Grundlagen der Kosten- & Leistungsrechnung Die Kosten- und Leistungsrechnung (auch Kosten- und...
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Grundlagen der Kosten- & Leistungsrechnung
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Inhaltsverzeichnis 1.Einordnung der Kosten- und Leistungsrechnung 5
1.1. Gliederung des betrieblichen Rechnungswesens 5
1.2. Abgrenzung von externem und internem Rechnungswesen 6
2. Grundlagen der Kosten- und Leistungsrechnung 9
2.1. Ziel und Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung 9
2.1.1. Unternehmensinterner Steuerungsprozess 9
2.1.2. Unternehmerische Entscheidung als informationsbasierter Entscheidungsprozess 11
2.1.3. Leistungs- und Finanzbereich eines Unternehmens 14
2.1.4. Ziel der Kosten- und Leistungsrechnung 16
2.1.5. Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung 16
2.2. Grundbegriffe 18
3. Prinzipien und Gestaltungsformen der Kosten- und Leistungsrechnung 39
3.1. Prinzipien der Kosten- und Leistungsrechnung 39
3.1.1. Prinzipien der Kostenerfassung 39
3.1.2. Prinzipien der Kostenzurechnung 41
3.1.3. Prinzipien der Leistungserfassung 42
3.1.4. Prinzip der Leistungszurechnung 42
3.2. Gestaltungsformen der Kosten- und Leistungsrechnung 43
3.2.1. Periodenbezogene Ausgestaltung 43
3.2.2. Umfangbezogene Ausgestaltung 44
4. Vollkostenrechnung 45
4.1. Begriff und Zielsetzungen 45
4.2. Systematik 46
4.2.1. Kostenartenrechnung 46
4.2.2. Kostenstellenrechnung 76
4.2.2.1. Anbauverfahren 79
4.2.2.2. Stufenleiterverfahren 82
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4.2.2.3. Mathematisches Verfahren 84
4.2.3. Kostenträgerrechnung 90
4.2.3.1. Divisionskalkulation 92
4.2.3.2. Äquivalenzziffernkalkulation 94
4.2.3.3. Zuschlagskalkulation 97
4.2.3.3.1. Summarische Zuschlagskalkulation 98
4.2.3.3.2. Differenzierte Zuschlagskalkulation 100
4.2.3.3.3. Kostenträgerzeitrechnung 106
4.3. Kritik an der Vollkostenrechnung 108
5. Teilkostenrechnung 113
5.1. Zielsetzung 113
5.2. Einstufige Deckungsbeitragsrechnung 119
5.3. Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung 126
6. Wirtschaftlichkeitsrechnung 133
6.1. Investitionsbegriffe und Investitionsarten 133
6.2. Investition und Finanzierung 134
6.3. Kostenvergleichsrechnung 142
6.4. Gewinnvergleichsrechnung 153
6.5. Rentabilitätsrechnung 158
6.6. Amortisationsrechnung 162
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1. Einordnung der Kosten- und Leistungsrechnung
Lernziele
Nach Bearbeitung dieser Lektion werden Sie wissen:
✓ wie die Kosten- und Leistungsrechnung im Gefüge des betrieblichen Rechnungswesens einzuordnen ist
✓ welche Ziele die Kosten- und Leistungsrechnung verfolgt und welche Aufgaben sie dabei übernimmt
✓ welche Prinzipien der Kosten- und Leistungsrechnung zugrunde liegen
✓ in welche Formvarianten eine Kosten- und Leistungsrechnung ausgestaltet werden kann
1.1. Gliederung des betrieblichen Rechnungswesens
Das betriebliche Rechnungswesen dient einer vollständigen Erfassung und transparenten
Abbildung sämtlicher unternehmensbezogener Vorgänge in Geldeinheiten. Übergeordneter
Zweck ist einerseits die Generierung validen Datenmaterials für betriebsinterne
Managemententscheidungen, andererseits die Möglichkeit, die wirtschaftliche Situation eines
Unternehmens gegenüber Dritten anhand objektivierter Kriterien darzustellen.
Das betriebliche Rechnungswesen lässt sich grob in drei Teildisziplinen untergliedern:
‣ Finanzbuchhaltung (Buchführung u. - Bilanzierung)
‣ Kosten- und Leistungsrechnung
‣ Wirtschaftlichkeitsrechnung
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Während auf die sich unter Effizienzgesichtspunkten mit Investitionsentscheidungen
beschäftigende Wirtschaftlichkeitsrechnung in einem späteren Kapitel eingegangen werden
soll und Belange der Statistik, d. h. des Umgangs mit großen Wertmengen unter analytischen
Aspekten, im Rahmen dieses Studienbriefes unberücksichtigt bleiben müssen, ist die Fähigkeit
zur Unterscheidung von Finanzbuchhaltung sowie Kosten- und Leistungsrechnung von
besonderer Bedeutung.
1.2. Abgrenzung von externem und internem Rechnungswesen
Die Finanzbuchhaltung erfasst sämtliche Aufwendungen und Erträge eines Unternehmens,
unabhängig davon, ob diese im Rahmen des betrieblichen Leistungsprozesses generiert
wurden. Durch Sie wird letztlich das Gesamtergebnis, also der Gesamtgewinn respektive der
Gesamtverlust des Unternehmens ermittelt.
Beispiel
Buchhalter B arbeitet bei einem Maschinenbauunternehmen und spekuliert in der
Mittagspause mit dem Bankguthaben seines Arbeitgebers an der Börse. Dabei erzielt er einen
Ertrag.
Obwohl die Tätigkeit, aus welcher der Ertrag resultiert, nichts mit der eigentlichen
Betriebstätigkeit zu tun hat, fließt der Ertrag (im Rahmen der Gewinn- u. Verlustrechnung) in
das Gesamtergebnis ein.
Die Vorgänge der Finanzbuchhaltung unterliegen dabei strengen gesetzlichen Standards, die
eine einheitliche Ergebnisermittlung gewährleisten und einen sinnvollen Ergebnisvergleich
zwischen verschiedenen Unternehmen ermöglichen sollen.
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Da die Informationen der Finanzbuchhaltung insbesondere der Rechenschaftslegung
gegenüber externen Stellen wie Banken, Steuerbehörden aber auch Kunden und Lieferanten
dient, wird die Finanzbuchhaltung auch als externes Rechnungswesen bezeichnet.
Die Kosten- und Leistungsrechnung (auch Kosten- und Erlösrechnung genannt) ist ebenfalls
Bestandteil des betrieblichen Rechnungswesens. Sie dient der Ermittlung des
Betriebsgewinns bzw. des Betriebsverlustes, d. h. dem Ergebnis, dass aus solchen
Tätigkeiten resultiert, für welche der Betrieb als solcher ausgelegt ist.
Andere Erträge bzw. Aufwendungen (also solche, die nicht im Zusammenhang mit dem
betrieblichen Leistungserstellungsprozess stehen) werden bei der Ermittlung des
Betriebsgewinns respektive Betriebsverlustes nicht berücksichtigt.
Beispiel
Der Ertrag aus dem Börsengeschäft von B hat nichts mit der eigentlichen Betriebstätigkeit
eines Maschinenbauunternehmens zu tun und fließt daher nicht in das Betriebsergebnis ein.
Gesetzliche Standards zur Gestaltung einer Kosten- und Leistungsrechnung existieren nicht,
so dass diesbezüglich grundsätzlich individuelle, unternehmensinterne Re-gelungen gefunden
werden müssen.
Da die Informationen der Kosten- und Leistungsrechnung insbesondere der Information der
Unternehmensleitung über die innerbetrieblichen Abläufe dient, wird die Kosten- und
Leistungsrechnung auch als internes Rechnungswesen bezeichnet.
☀ Vereinfacht lässt sich daher resümieren:
Finanzbuchhaltung = externes Rechnungswesen Kosten- und Leistungsrechnung = Internes Rechnungswesen
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Abbildung 1: Unterschiede zwischen externem und internem Rechnungswesen
Betriebliches Rechnungswesen
Externes ReWe Internes ReWe
Ziele
Information ggü. Externen (Banken, Finanzamt, Sozialversicherungsträger, Kunden, Lieferanten, Gesellschaftern, Unternehmensleitung)
Information ggü. Unternehmensleitung
Aufgaben Abbildung finanzieller Beziehungen zwischen Unternehmen und Umwelt
Abbildung wirtschaftlichen Geschehens innerhalb des Unternehmens
Vorschriften
Handelsrecht, Steuerrecht, ggf. internationale Rechnungslegungsstandards (IRFS, US-GAAP etc.)
Individuelle, unternehmensinterne Vorschriften
Rechnungsgrößen Aufwand und Ertrag (beziehen sich auf Gesamtergebnis)
Kosten und Leistungen (beziehen sich auf betriebliche Tätigkeit)
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Externes Rechnungswesen
Zielgruppe sind externe Adres- saten. Es erfolgt eine vergan-
genheits-bezogene Betrachtung. Reglementiert durch das Handels-
und Steuerrecht. Wesentliche Bestanteile: Buchführung Jahres-
abschluss.
Internes Rechnungswesen
Zielgruppe sind interne Adressaten. Es erfolgt eine vergangenheits-be-
zogene und eine zukunfts-bezogene Betrachtung. Es gibt keine gesetzli-
chen Reglementierungen. Wesentliche Bestandteile:
Finanzplanung, Investitions-rech- nungen und die Kosten- und Leis-
tungsrechnung.
ZWEI RECHENKREISE DES BETRIEBLICHES RECHNUNGSWESEN
Controlling Controlling ist die Planung, Steuerung und Kontrolle der Teilbereiche eines Unternehmens,