GZW- BAD NAUHEIM/ FRIEDBERG/ … · Seit der Entdeckung der Röntgenstrah-len Ende des 19....

8
GZW- JOURNAL Nachrichten aus dem Gesundheitszentrum Wetterau www.gz-wetterau.de Ausgabe 2/2017 BAD NAUHEIM/ FRIEDBERG/ SCHOTTEN/GEDERN Schwerpunktthema: Radiologie

Transcript of GZW- BAD NAUHEIM/ FRIEDBERG/ … · Seit der Entdeckung der Röntgenstrah-len Ende des 19....

GZW-JOURNAL

Nachrichten aus dem Gesundheitszentrum Wetterau

www.gz-wetterau.de Ausgabe 2/2017

BAD NAUHEIM/FRIEDBERG/SCHOTTEN/GEDERN

Schwerpunktthema:

Radiologie

Das erste Röntgenbild der Geschichte stammt von 1898. Es zeigt die Knochen von Conrad Röntgens Ehe-frau Berta. Nur schemenhaft, drumherum ist das Fleisch zu erkennen. Den Menschen von innen zu sehen, war für Laien und Wissenschaftler gleichermaßen eine wissen-

schaftliche Sensation, aber auch ein regelrechter Kulturschock. „Ich habe meinen Tod gesehen“, waren Bertas Worte.

Die schaurige Entdeckung wurde zuerst eine Jahr-markt-Attraktion, bevor Röntgen mit ihr die Medizin revolutionieren sollte. Bis heute wurde die Durchleuch-tung des Menschen mit den nach ihm benannten Strahlen ständig perfektioniert. Computertomographen zeigen Ansichten von Organen und Gefäßen in bunten Farben und sogar dreidimensional. Die GZW-Radiologen können, gesteuert durch modernste Technologie, mit Kathetern oder Nadeln, zielgenau jeden Winkel im Körper erreichen. Sie entnehmen Proben, deponieren Wirkstoffe oder dehnen Veren-gungen auf.

Der gute alte Röntgen hätte seine helle Freude gehabt! Jedenfalls hat er zu Lebzeiten den mit Abstand allerersten Nobelpreis für Physik und damit wissenschaftliche Unsterblichkeit bekommen. Be mer-k enswert: Das alles ohne Schulabschluss: Aus diszi-plinarischen Gründen wurde er wegen der Karikatur eines Lehrers von der Schule geworfen. Eine für die Pädagogen unter den Lesern sicher historische Fehleinschätzung!

Der kleine Conrad hat es trotzdem allen gezeigt. Er ist bis heute Genugtuung und Ansporn für alle Problemschüler und natürlich für alle Mittelhessen. Hier hat der Erfinder der großartigsten Methode der modernen Medizin seine erste Universitätspro-fessur angenommen, und dort, in Gießen, ließ er sich begraben. Quasi einer von uns, ist doch klar!

Prof. Dr. Dr. Friedrich GrimmingerÄrztlicher Direktor der GZW gGmbH

Editorial

ImpressumHerausgeber: Gesundheitszentrum Wetterau gGmbH Chaumontplatz 1, 61231 Bad NauheimTel.: 06032 702-1106, Fax: 06032 [email protected], www.gz-wetterau.de

Konzeption/Redaktion: Hedwig Rohde, Verbalegium, Bad Nauheim

Layout/Gestaltung: Schaper Kommunikation, Bad Nauheimwww.schaperkommunikation.de

Druck: apm alpha print medien AG, Darmstadtwww.apm.ag

Gesamtauflage: Ca. 215.000 Exemplare

2 GZW-Journal

InhaltEditorial ............................................................... 2

Die Radiologie im GZW ........................................ 3

Gelebte Kooperation: Behandlung des Diabetischen Fuß syndroms .............. 3

Altbewährt: Das klassische Röntgen ......................... 4

Computertomographie – das „Arbeitspferd“ der Radiologen .......................... 4

Magnetresonanztomographie: präzise und strahlungsfrei .................................................. 5

Sind Röntgenstrahlen gefährlich? ............................ 5

Angiographie am GZW: kompetent, modern, individuell .............................. 6

Neu entwickelt: Tomosynthese zur feingeweblichen Abklärung verdächtiger Befunde in der Brust ............ 6

Tumorzellen über den Blutweg gezielt zerstören ........ 7

Tumorbekämpfung durch Hitze ............................... 7

Hilfreich zur Öffnung verengter Gefäße ................... 7

Tumorgefäße werden verschlossen .......................... 7

Seit der Entdeckung der Röntgenstrah-len Ende des 19. Jahrhunderts ist die Radiologie zu einem unverzichtbaren Bestandteil medizinischer Diagnostik und später zusätzlich der medizini-schen Therapie geworden. Heute ist sie ein zentrales klinisches Fach. Sie steht im direkten steten Austausch mit den unterschiedlichen therapeutischen Disziplinen: Innere Medizin mit ihren diversen Schwerpunkten, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfall- und Wie-derherstellungschirurgie und Orthopä-die, Gynäkologie, Neurologie.

Auch in den Krankenhäusern der Ge-sundheitszentrum Wetterau gGmbH steht eine große Bandbreite von Ver-fahren zur Verfügung, mit denen zahl-reiche Krankheitsbilder näher bestimmt oder ausgeschlossen werden können. Die große Stärke der Radiologie im GZW ist ihre enge vertrauensvolle Zu-sammenarbeit mit den zuweisenden Fachdisziplinen. Die Teilnahme von Ra-diologen an OP-Besprechungen, inter-disziplinären Therapieabstimmungen sowie an den regelmäßigen Tumorkon-ferenzen ist selbstverständlich. Im Bür-gerhospital Friedberg kooperiert die GZW gGmbH dafür mit dem benach-barten Zentrum für Radiologie und Nu-klearmedizin.

Die von Chefarzt Dr. med. Andreas Breithecker (Facharzt für Diagnostische Radiologie, Interventionelle Radiologie) gemeinsam mit der Leitenden Oberärztin Dr. med. Martina Kunisch (Fachärztin für Diagnostische Radiologie) und den

Oberärztinnen Dr. med. Sigrid Sibelius (Fachärztin für Diagnostische Radiolo-gie) und Ute Zimmerschied (Fachärztin für Radiologie) geleitete Abteilung Ra-diologie verfügt neben den klassischen Röntgengeräten, modernen Computer-tomographen und einem Angio-graphiegerät auch über strahlenfreie Kernspintomographen un ter schied li cherLeistungsstärke, deren Untersuchungs-methode auf Magnetismus beruht.

Alle diese Untersuchungsverfahren wer-den in der Fachsprache als „bild-gebend“ bezeichnet, weil sie Einblicke in den menschlichen Körper erlauben, ohne dass man ihn aufschneiden müss-te. Die Diagnosestellungen und Thera-pieverfahren erfolgen jeweils in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen medizinischen Fachabteilung bezie-hungsweise im multiprofessionellen in-terdisziplinären Team.

Ausgabe 2/2017 3

Die Radiologie im GZW

Chefarzt Dr. med. Andreas BreitheckerFacharzt für Diagnostische Radiologie, Interventionelle RadiologieLtd. Oberärztin Dr. med. Martina KunischFachärztin für Diagnostische RadiologieOberärztin Dr. med. Sigrid SibeliusFachärztin für Diagnostische Radiologie Oberärztin Ute ZimmerschiedFachärztin für Radiologie(von links nach rechts)

Gelebte Kooperation: Behandlung des Diabetischen Fuß syndroms

Die GZW Diabetes-Klinik Bad Nauheim ist unter anderem spe-zialisiert auf die Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms, an dem jährlich 250.000 Menschen in Deutschland neu erkranken. Für die Diagnostik und Therapie die-ser Erkrankung des peripheren Gefäßsystems ist die Zusammen-arbeit der Diabetologen mit den Radiologen essentiell, um die opti-male Versorgung des Patienten zu gewährleisten und Amputationen möglichst zu verhindern.

Die Computertomographie (CT) gehört ebenfalls zu den Röntgenverfahren und hat sich zu einem unverzichtbaren Dia-gnoseverfahren der Medizin entwi-ckelt. Im Gegensatz zum konventionel-len Röntgen fertigt sie so genannte Schnittbilder an. Das heißt, sie bildet das zu untersuchende Gewebe quasi

„scheibchenweise“ ab, während der Patient ruhig in der Röntgenröhre liegt.

Sie wird für Routineuntersuchungen am gesamten Körper eingesetzt. Eine CT-Aufnahme kann beispielsweise die Erkennung von Infarkten, Kopfverlet-zungen, Bandscheibenvorfällen, Abs-

zessen, Hirnblutungen oder Schlaganfällen unterstützen. Auch die Lo-kalisierung von Knochen-brüchen oder die Bestim-mung der Schwere von Verletzungen an Knochen und Weichteilen bei Un-fallpatienten kann so schnell und sicher durch-geführt werden. Für man-che Untersuchungen ist

die Gabe eines gut verträglichen Kon-trastmittels erforderlich. Auch in der Diagnostik und Therapiesteuerung von Tumorpatienten ist sie unverzichtbar.

Aus den Daten, die eine Röntgenröhre sowie ein hochaufl ösender Detektor beim Umkreisen des Patienten ermit-teln, errechnet der Computer Schnittbil-der. Virtuell wird die Untersuchungsre-gion dabei in Scheiben zerlegt. Ver-änderungen im Körper, wie Entzündungen oder Geschwülste im Brustkorb oder Verletzungen des Kno-chengerüsts nach Unfällen, werden so zuverlässig erkannt. Mit den im GZW vorhandenen modernen CT-Geräten ist zudem die zeitnahe Abklärung von Durchblutungsstörungen oder Blutun-gen möglich.

4 GZW-Journal

COMPUTERTOMOGRAPHIE – das „Arbeitspferd“ der Radiologen

Für das klassische Röntgen wird der Patient stehend, sitzend oder liegend vor dem Röntgengerät in Position ge-bracht. Je nachdem, welcher Körper-teil untersucht werden soll, wird das Becken mit Hilfe einer Bleischürze ab-gedeckt, um die besonders empfi ndli-chen Fortpfl anzungsorgane vor Strah-lenbelastung zu schützen.

Die Röntgenstrahlen werden auf ihrem Weg durch den Körper je nach Art des zu durchdringenden Gewebes unterschiedlich stark abgeschwächt. Strahlendurchlässiges Gewebe zeigt sich auf dem Röntgenbild dunkel ge-färbt, strahlenundurchlässiges Gewe-be (wie Knochen) hell gefärbt. Wie beim Fotografi eren können Röntgenbil-der verwackeln; der Patient wird des-halb aufgefordert, sich während der

Aufnahme nicht zu bewegen. In der Regel werden beim Röntgen mehrere Aufnahmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln erstellt, um eine möglichst genaue diagnostische Aussage treffen zu können. Moderne Röntgengeräte arbeiten ohne den herkömmlichen Röntgenfi lm, sondern mit digitalen Sys-temen; sie kommen auch mit einer ge-ringeren Strahlendosis aus. Manche Organe, beispielsweise die Speise-röhre, der Darm oder Blase und Harn-leiter, lassen sich im Röntgenbild nur schwer beurteilen. Für ihre Untersu-chung ist deshalb die vorherige Gabe eines Kontrastmittels unerlässlich, wel-ches das betreffende Organ im Rönt-genbild sichtbar macht.

Unentbehrlich sind Röntgenaufnahmen bis heute für Untersuchungen des Brust-

korbs, von Herz und Lunge, des Bauch-raums, des Skeletts (bei Verdacht auf Brüche oder Vorliegen beziehungswei-se Grad einer Arthrose zum Beispiel im Kniegelenk) sowie der Nasenne-benhöhlen. In den Notaufnahmen der Krankenhäuser ermöglichen sie in vie-len Fällen dem Arzt einen raschen ers-ten Überblick und sind gegebenenfalls Basis für weitere Untersuchungen.

Altbewährt: Das klassische Röntgen

Klassisches Röntgenbild

Ausgabe 2/2017 5

Magnetresonanztomographie: präzise und strahlungsfreiDie Magnetresonanztomographie (auch Kernspintomographie genannt) ist ein modernes Schnittbildverfahren, bei dem sehr präzise Bilder des Kör-perinneren durch den Einsatz von Ma-gnetfeldern und Radiowellen erzeugt werden.

Im GZW werden am Hochwaldkran-kenhaus zwei Magnetresonanztomo-graphen betrieben. Diese Geräte arbeiten mit Magnetfeldstärken von 1,5 und 3 Tesla. Letztere entspricht dem 60.000-fachen des Erdmagnet-feldes. Diesen Vorteil nutzt man, um Bilder von bisher ungewohnter Detail-genauigkeit zu erzeugen. Deshalb ist diese Technik beispielsweise für die Diagnostik von Gelenk- und Wirbel-säulenerkrankungen, für detailreiche Aufnahmen des Gefäßsystems, für neurologische Fragestellungen und auch für die Vor- und Nachsorgeunter-suchungen onkologischer Patienten bestens geeignet.

Darüber hinaus ermöglicht der starke Magnet eine Verkürzung der Untersu-chungszeit und somit eine relevante Steigerung des Patientenkomforts.

Etwa zehn Prozent aller Patienten lei-den an so genannter Platzangst. Auf Wunsch besteht im GZW die Mög-lichkeit, ein Beruhigungsmittel in eine Armvene zu injizieren.

Begutachtung

Wesentlicher Teil der Tätigkeit der Radiologen ist die Begutachtung der Aufnahmen, die so genannte Be-fundung. Mit ambulanten Patienten werden die Befunde in der Regel direkt am Betrachtungsmonitor be-sprochen.

Sind Röntgenstrahlen gefährlich?

Röntgenstrahlen können die Ent-stehung von Krebs fördern, wenn sie in großen Mengen auf den Körper einwirken. Dies ist zum Beispiel nach einem Reaktorun-glück möglich.

Wird jemand auf konventionelle Art geröntgt, gilt die Strahlenbe-lastung als akzeptabel. Wäh-rend einer Computertomografi e und bei der Angiografi e wirkt häufi g eine etwas höhere Strah-lendosis auf den Körper ein. Nutzen und Risiken der Untersu-chung sollten Patienten deshalb vorab ausführlich mit dem Arzt besprechen. Ein sorgfältig geführ-ter Röntgenpass gibt jederzeit Aufschluss über die Zahl der in-dividuell erlebten Röntgenunter-suchungen und hilft, eventuelle Strahlungsrisiken abzuwägen.

Die Angiographie ist ein radiologi-sches Untersuchungsverfahren, das Blutgefäße sichtbar macht und das Er-kennen von Gefäßerkrankungen (zum Beispiel Arterioskle rose) ermöglicht. Je nachdem, um welche Gefäße es sich handelt, unterscheiden Ärzte drei Formen. Am häufi gsten stellen sie arte-

rielle Blutgefäße dar. Diese Untersu-chung heißt auch Arteriografi e. Wer-den Venen sichtbar gemacht, spricht man von einer Phlebografi e, bei den Lymphbahnen von einer Lymphografi e.

Die MR-gesteuerte Angiographie er-zeugt mit Hilfe eines starken Magnet-

feldes und eingestrahlter elektromag-netischer Wellen sowie eines intra-venös verabreichten Kontrastmittels detailreiche Übersichtsaufnahmen des Gefäßsystems. Das schonende Verfah-ren wird als Standarduntersuchung vor invasiver Therapie eingesetzt.

Die CT-gesteuerte Angiographie er-möglicht die schnelle und schonende Untersuchung großer Gefäßgebiete mit Hilfe von Röntgenstrahlen und int-ravenösem Kontrastmittel. Sie ist Routi-ne in der Notfalldiagnostik der gro-ßen Körper- und Lungenschlagadern. Auch die Kopf- und Halsgefäße sowie die Schlagadern der Extremitäten

können zuverläs-sig dargestellt werden.

6 GZW-Journal

Angiographie am GZW: kompetent, modern, individuell

Brustkrebs gehört zu den Krebserkran-kungen, die bei rechtzeitiger Erken-nung heilbar oder zumindest gut be-

herrschbar sind. Die Mam-mographie erfolgt mit einem speziellen Röntgengerät, das die Brust in zwei oder drei Ebenen durchleuchtet, um die ab gebildeten Strukturen räum lich exakt zuordnen zu können.

Im Brustzentrum des GZW am Hochwaldkrankenhaus, einem der größten Brustzent-ren in Hessen, wurde An-fang 2016 eine technische Neuheit in Betrieb genom-men: ein digitales Vollfeld-

mammographie- und Tomosynthesege-rät. Es zeigt Gewebeveränderungen, die in der konventionellen Mammogra-

phie nicht darstellbar sind. Kleinste Gewebestörungen können aufgespürt und für eine anschließende feingeweb-liche Abklärung direkt biopsiert wer-den. Die im Beeich der Mammogra-phie völlig neu entwickelte Kontrastmit-telverstärkung erlaubt zudem eine noch bessere Unterscheidung zwischen gut-artigen und bösartigen Befunden und eine exaktere Bestimmung des Um-fangs der jeweiligen Veränderung. „Dass wir nun auch mammographie- und tomosynthesegesteuert biopsie-ren können, eröffnet neue Horizonte. In dieser Methode wird die Zukunft liegen“, ist sich Dr. Breithecker mit sei-nem gynäkologischen Chefarzt-Kolle-gen Dr. med. Ulrich Groh einig.

Neu entwickelt: Tomosynthese zur feingeweblichen Abklärung verdächtiger Befunde in der Brust

Martina Duchow, Leitende MTRA im GZW

Neue Entwicklungen machen die Ra-diologie und speziell die Angiogra-phie zu einem immer wichtigeren Part-ner in der Therapie bestimmter Krebs-erkrankungen. So lassen sich mit Hilfe der katheterbasierten Verfahren TACE (transarterielle Chemoembolisation) und SIRT (selektive interne Radiothera-pie) über den Blutweg gezielt Tumor-zellen in der Leber zerstören, die ope-rativ nicht zu entfernen sind oder bei denen eine Chemotherapie nicht an-schlägt.

Bei der TACE werden die Blutgefäße als Zugang genutzt. Ein winziger Ka-theter folgt dem Verlauf der Adern bis an den Tumor heran. Über den Kathe-ter spritzt der Radiologe kleinste Kunst-stoffkügelchen, die mit dem Blutstrom

in das bösartige Gewächs einge-schwemmt werden. Sie schnüren den Tumor von der Sauerstoff- und Nähr-stoffzufuhr ab, während zusätzlich auf die Plastikkügelchen aufgebrachte, die Tumorzellen schödigende Medika-mente im Tumor an die Umgebung ab-gegeben werden. Der gesamte Vor-gang wird unter Durchleuchtungskont-rolle beobachtet.

Bei der SIRT werden die Plastikkügel-chen mit einem radioaktiven Element beladen, das eine wirksame Bestrah-lung mit sehr kurzer Reichweite abgibt. So ist sichergestellt, dass nach geziel-ter Einbringung in Tumorgewebe das umgebende gesunde Organ nicht ge-schädigt wird. Durchgeführt wird die SIRT interdisziplinär von Radiologen,

Nuklearmedizinern und Medizinphysikern in Ko-operation mit dem Uni-versitätsklinikum Gießen- Marburg am Standort Gießen, wo Chefarzt Dr. Breithecker den ra-diologischen Part selbst übernimmt.

Ausgabe 2/2017 7

Tumorzellen über den Blutweg gezielt zerstören

Neu hinzugekommen ist 2016 ein weiteres bildgesteuertes Verfahren, die Mikrowellenablation (MWA). Im Untersuchungsraum der Computerto-mographie (CT) des Hochwaldkran-kenhauses wird die bildgesteuerte MWA von Tumorabsiedlungen der Le-ber durchgeführt.

In örtlicher Betäubung und mit zusätz-licher Schmerzblockade durch einen Anästhesisten navigiert der Radiologe unter Bildkontrolle mittels Schichtrönt-

gen (CT) eine Sonde in den Tumor. Unterschiedliche Techniken wie Radio-frequenz, Laser oder aber Mikrowel-len führen zu einer Erhitzung des Ge-webes. Im Falle der Mikrowellenabla-tion (MWA) wird die Sonde an einen Generator angeschlossen, der die Mikrowellen erzeugt. Es kommt zu einer Hitzeentwicklung an der Son-denspitze, die das Tumor gewebe verödet. Der Behandlungserfolg wird im Verlauf durch CT, MRT oder Ultra-schall kontrolliert.

Tumorbekämpfung durch Hitze

Hilfreich zur Öffnung verengter GefäßeIn der modernen Angiographie-Anlage im Hochwaldkrankenhaus können dar-über hinaus kathetergestützte therapeu-tische Gefäßeingriffe (Ballondilatatio-nen, Stentimplantationen) vorgenom-men werden, um verengte Schlagadern wieder zu eröffnen.

Bei der Ballondilatation wird ein etwas größerer Katheter in das betroffene Gefäß eingebracht, der als „Arbeitska-nal“ dient. Durch diese Schleuse wird ein haarfeiner Draht in das Gefäß und durch die verengte Stelle hindurchge-führt. Über diesen Draht wird der Bal-lonkatheter millimeterweise in das Ge-fäß geschoben. Der Ballonkatheter besteht aus einem sehr feinen Kunst-stoffschlauch mit einem zwei bis zehn Zentimeter langen Ballon in seiner Spit-ze, der exakt in die Verengung einge-bracht und dort aufgeblasen wird. In über 90 Prozent der Fälle können ver-engte oder frisch verschlossene Gefäße mit dieser Methode erfolgreich aufge-weitet werden.

Wird eine Ballondilatation als nicht ausreichend eingeschätzt, kann ein Stent eingebracht werden, eine kleine Gefäßprothese aus Metall, die auf einen Katheter montiert eingeführt und gedehnt wird. Ihr feines Drahtgefl echt wird innerhalb weniger Wochen von neuem Gewebe vollständig bedeckt. Durch im Vorfeld aufgebrachte Medi-kamente kann die Funktion des Stents optimiert werden.

Tumorgefäße werden verschlossenDie moderne Anlage ermöglicht auch minimal-invasive Tumortherapien wie das Verschließen von Tumorgefäßen. Dabei erlaubt die Flachdetektortechno-logie eine sofortige Therapiekontrolle durch CT-ähnliche Schnittbilder und drei-dimensionale Animationen.

GZW

_Bei

lege

r_21

.0_1

1/17

Chefarzt Dr. med. Christof Müller Klinik für Chirurgie Kreiskrankenhaus SchottenTel.: 06044 61-5541

Chefarzt Dr. med. Michael Pröbstel Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Hochwaldkrankenhaus und Bürgerhospital Tel.: 06032 702-2224

Chefarzt Dr. med. Michael Putzke Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie BürgerhospitalTel.: 06031 89-40

Dr. med. Marc ScharmannKlinik für Innere MedizinSchlossbergklinikTel.: 06045 6006-6029MVZ am Schlossberg GedernTel.: 06045 6006-6032

Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Ingo K. Schumacher Klinik für Chirurgie BürgerhospitalTel.: 06031 89-3216

Priv.-Doz. Dr. med. Marlene TschernatschFachärztin für NeurologieMVZ am HochwaldBad NauheimTel.: 06032 702-1420

Chefarzt Prof. Dr. med. Reinhard VossKlinik für Innere MedizinKreiskrankenhaus SchottenTel.: 06044 61-5017

Chefarzt Prof. Dr. med. Robert VoswinckelKlinik für Innere Medizin BürgerhospitalTel.: 06031 89-3231

Dr. med. Daniel WinterFacharzt für Innere Medizin , Diabetologe (DDG) Diabeteszentrum MittelhessenTel.: 06032 702-1560

Chefarzt Prof. Dr. med. Tibo GerrietsFacharzt für Neurologie Stroke UnitBürgerhospitalTel.: 06031 89-3281

Dr. med. Christof GörlichFacharzt für Chirurgie, ProktologieMVZ-Centromed Friedberg Tel.: 06031 7320-60

Priv.-Doz. Dr. med. Martin GraubnerFacharzt für Hämatologie und Onkologie MVZ am Schlossberg GedernTel.: 06045 6006-6030

ChefarztDr. med. Ulrich GrohKlinik für GynäkologieHochwaldkrankenhausBrustzentrum Bad NauheimGynäkologisches TumorzentrumTel.: 06032 702-1207

Dr. med. Karl-Josef GruberFacharzt für Chirurgie,Unfallchirurgie, D-ArztMVZ-Centromed FriedbergTel.: 06031 7320-60

Dr. med. Jörg HelbergerFacharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, D-ArztMVZ-Centromed Bad NauheimTel.: 06032 702-1520

Marco KettrukatFacharzt für OrthopädieMVZ-Centromed Bad NauheimTel.: 06032 702-1441

ChefarztDr. med. Klaus-Peter KröllKlinik für ChirurgieHochwaldkrankenhausTel.: 06032 702-2224

ChefarztDr. med. Jörn KuntscheKlinik für GeriatrieBürgerhospitalTel.: 06031 89-3493

Dr. med. Isabel MartinFachärztin für Innere Medizin, Diabetologin (DDG)Diabeteszentrum MittelhessenTel.: 06032 702-1560

Erfahren, kompetent, spezialisiert: die Ärzte des GZWChefarzt Priv.-Doz. Dr. med. G.-André Banat Klinik für Innere Medizin, Hochwaldkrankenhaus Tel.: 06032 702-1490 MVZ am Schlossberg Gedern Tel.: 06045 6006-6030

Thomas Bergheuer Facharzt für Neurologie MVZ-Centromed Friedberg Tel.: 06031 62011

Alexander Block Facharzt für Innere Medizin MVZ-Centromed Bad Nauheim Tel.: 06032 702-1465

Dr. med. Jan Boublik Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Kreiskrankenhaus Schotten Tel.: 06044 61-0

Chefarzt Dr. med. Andreas Breithecker Facharzt für Diagnostische Radiologie, Interventionelle Radiologie Gesundheitszentrum Wetterau Tel.: 06032 702-2420

Lars BurumFacharzt für Psychiatrie und PsychotherapieMVZ am HochwaldBad NauheimTel.: 06032 702-1420

Kay Demel Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Koordinator Endoprothetikzentrum MVZ-Centromed Bad Nauheim Tel.: 06032 702-1441

Chefarzt Dr. med. Michael Eckhard Klinik für Innere Medizin Hochwaldkrankenhaus Tel.: 06032 702-1560 GZW Diabetes-Klinik Tel.: 06032 706-0

Chefarzt Dr. med. Uwe Hohmann Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin Gesundheitszentrum Wetterau Tel.: 06032 702-2227

Chefarzt Dr. med. Thorsten Fritz Abteilung Schmerztherapie und Palliativmedizin Gesundheitszentrum Wetterau Tel.: 06032 702-2350

Sie interessieren sich für Gesundheits-themen? Eine Übersicht über unsere Vorträge etc. finden Sie unter www.gz-wetterau.de/veranstaltungen.

www.gz-wetterau.de