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Grochla
Grundlagen der Materialwirtschaft
Grundlagen der
Materialwirtschaft
Das materialwirtschaftliche Optimum im Betrieb
Von
Dr. Erwin Grochla
o. Professor der Betriebswirtstnaftslehre an der Universitat zu Koln
Dritte, grundlich durchgesehene Auflage
GABLER
CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Grochla, Erwin: Grundlagen der Materialwirtschaft : das rnaterialwirtschaftliche Optimum im Betrieb I von Erwin Grochla. - 3., griindl. durchges. Aufl. , unveriind. Nachdr. - Wiesbaden : Gabler, 1990
I. Auflage unter dem Titel nMaterialwirtschaft" 1958 2. , wesentlich iiberarbeitete und erweiterte Auflage 1973 3., griindlich durchgesehene Auflage 1978 Unveriinderter Nachdruck 1980 Unveriinderter Nachdruck 1986 Unveriinderter Nachdruck 1990
Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann International © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1978
Das Werk einschlie61ich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung au6erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags uDZulassig und stratbar. Das gilt insbesondere fiir Vervielfiiltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Druckerei und Buchbinderei: Lengericher Handelsdruckerei. Lengerich/Westf.
ISBN-13 :978-3-409-69032-4 e-ISBN-13 :978-3-322-82947-4 DOl: 10.1007/978-3-322-82947-4
Vorwort zur zweiten, wesentlich iiberarbeiteten und erweiterten Auflage
Das viele Jahrzehnte gegeniiber Produktion und Absatz relativ unbeachtete Gebiet der Materialwirtschaft hat seit jiingster Zeit in den Betrieben erheblich an Bedeutung gewonnen. Das zeigt sich in der zunehmenden Zuordnung dieses Gebietes zum kaufmannischen Bereich des Betriebes, in der Ubertragung materialwirtschaftlicher Aufgaben an hochqualifizierte Aufgabentrager und - eng damit verbunden - nicht zuletzt in der hoheren Einordnung des Materialwirtschaftsbereichs in die Leitungshierarchie, die teilweise bis zu einer Unterstellung unter ein Vorstandsmitglied fiihrt. Ein Blick in die Stellenanzeigen der entsprechenden Tageszeitungen bestatigt diese Tendenz: der Materialwirtschaftsbereich ist zum interessanten Gestaltungsbereich von Fiihrungskraften geworden.
MaBgebend fiir diese Entwicklung war die Erkenntnis, ein wesentliches Gebiet fiir eine Rationalisierung bisher iibergangen zu haben. Bei dem in der Regel hohen Anteil der Materialkosten an den Gesamtkosten der Produktion erweist sich die Materialwirtschaft als ein Bereich, in dem noch groBe Kostensenkungen und zugleich erhebliche Liquiditatsverbesserungen moglich sind. Einen nicht unbedeutenden Anteil an der Verwirklichung der erkannten Rationalisierungsmoglichkeiten haben dabei neue mathematische Modelle und die automatisierte Datenverarbeitung.
Die skizzierte Entwicklung ist auch der ersten Fassung dieses Buches zugute gekommen, die unter dem Titel "Materialwirtschaft" zunachst im Rahmen des von Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Erich Gutenberg herausgegebenen Sammelwerkes "Die Wirtschaftswissenschaften" und dann als selbstandige Schrift erschien und seit langem vergriffen ist.
Die hiermit vorgelegte Neuauflage stellt eine wesentlich iiberarbeitete und erweiterte Fassung dar. Geblieben ist allerdings der Grundaufbau der Schrift. Die 1957 von mir vorgelegte Konzeption, die von der Zielsetzung des materialwirtschaftlichen Optimums ausgeht und die Darstellung an den formalen Phasen der Unternehmungsgestaltung: der Planung, Realisation, Kontrolle sowie der Organisation als Gesamtstrukturierung orientiert, hat sich nicht nur bewahrt, sondern setzt sich immer mehr in der deutschen Betriebswirtschaftslehre - nunmehr als entscheidungsorientierter Ansatz bezeichnet -durch. Die Behandlung der Gestaltungsinstrumente Planung, Kontrolle und Organisation ist jedoch in der neuen Auflage wesentlich vertieft und aktualisiert worden.
Das grundlegende Problem der Neuauflage bestand in der zweckmaBigen Auswahl der heranzuziehenden Literatur, die seit Erscheinen der ersten Fassung fast uniibt;!rschaubar gewachsen ist und zum Teil sehr spezielle Fragestellungen auf clem Gebiet der Materialwirtschaft behandelt. Die Erfassung aller Ansatze hatte die Schrift in einer Weise ausgeweitet, die gegeniiber dem Leser nicht zu verantworten gewesen ware. Daher habe ich den Titel der
2. Auflage bewuBt geandert. Das Buch will Studierenden und Praktikern die Grundlagen der Materialwirtschaft vermitteln und ihnen somit den Zugang zu diesem Gebiet eroffnen. Dabei stehen die okonomischen Grundfragen sowie die generellen methodischen und verfahrenstechnischen Ansatze zur Losung des materialwirtschaftlichen Optimums im Vordergrund. Zudem liegt die besondere Betonung auf den Methoden und Verfahren, die in der betrieblichen Praxis bisher Eingang gefunden und sich bewiihrt haben. Auf diese Weise war es moglich, die Seitenzahl der Arbeit auf einen sinnvollen Umfang zu begrenzen. Dem Eindringen des Lesers in die Spezialliteratur dienen entsprechende FuBnotenhinweise und ein umfangreiches Literaturverzeichnis.
AbschlieBend ist es mir ein Bedurfnis, der Wirtschaftspraxis fur die Unterstutzung bei den Untersuchungen sowie dem Betriebswirtschaftlichen AusschuB des Vereins Deutscher Maschinenbau-AnstaIten (VDMA) fur die Forderung meiner Arbeit zu danken. Sehr herzlich danke ich weiterhin meinen ehemaligen Mitarbeitern, Herrn Dr. Erhard Kottke und auch Herrn Dr. HansWalter Schmidtkunz, fur die groBe Unterstutzung bei der Materialsammlung; ganz besonders dankbar bin ich Herrn Dipl.-Kfm. Horst Glaser fur die wertvolle Kritik und Hilfe bei den Arbeiten fur dieses Buch.
Vorwort zur dritten, durchgesehenen AuBage
Die im Vorwort zur zweiten Auflage getroffene Feststellung, die Materialwirtschaft habe die Tendenz, sich zu einem bedeutenden und vielbeachteten Unternehmungsbereich zu entwickeln, kann heute, vier Jahre spater, in vollem Umfang bestatigt werden. Materialwirtschaftliche Probleme nehmen einen immer hoheren Stellenwert in der Wirtschaftspraxis, aber auch in der wissenschaftlichen Forschung ein. Dies zeigt sich nicht zuletzt im Auslaufen der zweiten Auflage dieses Buches, so daB eine Neuauflage notwendig wurde.
Erfreulicherweise konnte diese schnell fertiggestellt werden; eigene Erfahrungen im Lehrbetrieb und die positive Resonanz bei zahlreichen Fachleuten aus Wirtschaft und Hochschule ergaben, daB Anderungen in der Konzeption nicht notwendig geworden sind. Ich habe mich daher auf eine sorgfiiltige Durchsicht beschriinkt, die allerdings zu einer Reihe von Verbesserungen fUhrte. So wurden einige Begriffe und Erliiuterungen priiziser gefaBt, die Notation fUr aIle mathematischen Formeln vereinheitlicht l und ein entsprechendes Notationsverzeichnis eingefUgt sowie das Literaturverzeichnis auf den neuesten Stand gebracht.
Fur wertvolle Hinweise und Verbesserungsmoglichkeiten danke ich den Herren Dr. Horst Glaser, TH Aachen, meinen Mitarbeitern Dipl.-Kfm. Gunter Harsdorff, Dipl.-Kfm. Helmut Weber, Dipl.-Kfm. Michael Wollnik sowie Herrn cando rer. pol. Hims-Jurgen Wahlen. Herrn Harsdorff danke ich weiterhin fUr die Unterstutzung bei den redaktionellen Arbeiten.
ERWIN GROCHLA
Inhaltsverzeichnis
Erstes KapiteZ
Das materialwirtschaftliche Optimum als betriebliche Zielsetzung
Seite
A. Das Wesen der Materialwirtschaft 13 I. Begriff und Arten des Materials. 13
II. Begriff der Materialwirtschaft 15 III. Bedeutung der Materialwirtschaft in den Betriebsarten . 17 IV. Aufgaben der Materialwirtschaft 18
B. Das Problem des materialwirtschaftlichen Optimums 19
I. Analyse des materialwirtschaftlichen Optimums 19 a) Mengenproblem 19 b) Sortimentsproblem 19 c) Raumiiberbriickungsproblem 20 d) Zeitproblem 21 e) Kapitalproblem 22 f) Kostenproblem 22
II. Prinzipien der Materialbereitstellung als Losungsmoglichkeiten 23 a) Die einzelnen Bereitstellungsprinzipien 24
1. Vorratshaltung. 24 2. Einzelbeschaffung im Bedarfsfall . 25 3. Einsatzsynchrone Anlieferung . 25
b) Daten fiir die Wahl des Bereitstellungsprinzips 26 1. Marktdaten 26 2. Betriebsdaten . 27
III. Kriterien fUr eine optimale Differenzierung der Bereitstellungs-maBnahmen . 29
a) Artmengen-Wert-Verhiiltnis der Materialien . 29 b) Verbrauchsstruktur der Materialien . 31
Zweites Kapitel
Planung und Kontrolle als Instrumente zur Erreichung des materialwirtschaftlichen Optimums
A. Die Planung der Materialbereitstellung . 33
I. Planung des Materialbedarfs . 34
a) Die Planung des Materialsortiments 35 1. Erfassung des Materialsortiments durch Schliisselung 35
8 InhaZtBverzeichnis
Seite 2. MaBnahmen zur Optimierung des Materialsortiments 37
20. Sortimentsauslese . 37 21. Typenbereinigung im Erzeugungsprogramm . 39 22. Beschriinkung der Materialwahl bei der Konstruktion 40
b) Die Planung der Materialbedarfsmenge . 40 1. Das Fertigungsprogramm als Grundlage der Bedarfs-
planung 42 10. Problematik der programmgebundenen Bedarfs-
planung 42 11. Hilfsmittel der programmgebundenen Bedarfsplanung 42
110. Stiicklisten 43 111. Rezepte 45
12. Methoden der programmgebundenen Bedarfsplanung 47 120. Analytische Methode. 47
1200. Ermittlung des Bruttobedarfs 47 1201. Ermittlung des Nettobedarfs 52
121. Synthetische Methode 55 122. Gozinto-Methode . 55
2. Der Materialverbrauch als Grundlage der Bedarfsplanung 58 20. Problematik der verbrauchsgebundenen Bedarfs-
planung 58 21. Hilfsmittel der verbrauchsgebundenen Bedarfsplanung 59
210. Materialrechnung . 59 211. Materialbewegungsstatistik . 60
22. Methoden der verbrauchsgebundenen Bedarfsplanung 61 220. Vorhersageverfahren bei gleichbleibendem
Materialbedarf 63 221. Vorhersageverfahren bei trendformigem
Bedarfsverlauf 65 222. Vorhersageverfahren bei saisonalen
Schwankungen 68
II. Planung der Materialbeschaffung 69
a) Die Planung der optimalen Beschaffungsmenge . 69
1. Problematik der Beschaffungsmengenoptimierung 69 2. Komponenten der Beschaffungsmengenoptimierung 72
20. Mengenkomponenten 72 21. Zeitkomponenten . 73 22. Kostenkomponenten 73
220. Beschaffungskosten 73 2200. Unmittelbare Beschaffungskosten 73 2201. Mittelbare Beschaffungskosten . 74
InhaZtsverzeichnis 9
Seite 221. Lagerhaltungskost~n . 75
2210. Kapitalbindungskosten . 75 2211. Lagerraumkosten 77 2212. Sonstige Kosten 78
3. Ermittlung der optimalen Beschaffungsmenge 79 30. Das Grundmodell . 80
300. Planungssituation . 80 301. Losung des Optimierungsproblems 81
31. Modifikationen . 84 310. Veranderliche Einstandspreise 84 311. Schwankende Bedarfsmengen 87 312. Determinierte Anlieferungszeitpunkte 88 313. Lagerungs- und Finanzierungsrestriktionen . 89
b) Die Planung des Beschaffungsvollzuges 92 1. Beschaffungsweg und Lieferant 93
10. Beschaffungsweg 93 11. Lieferant 95
2. Beschaffungszeit 96 20. Innerbetriebliche Beschaffungszeit 96 21. AuBerbetriebliche Beschaffungszeit 97
3. Anpassung der Beschaffung an wirtschaftliche Wechsellagen . 98
III. Planung der Materialvorratshaltung 101 a) Die Planung der Vorratsmenge . 101
1. Vorratserganzung . 101 10. Verbrauchsorientierte Vorratserganzung 102
100. Vorratserganzung bei kurzen Beschaffungszeiten 103 101. Vorratserganzung bei langen Beschaffungszeiten 105 102. Kontrollbestand und Hochstbestand als
zusatzliche PlanungshilfsgroBen . 106 11. Programmorientierte Vorratserganzung 107
2. Vorratssicherung 109 20. Problematik der Vorratssicherung . 110
21. Bestimmungsfaktoren des Sicherheitsbestandes 112 210. Entnahmeiiberziehung 112 211. Beschaffungszeitiiberziehung . 113 212. Fehllieferungen 115
22. Methoden der Sicherheitsbestandsplanung 116
220. Vorratssicherung gegen Entnahmeiiberziehung 116 221. Vorratssicherung gegen Beschaffungszeit-
iiberziehung . 122
10 Inhaltsverzeichnis
Seite 222. Kombinierte Vorratssicherung 124
b) Die Planung des Lagers . 127 1. Planung der Lagerausstattung 128
10. Lagerbauart 128 11. Lagereinrichtung und Lagerhilfsgerate 129
2. Planung des Lagerstandorts 131
20. EinfluBgroBen der Standortplanung 131 200. AuBerbetriebliche EinfluBgroBen . 132 201. Innerbetriebliche EinfluBgroBen . 132
21. Verfahren der Standortbestimmung . 132 210. Minimierung der Transportkosten 133
2100. Ein Ansatz der ebenen Trigonometrie . 133 2101. Ein Zuordnungsmodell . 134
211. Minimierung von Transportkosten unter Einbeziehung weiterer EinfluBgroBen 137 2110. Das erweiterte Zuordnungsmodell . 137 2111. Heuristische Ansatze 138
212. Bestimmung der optimalen Anzahl und Auswahl der Lager. 139
B. Die Kontrolle der Materialbereitstellung . 142
I. Kontrolle des Materialbedarfs 142 a) Sortimentskontrolle . 142 b) Bedarfsmengenkontrolle . 143
II. Kontrolle der Materialbeschaffung 144 a) Bestellungskontrolle 144 b) Lieferungskontrolle 145 c) Rechnungskontrolle 147 d) Beschaffungsstatistik und -revision 147 e) Erfolgskontrolle . 148
III. Kontrolle der Materialvorrate 150
a) Kontrolle der BestandsrichtgroBen 150 b) Umschlagshaufigkeit und Verweildauer 151 c) Reichweite der Materialvorrate . 154
IV. Die Materialrechnung als Hilfsmittel der Bereitste11ungs-kontrolle . 154 a) Stellung der Materialrechnung im Rahmen des
betrieblichen Rechnungswesens 155 b) Kontrollaufgaben der Materialrechnung . 158
InhaUsverzeichnis 11
Seite 1. Mengenkontrolle 159 2. Wertkontrolle . 159
c) Formen der Materialrechnung 160 1. Laufende Kontrollrechnung 160
10. Eingangs- und Bestandsrechnung 160 100. Erfassung der Mengenbewegungen 160 101. Bewertung der Materialien 161
11. Verbrauchsrechnung 164 110. Erfassung des Materialverbrauchs 165 111. Bewertung des Materialverbrauchs 166 112. Vorbereitung der Weiterverrechnung in der
Kostenrechnung 167
2. Inventurrechnung . 167 20. Stichtagsinventur 168 21. Permanente Inventur 169
Drittes KapiteZ
Die organisatorische Gestaltung der Materialwirtschaft
A. Die Aufbauorganisation der Materialwirtschaft I. Stellengliederung
a) Materialbedarfsfeststellung
1. Bestimmung des Materialsortiments 2. Materialdisposition
b) Materialeinkauf c) Materialannahme und Materialpriifung
d) Materiallagerhaltung . e) Verwaltung und Verwertung von Abfallstoffen,
Altmaterialien und Leergiitern f) Materialtransport .
II. Leitungssystem
B. Die Ablauforganisation der Materialwirtschaft
I. MaterialfluB .
a) Materialeingang
b) Materialpriifung
c) Materiallagerung
d) Materialausgabe
172 172
173 173 173 177 182 183
186 188
189
194
195
195
196
199
200
12 Inhaltsverzeichnis
Seite e) Automatisierte Lager. 201
1. Off-Line-Informationssystem 202 2. On-Line-Informationssystem 203 3. On-Line-Steuerungssystem 204
II. Informationsverarbeitung 205 a) Manuelle Informationsverarbeitung 207 b) Maschinelle Informationsverarbeitung 208 c) Ein praktisches Beispiel fUr die automatisierte Informations-
verarbeitung in der Materialwirtschaft 228
Literaturverzeichnis 239
N otationsverzeichnis 267
Sachregister . 269