhundert.
Der Neue Wall wurde 1530 bis 1538 ausgebaut und als Fes-tungsgraben genutzt. Nach der Abtragung dieses Wehrbaus, wurde 1707 an der gleichen Stelle die Straße mit dem Namen „Neuer Wall“ angelegt. 3 Jahre später wurde das erste Haus gebaut, welches übrigens immer noch an derselben Stelle
steht. Es ist das barocker Görtz-Palais. Allerdings ist nur noch die Fassa-de vorhanden, der Bau dahinter wurde erheblich umgebaut.“
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Außerdem hatte sie immer kleine Sahnebonbons mit, die sie uns jedes Mal zuschob. Sie kam uns mit Tippelschrit-ten entgegen. Charlie, ihr West-Highland Terrier, bellte
als er uns sah.„Meine Güte. Ich wundere mich täglich, wie sich
das hier alles verändert hat.“ Wir lächelten und blickten uns an, denn so fing sie immer an,
wenn sie etwas von den „Alten Zeiten“ erzählte. „Als ich junge 16 Jahre war,
wurden am 9. November 1938 viele jüdische Geschäfte und Konto-
ren von der Reichspogrom-nacht enteignet. Lasst mich
überlegen.
Genau. Es waren an die 41 Ge-schäfte. Es wurden 2 Gedenk-tafeln an den Gebäuden an der Schleusenbrücke befestigt. Sie sollen an die früheren Mode-häuser Hirschfeld sowie Robin-sohn erinnern. Ich interessiere mich schon sehr lange für diese Straße und ihre Menschen. Letztens las ich einen Bericht in einer Zeitung, die über die Geschichte des Neuen Walls schrieb. Der Neue Wall war ur-sprünglich Teil der ehemaligen Befestigungsbauten der Hanse-stadt aus dem 13. Jahrhundert.
Der Neue Wall wurde 1530 bis 1538 ausgebaut und als Fes-tungsgraben genutzt. Nach der Abtragung dieses Wehrbaus, wurde 1707 an der gleichen Stelle die Straße mit dem Namen „Neuer Wall“ angelegt. 3 Jahre später wurde das erste Haus gebaut, welches übrigens immer noch an derselben Stelle
steht. Es ist das barocker Görtz-Palais. Allerdings ist nur noch die Fassa-de vorhanden, der Bau dahinter wurde erheblich umgebaut.“
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Wir kannten das hellgraue Stein-gebäude nur zu gut. „Vor dem Gro-ßen Brand, der 1842 in Hamburg
entfachte standen hier noch Wohnhäuser von wohlhabenden Kauf-leuten und Bauten von diplomatischen Vertre-
tungen. Von dem Wiederaufbau der Bauten bestehen heute noch Teile, die an den Alsterarkaden zu finden sind. Diese wurde von Cha-teauneuf errichtet. Leider wurden die meisten der Bauten und
Häuser, die hier standen nicht wieder aufgebaut. Sie verschwanden nach 1842 völlig. Die Umbau-ten und Modernisierungen finden selbst heute noch statt.
Ihr kennt sicherlich die Mellinpassage, die einen Durchgang zu den Alsterarkaden schafft. So oft wie ich euch hier sehe, scheint ihr die Passage wohl zu kennen“. Wir nickten. „Das Haus wurde 1990 teilweise durch Feuer zerstört. Die Fassade am Neuen Wall ist allerdings erhalten geblieben. Bei den Restaurierungsvorarbeiten wurden wah-re Schätze entdeckt. Die Jugenstil-Werbetafel an dem oberen Wandteil und eine wunderschöne Deckenbemalung wurden freigelegt. In der Mel-linpassage befindet sich seit 1923 das Geschäft der Buchhandlung Felix Jud, die sich auf drei Etagen hinzieht. Der Herrenausstatter Ladage & Oelke ist seit der Errichtung des Hauses, welches um 1845 statt fand, in den Räumen untergebracht.“
Sie schirmte die Sonne mit ihrer runzeligen Hand
ab. „Zwischen den Hausnum-mern 22 und 24 kreuzt die Post-
straße und die Schleusenbrücke. An der Schleusenbrücke befanden sich,
wie ich vorhin schon einmal erwähnt hatte die Modehäuser Hirschfeld und
Robinson. Dort wo früher das Mode-haus Hirschfeld war ist nun Fahning,
ein Damenmodegeschäft. Wo heut-zutage Möhring ist, war das arisierte
Modehaus Robinson.“ Wir gingen die Straße wieder hinauf. „Schaut auf
den Boden, schaut nur!“ Wir blickten auf den gerade erst gefegten breiten
Fußweg. Dort war ein goldener Stein in den Fußweg eingelassen. „Das ist der
einzige Stolperstein, den man auf dem Neuen Wall findet. Der Stolperstein
ist dem Rechtsanwalt Walter Ludwig Samuel gewidmet, der hier auf der Höhe
der Hausnummer 32 mit seinem Sohn Herbert Walter eine gemeinsame Kanz-
lei betrieb“. Wir blickten auf und sahen zwei uniformierte junge Männer, die uns auf Sagways entgegen rollten. Es waren immer zwei Mitarbeiter für die Sicherheit auf dem Neuen Wall auf den Straßen und Gehwegen unterwegs.
Ebenso wie die Putzkollo-nen, die fast unsichtbar die Straße, sowie die Fußgän-gerzonen zweimal täglich an sechs Tagen in der Woche maschinell reinigten. Bei Schneefall wird der Neue Wall ebenfalls von zwei weiteren Mitarbeitern vom
Schnee befreit und besu-cherfreundlich gefegt und gestreut. Allerdings bleibt die Räumungspflicht der Eigentümer sowie Mieter bestehen. Parkmöglichkei-ten gibt es am Neuen Wall fast immer, da Kontrollen die Parkzeit von maximal einer Stunde genaustens prüfen. Wenn Besucherlänger parken wollen,befinden sich 2 große Parkhäuser in der Nähe des Neuen Walls. Noch vor we-
nigen Jahren konnte man die heutige herrschen-
de Exklusivität in den
Gebäuden und auf
der
Straße des Neuen Walls nicht erkennen. Schmale Gehwege in schlechtem Zustand und Autos, die den Gehweg stundenlang zustellten prägten dasdamalige Bild. Doch im Jahr 2005 kam die Wende. Ein Bund von reichenKaufleuten erwarben ein Grossteil der Straße und Gebäuden und gründeten den ersten „BusinessImprovement
District“ (BID) in einer deutschen Innenstadt. Dank der BID gewannen die Straße und Gebäude deutlich anAttraktivität. 75
Sie schirmte die Sonne mit ihrer runzeligen Hand
ab. „Zwischen den Hausnum-mern 22 und 24 kreuzt die Post-
straße und die Schleusenbrücke. An der Schleusenbrücke befanden sich,
wie ich vorhin schon einmal erwähnt hatte die Modehäuser Hirschfeld und
Robinson. Dort wo früher das Mode-haus Hirschfeld war ist nun Fahning,
ein Damenmodegeschäft. Wo heut-zutage Möhring ist, war das arisierte
Modehaus Robinson.“ Wir gingen die Straße wieder hinauf. „Schaut auf
den Boden, schaut nur!“ Wir blickten auf den gerade erst gefegten breiten
Fußweg. Dort war ein goldener Stein in den Fußweg eingelassen. „Das ist der
einzige Stolperstein, den man auf dem Neuen Wall findet. Der Stolperstein
ist dem Rechtsanwalt Walter Ludwig Samuel gewidmet, der hier auf der Höhe
der Hausnummer 32 mit seinem Sohn Herbert Walter eine gemeinsame Kanz-
lei betrieb“. Wir blickten auf und sahen zwei uniformierte junge Männer, die uns auf Sagways entgegen rollten. Es waren immer zwei Mitarbeiter für die Sicherheit auf dem Neuen Wall auf den Straßen und Gehwegen unterwegs.
Ebenso wie die Putzkollo-nen, die fast unsichtbar die Straße, sowie die Fußgän-gerzonen zweimal täglich an sechs Tagen in der Woche maschinell reinigten. Bei Schneefall wird der Neue Wall ebenfalls von zwei weiteren Mitarbeitern vom
Schnee befreit und besu-cherfreundlich gefegt und gestreut. Allerdings bleibt die Räumungspflicht der Eigentümer sowie Mieter bestehen. Parkmöglichkei-ten gibt es am Neuen Wall fast immer, da Kontrollen die Parkzeit von maximal einer Stunde genaustens prüfen. Wenn Besucherlänger parken wollen,befinden sich 2 große Parkhäuser in der Nähe des Neuen Walls. Noch vor we-
nigen Jahren konnte man die heutige herrschen-
de Exklusivität in den
Gebäuden und auf
der
Straße des Neuen Walls nicht erkennen. Schmale Gehwege in schlechtem Zustand und Autos, die den Gehweg stundenlang zustellten prägten dasdamalige Bild. Doch im Jahr 2005 kam die Wende. Ein Bund von reichenKaufleuten erwarben ein Grossteil der Straße und Gebäuden und gründeten den ersten „BusinessImprovement
District“ (BID) in einer deutschen Innenstadt. Dank der BID gewannen die Straße und Gebäude deutlich anAttraktivität. 75
Die Neugestaltung des Neuen Walls begann im Oktober
2005 mit der Erschaffung
des Bürger-meister-
Petersen-Platzes an der südlichen Seite des Neu-en Walls. Nach nur einer sechs monatigen Bauzeit, die im Mai 2006 abge-schlossen werden konnte, wurde der Neue Wall vollständig vom Jung-fernstieg aufwärts neu gestaltet. Auf dem hellen granitsteinernen breiten
Gehwegen, die einen mediterranen Flair
schaffen, findet
man aufgereiht 160 Terrakottafarbene Pflanzen-kübel, die saisonal einheitlich bepflanzt und ge-pflegt werden. Das gesamte Bild vermittelt klare Strukturen und eine gelassene hochgestochene Ordnung. Die Grundstückseigentümer haben ca. 6 Millionen Euro in fünf Jahren investiert, um die
baulichen Veränderungen und die Serviceleis-tung zu ermöglichen. Selbst die klassische, sehr aufwändige Weihnachtsbeleuchtung, welches ein Markenzeichen des Neuen Walls ist, konnte über das BID nachhaltig finanziert werden. Doch damit ist nicht genug.
Das gesamte Bild vermitteltklare Strukturen und eine gelassene
hochgestochene Ordnung.
76
Die Neugestaltung des Neuen Walls begann im Oktober
2005 mit der Erschaffung
des Bürger-meister-
Petersen-Platzes an der südlichen Seite des Neu-en Walls. Nach nur einer sechs monatigen Bauzeit, die im Mai 2006 abge-schlossen werden konnte, wurde der Neue Wall vollständig vom Jung-fernstieg aufwärts neu gestaltet. Auf dem hellen granitsteinernen breiten
Gehwegen, die einen mediterranen Flair
schaffen, findet
man aufgereiht 160 Terrakottafarbene Pflanzen-kübel, die saisonal einheitlich bepflanzt und ge-pflegt werden. Das gesamte Bild vermittelt klare Strukturen und eine gelassene hochgestochene Ordnung. Die Grundstückseigentümer haben ca. 6 Millionen Euro in fünf Jahren investiert, um die
baulichen Veränderungen und die Serviceleis-tung zu ermöglichen. Selbst die klassische, sehr aufwändige Weihnachtsbeleuchtung, welches ein Markenzeichen des Neuen Walls ist, konnte über das BID nachhaltig finanziert werden. Doch damit ist nicht genug.
Das gesamte Bild vermitteltklare Strukturen und eine gelassene
hochgestochene Ordnung.
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Seit Oktober 2010 ist eine weitere Erneuerung desProjektes Neuer Wall imGange. Die märchenhafte Weihnachtsbeleuchtung soll noch schöner und kunstvoller den Neuen Wall schmücken und Stromsparender werden, die bereits sauberen Gehwe-ge und Fassaden werden mit einem weiterentwickeltem Prozess gesäubert und diedesignten Straßenmöbel werden mit cremefarbenen Polstern bestückt. Das Projekt „Neuer Wall“ soll noch
besucher- und kunden-freundlicher werden und das Bild einer gehobenen, sicheren und gepflegten Straße mitten im Herzen Hamburgs bewahren. 77
Let‘s go shopping!
Unger
Bei Unger Hamburg kannst du auf 1200 Quadratmeter die neueste Mode aus Mailand, Paris, London oder New York bestaunen. Aus 120internationalen Designern können bei Unger am Neuer Wall ausgewählt werden.
Let‘s go shopping!
Unger
Bei Unger Hamburg kannst du auf 1200 Quadratmeter die neueste Mode aus Mailand, Paris, London oder New York bestaunen. Aus 120internationalen Designern können bei Unger am Neuer Wall ausgewählt werden.
Mein Persönlicher Geheimtip fürPorzellanliebhaber ist im 1. Stock derpassionierte Herr. Er war JahrelangPorzellanmaler für Meissen und lebt seinen Beruf! Er kennt wirklich jedes Porzellan und gibt unglaublich tolle Tips, ermutigt auch die Hersteller zu mischen, wenn man sich von ihm Beispiele zeigen lässt, erkennt man dabei sofort sein geschultes Auge und seinen Sinn für Farben und Formen. Er findetVerwendung für das weggeschlosseneGeschirr der Großmutter und versteht die Dinge so zu kombinieren und anregungen dem Kunden mitzugeben, das altes plötzlich modern und geschmackvoll in Szene gesetzt wird.
Weitz
Hamburg hat eine neue Pilgerstätte fürChocoholics. Der Kunde hat die Wahlzwischen verschiedenen bereits vorberei-teten Päckchen mit Pralinenmischungen in diversen Größen aber er kann sich auch nach eigenem Gusto die kleinen Schweinereien zusammenstellen lassen.Außerdem gibt es edelste Trinkschokolade, Schokoflocken, Schokoraspel, Tafelschoko-loade, Schokoriegel und vieles mehr. Auch die Pralinen selbst bieten einiges an Abwechl-sung. Im hinteren Bereich des Ladens gibt es ein Art “Mini-Cafe” wo man sich auchleckeren Kaffee zusammen mit einer (oder auch mehreren) Pralinen servieren lassen kann.
Neuhaus
Felix Jud & Co.
Ich lese viel, Ich liebe Bücher! und ich liebe schöne Buch-handlungen. Und diese ist eine der schönsten, die ich kenne. Die Menschen hier lieben Bücher und sie können das auch vermitteln. Norddeutsch zurückhaltend, kompetent und freundlich. Ich stöbert dort gerne mal, und eigentlich finde ich immer etwas. Mal antiquarisch mal neu.
Alles ist liebevoll dekoriert und dezent arrangiert.
Louis Vuitton
Felix Jud & Co.
Ich lese viel, Ich liebe Bücher! und ich liebe schöne Buch-handlungen. Und diese ist eine der schönsten, die ich kenne. Die Menschen hier lieben Bücher und sie können das auch vermitteln. Norddeutsch zurückhaltend, kompetent und freundlich. Ich stöbert dort gerne mal, und eigentlich finde ich immer etwas. Mal antiquarisch mal neu.
Alles ist liebevoll dekoriert und dezent arrangiert.
Louis VuittonLouis Vuitton
SCHULTERBLATTBiLDER & gESCHiCHTEn zU HAmBURg'S inSiDE.
CAFES & BARSkatze | Herr max
SHOPPINGHuman Empire | Rekord
MENSCHENmieter | meinungen
KULT SCHULTERBLATTStadtplan | Historie
PLUSBEwERTUngEnzU ALLEn CAFES
UnD BARS
84SCHULTERBLATT
EDIToRIAL
WARUM ...
das Schulterblatt? Warum ein Magazin für diese Straße? Warum soll ich das lesen? Und warum dieses Format?
Ganz einfach. Das Schulterblatt ist Hamburg's Inside schlechthin. Diese Straße gibt's kein zweites Mal, genau wie dieses Magazin. Und genau damit möchte ich dich beeindrucken. Mach dir dein eigenes Bild vom Schul-terblatt, so wie ich mir mein eigenes gemacht habe.
Ausgewählte Plätze und persönliche Geschichten. Das war die Idee, das Schulterblatt zu gestalten.Eingefangen vom Charme der Straße habe ich mir Millionen Bilder und Notizen gemacht. Den Wald vor lauter Bäumen sah ich anfangs nicht. Viel Blut und Schweiß haben meine Arbeit begleitet. Und dann ...
Klassisches Design und prägnante Elemente. Große Bilder und große Headlines. Weiß und Schwarz im Kontrast.Diese Bausteine bilden das Gerüst des Magazins Schulterblatt. Und jetzt bist du dran, das Schulterblatt neu kennenzulernen.
Kjell WierigKjell WierigSchulterblatt-Redaktion
84SCHULTERBLATT
EDIToRIAL
WARUM ...
das Schulterblatt? Warum ein Magazin für diese Straße? Warum soll ich das lesen? Und warum dieses Format?
Ganz einfach. Das Schulterblatt ist Hamburg's Inside schlechthin. Diese Straße gibt's kein zweites Mal, genau wie dieses Magazin. Und genau damit möchte ich dich beeindrucken. Mach dir dein eigenes Bild vom Schul-terblatt, so wie ich mir mein eigenes gemacht habe.
Ausgewählte Plätze und persönliche Geschichten. Das war die Idee, das Schulterblatt zu gestalten.Eingefangen vom Charme der Straße habe ich mir Millionen Bilder und Notizen gemacht. Den Wald vor lauter Bäumen sah ich anfangs nicht. Viel Blut und Schweiß haben meine Arbeit begleitet. Und dann ...
Klassisches Design und prägnante Elemente. Große Bilder und große Headlines. Weiß und Schwarz im Kontrast.Diese Bausteine bilden das Gerüst des Magazins Schulterblatt. Und jetzt bist du dran, das Schulterblatt neu kennenzulernen.
Kjell WierigKjell WierigSchulterblatt-Redaktion
85SCHULTERBLATT
... DARUM!
86SCHULTERBLATT
Für alle Naschkatzen.Privatkonditorei Herr max
Zwischen den Zeilen.meinungen zur kultstraße
CAFES | BARS MENSCHEN
92 | Neben dem Lärm. Als mieter im Schulterblatt 90 | Einzigartiges Flair. Die Anlaufstelle katze
InHALT
86SCHULTERBLATT
Für alle Naschkatzen.Privatkonditorei Herr max
Zwischen den Zeilen.meinungen zur kultstraße
CAFES | BARS MENSCHEN
92 | Neben dem Lärm. Als mieter im Schulterblatt 90 | Einzigartiges Flair. Die Anlaufstelle katze
InHALT
87SCHULTERBLATT
Angezogen siehst du gut aus.Human Empire im Schnelldurchlauf
Zurückgeschaut.Die geschichte der Straße.
SHOPPING KULT SCHULTERBLATT
108 | Richtig aufgelegt. Platten und musik bei Rekord 88 | Auf einen Blick. Der Stadtplan zur Übersicht
88SCHULTERBLATT
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Katze
Human Empire
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Rekord
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Herr Max
Rekord
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90SCHULTERBLATT
EINZIGARTIGES FLAIR
1
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WIE IST DIE KATZE ENTSTANDEN? WAS MACHT DEN CHARME DIESER CAFE/BAR ÜBERHAUPT AUS? UND WARUM IST DIE KATZE SO BELIEBT BEI DEN HAMBURGERN? DIE BESITZER STEPHAN UND ANNI GEBEN
ANTWORTEN UND ERKLÄREN DEN CHARME DER KATZE IN IHREN EIGENEN WORTEN.
CAfES | BARS
90SCHULTERBLATT
EINZIGARTIGES FLAIR
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WIE IST DIE KATZE ENTSTANDEN? WAS MACHT DEN CHARME DIESER CAFE/BAR ÜBERHAUPT AUS? UND WARUM IST DIE KATZE SO BELIEBT BEI DEN HAMBURGERN? DIE BESITZER STEPHAN UND ANNI GEBEN
ANTWORTEN UND ERKLÄREN DEN CHARME DER KATZE IN IHREN EIGENEN WORTEN.
CAfES | BARS
91SCHULTERBLATT
KATZESchulterblatt 88 20357 Hamburg
TOLLESESSEn,TOLLE mUSik.
eit 2008 existiert die Katze nun als bekannte und beliebte Cafe-Bar im Schulterblatt 88. Stephan und Anni sind ihre Besitzer. Und sie haben es geschafft der Cafe-Bar ein neues und frisches Gesicht zu geben. Beide kennen sich aus ihrer "Gastro-Zeit" im Alex am Jungfernstieg. In dieser Phase wurde die Idee, etwas Eigenes aufzuziehen, geboren. Die Umset-zung ist ihnen mit Abstand gelungen - das Ergebnis spricht für sich. Jeden Tag auf 's Neue begeistern sie ihre Gäste mit leckeren Speisen und Getränken. Dass z.B. die Caipis der Renner schlechthin sind, oder die Baguettes jedes Herz höher schlagen lassen, ist nur ein Beispiel für ihr schlichtes Konzept. "Wir wollten kein Schnickschnack, sondern den Leuten mit einfachen Rezepten zeigen, dass man nicht ausgefallen denken muss," erklärt Anni mir.
Stephan ist für das Organisatorische und Kaufmännische verantwort-lich. Das heißt, Lebensmittel einkaufen, Einrichtung und Verände-rung der Bar sowie Kontakt zu Großhändlern. Anni dagegen für den Kundenkontakt. Smalltalks mit den Gästen, Bedienung an den Tischen und das Herrichten der Snacks sind ihr Spezialgebiet. Unterstützung bekommen sie aus der Küche und dem Service und treten als Katzenfa-milie mit Freude auf.
S
92SCHULTERBLATT
ALSMIETERIM
SCHULTERBLATT
BEWOHNER DES SCHULTERBLATTS KÖNNEN BEHAUPTEN, IN EINER LEBHAFTEN
STRASSE ZU WOHNEN. UND TRÄGT DIESE STRASSE DEN NAMEN SCHULTERBLATT,
WISSEN VIELE HAMBURGER WARUM! KLEINE GESCHICHTEN VON MIETERN FÜR
NICHT-SCHULTERBLATT-BEWOHNER.
MEnSCHEn
93SCHULTERBLATT
ALSMIE TERIM
SCHULTER BLATT
ALIC B.
MARIA T. | MATIAS p.
liebt das schulterblatt
seit über 2 jahren ein paar
Als Student von Würzburg nach Hamburg gezogen, entdeckt Alic jeden Tag auf 's Neue nicht nur die Vielfältigkeit der Stadt Ham-burg, sondern liebt es, im Schulterblatt in ei-ner WG zu leben. Hier verspürt er den Herz-schlag des Lebens. Aufregende Tage und laute Nächte sind nicht immer schön, trotzdem ist
er stolz, im Schulterblatt zu leben.
Als Singles an einem Samstagabend auf dem Schulterblatt ken-nengelernt, leben Maria und Matias nun seit über zwei Jahren als Paar. Dass diese Straße ihnen nicht nur die Liebe des Lebens ge-schenkt hat, sondern sie gleichzeitig zwei Etagen über Danielas Bar wohnen lässt, zeigt schon eine deutliche Verbundenheit zum Schulterblatt. An den fast täglichen Lärm und die ständigen Par-tys haben sie sich mittlerweile gewöhnt. Trotzdem würden sie sich auch mal wünschen, einen ruhigen Sonntag ohne Tausenden von Menschen zu verbringen. Das schreckt die beiden trotzdem nicht ab, als Paar weiterhin ihre Zukunft im Schulterblatt zu gestalten. "Zu zweit erlebt man diese Abende eh viel intensiver", gesteht Ma-
ria und gibt ihrem Matias dabei einen Kuss.
92SCHULTERBLATT
ALSMIETERIM
SCHULTERBLATT
BEWOHNER DES SCHULTERBLATTS KÖNNEN BEHAUPTEN, IN EINER LEBHAFTEN
STRASSE ZU WOHNEN. UND TRÄGT DIESE STRASSE DEN NAMEN SCHULTERBLATT,
WISSEN VIELE HAMBURGER WARUM! KLEINE GESCHICHTEN VON MIETERN FÜR
NICHT-SCHULTERBLATT-BEWOHNER.
MEnSCHEn
93SCHULTERBLATT
ALSMIE TERIM
SCHULTER BLATT
ALIC B.
MARIA T. | MATIAS p.
liebt das schulterblatt
seit über 2 jahren ein paar
Als Student von Würzburg nach Hamburg gezogen, entdeckt Alic jeden Tag auf 's Neue nicht nur die Vielfältigkeit der Stadt Ham-burg, sondern liebt es, im Schulterblatt in ei-ner WG zu leben. Hier verspürt er den Herz-schlag des Lebens. Aufregende Tage und laute Nächte sind nicht immer schön, trotzdem ist
er stolz, im Schulterblatt zu leben.
Als Singles an einem Samstagabend auf dem Schulterblatt ken-nengelernt, leben Maria und Matias nun seit über zwei Jahren als Paar. Dass diese Straße ihnen nicht nur die Liebe des Lebens ge-schenkt hat, sondern sie gleichzeitig zwei Etagen über Danielas Bar wohnen lässt, zeigt schon eine deutliche Verbundenheit zum Schulterblatt. An den fast täglichen Lärm und die ständigen Par-tys haben sie sich mittlerweile gewöhnt. Trotzdem würden sie sich auch mal wünschen, einen ruhigen Sonntag ohne Tausenden von Menschen zu verbringen. Das schreckt die beiden trotzdem nicht ab, als Paar weiterhin ihre Zukunft im Schulterblatt zu gestalten. "Zu zweit erlebt man diese Abende eh viel intensiver", gesteht Ma-
ria und gibt ihrem Matias dabei einen Kuss.
94SCHULTERBLATT
AURELIo | fABIo | joRgE
pAUL | MAREn
leben für sechs monate in hamburg
geniessen jeden tag zusammen
Für ein Auslandssemester ist das Trio aus Bolivien nach Hamburg gezogen. Dass sie dabei eine der aufregendsten Straßen in ganz Hamburg erwischen, hätten sie wohl kaum gedacht. "Wir nehmen alle Eindrücke und Erlebnisse für 6 Monate auf ", erzählt
Jorge. Heute Abend geht's übrigens in's Haus 73 auf ein paar spanische Biere.
Dass man als alleinlebende Mutter eines Sohnes im Schulterblatt lebt, ist nicht unbe-dingt von Vorteil. Besonders für Paul ist es schwer, sich an die lauten Nächte zu gewöh-nen. "Genau deswegen möchten wir vom Schulterblatt weg", sagt Maren, die Mutter von Paul. Für die Entwicklung und Ruhe möchte sie mit ihrem Sohn in einer ruhigeren
Straße leben.
94SCHULTERBLATT
AURELIo | fABIo | joRgE
pAUL | MAREn
leben für sechs monate in hamburg
geniessen jeden tag zusammen
Für ein Auslandssemester ist das Trio aus Bolivien nach Hamburg gezogen. Dass sie dabei eine der aufregendsten Straßen in ganz Hamburg erwischen, hätten sie wohl kaum gedacht. "Wir nehmen alle Eindrücke und Erlebnisse für 6 Monate auf ", erzählt
Jorge. Heute Abend geht's übrigens in's Haus 73 auf ein paar spanische Biere.
Dass man als alleinlebende Mutter eines Sohnes im Schulterblatt lebt, ist nicht unbe-dingt von Vorteil. Besonders für Paul ist es schwer, sich an die lauten Nächte zu gewöh-nen. "Genau deswegen möchten wir vom Schulterblatt weg", sagt Maren, die Mutter von Paul. Für die Entwicklung und Ruhe möchte sie mit ihrem Sohn in einer ruhigeren
Straße leben.
95SCHULTERBLATT
SCHULTERBLATT 52steht seit über 80 jahren
Jeden Tag auf 's Neue beweist sich das Schulterblatt 52, für seine Mieter als treuer und schützender Rückhalt da zu sein. In den 30ern des letzten Jahrhunderts erbaut und vor 12 Jahren komplett reno-viert, haben die Bewohner dieses Haus das Glück, in tollen Altbauwohnungen zu leben. Mit hohen Decken und aufwendigem Stuck verziert, nach hinten liegenden Balkonen und gleichmäßiger Raum-
aufteilung ausgestattet, ist das Schulterblatt 52 ein perfekter Ort für WG's.
96SCHULTERBLATT
96SCHULTERBLATT
SHoppIng
DER KLEIDUNGSSTIL VOM HUMAN EMPIRE IST EINZIGARTIG! WARUM DAS SO IST, LIEST DU HIER.
it viel Fantasie und einer Menge Geduld hat Th omas A. seinen Traum wahr werden lassen. 1998 öff nete er mit seinem Human Empire Team die Pforten für ein neues Erlebnis an Kleidung.
Im Schulterblatt stattet er seit 13 Jahren Jung und Alt mit tollen Klamotten aus, seit 6 Jahren gibt es seine Kleidung auch im Web zu bestaunen. Mengenware von der Stange gibt es hier nicht. Stattdessen ausgewählte T-Shirts, Longsleeves, Hemden und viele weitere tolle Merkmale geben dir den individuellen Look für Hamburg. Bei nettem Plausch zwischen Kunde und Mitarbeiter, mit Wohlfühlmusik kombiniert bringt dir Human Empire sofort ein Wohlfühl-gefühl rüber. Überzeuge dich selbst und besuche Human Empire im Schulterblatt 132 in Ham-burg.
M
ANGEZOGEN SIEHST DU GUT AUS!
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96SCHULTERBLATT
96SCHULTERBLATT
SHoppIng
DER KLEIDUNGSSTIL VOM HUMAN EMPIRE IST EINZIGARTIG! WARUM DAS SO IST, LIEST DU HIER.
it viel Fantasie und einer Menge Geduld hat Th omas A. seinen Traum wahr werden lassen. 1998 öff nete er mit seinem Human Empire Team die Pforten für ein neues Erlebnis an Kleidung.
Im Schulterblatt stattet er seit 13 Jahren Jung und Alt mit tollen Klamotten aus, seit 6 Jahren gibt es seine Kleidung auch im Web zu bestaunen. Mengenware von der Stange gibt es hier nicht. Stattdessen ausgewählte T-Shirts, Longsleeves, Hemden und viele weitere tolle Merkmale geben dir den individuellen Look für Hamburg. Bei nettem Plausch zwischen Kunde und Mitarbeiter, mit Wohlfühlmusik kombiniert bringt dir Human Empire sofort ein Wohlfühl-gefühl rüber. Überzeuge dich selbst und besuche Human Empire im Schulterblatt 132 in Ham-burg.
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ANGEZOGEN SIEHST DU GUT AUS!
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97SCHULTERBLATT
97SCHULTERBLATT
HUMAN EMPIRESchulterblatt 132 20357 Hamburg
98SCHULTERBLATT
KULT
ZURÜCKGESCHAUTDAS SCHULTERBLATT IST NICHT ERST HEUTE DIE SZENE IN HAMBURG. EIN BLICK IN DIE VERGANGEN-
HEIT ZEIGT DEN WEG DER STRASSE ZUM LIEBLINGSTREFF DER HAMBURGER.
98SCHULTERBLATT
KULT
ZURÜCKGESCHAUTDAS SCHULTERBLATT IST NICHT ERST HEUTE DIE SZENE IN HAMBURG. EIN BLICK IN DIE VERGANGEN-
HEIT ZEIGT DEN WEG DER STRASSE ZUM LIEBLINGSTREFF DER HAMBURGER.
99SCHULTERBLATT
Der Name geht zurück auf ein Wirtshaus, das das Schulterblatt ei-nes Wals als Aushängeschild benutzte, so dass die Straße ab etwa 1700 im Volksmund "Beim Schulterblatt" genannt wurde. Das Wirtshaus selbst fand 1717 im Altonaer Grundbuch Erwähnung. Auf einer Karte zum Grenzvergleich zwischen Altona und Ham-burg aus dem Jahr 1745 ist die Straße als "Bey dem Schulter Blat" eingetragen. Die offizielle Benennung in Schulterblatt erfolgte im Jahr 1841. Bis in die Nachkriegszeit wurde weitverbreitet von "der Schulterblatt" gesprochen. Es handelte sich dabei um eine aus dem Missingsch übertragene Ungenauigkeit im Gebrauch des Genus. Diese Ausdrucksweise ist jedoch heutzutage weitgehend verschwunden, stattdessen wird grammatikalisch korrekt das Schulterblatt verwendet. Das Schulterblatt beginnt am nördlichen Ende des Neuen Pferdemarkts, an dem auch, nordöstlich abzwei-gend, die Schanzenstraße ihren Anfang nimmt, und verläuft in einem leichten Bogen nach Nordwesten. Nach 80 Metern mündet links die Lerchenstraße ein und nach etwa 300 Metern kreuzt der Straßenzug Juliusstraße/Susannenstraße. Im Anschluss verbreitert sich an der rechten Seite der Fußgängerbereich zu einem „Piazza“ genannten Platz. Nach gut einhundert Metern münden auf der rechten Straßenseite die Rosenhofstraße und dreißig Meter weiter links die Eifflerstraße. Anschließend unterquert die Straße eine Brücke der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn. Nach weiteren einhundert Meter kreuzt der Straßenzug Max-Brauer-Allee/Alto-naer Straße das Schulterblatt.
zUR mARkESCHULTERBLATT.
100SCHULTERBLATT
Auf der Höhe Eimsbütteler Straße, um 1900, am linken Bild-rand das „Belle-Alliance-Hotel“.
100SCHULTERBLATT
Auf der Höhe Eimsbütteler Straße, um 1900, am linken Bild-rand das „Belle-Alliance-Hotel“.
101SCHULTERBLATT
Die städtische Erschließung und Bebauung des Schulterblatts, wie des gesamten Schanzenviertels, begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts sowohl von Hamburger wie von Altonaer Seite. Der Bau der Verbin-dungsbahn zwischen dem Bahnhof Altona und dem Bahnhof Klos-terthor von 1864 bis 1866 brachte der Straße eine verkehrsgünstige Verbindung. Beim Schulterblatt verlief die Bahnlinie an der Grenze zu Eimsbüttel. Links der Straße, zur Friedenstraße (der heutigen Lippmannstraße) hin, wurde der Bahnhof Schulterblatt als Station zwischen den Bahnhöfen Altona und Sternschanze angelegt. Dazu baute man parallel zur Bahnlinie die Parallelstraße (seit 1945 Eiff-lerstraße). Der Bahnhof Schulterblatt bestand bis 1891, er wurde im Zuge der Verlegung der Trasse auf einen Damm aufgehoben und ab 1893 durch den Bahnhof Holstenstraße ersetzt. Im Jahr 1903 konnte die Eisenbahnbrücke über das Schulterblatt fertiggestellt werden, es handelte sich um eine stählerne Balkenbrücke, die auf Steinwiderla-gern und zwei Reihen Stützen konstruiert war.
wiE ALLES BEgAnn.
102SCHULTERBLATT
Blick von der Nagels Allee über das Schulterblatt in die Mar-garethenstraße, links das Kaufhaus Bucky am Anfang der
Eimsbütteler Chaussee, um 1910.
102SCHULTERBLATT
Blick von der Nagels Allee über das Schulterblatt in die Mar-garethenstraße, links das Kaufhaus Bucky am Anfang der
Eimsbütteler Chaussee, um 1910.
103SCHULTERBLATT
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war die Bebauung weitgehend abgeschlossen, die letzte große Lücke wurde 1930 mit der Fertig-stellung des Boardinghouse des Westens am Schulterblatt 24-36 geschlossen. Mit der ersten Bebauung entstanden am Schulterblatt zu-dem zahlreiche Vergnügungssätten. Bereits seit 1835 bestand auf dem Grundstück der heutigen Roten Flora ein Tivoli genanntes Sommer-theater mit Ausflugsgarten, ab 1859 in einem Fachwerkrundbau als Schmidts Tivoli und ab 1889 in einem ganzen Gebäudekomplex mit Gartenanlagen als Gesellschafts- und Concerthaus Flora fortgeführt. Ein weiterer bekannter Bau aus Anfang des 19. Jahrhunderts war das Belle Alliance am Schulterblatt 115-119, hinter der Einmündung der Eimsbütteler Straße, mit großen Gesellschaftssälen, ab 1906 als Kino genutzt. uch zahlreiche Wirtshäuser eröffneten bereits im 19. Jahrhundert, so das „Bierhaus Schulterblatt“ am Anfang der Straße, die „Kaisersäle“ an der Ecke der heutigen Max-Brauer-Allee und die „Wartburg“ an der Ecke zum Nagelsweg.
Einige Bekanntheit hatten auch die Lokale „Zauberflöte“ an der Ecke Juliusstraße und die „Skatdiele“ gegenüber der Flora. Ab Ende der 1920er Jahre bestand im Haus Nummer 47-49 „Hansens Kino“. Insbesondere im Eimsbütteler Teil des Schulterblatts, nördlich der Bahntrasse, entwickelten sich etwa ab der Jahrhundertwende größere Ladengeschäfte und Kaufhäuser. An der Ecke zur Altonaer Straße befand sich der Laden von Oscar Kautzky, an der Einmündung der Amandastraße das Kaufhaus Poetsch.
SCHOn DAmALS EinmAgnET in HAmBURg.
104SCHULTERBLATT
CAfES | BARS
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HERR MAX UND SIN FRU ERZÄHLEN EINIGE WORTE ÜBER DIE ENTSTEHUNG IHRER KONDITOREI. DIE INSPIRATION, AUSSERGEWÖHNLICHE TORTEN UND LECKEREIEN DEN GÄSTEN JEDEN TAG AUF'S NEUE ZU
SERVIEREN, IST DIE FREUDE, JEDEN TAG ZU EINEM NEUEN ZU MACHEN.
H
HERR MAXSchulterblatt 12
20357 Hamburg
ZUM NASCHEN BIST DU AUF DER WELT
err Max ist die logische Konsequenz aus meinen Erfahrungen in der Patis-serie und Konditorei, und meinem Herz, das für die süßen Dinge im Leben schlägt. Ich bin gelernter Konditor und habe lange in der Patisserie verschie-dener Hotels und Restaurants gearbeitet. Die Zusammenarbeit mit Köchen hat meine Arbeit stark beeinfl usst. Ich liebe es, mit verschiedenen Kräutern, Gewürzen, Zutaten und Konsistenzen zu experimentieren und entwickle immer wieder gerne neue Rezepte. Meine Style-Torten sind stark beeinfl usst durch Kunst-, Comic- und Streetart-Kultur. Besonders viel Spaß macht es mir, den Kunden meine Gestaltungsvorlieben aufzudrängen und gleichzei-tig auf ihre Wünsche einzugehen. Mit unserer Konditorei Herr Max ist nun mein Traum in Erfüllung gegangen. Dahinter steckt die Philosophie, klassi-sche Konditorei mit ausgeklügelter Patisserie zu vereinen und nach unserem persönlichen Geschmack zu gestalten. Der Style des Ladens geht auf das Konto meiner Freundin. Julia hat das Herr Max-Logo entworfen und die Fotos für diese Seite gemacht. Gemeinsam haben wir die Einrichtung des Ladens entwickelt. Außerdem ist sie für unsere grandiosen Service-Mädels zuständig. Ich möchte hier noch meinen Kindern Lea & Tyler danken, die mir mit jedem Lächeln Kraft schen-ken.
106SCHULTERBLATT
MEnSCHEn
MEINUNGEN ZUM SCHULTERBLATT
abgefahren altern
ativ
authentisch
bera
usch
end
lebens-hungrigfeucht
krass
jube
lnd
gelassen
derbelaut
provokant
knalligmarkant
berau-schendleuchtend
revolutionär
echtbizarr
klassisch
ohrenbe-täubend
individuell
nett
unve
rzich
tbar
maximalparadox
schonungslos
DAS SCHULTERBLATT IST NICHT NUR DIE SZENESTRASSE SCHLECHTHIN. ES ZIEHT AUCH JEDE MENGE VERSCHIEDENE LEUTE AN. WIR HABEN EINIGE MENSCHEN ZU VERSCHIEDENEN THEMEN BEFRAGT.
IHRE MEINUNG ZUM SCHULTERBLATT, HIER!
106SCHULTERBLATT
MEnSCHEn
MEINUNGEN ZUM SCHULTERBLATT
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end
lebens-hungrigfeucht
krass
jube
lnd
gelassen
derbelaut
provokant
knalligmarkant
berau-schendleuchtend
revolutionär
echtbizarr
klassisch
ohrenbe-täubend
individuell
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unve
rzich
tbar
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107SCHULTERBLATT
5mEinUngEn
LAGE
Uninah, super für Freistunden um den
Campus mal zu entfliehen!
Viele Möglichkei-ten, seinen Tag zu
gestalten.
Zu Besuch aus Mün-chen, zum ersten
Male hier.
Wohne direkt über dem Bedford.
Leider zu weit für mich, um mit dem
Rad zu fahren.
LEUTE
Immer bunt gemischt – das macht den Schanzencharme
aus.
Leute sind größten-teils total entspannt.
Schon anders als bei uns!
Kenne viele Anwoh-ner, sind wie eine
kleine Familie.
Treffe oft bekannte Gesichter.
STYLE
Es gibt viel zu Gucken :-)
Anders als im Neuen Wall.
Crazy People hier überall.
Viele Möchtegern-Styler! Sehen und gesehen werden.
Genau mein Geschmack. Sehr
individuell.
ESSEN
Gutes Essen zu günstigen Preisen!
Sonntags zu Essen ist für uns ein festes Ritual!
Gerade auf der Suche nach einem
Steak-House.
Schokotorte bei Herr Max.
Dafür morde ich!
Trinke hier meistens nur.
PARTY
Lustige Abende vor den Bars, zum Tanzen gehe ich aber auf den Kiez!
Mit Freunden Cocktails trinken, dabei Live-
Musik, unschlagbar!
Meine Freunde wollen heute ins Haus 73!
Unsere WG-Partys sind mir die liebsten!
Beim Pizzaman, wenn Fussi läuft.
108SCHULTERBLATT
SHoppIng
efi nition: Old School (dt. alte Schule) defi niert im Deutschen wie im Eng-lischen in den unterschiedlichsten Bereichen eine grundsätzliche Abgren-zung zu einer modernen Umsetzung, also new school (dt. Neue Schule); Old school bedeutet, dass etwas so wie früher ist oder gemacht wird.
Musik im Überfl uss fi ndet jeder Musikliebhaber und Oldschool-Fan bei Rekord im Schulterblatt. Raritäten aus den 80ern in Genres wie Hip-Hop, Jazz, Funk und Soul gibt es hinter jeder Platte. Auf diese Sammlung ist Tobi, der Besitzer von Rekord besonders stolz. "Diese Zeit hat mich musikalisch besonders geprägt, und ich wollte meine Lieblingswerke und Sammlungen aus dieser Zeit in ein Plattenstudio verwandeln und zum Verkauf anbieten," berichtet Tobi mit großen Augen. Viele meiner Kunden fragen mich immer wieder, wie toll es ist, Kindheitsstücke in den Händen zu halten und besondere Momente damit zu verbinden. Deshalb freue mich jeden Tag auf 's Neue, Leuten mit mei-nen Sammlungen in die Vergangenheit einzutauchen.
D
OLDSCHOOL vs. NEWSCHOOLFUNK, SOUL, JAZZ, POP, DISCO, HIP-HOP, BLUES, RNB, INDIE, HOUSE, REGGAE ...
ES GIBT VIELE MUSIKRICHTUNGEN UND ALL DIESE HAT REKORD VON AUSGEWÄHLTEN KÜNSTLERN IN SEINEM SHOP. JEDER BESUCH LOHNT SICH!1
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108SCHULTERBLATT
SHoppIng
efi nition: Old School (dt. alte Schule) defi niert im Deutschen wie im Eng-lischen in den unterschiedlichsten Bereichen eine grundsätzliche Abgren-zung zu einer modernen Umsetzung, also new school (dt. Neue Schule); Old school bedeutet, dass etwas so wie früher ist oder gemacht wird.
Musik im Überfl uss fi ndet jeder Musikliebhaber und Oldschool-Fan bei Rekord im Schulterblatt. Raritäten aus den 80ern in Genres wie Hip-Hop, Jazz, Funk und Soul gibt es hinter jeder Platte. Auf diese Sammlung ist Tobi, der Besitzer von Rekord besonders stolz. "Diese Zeit hat mich musikalisch besonders geprägt, und ich wollte meine Lieblingswerke und Sammlungen aus dieser Zeit in ein Plattenstudio verwandeln und zum Verkauf anbieten," berichtet Tobi mit großen Augen. Viele meiner Kunden fragen mich immer wieder, wie toll es ist, Kindheitsstücke in den Händen zu halten und besondere Momente damit zu verbinden. Deshalb freue mich jeden Tag auf 's Neue, Leuten mit mei-nen Sammlungen in die Vergangenheit einzutauchen.
D
OLDSCHOOL vs. NEWSCHOOLFUNK, SOUL, JAZZ, POP, DISCO, HIP-HOP, BLUES, RNB, INDIE, HOUSE, REGGAE ...
ES GIBT VIELE MUSIKRICHTUNGEN UND ALL DIESE HAT REKORD VON AUSGEWÄHLTEN KÜNSTLERN IN SEINEM SHOP. JEDER BESUCH LOHNT SICH!1
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109SCHULTERBLATT
efi nition: New School (dt. neue Schule) defi niert im Deutschen wie im Englischen in den unter-schiedlichsten Bereichen eine grundsätzliche Abgrenzung zu einer altmodischen Umsetzung, also old school (dt. Alte Schule); New school bedeutet, dass etwas in der Gegenwart ist und nicht in der Vergangenheit.
"Indie- und House-Platten sind momentan meine absoluten Favourites," erklärt Tobi. Das komplette Gegenstück zu Old-school, was ich jedoch absolut gleichwertig von der Musik schätze. Neue Gruppierungen wie "Two Door Cinema Club", "Fuck Art, Lets Dance" oder "Chromeo" möchte ich genauso hervorheben, wie die Klassiker "Metallica", "Tina Turner" oder "Run DMC".
FÜR JEDEn gESCHmACkDAS PASSEnDE.
REKORDSchulterblatt 84 20357 Hamburg
D
SCHULTERBLATTBiLDER & gESCHiCHTEn zU HAmBURg'S inSiDE.
111
wohlwillstrasseit s where we
should gowhere we should
gowohlwillstrasse
it s where we should go
where we should go
Friska Viljor
112
this shit
will
T
he sun stood
high that day when we keep
crossing every street in this town from
side to side and we could not believe
where we met this nice guy located
near hamburger berg cause we have
been down there for a couple of
days getting nothing but
drunk and we were lost in
a haze so all this time
we were wondering if
T
he sun stood
T
he sun stood
T
he sun stood
high that day when we keep
high that day when we keep
crossing every street in this town from
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side to side and we could not believe
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where we met this nice guy located
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a haze so all this time
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high that day when we keep
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near hamburger berg cause we have
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T
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near hamburger berg cause we have
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T
he sun stood
high that day when we keep
crossing every street in this town from
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where we met this nice guy located
near hamburger berg cause we have
been down there for a couple of
days getting nothing but
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a haze so all this time
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Wohlwillstrasse...Hier kann man die wunderbare
ruhige und gemutliche Seite der Reeperbahn erleben. Kleine Cafes und Laden laden ein zu einer
familiaren atmosphare. in dieser charmanten
kleinen strasse findet man kunstler, die ihre kunstwerke alleine oder hand
in hand mit anderen
kunstlern verkaufen. in den
kleinen cafes trifft man auf alte und
neue bekanntschaften und bekommt die
moglichkeit vernissagen zu
bestaunen. der bunte mix an moglichkeiten,
verworrene sehenswurdigkeiten und individuellen
Menschen begeistert so manchen besucher.
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Schabe
rnack
und Firlefanz Schabe
rnack
und Firlefanz
Schabe
rnack
und Firlefanz Schabe
rnack
und Firlefanz
-------da bin ich dabei!
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Schabe
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und Firlefanz Schabe
rnack
und Firlefanz
Schabe
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und Firlefanz Schabe
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und Firlefanz
-------da bin ich dabei!
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A: "die hat aber
schone beine..."
B: "mhhh. wir
sind nicht mal 10
schritte von der
Haustur Entfernt
und es geht schon
wieder los"115
116
"Wir mUssen schnell nach
hause, ich muss meine FAcebook Mails checken!"
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"Wir mUssen schnell nach
hause, ich muss meine FAcebook Mails checken!"
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118
"Hier zahlt jedes seltsame Detail."
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"Hier zahlt jedes seltsame Detail."
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120
DU BI
ST
Ein
Durchgedrehtes
Lockengelot
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DU BI
ST
Ein
Durchgedrehtes
Lockengelot
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NERD oder PlayerBitch oder PuppeWER und Was du
bistIst alles ziemlich
schnuppe
122
"HAst du Johnny gesehen?"
"Man
DIgga,
Johnny
kann
man
im
dunkeln nicht
sehen!"
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"HAst du Johnny gesehen?"
"Man
DIgga,
Johnny
kann
man
im
dunkeln nicht
sehen!"
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Kleine Pause
gefAllig
?
124MIx---
124
124MIx---
124 125
S t i l
MIx---125
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take a walk with ya dog
"Das ist der Kandie-shop."
126
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take a walk with ya dog
"Das ist der Kandie-shop."
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"Das ist der Kandie-shop."
127
128
"Das letzte M
Al als ich ein
Kaugummi gez
eichnet habe,
wurde ich v
erhaftet!"
128
"Das letzte M
Al als ich ein
Kaugummi gez
eichnet habe,
wurde ich v
erhaftet!"
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"Das war ein
Boxhorn
Alter!"
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Tsch�ss bis morgen!
"Tschuss,
bis morgen! "
designed by
Line ScHonhoff
Feldstrasse
Beckstrasse
Augustenpassage
Ludwigstrasse
BartelsstrasseLagerstrasse
Ne
ue
r Pfe
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ma
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Ster
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Schulterblatt Scha
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Knust
ErikasEck
Feldstrasse
Beckstrasse
Augustenpassage
Ludwigstrasse
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Schulterblatt Scha
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ErikasEck
Freiheit- eines der kostbarsten Güter der Ein-bildungskraft. So drückte es einst Ambrose Bierce aus, doch nir-gendswo kann man sich die Freiheit bes-ser einbilden, als an einem Ort, der so sehr vom Freigeist sei-ner Bewohner durchdrungen ist, dass einen das Gefühl von Freiheit quasi überwältigt.
133
Die ersten Son-nenstrahlen.Kaum wird es wieder Sommer erwacht die Schanze zum Leben. Das Ungeziefer der Straße kriecht wieder aus seinen dreckigen Nestern und mit ihm kommt der Müll zurück. Aber ein warmes Plätzchen in der Sonne gibt es hier für jeden, egal wer man ist und wo man herkommt.Hier fragt dich keiner da-nach.
Die ersten Son-nenstrahlen.Kaum wird es wieder Sommer erwacht die Schanze zum Leben. Das Ungeziefer der Straße kriecht wieder aus seinen dreckigen Nestern und mit ihm kommt der Müll zurück. Aber ein warmes Plätzchen in der Sonne gibt es hier für jeden, egal wer man ist und wo man herkommt.Hier fragt dich keiner da-nach.
An jeder Straßenecke erzählt der Dreck uns seine eigene Geschichte, ob damit nun das Graffiti an den Wänden gemeint ist oder die Türen der alten Mäd-chenschule in der Ludwigstraße.Alles hat seinen eigenen Platz in einer eigenen kleinen Welt, wie man sie wohl nur in der Schanze findet. Klar haben die Yuppies, Hip-pies, Biofanatiker und Anarchisten die Straßen alle auf ihre Art ge-prägt, aber die Ge-schichten der Straßen bleiben die gleichen, wenn auch immer mit einem ande-ren Unterton erzählt.
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An jeder Straßenecke erzählt der Dreck uns seine eigene Geschichte, ob damit nun das Graffiti an den Wänden gemeint ist oder die Türen der alten Mäd-chenschule in der Ludwigstraße.Alles hat seinen eigenen Platz in einer eigenen kleinen Welt, wie man sie wohl nur in der Schanze findet. Klar haben die Yuppies, Hip-pies, Biofanatiker und Anarchisten die Straßen alle auf ihre Art ge-prägt, aber die Ge-schichten der Straßen bleiben die gleichen, wenn auch immer mit einem ande-ren Unterton erzählt.
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Die Straßen gehören jedem und jeder darf hier seinen Müll ablegen oder seine Meinung an die Wände sprühen, so-was wie Kunst. Graffiti findet man hier überall, es gehört zu den Straßen wie die ständig überfüllten Müll-eimer.Aber all das hat so viel Charme, dass sich so-gar die Yuppies hier wohl fühlen.
138
Die Straßen gehören jedem und jeder darf hier seinen Müll ablegen oder seine Meinung an die Wände sprühen, so-was wie Kunst. Graffiti findet man hier überall, es gehört zu den Straßen wie die ständig überfüllten Müll-eimer.Aber all das hat so viel Charme, dass sich so-gar die Yuppies hier wohl fühlen.
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Die Yuppies würden sich wohl nicht zu den Pennern auf den Boden setzten, aber die kultigen Läden und die Atmosphäre ziehen auch sie an. Selbst der große Flohmarkt jeden Samstag hat seit Jahren einen enormen Kultstatus.Kultstatus hat hier sowieso vieles, egal ob das Graffiti, die vielen Läden oder gar die Kneipen.Eine dieser Kult-kneipen ist auch Erikas Eck. Die Portionen sind so groß wie es sich für eine Kneipe an einem alten Schlachthof ge-hört und auch ge-nauso deftig.
142
Die Yuppies würden sich wohl nicht zu den Pennern auf den Boden setzten, aber die kultigen Läden und die Atmosphäre ziehen auch sie an. Selbst der große Flohmarkt jeden Samstag hat seit Jahren einen enormen Kultstatus.Kultstatus hat hier sowieso vieles, egal ob das Graffiti, die vielen Läden oder gar die Kneipen.Eine dieser Kult-kneipen ist auch Erikas Eck. Die Portionen sind so groß wie es sich für eine Kneipe an einem alten Schlachthof ge-hört und auch ge-nauso deftig.
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Würde man die Ladenbesitzer hier fragen, würden sie ei-nem nicht erzählen, wie viel besser früher doch alles war. Früher war nichts besser. Die Läden leben von der Szene und sie machen die Sze-ne. Klar gibt es hier auch viele verschiedene Nationalitäten, so vie-le, dass die deutschen fast wie Touristen wirken und die meisten sind es auch. Aber in keinem Stadtteil von Hamburg wä-ren Ausländer wohl mehr willkommen als hier. Auch wenn Wohnen in der Schan-ze teuer ist. Das ist eben der Nachteil an der Szene, sie ist ein Kapita-list.
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Und der Kapitalismus schläft nicht, auch nicht auf der Straße.Genauso wenig wie seine Gegner.
Aber wer sich das Wohnen hier nicht leisten kann, legt sich eben doch zu den Pennern auf die Straße. Oder sucht sich eben eine Wohnung in den etwas abgelege-neren Straßen der Schan-ze, wie zum Beispiel der Sternstraße, dem neuen Pferde-markt oder gar der Beckstraße. Einige der Häuser dieser Straßen haben schon den zweiten Weltkrieg überlebt und werden sicher-lich auch noch eini-ges anderes überle-ben.
148
Aber wer sich das Wohnen hier nicht leisten kann, legt sich eben doch zu den Pennern auf die Straße. Oder sucht sich eben eine Wohnung in den etwas abgelege-neren Straßen der Schan-ze, wie zum Beispiel der Sternstraße, dem neuen Pferde-markt oder gar der Beckstraße. Einige der Häuser dieser Straßen haben schon den zweiten Weltkrieg überlebt und werden sicher-lich auch noch eini-ges anderes überle-ben.
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Genauso wie der Dreck in den Stra-ßen, das Graffiti die Yuppies und die Szene mit ihrem Kapita-lismus. All das Le-ben. In einer Welt voller Ungewissheit das einzige worauf man sich ver-lassen kann das es uns alle überlebt: der Ka-pitalismus. Der Kapitalismus und die Kunst.
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Kleine Schätze findet man auf dem Schanzenflohmarkt an der Sternstraße überall. Man muss nur genau hingucken.
Eileen Gertz
Eileen Gertz
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Das HEILIGENGEISTFELD,
Das Heiligengeistfeld liegt im Stadtteil St. Pauli und kann auf eine 500-jährige Geschichte zurückblicken. Zunächst als Weideland gepachtet, wandelte es sich im Laufe der Zeit zur Festwiese und schließlich zum Platz für Großveranstaltungen. Das Areal befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Millerntor und zur legendären Reeperbahn. Hier findet auch dreimal im Jahr der Hamburger DOM statt.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen zur Geschichte des Heiligengeistfeldes, einschließlich Dom, Bunker und natür-lich dem Millerntor-Stadions.
Viel Spaß beim Durchblättern!
Heiligengeistfeld um 1890
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„DOMZEIT“
Die Geschichte des Hamburger DOM reicht über 900 Jahre zu-rück. Seinen Ursprung hat Norddeutschlands größtes Volksfest auf dem Speersort im Mariendom zu Hamburg. Bereits im 11. Jahrhundert war es gang und gebe, dass die fliegenden Händler bei Hamburger „Schmuddelwetter“ in den Kapellen des Doms Schutz suchten - es war „Domzeit“
WEIHNACHTSMARKT IM MARIENDOM
Im Jahr 1337 wurde den Händlern offiziell die Genehmigung er-teilt, bei schlechtem Wetter ihre Stände in der Kirche aufbauen zu können. Und da es im Dezember fast immer regnete, war der Weihnachtsmarkt schneller unter den Sternengewölben des Gotteshauses etabliert, als dem Erzbischof lieb war.
HAMBURG - EIN PARADIES FÜR SCHAUSTELLER
Jahrmarktzeit ist Schaustellerzeit - nicht so in der Hansestadt. Hamburg hatte offenbar früh ein Herz für die Schausteller. Be-reits im 16. Jahrhundert durften sie das ganze Jahr über und nicht nur auf den offiziellen Jahrmärkten in der Stadt auftre-ten. Der Vorläufer des Hamburger DOM entwickelte sich rasch zu einer höchst vergnüglichen Angelegenheit und wurde zum Treffpunkt für die Jugend.
NEUER STANDORT
Anfang des 19. Jahrhunderts begann der Mariendom zu brö-ckeln. Eine Restaurierung kam nicht in Frage und so wurde das Gotteshaus zwischen 1804 und 1806 kurzerhand abgerissen. Es war das Ende des Mariendom, aber nicht das Ende des Marktes. Auf Senatsbeschluss verteilten sich die Händler auf die Markt-plätze der Stadt - Gänsemarkt, (alten) Pferdemarkt (heute: Ger-hart-Hauptmann-Platz), Zeughausplatz sowie Großneumarkt.
DOM AUF DEM HEILIGENGEISTFELD
Um 1850 traten verstärkt Schausteller auf den Plan, die mit Weihnachten eigentlich nicht viel zu tun hatten und von ur-sprünglich acht Tagen, dehnte sich der Jahrmarkt auf vier Wochen aus. Bereits 1880 bauten die ersten Schausteller ihre Buden auf dem Heiligengeistfeld und der angrenzenden Gla-cierchaussee auf. Als 1892 die Cholera ausbrach, verbannte die Freie und Hansestadt Hamburg das alljährliche Spektakel ganz auf das Heiligengeistfeld.
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DER HAMBURGER DOM ENTSTEHT
Um die Jahrhundertwende war der Anteil der Fahrgeschäfte an den Domständen bereits auf ein gutes Viertel gestiegen und die ersten Schausteller stellten auf elektrischen Strom um. Mit Un-terbrechung durch den ersten Weltkrieg wird der Dommarkt im Jahr 1918 wieder ins Leben gerufen. 1922 wurde der erste Früh-lingsmarkt eröffnet. Nach dem zweiten Weltkrieg musste der Hamburger DOM auf den Spielbudenplatz und die Moorwei-de ausweichen. Schnell, nachdem die Schausteller wieder auf das Heiligengeistfeld umsiedelten konnten, gab es bereits drei Termine: Frühlingsdom (Frühlingsfest seit 1948), Sommer-Dom (ab 1947, zunächst Hummelfest genannt) und den Winterdom (Dommarkt).
GESCHICHTE DES HEILIGENGEISTFELD
1497 ist die erste Erwähnung urkundlich festgehalten. Das heute 20 Hektar große Veranstaltungsgelände „Heiligengeistfeld“ hat seinen Namen vom Hospital zum Heiligen Geist, einem Kloster-krankenhaus in Hamburg, zu dessen Ländereien das Gebiet zur damaligen Zeit gehörte.
1622 erfolgt ein Gebietstausch zwischen dem Senat und dem Heiligen-Geist-Hospital, so dass alle Flächen innerhalb des
Wallringes im Tausch für zwei Pachthöfe in Horn und eine jähr-liche Kornrente in den Besitz der Stadt übergehen. Mit dem Bau der Stadtbefestigungen (Wallanlagen) in den Jahren
1606-1625 ging der östliche Teil des Gebiets verloren. Der ver-bleibende Rest - das heutige Heiligengeistfeld - wurde unter anderem als Glacis (d.h. zum von dauerhafter Bebauung frei zu haltenden Schussfeld) und Exerzierfeld genutzt.
1711 wird das Heiligengeistfelde an die „Knochenhauer zum neuen Schrangen“ (Zunft der Schlachter) verpachtet, die auf dem Feld ihr Vieh weiden lassen. Darüber hinaus steht auf dem Heiligengeistfeld eine Windmühle.
1806 dient das Heiligengeistfeld als Ort für öffentliche Verbren-nungen beschlagnahmter Handelswaren und wenige Jahre spä-ter sogar als Schauplatz für die Erschießung von Aufständischen.
1857 wird der Pachtvertrag mit der „Knochenhauer-Innung“ aufgelöst und das Heiligengeistfeld geht wieder vollständig in den Besitz der Stadt über. Trotzdem weideten bis 1880 weiter-hin Schafe auf den Freiflächen. Auch Tiere aus Carl Hagenbecks Tierpark am Neuen Pferdemarkt weideten im 19. Jahrhundert auf dem unbebaut gebliebenen Teil des Feldes.
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1893 wird dem Dommarkt das Heillgengeisfeld und der Spiel-budenplatz als Veranstaltungsort zugewiesen. Bereits ein Jahr später erfolgt die Planierung und Herrichtung der Freiflächen als zentraler Hamburger Festplatz. Mit Inkrafttreten der neuen Marktordnung am 05. Januar 1900, findet der Hamburger Dom ausschließlich auf dem Heiligengeistfeld satt. Der erste Weih-nachtsdom findet vom 02. bis zum 26. Dezember 1900 statt.
1898 fand mit dem 9. Deutschen Turnfest mit rund 10.000 Teil-nehmern die erste sportliche Großveranstaltung auf dem Heili-gengeistfeld statt.
1942 wurden nach dem Abriss der Windmühle die beiden Hoch-bunker I (heutige Medienbunker) und Hochbunker II (Leitbun-ker, heute Standort der Telekom) errichtet.
1960 haben die Bauarbeiten für die Errichtung des Millerntor-stadion des FC St. Pauli begonnen. Das Stadion wurde 1962 fer-tig gestellt.
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D ie Hamburger Flaktürme sind zwei große, in Betonbau-weise mit Stahlarmierungen errichtete Luftabwehr- und Luftschutzbauten in den Hamburger Stadtteilen St. Pauli und Wilhelmsburg. Ursprünglich wurden während des Zwei-ten Weltkrieges, genauer in den Jahren von 1942 bis 1944, vier Türme erbaut, von denen zwei als Hochbunker mit auf-montierten Flugabwehrgeschützen und zwei als kleinere Leitstände konzipiert waren. Die Türme konnten die militä-rischen Anforderungen an eine Kampfstellung nur teilweise erfüllen: Sie waren aber als Schutzraum für die Bevölkerung und in propagandistischer Hinsicht umso erfolgreicher, da sie als nahezu unzerstörbare Festungen ausgelegt waren. Wegen ihrer autarken Bauweise hätten sie auch eine lang-fristige Verteidigung gegen angreifende Bodentruppen be-streiten können. Von den vier erbauten Türmen sind derzeit noch die beiden Gefechtstürme erhalten.
Der Flakturm IV in St. Pauli gehört zur Bauart 1. Der Hoch-bunker besaß eine Bewaffnung von vier 10,5 cm-Flakge-schützen, die im August 1942 durch vier 12,8 cm-Flakzwilling 40 ersetzt wurden. Der Flakturm IV gehört zu den größten jemals erbauten Bunkern. Der Grundriss misst 75 × 75 Meter, die Höhe liegt bei 39 Metern und das Innere bot Platz für 18.000 Menschen. Die Wandstärke beträgt 3,5 Meter, wäh-
rend die Decke fünf Meter dick ist. Obwohl die Kapazität auf 18.000 Personen beschränkt war, suchten während der starken Luftangriffe auf Hamburg weitaus mehr Menschen Schutz im Bunker.
Eine Zeitzeugin aus Hamburg, die im Luftschutzbunker auf dem Heiligengeistfeld Schutz suchte, beschrieb ihre Erleb-nisse zum Leben während des Bombenkrieges und im Bun-ker wie folgt:
„Wie der große Bombenangriff im Juli 1943 war, da war der Bunker noch nicht fertig, und die sanitären Anlagen fehlten ganz. Der Bunker war überfüllt, und alle Leute, die zur Toilet-te wollten, wussten nicht, wohin und mussten die Notdurft daher in einem Raum ohne Fenster innerhalb des Bunkers verrichten – es stank bestialisch. Von außen war der Bun-ker aber komplett fertiggestellt. Viele Bewohner aus ganz Hamburg blieben permanent im Bunker, der als sicher galt. Viele der Flakhelfer auf dem Turm sind während der Bom-benangriffe vom Luftdruck der Bomben vom Bunker gewor-fen worden.“
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Der Gefechtsturm IV auf dem Heiligengeistfeld wurde nach dem Krieg von verschiedenen zivilen Mietern genutzt, um Wohnraum zu gewinnen. Aus demselben Grund wurde im Juli 1947 die Sprengung des Turms verhindert. Die erforder-liche Sprengkraft hätte wahrscheinlich weite Teile der Innen-stadt in Mitleidenschaft gezogen. Im Kalten Krieg wurde der intakte Gefechtsturm als Luftschutzbunker reaktiviert, bevor er 1990 für etwa 1,6 Millionen DM verkauft und zu einem Medienzentrum umgebaut wurde. Heute (2011) befindet hier sich ein Museum über die Geschichte der Flaktürme und die Operation Gomorrah.
Von dem zum Gefechtsturm gehörenden Leitturm, der ebenfalls auf dem Heiligengeistfeld stand, sendete der Nordwestdeutscher Rundfunk 1950 sein erstes Fernseh-Testbild. Am 25. Dezember 1952 sendete der Nordwestdeut-sche Rundfunk erstmalig in Deutschland aus dem Bunker am Heiligengeistfeld einen regelmäßigen Programmbetrieb. 1973/74 wurde der Leitturm für eine Vermittlungsstelle des Fernmeldedienstes der Deutschen Bundespost vollständig abgerissen.
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DAS HEILIGENGEISTFELD IM WM-FIEBER
Wie schon bei der WM 2006 und der EM 2008 wird es auch zur WM 2010 in Südafrika ein Public Viewing mit den allermeisten der WM-Partien auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg geben. Pläne, die Veranstaltung in die HSH-Nordbank-Arena, ehemals Volksparkstadion, zu verlegen, wurden aufgrund großer Proteste wieder verworfen. Ne-ben einer 60qm2 großen Videowand ist auf dem Heiligengeistfeld auch Platz für 40.000 Zuschauer. Somit ist stimmungsvolle WM-Atmosphäre garan-tiert — zumindest sofern die deutsche Mannschaft nicht früh aus dem Turnier ausscheidet. Denn dann wird, anders als bei der WM 2006, die Party-Stim-mung jäh abebben. Und angesichts der Konstella-tion in der Vorrundengruppe D ist ein Überstehen der Vorrunde für die deutsche Nationalmann-schaft noch lange nicht in trockenen Tüchern. Traditionellerweise ist die deutsche Auswahl zwar
eine “Turniermannschaft”, darauf sollte man sich in Zeiten einer zusammenwachsenden Fußballwelt aber nicht verlassen.In Hamburg wurden bislang beste Erfahrungen mit dem Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld gemacht, wozu neben ausreichender Ausstattung des Platzes und Versorgung der Zuschauer sicher auch das meist gute Wetter seinen Teil beigetragen hat. Da diesmal nicht der olle Franz Beckenbauer das Turnier organisiert, weiß man nicht, ob es wie-der zu “Kaiserwetter” während des WM-Sommers kommen wird. Falls ja, steht einem angenehmen und spannenden Fußball-Erlebnis auf dem Heili-gengeistfeld nichts im Wege. Höchstens mal die eine oder andere überdimensionierte Fahne eines Fans der Nationalmannschaft.
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Heimspiele des FC St. Pauli auf dem Heiligengeistfeld haben Tradition. Bereits mit Ende des Ersten Weltkriegs fanden dort in regelmäßigen Abständen Fußballspiele statt.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Stadion völlig zer-stört, aber bereits 1946 hatte der FC St. Pauli eine neue Spiel-stätte, die natürlich noch weit hinter den heutigen Vorstellun-gen eines modernen Stadions zurückblieb.
Im Jahre 1961 begannen die Bauarbeiten für das Millern-tor-Stadion an seiner heutigen Stelle. Die alte Arena, die sich an der Ecke Glacischaussee/Budapester Straße befunden hat-te, mußte der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) wei-chen.
Eingeweiht wurde das neue Millerntor-Stadion erst 1963: Die überlange Bauzeit mußte in Kauf genommen werden, nach-dem vergessen worden war, eine Drainage unter dem Rasen
einbauen zu lassen. Die Folge: Nach jedem heftigen Regenguß stand das Millerntor unter Wasser.
Auch nach der Einweihung wurde das Stadion noch mehrmals baulich verändert. Vor allem die Zuschauerkapazität mußte aus Sicherheitsgründen dreimal gesenkt werden. Im Jahre 1961 zu-nächst für 32.000 Zuschauer gedacht, faßt das heutige Stadion noch 19.400 Zuschauer. Der Stimmung tat die Reduzierung des Fankontingents keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Kompakt-heit wurde zur Stärke und trägt noch immer zur einzigartigen Faszination am Millerntor bei.
Das Millerntor-Stadion wurde 1970 zu Ehren des ehemaligen Präsidenten, der von 1933 bis 1945 und von 1947 bis zu sei-nem Tod 1969 den Club geführt hatte, in Wilhelm-Koch-Sta-dion umbenannt. Als bekannt wurde, dass Koch Mitglied der NSDAP war, wurde über die Namensgebung gestritten.
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Ab der Saison 1999/2000 hieß die Spielstätte des FC St. Pauli dann wieder Millerntor-Stadion.
In der Zwischenzeit ist das Stadion ziemlich baufällig und drin-gend müßte ein neues her. Der DFB hatte – solange der FC St.Pauli noch im Profifußball spielte – mehrfach Sondergeneh-migungen ausgestellt.Immer wieder wurden Neubau- oder Umbaupläne für ein neu-es Stadion den Mitgliedern und der Öffentlichkeit vorgestellt. Alle Entwürfe waren nur Luftschlösser, die meist kurz vor an-stehenden Präsidiumsneuwahlen in den Raum gesetzt wurden. In Abwandlung hieß es schon: niemand baut am Millerntor.
Auf der Jahreshauptversammlung 1997 wurde deshalb ein Mit-glieder-Antrag auf Umbenennung des Stadions gestellt, der in eine kontroverse Diskussion führte: Darf die Spielstätte eines liberalen und weltoffenen Clubs, wie es der FC St. Pauli ist, nach einem ehemaligen NSDAP-Mitglied benannt sein?
Die Rolle Wilhelm Kochs im Dritten Reich hat daraufhin eine Historikerkommission unter der Leitung des renommierten Historikers Frank Bajohr (”Arisierung in Hamburg”) untersucht. In einem Gutachten kommt die Kommission zur Einschätzung: “Wilhelm Koch war kein ideologisch überzeugter und partei-politisch aktiver Nazi.” Sie empfahl trotz dieser Einschätzung die Umbenennung des Stadions. Auf der Jahreshauptver-sammlung am 30. Oktober 1998 wurde nach heftigen Wort-gefechten mit 132:72 Stimmen für eine Umbenennung der Spielstätte entschieden. Ex-SPD-Bundesminister Hans Apel gab unter anderem wegen dieser Entscheidung seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzenden ab.
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Der Hamburger Berg ist eine Seitenstraße der Reeperbahn.Wo sich Clubs und Kneipen angesiedelt haben, die eine gute Alternative zur Großen Freiheit bieten.
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Das Nachtlager ist eine Bar in der zu fetziger Rockmusik getanzt und gefeiert werden kann. Durch eine gemütliche Sofaecke erzeugt die Bar das Gefühl einer „Wohnzimmer-Party“ aus der Zeit, in der man noch „sturmfrei“ haben musste um zuhause zu feiern.
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Der Name ist Programm.Zu Hard Rock und Metalkann man hier sein Kopf kreisen lassen. Die Location ist über zwei Etagen gebaut. In der unteren Ebene ist der Raucherbereich, wo auch ein Kicker bereit steht. Im Obergeschoss dagegen gibt es eine gemüdliche sitzecke und eine große Tanzfl äche. Also wenn man die Musik mag kann man dort einen super Abendverbringen.
Die eigentliche Honkong Bar ist eine kleine gemütliche Stehbar. Für den ein oder anderen ist der Hotel-Eingang wohl die erste Anlaufstelle des Abends. Mit den exellenten, in Körben gereichten, Mexicanern hat sich die Bar eine kleinen Kultstatus erarbeitet und eine große Fangemeide, die wohl immer gerne vor dem Feiern auf ein paar Schnäpse vorbei kommt.
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Auch wenn man bei Namen und dem Logo gleich an die alte „Spar“ Marktkette denkt, gabs hier nie so einen Laden. Der Name kommt von dem Vorbesitzer, der dort unter dem Namen „Sparr“ eine Bar eröffnete. Als der Inhaber wechselte, nannte dieser dir Bar einfach „Ex-Sparr“. In der Ex-Sparr gibt es auch einen Kicker und die Musik ist der im Nachtlager sehr ähnlich. Dadurch ist die „Ex-Sparr“ eine gute Alternative, wenn es im Nachtlager mal wieder zu voll ist.
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Davidstrasse
Gegensätze ziehen sich anDie zwei Gesichter der Davidstrasse
Juli, 9/2011 Deutschland 1,50 €
Lageplan
St.Pauli Fischmarkt
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Lageplan
St.Pauli Fischmarkt
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Davidstrasse
Reeperbahn
St.Pauli Hafenstrasse
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222 Interview
208 Reportage
220 Seite an Seite
210 Gegensätze
gegensaetze ziehen sich anEine kurze Erläuterung worum es in diesem Magazin geht.
BildseriePräsentation einer Bildserie, welche die ge-gensätze in der Davidstrasse hervorbringen. quasperum faciant aut lia desectem faccatior
Einmal durch diedavidstrasseEine art Reiseführer, der euch durch die Davidstrasse leitet und euch interessante Ecken verrät die ihr nicht auslassen solltet.
interviews gedanken und aussagen Interviews mit einer Prostituierten und einem Geschäftsmann.Verrumq uatium ipitiuscia qua-tur, estiam facerchil int etures sum ent min rem faccupt atiate dolor alit, officiu sciendis es sit,
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gegensaetze ziehen sich an
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gegensaetze ziehen sich an
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gegensaetze ziehen sich an
Dieses Masgazin präsentiert die Gegensätze zwischen arm und reich, sauber und dreckig modern und alt. Während sich auf der einen Strassenseite ein neues und modernes Gebäude nach dem anderen aufbaut, ist die andere Seite noch wie vor 50 Jahren. Eine Kult- und Szenekneipe an der anderen, direkt gegenüber vom Copperhouse, einem luxeriösem asiatischen Restaurasnt findet man die eher verruchte Herbertstrasse mit ihren Schaufenstern wo sich Prostituierte anbieten.
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sAUBERCopper House | Asiatische Erlebnisküche | Live Cooking
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sAUBERCopper House | Asiatische Erlebnisküche | Live Cooking
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DRECKIGErster Italiener Hamburgs | Traditionsrestaurant | Seit über 100 Jahren Familiengeführt
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DRECKIGHerbertstrasse | Schaustrasse | Rotlicht | Zutritt nur für Männer
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DRECKIGHerbertstrasse | Schaustrasse | Rotlicht | Zutritt nur für Männer
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sAUBER20Up Riverside Hotel | Cocktailbar im obersten Stock
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sAUBERZwischen Copperhouse und 20up
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sAUBERZwischen Copperhouse und 20up
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DRECKIGSzenebar | Kultkneipe
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DRECKIGSzenebar | Kultkneipe | Rockschuppen
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DRECKIGSzenebar | Kultkneipe | Rockschuppen
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sAUBERWohnungen in der Davidstrasse
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sAUBERDavidwache | Hamburgs bekannteste Polizeistation
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sAUBERDavidwache | Hamburgs bekannteste Polizeistation
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DRECKIGEingang Herbertstrasse | Rotlichtschaumeile
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einmal durch die
DavidstrasseJetzt erreichen wir die Kreuzung Reeperbahn/Davidstraße mit der über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannten Davidwache. Die Davidwache wurde 1914 mit dem typischen roten Backsteinund vielen Keramikverzierungen fertig gestellt.Die denkmalgeschützte Davidwache ist das kleinste Polizeirevier Europas,und hat durch seine Lage auf dem Kiez in Hamburg St.Pauli, sowie durch diverse Film- und Fernsehproduktionen Berühmtheit erlangt.Imbiss Lucullus - Hamburg St.Pauli An der Reeperbahn, Ecke Davidstraße, haben wir die Möglichkeit,uns am Imbiss Lucullus, der mit seinen vielen bunten Lichtern aus-sieht wie eine Kirmesbudemit einer Currywurst zu stärken, um nun auf der rechten Seite der Davidstraße weiter unseren Reeperbahnbummel fortzusetzen.
Direkt an der Kreuzung Reeperbahn/Davidstraße finden wir am Anfang der Hein-Hoyer-Straße den neuen „In-Italiener“ auf St.Pauli, das Ristorante Piceno. Im Ristorante Piceno kann man mit etwas Glück viel prominentes Publi-kum nicht nur aus Hamburg finden.
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einmal durch die
DavidstrasseJetzt erreichen wir die Kreuzung Reeperbahn/Davidstraße mit der über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannten Davidwache. Die Davidwache wurde 1914 mit dem typischen roten Backsteinund vielen Keramikverzierungen fertig gestellt.Die denkmalgeschützte Davidwache ist das kleinste Polizeirevier Europas,und hat durch seine Lage auf dem Kiez in Hamburg St.Pauli, sowie durch diverse Film- und Fernsehproduktionen Berühmtheit erlangt.Imbiss Lucullus - Hamburg St.Pauli An der Reeperbahn, Ecke Davidstraße, haben wir die Möglichkeit,uns am Imbiss Lucullus, der mit seinen vielen bunten Lichtern aus-sieht wie eine Kirmesbudemit einer Currywurst zu stärken, um nun auf der rechten Seite der Davidstraße weiter unseren Reeperbahnbummel fortzusetzen.
Direkt an der Kreuzung Reeperbahn/Davidstraße finden wir am Anfang der Hein-Hoyer-Straße den neuen „In-Italiener“ auf St.Pauli, das Ristorante Piceno. Im Ristorante Piceno kann man mit etwas Glück viel prominentes Publi-kum nicht nur aus Hamburg finden.
220Glück viel prominentes Publikum nicht nur aus Hamburg finden. Nach ca. 100 Metern die Davidstraße entlang, erreichen wir die Ecke Davidstraße/Kastanienallee, wo es in der „Taverna Hellas“ hervorragende Lammkoteletts vom Holzkohlegrill neben vielen anderen Spezialitäten gibt.In der „Taverna Hellas“ wird unter anderem ein schöner Retsina ausgeschenkt und man wird mit typisch griechi-scher Gastfreundschaft sehr herzlich bedient.Nach ca. 15 Metern die Davidstraße weiter runter sehen wir rechts die weltberühmte Herbertstraße, wo die Damen dem ältesten Gewerbe der Welt nachgehen.Obwohl die Herbertstraße mit 60 Metern Länge ziemlich klein istund an beiden Enden mit Barrieren den Einblick verwehrt, ist die Herbertstraße als letze geschlossene Bordellstraße in Hamburg eine der weltweit bekanntesten Straßen.Innerhalb der Herbertstraße sitzen die Prostituierten in Häusern und bieten in Schaufenstern ihre Dienste an. Frauen und Minderjährige haben keinen Zutritt zur Her-bertstraße und man ist gut beraten, sich an dieses Verbot zu halten ist in der Herbertstraße unter anderem die frisch eröffnete Domenicas Lounge, die den durstigen Gast mit Ihrem gemütlichen Ambiente beim Reeperbahnbummel zur Einkehr einlädt. In den klimatisierten Räumen der Domeni-cas Lounge gibt es von 12.00 Uhr bis 19.00 Uhr „happy hour“, d.h. die Getränke sind dann für den durstigen Gast günstiger! Die Domenicas Lounge ist eine besondere Bar, in die nur Männer Zutritt haben. Eine echte Attraktion sind in der Domenicas Lounge die vielen interessanten Bilder,die an Deutschlands berühmte Prostituierte Domeni-ca Niehoff erinnern.
Sie finden die Domenicas Lounge, wenn Sie in der Mitte der Herbertstraße durch den Torbogen gehen und dann einige wenige Meter nach rechts laufen.Auf den folgen-den Bildern sehen Sie die Domenicas Lounge sowie einen Teil des Hinterhofes und Zimmer in der Herbertstra-
ße. Ein Zimmer in der Herbertstraße und Blick auf einen Teil des Hinterhofes.Wenn Sie am Ende der Herbertstraße diese verlassen, haben Sie die Möglichkeit, im beliebten Käptn Brass Ihren Durst zu löschen und das bunte Treiben mitten auf dem Kiez zu beobachten. Wenn Sie vom Käptn Brass wieder durch die Herbertstraße laufen,kommen Sie auf die Davidstraße.
Sollte Ihnen der Bummel über den Kiez nun „noch nicht scharf genug“ gewesen sein, so können Sie rechts die Davidstraße ganz bis zum Ende runter, an der Ecke Bern-hard-Nocht-Straße in der Kneipe, Zur scharfen Ecke, die als älteste Hafenkneipe auf St.Pauli gilt, einkehren. Von der Kneipe, Zur scharfen Ecke, haben Sie einen phantastischen Blick auf die Elbe. Blick auf die Elbe von der Kneipe, Zur scharfen Ecke Davidstraße/Bernhard-Nocht-Straße Am Sonntag frühmorgens könnten Sie von der Ecke Davidstraße/Bernhard-Nocht-Straße die Treppen runter, und dann unten an der Elbe rechts entlang, direkt von der Kieztour kommend den Fischmarkt besuchen. Dort auf dem sonntäglichen Fischmarkt kann man sich nicht nur bei Fischbrötchen und heißem Kaffee stärken. Auf dem Hamburger Fischmarkt wird neben Fisch, Obst, und Blumen etc. auch viel „Kunterbuntes“ gehandelt.
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Geschäftsführer | Copperhouse
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Geschäftsführer | Copperhouse
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Man fühlt sich ein bisschen wie in „Plan 9 aus dem Welt-all“: Die bunten Lampen in der Lounge und dem Rest des Restaurants erinnern an die Ufos, die Ed Wood 1958 in seinem unterirdischen, aber kultigen Science-Fiction-Film durch die Gegend torkeln ließ. Aber das war‘s auch mit den Gemeinsamkeiten, denn erstens ist das neue Copper House auf St. Pauli nicht Plan 9 der Gebrüder Chen, son-dern nach dem Ni Hao in Wandsbek die zweite gastro-nomische Dependance, und zweitens ist der große und großzügig gestaltete Laden mit den hohen Decken (nicht nur architektonisch) ein Geniestreich: die neue Kiezgröße.
Was zum einen daran liegt, dass man im Kupferhaus (der Name erinnert an die Kessel der früher hier beheimate-ten Bavaria-Brauerei) ein perfekter Platz für den Beginn einer St.-Pauli-Nacht ist: Nach einem Drink in der Lounge (die sich als After-Work-Treffpunkt etabliert hat) oder der bestens sortierten Bar lässt sich für den fairen All-you-can-eat-Preis von 19,50 Euro im Live-Cooking-Bereich eine gute, selbstbestimmte Grundlage mit fester Nahrung legen. An den Frischetheken sammelt sich der Gast die rohen Zutaten aus Fleisch, Fisch, Gemüse und allem, was sonst noch schmeckt, zusammen und lässt sich das Ganze von chinesischen Köchen im Wok oder auf der Grillpatte à la minute zubereiten. Klar, dass auch die schon im Ni Hao legendären hausgemachten authentischen Saucen nicht fehlen (unbedingt probieren: die Schwarze-Bohnen- und die scharfe Szechuan-Variante).
Räumlich geschickt abgetrennt, aber ebenso mit hoch-wertigen, schick designten Möbeln, faszinierenden Lichteffekten und hellem Bambusparkett ausgestattet ist der À-la-carte-Bereich. Dort geht es (auch dank der schalldämmenden Decken im ganzen Copper House) ruhiger und individueller zu; die internationale Service-crew läuft zur Höchstform auf. Und bringt mit viel Charme Spezialitäten wie Guo Tie (mit Fleisch und Gemüse gefüll-te gebackene Teigtaschen; Suppen, Sashimi und warme Vorspeisen 4 bis 11 Euro), in Öl gekochtes Rinderfilet mit Szechuan-Gewürzen (Fleisch- und Fisch-Hauptgerichte 13,90 bis 24,90 Euro, vegetarische Gänge um 10 Euro) und vielleicht noch einen Teller mit frischem Obst und exotischer Crème Walnuss (Desserts um 7 Euro) - alles auf den Punkt zubereitet und exzellent abgeschmeckt. Schwierig wird‘s nur bei der Wahl des Weines (offen 4,50 bis 6,90 Euro für 0,2 Liter): Die Karte mit etablierten Europäern und überseeischen Entdeckungen ist einfach zu verlockend - vom trockenen 2006er-Kabinett-Mosel-Riesling für 19 Euro bis zur Flasche 2000 St.-Julien vom Chateau Leoville-Barton (2. Grand Cru Classe) für 299 Euro.
Was aber tatsächlich unbezahlbar ist: Das Copper House bringt ein tolles Stück weltstädtisches Flair auf den Kiez.
Geschäftsführer | Copperhouse
businessgeschaeftsfuehrer Copperhouse
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Second lifeInterview mit einer prostituierten
Wir trafen uns mit unserer Interviewpartnerin im Frauen-treff. Wir kannten die Frau vorher nicht, da die Leitung des Frauentreffs den Termin für uns arrangiert hatte. Der Frauentreff hat einen Cafébereich sowie Büroräume, ein Untersuchungszimmer und ein Zimmer, in dem ein Bett und ein Platz zum „Zurechtmachen“ für die Frauen bereitstehen. In diesem Zimmer haben wir unser Interview geführt.
Unsere Interviewpartnerin kam pünktlich um 18.00 Uhr. Wir hatten die Gelegenheit, vor dem eigentlichen Interview locker mit ihr zu sprechen, während sie eine warme Mahl-zeit zu sich nahm.
Wir erfuhren ihren Namen. Auch wir erzählten ihr einige persönliche Dinge wie Name, Alter usw. Wir einigen uns auf das „du“.
Das Interview wird inhaltlich widergegeben und entspricht nicht dem genauen Wortlaut der interviewten Person.Wir lassen sie erzählen
Ja, ich bin jetzt 28 Jahre alt. Ich habe damals noch im Osten eine Ausbildung zur Bürogehilfin gemacht und nach der Wende wurde ich arbeitslos, vorher hatte ich acht Jahre lang einen Job. Dann habe ich Schwierigkeiten mit meinem Freund und meiner Familie bekommen und so habe ich angefangen zu trinken. Das hat sich auch immer
mehr gesteigert, bis ich ein bis zwei Flaschen Wein am Tag getrunken habe. Da habe ich dann alles vernachläs-sigt, Bewag, Gasag, Miete usw. Mir war alles egal. Durch das Trinken tauchte ich in eine andere Welt ab. Irgend-wann habe ich den Briefkasten gar nicht mehr aufge-macht, so kam es, dass ich wegen der hohen Mietschul-den auf der Straße landete. Ich war zu feige zu Ämtern zu gehen. Um überleben zu können bin ich dann auf den Strich gekommen. Wenn du als Frau draußen schläfst, weil du auf der Straße lebst, bist du Freiwild.
Ich wusste, dass hier der Strich ist. Am Anfang habe ich erst mal nur geschaut und irgendwann habe ich dann ganz vorsichtig gefragt, ob ich mich auch hinstellen kann und wo. Ich wusste ja nicht, ob man Schwierigkeiten kriegt, wenn man sich einfach irgendwo hinstellt. Jetzt gehe ich seit drei Jahren auf den Strich. Die ersten Male sind hart gewesen. Mit einem fremden Mann ins Auto...
Aber vor drei Wochen hatte ich ein Gespräch hier mit der Sozialarbeiterin wegen dem Ausstieg. Ich wollte nicht mehr hauptsächlich auf den Strich. Die haben mich dann zur Caritas vermittelt und ich wohne jetzt in einem Frau-enwohnheim und habe da eine eigene kleine Wohnung. Das gefällt mir sehr gut. Ich kriege jetzt auch endlich Sozialhilfe. Ich bin wirklich froh diesen Schritt gemacht zu haben. Jetzt ist der ganze Druck weg.
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Second lifeInterview mit einer prostituierten
Wir trafen uns mit unserer Interviewpartnerin im Frauen-treff. Wir kannten die Frau vorher nicht, da die Leitung des Frauentreffs den Termin für uns arrangiert hatte. Der Frauentreff hat einen Cafébereich sowie Büroräume, ein Untersuchungszimmer und ein Zimmer, in dem ein Bett und ein Platz zum „Zurechtmachen“ für die Frauen bereitstehen. In diesem Zimmer haben wir unser Interview geführt.
Unsere Interviewpartnerin kam pünktlich um 18.00 Uhr. Wir hatten die Gelegenheit, vor dem eigentlichen Interview locker mit ihr zu sprechen, während sie eine warme Mahl-zeit zu sich nahm.
Wir erfuhren ihren Namen. Auch wir erzählten ihr einige persönliche Dinge wie Name, Alter usw. Wir einigen uns auf das „du“.
Das Interview wird inhaltlich widergegeben und entspricht nicht dem genauen Wortlaut der interviewten Person.Wir lassen sie erzählen
Ja, ich bin jetzt 28 Jahre alt. Ich habe damals noch im Osten eine Ausbildung zur Bürogehilfin gemacht und nach der Wende wurde ich arbeitslos, vorher hatte ich acht Jahre lang einen Job. Dann habe ich Schwierigkeiten mit meinem Freund und meiner Familie bekommen und so habe ich angefangen zu trinken. Das hat sich auch immer
mehr gesteigert, bis ich ein bis zwei Flaschen Wein am Tag getrunken habe. Da habe ich dann alles vernachläs-sigt, Bewag, Gasag, Miete usw. Mir war alles egal. Durch das Trinken tauchte ich in eine andere Welt ab. Irgend-wann habe ich den Briefkasten gar nicht mehr aufge-macht, so kam es, dass ich wegen der hohen Mietschul-den auf der Straße landete. Ich war zu feige zu Ämtern zu gehen. Um überleben zu können bin ich dann auf den Strich gekommen. Wenn du als Frau draußen schläfst, weil du auf der Straße lebst, bist du Freiwild.
Ich wusste, dass hier der Strich ist. Am Anfang habe ich erst mal nur geschaut und irgendwann habe ich dann ganz vorsichtig gefragt, ob ich mich auch hinstellen kann und wo. Ich wusste ja nicht, ob man Schwierigkeiten kriegt, wenn man sich einfach irgendwo hinstellt. Jetzt gehe ich seit drei Jahren auf den Strich. Die ersten Male sind hart gewesen. Mit einem fremden Mann ins Auto...
Aber vor drei Wochen hatte ich ein Gespräch hier mit der Sozialarbeiterin wegen dem Ausstieg. Ich wollte nicht mehr hauptsächlich auf den Strich. Die haben mich dann zur Caritas vermittelt und ich wohne jetzt in einem Frau-enwohnheim und habe da eine eigene kleine Wohnung. Das gefällt mir sehr gut. Ich kriege jetzt auch endlich Sozialhilfe. Ich bin wirklich froh diesen Schritt gemacht zu haben. Jetzt ist der ganze Druck weg.
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Wir fragen nach, wie sie überhaupt zu Olga kam:
Durch eine Kollegin, also eine andere Frau. Die hat mir gesagt ich soll doch mal mitkommen. Es hat mir hier auch gefallen und ich komme seit über zwei Jahren regelmäßig hierher.
Wir möchten wissen, wie ihr Tag so ausgesehen hat, bevor sie im Frauenwohnheim gewohnt hat:
Nach dem Aufstehen habe ich mich zurecht gemacht und bin dann von der Pension oder wo ich war zur Davidst-rasse. Immer zu unterschiedlichen Tageszeiten und man steht auch unterschiedlich lange, das kann zwischen vier und zwölf Stunden sein. Dann bin ich nach Hause, also wieder in die Pension. Erst mal duschen und dann bist du froh, einfach deine Ruhe zu haben.
Man hat eigentlich keinen geregelten Tagesablauf. Du entscheidest selbst, ob du Tag oder Nacht arbeitest. Ich habe auch unterschiedliche Tageszeiten auspro-biert. Dann merkt man schon, wann mehr Männer kommen. Sonntags z. B. läuft es tagsüber sehr schlecht, weil dann Familientag ist. Da müssen die Männer was mit ihren Fami-lien machen. Man kann auf dem Strich relativ schnell Geld verdienen und sich selbst einteilen, wann man arbeitet.
Wir fragen, was sie sich für die Zukunft wünscht:
Eine eigene Wohnung. Und dass ich irgendwann vollstän-dig vom Strich wegkomme. Und einen richtigen Job habe. Und vielleicht irgendwann einen anständigen Mann, aber das weiß ich noch nicht. Im Moment will ich keinen Mann. Ich habe ein ganz anderes Bild von Männern bekommen. Eigentlich empfinde ich nur Verachtung gegenüber Män-nern, obwohl ich weiß, dass bestimmt nicht alle so sind,
aber erst mal ist da nur Verachtung auch gegenüber „normalen“ Männern. Wie die über ihre Frauen reden und wie arrogant die sind.
Auf der Straße verdient man auch nicht die Summen, die sich die Leute vorstellen. Erst recht nicht, wenn man Prinzi-pien hat, dann ist es noch schwieriger Geld zu verdienen. Die Frauen, die Drogen nehmen, machen es auch ohne Kondom, weil sie das Geld dringend brauchen und das nutzen die Männer natürlich aus.
Wir wollen wissen, ob sie noch trinkt:
Ich trinke nicht mehr. Ich bin allein vom Alkohol wegge-kommen. Ich habe nach und nach immer weniger getrun-ken. Ich habe nur Wein und Bier getrunken, keine harten Sachen. Wenn man harte Sachen trinkt, ist es bestimmt schwieriger, davon weg zu kommen.
Wir möchten wissen, ob sie sich arm fühlt:
Die Frauen, die draußen stehen, brauchen das Geld aus den unterschiedlichsten Gründen, das macht keine aus Spaß. Ich fühle mich jetzt nicht mehr arm. Früher, bevor ich Sozialhilfe bekommen habe, war ich arm dran. Jetzt bin ich krankenversichert, bin wieder im sozialen Gefüge drin und habe ein Dach über dem Kopf. Im Moment bin ich glücklich.
Wir bedanken uns für das Gespräch, wünschen ihr alles Gute und gehen.
Wir verlassen sehr zufrieden den Frauentreff. Das Ge-spräch haben wir als sehr positiv empfunden. Die Zuver-sicht, Hoffnung und Kraft unserer Interviewpartnerin waren sehr beeindruckend für uns.
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Wir fragen nach, wie sie überhaupt zu Olga kam:
Durch eine Kollegin, also eine andere Frau. Die hat mir gesagt ich soll doch mal mitkommen. Es hat mir hier auch gefallen und ich komme seit über zwei Jahren regelmäßig hierher.
Wir möchten wissen, wie ihr Tag so ausgesehen hat, bevor sie im Frauenwohnheim gewohnt hat:
Nach dem Aufstehen habe ich mich zurecht gemacht und bin dann von der Pension oder wo ich war zur Davidst-rasse. Immer zu unterschiedlichen Tageszeiten und man steht auch unterschiedlich lange, das kann zwischen vier und zwölf Stunden sein. Dann bin ich nach Hause, also wieder in die Pension. Erst mal duschen und dann bist du froh, einfach deine Ruhe zu haben.
Man hat eigentlich keinen geregelten Tagesablauf. Du entscheidest selbst, ob du Tag oder Nacht arbeitest. Ich habe auch unterschiedliche Tageszeiten auspro-biert. Dann merkt man schon, wann mehr Männer kommen. Sonntags z. B. läuft es tagsüber sehr schlecht, weil dann Familientag ist. Da müssen die Männer was mit ihren Fami-lien machen. Man kann auf dem Strich relativ schnell Geld verdienen und sich selbst einteilen, wann man arbeitet.
Wir fragen, was sie sich für die Zukunft wünscht:
Eine eigene Wohnung. Und dass ich irgendwann vollstän-dig vom Strich wegkomme. Und einen richtigen Job habe. Und vielleicht irgendwann einen anständigen Mann, aber das weiß ich noch nicht. Im Moment will ich keinen Mann. Ich habe ein ganz anderes Bild von Männern bekommen. Eigentlich empfinde ich nur Verachtung gegenüber Män-nern, obwohl ich weiß, dass bestimmt nicht alle so sind,
aber erst mal ist da nur Verachtung auch gegenüber „normalen“ Männern. Wie die über ihre Frauen reden und wie arrogant die sind.
Auf der Straße verdient man auch nicht die Summen, die sich die Leute vorstellen. Erst recht nicht, wenn man Prinzi-pien hat, dann ist es noch schwieriger Geld zu verdienen. Die Frauen, die Drogen nehmen, machen es auch ohne Kondom, weil sie das Geld dringend brauchen und das nutzen die Männer natürlich aus.
Wir wollen wissen, ob sie noch trinkt:
Ich trinke nicht mehr. Ich bin allein vom Alkohol wegge-kommen. Ich habe nach und nach immer weniger getrun-ken. Ich habe nur Wein und Bier getrunken, keine harten Sachen. Wenn man harte Sachen trinkt, ist es bestimmt schwieriger, davon weg zu kommen.
Wir möchten wissen, ob sie sich arm fühlt:
Die Frauen, die draußen stehen, brauchen das Geld aus den unterschiedlichsten Gründen, das macht keine aus Spaß. Ich fühle mich jetzt nicht mehr arm. Früher, bevor ich Sozialhilfe bekommen habe, war ich arm dran. Jetzt bin ich krankenversichert, bin wieder im sozialen Gefüge drin und habe ein Dach über dem Kopf. Im Moment bin ich glücklich.
Wir bedanken uns für das Gespräch, wünschen ihr alles Gute und gehen.
Wir verlassen sehr zufrieden den Frauentreff. Das Ge-spräch haben wir als sehr positiv empfunden. Die Zuver-sicht, Hoffnung und Kraft unserer Interviewpartnerin waren sehr beeindruckend für uns.
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VorwortHamburg, St.Pauli im Jahr 2011.Der FC ist mal wieder abgestiegen und doch übel nimmt ihm das keiner.Ist auch besser so, denn im Stadtteil brodelt es auch so schon genug. Die Gemüter sind erhitzt von Diskus-sionen um die Rote Flora und den Bau-beginn des Bernhard-Nocht-Quartiers. Es dreht sich um Gentrifi cation, also um die soziale Umstrukturierung dieses Viertels. Große Lofts sollen hier ent-stehen, Penthousewohnungen mit Blick über den Hafen, wenn es nach Meinung der Makler und der Behörde für Stadt-entwicklung geht.Die Anwohner hingegen mobilisieren sich, veranstalten Demonstrationen und Parties um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Sie handeln aus Wut, weil die Mieten steigen und aus Angst diese bald nicht mehr bezahlen zu können.In dem Heft, dass du in der Hand hälst, ist der St.Pauli Hafenstraße und ihrer spannenden Geschichte gewidmet. Wie war das früher, wo 10.000 Polizisten auf-grund ein paar besetzter Häuser nach Hamburg kommandiert wurden?
Hamburg-St.Pauli, 26 Juni 2011.
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VorwortHamburg, St.Pauli im Jahr 2011.Der FC ist mal wieder abgestiegen und doch übel nimmt ihm das keiner.Ist auch besser so, denn im Stadtteil brodelt es auch so schon genug. Die Gemüter sind erhitzt von Diskus-sionen um die Rote Flora und den Bau-beginn des Bernhard-Nocht-Quartiers. Es dreht sich um Gentrifi cation, also um die soziale Umstrukturierung dieses Viertels. Große Lofts sollen hier ent-stehen, Penthousewohnungen mit Blick über den Hafen, wenn es nach Meinung der Makler und der Behörde für Stadt-entwicklung geht.Die Anwohner hingegen mobilisieren sich, veranstalten Demonstrationen und Parties um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Sie handeln aus Wut, weil die Mieten steigen und aus Angst diese bald nicht mehr bezahlen zu können.In dem Heft, dass du in der Hand hälst, ist der St.Pauli Hafenstraße und ihrer spannenden Geschichte gewidmet. Wie war das früher, wo 10.000 Polizisten auf-grund ein paar besetzter Häuser nach Hamburg kommandiert wurden?
Hamburg-St.Pauli, 26 Juni 2011.
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Inhalt
Vorwort
Lage
Geschichte
Gegenwart
Die Stadt
Impressum
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231-232
233-242
243-245
246-247
248
230
LageIm Bezirk Hamburg-Mitte liegt der wohl berühmteste Stadtteil der Hansestadt: St. Pauli. Direkt am Hafen gelegen, ist die St.Pauli Hafenstraße über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt. Sie verläuft vom Hafentor aus nach Westen und geht in Höhe des legendären Golden Pudel Clubs in den St. Pauli Fisch-markt über. In naheliegender Umgebung fi ndest du beispielsweise die St.Pauli Landungsbrücken oder die 'sündige Meile',die Reeperbahn. Auch die Fischauktionshalle oder Harrys Hafenbasar liegen in unmittelbarer Nähe der Hafenstraße.
GPS-DatenGPS Latitude: 53.546570GPS Longitude: 9.961520
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LageIm Bezirk Hamburg-Mitte liegt der wohl berühmteste Stadtteil der Hansestadt: St. Pauli. Direkt am Hafen gelegen, ist die St.Pauli Hafenstraße über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt. Sie verläuft vom Hafentor aus nach Westen und geht in Höhe des legendären Golden Pudel Clubs in den St. Pauli Fisch-markt über. In naheliegender Umgebung fi ndest du beispielsweise die St.Pauli Landungsbrücken oder die 'sündige Meile',die Reeperbahn. Auch die Fischauktionshalle oder Harrys Hafenbasar liegen in unmittelbarer Nähe der Hafenstraße.
GPS-DatenGPS Latitude: 53.546570GPS Longitude: 9.961520
231231
232
Anfang der 80er Jahre kam es erstmals zu Besetzungen in der Hafenstraße. Eine Wohngenossenschaft wollte die baufälligen Häuser nahe des Fischmarktes abreißen, doch Mieter dieser waren damit nicht einverstanden und blieben in ihren Wohnungen. Was erst still vonstatten ging, gipfelte später in schweren
GESCHICHTE
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Anfang der 80er Jahre kam es erstmals zu Besetzungen in der Hafenstraße. Eine Wohngenossenschaft wollte die baufälligen Häuser nahe des Fischmarktes abreißen, doch Mieter dieser waren damit nicht einverstanden und blieben in ihren Wohnungen. Was erst still vonstatten ging, gipfelte später in schweren
GESCHICHTE
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Straßenschlachten Mitte der 80er. Zwischenzeitig gingen über 12.000 Menschen auf die Straße um für den Verbleib der Häuser zu kämpfen bzw. zu demonstrieren. Gegenseitige Provokationen von Bewohnern und Ordnungsmacht führen bis heute im-mer wieder zu Ausschreitungen und Polizeieinsätzen.rund um die Hafenstraße.
GESCHICHTE
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Leben & Kämpfen für die HafenstraßeFotos von Hanno Krusken
Das erste Foto zeigt Kinder, die in einem Mercedes-Wrack spielen, das den Autonomen an der Hafenstraße zum Opfer gefallen ist. (November 1987)
Auf dem zweiten Foto wird ein sichtlich überforderter Polizist Zielscheibe von wütenden Demonst-ranten in schwarz. (Frühjahr 1988)
Doch, dass es auch anders geht, zeigt das dritte Bild. Auch wenn die Polizei nicht mitspielen mag, kicken junge Sympathisanten mit ei-nem Ball. (Sommer 1983)
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„die hafenstrasse ist durchgesetzt: die haeuser bleiben stehen, diebewohnerInnen können hier erstmal weiter leben.es ist der erfolg unseres langen gemeinsamen kampfes, den die bewohnerInnenim buendnis mit vielen organisationen, menschen und gruppen wir kirche,jusos, grün-alternativen, kommunisten, autonomen und antiimperialistischengruppen geführt haben.was jetzt zustande gekomen ist, wäre schon vor wochen möglich gewesen. eswar erst notwendig, mit barrikaden und vielen menschen die entschlossenheitund den widerstandswillen zur durchsetzung der hafenstrasse zudemonstrieren.wir haben gestern un heute die barrikaden und befestigungen abgebaut und diewohnungen zugänglich gemacht. die heutige begehung durch staatsanwaltschaftund politische polizei war eine erneute provokation. wir müssen davonausgehen, daß solche provokationen wir heute nachmittag auch weiterhinlaufen werden, z.b. hausdurchsuchungen durch die bundesanwaltschaft. es istuns klar: der vertrag ist so angelegt, dass bei regider handhabung durch densenat weitere konflikte unvermeidlich sind.mit der unterzeichnung des pachtvertrages sind die ziele, die sich mit demkampf um die hafenstrasse verbinden, noch nicht durchgesetzt. um im hafenund in anderen gesellschaftlichen bereichen selbstbestimmt, solidarisch undkollektiv leben und widerstand gegen unterdrückung entfalten zu können,müssen wir unseren kampf gemeinsam im breiten politischen bündnisweiterführen.die häuser sind durchgesetzt - wir kämpfen weiter!“
Erklärung des Initativkreises für den Erhalt der Hafenstraße, nach der Unterzeichnung des Pachtvertrages der Stadt Hamburg, 19.11.87
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Die Hafenstraße heuteHeute besteht die Hafenstraße aus insgesamt 12 Häusern, die Eigentum einer Genossenschaft sind. Seit Oktober 2007 ist ein Wohnungs-neubau an der Bernhard-Nocht-Straße dazugekommen, die Straße ist auch von Spekulanten bedroht.Die „Vokü“, die in den 80ern schon als Anlaufstelle galt, gibt es noch immer. Dort gibt es vegetarische bzw. vegane Gerichte gegen Spende, aber auch Filmvorführungen oder das monatlich stattfindene Antifa-Cafe.Die Kneipen „Onkel Otto“ und „Ahoi“ sind auch seit jeher Instutionen, in denen man zu günstigen Preisen Bier trinken und kostenlos kickern kann. Durch die Bauwagen und LKWs, die immernoch an der Straße stehen, bleibt die Hafenstraße, die wahr-scheinlich schönste sozialkritische Straße Deutschlands.
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Die Hafenstraße heuteHeute besteht die Hafenstraße aus insgesamt 12 Häusern, die Eigentum einer Genossenschaft sind. Seit Oktober 2007 ist ein Wohnungs-neubau an der Bernhard-Nocht-Straße dazugekommen, die Straße ist auch von Spekulanten bedroht.Die „Vokü“, die in den 80ern schon als Anlaufstelle galt, gibt es noch immer. Dort gibt es vegetarische bzw. vegane Gerichte gegen Spende, aber auch Filmvorführungen oder das monatlich stattfindene Antifa-Cafe.Die Kneipen „Onkel Otto“ und „Ahoi“ sind auch seit jeher Instutionen, in denen man zu günstigen Preisen Bier trinken und kostenlos kickern kann. Durch die Bauwagen und LKWs, die immernoch an der Straße stehen, bleibt die Hafenstraße, die wahr-scheinlich schönste sozialkritische Straße Deutschlands.
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Die Menschen, die hier heute leben, sind immer noch idealistisch. Viel-leicht sind sie nicht mehr so tatenhunrig wie damals, doch wenn es sich für was zu kämpfen lohnt, wird es wieder heiß unten an der Hafentreppe. Politisch größtenteils noch aktiv, kämpfen die Bewohner jetzt gegen Wohnquartiere in der Umgebung und für den Erhalt des autonomen Zentrums „Rote Flora“ oder des neuen Bauwagenplatzes „Zomia“ in Wilhelmsburg. Allerdings die Verursacher der nicht mehr aufhörenden Autobrände wird man hier nicht mehr finden...
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links: Die Baustelle in der Bernard-Nocht-Straße. Hier entsteht der erste Teil des umstrittenen Bernard-Nocht-Quartier. rechts: Das Empire Riverside Hotel, ebenfalls ein Dorn im Auge der Gentrifi kations-kritiker. (Ecke Davidstraße / Bernard-Nocht-Straße)
Die Stadt gehört uns. Protestkultur ist hip, fast so hip wie die Schanze ansich. Fast jedes Wochenende donnern wahlweise Fahr-räder, ein Haufen Vermummter oder Lastwagen mit ballernden Bässen durch Hamburgs Straßen. Gründe gibt es in der Hansestadt ja genug. Denn wäh-rend es in Hamburg an Wohnungen mangelt, stehen rund 1,2 Millionen Quadratmeter Bürofl äche leer. Der Wider-stand wächst mit dem Bündnis „Leerstand zu Wohnraum“. Die Zukunft um die Rote Flora ist auch noch offen. Der Investor Kretschmann will das Spektulationsobjekt verkaufen. Allerdings würde die Protestwelle ähnlich hoch wie die, der Hafenstraße in den 80ern schlagen. Ein Verkauf ist zum jetztigen Zeitpunkt allerdings auch ziemlich unrealistisch. Direkt neben der Hafenstraße macht sich auch Pro-test breit, der wohlmöglich ziemlich aussichtslos erscheint. „NO BNQ“ kämpft gegen das bevorstehende Bernard-Nocht-Quartier, dass das gesamte Viertel auf-werten und deshalb zur Verdrängung Alteingesessener führen würde. Allerdings wird der Gebäudekomplex be-reits gebaut. Die verschiedene Projekte / Bündnis-se sind seit 2009 in dem Netzwerk „Recht auf Stadt“. Dies umfasst über 25 Institionen, z.B. neben „NO BNQ“ und der „Roten Flora“, das Stadtteilzentrum „Centro Sociale“ oder das Kollektiv „Komm in die Gänge!“. „Recht auf Stadt“ kämpft für eine grundsätzlich andere: soziale, gerechte, demokratische Stadt und gegen Gentrifi zierung und die fortschreitende Privatisierung von Stadt und städtischem Raum.
Impressum Texte: Pascal Mattwig
Fotos: Hanno Krusken,
Pascal Mattwig & Unbekannt
Redaktionsschluss: 27.Juni 2011
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Impressum Texte: Pascal Mattwig
Fotos: Hanno Krusken,
Pascal Mattwig & Unbekannt
Redaktionsschluss: 27.Juni 2011
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„wir brauchen keine hausbesitzer, denn die häuser gehören uns.wir brauchen keine fabrikbesitzer, die fabriken gehören uns.
aus dem Weg, kapitalisten, die letzte schlacht gewinnen wir!schmeißt die knarre weg, polizisten,die rote front und die schwarze Front sind hier!
wir brauchen keinen starken mann, denn wir sind selber stark genug.wir wissen selber, was zu tun ist, unser kopf ist groß genug.
aus dem weg, kapitalisten, die letzte schlacht gewinnen wir!schmeißt die knarre weg, polizisten,die rote front und die schwarze front sind hier!
unser Kampf bedeutet frieden und wir bekämpfen euren krieg.Jede Schlacht, die wir verlieren, bedeutet unseren nächsten Sieg.
aus dem weg, kapitalisten, die letzte schlacht gewinnen wir!schmeißt die knarre weg, polizisten,die rote front und die schwarze front sind wir!“
Ton Steine Scherben - „Die letzte Schlacht gewinnen wir!“, 1987
Ein Projekt an der FSG Freien Schule für Gestaltung
Wandelbar
Inhaltsverzeichnis
254
264
266
268
270
Perlenkette oder Autostrich Einleitung ins Hauptthema
Aalkai Gute-Nacht-Geschichte
in concertDer Hafen klingt.
BistroEssen und leichte Damen
Keine Photos, bitte!Kauf doch lieber ne karte ...
Docklands
Stilwerk
Stil im Bau
Bauwerke
Inhaltsverzeichnis
254
264
266
268
270
Perlenkette oder Autostrich Einleitung ins Hauptthema
Aalkai Gute-Nacht-Geschichte
in concertDer Hafen klingt.
BistroEssen und leichte Damen
Keine Photos, bitte!Kauf doch lieber ne karte ...
Docklands
Stilwerk
Stil im Bau
Bauwerke
Auf der einen Seite beheimatet die Große Elbstraße einige der teuersten Wohnungen Hamburgs (Ranking Engels und Völkers),
auf der anderen Seite be� ndet sich hier ein Großteil der Häuser im Bau oder im Begriff abgerissen zu werden.
perlenketteAuf der einen Seite beheimatet die Große Elbstraße einige der teuersten Wohnungen Hamburgs (Ranking Engels und Völkers),
auf der anderen Seite be� ndet sich hier ein Großteil der Häuser im Bau oder im Begriff abgerissen zu werden.
perlenketteAuf der einen Seite beheimatet die Große Elbstraße einige der teuersten Wohnungen Hamburgs (Ranking Engels und Völkers),
auf der anderen Seite be� ndet sich hier ein Großteil der Häuser im Bau oder im Begriff abgerissen zu werden.
perlenketteAuf der einen Seite beheimatet die Große Elbstraße einige der teuersten Wohnungen Hamburgs (Ranking Engels und Völkers),
perlenkette
Auf der einen Seite beheimatet die Große Elbstraße einige der teuersten Wohnungen Hamburgs (Ranking Engels und Völkers),
auf der anderen Seite be� ndet sich hier ein Großteil der Häuser im Bau oder im Begriff abgerissen zu werden.
perlenketteAuf der einen Seite beheimatet die Große Elbstraße einige der teuersten Wohnungen Hamburgs (Ranking Engels und Völkers),
auf der anderen Seite be� ndet sich hier ein Großteil der Häuser im Bau oder im Begriff abgerissen zu werden.
perlenketteAuf der einen Seite beheimatet die Große Elbstraße einige der teuersten Wohnungen Hamburgs (Ranking Engels und Völkers),
auf der anderen Seite be� ndet sich hier ein Großteil der Häuser im Bau oder im Begriff abgerissen zu werden.
perlenketteAuf der einen Seite beheimatet die Große Elbstraße einige der teuersten Wohnungen Hamburgs (Ranking Engels und Völkers),
perlenkette
Das Hafenklang liegt direkt an der Elbe. Wenn
man morgens nach einer langen Nacht aus der
Tür tritt, hat man sogleich einen ausdrucksstarken
Blick auf den Hamburger Hafen.
Klein und stickig ist der Laden. Es spielen immer
unterschiedliche Bands. Sogar Theaterstücke wer-
den vorgetragen. Charlotte Roches Feuchtgebiete
zum Beispiel.
Alles in allem hört sich das Hafenklang sehr
interessant an. Für jeden ist etwas dabei. Nur
sollte man sich vorher auf der Homepage
informieren wer spielt. ,
Der Hamburger Fischmarkt – nicht nur bei Touris-
ten eine Legende. Jeden Sonntagmorgen von
5 Uhr früh bis in den späten Vormittag drängen
sich hier auch die Ortsansässigen vor den Lastern
der Marktschreier. Frisch vom Kiez, mit der letzten
Flasche noch in der Hand, wird hier um Preise
gefeilscht.
Direkt am Hafen den Sonnenaufgang miterleben
– damit lässt sich die Nacht gut ausklingen. Und
günstig ist es auf dem Fischmarkt in der Regel
auch. Ein Paket Fisch für 20 € oder einen Obst-
korb für 10 € � ndet man fast an jeder Ecke.
Der Hamburger Fischmarkt – nicht nur bei Touris-
ten eine Legende. Jeden Sonntagmorgen von
5 Uhr früh bis in den späten Vormittag drängen
sich hier auch die Ortsansässigen vor den Lastern
der Marktschreier. Frisch vom Kiez, mit der letzten
Flasche noch in der Hand, wird hier um Preise
gefeilscht.
Direkt am Hafen den Sonnenaufgang miterleben
– damit lässt sich die Nacht gut ausklingen. Und
günstig ist es auf dem Fischmarkt in der Regel
auch. Ein Paket Fisch für 20 € oder einen Obst-
korb für 10 € � ndet man fast an jeder Ecke.
Je weiter westlich man die Große Elbstraße
entlangschlendert, desto schmuddeliger wird sie.
Breite Straßen werden von Lagerhäusern gesäumt.
Beiderseits � ndet man unzählige Lokale und Im-
bisse, in denen man Fisch bekommt. Im Stehen in
der Mittagspause wird der dann verzehrt.
Perlenkette oder Autostrich . . . De� nitiv Auto-
strich. Wir be� nden uns hier in der Gegend, in
der sich auch heute noch leichtbekleidete Frauen
anbieten.
Für die Auktionsfreunde gibt es am westlichen
Ende der Großen Elbstraße das Auktionshaus
Lauritz.
„Keine Photos, bitte!“ Das hört man selten in
Hamburg. Doch wenn man in der Großen Elb-
straße auf die Hai� schbar stößt, kann man eben
dieses Schild, auf das Photographierverbot hin-
weisend, im Fenster entdecken. Selbstverständlich
mit dem Hinweis, dass es Postkarten käu� ich zu
erwerben gibt.
Die Hai� schbar ist eine urige Kneipe – wie von
früher. Die Möbel ein wenig abgegnatzt, die
Kundschaft von Schiffen und die Seemannslieder
ändern sich auch nicht. Das „Sie“ gibt es hier
nicht. Jeder ist auf „Du und Du“. Das macht wohl
den Charme der kleinen Kneipe aus.
„Keine Photos, bitte!“ Das hört man selten in
Hamburg. Doch wenn man in der Großen Elb-
straße auf die Hai� schbar stößt, kann man eben
dieses Schild, auf das Photographierverbot hin-
weisend, im Fenster entdecken. Selbstverständlich
mit dem Hinweis, dass es Postkarten käu� ich zu
erwerben gibt.
Die Hai� schbar ist eine urige Kneipe – wie von
früher. Die Möbel ein wenig abgegnatzt, die
Kundschaft von Schiffen und die Seemannslieder
ändern sich auch nicht. Das „Sie“ gibt es hier
nicht. Jeder ist auf „Du und Du“. Das macht wohl
den Charme der kleinen Kneipe aus.
dockland
dockland Hinter dem Warsteiner Elbspeicher hat man einen grandiosen Blick über die Elbe und das Kreuzfahrtschiffterminal. An
schönen Tagen kann man hier hervorragend sitzen und das Wetter und den Ausblick genießen. Im Bild liegt die AIDA
gerade vor Anker.
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stilwerk
stilwerk
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Ein teurer Einrichtungshandel reiht sich an den anderen. Am bekanntesten ist wohl das STILWERK. Über die gesamte
Breite der Großen Elbstraße zieht sich die STILWERK-Brücke. Jeder also, der die Straße zu Fuß oder mit dem Auto pas-
siert, wird aufmerksam gemacht auf das STILWERK.
stil im bau
stil im bau Auch eine Perlenkette muss manchmal neu aufgefädelt werden. Hier zu sehen ist ein besonderer Containerbau. Durch
langes Warten und viele Bilder ist es mir hier gelungen, die Geschäftigkeit in diesem Containerbau darzustellen. Ange-
merkt sollte aber sein, dass es erst richtig geschäftig wurde, als ich eingepackt hatte und weiter musste. Wie das nunmal
so ist mit dem Glück und dem Pech. Trotzdem eine schöne Dokumentation des Arbeitsalltags, wie ich finde.
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bauwerk
bauwerk Nicht nur kleine Möbelhäuser und Lokale sind in der Großen Elbstraße zu finden. Auch Bürokomplexe, Firmensitze und
architektonische Schönheiten, wie dieses Bild zeigt. In der Großen Elbstraße werden derzeit viele neue und neuartige
Komplexe errichtet. Wollen wir hoffen, dass der raue Charme der Großen Elbstraße dabei nicht verloren geht.
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Jenny Nafzger - FSG
Jenny Nafzger - FSG 1
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Unkommerzielles, studentisches Magazinprojekt. Fotos, Texte und Illustrationen stammen von den jeweiligen Studenten oder aus dem weltweiten Archiv...
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