Hachhhh - mhplus-krankenkasse.de · Christopher Darlington Morley (1890-1957), amerikanischer...

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blau pause * Das junge Magazin der mhplus: blaupause* 2_2016 Sprechen: Wie, warum und seit wann der Mensch spricht. Schweigen: Warum wir schweigen und was wir damit sagen. Schreiben: Die 50 meistgeschriebenen deutschen Worte. Hachhhh... Das Magazin über Sprache und Gespräche. RIESEN POSTER +

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Page 1: Hachhhh - mhplus-krankenkasse.de · Christopher Darlington Morley (1890-1957), amerikanischer Dichter. Kehdata (Finnisch) Etwas tun, obwohl es peinlich werden könnte. Tsundoku (Japanisch)

blaupause*Das junge Magazin der mhplus: blaupause* 2_2016

Sprechen: Wie, warum und seit wann der Mensch spricht. Schweigen: Warum wir schweigen und was wir damit sagen.Schreiben: Die 50 meistgeschriebenen deutschen Worte.

Hachhhh...Das Magazin über

Sprache und Gespräche.

RIESENPOSTER

+

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Gefühlskontrolle Nur der Mensch ist in der Lage, Gefühle zu kontrollieren, also in Kommunikation auch zu lügen oder zu heucheln.

Wie alt ist Sprache? Die früheste Urform der Sprache ist mindestens 1,8 Millionen Jahre alt. Sprachforscher sagen, dass sich die eigentliche Sprachfähigkeit des Menschen vor etwa 1,5 Millionen bis 40.000 Jahren herausbildete. Genauer lässt sich das nicht datieren. Wir wissen zwar, wie intel-ligent unsere Vorfahren waren – das erkennen wir an Werkzeugen und anderen Funden. Wir wissen aber nicht, ob und wie gut sie sprechen konnten.

6000 Sprachen Es gibt etwa 6000 verschiedene Sprachen auf der Welt. In Europa leben zwölf Prozent der Weltbe-völkerung, jedoch werden hier nur drei Prozent aller Sprachen gesprochen. Im pazifischen Raum hingegen lebt nur etwa ein Prozent der Weltbevöl-kerung, aber 20 Prozent aller Sprachen werden hier gesprochen. Die unterschiedlichen Sprachen auf der Welt haben sich als verwandter erwiesen, als man lange Zeit angenommen hatte. In ihren Tiefenstruk-turen sind sich alle Sprachen ähnlich.

Deshalb kommuniziert der Mensch? Mit Sprache drücken wir Gefühle und rationale Prozesse aus. Gleichzeitig ist Sprache Basis für unser Miteinander, denn der Mensch ist ein Sozial-wesen. Er lebt von seiner Geburt an mit anderen Menschen zusammen. Andere Menschen sind beteiligt an der Herausbildung seiner Identität, ob durch Annäherung oder Abgrenzung. Der Mensch entwickelt sich Zeit seines Lebens mit anderen und durch andere. Deshalb kommuniziert er.

dada, baba, mama, tata, nana, papa Ab etwa acht Monaten beginnt ein Baby in allen Sprachen gleich zu sprechen mit den Lauten: dada, baba, mama, tata, nana, papa. Spracherwerb läuft unbewusst. Intelligenz ist nicht entscheidend dafür, ob ein Mensch eine Sprache lernt. Entscheidend für den Spracherwerb ist die Kommunikation mit anderen. Kinder taubstummer Eltern, mit denen die Eltern auch in Zeichensprache kommunizierten, lernten Zeichensprache. Sprechen lernten sie nicht. Obwohl sie gesprochene Sprache auch hörten, zum Beispiel im Fernsehen, aber nicht selber sprachen.

Der große Wunsch Der Wunsch nach Kommunikation gehört zum Menschen wie das Denken. Einige Wissenschaftler sagen, der Mensch verfügt von Geburt an über eine „Urgrammatik“, eine einfache Sprachstruktur. Dadurch lernt er selbst unter schlechten „Sprachumständen“ perfekt sprechen. Das Wichtige ist demnach nicht, wie mit einem Kind gesprochen wird, sondern dass mit ihm gesprochen wird. Bei einem Experiment wollte der preußische König Friedrich II. feststellen: Welche Sprache entwickeln Kinder, wenn sie ohne Ansprache und Zuneigung aufwachsen? Die Kinder starben. Der König schrieb: „Sie vermochten nicht zu leben ohne das Händepatschen und das fröhliche Gesichterschneiden und die Koseworte ihrer Ammen.“

„DER MENSCH IST MENSCH NUR DURCH DIE SPRACHE.“

Wie Tiere miteinander sprechen Über Duftstoffe, Laute oder Gesten. Die Kommunikation von Tieren beschränkt sich auf das Wichtige, um zu überleben: Fortpflanzung, Futtersuche und Warnungen vor Feinden. Orang-Utans beispielsweise verwenden 64 Gesten zur Kommuni-kation. Außerdem schreien sie.

Wilhelm von Humboldt 1767-1835, Forscher und Gelehrter

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LIEBE BLAUPAUSE*-LESER, das Thema dieser Ausgabe ist „Kommu-nikation“. Und wir sagen euch gleich am Anfang: Dies ist die letzte Ausgabe der blaupause*. Wollt ihr der blaupause noch etwas schreiben? Dann schickt es an [email protected]. Wir freuen uns auf eure Nachricht.

Euch erst einen schönen Frühling, dann einen schönen Sommer und bis bald, eure mhplus und blaupause*-Redaktion ;-)

Erstaunliches Verhältnis Über 90 Prozent der täglich gespro-chenen Worte dienen als soziales Ritual. Es geht dabei darum, zu jemandem eine Beziehung aufzubauen, zu verstärken, zu intensivieren oder zu bestätigen. Nur zehn Prozent der Worte dienen der Weitergabe von Inhalt.

Was war im Anfang? „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ (Johannes 1,1.) Das sagt die Bibel. Dem widersprach 1769 der Philosoph Johann Gottfried von Herder. Er gewann den Wettbewerb der Preußischen Akademie der Wissenschaften mit der These: Sprache sei kein göttliches Geschenk, sondern eine menschliche Erfindung.

4000 Menschen und tausende von Jahren Wie viele Menschen eine Sprache sprechen, ist ganz verschieden. Rund 900 Millionen Menschen sprechen Mandarin-Chinesisch. In Neuguinea werden viele Sprachen oft nur von 4000 Menschen gesprochen. 4000 ist auch die notwendige Größe einer Menschengruppe, damit eine Sprache über tausende Jahre überlebt.

Gute Ideen oder Quatsch? Sprachtheorien. Wauwau-Theorie: Menschliche Sprache ahmt in ihrem Ursprung natürliche Laute nach, zum Beispiel Hundebellen. Aua-Theorie: Sprache entwickelt sich aus stark emotionalen Ausrufen. Hauruck-Theorie: Sprache entstand aus den Ausrufen bei gemeinsamer anstrengender körperlicher Arbeit. Tata-Theorie: Die Zunge imitiert die Handbewegungen der Gebär-densprache. Trarabumm-Theorie: Der Anfang der Sprache liegt in rituellen Tänzen und Beschwörungen.

GehörgangErst kürzlich hat man

herausgefunden, dass auch unser Gehörgang erst so geformt werden musste, dass er Sprache überhaupt

hören kann. Schon vor 600.000 Jahren war der Gehörgang so geformt,

dass die Frequenzen der Konsonanten weiterge-leitet werden konnten.

Sprechen mit ZungeDie menschliche Zunge

ist sehr beweglich. Deshalb hilft sie auch

beim Sprechen. Zunge, Lippen und Zähne formen zusammen die Töne aus der Kehle zu Buchstaben und Wörtern. Die Zunge

ist sehr schnell: mit mehr als 20 verschiedenen

Zungenbewegungen bringt sie mehr als 90 Wörter pro Minute hervor. Vor allem

bei „t“, „d“, „l“ oder beim gerollten „r“ ist die Zunge

beteiligt.

100 MuskelnEin Kind übt im ersten Lebensjahr die Beherr-schung der über 100

Muskeln, die am Stimm-trakt beteiligt sind.

Atem, Affen, LachenEine Voraussetzung für

Sprache und Sprechen ist die Kontrolle des Atems.

Affen zum Beispiel können ihren Atem nicht kontrol-lieren, deshalb klingt ihr Lachen auch ähnlich wie Keuchen. Sie lachen wie sie atmen. Wir Menschen

hingegen atmen beim Lachen länger ein oder

aus und modulieren das Lachen mit unserer

Stimme. Atmen und schlucken hingegen kann der Mensch nicht gleich-

zeitig.

D I E A N A T O M I E

D E S S P R E C H E N S

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WIRD MUSTAFA NUN OPERNSÄNGER ODER WIRD ER`S NICHT?

wiemachtmaneinleerzeichen

Oh mustafa….wirst du Opernsänger?

*mist!! Nicht mustafa!

Ja.

Na, wie läuft es mit deinem ersten Smartphone?

SMS und die Tippfehler, die Missverständnisse, die Autokorrektur.

GLAUBST DU AN DEN WIEMACHTSMANN?

OPERNSÄNGER MUSTAFA

BEI MAXIMAL JA GRAD CELSIUS!

DOOFE FLOGE-FOLGE TO GO.

OHNE WORTE.

Ja okay, das war ne Folge Frage

To ge

Folde

Floge

Doofe!!!

Folge

FLtnZV

Niedersachsen

Ich habe gehört, du hast jetzt ein Smartphone. Ruf mich an, wenn du Hilfe brauchst. Ich hoffe, es geht dir gut. Liebe Grüße, Franzi

GANZ GEHEIME GEHEIMSPRACHE

Mach dir keine Sorgen, Übung macht den Meister.

Bin im Krankenhaus

Auf wie viel Grad wasche ich ne Daunenjacke?!

Hast du dich schon an die digitale Revolution gewöhnt?

Mama?

Alles klar bei dir?

Was? Wer is Mustafa? Und Opernsänger? Ich hab nen Kreuzbandriss!

Meinte auch Mustafa Und wirst du operiert?

Du hast dein Telefon auf dem Küchentisch liegen lassen.

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DER HEISSE BREI ODER:

REDEN, OHNE WAS ZU SAGEN

Alle sind genervt, alle gucken es trotzdem: „Germany’s Next Topmodel“. Ein Dialog aus

dem Finale der 6. Staffel.

(Jubel. Applaus. Models werden in kugelähnlichen Gerüsten auf die Bühne getragen, schweben in der Luft. Rock-Musik. Frau aus dem Publikum ruft: »Rebecca!«)

(Pop-Musik. Rebecca , Amel ie und Jana laufen tanzend den Laufsteg entlang.)

Heidi Wow! Ich kann nur sagen, es macht so viel Spaß euch dreien zuzugucken. Erstmal kamt ihr da rein – wie aus‘m All. Und so richtig so aus‘m All.

Thomas R. Wow! Toll!

Heidi So richtig so »Wusch« , wie du immer sagst, »Wusch« !

Thomas R. Wusch! Einfach Wusch wart ihr da.

Heidi Wow!

Thomas R. Toll!

Thomas H. Is‘ super. Wer? Fast wie… Fast wie drei Engels für Thomas , ne?

Heidi Wie drei Engel für Thomas? Wie drei Engel für Heidi!

Thomas H. Einigen wir uns: Germany‘s Angels.

(Jubel.)

Thomas R. Wooow!

Thomas H. Also wirklich eine schöner und vor allem auch eine cooler als die andere und ich muss sagen – also dieser Abend wird für uns drei die Hölle, weil sich zu entscheiden…

Heidi Du hast Recht!

Thomas H. …das wird schwer.

Heidi Du hast Recht!

Thomas R. Da hast du sehr sehr Recht!

Heidi Es ist wirklich die Qual der Wahl dieses Jahr, es ist super schwer.

Thomas R. Ich muss sagen, ihr seht granatenmäßig gut aus! Toll! Einfach toll!

(Jubel.)

SCHWEIGEN HEILT

Schweigen ist Kommunikation. Schweigen drückt aus, was mit Worten nicht gesagt werden kann. Schweigen kann dabei strafend sein, be-leidigend, hilflos, unpassend, hilfreich, erleich-

ternd, mitfühlend. Jemand kann sich auch in Schweigen hüllen. Psychologen fanden heraus, dass nach den Anschlägen vom 11. September 2001 viele Menschen mit belastenden Erleb-

nissen ihr Trauma schweigend bewältigten und nicht, wie oft gemeint, sehr häufig darüber

sprachen. Wissenschaftler haben auch heraus-gefunden: Ein Konflikt zwischen zwei Menschen

führt dazu, dass ihre Gehirne einen unter-schiedlichen Rhythmus bekommen. Miteinander schweigen hat hier eine große Harmonisierungs-funktion. Gemeinsam schweigen kann dazu bei-tragen, und zwar oft mehr als es uns mit Worten

gelingt, dass die Gehirne zweier Menschen wieder einen gleichen oder ähnlichen Rhythmus

bekommen – und Harmonie hergestellt wird.

„Man soll schweigen oder Dinge sagen, die noch besser sind als das Schweigen.“

Pythagoras (576-496), griechischer Philosoph und Mathematiker

„Zwei Jahre braucht der Mensch, um das Sprechen, ein Leben lang, um das Schweigen zu lernen.“

Ernest Hemingway (1899-1961), amerikanischer Erzähler

„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“Ludwig Wittgenstein (1889-1951),

österreichischer Philosoph

„Wenn Blüten Worte sind, umgeben Blätter sie wie gesammeltes Schweigen.“

Rabindranath Tagore (1861-1941), indischer Dichter und Philosoph

„Schweigen kann die grausamste Lüge sein.“Robert Louis Stevenson (1850-94), schottischer Autor

„Nicht immer sind die Stillen auch die Weisen. Es gibt auch verschlossene Truhen, die leer sind.“

Jean Giono (1895-1970), französischer Schriftsteller

„Man spricht durch Schweigen. Und man schweigt mit Worten.“

Erich Kästner (1899-1974), deutscher Schriftsteller

„Man hat einen Menschen noch lange nicht überzeugt, wenn man ihn zum Schweigen gebracht hat.“

Christopher Darlington Morley (1890-1957), amerikanischer Dichter

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Kehdata (Finnisch)Etwas tun, obwohl es peinlich

werden könnte.

Tsundoku (Japanisch)Bücher kaufen, aber dann nicht

lesen, sondern auf Tischen, Böden oder Regalen stapeln.

Serendipity (Englisch)Eine zufällige Erkenntnis, während man eigentlich etwas ganz anderes

suchte.

Sarang (Koreanisch)Ein Wort für Liebe, und zwar wenn

man sagen möchte: „Ich will mit dir zusammen sein bis zum Tod“.

Nazlanmak (Türkisch)„Nein“ sagen, aber „Ja“ meinen.

Mizpah (Hebräisch)Die tiefe Verbindung von zwei Men-schen, die aber räumlich oder durch

den Tod getrennt sind.

Hiraeth (Walisisch)Die Sehnsucht oder das Heimweh nach einem Ort, an den man nicht

mehr zurückkehren kann.

Gökotta (Schwedisch)Früh aufstehen, um Vögel zu beo-

bachten oder um die Natur erleben.

Basorexia (Englisch)Das intensive und überwältigende

Gefühl, küssen zu wollen.

Tingo (Rapanui, Dialekt der Osterinseln)

Sich etwas vom Hab und Gut seines Nachbarn aneignen: durch Ausleihen

und nicht mehr Zurückgeben.

Petrichor (Englisch)Der Geruch von Regen auf

trockener Erde.

Culaccino (Italienisch)Der runde Abdruck auf dem Tisch,

den ein kaltes Glas Getränk oder ei-ne Flasche hinterlässt.

To tartle (Schottisch)Wenn man eine peinliche Gesprächs-pause macht, weil einem der Name

des Gegenübers nicht einfällt.

Mamihlapinatapai (Yaghan, Sprache der Ureinwohner von Feuerland)

Verstohlene, sehnsüchtige Blicke, die sich zwei zuwerfen, weil sie sich begehren. Und beide sich wünschen,

der andere möge doch etwas tun, aber keiner tut‘s ... (Schmacht ...)

L‘esprit de l’escalier (Französisch)Das Gegenteil von Schlagfertigkeit: Wenn einem die perfekte Antwort erst im Nachhinein, zu spät also,

einfällt.

Girafer (afrikanisches Französisch) Das Bewegen oder die Haltung des Halses eines Schülers, wenn er von seinem Banknachbarn abschreibt.

Sisu (Finnisch) Wenn jemand nie aufgibt, sich nie beschwert, egal, wie schwer es ist.

Einfach mit Ausdauer und Beharrlich-keit immer weitermacht.

Psithurism (Englisch)Das raschelnd rauschende Geräusch,

wenn Wind durch Bäume bläst.

MAMIHLAPINATAPAI.HÄH?

20. auch 21. als 22. bei 23. dies 24. dass 25. können 26. aus 27. eine 28. ich 29. nach 30. wie 31. ihr 32. um 33. aber 34. so 35. Jahr 36. nur 37. noch 38. über 39. wir 40. viel 41. man 42. oder 43. vor 44. müssen 45. all 46. sollen 47. kein 48. bis 49. sagen 50. wollen

verabreden Schnapsidee GeborgenheitTorschlusspanik scheinheilig FernwehFingerspitzengefühl fremdschämen Dunkelziffer verschlimmbessern Abendbrot Geschmacksverirrung Vorfreude Kindergarten

Worte, die es in der deutschen Sprache nicht gibt.

Und Worte, die es nur im Deutschen gibt.

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FEHLKOMMUNIKATION DURCH FEHLINFORMATION

Mal eben die Grenzen geöffnet

Das hätte keiner der Journalisten er-wartet, die sich am 9. November 1989 im Pressezentrum in Ost-Berlin, Haupt-stadt der DDR, versammelten. Auf die

Frage eines Reporters, ab wann das neue Reisegesetz gelten sollte, antwor-tete Günther Schabowski, Führungsmit-glieder der SED: „Das tritt nach meiner

Kenntnis … ist das sofort, unverzüg-lich“. Er war zur vorangegangenen

Sitzung zu spät gekommen und wusste nicht, dass er diese Meldung nicht

verlesen durfte. So wurden die Grenzen der DDR geöffnet und Deutschland ein

Jahr später wieder ein Land.

Toter Bundeskanzler, der noch lebtToter Bundeskanzler, der noch lebtT

Am 13. April 1967 verkündete der Westdeutsche Rundfunk den Tod von

Konrad Adenauer, dem ersten Bundes-kanzler der jungen Bundesrepublik. Die

vermeintliche Neuigkeit schlug sofort Wellen. In der WDR-2-Redaktion hatte ein Mann angerufen, der behauptete,

ein Mitarbeiter einer Bonner Zei-tungsredaktion zu sein. Er berichtete,

Adenauer sei tot. Daraufhin wurden deutschlandweit schon die Fahnen auf Halbmast gesetzt und Trauermusik im

Radio gespielt. Jedoch starb Konrad Adenauer erst eine Woche später,

am 19. April.

Dieses Poster ist auf FSC zertifiziertem Papier gedruckt und trägt damit zu nachhaltiger Forstwirtschaft bei.

Impressum: blaupause*, das Jugendmagazin der mhplus Betriebskrankenkasse, erscheint zur Förderung der Gesundheit von Jugendlichen im Rahmen der gesetzlichen Aufklärungspflicht der BKK. Redaktion der mhplus: Doris Radau, E-Mail: [email protected], Fax: 07141 9790-246, Anschrift: Franckstr. 8, 71636 Ludwigsburg. Herausgeber: mhplus Betriebskrankenkasse, redaktionelle Umsetzung: jungvornweg – Verlag für Kinder- und Jugendkommunikation, Loschwitzer Str. 13, 01309 Dresden, Robert Kaak, Jörg Flachowsky, Julia Karnahl, Lilli-Marie Kästner, Layout jungvornweg: Maik Wankmüller, Ronny Pietsch, Bildnachweise: Titelbild: Eva Katalin Kondoros / istockphoto.com; Poster: Yayayoyo / shut-terstock.com; Sonstige: GeorgePeters / istockphoto.com; Asier Romero / shutterstock.com; cydonna / photocase.de; Jonicore / photocase.de

DIE 50 WORTE, die in deutschen Texten am häufigsten verwendet werden.Aus den häufigsten 4.000 Wörtern im Deutschen bestehen 95 Prozent aller deutschen Texte. Die deutsche Sprache besteht aus nur 40 verschiedenen Lauten. Mit diesen können wir alle deutschen Wörter sagen. Der Duden schätzt, dass es im Deutschen zwischen 300.000 und

500.000 Wörter gibt. Der deutsche Wortschatz verändert sich. Neue Worte kommen hinzu wie „Flashmob“ oder „Shitstorm“. Andere Wörter verschwinden wieder wie „Stickhusten“.

Rund 50.000 Wörter versteht ein Deutscher. Zwischen 12.000 und 16.000 verwendet er zum Sprechen und Schreiben.

Über den Smalltalk Stellt euch vor, ihr sitzt im Bus, glotzt aus dem Fenster, döst vor euch hin, alles ist grundsolide gut. Der Sitz gegenüber wird frei, jemand setzt sich, ihr lasst mal eben den Blick schweifen und bleibt hängen an den Augen eurer Englisch-lehrerin. Bumm! Dösen vorbei. Ähmmmmm ... Jetzt nur „Hallo“ sagen und weiter aus dem Fenster stieren, wäre peinlich. Also auf geht’s: Le‘ts have Smalltalk.

Smalltalk ist keineswegs leeres Gerede. Smalltalk ist ein zufälliges Alltagsgespräch, eine spontane Plauderei, ein beiläufiger Schwatz. Meist ungeplant. Smalltalk hilft uns, mit Menschen zu kommunizieren – in ein Gespräch zu kommen, ohne in die Tiefe zu gehen. Das will man ja nicht immer gleich, und manchmal ist Smalltalk sogar Rettung, weil gar nicht miteinander reden peinlich wäre.

Smalltalk-Tipps� Anfang machen: Überwinden und einfach losreden.� Lächeln: Entspannt den Gegenüber und fördert das

Gespräch.� Belangloses zulassen: Smalltalk ist Alltag, deshalb ruhig

übers Wetter reden. � Guter Einstieg: Über den Ort reden, an dem man sich

befindet.� Interesse zeigen: Fragen stellen und zugewandt zuhören.� Offene Fragen: Nicht: Fahren Sie auch nach Hause?

Sondern: Wohin fahren Sie?� Ehrlich und echt: Nicht gekünstelt sein. Ruhig sagen

„Ungewohnte Situation gerade“.� Themen meiden: Besser nicht über kontroverse oder

traurige Themen ansprechen. Eher Lustiges oder Faszinierendes.

UND SONST SO?

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RAUCHTELEGRAFENSYSTEM. SEMAPHOR. 3D-HOLOGRAMMTELEFONIE.Das erste Handy wog 37 Kilogramm, in der ersten SMS ever stand „Frohe Weihnachten“ und 500 Jahre v. Chr. brauchte eine Nachricht noch zwei Tage für 40 Kilometer: Eine kleine Geschichte der Kommunikation.

40.000 v. Chr.Höhlenmalerei war der früheste Austausch von In-formationen über Jagdtiere, Wege und Routen sowie Jagdtechniken.

6.000 Jahre v. Chr. In Afrika verwendeten Menschen jahrhunderte-lang Trommeln, um sich Nachrichten zu senden. Der Schall von Trommeln wird bis zu 160 km/h schnell. Man spricht auch von Trom-meltelegrafie.

2.400 v. Chr.In Ägypten wurde der Kurier-dienst erfunden. Fußboten wurden mit Papyrusblättern entsandt. König Echnaton etwa kommunizierte mit dem König von Babylon über den Austausch von Prinzessinnen.

490 v. Chr.Zwei Tage brauchte die Hilfe-Botschaft der Athe-ner an die Sparthaner im Krieg gegen die Perser. Ein griechischer Bote rannte die knapp 40 Kilometer.

500-550 v. Chr.Erfindung des Postsystems in Persien. Der Perserkönig Dareios I. hatte durch sein Reich Verbindungswege bauen lassen, über die Nachrichten schnell zu ihm gelangen konnten, etwa ob in entfernten Teilen des Lan-des Aufstände drohten oder Unruhen.

200 v. Chr.Rauchzeichen verwendeten sowohl die Indianer als auch die Chinesen zur Kommuni-kation entlang der Großen Mauer. Die Römer besaßen ein Rauchtelegrafensystem mit einer Ausdehnung von 4500 Kilometern.

12. JahrhundertSeine eigene Brieftauben-post führte der ägyptische Sultan Nur Ad-Din ein. Im Zweiten Weltkrieg setzten die Briten über 250.000 Brieftauben ein.

1450Erfindung des Buchdrucks und Beschleunigung der Verbreitung und Zugänglich-keit von Informationen.

1792Errichtung des ersten Semaphors. Ein hoher Mast mit drehbarem Mittelbalken und zwei Hilfsbalken am Ende. Damit konnte man 196 Zeichen übermitteln, etwa 40 Wörter in zehn Minuten. Damit wurde die 225 Kilome-ter lange Strecke Paris-Lille überbrückt. um 1840Telegrafie wird von Samuel Morse erfunden. Eine Revo-lution der Kommunikation über lange Strecken.

1876Erfindung des Telefons durch die Übertragung von Sprache über Drähte. Am 10. März übertrugen die Amerikaner Graham Bell und Thomas Watson die Worte: „Mr. Watson, kom-men Sie hierher, ich möchte Sie sehen.“ 1876 erhöhten sie die Distanz auf über 200 Kilometer. In den folgenden Jahren etablierten sich die Telefone.

1946Der erste Handy-Vorläufer wog 37 Kilogramm. Heute besitzen über 50 Millionen Deutsche und über 1,3 Milli-arden Menschen ein Handy.

1971Ray Tomlinson verschickt die allererste E-Mail. Die beiden Computer standen damals einen Meter ausei-nander. Heute werden über 100 Trillionen E-Mails pro Tag verschickt.

1983Die Firma Motorola bringt das erste Handy auf den Markt. Das DynaTAC 8000X. Es wog ein Kilogramm und kostete 3.995 Dollar. Akku-dauer: eine Stunde. Immer-hin 300.000 Stück wurden verkauft. Der Konzern in-vestierte in die Entwicklung 100 Millionen Dollar und 15 Jahre Zeit. Heute sind Han-dys kleine Computer und gleichzeitig Fotoapparat, mp3-Player, Navi, Schreib-gerät, Spielzeug, Fernseher, Videogerät ...

1992Die erste SMS wurde verschickt. Inhalt: „Frohe Weihnachten“. Der Rekord von Whats-App-Nachrichten pro Tag lag 2014 bei 64 Milliarden.

2004 Am 4. Februar wird Face-book vorgestellt. Heute hat Facebook über eine Milliar-de Nutzer am Tag.

2006 Twitter startet. Nach dem Oscar-Gewinn von Leonar-do Di Caprio 2016 wurden 440.000 Tweets pro Minute gemessen.

ZukunftGerade wird daran ge-forscht, beim Telefonieren mit einem Smartphone frei in der Luft 3D-Hologramme zu projizieren. Diese zeigen den Telefonpartner.