Goldene Spenglerarbeit 2015

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GOLDENE SPENGLERARBEIT 2015 Sammlung schöner Bauten zu den Themen Architektur Metallhülle Handwerk Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz

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GOLDENE SPENGLERARBEIT 2015

Sammlung schöner Bauten zu den Themen

ArchitekturMetallhülleHandwerk

Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz

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Zum TitelbildKindergarten Zelgli-West in Untersiggenthal mit goldener Schlangenhaut, Sieger des Wettbewerbs «Die Goldene Spenglerarbeit 2015».

GOLDENE SPENGLERARBEIT 2015

Sammlung schöner Bauten zu den Themen

ArchitekturMetallhülleHandwerk

Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz

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Neue, ansprechende metallische Gebäudehüllen an Dach und Wand

Lieber Leser, liebe Leserin

Sie halten unsere gebundene Publikation in den Händen mit der imposanten Sammlung aller am Wettbewerb «Goldene Spenglerarbeit 2015» be-teiligten Botschafter der Thementitel Architektur-Metallhülle-Handwerk.

Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz

Bruno Käufeler.Präsident Jury

Bernard Trächsel.Sekretär Jury und Redaktion

• Architektur, weil die Idee, die Form, der Ausdruck und die geschickte, passende Materialisierung Architektur ist;

• Metallhülle, weil wir dipl. Spenglermeister Spezialisten der metallischen Gebäudehülle sind, an der Fassade und auf dem Dach;

• Handwerk, weil anspruchsvolle Projekte zwar als Skizze und Plan entstehen, dann aber bei der Ausführung gemeistert werden müssen. Hierzu und hierfür stehen wir als Träger des Spenglermeisterdiploms ein.

Metallbekleidungen an Dach und Fassade haben ihren Stellenwert und ihre Güte immer wieder unter Beweis gestellt. Sie sind hinter der Hülle meistens durchlüftet, wärmegedämmt und luftdicht gebaut, also funktionell, bauphysikalisch und energietech-nisch hervorragend konstruiert. Nicht umsonst werden auch auf 3000 m Höhe die Berghütten mit Blech umhüllt. Gebäudehüllen aus Metall lassen einen grossen Spielraum bei der optischen Gestal-tung zu.

Um diese Architektur und das Handwerk mit Dünn-blechen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, führt der Verein diplomierter Spenglermeister alle drei Jahre den nationalen Wettbewerb die «Goldene Spenglerarbeit» durch. Weil wir 2013 das 50. Jubilä-um unseres Spenglermeister-Vereins feiern durften, ist die «Goldene Spenglerarbeit» diesmal nach vier Jahren Pause wieder da, ein Jahr später als üblich.

Das aussergewöhnliche Siegerobjekt und alle übri-gen am Wettbewerb beteiligten Bauten werden seit Mai dieses Jahres wieder in heimischen und interna-tionalen Fachzeitungen vorgestellt und gewürdigt. Die vorliegende Dokumentation präsentiert alle Teilnehmenden des nun zum sechsten Mal durch-

Goldene Spenglerarbeit

2015

geführten Wettbewerbes 2014/2015. Die Jury wur-de mit 28 hochkarätigen Objekten bedient. Alle eingereichten Arbeiten sind die Reflektion innovati-ver Ideen, gepaart mit handwerklichem Können. Sie sind neue Juwelen, die unseren Beruf facettenreich zum Ausdruck bringen. Der Sieger wurde erneut mit dem VDSS-Zehnder-Preis in der Höhe von Fr. 10 000.– geehrt, die Siegerplakette wurde im Juni 2015 feierlich mit der Gemeindepräsidentin und dem Architekten am Kindergarten Zelgli West in Untersiggenthal montiert.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir laden Sie einmal mehr herzlich dazu ein, die hervorragenden Leis-tungen unseres Spengler-Handwerkes zu erleben. Gute und anerkannte dipl. Spenglermeister werden auch künftig wieder Juwelen schaffen.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre, und auf Wiedersehen bis zur Goldigen 2018! ■

Bruno Käufeler / Bernard Trächsel

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IM BERUF DURCHSTARTE?WER MACHT, DASS ICH AUCH

Berufsbeschreibung

Spenglerinnen und Spengler sind Fachleute für Blecharbeiten und Abdichtungen an der Gebäude-hülle. Ihre Tätigkeit umfasst auch Dünnblechverar-beitung und die Montage von Blitzschutzanlagen. Wo gebaut wird, wirken die Spenglerin und der Spengler stets mit, denn Rinnen und Rohre, Blech- und Fassadenbekleidungen, Abdeckungen, Metall-dächer und Blitzschutzanlagen machen Gebäude erst wetterfest und dauerhaft.

Spenglerinnen und Spengler fertigen die einzelnen Werkstücke in der Werkstatt, nachdem auf dem Bau genau Mass genommen wurde. Sie verwenden Bleche aus verschiedenen Materialien und manchmal auch Kunststoffe. Der Spengler und die Spenglerin gelten als Künstler unter den Handwerksberufen. Sie sind mitverantwortlich für den optischen Eindruck eines Gebäudes. Neben Gegenständen für Industrie und Gewerbe fertigen sie auch kunstgewerbliche Gegenstände wie Turmspitzen und dekorative Ver-kleidungen an. Viele historische wie auch moderne Bauten zeugen vom grossen gestalterischen Können der Spenglerin und des Spenglers.

Ausbildung

3-jährige berufl iche Grundbildung nach der eidge-nössischen Verordnung über die berufl iche Grundbil-dung «Spenglerin EFZ / Spengler EFZ».

Bildung in berufl icher PraxisDie berufl iche Grundbildung erfolgt in einem Speng-lereibetrieb, ergänzt durch überbetriebliche Kurse.

Schulische Bildung:Die Lernenden besuchen 1 Tag pro Woche die Berufs-fachschule. Der Unterricht besteht aus berufskundli-chen und allgemein bildenden Fächern.

Fächer: Nachhaltigkeit, Arbeitssicherheit, Rechnen, Grundlagen Chemie und Physik, Werkstoffe, Fach-zeichnen, Arbeitsvorbereitung, Befestigungs- und Montagetechnik, Baukunde, Geneigtes Dach, Flach-dach, Bekleidungen und Deckungen aus Dünnblech, Brand- und Blitzschutz.

BerufsmaturitätBei sehr guten schulischen Leistungen kann während oder nach der 3-jährigen berufl ichen Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden. Sie ist Bedingung für den Zugang zur Fachhochschule.

Weiterbildung

Kursangebote in den Bildungszentren von suissetec, an örtlichen Berufsfachschulen und Fachschulen oder in regionalen Bildungszentren.

Verkürzte Grundbildung• Lüftungsanlagebauer/in• Sanitärinstallateur/in• Dachdecker/in

Berufsprüfungen (eidg. Fachausweis)• Spenglerpolier/in• Energieberater/in Gebäude• Projektleiter/-in Gebäudetechnik

Höhere Fachprüfungen (eidg. Diplom)• dipl. Spenglermeister/in

Höhere Fachschulen (HF) / Fachhochschulen (FH)• Studiengänge in verwandten Fachrichtungen, z.B.

dipl. Techniker/in HF in Gebäudetechnik• Bachelor FH in Bautechnik, Fassaden und Metallbau• Bachelor FH of Arts, Hochschule für Gestaltung

SpenglerinSpengler EFZ

vorteilhaft wichtig sehr wichtig

Handwerkliches Geschick

Freude an der Metallbearbeitung

Gute Konstitution

Exakte Arbeitsweise

Selbständigkeit und Zuverlässigkeit

Teamfähigkeit und Kollegialität

Keine übermässige Empfi ndlichkeit gegen Hitze, Kälte und Lärm

Praktisches Organisationstalent

Schwindelfreiheit

Räumliches Vorstellungsvermögen

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Daniel Huser.Zentralpräsident suissetec

Glänzendes Handwerk

D ie Goldene Spenglerarbeit 2015 ist ein glänzendes Bei-spiel für exzellentes Spengler-

handwerk. Darüber hinaus ist das Ob-jekt ein herausragendes Beispiel für das Zusammenspiel von Form, Funktion und erfolgreicher fachübergreifender Zu-sammenarbeit.

Es freut mich sehr, dass die bewährte Partnerschaft zwischen dem VDSS und dem Schweizerisch-Liechtensteini-schen Gebäudetechnikverband suissetec die Prämierung der Goldenen Spengler-arbeit erneut möglich gemacht hat. Wie die Wettbewerbsobjekte, die in dieser Broschüre vorgestellt werden zeigen, ist das Niveau der Arbeiten qualitativ hoch-wertig. Die Goldene Spenglerarbeit ver-leiht den Werken eine Stimme über die Fachwelt hinaus, was mich nicht nur als Spengler sondern auch als Zentralpräsi-dent von suissetec stolz macht. Nicht zu-letzt für das Image der Gebäudetechnik und ihrer Berufe ist die Strahlkraft des Wettbewerbs Gold wert. Die gemeinsame Arbeit für die Zukunft unserer Branche liegt mir besonders am Herzen. Es ist von grosser Bedeutung, dass die Attraktivität unseres Handwerks immer wieder von neuem sichtbar wird und wir genau solche Geschichten, wie

sie die Goldene Spenglerarbeit er-zählt, in der Öffentlichkeit verbreiten können. Das ist beste Imagewerbung und solche braucht es, um auch in Zukunft auf fähige, kompetente und innovative Fachleute zählen zu kön-nen, die in der Lage sind, solch aus- sergewöhnliche Bauten auch zu reali-sieren.

Ich gratuliere der Firma Palla + Part-ner AG aus Kleindöttingen zur Aus-zeichnung «Goldene Spenglerarbeit 2015». ■

Daniel Huser

René Fasler.Präsident VDSS

Wer ist, was will und tut der VDSS

Der Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz bezweckt den Zusammenschluss der diplomierten Spenglermeister zur Wahrung und Förderung der ge-

meinschaftlichen Berufsinteressen. Er nimmt Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit höherer Fachprüfung auf und zählt momentan fast 500 Mitglieder aus allen Regionen des Landes.

Der Verein setzt sich vor allem folgende Ziele:

• Pflege der Kameradschaft und des Standesbewusstseins

• Erfahrungsaustausch innerhalb des Spenglergewerbes

• Pflege und Förderung des Berufsbildes des Spenglers

• Förderung der Berufsinteressen auch über die Landesgrenzen

• Durchführung des Wettbewerbes «Goldene Spenglerarbeit» alle drei Jahre, Wettbewerbe 1999, 2002, 2005, 2008, 2011 und nun 2015.

Der Verein löst seine Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit den Organen und Institutionen anverwandter Berufsverbände, insbe-sondere mit dem Schweizerisch-Liechtensteinischen Gebäude-technikverband suissetec und mit Gebäudehülle Schweiz sowie natürlich auch mit den kompetenten Branchenpartnern, Händ-lern und Fabrikanten sowie international mit dem Internationa-len Interessenbund Baumetalle ab.

Der Verein feierte 2013 sein 50. Jubiläum. Die in einem halben Jahrhundert erlebten Aufgaben und Höhepunkte sind in einer Festschrift festgehalten. ■

René Fasler

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Die «VDSS-Jury»

Die Mitglieder der Jury «Goldene Spenglerarbeit 2015» einmal alle beisammen, von links nach rechts:

• Bernard Trächsel. Wilen, dipl. Spenglermeister, Jury-Sekretär und Redaktion

• René Fasler. Suhr, VDSS-Präsident, dipl. Spenglermeister und Unternehmer

• Pierre Müller. Neuchâtel, dipl. Spenglermeister und Jury-Übersetzer

• Jürg Grunder. Bern, Architekt SIA/SWB, Professor für Architektur, heute Leiter des «Studio in:ch, architects and planners Bangalore India», für nachhaltige Architektur in Indien

• Christian Zeuch. Gossau, dipl. Spenglermeister und Unternehmer, Jury-Fotograf

• Bruno Käufeler. Wettingen, VDSS-Jury-Präsident, dipl. Spenglermeister und Unternehmer

• Rudolf Zulauf. Bäriswil, dipl. Spenglermeister, ehemals Bereichsleiter LWB/Technische Fachschule Bern

Jurierung

Der nationale Wettbewerb «Goldene Spenglerarbeit» findet alle drei Jahre statt.Teilnahmeberechtigt sind Mitglieder des VDSS mit eidg. Meisterdiplom.

Beurteilt und bewertet wurden alle korrekt eingereichten Arbeiten nach den Kriterien:

• Technik: Konzept, Lösung, Innovation

• Handwerk: Ausführung, Arbeitstechniken, Detaillösungen

• Architektur: Gestaltung, Ausdruck, Materialisierung

• Zeitgeist: Attraktivität, Nachhaltigkeit, Unterhalt

• Novität: Exklusivität, bereits vielfach veröffentlichte Bauten haben eine geringere Siegeschance, weil sie schon bekannt sind

Der Beschluss der Jury ist nicht anfechtbar. Alle Bauten werden in Deutsch und Französisch der nationalen und internationalen Presse zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

Preis und Donatoren

Der Sieger der «Goldenen Spenglerarbeit 2015» erhält nebst der Ehre und der Präsenz in der Fachpresse den «VDSS-Zehnder-Preis», einen Barbetrag von Franken 10 000.–. Dieser Preis wird gestiftet von Alex Zehnder, Gründungs- und Ehrenpräsident des VDSS und seiner Frau Jeannette.

Jeannette und Alex Zehnder.Donatoren des Preisgeldes der

«Goldenen Spenglerarbeit». Der Preis wird seit dem Wettbewerb 2008 vergeben.

Die «VDSS-Jury».

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Impressionen

Tolle Stimmung und Emotionen bei der Vorstellung aller Bauten und Preisübergabe an der VDSS-Generalversammlung vom 17. April 2015 in Solothurn.

Ankunft und Apéro bei den Wettbewerbstürmen.

Preisübergabe von Ehrenpräsident Alex Zehnder an den Sieger André Zoppi.

Aufmerksame Zuhörer bei der Präsentation der Bauten.

Mit Prüfungsnote 5.2 – René Fasler gratuliert Patric Becker, zur Feier des Tages mit edler Fliege aus Kupferblech.

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Firma SoDruck D SoDruck F

Händler und Lieferanten

Arthur Flury AG, 4543 Deitingen ×

CAVA Halbfabrikate AG, 7130 Ilanz ×

Cupolux AG, 8853 Lachen ×

Debrunner Koenig Management AG, 9014 St. Gallen × ×

Flumroc AG, 8890 Flums × ×

Gabs AG, 8274 Tägerwilen × ×

Gebrüder Spiegel AG, 8280 Kreuzlingen × ×

Gétaz-Miauton SA, 1844 Villeneuve ×

GYSO AG, 8302 Kloten × ×

ITW Haubold Paslode GmbH, 4452 Itingen × ×

Jorns AG, 4932 Lotzwil ×

Kisso AG, 6213 Knutwil × ×

MAB Amsler AG, 4512 Bellach × ×

Ohnsorg Söhne AG, 6312 Steinhausen × ×

PREFA Schweiz, 8800 Thalwil × ×

Rheinzink (Schweiz) AG, 5405 Baden-Dättwil × ×

Schlebach Maschinen GmbH, D-57520 Friedewald ×

Soba Inter AG, 5405 Baden-Dättwil ×

Soprema AG, 8957 Spreitenbach ×

Spengler Direct AG, 8564 Engwilen ×

Strub + Blaser AG, 3250 Lyss × ×

Thalmann Maschinenbau AG, 8500 Frauenfeld ×

Triflex GmbH, 6260 Reiden × ×

Umicore Strub AG, 3250 Lyss × ×

Velux Schweiz AG, 4632 Trimbach × ×

VM Zinc Umicore Building Products Schweiz AG, 3178 Bösingen × ×

VDSS-Mitglieder und Wettbewerbsteilnehmer

Casa-technica.ch, Landolt Gebäudetechnik, 8752 Näfels ×

Cofal société coopérative, 1052 Le Mont-sur-Lausanne ×

E. Deléderray toitures S.A., 1020 Renens ×

F. Betschart + Söhne AG, 6434 Illgau ×

Fasler AG, 5034 Suhr ×

Jean-Michel Sarrasin SA, 1937 Orsières ×

Käufeler AG, 5430 Wettingen ×

Palla + Partner AG, 5314 Kleindöttingen ×

Ramseyer und Dilger AG, 3000 Bern 22 ×

StF Messerli AG, 3232 Ins ×

WAGA Spenglertechnik AG, 8370 Sirnach ×

Zeuch AG, 9200 Gossau ×

Dank an unsere Branchenpartner

Wir danken an dieser Stelle allen Marktpartnern, die durch Inserate die ideelle und finanzielle Realisation dieser Publikation ermöglichen und dadurch ihren Stellenwert und ihre partnerschaftliche Solidarität in der Gebäude- hüllenbranche bekräftigen.

Der VDSS freut sich über die solide, freundschaftliche und konstruktive Zusammen-arbeit mit seinen Partnern, den Verbänden, Fabrikanten und Lieferanten.

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Alle anwesenden, stolzen Wett- bewerbsteilnehmer mit Meister- diplom, oben v.l.n.r.: Peter Albisser, Georg Rossi, Preisgeber Alex Zehnder, Patrick Weiss, Adrian Loretz, Sieger André Zoppi, Stefan von Rotz, Remo Wyss, André Hagen, Thomas Rütsche (verdeckt), v.l.n.r. unten: Markus Furrer, Marcel Filli, Christian Tresch, Stephan und Nicole Fankhauser, Cédric Oehen, Gregor Bless, Marc Hausheer, René Imholz und René Landolt.

Bruno Käufeler gibt den Sieger bekannt.

Teilnehmen kommt vor dem Rang: Honorierung aller Mitwirkenden.

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Teilnehmer

31

2933 26

1430

2521

1632

17

1220

2211

27

19

23

341815

24

2 3

41

13

28

Goldene Spenglerarbeit

2015

Nr./Objekt Seitenzahl

1 Espace Saint-Marc, Châble / Bagnes 18

2 Büros und Werkstatt Cofal, Le Mont-sur-Lausanne 22

3 Saal / Salle del Castillo, Vevey 25

4 Turn- und Mehrzweckhalle, Haute-Nendaz 28

11 Gipfelrestaurant Weisshorn, Arosa 31

12 Treschhütte Fellital, Gurtnellen 34

13 Neubau Casa Lee-Stocker, Rancate 36

14 Neubauten EBG, Luzern 38

15 Kindergarten Zelgli West, Untersiggenthal 12

16 Villa Patumbah, Zürich 40

17 Neubau Forsthütte Chopfholz, Rüschlikon 44

18 Brauhaus am Neumarkt, Winterthur 46

19 Wohn- und Pflegeheim Lindenbaum, Züberwangen 48

20 Zweifamilienhaus, Altdorf 51

21 Erweiterungsbau Schulhaus Rudolf Steiner, Lenzburg 53

22 MFH Aquasanapark, Chur 56

23 Kantonsspital, Münsterlingen 58

24 Neubau Hofhaus, Büsserach 60

25 2 Einfamilienhäuser, Fassadensanierung, Oberwil-Lieli 62

26 Haus / Pavillon am Sarnersee, Wilen 64

27 Gartenhaus / Pergola, Schänis 66

28 La Residenza, Lugano Paradiso 68

29 Erlebnisbad Westside, Bern 70

30 Riesenameise, Sins 73

31 Neubau Spenglerei Werkstattgebäude, Ins 75

32 Neubau EFH, Zürich 78

33 Raiffeisenbank, Ittigen 80

34 Jansen Campus, Oberriet 84

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Montage der Sieger-plakette im Eingang des Kindergartens Zelgli West in Unter-siggenthal am 9. Juni

Die Zelgli-West-Kinder empfangen die Erwachsenen in ihrem Heim.(Foto: Patrick Lüthy)

Plakettenmontage durch André Zoppi und Rudolf Zulauf, Kreator Ehrenplakette.

Nun ist der Bau auf ewig belobigt.

Der Sieger und seine Gästeschar: v.l.n.r.: René Fasler, Pierre Müller, Bruno Käufeler, Preisgeber Alex Zehnder, Preisträger André Zoppi, Gemeindepräsidentin Marlène Koller, Bernard Trächsel, Rudolf Zulauf, Christian Zeuch, Jeannette Zehnder, Co-Redaktorin Elisabeth Zulauf und der Architekt Daniel Schweizer von Eglin Schweizer Architekten AG. (Foto: Patrick Lüthy)

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Die architektonische Idee ist ein echter Wurf. Bauform und Werkstoffe sind unüblich, aber perfekt gewählt. Die Umsetzung der Gebäudebeklei-dung durch Palla + Partner AG ist ein bemerkenswertes Beispiel von gutem Handwerk.

Märchenhaft und mit goldener Schlangenhaut: der Kindergarten Zelgli West in Untersiggenthal

Spenglermeister André Zoppi, Vorarbeiter Thomas Kohler und das Spenglerteam haben ganze Arbeit geleistet. Der Bau fasziniert von der Grundidee über die gestalterische

Umsetzung bis hin zur gekonnten Umsetzung am Bau mit dem goldenen Blech Tecu Brass von KME.

Objektbeschrieb laut EingabeSchlagzeile: «Seit Februar 2012 verschlingt ein goldiges Schup-penungeheuer Kinder aus Untersiggenthal…»Die Eglin Schweizer Architekten AG haben sich beim Entwurf des neuen Kindergartens an dem Buch «Der Kleine Prinz» von Antoi-ne de Saint-Exupéry orientiert. Die Zeichnung der Schlange, die einen Elefanten verschluckt, diente als Vorlage. Auf geistreiche

Goldene

Spenglerarbeit

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Bautafel

Objekt: Neubau Kindergarten Zelgli West

Konstruktion Dach: Belüftetes Doppelfalzdach

Konstruktion Fassade: Belüftete Spitzrauten-Bekleidung

Werkstoff Spenglerarbeiten: Dünnblech Tecu Brass, Legierung CuZn30

Baubeteiligte

Bauherr: Einwohnergemeinde Untersiggenthal

Spengler: Palla + Partner AG, Kleindöttingen, Spenglermeister André Zoppi, Vorarbeiter Thomas Kohler und Mitarbeiter

Holzbau: Max Fischer AG, Lenzburg Holzbau/Ingenieur: Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See Schreinerarbeit: Fehr AG, Turgi

Architekt: Eglin Schweizer Architekten AG, Baden

Thomas Kohler.Vorarbeiter

Der stolze Sieger im anfänglich goldenen Gewand.

André Zoppi.Spenglermeister, Inhaber Palla + Partner AG, Kleindöttingen

allem für das Auge toll aus. Die unterschiedlich ho-hen Fenster verleihen dem Gebäude zudem die Verspieltheit eines Kindergartens.Nicht nur pädagogisch und architektonisch, son-dern auch ökologisch entspricht der neue Kinder-garten dem aktuellsten Stand des Bauens. Verbaut wurde Massivholz ohne verleimte Platten, die hoch-wärmegedämmte Hülle hinter dem Blech besteht aus Recyclingdämmung, geheizt wird mit Fernwär-me. Das und mehr machen den Bau zum Vorzeige-objekt der Gemeinde Untersiggenthal.Der Kindergarten wird seinen goldenen Glanz nach und nach verlieren. Er wird einer natürlichen Patina weichen. Das Schuppenungeheuer wird aber den Glanz in den Kinderaugen nie verblassen lassen.

Kommentar JuryUnser Jurymitglied, Architekt und Professor Jürg Grunder, sagt dazu: «Betrachtet man diesen Bau, sieht man, dass sich dieses Gebäude im Mittelteil duckt und zur Umgebung hin öffnet; ja, Kinder spie-len auf diese Weise, bücken sich und springen dann auf. Die Fassade weckt die Analogie zur Haut einer Echse, eines Fisches – oder etwa eines Krokofan-ten? Die Fenster sind als Ausstülpungen, als Augen, als Verletzungen der Haut gestaltet. Nicht so beim Eingang, der grössten Öffnung. Dort ist die Fassade flach und glatt. Konsequent in der Strategie der Ge-staltung, sensitiv die Arbeit der Gestalter, gekonnt und perfekt die Arbeit der Ausführenden.»Die Jury schliesst sich der schwärmerischen Inter-pretation des Architekturwurfs an. Sie freut sich

und spielerische Art wurde sie umgesetzt. Ja, es ist ein Wurf.Der neue Kindergarten Zelgli West vervollständigt durch seine Form und Stellung die Gesamtanlage. Die Aufenthaltsräume sind nach Süden zum Spiel-garten hin ausgerichtet und weisen ideale Lichtver-hältnisse auf. Der Zugang zum Kindergarten erfolgt direkt von der Quartierstrasse über einen kleinen Vorplatz.In Anlehnung an den bestehenden Doppelkinder-garten nimmt der neue Kindergarten Dachform und Materialien auf, interpretiert diese aber neu. Durch die Faltung des Daches und die unterschiedlichen Tiefen des Grundrisses ergibt sich eine ausserge-wöhnliche Form, welche der Fantasie von Gross und Klein keine Grenzen setzt.Die äussere Form erleben wir auch im Innenraum, der sich durch grosse Transparenz und Übersicht-lichkeit auszeichnet. Im Hauptraum, auf der Galerie und in den angrenzenden Nebenräumen bieten sich den Kindern zahlreiche unterschiedliche Raumerlebnisse, Nischen und Zonen. Kindern und Lehrpersonen wird so ein abwechslungsreiches Bespielen der Räume ermöglicht. Im Innern verleiht der Holzbau den Räumen eine warme und ange-nehme Atmosphäre. Dass diese Arbeiten 2012 ei-nen Prix LIGNUM erhielten, bestätigt wohl den Ge-samtwert dieses Gebäudes.Das Gebäude verdankt seine schuppige, goldene Fassade der Grundidee, der Schlangenhaut. Die ausdrucksstarke Metallbekleidung schützt nicht nur die Holzkonstruktion optimal, sondern sieht vor

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aber insbesondere, dass die Idee eben nicht Idee blieb, son-dern mit goldenem Blech perfekt umgesetzt wurde. Die Schuppen der Fassadenhaut haben eine sowohl horizontale wie auch vertikale Ausrichtung, anders gesagt, eine neutrale Orientierung. Hier wurde, in geglückter Zusammenarbeit von Gestaltenden und Ausführenden, von Architekt und Spenglermeister mit den jeweiligen Teams und der Bauherr-schaft das richtige Material für die eigenständige Form und den spezifischen Ausdruck des Gebäudes und seiner Nut-zung gewählt.Die Bekleidung ist spenglertechnisch perfekt: Die Einteilung stimmt, die Kanten sind perfekt, der Ortgang endet, wie es sein muss, ohne Blende, die Fenster sind integriert wie Au-gen, die Dacharbeiten sind in gleicher perfekter Qualität, kurz, es stimmt alles. Und dies erst noch goldig…, unterdes-sen mit schöner, warmer Patina.Es ist ein wahrer Genuss, die Qualität dieses Objekts als kulturellen Beitrag des Verbundes Architektur und Speng-lerarbeit wahrzunehmen. Nicht zu vergessen ist, dass die Gemeinde diesen Bau für Kinder geschaffen hat. Mit Si-cherheit eine gute und verantwortungsbewusste Investiti-on. Die Gesellschaft sagt «danke schön». Und die Jury gratuliert mit der Ernennung zur «Goldenen Spenglerar-beit 2015». ■

Das strahlende Gold weicht der natürlichen Patina.

Spenglerei / Kaminbau Suhr

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Die Architekten haben sich beim Entwurf des neuen Kindergartens an dem Buch «Der Kleine Prinz» von Antoine de Saint-Exupéry orientiert. Die Zeichnung der Schlange die einen Elefanten verschluckt diente als Vorlage. Auf geistreiche und spielerische Art wurde sie umgesetzt. Der kleine Prinz erzählt:

EntstehungsgeschichteGoldene Spenglerarbeit

2015

«Ich habe damals viel über die Abenteuer des Dschungels nachgedacht, und ich vollendete mit dem Farbstift meine erste Zeichnung. Meine Zeichnung Nr. 1. So sah sie aus:

Ich habe den grossen Leuten mein Meisterwerk gezeigt und sie gefragt, ob ihnen meine Zeichnung nicht Angst mache. Sie haben geantwortet: «Warum sollen wir vor einem Hut Angst haben?» Meine Zeichnung stellte aber keinen Hut dar. Sie stellte eine Riesenschlange dar, die einen Elefanten verdaut. Ich habe dann das Innere der Boa gezeichnet, um es den grossen Leuten deutlich zu machen. Sie brauchen ja immer Erklärungen. Hier meine Zeichnung Nr. 2.

Die Leute haben mir geraten, mit den Zeichnungen von offenen oder geschlossenen Riesenschlangen aufzuhören und mich mehr für Geografie, Geschichte, Rechnen oder Grammatik zu interessieren. So kam es, dass ich eine grossartige Laufbahn, die eines Malers nämlich, bereits im Alter von sechs Jahren aufgab.»

Erste Umsetzungen der Architekten:

Was verbirgt sich unter dem Gebäudehut?Die nördliche Ansicht verrät nicht viel.

Von Süden her sieht man hingegen bereits, was sich unter/hinter der Haut tut.

Analog zum Elefanten im Schlangenbauch … … ist hier der Hauptraum der Mittelpunkt des Kindergartens.

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Der stolze Spenglermeister André Zoppi zu Besuch in der Kinderwelt, oben beim Verteilen der Schoggi-Taler an die Kinder, rechts neben seinem Werk. (Fotos: Patrick Lüthy)

Die Rückseite des Kindergartens, ein Bau mit klaren Formen und Kanten, mit auffälligen Fensteraugen und perfekter Hülle.

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Hier steht ein neues öffentliches Gebäude, das sich mit Bestimmtheit vom Üblichen abhebt. Geschaffen für Gemeinschaftsanlässe, für Feste, Bankette, Konzerte und Filmabende. Das neue Espace Saint-Marc ist im Ausdruck einzigartig und aussergewöhnlich.

Am Ende des Tals von Bagnes, auf einem Plateau inmitten der Walliser Berge, glänzt

die neue Mehrzweckhalle der Region um Verbier. Die Grösse und Form so-wie der Glanz der metallischen Ge-bäudehülle verleihen dem Baukörper einen ganz speziellen Ausdruck.

Baubeschrieb und Kommentar der JuryDie neue Mehrzweckhalle «Espace Saint-Marc» in Le Châble wurde im Frühjahr 2014 nach einigen Jahren der Planung und Ausführung als neues Symbol eingeweiht und als neue Infrastruktur für gesellschaftli-che und kulturelle Anlässe zur Verfü-gung gestellt. Das multifunktionale Haus bietet neben verschiedenen Räumen für lokale Bedürfnisse auch Säle für höhere akustische Anforde-rungen.

Architektonische IdeeCharly Veuthey, Redaktor von Bagnes infos, schrieb vor der offiziellen Eröff-nung: «Die Architekten Jean-Paul Chabbey und Sam Voltolini haben es zustande gebracht, dass sich die Besu-cher hier sowohl tagsüber als auch nachts wohlfühlen. Die Architekten haben eine äussere Hülle gesucht, in welcher sich die Umwelt widerspie-gelt. Sie haben sich für CrNiStahl ent-schieden, mit dem Wunsch, dass die Oberfläche die jeweilige Jahreszeit zum Ausdruck bringen wird, grün im Sommer, gelb-rötlich im Herbst, weiss im Winter. Im Gebäudeinnern haben die Architekten bewusst auf wärmere Materialien gesetzt, die aber dank der grosszügigen Belichtung ebenfalls auf den Einfluss von aussen reagieren, damit sich auch hier die Umgebung widerspiegelt.»

«Espace Saint Marc», pompös, unkonventionell, mit langen, und unterschiedlich wirkenden Blechbahnen.

Die neue metallische Hülle in Le Châble / Bagnes

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Treppenaufgang zwischen Bahnen-front und Betonmauer.

Vom Telefonanruf zur Ausführung der GebäudehülleFür Spenglermeister André Hagen begann die Geschichte im März 2011 mit einem Anruf des Architekten Jean-Paul Chabbey und der Frage, ob er in der Lage sei, innerhalb von drei Wochen Details und Submission für die gesamte Gebäudehülle mit CrNiStahl in Doppelfalztechnik zu erar-beiten. Als Ausgangslage stand ein kleiner Entwurf von 30 × 30 cm zur Verfügung.

Konkret legten die Architekten folgende Anforderungen fest:

• Gebäudehaut mit drei verschiedenen CrNiStahl-Blechen, Ugitop Ugibright und Ugibat sowie drei verschiedenen Verlegeabwicklungen mit Achsmassen 200, 390 und 490 mm.

• Keine weitere sichtbare Linie am Ortgang, perfekte Einhaltung der gegebenen Linien und Kanten ohne Unterbruch. Übergang des Falzbildes vom Dach in die Fassade wie über die Dachkante gebogen.

• Technische Elemente wie Aufbauten, Dunstrohre oder Schneefangrohre sollten die Dachfläche nicht zerstören.

• Die Rinnen auf dem Hauptdach sollten trotz der grossen Wassermengen nicht oder wenig sichtbar sein, auch sollten keine Ablaufrohre durch den grossen Saal oder sichtbar über die Fassaden geführt werden.

• Energetisch wurde ein Wärmedämmwert von 0,14 W/m2K für die Fassaden und 0,12 W/m2K für das Dach gefordert.

• Schliesslich musste das Vordach, freischwebend über dem Eingang des Gebäudes, mit einer Ausladung von vier Metern konstruktiv und ausführungstechnisch gelöst werden.

Nach ernsthaften Überlegungen und Aussprachen ent-schied sich André Hagen, diese einmalige Aufgabe zu über-nehmen und zusammen mit seinem Spenglermeisterfreund Thomas Rütsche von Waga Spenglertechnik in Sirnach, spe-zialisiert in der Fabrikation von Blechbahnen, an die Hand zu nehmen. Darauf folgten die Erarbeitung des Leistungsver-zeichnisses und die öffentliche Ausschreibung im Walliser Amtsblatt. Verhandlungen mussten geführt werden. Das ursprüngliche Budget von 850 000 Franken war für ein In-dustriedach berechnet worden. André Hagen lag mit dem günstigsten Angebot trotzdem um zwei Millionen Franken deutlich höher.

André Hagen.Spenglermeister, Deléderray toitures SA, Renens/Lausanne

Thomas Rütsche.Spenglermeister, Waga Spenglertechnik, Sirnach

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20 Goldene Spenglerarbeit 2015

Nach einigen Streichungen und Kon-zeptänderungen einigte man sich auf eine Ausführung zum Pauschalpreis von 1,5 Millionen. Anfangs August 2012 begann die reale Umsetzung mit einem gemischten Team aus Deutsch sprechenden Mitarbeitern von Waga und Französisch sprechen-den Mitarbeitern von E. Deléderray toitures SA.

Technische Schwierigkeiten und VerantwortungDie aussergewöhnliche Konstruktion und die architektonische Wunschlis-te forderten von den zwei Spengler-meistern, über die Normengrundla-gen hinweg adäquate Lösungen zu finden. Zur Dachentwässerung ent-schied man sich für eine grosse, zent-ral gelegene, eingelegte Rinne, damit das Wasser schnell und gezielt abge-führt werden kann. An den Lärm-

schutz wurden grosse Ansprüche ge-stellt. Darum kamen nur Abläufe aus Geberit Silent db 20 zum Einsatz, mit zusätzlicher WD bei den Betondurch-gängen.Die WD der Fassaden liess nur be-grenzte Durchmesser zu. Darum wur-de die Anzahl Abläufe anforderungs-gerecht verdoppelt. Dies bringt den Vorteil, dass ein Grossteil des Regen-wassers verteilt entwässert und nicht erst am Ende der Rinne abgeführt wird.Entsprechend dem Wunsch der Ar-chitektur wurden einzelne Einlege-rinnen partiell unter der Dachde-ckung verlegt. Die Anforderungen an die UK und ihre Dichtheit wurden entsprechend sorgfältig umgesetzt: In der Nähe der Rinne erfüllt die dichte Unterdachhaut die geforderte Qualität für Flachdächer, auch wur-den in diesem Bereich Z-Profile, Di-cke 3 mm, anstelle von Holz-Konter-

latten verlegt und die Schalung wurde schliesslich unterseitig mit Alublech geschützt.Da keine Elemente sichtbar sein durften, wurden die Dunstrohre in eckigen Rohrkanälen seitlich der Kastenrinnen hinausgeführt. Für die innere Lüftung der Säle haben die Planer Lüftungsräume hinter der Fassade vorgesehen. An diesen Stel-len wird die Luftzufuhr durch das Verlegen einer gelochten Fassade erzielt. Verschiedene Durchdringun-gen wurden so fassadenseitig plat-ziert oder zum Teil in schweren Türen integriert.Um die Fassade auch im Interieur prä-sent zu machen, wurden entspre-chende Blechscharen auch an einer Wand beim Eingang im Unterge-schoss und an der Decke des zweiten Eingangs zum Hauptsaal verlegt.Nach dem ersten Winter mussten nach Beobachtung des Verhaltens des Schnees auf den Dächern und ih-ren Kanten, entgegen den vorherigen Vorstellungen der Planenden, indivi-duell entworfene Schneestopper auf die Bahnen montiert werden.Die zwei Spenglermeister und ihre Mannschaften sind glücklich und stolz, diese spezielle und anspruchs-volle Spenglerarbeit realisiert zu haben. Sie stellten auch einhellig fest, dass die Zusammenarbeit zwi-schen Architekten, Bauherrschaft

Bautafel

Objekt: Mehrzweckhalle Espace Saint-Marc, Châble/Bagnes

Konstruktion Dach/Fassade: Doppelfalzdach und Fassade mit Winkelfalz

Werkstoff Spenglerei: Ugitop, Ugibright und Ugibat

Baubeteiligte

Bauherr: Gemeinde/Commune de Bagnes

Spengler: E. Deléderray toitures SA, Spenglermeister André Hagen, Renens/Lausanne, in Zusammenarbeit mit Waga Spenglertechnik, Spenglermeister Thomas Rütsche, Sirnach

Planung Entwässerung: Bureau AZ Ingénieurs Lausanne SA, D. Sberna

Architekten: Sam Voltolini und Jean-Paul Chabbey, Monthey

und übrigen Bauberufen hervorra-gend geklappt hatte. Auch das Zu-sammenwirken von Deutschschwei-zern und Romands war bereichernd und machte Spass.Die Jury sieht hier ein imposantes, durchaus unübliches Objekt. Die vie-len Facetten und Ausdrucksformen machen den Bau interessant, aber auch gewöhnungsbedürftig.Er könnte ein Bergkristall sein. Von der Bevölkerung wird er liebevoll «l’écrin métallique / das Metall-Schmuckkäst-chen» genannt.Der Bau dieser Bekleidung verlangte ein grosses Wissen bezüglich Pla-nung und Ausführung von Gebäude-hüllen. Gefordert waren Kenntnisse von Statik und Physik, vom Verhalten der Werkstoffe bei wiederkehrend anfallender Feuchtigkeit, von Schutz und Entwässerung, von Fabrikation, von Logistik und Transport im korrek-ten Timing, von Falztechnik bei extre-men Bahnlängen mit Problemen der Wellung.Die Spenglermeister und ihre Männer haben die ihnen gestellte Herausfor-derung angenommen und sauber umgesetzt. Konstruktion und Dicht-heit im Untergrund sind gemeistert, Beulen sind gewollte Lebendigkeit, Glanz war geforderter Spiegel. Bravo für die Gebäudehüllen- und Spengler-arbeit an diesem anspruchsvollen und speziellen Bau. ■

Dachaufbau und Dachschichten

• Tragende Metallkonstruktion.

• Beschwerende, vorfabrizierte Betonplatten, 80 mm dick, wichtig für die Masse im Hinblick auf die Saalakustik.

• Bituminöse Dampfbremse, vollständig geklebt.

• Thermische Dämmung, Flumroc Para 220 mm und PU 120 mm in Bereich der eingelegten Rinne.

• Dichtes Unterdach Ampatop Seal.

• Doppelte Konterlattung, Höhe 120 mm (2 × 50 × 60 mm), mit Distanzschrauben Rogger befestigt.

• Offene Schalung 27 × 120 mm auf die Konterlatten geschraubt.

• Schalungsschutz-Trennlage Ampatop Protecta Plus.

• Dachdeckung mit CrNiStahl Ugitop mit matter Oberfläche und Ugibright mit glänzender Oberfläche.

• Die breiten Einlegerinnen sind mit Flachdachbahnen EPDM Resitrix SR 2,5 mm ausgeführt.

Bahnen und Werkstoff führen über die Dach- kante in die Dachdeckung weiter. Eine grosse Zentralrinne entwässert die Dachflächen.

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22 Goldene Spenglerarbeit 2015

Gebürstetes Aluminium verzaubert den Anblick der Fassade je nach Lichteinfall. Der neue Look bei Cofal wirkt gefällig und kompetent. Die energetische Sanierung war selbstverständlich.

Niemand vermutet unter den gebürsteten Aluminium-Platten des neuen Cofal-Looks zwei ältere, unterschiedliche Bauten.

Schöne Sanierung der Gebäudehülle bei Cofal

Ein Spengler verlegt Metall. Er ist offen für bestehende und neue Technologien. Nach der

Analyse des Bauzustands an ihrer Liegenschaft hat sich die Firma Cofal in Mont-sur-Lausanne dazu entschie-den, die Gebäudehülle des Büro- und Werkstattgebäudes zu sanieren. Die Arbeitsbedingungen sollten opti-miert werden können. Die energeti-sche Sanierung sollte Kosten sparen. Nicht zuletzt wollte die Firma Cofal ihre Kompetenzen mit modernen Techniken und Werkstoffen an der ei-genen Gebäudehülle zeigen.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryDas ursprüngliche Geschäftsgebäude der Firma Cofal wurde 1979 erstellt und bestand aus einem Wohn- und Bürotrakt aus vorfabrizierten Beton-elementen. Ergänzend wurde ein Metallbau mit Werkstatt angeglie-dert. 1986 folgte eine Aufstockung um eine Etage.2004 folgte ein erster Sanierungs-schub mit der Erneuerung der Däm-mung und der Dachhaut aller Flach-dächer.2012 folgte eine weitere Sanie-rungsetappe mit der Erneuerung der bisher schlecht isolierten Fassaden. Die Sanierung bot zugleich die Mög-lichkeit, der Fassade einen neuen, modernen Look zu verleihen und die Solaranlage zeitgemäss auszubauen.Das Architekturbüro Andrès et Ferrari Architectes SA von Croix-sur-Lutry arbeitet seit Langem regelmässig bei Bauprojekten mit dem Kader von Co-

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Goldene Spenglerarbeit 2015 23

Das Dach ist zeitgemäss mit einer grossen Solaranlage versehen.

Die Einteilung mit Rastern unterstützt und betont die länglichen Fensteröffnungen der Bereiche Büro und Werkstatt. Die dekorie-renden, senkrecht verlegten Aluminiumplatten sind nach Design Planung des Architekten auf die Fassadenfläche verteilt worden. Das Aussehen und die optische Wirkung dieser Dekorelemente verändern sich je nach Betrachtungswinkel und Lichteinfall auf faszinierende Weise.

Die Firma Cofal ist nun in einem Industriebau mit moderner Fas-sade beheimatet, deren Gesicht sich je nach Wetter und Lichtein-fall verändert. Die neue Fassade bringt nebst dem attraktiven Look auch die Kompetenz der Firma im Bau von belüfteten Fassa-den zur Geltung.

Ausführung und KonstruktionIm Einklang mit den planerischen Voraussetzungen, wurde die Heizung im Sommer erneuert und die Fassade im Winter. Das gab die Möglichkeit, in Zeiten schlechten Wetters mit einem Teil der Angestellten an der eigenen Fassade zu arbeiten.

Marc Hausheer.Maître ferblantier Entreprise Cofal, Mont-sur-Lausanne

Bautafel

Objekt: Büros und Werkstatt Cofal, Mont-sur-Lausanne

Konstruktion Dach: Flachdach mit Photovoltaik-Anlage

Konstruktion Fassade: Belüftete Konstruktion, Prefa Verbundplatte, Aluminium gebürstet

Baubeteiligte

Bauherr: Cofal, Ferblanterie Couverture Installations sanitaires

Spengler: Cofal, Ferblanterie Couverture Installations sanitaires Marc Hausheer, Spenglermeister

Architekten: Andrès et Ferrari Architectes SA, La Croix-sur-Lutry

fal zusammen. Es wurde beauftragt, ein Projekt mit folgenden Zielen zu entwerfen:Deutliche Stärkung der Wärmedäm-mung zur Senkung des Energieauf-wands und der Kosten, Sanierung der Heizung und Ausbau der Solar-anlage sowie Entwurf einer neuen, hinterlüfteten, modern wirkenden Metallfassade.Früh in der Evaluation wurde man sich einig, dass grossformatige, gebürste-te Aluminiumplatten dem Gebäude einen ansprechenden und attraktiven neuen Look verleihen könnten. Grossformatige Platten ermöglichen es auch, die Fassaden der Einzelbau-teile zu verbinden, sodass eine neue, kompakte Einheit entstehen würde. Um in der Wirkung der gebürsteten Flächen einen Kontrast zum Ausdruck zu bringen, wurde entschieden, ein-zelne Platten bewusst senkrecht zur sonstigen horizontalen Montagerich-tung zu verlegen.

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Die Unterkonstruktion musste für die vorhandenen Betonwände und Metallkassetten tauglich sein und verschiedene gefangene Fenster und Bauöffnungen überbrücken. Man entschied sich für das flexible, wär-mebrückenfreie Holz-UK-System U PSI Typ F, welches nachträglich mit Dämmplatten gefüllt wird.Auf die wärmegedämmte Holz-UK folgte eine schwarze, winddichte Fas-

sadenbahn, dann die Konter- bzw. Lüftungslattung. Gleichzeitig wurden alle Fenster ersetzt und wo nötig kor-rekt positioniert.Damit ein wirkungsvolles, harmoni-sches, zum Industriebau passendes Gesamtbild entstehen konnte, wur-den die senkrecht verlegten Dekor-platten nach Einteilung von Architekt Florian Ferrari vom Büro Andrès et Ferrari verlegt.

Die Befestigung der Platten gab zu denken. «Sie mechanisch zu befesti-gen, passte mir nicht», sagte Marc Hausheer, Spenglermeister der Firma, «das sieht dann aus wie eine Flug-zeugkiste.» Und so entschied man sich nach seriösen Abklärungen und Zusicherung der Garantie durch den Lieferanten, die Platten zu verkleben.An der Südfassade mit der idealen Position für Solarenergie wurde die

bereits vorhandene Photovoltaik- Anlage um 40 m2 erweitert. Die An-lage produziert heute 30 kWh, das entspricht dem Konsum von etwa 20 Haushalten. Der U-Wert der Fassade, vorher an schlechten Stellen 1,6 W/m2K, beträgt heute 0,15 W/m2K. Eine starke energetische Ersparnis, welche die Investition vollends legitimiert und im Übrigen dem Spengler deut-lich aufzeigt, welches Potenzial im Sanierungsbau noch brach liegt.Für die Jury ist das eine gut durch-dachte Sanierung. Wir haben klare, sinnvolle Zielvorgaben im Einklang mit der Nutzung und dem erwünsch-ten Ausdruck des Gebäudes. Die Fas-sade ist attraktiv, individuell und le-bendig durch den variablen Effekt, je nach Wetter- und Lichtverhältnissen. Sie bringt effektiv die Kompetenz der Firma Cofal im Bau von Gebäudehül-len aus Metall und Solaranlagen zum Ausdruck. Die Jury sagt: une belle élégance, félicitations. ■

Übergang Fassade zu Flachdach und Mauerumrandung.

Montage und Verarbeitung– Nach Bedürfnissen flexibles Fugenbild

(linear oder versetzt)– Trotz heller Optik keine Spiegelung (matt)– Wartungsfrei– Lebendiges Material– Nicht sichtbare Befestigung

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Ein neues Dach mit herkömmlichen Ornamenten und neu gestaltetem Eingangshut ziert den Marktplatz von Vevey und verbindet die Tradition des 20. Jahrhunderts mit der Moderne des 21.

Cédric Oehen.Spenglermeister, Firma B. Schnider SA, Montreux

Schöne Dachrenovation des Saals Del Castillo

Die Stadt Vevey hat entschieden, den Saal Del Castillo, ein historisches Monument aus dem 20. Jahrhundert, zu renovieren.

Der Bau ist mit seinen klassischen Fassaden, seinem reichhaltigen Interieur, seinen imposanten Fenstern und der feinen Bedachung ein erhaltenswertes Re-likt der Vergangenheit. Die Firma B. Schnider SA, Montreux, erneuerte im Zuge der Renovation die ganze Dachdeckung und Ornamentierung in Kup-fer-Titanzink.

Neu gestaltete Kuppel und nach altem Muster restauriertes Dach in Titanzink.

Baubeschrieb und Kommentar JuryDer Saal Del Castillo, ein Prunkwerk aus dem letz-ten Jahrhundert, verbindet die Architektur alter Tradition mit den modernen Bedürfnissen der Ge-genwart. Der Bau ziert den Marktplatz direkt am See in Vevey.Das Gebäude ist weitgehend artgerecht restauriert worden. Einzig das Kuppeldach über dem Haupt-eingang wurde verändert, um den heutigen An-sprüchen von Licht und Technik gerecht zu werden. Damit hielt auch der moderne Zeitgeist im archi-tektonischen Bild Einzug. Inwendig wurde alles installiert, was heute zur Nutzung eines solchen Hauses und Saals gehört.

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26 Goldene Spenglerarbeit 2015

Der Saal Del Castillo umfasst einen grossen Saal, polyvalent benutzbar und geeignet für Konzerte und akus-tisch anspruchsvolle Auftritte sowie drei kleinere Säle, die individuell oder ergänzend zum grossen Saal benutzt werden können.Für den Umbau wurden bauseitig ein Gerüst und Notdach zur Verfügung gestellt. So konnten die ganze De-montage der alten Materialien und die neue Dachkonstruktion witte-rungsgeschützt und ohne Gefahr für die Bausubstanz erfolgen. Die Scha-lung wurde kontrolliert, partiell opti-miert, faules Holz wurde ersetzt. Da- rüber wurde eine dichte Unterdachfo-lie verlegt, darauf die Konterlattung und die Lattung zur Auflage der Na-turschieferplatten.Die Eingangskuppel wurde aufgrund des grösseren Formeingriffs vollstän-dig abgebrochen und neu erstellt. Auch wurden in diesem Dachteil die technischen Anforderungen am sa-nierten Bau eingebaut.Die Renovation des Hauptdaches er-folgte in enger Zusammenarbeit mit den Vertretern des Denkmalschutzes. Die am Dachrand verlegten Einlege-rinnen wurden einteilig ausgeführt und würden sich bei Stauung oder Behinderung des Wasserabflusses nach vorne entwässern. Das Unter-dach ist bei den Membrons und Rin-nen dicht angeschlossen.Die Luftein- und Austritte sind bei diesen Übergängen und oben am Kuppeldach regelgerecht eingebaut worden.

Bautafel

Objekt: Saal/Salle Del Castillo, Vevey

Konstruktion Dach: Doppelfalzdach und klassische Ornament-Spenglerarbeit

Werkstoff Dach: Spenglerarbeit in Titanzink VM, spanischer Naturschiefer Samaca

Baubeteiligte

Bauherr: Stadt/Ville de Vevey

Spengler: B. Schnider SA, Montreux, Spenglermeister Cédric Oehen

Architekt: Architectum Sàrl, 1820 Montreux

Auch die elf Lukarnen/Ochsenaugen waren defekt. Bei ihrer Erneuerung wurde die Gelegenheit benutzt, sie masslich abzustimmen und alle gleich zu fabrizieren. Die Aussenhaut des Daches auf dem Hauptgebäude be-steht aus dem spanischen Natur-schiefer Samaca.Die Eingangskuppel ist mit vorbewit-tertem Titanzink bedeckt, Material- dicke 0,8 mm, Achsmass 530 mm, mit Doppelfalzen verbunden.Die Bahneneinteilung wurde vom Ar-chitekturbüro vorgegeben. Bei den verschiedenen An- und Abschlüssen und den Übergängen zu Fenstern oder

Anspruchsvolle Membrons und Gräte, originalgetreu wieder erstellt in Kombination mit Schieferplatten-Deckung.

Dachbrüchen mussten in mehreren Sitzungen die Ansprüche der Architek-tur und der Falztechnik inkl. Funktion des Daches koordiniert werden.Abschliessend sagte Spenglermeister Cédric Oehen, «dass es bei der Sanie-rung einige Knacknüsse zu lösen gab, sich aber auch die Chance bot, bei ei-nem ehrwürdigen Bau den Spengler-beruf in den Facetten Tradition und Moderne auszuleben».

Für die Jury respektiert die Sanierung Vergangenheit und Gegenwart. Die Form und Integration der Eingangs-kuppel erfolgte auf individuelle, ja ei-

genwillige Art und Interpretation. Die Gefälligkeit dürfte auch vom Betrach-ter je nach Geschmack unterschied-lich ausfallen. Unbestritten ist, dass der Spengler die Wünsche von Bau-herrschaft und Architektur umzuset-zen hat, was bei dieser Renovation gut gelungen ist. ■

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28 Goldene Spenglerarbeit 2015

Die Ski- und Wanderstation Haute-Nendaz hat einen über 30 Jahre alten Traum realisiert: Vor der prächtigen Naturkulisse ist eine neue Turn- und Mehrzweckhalle mit Beton-, Holz- und Titanzinkarchitektur entstanden.

Haute-Nendaz hat nach vielen Jahren die Infrastruktur be-kommen, um Sportlern und

Vereinen den nötigen Spektakel an-bieten zu können. Entstanden ist ein hochmoderner Bau mit klaren Linien sowie noblen und natürlichen Materi-alien. Entworfen wurde er von den einheimischen Architekten BFN, die Planung der anspruchsvollen Dach-deckung sicherte Gérald Déglise, Spenglermeister und Berater. Ausge-führt wurde das Objekt durch das Spenglerei-Gebäudehülle-Team von Jean-Michel Sarrasin aus Orsières.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryAlle am Bau Beteiligten waren sich einig: «Es ist angenehm, wenn die Probleme nicht erst am Schluss auf der Baustelle gelöst werden müssen.» Und es waren recht viele beteiligt:Die heimischen Architektinnen von BFN Architectes Sàrl, mit Unterstüt-zung von Berater Gérald Déglise von Tech-Toit, waren für die Architektur verantwortlich. Um von vornherein eine gute Planung und Ausschrei-bung zu erhalten, wurde die Detail-planung dem Büro Tech-Toit in Roma-nel-sur-Lausanne anvertraut. Nach Ausschreibung und Vergabe folgte die Ausführung durch die Firma Jean-Michel Sarrasin aus Orsières.Das Dach sollte, von der Strasse her gesehen, optisch als fünfte Fassade erscheinen. Ziel war demzufolge, sämtliche An- und Abschlüsse, Über-gänge und Durchdringungen vor dem Giessen des Betons so zu planen, dass das spätere Raster des Doppelfalz- daches mit der Fassadenzeichnung übereinstimmt. Gewisse Forderungen ästhetischer Natur waren den Pla-nenden wichtig, insbesondere sollte die Dachkante optisch «blechlos» in Erscheinung treten. Die Koordination

Der lineare Bau und die bewegte Berglandschaft betonen sich gegenseitig.

Moderne Architektur und monumentale Bergkulisse in Haute-Nendaz

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Goldene Spenglerarbeit 2015 29

Bautafel

Objekt: Turn- und Mehrzweckhalle, Haute-Nendaz

Konstruktion Dach: Belüftetes Doppelfalzdach in Titanzink, 0,7 mm, mit Solaranlage

Werkstoff: Rheinzink prePatina blaugrau, 0,7 mm

Baubeteiligte

Bauherr: Commune/Gemeinde Haute-Nendaz

Planung Spenglerarbeit: Tech-Toit Sàrl, Spenglermeister Gérald Déglise, Romanel-sur-Lausanne

Ausführung: Spenglerei Jean-Michel Sarrasin SA, Spenglermeister Yannick und Johnny Sarrasin, Orsières

Architektinnen: BFN Architectes Sàrl, 1920 Martigny (Aude-Bornet-Fournier, Stéphanie Fornay-Farquet, Geneviève Nanchen)

des dichten Übergangs vom Blech zum Beton musste somit hinter der Kante gemeinsam von der Baufirma und dem Spengler gelöst werden.Nach Ausschreibung und Vergabe folgte die Ausführung durch die Firma Jean-Michel Sarrasin aus Orsières. Grösste Aufgabe war vorerst, die Tole-ranzen des Beton-Unterbaus von 2 bis 3 cm «auszubügeln», damit das Dop-pelfalzdach am Schluss auf eine plane, regelmässige Unterlage verlegt wer-den konnte. Diese Aufgabe wurde in-nerhalb der dachbildenden Schichten gelöst. Eine zweite Aufgabe war die perfekte Einteilung der Bahnen, damit sie beim Anblick des Daches alle ge-nau gleich erscheinen würden, egal welche Aus- und Aufbauten noch da-zu kamen. Dies geschah dank der Planung und Positionierung der De-

Die ausführenden Patrons von Jean-Michel Sarrasin SA, Orsières, v.l.n.r. Yannick Sarrasin, dipl. Spenglermeister, Jean-Michel Sarrasin, Johnny Sarrasin, dipl. Spenglermeister, und Serge Sarrasin, dipl. Installateurmeister

tails vor der Ausführung, sodass, wie bereits gesagt, die Probleme nicht erst am Schluss auf der Baustelle gelöst werden mussten.Die grossen Dachflächen des Sattel-daches mit 15° und 18° sind mit Dop-pelfalzdeckung geschützt.

Gérald Déglise. Dipl. Spenglermeister und Planer-Berater-Experte, Bureau Tech-Toit, Romanel-sur-Lausanne, mit Bau-Vorarbeiter Christian Prétôt

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30 Goldene Spenglerarbeit 2015

Diese traditionelle Technik wird in den Bergen sowie an modernen Konstruktionen sehr geschätzt. Die Dächer, welche auch bei geringerem Gefälle erstellt werden können, sind langlebig, weitgehend unterhalts- frei und gestatten dank der Ver- formungseigenschaften des Dünn-blechs die Bekleidung sämtlicher Baukörperformen.Bei diesem Bau wurden die sonst frei wählbaren Bahnenlängen bewusst mit einer durchgehenden Abtreppung getrennt. Dies ermöglichte es, die So-laranlage schön und unauffällig in die Dachfläche zu integrieren. Eine ein-gelegte Rinne rund um das Dach und um die Solaranlage sichert den deh-nungsfreien Anschluss der Dachbah-nen und die gezielte Abführung des Regenwassers.

Das Dach umfasst folgende Schichten:

• Tragkonstruktion Beton; Dampfbremse Polymer- Bitumenbahn LL Multi GG4 Flame; Wärmedämmung mit swisspor EPS 30, Dicke 40 mm; Wärmedämmung druckfest, PU swisspor Tetto, Dicke 200 mm, mit integriertem Unterdach und dichten Stössen.

• Konterlatten mit Dichtungsbändern als Nageldichtung; Schalung Fichte/Tanne 27 mm, Spalte bei Verlegung von 10 mm, strukturierte Trennlage AIR-Z von Rheinzink.

• Doppelstehfalzdach Rheinzink vorbewittert blaugrau (neu «prePatina blaugrau») mit Clip-Profil und Falzhöhe von 38 mm, genau nach der Architekteneinteilung verlegt, mit sichtbarem Achsmass von 400 mm.

Da der Bau auf der Bergflanke steht, müssen sich die Bahnen und ihre Befestigungen spielend aus- und rückdehnen können, gleichzeitig aber auch genügend stark gebaut sein, um Wind, Schneelast- und Schneeschub auszuhalten. Die Bedachung ist interessant, weil sie sowohl technische als auch ästhetische Forderungen stellte, welche die heimischen Architektinnen von BFN Architectes Sàrl mit Unterstützung von Berater Gérald Dé-glise von Tech-Toit und der Spenglermeister von Jean-Michel

Klar bestimmte Architektur mit klaren Ansprüchen an die

Baukanten und -übergänge.

Sarrasin SA sehr gut in den Griff be-kamen.Klare Design-Vorstellungen der Ar-chitekten sind meistens eine Heraus-forderung. Im vorliegenden Fall wur-den absolut klare gerade Linien bei allen Baukanten gefordert, unter an-derem ein unsichtbarer Übergang von Blech zu Beton. Der Beton endet mit der Traufkante des Dachs, die dichten Übergänge befinden sich un-sichtbar dahinter versteckt. Der First mit Luftaustritt ist versetzt, sodass man die Firstbelüftung gar nicht sieht. Somit endet auch der First mit einer klaren Linie. Über die Solaranla-ge entlastet eine Schneefangreihe die Schneemassen in den eingebauten Rinnen. Sie ist perfekt positioniert, im Einklang mit dem Bild der Abtrep-pung unter der Solaranlage. Das Dach widerspiegelt die Matrix, die der Pla-nung hinterlegt wurde. Die Sanitärlei-tungen der Solaranlage wurden seit-lich geführt und sind hinter den Blecheinfassungen versteckt und ge-schützt.Die Jury betrachtet das Objekt als sehr gelungen. Der Bau scheint vor-erst einfach, kommt aber sauber da-her. Die Gliederung der Fassaden mit den verschiedenen Öffnungen ist ansprechend. Die Silhouette des kubischen Körpers ist klar und kom-promisslos, im Kontrast oder Ein-klang mit der Bergkette im Hinter-grund. Die Bilder und Planskizzen belegen die Abwicklung und die gute Ausführung durch das Team aus Ar-chitektinnen, Berater und der Speng-lerei-Gebäudehülle-Firma. Bau und Kulisse sind prächtig. Die Jury über-zeugte sich vor Ort. ■

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Goldene Spenglerarbeit 2015 31

Auf 2653 Metern Höhe, auf dem Weisshorn-Bergplateau, steht das neue Gipfelrestaurant, ein rhombenförmiger Monolith, eingekleidet mit einer Schuppenhaut aus Aluminiumblech.

Die äussere, von mehreren Dämm-, Isola-tions- und dichtenden Schichten gebildete Gebäudehülle sorgt dafür, dass dem Ge-

bäude weder Eis noch Schnee, weder Regen noch Sturm, weder Sonne noch Hitze etwas anhaben können.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryDas alte Bergrestaurant neben der Seilbahn, erbaut 1955, musste ersetzt werden. Nachfolger ist ein Projekt der Bündner Architektin Tilla Theus. Sie nahm Abschied vom typischen Chaletstil und setzte

Wie ein Kristall auf dem Bergplateau: attraktive und gefällige Blechbekleidung mit Aluminium-Rauten.

Tolle geschuppte Aluhülle für das Gipfelrestaurant Weisshorn in Arosa

einen asymmetrischen, mehrfach abgekanteten Monolithen dagegen. Die Architektin beschreibt ihre Idee so:«Das gefaltete und abgekantete Gebäude, zentral auf dem Bergplateau, wird durch seine schrägen Wände und schiefen Dachflächen zum Teil des Ge-steins. Die natureloxierte Aluminiumhülle umfasst den Gesamtbaukörper als geschuppte Haut und fügt sich selbstverständlich in das felsige Farbkleid des Gesteins ein. Durch die archaische Form und die Materialisierung verwächst er mit der natürlichen Gesamtlandschaft.»

Damit erhält das Weisshorn, das mit seinem Pla-teau irgendwie gekappt wirkt, eine neue Spitze, weshalb das Projekt intern auch «Kappe» genannt wurde.Tilla Theus, «la Grande Dame der Architektur», wie sie von einer Schweizer Zeitschrift betitelt wurde, ist eine der wenigen Frauen, die sich international als Architektin durchgesetzt hat. Ihre Projekte zeich-nen sich durch Konsequenz aus. In der Konzeption, in der Materialisierung, in jedem Detail lässt sich ihre Handschrift erkennen.

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32 Goldene Spenglerarbeit 2015

Bautafel

Objekt: Gipfelrestaurant Weisshorn, Arosa

Gebäudehülle: Belüftete Konstruktion mit mehrschichtiger, dichter Dach- und Fassaden-Konstruktion, als Aussenhaut trapezförmige Rauten in Aluminium eloxiert

Baubeteiligte

Bauherr: Arosa Bergbahnen AG, Arosa

Architektur: Tilla Theus, Zürich, GU Implenia GU AG, Chur

Fassadenplanung: Reba Fassadentechnik AG, Chur

Gebäudehülle: Leitung und Produktion Scherrer Metec AG, Zürich

Montage: ARGE Scherrer Metec AG, Zürich, Waidacher Gebäudetechnik, Arosa, Dorn AG, Gebäudehülle, Chur

Raute an Raute, immer mit Schneestopper.

Traumhafte Silhouette in Berglandschaft.

Eine geschuppte Haut, die sich einem gefalteten, mehrfach in verschiede-nen Winkeln abgeschrägten Baukör-per anschmiegen soll, ist eine Heraus-forderung. Noch dazu, wenn sie Schnee, Sturm und Kälte standhalten muss.Die Hülle darf kein Eigenleben entwi-ckeln, sondern sie muss sich wirklich wie eine Haut um das Gebäude schmiegen. Die Schuppen durften nicht wie heimelige Schindeln wirken. Ohne sichtbare Befestigungen sollten sie in der Fläche sehr homogen wir-ken, was eine industrielle Vorferti-gung bedingte. Mit diesen Vorgaben entwickelte Scherrer zunächst eine Matrix der geeigneten Metalle, Kon- struktionen und Oberflächenbehand-lungen sowie der Verlegungstechnik und der Kosten. Gemeinsam mit der Architektin entstand das letztlich rea-lisierte Konzept der Schuppenhaut aus trapezförmigen Aluminiumble-

ARGE-Mitglieder:

Daniel Hunziker.Spenglermeister,

Mitglied Geschäftsleitung Scherrer Metec AG, Zürich

Adrian Loretz. Spenglermeister,

Waidacher Gebäudetechnik, Arosa

Hermann Dorn. Spenglermeister,

Dorn AG Gebäudehüllen, Chur

chen, in der Form übereinstimmend mit dem Grundriss des Gebäudes. Die Verlegungsart wurde per CAD sorg-fältig geplant, um optisch und funkti-onell überzeugende Übergänge aus einem Guss zu erhalten. Die berech-neten Positionen wurden durch Nachmessungen am Rohbau und An-passungen bei der Montage zu 100 Prozent umgesetzt.

Die Liste der wetterseitigen Heraus-forderungen auf dem Weisshorn ist lang: Das Dach muss einer Schneelast von 1,5 t/m2 standhalten, das ent-spricht insgesamt einer vier Meter hohen, total 800 Tonnen schweren Nassschneedecke. Winddruck und Windsog rütteln an der Fassade, zu-dem treibt der Sturm das Regen- und Stauwasser durch jede Ritze und Öff-nung die Wände hoch. Eisbildung blockiert den Wasserablauf und führt zu Druck und Stau.

Futuristische Variante des Davoser Dachs: Die Scherrer Metec AG orien-tierte sich bei der Entwicklung am Davoser Dach, einer in alpiner Höhe nur in Davos praktizierten Form des Flachdachs. Es trotzt den Extremen mit einem «Dreifachdach» aus ver-schweisstem Unter- und Oberdach und der äusseren Dachdeckung. Dazwischen liegt ein grosszügig be-messener Belüftungsraum von 17 bis 97 cm. Allseitig angeordnete Belüf-tungspaneelen in den Wandflächen sorgen für den freien Luftaustausch zur Hinterlüftung von Fassade und

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Goldene Spenglerarbeit 2015 33

Dach. Damit keine Feuchtigkeit in das Dach eindringen kann, sind sämtliche Schichten und Durchdringungen, auch die durchdringenden Befesti-gungen, sorgfältig abgedichtet.Bei der dritten, äusseren Aluminium-haut ist jede Raute mit zwei Haften und einem Schneehaken fixiert. Sämt-liche Verschraubungen der Haften und Schneehaken sind mit Dichtfolie überklebt, damit das unter das Blech getriebene Wasser nirgends eindrin-gen kann. Geplant und verlegt wur-den 4500 Schindeln, 9000 Haften, 1800 Schneehaken und 30 000 Edel-stahlschrauben. 57 Entlüftungsschin-deln mit je 500 Löchern bilden im oberen Teil der Kappe eine Entlüf-tungslinie. Ein hinter diesen Entlüf-tungsschindeln verlegtes Blech bildet eine Wanne, fängt das vom Wind he- rein gepeitschte Wasser auf und leitet es durch dieselben Öffnungen wieder nach aussen.

An den beiden abfallenden Dachsei-ten sind beheizte Dachrinnen einge-lassen. Sie münden in zwei Wasser-speier, deren Halterung aus starken Edelstahlprofilen besteht. So können sie das Gewicht der zu erwartenden Eiszapfen aufnehmen. Fenster und Tü-ren erforderten eine detaillierte Vor-planung und Konstruktion, um die Schnittstellen und Übergänge wie die gesamte Fassade zuverlässig abzu-dichten.Das Bauen an so extremen Orten ist für das Handwerk und die Logistik ei-ne Herausforderung. Das 2013 an-haltend trockene Wetter bis weit in den Herbst hinein war für die Monta-gegruppen der ARGE ein Glücksfall. Das im Winter danach durch die Schweiz prasselnde Sturmtief Andrea mit Orkanböen lieferte den Beweis, dass das Gebäude und seine Hülle absolut «wintergerecht und sturm-tauglich» gebaut worden waren.

Die Jury fährt gerne nach Arosa, denn die dort durch Spenglerhand gefertigten Gebäudehüllen sind be-züglich Architektur und spengler-technischer Umsetzung einmalig. Die Form des Gebäudes, die Konst-ruktion, die Wahl der Aussenhaut, die Planung und Führung durch Scherrer Metec AG sowie die Ausfüh-rung zusammen mit den Spengler-partnern Waidacher und Dorn sind schlicht meisterhaft.

Die unterschiedliche Wirkung der Rauten, sowohl geometrisch als auch farblich, ist faszinierend. Die zu meis-ternde Logistik ist ohnehin beach-tenswert und bringt wohl auch zum Ausdruck, dass bei dieser Realisation eng und partnerschaftlich zusam-mengearbeitet wurde. Den Berg-Preis erhält dieses einmalige Objekt auf je-den Fall. ■

Der Leitkörper regelt die Verbrennung

Fazit: deutlich verminderter Schadstoff-Ausstoss

Leitkörper

Ohnsorg Söhne AG

6312 Steinhausen

Tel. 041 747 00 22

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34 Goldene Spenglerarbeit 2015

Der Helikopter hebt ab, und wir tauchen ein in die Urner Bergwelt, hinauf durch das Fellital auf 1475 m zur Treschhütte. Die Hütte wurde im Sommer 2012 renoviert – durch Spenglermeister Christian Tresch aus Amsteg.

D ie Treschhütte bekam ein neues Doppelfalzdach und einen An- bzw. Ausbau mit

neuer, dünner Rautenfassade aus Rheinzink prePATINA blaugrau, im ähnlichen Raster verlegt wie die be-stehende Steinmauer. Eine anspre-chende Gebäudehülle, bereit zur Aufnahme aller künftigen Wetter- kapriolen.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryDie renovierte Hütte gehört der SAC-Sektion am Albis und wurde für 850 000 Franken erneuert. Für Archi-tekt Daniel Schweizer von der Eglin Schweizer Architekten AG Baden, war es wichtig, dass die Ästhetik trotz Sa-nierung erhalten bleibt. So musste sich Spenglermeister Christian Tresch bezüglich Material, Fassadenform (Anbau), Achsmass Dach, Schneefang und Dachentwässerung an genaue Vorgaben halten. Die Beanspruchung der Materialien ist in dieser schneerei-chen Region gross und mit extremen Temperaturschwankungen belastet. Die Spenglerarbeiten sowie Dach- und Fassadenbekleidungen müssen die temperaturbedingten Ausdeh-nungen aufnehmen, müssen langle-big und unterhaltsfrei sein.

Der Werkstoff Titanzink bot sich für diese Renovation an. Seine Farbe passt sich der felsigen Umgebung und der Steinmauer am Altbau vorzüglich an. Die Gebäudehülle dient als natürliche Fangfläche der Blitzschutzanlage. Ti-tanzink kann 100-prozentig wieder- verwertet werden. Das waren wesent-liche Kriterien zur Materialwahl. Ein weiteres: Die Metallhaut ist mit ihrer natürlichen Oberfläche sehr robust und dennoch leicht. «Wenn das Bau-material per Heli zur Hütte transpor-tiert wird, zählt jedes Kilo», so Chris- tian Tresch.

Die Linien der alten Mauern werden in der Titanzinkbekleidung des Neubaus weitergeführt.

Tresch spenglert Treschhütte ansprechend und bergtauglich

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Goldene Spenglerarbeit 2015 35

Bautafel

Objekt: Treschhütte Fellital, Gurtnellen

Konstruktion Dach: Belüftetes Doppelfalzdach in Rheinzink prePatina blaugrau, 0,7 mm und Schneefangvorrichtungen

Konstruktion Fassade: Belüftete Rautenfassade in Rheinzink prePatina blaugrau, 0,7 mm

Baubeteiligte

Bauherr: SAC Sektion am Albis, 8910 Affoltern/Albis

Spengler: Spenglerei Mario Tresch GmbH, 6474 Amsteg, Spenglermeister Christian Tresch

Architekt: Eglin Schweizer Architekten AG, Dipl. Arch. ETH FH SIA, 5400 Baden

Klarer Fenstereinbau mit Blick in die Natur.

Die exponierte Lage der Baustelle, die nur zu Fuss oder aus der Luft zu erreichen ist, und die hohen Heli-Transportkosten von 40 Fran-ken pro Minute verlangten eine genaue Einschätzung der Aufga-ben und eine akribische Planung. Das begann mit dem Ausmessen vor Ort, ging weiter mit der Vorfabrikation der Bauteile im Betrieb und endete beim sorgfältigen Verpacken des Materials für den Lufttransport. Fünf Helikopterflüge mit rund je 850 Kilogramm Nutzlast brauchte es schliesslich, um das gesamte Spenglermate-rial zur Hütte zu fliegen. Während der Ausführung auf der abgele-genen und engen Baustelle mussten bis zu 15 Handwerker unter-schiedlicher Disziplinen gleichzeitig ihre Leistungen erbringen. «Da sind alle aufeinander angewiesen und müssen sich gegensei-tig helfen. Das hat hervorragend geklappt», lobt Tresch den Team-geist, der auf der Treschhütte herrschte.

Die Jury empfindet die Wahl des Werkstoffs als richtig und objekt-bezogen. Die Oberfläche von Rheinzink prePatina blaugrau passt optisch und durch das gewählte Rastermass zu den vorhandenen Steinmauern. Die Gebäudehülle und die An- und Abschlüsse, so-wohl auf dem Doppelfalzdach wie in der feinen Rautenfassade, sind handwerklich sauber ausgeführt. Die Jury betrachtet das Objekt als sehr gelungen. ■

Christian Tresch. Spenglermeister, Amsteg

«Die Chance, bei einer SAC-Hütte Hand anzulegen, die den glei-chen Namen trägt wie ich, bietet sich nur einmal im Leben», fügt Christian Tresch hinzu. Er bekam den Auftrag und freut sich heute über ein «schönes Referenzobjekt». Das Zeitfenster für die Mon-tage der ganzen Gebäudehülle betrug drei Wochen, von Ende Juli bis Anfang August 2012. Drei Spengler, einer davon in der Grundausbildung, waren im Einsatz. Unter der Woche schliefen sie in der bewirteten Hütte. Trotz harten und langen Arbeitstagen schätzten die Mitarbeiter den Bergeinsatz als schöne Abwechs-lung zum Tagesgeschäft.

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36 Goldene Spenglerarbeit 2015

Ein Kleid aus hochwertigem Metall hat die Bless AG im Sommer 2011 einem Zweifamilienhaus mit feinfühliger, situationsangepasster Architektur in Mendrisio verpasst.

Von aussen wirkt das Gebäu-de klar, präzise und hervor-ragend auf die Umgebung

abgestimmt. Nur Metall, Glas und Beton sieht das Auge des Betrachters. Die Linien und Kanten sind kompro-misslos durchgezogen, kein Dach-rand ragt über den Beton hinaus, kei-ne einzige Befestigung ist sichtbar, sogar das Dach des Carports ist vom schützenden Kleid aus Metall umge-ben. Das Ganze ist formvollendet und bis ins kleinste Detail durchdacht.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryDas Haus ruht auf einem Teppich aus Gras, Weinbergen und an einer kleinen Quartierstrasse. Das Gebäude besteht aus zwei gespiegelten Wohneinheiten. Es steht auf zwei Basen, welche jeweils den Eingangsbereich mit Garderobe und Gästezimmer beherbergen. Der Leerraum zwischen diesen beiden Vo-lumen, ein Portico, lässt Blicke frei auf die umliegende Landschaft. Transpa-renz und Leichtigkeit entstehen.

Im Innern flutet das Morgenlicht über die Terrasse in den Wohnbereich und schafft so eine wohlige Wärme und einen fabelhaften Kontrast zu den bläulich lasierten Sichtbetonwänden. Die Lichteinfälle und die natürliche Bewitterung des Metalls unterstüt-zen die Harmonie des Fassadenbilds. Das Kleid aus Metall wirkt in jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter ganz unterschiedlich. So können sich die Bewohner täglich an einer neuen, spannenden Fassade erfreuen.

Massgeschneiderte Haute Couture im Tessin: Perfekte Blechbekleidung in Titanzink

Bereits drei Jahre vor der Realisation sind die renommierten Tessiner Archi-tekten Dong Joon Lee und Melanie Stocker Lee mit dem Wunsch einer speziellen Gebäudehülle für ihr Eigen-heim an die Bless AG herangetreten. Nach einigen Abklärungen, Lösungs-vorschlägen und diversen weiteren Gesprächen kristallisierte sich eine Winkelstehfalzeindeckung aus Rhein-zink pro blaugrau als schönste und harmonischste Lösung heraus. Um den Entscheid zu unterstützen, wurde

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Goldene Spenglerarbeit 2015 37

in der Werkstatt der Bless AG ein Mo-dell im Massstab 1 : 1 angefertigt, an welchem sämtliche Details entwickelt, begutachtet und begriffen werden konnten.

Für die Fassade war eine genaue CAD-Planung notwendig, welche von der Bless AG ausgeführt wurde. Nur so konnte das Rastermass von 500 mm überall eingehalten werden. Die Fenster sind entweder 500 mm ras-terbreit oder ein Vielfaches davon. Der Fassadenfuss ist ebenfalls rund und die Bekleidung «versinkt» op-tisch im Boden. Die Fassade ist durch-gehend belüftet. Eine besondere He- rausforderung stellten die über 250 Rundungen dar, welche unten und oben einen «runden» Abschluss oder

Bautafel

Objekt: Neubau Casa Lee Stocker, Rancate, Tessin

Konstruktion Dach: Belüftete Konstruktion, Doppelfalzdach in Rheinzink prePatina blaugrau, 0,7 mm

Konstruktion Fassade: Belüftete Konstruktion, Winkelfalz in Rheinzink prePATINA blaugrau 0,8 mm

Baubeteiligte

Bauherr: Familie Lee Stocker, 6862 Rancate

Spengler: Bless AG, Spenglermeister Gregor Bless, Gebäudehüllen, 6472 Erstfeld

Architekt: Stocker Lee Architetti, 6850 Mendrisio

Gregor Bless.Spenglermeister, Bless AG Gebäudehüllen, Erstfeld

Übergang zum Metall- oder Flach-dach herstellen. Der Radius dieser Rundungen beträgt 280 mm. Auf dem Markt vorhandene Rundbogenma-schinen lassen einen Radius von 600 mm zu. Mit Kraft und Ideenreichtum ist es der Bless AG jedoch gelungen, den fast unmöglichen Radius her- zustellen, ohne dass die Teile sich verwerfen oder unnötige Makel auf-weisen. In allen Querfalzen ist ein Befestigungsstreifen aus CNS 1,0 mm montiert.Sämtliche Teile sind in der Werkstatt längs und quer zugeschnitten, richt-gestreckt, abgekantet, ausgeklinkt und verladen worden. Alle Fassaden-teile wurden in Transportrahmen mit-tels LKW auf die Baustelle in den Tes-sin geliefert. Dort sind sie von den Mitarbeitern der Bless AG präzise montiert worden. Die äusseren Ab-schlüsse sind ebenfalls unsichtbar be-festigt und nur gerade 52 mm hoch. So kann man an den beiden Frontseiten den Sichtbeton mit dem gradlinigen Abschlussblech bewundern.Die Jury wurde von der Bauherrin, zu-gleich Architektin des eigenen Hau-ses, zuvorkommend empfangen und über die architektonischen Spezialitä-ten informiert. Sie war von diesem Objekt sehr angetan. Besser kann man Blech kaum verarbeiten. Das Ob-jekt ist vorzüglich in das schmale Grundstück integriert. Es bietet Aus-blicke, verbindet sich mit der Umge-bung, niemand fühlt sich gestört.Die Spenglerarbeit und Metallbeklei-dung ist schlicht perfekt ausgeführt. Die Einteilung, die Proportionen, die Pflege der Details, alles stimmt. Die grossartige Ausführung steht echt im Einklang mit der kreativen Architektur. Dass man durch das schmale, querlie-gende Wohnzimmerfenster wie auf ei-nem Gemälde den alten Kirchturm des Dorfes sieht, rundet wie das Pünkt-chen auf dem i das Lob der Jury ab.Dieses Zweifamilienhaus Casa Sto-cker Lee ist architektonisch und hand-werklich ein Bijou. ■

Ansprechend bei Tag und Nacht: Titanzinkhülle mit perfekten Rundungen.

Perfekte Übergangsrundungen.

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38 Goldene Spenglerarbeit 2015

Auffallend ist die Form der geneigten Dächer, die nachhaltige Werkstoffwahl und die saubere Verarbeitung durch den Spengler.

Vier Bauten der Wohngenos-senschaft EBG in Luzern wurden abgebrochen und

neu gebaut, modern und doch traditi-onell, passend zum umliegenden Einfamilienhausquartier.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryDas Bauobjekt liegt an der Dorfstras- se in der Wohnsiedlung Geissenstein der EBG in Luzern. Die bestehenden vier Mehrfamilienhäuser wurden abgebrochen und durch Neubauten ersetzt. Die Neubauten befinden sich inmitten von Wohnhäusern der Wohnbaugenossenschaft und von privaten Anstössern. Die Verantwort-lichen der Genossenschaft haben seit jeher Wert auf eine gute Wohn- und Lebensqualität gelegt. Dank der in sich geschlossenen Siedlung nimmt die EBG auch wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Umgebung bezüglich Spiel- und Grünflächen. Davon zeugen die vielen Begeg-nungszonen im Quartier und das weiterhin intakte Quartierleben. Da-zu trägt auch der eigene Einkaufs- laden am Dorfplatz bei.

Bautafel

Objekt: Neubauten EBG, Dorfstrasse 36–39, Luzern

Konstruktion Dach: Belüftetes Doppelfalzdach

Werkstoff Spenglerarbeiten: Kupfer blank, Dicke 0,6 mm

Baubeteiligte

Bauherr: Wohngenossenschaft Geissenstein EBG

Spengler: ARGE Furrer AG, dipl. Spenglermeister, Markus Furrer, Luzern, und Herzog Haustechnik, Luzern

Architekt: Enzmann Fischer AG, Zürich

Geneigte Dächer mit origineller und verspielter Kupferdeckung

Das belüftete Kupferdach ist wie folgt aufgebaut:

• Untergrund Ortbeton

• Dampfbremse

• Zweilagige Wärmedämmung aus Mineralwolle (2 × 100 mm)

• Unterdach aus Weichfaserplatte 24 mm

• Dicht verlegte Unterdachfolie

• Konterlattung 80 mm

• Holzschalung 27 mm

• Trennlage

• Doppelstehfalz-Deckung in Kupfer, 0,60 mm (Doppelstehfalz)

Einige Daten belegen den Arbeitsum-fang: Verlegt wurden 460 Meter Ein-legerinnen mit Abw. 1000 mm. Auf vier Häusern wurden total 2000 m2 Blechdeckung verlegt und verfalzt.Die Jury bewertet hier eine klassische Spenglerarbeit, korrekt geplant und sauber ausgeführt. Erfreulich ist, dass im Einfamilienhausquartier – entge-gen dem dominierenden Zeitgeist – die Häuser nicht mit Flachdächern, sondern mit einer attraktiven Dach-form und mit Kupferblech bedeckt wurden. ■

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Goldene Spenglerarbeit 2015 39

Kupferdach einmal anders, gefällige Dachform für vier Wohnhäuser,

Kupfer mit Patina.

Feine Gratkanten, fachgerechte An-

und Abschlüsse samt Einfassungen.

Markus Furrer. Spenglermeister, und Team

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40 Goldene Spenglerarbeit 2015

Die Villa Patumbah thront stolz in ihrem symmetrischen Park. Viele Komponenten mussten zusammen- passen bis sie in neuem Glanz erstrahlen durfte.So etwas macht man nur einmal

im Leben.» Dieser Satz charak-terisiert, was alle empfanden,

die an diesem Projekt beteiligt waren. Denn die Villa Patumbah ist ein eben-so eigenwilliges wie aufwendiges Gebäude aus dem vorvorigen Jahr-hundert, reich an Stilen, Dekoratio-nen und Ornamenten. Ein Traum für Restauratoren und Handwerker, die ihr Metier lieben und beherrschen.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryDas gesamte Ensemble der Villa Pa-tumbah ist echt speziell, ein Experte nannte es gar «schräg». Die Grund-konstruktion basiert deutlich sichtbar auf dem Mitte des 19. Jahrhunderts vorherrschenden Historismus, doch der Einfluss vieler weiterer Stilrich-tungen wie Gotik, Barock oder sogar italienische Renaissance sorgen für ein wildes und buntes Durcheinander. Da schieden sich die Geister und lu-den zu Diskussionen ein über die his-torische und denkmalpflegerische Bedeutung.Keine Diskussionen gab es hingegen beim Betrachten des frisch renovier-ten Daches mit seinem krönenden Dachkranz. Hier wurde das histori-sche Erbe mit sehr viel Liebe zum De-tail nach heutigen Möglichkeiten modernisiert.

Planerische Schwierigkeiten und LösungenSchon seit 20 Jahren wussten die Verantwortlichen von der Notwen-digkeit einer Renovation der Villa. Im Jahre 2010 schien es, als ob ein Pro-jektwettbewerb, den die Stiftung im Jahre 2007 ausgeschrieben und ju-

Stolz wie anno dazumal: kluge Erhaltung der ansprechenden Bausubstanz unserer Vorfahren, mit imposantem Dach-Blätterkranz.

Krönender Dachkranz als Zeuge vergangener Epochen

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Goldene Spenglerarbeit 2015 41

riert hatte, zu Aktivitäten führen könnte. Doch das siegreiche Projekt des Architekturbüros Pfister Schiess Tropeano musste aus Kostengründen redimensioniert werden. Erst die Findung von geeigneten Nutzern des Gebäudes brachte den Durchbruch zur Sanierung. Als Eigentümerin fungierte neu die Stiftung Pa-tumbah, deren Zweck der Erhalt der Villa ist. Gleichzeitig zog der Heimatschutz ein, verbunden mit der Auflage, den kulturellen Schatz der Villa einem interessierten Publikum näherzubringen. Damit war für Stadt, Kanton und private Sponsoren die Rechtssi-cherheit gegeben, für die weitere Restauration von Villa und Park die Mittel bereitzustellen. Ein Forum für Präsentationen und Schulungen sowie Büros und Archive des Heimatschutzes run-den die bauliche Nutzung sinnvoll ab. Nun sind alle Akteure am passenden und geeigneten Ort.

Spengler-technische Schwierigkeiten und LösungenBei näherer Untersuchung wurde erkannt, dass durch das Dach Feuchtigkeit ins Gebäude drang und die Substanz zerstörte. Hinzu kam eine erhöhte Nutzung des obersten Geschosses als

Daniel Hunziker.Spenglermeister und Mitglied der

Geschäftsleitung Scherrer Metec AG

Ausführung nach dem alten Vorbild: Flach geneigte Blecheindeckungen, darunter Doppeldeckung mit Naturschieferplatten.

Archiv, weshalb dieses trocken und belüftet sein musste. Damit drängte sich ein neues Dach nach altem Vorbild und heutigen Normen auf.Auf die bestehende Holzschalung des Steildachs kam ein neues Unterdach mit Konterlattung und Holzschalung für die neue Dop-peldeckung aus Naturschiefer. Das rautenförmige Muster wurde von alten Fotos abgeleitet, das aus je drei mal drei grünen und schwarzen Schindeln, besteht. Eine besondere Herausforderung war die optische Symmetrie von der Mitte zu den Kanten. Dach-fenster, First- und Kehlbleche, Leiterhaken und Schneefanggitter komplettierten die Arbeiten. Das Gefälle des alten Metalldachs war zu gering. Das neue Dach wurde mit einem stärkeren Gefälle von mindestens 5% neu aufgebaut und mit einem Doppelfalz-dach aus 0,6 mm starken, verzinnten Kupferblechen bedeckt.

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42 Goldene Spenglerarbeit 2015

Bautafel

Objekt: Villa Patumbah, Zürich

Konstruktion Dach: Belüftetes Dach mit dichtem Unterdach

Werkstoff Spenglerarbeiten: Dach mit verzinntem Kupfer 0,6 mm dick, Ornamente, Palmetten in Titanzink blank

Baubeteiligte

Bauherr: Stiftung Patumbah, Zürich

Spengler: Scherrer Metec AG, Zürich

Lieferant und Hersteller Ornamente: Kisso AG, Kunst- und Ornamentenspenglerei, Knutwil

Architekt: Pfister Schiess Tropeano + Partner Architekten AG, Zürich Kantonale Denkmalpflege

Bauleitung: Heinz Aebi, Zürich

Krönender Dachkranz, rekonstruiert nach alten FotosDie eigentlich für später geplante Re-konstruktion des metallenen Dach-kranzes konnte dank privater Sponso-ren ebenfalls umgesetzt werden. Als Hürde erwies sich, dass keine genau-en Dokumente vorhanden waren. Aus alten Akten waren die Proportionen erkennbar, auf deren Basis die Archi-tekten ein Massraster zeichneten. Im Archiv der Scherrer Metec AG und der Kisso AG, fanden sich in historischen Katalogen geeignete Blechornamen-te, die neu gezeichnet und produziert wurden. So entstanden in enger Zu-sammenarbeit 385 Blätterornamen-te in drei Grössen, sogenannte Pal-metten aus Titanzink.

Der gesamte Metallaufbau mit Trä-gern, Schmuckelementen und Gelän-dern ist direkt an den Stahlankern fi-xiert, er schwebt praktisch über dem Dach. Durch den allseitigen, 5 cm ho-hen Entwässerungsschlitz zwischen Dach und Aufbau kann das Regen-wasser vom Metalldach ablaufen. Die

waagrechten Stahlträger sind mit Schichtplatten und diese mit Titan-zinkblech bekleidet. Sie bilden einen überkragenden Kastenaufbau, an dessen Aussenkante ein konvex/kon-kav ausgebildeter Kranzwulst mit profiliertem Wulststab und an dessen Oberkante die Palmetten montiert sind. Im gleichen Zug wurde auch die Blitzschutzanlage erneuert. Ihre mar-kantesten Teile sind die an acht Ecken wie Antennen aufragenden Blitzfang-stangen. Jede Stange ist in einen So-ckel mit vasenförmigem Aufbau ge-fasst.

Die Jury ist immer erfreut, wenn alt-hergebrachtes Architektur-, Kultur- und Handwerksgut erhalten bleibt. Solche Bauten sind Zeugen einer Epoche mit blühendem Kunsthand-werk, und es ist erfreulich, dass ein-zelne Firmen diese Kunst heute noch beherrschen. Die Lösungen zur Sanierung sind konstruktiv, hand-werklich sauber und zweckdienlich gelungen. ■

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Im dichten Tannenwald steht ein Forsthaus mit hohem, spitzem Dach. Auf den dunklen Blechrauten bilden sich die Schatten der Bäume ab, der Regen lässt die Rauten glänzen, im Sonnenlicht leuchten sie hell auf, ein lebendiges Dach – mitten in der Natur.

Das Forsthaus Chopfholz liegt am linken Ufer des Zürich-sees, auf einer Waldlichtung

am höchsten Punkt der Gemeinde Rüschlikon. Es bietet Waldspazier-gängern einen überdachten Rast-platz mit Blick auf den See und kann auch für Feste gemietet werden. Das neue Waldhaus wurde von der Ge-meinde als Ersatz für die im Jahre 2009 niedergebrannte Hütte in Auf-trag gegeben.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryMit hohem, steilem Satteldach steht das Forsthaus zwischen den Tannen. Das Dach macht den grossen Teil der Gebäudeansicht aus. Das dunkle Ti-tanzink VM anthra verleiht ihm ein durchgehend «schwarzes Gewand». Die Dachhaut ist an sich ein grosses

Märchenhaftes Waldhaus in romantischer Lichtung mit lebhafter Titanzink VM anthra-Deckung

Patrik Weiss. Spenglermeister, Inhaber WEISS Gebäudetechnik AG, Rüschlikon

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Goldene Spenglerarbeit 2015 45

Bautafel

Objekt: Neubau Forsthütte Chopfholz, Rüschlikon

Konstruktion Dach: Belüftetes Rautendach

Werkstoff Spenglerarbeiten: Titanzink VM Zink anthra

Baubeteiligte

Bauherr: Politische Gemeinde Rüschlikon

Spengler: Patrick Weiss, WEISS Gebäudetechnik AG,

Architekt: Roger Gerber Architekt, Zürich

Gefällige Dacheindeckung am Waldrand, mit dunklen Titanzink-Rauten bedeckt.

Dachtraufe mit Rinne, origineller Lukarneneinbau.

Strickwerk von ineinander gehängten Einzelrauten. Darauf bilden sich Wet-ter, Licht und umliegende Natur ab. Die Farbigkeit des Waldes kontrastiert so vor allem im Herbst wunderbar mit dem Waldhaus.

Holzbau, Fassade und InnenbekleidungDie tragenden Innen- und Aussen-wände sowie die Decken- und Dach-konstruktion des Forsthauses beste-hen aus Holzelementen, welche im Werkhof vorfabriziert wurden.Zur Färbung und zum Schutz der Fas-sade ist das Täfer mit schwarzem Na-delholzteer (verkoktes Kiefernholz), welches tief ins Holz eindringt, was-serabweisend ist und die Fassade da-mit sehr alterungsbeständig macht, behandelt. Einzig die weiss umrahm-ten Fenster verleihen der Hütte auch aus der Ferne ein Gesicht. Zwei Gie-belaugen, eine massive Eichenstütze beim Eingang, figurenhafte Kamine und eine Dachgaube schmücken die grundsätzlich zurückhaltend in Er-scheinung tretende Hütte.Im Innern bietet das Waldhaus der Festgemeinschaft einen grosszügi-gen und hellen Saal an, der so gar nicht an eine herkömmliche Waldhüt-te erinnert.

DachdeckungDie Dachhaut besteht aus einzelnen, mittels Blechschlaufen auf die Dach-lattung genagelten, anthrazit-farbe-nen Titanzinkrauten. Die Rauten sind diagonal, von unten beginnend, ver-legt. Jede Raute ist mit den vier be-nachbarten Rauten über Falze fest verbunden. Die gesamte Dachhaut ist somit, ähnlich einem Gewebe, ein zusammenhängendes Stück. Auch der Kamin und die Kaminhüte sind in Titanzink gehalten. Das Blech ist mit einer Beschichtung versehen, die das Auswaschen des Materials verhindert und somit den Waldboden und das Grundwasser schont. Die Entwässe-rung geschieht über Speier, das Re-genwasser versickert also ohne Lei-tungen direkt im Waldboden.

Die Jury stellt immer wieder fest, dass Metall sich auch mitten in der Natur, sei es hoch auf dem Berg oder mitten im Wald, als absolut natürliche, lang-lebige Bekleidung eignet. Die Hütte ist zweckmässig und attraktiv, die Spenglerarbeiten sind fachgerecht, gekonnt und sauber ausgeführt. Die gewählten Materialien erfüllen in ih-rer Wirkung die konzeptionell und ar-chitektonisch gestellten Ansprüche. Das Feiern kann beginnen. ■

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Der auf den Kopf gestellte Kupfer-braukessel von Gunvor Lundgard aus Hamburg und Spenglermeister Peter Betschart zeigt Design, Harmonie und Handwerk pur.

Kupferglanz im Brauhaus am Neumarkt in Winterthur

Dekoratives Spenglerhand-werk im Innenbereich lockert und wertet unseren Wett-

bewerb auf, zeigt es doch, wie vielfäl-tig Dünnblech eingesetzt werden kann. Entscheidend sind zuerst im-mer die Idee, dann die Fähigkeit und die Bereitschaft, es zu tun. Im Ge-bäudeinnern stehen nicht Regen und Wind im Vordergrund, sondern Glanz und Makellosigkeit im Aussehen.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryDie Brauhaus Sternen AG mit Sitz in Frauenfeld eröffnete 2014 ein Res-taurant in der Winterthurer Altstadt, das «Brauhaus am Neumarkt». Bei der Gestaltung des Innenraumes ori-entierte sich die Hamburger Designe-rin Gunvor Lundgard am typischen Charakter eines auf den Kopf gestell-ten Kupferbraukessels. Kurz nachdem die Hamburger Designerin ihr Projekt vorgestellt hatte, dinierte der Baulei-ter des Brauhauses Sternen AG zufäl-lig im Restaurant «Union Dinner» in Basel. Der Innenraum dieses Restau-

rants war von der Firma Betschart F. + Söhne AG mit Kupfer verkleidet wor-den. Der Architekt des Brauhauses am Neumarkt Christoph Janiesch kon-taktierte daraufhin im Dezember 2013 den Illgauer Gebäudehüllen-Spezialisten. So nahm das Projekt seinen Anfang – fast wie im Roman.

Visualisierung zeigt die SchwierigkeitenIm Januar 2014 erfolgte die erste Vi-sualisierung des Architekten. Dabei wurden die Knackpunkte des Projek-tes bereits deutlich ersichtlich. Gefor-dert war eine rund einen Meter breite Decken-Wand-Verkleidung in Kupfer, mit runden Übergängen und Seiten-abschlüssen, alles bündig, ohne sicht-bare Befestigungspunkte, stumpf an-einandergestossen, die Teile ohne Querstösse an einem Stück gefertigt mit möglichst wenig Verwerfungen.Peter Betschart: «Wie kalkuliere ich einen Preis für etwas, von dem ich noch nicht mal weiss, wie es umge-setzt werden kann? Konventionell ist diese Aufgabe nicht zu lösen.»

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Goldene Spenglerarbeit 2015 47

Ihm wurde schnell klar: Ein derart spezielles Projekt verlangt nach spe-ziellen Arbeitsmethoden, die über die gängigen Alltagstechniken der Spenglerei hinausgehen. Eine hoch-stehende Herausforderung. Der Ehr-geiz von Peter Betschart, Spengler-meister und Geschäftsleiter der Betschart F. + Söhne AG, war geweckt.

Vorabklärung und AngebotUm den Zeitplan und die erforderliche Qualität einzuhalten, wurden alle Blechteile in der Werkstatt angefer-

tigt. Ziel war es, die fertigen Elemente nur noch vor Ort aufzuhängen und zu justieren. Von den ursprünglichen Varianten Messing und Kupfer, je-weils blank oder brüniert, wurde schliesslich mit Blick auf den traditio-nellen Braukessel Kupfer 1 mm blank gewählt.Zusammen mit dem Angebot an die Bauherrschaft liefert Peter Betschart aus eigenem Antrieb ein Modell der Kupferverkleidung samt Unterkonst-ruktion. Das Modell überzeugte. In-nert wenig Stunden erfolgte der Zu-schlag.

Unterkonstruktion aus AluminiumAufgrund der langen Lieferzeiten der

Aufgrund der langen Lieferzeiten der Kupferplatten wurden die Unterkons-truktionsteile komplett vorgefertigt, sodass am Schluss nur noch die Kupferelemente montiert werden mussten. Die UK-Fabrikation erfolgte in Handarbeit, ohne CNC-Maschine oder Laserschneider. Beim Stanzen, Fräsen, Schneiden und Schleifen von Hand war höchste Präzision gefragt. Toleranzen konnten keine akzeptiert werden. Die einzelnen UK-Teile beka-men ein zusätzliches Querprofil zur Befestigung der Beleuchtung. Gleich-zeitig musste die UK auch dem Schrei-ner dienen, der den oberen Abschluss der Kupferelemente mit Holz zu ver-kleiden hat.

Verrundung und Verlegung der KupferplattenEine weitere Herausforderung stellte das Verrunden der Kupferplatten dar. Je genauer die Teile profiliert werden, desto weniger Spannung wird auf der Eindeckung erzeugt und Unebenhei-ten können besser ausgemerzt wer-den. Die Rundungen werden darum durch Steppen erstellt, nicht durch Runden. Das ermöglichte, am oberen Ende einen Abzug zur Versteifung zu integrieren.Aufgrund der Blechlängen wurde diese Arbeit extern bei Meyer Blech-technik AG in Grosswangen in Auf-trag gegeben. Meyer Blechtechnik AG stellt hauptsächlich Grossserien

Bautafel

Objekt: Brauhaus am Neumarkt, 8400 Winterthur

Konstruktion: Stabile Unterkontruktion und Dekor Bekleidung

Werkstoff Spenglerarbeiten: Kupfer blank, 1,0 mm, nach Produktion poliert und lackiert

Baubeteiligte

Bauherr: Brauhaus Sternen AG, Frauenfeld

Spengler: Betschart F. + Söhne AG

Spenglermeister: Peter Betschart, Illgau

Brauhaus-Architekt: Christoph Janiesch

Designerin Intérieur: Gunvor Lundgard, D-Hamburg

Generalplaner: Oderbolzpartner AG, Frauenfeld

für Industriebetriebe her. Der untere, grosse Radius der Kupferplatten wur-de hingegen mit einer Vierwalzenma-schine gerundet.Nach Variantenprüfungen erfolgte die Montage der Kupferplatten mit-tels Klebetechnik unter Verwendung von doppelseitigen Metallklebebän-dern 4646-F (Acrylschaum) des Her-stellers 3M. Diese übernehmen bei seriöser Verarbeitung eine Zuglast von 7 Kilogramm pro cm2. Beim Verle-gen erreicht die Haftkraft etwa 60 Prozent, die restlichen 40 Prozent kommen innert 24 Stunden dazu.Abschliessend folgte vor Ort die La-ckierung durch die Winterthurer Ma-lerei Thaler AG.

Kommentar JuryDie Jury besichtigte dieses Objekt bei Kaffee. Für Bier war der Tag noch zu jung. Die Jury war begeistert. Die Ar-beit ist schlicht liebhaberisch erstellt, vom Gedankengut intelligent gelöst, und unglaublich sauber und präzis hergestellt. Die Rundungen und Sei-tenabschlüsse, vom Glanz betont, sind harmonisch und makellos. Da hat ein junger Spenglermeister sein Kön-nen auf die Probe gestellt und sein Werk mit Erfolg abgeschlossen. Das ist eine einmalige Berufsgeschichte – fast wie im Roman. Symbolisch prä-miert die Jury diese schöne Präsenta-tion mit dem verbalen Prix Interieur. Bravo. ■

Glanzvoll und kupferig wie ein Bierbrauerkessel präsentiert sich die Blech- bekleidung im Lokal des Brauhauses.

Peter Betschart.Spenglermeister, Betschart F. + Söhne AG, Illgau

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Das idyllisch gelegene Wohnheim in Zuzwil SG wurde 2013 um 40 neue Plätze erweitert. Das neue, beide Bauten deckende Doppelfalzdach aus Aluminium verbindet den Altbau und den angegliederten neuen Teil.

Gelungene Erweiterung des Wohnheims. Auch das alte Gebäude wurde neu mit Aluminium Prefa Prefalz eingedeckt.

Neues Zuhause unter mächtigem Dach im Wohn- und Pflegeheim Lindenbaum

Auch nach dem Ausbau ge-hört das sogenannte auf dem Bild ersichtliche

«Türmli» mit seiner Glocke zur Ge-schichte des Hauses. Die Glocke läu-tet tagsüber um 8, 11 und 19 Uhr und macht darauf aufmerksam, dass wir Menschen «nicht alleine sind».Hier interessiert aber primär das neue grosse Doppelfalzdach, welches das alte und das neue Gebäude mit ei-genwilligem Ausdruck verbindet.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryFür den Ausbau des beliebten, schön gelegenen Wohnheims wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Berück-sichtigt wurde der Vorschlag von Det-lef Schulz vom Architekturbüro Gruppe für Architektur GmbH in Zürich. Die örtliche Unterstützung für die Aus-schreibung und die Bauleitung lieferte das Architekturbüro Trunz + Wirz AG.Der Neu- und Ausbau des Wohn-

heims wurde als Ergänzungsbau an das Hauptgebäude angefügt. Die Aufgabe des Verbindens von Alt und Neu wurde dem langen, mächtig wir-kenden geneigten Dach übertragen. Der Erweiterungsbau ist gegenüber dem verbindenden Dachfirst leicht abgedreht. Das Dach ist beim breite-ren Anbau tiefer gezogen, was dem Bau eine ganz eigenwillige, spezielle Ausstrahlung verleiht.

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Bautafel

Objekt: Wohn- und Pflegeheim Lindenbaum, Züberwangen

Konstruktion Dach: Belüftetes Doppelfalzdach

Werkstoff: Prefa Prefalz, Farbe: patina grau

Baubeteiligte

Bauherr: Gemeinde Zuzwil, Roland Hardegger

Spengler: Franz Rossi AG, Spenglermeister, Georg Rossi, Oberbüren

Architekt: Konzept GfA Gruppe für Architektur, Detlef Schulz, Zürich

Bauleitung: Trunz + Wirz AG, Henau

Blick auf die mächtige Dachfläche auf der Rückseite des Hauses, wo sich beide Dächer in gleicher Flucht und Gefälle vereinen.

Georg Rossi.Spenglermeister, Oberbüren.

Das Dach ist nach heutigem Stan-dard gebaut und umfasst von innen nach aussen gipsgebundene Plat-ten, den Rost als Installationsraum, die Dampfsperre, die Sparrenlage mit 280 mm Wärmedämmung integ-riert, eine Schalung als Verlegehilfe und Puffer, das Unterdach für höhere Ansprüche, den Belüftungsraum mit Lattungen, 60 mm hoch, und Nagel-dichtungen, die Schalung mit 27 mm Nut und Kamm verlegt, eine Trenn- lage und schliesslich die Doppelfalz-bekleidung aus Prefa Prefalz 0,7 mm in der Farbe patina grau. Um eine feine Linierung zu erzielen, wurde als Achsmass die Breite von 420 mm gewählt.Die gut dimensionierte, unten an der Traufe eingelegte Rinne sichert die Entwässerung.

Das neue Doppelfalzdach mit Farb-ton patina grau wirkt modern und zeitgemäss und viel leichter als die alte Ziegeldeckung.Integriert wurden natürlich auch alle Durchdringungen und Dachacces-soires, so die bestehenden vier Dachlu-karnen und das kleine Eingangsdach.

Die Jury betrachtet die Verbindungs-art und die entstandene Dachform als speziell und recht gewagt. Die Mate-rial- und Farbkombinationen sind heiter und gefällig. Die klassische Spenglerarbeit ist sauber und fach-männisch richtig ausgeführt. Die Be-wohner und Bewohnerinnen können sich freuen, sie werden unter diesem Dach in Ruhe leben können. ■

Steil,- Flachbedachungen Fassadenbekleidungen Bauspenglerei Solaranlagen www.f-betschart.ch

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Neben dem Gemeindehausplatz, wo frei stehende Häuser mit Satteldächern das Stadtbild prägen, entstand ein grösserer Wohnbau mit einem prägnanten, aussergewöhnlichen Grundriss und attraktiver, geschuppter Kupferbekleidung.

Die Bauherrschaft hatte vor, auf dem Grundstück ein Haus mit zwei möglichst grosszü-

gigen Wohneinheiten zu erstellen.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryEin Architekturwettbewerb wurde ausgeschrieben. Das Konzept des Ar-chitekturbüros Waeber/Dickenmann aus Lachen SZ überzeugte. Die Idee versteht sich als ein Weiterbauen der Stadt, wobei der Neubau in Analogie zu den übrigen Bauten der Strasse steht. Der Baukörper und das Dach unterstreichen den Charakter eines «Anbaus». Die Betonfassaden neh-men die optische Erscheinung der verputzten Bauten der Umgebung auf, die Holzfassade nimmt Bezug zur Natur. So wird auch bei der Konstruk-

tion der Bedeutung des Gebäudes an der Nahtstelle zwischen Stadt und Land Rechnung getragen.Das Projekt hatte für die Bosshard AG eine besondere Bedeutung, denn an diesem Standort wurde 1947 die Fir-ma gegründet. So war bekannt, dass hier föhnbedingt extreme Windver-hältnisse herrschen können. Ein Stau-druck von 1,4 kN/m2 und Windböen bis 130 km/h sind keine Seltenheit (der Rekord in Altdorf liegt bei 158 km/h). Dieser Umstand setzte eine genaue Planung der gesamten Kon- struktion voraus. Der Berechnung für sämtliche Befestigungen kam höchs-te Priorität zu.Alle Spenglerarbeiten sind in Kupfer blank, Dicke 0,70 mm ausgeführt (KME Tecu® Classic). Insgesamt wur-den 3,5 Tonnen verlegt.

Neue Kupfer-Dachlandschaft an der Nahtstelle zwischen Stadt und Land

Attraktives Kupferdach aus quadratischen Rauten.

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Dalibor Martinovic.Spenglermeister, G. Bosshard AG, Altdorf

Perfekter, entlüfteter Dachgrat mit durchlaufendem Rautenbild.

Zu den Dach- und Spenglerarbeiten gehörten folgende wesentlichen Po-sitionen:

• Einlegerinnen mit Kopfdilatationen, konisch gebogen, Abwicklung bis 1000 mm

• Dachschalung (Spaltschalung) aus unbehandelten Massivholz-Brettriemen, Dicke 30 mm

• Metalldach mit handgemachten Grossrauten in der Länge von 1500 mm und variablen Breiten aufgrund der Einteilung und Rautenreihen

• alle Anschlussbleche bei Traufen, Kehlen, Ort, First, Be- und Entlüftungsprofilen, Einfassungen der Dachdurchdringungen, Lamellhüten, Kaminbekleidungen und Sicherheitseinrichtungen wie Schneehalter und Absturz- sicherungen

• Gesimsabdeckungen (Fenster- bänke) an der Fassade, konisch gebogen, mit Tiefen von 250 bis 600 mm sowie auch eine äussere Blitzschutzanlage, nach den geltenden Leitsätzen 4022:2008 Klasse 3, ausgeführt.

Das Metalldach mit Gross- rauten: Herausforderung und Lehrstück für den NachwuchsDas 280 m2 grosse und gut sichtbare Hauptdach besteht aus sechs asym-metrischen Flächen. Der Architekt wünschte, dass jede Dachfläche gleich viele Rautenreihen aufweist. Die Rauten sind parallel zur Traufe verlegt und treffen bei den Über- gängen auf der gleichen Höhe aufein-ander. Dies unabhängig von Dach- neigung und Sparrenlänge bzw. Fach-

Bautafel

Objekt: Zweifamilienhaus, Altdorf

Konstruktion Dach: Belüftetes Rautendach

Werkstoff Spenglerarbeiten: Kupfer blank, 0,7 mm, Marke KME Tecu® Classic

Baubeteiligte

Bauherr: Private Bauherrschaft

Spengler und UK: G. Bosshard AG, Altdorf

Architekt: Waeber/Dickenmann GmbH, Lachen

Lufteintritt an der Traufe, Rauten mit Schneestopper.

weite. Eine der grössten Herausforde-rungen stellte darum das Einteilen der Dachflächen dar. Die Deckbreite be-trägt zwischen 210 mm (3,17 St/m2) und 460 mm (1,45 St/m2).Die Auszubildenden der Firma waren gefordert. Sie merkten schnell, dass schulische Fächer wie Fachzeichnen, Geometrie oder Algebra auf keinen Fall blosse Theorie sind. Neben dem handwerklichen Geschick und der Vorstellungskraft braucht es viel Wis-sen. Das macht den guten Spengler aus. Nach der Fertigstellung wird dieses Dach nicht in Vergessenheit geraten. Mit der Bauherrschaft ist ein Unterhaltsvertrag abgeschlossen worden. Dieser beinhaltet pro Jahr eine Begehung. Dabei werden nebst der Dachkontrolle auch die Einlege-rinnen vom Laub befreit.

Für die Jury ist dies eine sehr gelun-gene und für die Firma wie für den Berufsstand repräsentative Arbeit. Planung, Einteilung, Proportionen, Wetteransprüche, Qualität und Aus-führung der Details ergeben eine wahrlich gute und saubere Spengler-arbeit. Das vom Spenglermeister Dalibor Martinovic zum Wettbewerb eingereichte Dossier mit präzisen Angaben und schöner Detailbebil-derung, sauber gelayoutet, bestätigt die Liebe zum Beruf. Bravo! ■

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«Wildrose» hiess der vom Schulleiter vorgegebene Wettbewerbsname für den Erweiterungsbau der Rudolf Steiner Sonderschule Lenzburg. Entstanden ist ein fünfeckiges Gebäude, bekleidet mit grünem Kupferblech, verspielt und mit absolut individueller Ausstrahlung.

Die an den Bau gestellten Wünsche: Schul-stuben, die nicht nur das fachliche Lernen der Einrichtung widerspiegeln, sondern

auch das soziale äussere Leben. Keine technischen, keimfreien Bürozimmer, keine sture Aneinanderrei-hung von Räumen, die Identifikation verunmögli-chen. Diese Vorgaben lassen erkennen, warum die-sem Bau und diesem Dach ein ganz eigenes Wesen innewohnt.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryBereits in der Planungsphase konsultierte das Team von Zimmermann Architekten Aarau AG die Firma Schoop + Co AG für die technische Umsetzung. Damit war der Grundstein gelegt, um die architek-tonischen Wünsche mit den fachtechnischen Anfor-derungen in Einklang zu bringen.Konisch zusammenlaufende Flächen auf horizonta-len aber schiefliegenden Traufen und Firsten fordern die Handwerker immer heraus. Versetzte Lignatur-Elemente konnten der vorgegebenen Geometrie gerecht werden.

Ein neues, grünes Kupferdach in Lenzburg – gewagt, farbenfroh, kinderfreundlich und individuell

Ein spezielles Dach für eine spezielle Schule. Die verspielte Bauform wurde mit Kupfer Patina farbenfroh bedeckt. Auch der Vorbau ist ansprechend.

Das Stamisol-Unterdach wurde dicht an die Rinne aus CrNiStahl angeschlossen. Bei dem freien Aus-lauf auf das Flachdach wurde die Abdichtung 1,2 m unter der Unterdachfolie hochgezogen. Darauf folg-te eine Holzschalung Fichte/Tanne 27 mm und eine verschweisste, bituminöse Abdichtung EGV3ts. Diese übernahm die Funktionen der Bauzeitabdich-tung, der Trennlage sowie partiellen Schallschutz. Vor der Verlegung der Deckung wurde zusätzlich eine Strukturmatte «Design Drain» verlegt.Die Rinne in CrNiStahl 0,5 mm bekam durch eine konische Keilkantung trotz horizontaler Traufe ein

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wicklung. Für diese nachträglich vom Bauherr ge-meldete Unannehmlichkeit wurde ein auf Mass produziertes Sonnenschutzsegel aus Kupfer Patina erstellt, das dem konischen Verlauf des Daches ent-sprechend gekantet und gelocht wurde; dies führte zu einer Lichtreduktion von 60 %, ohne auf das Ta-geslicht verzichten zu müssen. Das kleine Sonnen-schutzsegel bekam 66 500 Löcher à 4 mm gestanzt.Die Jury, offen für Geometrie aber auch für Qualitä-ten wie Klarheit, Ordnung und Disziplin, musste sich in die Denkweise der Rudolf Steiner Schule «eindenken» und «einfühlen». Fantasie und Grenz-überschreitungen bringen ungewöhnliche, unkon-ventionelle Lösungen, was bei dieser Gebäudehülle bis zur Materialwahl und den Farbenkombinatio-nen zu erkennen ist. Die Ideen sind aber spengler-technisch zielkonform und sehr sauber umgesetzt. Das grosse Reservoir an guten Ideen und Fabrikati-onsfähigkeiten des Betriebes tritt vor allem bei den vielen speziellen Accessoires diskret, aber für den Fachmann deutlich in Erscheinung. Wir wünschen dieser Schule und ihren Kindern viel Erfolg unter dem neuen Dach. ■

kleines Gefälle. Den Normen ent- sprechend wurden natürlich die im Hause produzierten Rinnendilatatio-nen «Soba» eingebaut. Rückseitig wurde das direkt abgekantete Einlauf-blech bis über die Überlaufhöhe dicht unter das Unterdach geführt, das voll-flächig angeklebt wurde. Frontseitig wurden dennoch zwei Notüberläufe eingebaut, damit ein kontrolliertes Überlaufen gewährleistet ist.

Grünes Kupferdach und Vorbau-BekleidungBlech eignet sich perfekt für die ge-wählte Volumetrie und die flach ge-neigten Dachflächen. Als Werkstoff wurde, im Einklang mit den philoso-phischen Eingangsgedanken, das grüne KME-Kupfer Patina 0,7 mm gewählt. Dieses Material ist nur in begrenzten Tafelgrössen erhältlich. Durch die lange Lieferzeit, und weil jedes Segment der Deckung ein ande-res Mass aufwies, entschied man sich, das benötigte Blech in Tafelgrösse von 1000 × 3000 mm zu bestellen. Nach der Montage der Haftbänder konnten alle Bahnen einzeln gemes-sen werden. Dies gewährleistete eine Platteneinteilung mit dem geringst-möglichen Verschnitt.Durch die konisch zusammenlaufen-den Dachscharen von firstseitig ca. 900 mm bis traufseitig ca. 200 mm muss bei einem Platzregen mit einem hohen Wasseranfall in Richtung Trau-fe gerechnet werden. Demzufolge wurde eine Falzhöhe von 50 mm ge-wählt und in der unteren Hälfte der Dachfläche eine Verdichtung der Win-kelfalze mit Falzgel vorgenommen. Die Verbindungen als Winkelfalz si-chern eine zwangsfreie Dehnung der Blechbahnen. Die Befestigung erfolg-te mit selbstgefertigten Haftbändern,

Bautafel

Objekt: Erweiterungsbau Schulhaus Rudolf Steiner

Konstruktion Dach: Belüftetes Doppelfalzdach

Werkstoff Spenglerarbeiten: Kupfer Patina 0,7 mm

Baubeteiligte

Bauherr: Rudolf Steiner Sonderschule, M. Sutter, Lenzburg

Spengler: Schoop + Co. AG, Spenglermeister Stefan Aerni, Baden-Dättwil Vorarbeiter Dach: Thomas Kobel Vorarbeiter Fassade: Othmar Trottmann

Architekt: Zimmermann Architekten, Aarau, Prof. Christian Zimmermann, Frau Ruth Schmutz

Bauleitung: Eichenberger Architekten GmbH, Marcel Eichenberger

unten ein Haftband in CrNiSt 1,0 mm, im Oberteil in Dicke 0,40 mm.An der Fassade des Erkers wurden einfach eingehängte Längsbahnen der genauen Einteilung montiert und mit Rundecken ausgeführt. Die Be- und Entlüftung sichert ein unten ver-legtes, weiss lackiertes Lochblech, die Luft kann oben unter der Blende aus-treten. Zur Entscheidfindung wurden alle Details 1:1 bemustert.

Schoop – SOBA, Spezialist für alle Dach-AccessoiresAlle Durchdringungen wie Lüftungen, Absturzsicherungshaken, Fenster usw. wurden in der Planungsphase mitten in die Dachscharen platziert und den übrigen Bauunternehmungen fix vor-gegeben. Die Lüftungshüte wurden vor der Montage in der Dachfarbe la-ckiert.Soweit möglich wurden alle stören-den Dacheinbauten in die Eindeckung integriert. Ein gutes Beispiel dafür ist die Rauchabzugszentrale, die zusam-men mit der Firstentlüftung geplant und realisiert wurde. Im Brandfall öffnet sich der Deckel inkl. Kupferab-deckung senkrecht nach oben.Für Kontroll- und Unterhaltsarbeiten wurden Sicherheitsdachhaken Typ ABS DH04 der Firma Soba Inter AG dem Farbton entsprechend lackiert und fachgerecht montiert. Die Siche-rung wurde als Rückhaltesystem ge-plant und bietet eine Sicherungsmög-lichkeit für den grössten Teil der Dachfläche. Die Sicherheitshaken sind für eine 360°-Belastung zugelassen und bieten zudem die Möglichkeit für ein Einhängen von Dachleitern.

Der direkte Einfall der Sonnenstrah-lung durch das Dachfenster blendet und führt zu einer starken Wärmeent-

Individuell erstelltes, perfekt in das Dach

integriertes Lichtband.

Stefan Aerni. Spenlermeister, Schooop + Co AG, Dättwil bei Baden

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Die traditionellen Mansardendachformen bekommen dank der Spenglerarbeiten mit modern wirkendem dunklem Blech einen zeitgemässen Ausdruck und gliedern sich perfekt in die Dachlandschaft eines ruhigen und schutzwürdigen Quartiers von Chur ein.

Der Neubau nahe dem Stadtzentrum in Chur, mitten in einem Park mit altem Baumbestand und engen Strassen, wurde

vom Architekturbüro Giubbini im Einklang zu den angrenzenden älteren Liegenschaften, den örtli-chen Bautraditionen und den Vorstellungen der städtischen Denkmalpflege gebaut. Die Integration ist gut gelungen.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryWir finden am neuen Haus die typischen Merkmale, die im alten Chur noch vorhanden sind. So die Dachform, die hochgezogenen Fenster oder die Unterteilung der Fassade mit Mauerbändern.Das Dachvolumen ist natürlich nicht wie früher ein kalter Estrich, sondern es ist als Wohnraum ausge-baut mit dem Cachet der schrägen Wandflächen, die dem Wohnraum eine Gemütlichkeit verleihen.Die Spenglerarbeiten in einer städtischen, eher einfach gehaltenen Dachlandschaft sind für den Handwerker tägliches Brot und Herausforderung zugleich. Ein besonderer Wert wurde bei dieser Dachform auf die fachlichen Details und die Belüf-tung gelegt. Nebst der zeitgemässen Verlegung von Dampfsperre, Wärmedämmung und fugenlo-sem Unterdach wurde ganz besonders auf den

Hermann und Riccardo Dorn.Spenglerei Dorn AG, Gebäudehüllen, Chur

Warme Wohnungen anstatt kalter Estrich – neue Mansarden-dächer in altem Quartier

Durchlüftungsraum zwischen Unterdach und Ein-deckung geachtet.Die Dachdeckung samt Lüftungseintritt konnte zu-sammen mit der Kastenrinne auf dem Dachgesimse als Einheit ausgeführt werden.Eine zweiteilige Konterlattung garantiert, dass die Lüftung sowohl längs als auch quer stattfindet. Der Lufteintritt liegt oberhalb der Einlegerinne. Der be-lüftete Dachbruch wie auch die entsprechend kon-zipierten Grat- und Firstausbildungen ermöglichen zusätzliche Zu- und Abluft.

EntwässerungRinne und Ablaufrohre sind nach den Grundlagen von suissetec berechnet und wurden mit Blick auf den möglichen Laubanfall entsprechend grösser dimensioniert.Das Regenwasser der oberen Dachdeckung läuft über die Dachbruchkante und fliesst dann über die schrägen Flächen in die Einlegerinne ab. Unten, auf einem Kranz rings um das Gebäude, fängt die Rinne das Wasser auf und führt es über die in den Gebäudeecken eingebauten Rinnenkasten in die runden Ablaufrohre ab. Damit diese unauffällig mit der Fassade verschmelzen, wurden sie weiss gestrichen.Alle Blechbahnen wurden, wie es zu einer seriösen Bauplanung gehört, gemessen und in der Werkstatt bei guten Bedingungen vorgefertigt. Die Traufan-schlüsse und Firstanschlüsse sind stehend und so ausgebildet wie es die Fachrichtlinien und der Stand der Technik erfordern.

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Als Dachwerkstoff wurde Rheinzink prePatina schiefergrau mit Dicke 0,7 mm eingesetzt. Die werksmässig erstellte Vorbewitterung verleiht dem Titanzink eine schöne, einheitliche, leicht mit Fasern gezeichnete Oberflä-che mit einem warmen schiefergrauen Ton. Da es sich bei der Vorbewitterung nicht um eine Beschichtung handelt, werden die elementaren Eigenschaf-ten des Zinks in keiner Weise beein-flusst. Im Laufe der Zeit setzt die Patina ein; die Oberfläche altert natürlich.Zuletzt betonen die Meister von Dorn AG die gute Zusammenarbeit zwi-schen dem Architekten als Designer, dem Zimmermann, der Bauleitung und dem Architekturbüro: «Wenn

Bautafel

Objekt: MFH Aquasanapark, Chur

Konstruktion Dach: Belüftetes Doppelfalzdach

Werkstoff Spenglerarbeiten: Rheinzink prePatina schiefergrau

Baubeteiligte

Bauherr: Stweg Aquasanapark, Chur

Spengler: Spenglerei Dorn AG, Gebäudehüllen, Chur

Architekt: Giubbini Architekten ETH/SIA AG, Chur

Bauleitung: Walter Dietsche Baumanagement AG, Chur

Planung, Koordination und Zusam-menarbeit stimmen, dann ist das Ar-beiten angenehm.»Für die Jury ist dies unter Berücksichti-gung von Umgebung und Tradition, verbunden mit moderner Dachtech-nik, die gelungene Integrierung eines Neubaus in ein altes Quartier. Die Kombination von dunklem Dach und weissen Wänden ist vielleicht gewagt, wirkt aber heiter und kontrastreich. Die Konstruktion erfüllt sämtliche Vor-aussetzungen, und die Spenglerarbei-ten, auch bei den vielen Details und Lukarnen, sind präzise und sauber ausgeführt. Daraus entstanden ist die-se schöne, gefällige Dachlandschaft mitten in Chur. ■

Modernes Mansardendach – die schiefergraue Titanzink-Bekleidung harmoniert gut mit der weissen Fassade.

Schöne Dachlandschaft mit fachtechnisch sauberen Details.

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Zielvorgabe der Renovation war, dass der Innenhof «gleich beim Hereinkommen einen guten Eindruck macht». Dies ist mehr als gelungen, der Innenhof strahlt Harmonie, Natur und Ruhe aus.

Mit dem erreichten Resultat dürfen die Bauherrschaf-ten, das Kantonale Hoch-

bauamt Thurgau und die Spital Thur-gau AG, sehr zufrieden sein. Denn die durch Staufer & Hasler Architekten AG, Frauenfeld realisierte Neugestaltung atmet einen frischen, modernen Geist,

Konische Blechpaneelen aus eloxiertem Aluminium bieten gestalterische Möglichkeiten.

Paradiesischer Innenhof mit harmonischer Fassade und passender Vegetation im Spital Münsterlingen

der auch bei Patienten und Personal gut ankommt. Die von WAGA Speng-lertechnik AG realisierte Fassade in eloxiertem Aluminium passt perfekt zu dieser Wahrnehmung.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryIm Juni 2011 wurde im Kantonsspital Münsterlingen die Neugestaltung der Lobby, des Restaurants und des In-nenhofs in Angriff genommen. Im Zuge der Innenhofsanierung wurden die Sichtsteinmauern, welche das ge-samte Bild des Gebäudes prägten, neu aufgedämmt und mit einer edlen Paneelen-Fassade aus eloxiertem Aluminium bekleidet. Als besondere Herausforderung stellten sich die re-lativ grossen und zu alledem auch noch konischen Paneelen dar. Mit ei-ner Höhe von knapp 4,9 m war das Handling nicht zu unterschätzen. Doch dank der sorgfältigen Planung und guten Zusammenarbeit von Ar-chitekt und ausführendem Spengler-betrieb, wurde für alle heiklen Details eine technisch saubere Lösung ge-funden.Dank guter, maschineller Infrastruk-tur und eigener CAD-Planung konn-ten sämtliche Bleche rationell und flexibel hergestellt werden. Es wur-

den rund 850 einzelne Paneelen pro-duziert mit 30 verschiedenen Zu-schnitten und Typen. Um die bauseitig bedingten Ungenauigkeiten auszu-gleichen, wurden im Betrieb die präzisen CAD-Abwicklungen mithilfe von CNC-gesteuerten Maschinen programmiert. Alle nötigen Aus-schnitte wurden mit dem Stanzauto-maten haargenau ausgenibbelt und anschliessend formgerecht gekantet. Eine genaue Kennzeichnung der Einzelteile war unerlässlich, damit nach dem Eloxieren die Montage der 750 m² Fassadenfläche speditiv erfolgen konnte.Mit einer Wärmedämmung aus Glas-wolle von bis zu 200 mm wurde der Innenhof auf den heutigen Stand der Wärmedämmtechnik gebracht. Um Wärmebrücken zu vermeiden, wurde die gesamte Unterkonstruktion aus vertikalen und horizontalen Metall-profilen mit dem System Rogger (RSD Schrauben MetaLine) auf dem Klin-kerstein-Untergrund befestigt. Zur Befestigung der Unterkonstruktion wurden rund 1800 Schrauben in drei verschiedenen Baulängen verbaut.

Sämtliche Fassadenbleche wurden in einem speziellen, thermischen Elo-xierverfahren mit der Farbe Perma-

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Die Blechpaneelen und die sauber eingebauten Fenster

vermitteln ein ruhiges Bild und wirken sehr harmonisch.

Bautafel

Objekt: Kantonsspital, Münsterlingen

Konstruktion: Hinterlüftete Fassade mit Steckfalz-Paneelen, verdeckt befestigt

Werkstoff Fassade: Paneelen in Aluminium 1,5 mm dick, eloxiert Permalux P3

Baubeteiligte

Bauherr: Kanton Hochbauamt Thurgau, 8510 Frauenfeld und Spital Thurgau AG

Spengler: WAGA Spenglertechnik AG,

Spenglermeister: Thomas Rütsche, Sirnach

Architekt: Staufer & Hasler Architekten AG, Frauenfeld

lux 3 behandelt. Das Spiel der Farben mit dem einfallenden Sonnenlicht ist bei dieser Beschichtung besonders schön. Der Effekt wird durch die ver-setzten Ebenen der Stockwerke ver-stärkt und harmoniert wunderbar mit den vielen, unterschiedlich grossen Fensterflächen.

Für die Jury ist diese Bekleidung von der Idee bis zur Ausführung perfekt gelungen. Fassade, Fenster, Innen-hof und Pflanzeninseln strahlen eine wohltuende Ruhe aus. Raster und Fenstermasse sind schlicht und mo-dern, die feinen Schrägen brechen die Lineatur. Da nach dem Eloxieren nichts mehr geändert werden konn-te, musste vor der Montage perfekt geplant und fabriziert werden. Diese Präzision sieht man dem Gebäude

an. Wir sehen hier das Ergebnis einer planerischen und handwerklichen Meisterleistung bester Güte. Hätten wir einen Prix Façade, dieser Bau wäre mitten in unserem Fokus ge-standen. ■

Thomas Rütsche.Spenglermeister, Waga Spenglertechnik, Sirnach

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Qualität entsteht, sobald sich Theorie und Praxis, Gestaltung und Ausführung, interdisziplinäre Kompetenzen, Kulturen und Haltungen vereinen. Das ist beim Bau eines Einfamilienhauses in Büsserach geschehen.

D ieser Bau ist ein typischer Vertreter zeit-genössischer schweizerischer Architek-tur: eine Kiste. Unspektakulär von aus-

sen, intelligent, vielseitig, stets kontrolliert in der Machart, mit vielen Accessoires rund ums Haus und im Innern. Die schöne Fassade in VM Pigmen-to betont in ihrer Einfachheit die scharfe Abgren-zung des Kubus. Sie betont das Liegende des Volu-mens. Ein wichtiger Ausdruck. Aber: Es ist viel mehr als eine Kiste!

ObjektbeschriebDanny-John Wanner, Architekturbüro Wanner Part-ner GmbH in Muttenz, schreibt dazu:

Kubisch, leicht und lichtdurchflutet: durchdacht bis ins letzte Detail

Schmale Bänder sowie perfekte An- und Abschlüsse bei Ecken, Baukanten und Fenstern verleihen dem Baukörper eine elegante Ausstrahlung.

«Der im ersten Augenblick scheinbar schwer und massig anmutende Baukörper wirkt bei genaue-rem Beobachten durch seine lichtdurchfluteten Räume, das offene Atrium und die scheinbar schwe-benden Träger wieder leicht und fast fragil.Erd- und Obergeschoss sollten bewusst aus zwei separaten, getrennten Elementen bestehen. Beim aufgesetzten Körper, der vom Erdgeschoss abzuflie-gen scheint, konnte wegen der freien Stützen nur auf Leichtbau gesetzt werden. Holz kam nicht in Frage, weil dieses insbesondere bei den Stützen dem Alterungsprozess unterliegen würde. Man ent-schied sich für eine belüftete Metallfassade. Diese Fassadenbekleidung sollte den Kubus, ähnlich wie

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Bautafel

Objekt: Neubau Hofhaus, Büsserach

Konstruktion Fassade: Belüftete Fassade mit Horizontalpaneelen

Werkstoff Spenglerarbeiten: VM Zinkblech «Pigmento» braun, 0,80 mm

Baubeteiligte

Bauherr: Fam. Liliane und Heiner Scherrer, Büsserach

Spengler: InduBau AG, Spenglermeister Thomas Knubel, Gunzgen

Architekt: Wanner Partner Architekten GmbH, Muttenz

Thomas Knubel.Spenglermeister, InduBau AG, Gunzgen

Perfekte Details, Fensteranschluss und Wasserbecken beim Hauseingang.

im Einklang mit den Wertvorstellungen des Bau-herrn. Zink ist für Menschen, Tiere und Pflanzen ein essenzielles Spurenelement, ohne welches ein Le-ben nicht möglich wäre. Zudem altert die Fassade unterhaltsfrei und trägt damit zu Ökologie und Nachhaltigkeit bei.

Diverse Zusatzelemente wie die Einfassung des Rosenteichs, die Abdeckungen der Bücherregale, Blechintarsien in den Betonwänden im Garten und sämtliche Kronenabdeckungen auf dem Grundstück im Material der Fassade runden das Gesamtkonzept und die konsequente Materialanwendung ab.

Kommentar JuryDas gestalterische Konzept ist laut Jury ein Spiel mit den Grundelementen der Architektur, mit Raum, Licht und Material. Die Gestaltung der Fassade be-tont in ihrer Einfachheit die scharfe Abgrenzung des Kubus. Sie betont das Liegende als wichtigen Aus-druck des Volumens. All das bestätigt die Weisheit, dass Qualität entsteht, sobald sich Theorie und Praxis, Gestaltung und Ausführung, interdisziplinä-re Kompetenzen, Kulturen und Haltungen vereinen. Dies ist bei diesem Objekt offensichtlich hervorra-gend gelungen.Die Leistungen des Spenglermeisters, die saubere Einteilung der Fassade, die fliessenden Schnittstel-len und Übergänge, die perfekten Details, die Ac-cessoires wie die Lamellen und die passend inte- grierten Dekorzutaten sind im Einklang mit der Architektur. Schliesslich rundet die vom Bauherrn gewünschte Kombination mit Elementen aus Cor-ten den Bau ab wie der Punkt auf einem i. Ein sehr schönes, gelungenes Objekt und eine tolle Gebäu-dehülle. ■

eine grosse Schachtel, mit durchlau-fenden Längslinien flach erscheinen lassen.Die Bauherrschaft legte grossen Wert darauf, das Grundkonzept durch ‹Feng Shui› wirken zu lassen. Die Ele-mente Metall und Holz waren beim Obergeschoss schon vorhanden. Dem Element Wasser konnte durch die ge-gen oben freie Terrasse auch genü-gend Rechnung getragen werden. Damit Energie fliessen kann und nicht gefangen wird, sind viele aufgelöste Ecken mit einbezogen und konstruiert worden. Zwei prägende Einschnitte, nämlich Hof und Atrium, tragen das ihre dazu bei».

Ausführung mit Fassade in TitanzinkDie Fassadenbekleidung sowie die Abdeckungen und Unterschichten wurden komplett in vorbewittertem VM Zinkblech «Pigmento», Farbe braun, Materialstärke 0,80 mm, aus-geführt.Die Blechstreifen weisen eine Breite von 120 mm auf und wurden auf die Lattung des Belüftungsraums verlegt. Die Fassadenteilung von 120 mm zieht sich durch die komplette Gebäu-dehülle. Auch das schiebbare Be-schattungselement musste sich in das Fassadenbild einfügen. Die Natürlich-keit der gewählten Fassade ist auch

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62 Goldene Spenglerarbeit 2015

Die Faserzement-Fassaden waren in die Jahre gekommen. Architekt und Bauherren entschieden sich für eine neue Bekleidung in Kupfer-Titanzink. Um Kontrast und Identität zu verleihen, wurde das eine Haus mit Rheinzink vorbewittert blaugrau, das andere mit VM anthra bekleidet.

Irgendwann bekommen auch Bau-ten und Gebäudehüllen Altersspu-ren, so auch die Einfamilienhaus-

Zwillinge mit äusserst origineller Form in Oberwil. Die Bauherren ent-schieden sich, Dach und Fassaden ih-rer zwei Häuser neu mit Blech zu be-

Schön sanierte Bauten aus den 60er-Jahren, damals architektonisch aussergewöhnlich.

Zwillings-Einfamilienhäuser erhalten neue Fassaden- bekleidungen in Titanzink hell und dunkel

Peter Albisser.Spenglermeister, Nesselnbach

kleiden. Die Wahl fiel auf Titanzink mit zwei verschiedenen Oberflächen.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryZiel der Sanierung war es, einerseits den Charakter der damaligen Archi-

tektur zu bewahren und anderseits eine neue Wertigkeit in der Material-wahl und -alterung zu finden. In Zu-sammenarbeit mit Architekt Franz Studer aus Fischbach-Göslikon, und Spenglermeister Peter Albisser, ent-schieden sich die Bauherren für Dünn-

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Bautafel

Objekt: 2 Einfamilienhäuser, Fassadensanierung, Oberwil-Lieli

Konstruktion Dach: Dach/Fassade mit Kassetten unsichtbar montiert

Werkstoff Spenglerarbeiten: Titanzink Rheinzink vorbewittert, pro blaugrau, 0,70 mm Titanzink VM-Zinc vorbewittert, Anthra-Zinc, 0,70 mm

Baubeteiligte

Bauherr: Hans und Elisabeth Widmer-Spreng, Oberwil-Lieli Hans-Peter Huber und Esther Steinmann, Oberwil-Lieli

Spengler: Peter Albisser, Spenglermeister, Nesselnbach

Architekt: Franz Studer, Architekturbüro, Fischbach-Göslikon

Die Bekleidung aus patiniertem Titanzink verleiht dem Bau ein edles Antlitz, die Wahl von hellem und dunklem Titanzink macht die zwei Bauten zu Zwillingen

blechbekleidungen in Titanzink. Diese wirken filigran und lassen sich den verschieden schrägen Flächen und Anschlüssen gut anpassen. Die Her-stellung durch den Spenglermeister ermöglichte, dass die Bahnen indivi-duell eingeteilt, fabriziert und mon-tiert werden konnten. Somit entstan-den Bekleidungen «à la carte», was Fachleute sofort erkennen.

Die alte Fassade wurde mit Kunst-stofffolie und Quarzsand behandelt und mutierte so zur Unterkonstrukti-on mit Unterdach, bereit zur Aufnah-me der neuen Bekleidung. Diese er-folgte durch Kassettenbleche, in den Stössen unsichtbar befestigt, mit fili-granen An- und Abschlüssen bei allen angrenzenden Bauteilen und Durch-dringungen. Um Kontrast und Identi-tät zu erzeugen, entstand die eine Gebäudehülle in hellem Titanzink von Rheinzink, die andere in der dunklen Variante VM anthra. Die zwei Oberflä-chen harmonieren gut. Titanzink al-tert natürlich und unterhaltsfrei, auch darüber freut sich die Bauherrschaft.Die zwei Häuser sind in den 60er-Jah-

ren gebaut worden, damals «modern und exklusiv». Die Bauten wirken auch heute im neuen Kleid attraktiv, fast als wären sie neu entstanden.

Die gewählte Lösung samt Kombi- nation der Oberflächen gefällt der Jury. Die Arbeit ist fachkundig und schön ausgeführt, die anspruchsvol-len, schrägen Details sind sauber ge-löst. Die Häuser liefern den Beweis, wie mit Dünnblech spezielle Architek-tur elegant umgesetzt und betont werden kann. ■

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64 Goldene Spenglerarbeit 2015

Vom See her ist es kaum zu erkennen. Das zeltförmige Dach mit umlaufender tiefer Traufkante und kupferner Dachdeckung hebt sich als Gebäude weder formal noch farblich von den übrigen Kleinbauten entlang des Ufers ab. Es schmiegt sich ins Terrain und verwächst mit der Landschaft.

Die Uferlandschaft ist geprägt durch eine weitläufige Auf-schüttung entlang des Sees.

Stützmauern sichern und terrassieren den steilen Hang. Das Haus am See ist in die vorgegebene Topografie inte- griert. Es steht auf drei leichten Wel-len im Terrain, die den offenen Raum sanft in verschiedene Nutzungsberei-che gliedern. Auf der mittleren Terras-se wird gewohnt, auf der unteren ge-schlafen und auf der oberen gekocht

und gegessen. Versteckt unter der Küche im Erdreich wird gebadet.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryÜber dieser künstlichen Topografie legt sich ein grosses Zeltdach behut-sam über den verborgenen Innen-raum. Das weite Dach taucht den In-nenraum in einen Schatten, der die innere Gebäudestruktur kaum wahr-nehmen und diese über der Land-

Verwachsen mit der Umgebung: ein stolzes Kupfer-Zeltdach am Sarnersee

Fein und unscheinbar in den Hang integriert: schönes Zeltdach mit Spitzrauten aus Kupfer.

schaft schweben lässt. Die Kupferde-ckung mit ihrem feinen Dachrand und den über den Grat gezogenen Spitz-rauten lässt das Dach wie ein leichtes Kleid erscheinen.Zwischen Boden und Dachkante ver-läuft die allseitige Verglasung, die einem aus dem ganzen Raum einen prächtigen Blick zum See und zur Bergkette schenkt.Im Innern spannt sich das Zeltdach über einen einzigen, grossen Raum –

zugleich hoch und weit, offen und gefasst, schwer und leicht.

Dachkonstruktion und Deckung mit KupferrautenDas Zeltdach hat eine umlaufende Traufkante, die vier Dachflächen lau-fen am First in einem Punkt zusam-men. Die Deckung aus Kupferrauten soll die Dachform verstärken.Die Rauten von 600 × 600 mm wur-den nicht auf das Eck, sondern wie

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Schuppen 50 mm in die Fläche hinein gezogen. Die sichtbaren Kanten sind so zu Gunsten einer flächi-gen Erscheinung gebrochen.

Eine besondere Schwierigkeit stellte die Ausbildung der Dachgrate dar, weil sich diese nicht in Form einer Kante abzeichnen sollten. Die Gratrauten, jede eine Einzelanfertigung, sind deshalb über den Grat gezo-gen. Herausforderung dabei ist, die einzelnen, unter-schiedlich grossen und geneigten Dachflächen ohne optische Irritation ineinanderfliessen zu lassen.In der Logik der Rautendeckung ist auch der entlüf-tete Firstabschluss ausgebildet.

Dachaufbau

• Betonkonstruktion

• Dampfsperre EP4

• Wärmedämmung Flumroc Para 140, zweilagig, zweite Lage konisch

• Holz 80/100, mit Distanzschraube befestigt

• Wärmedämmung Flumroc Para 100, zweilagig

• Dichte Unterdachbahn Sarnafil TU 222

• Konterlatte 50/50, mit Distanzschraube befestigt

Bautafel

Objekt: Haus/Pavillon am Sarnersee

Konstruktion Dach: Belüftetes Dach mit Spitzrauten

Werkstoff Spenglerarbeiten: Kupfer blank, 0,6 mm

Baubeteiligte

Bauherr: Bea International LTD, 6063 Wilen

Spengler: Thade Wagner AG, Kerns, Spenglermeister Stefan von Rotz

Architekt: Atelier Scheidegger Keller, Zürich

Stefan von Rotz.Dipl. Spenglermeister, Thade Wagner AG, Kerns

Die aussergewöhnliche Rinne gibt dem Dach Charakter.

• Holzschalung 27 mm, Nut und Kamm

• Materialtrennlage/Bauzeitabdichtung Pavatex ADB

• Dachdeckung, Rauten in blankem Kupfer, 0,6 mm

Filigrane Traufe und diskret verlegte RinneDie zurückversetzte Rinne, das sich konisch auf wenige Zentimeter verjüngende Betonvordach und die auskragende Dachhaut verleihen der mächtigen Konstruktion eine unerwartete Leich-tigkeit.

Zwei Ausspeier sind aus einem Stück gebogen und in die Rautendeckung integriert. Sie wirken sehr fein und stören den Betrachter in keiner Weise.Für die Jury sind Architektur und handwerkliche Ausführung feinfühlig. Die Kupferdeckung ist sau-ber geplant und die Ausführung ohne Makel. Der Effekt der Schuppenhaut und die absolute Schlank-heit der Traufe sind sehenswert. Der Wunsch, das Haus diskret im Hang einzupflanzen, naturgerecht und doch mit Wohnqualität, ist auf gelungene Wei-se erfüllt worden. Für die Jury steht hier, am Ufer des Sarnersees, ein neues Bijou. ■

Umicore Strub AG Tel. +41 32 387 97 97 CH-3250 Lyss www.strubline.ch

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66 Goldene Spenglerarbeit 2015

Spagat zwischen Leistungssport und Erholungszeit: die neue, schiefergraue RHEINZINK-Fassade bei der Pergola von Unternehmerin, Familienfrau und Athletin Priska Trümpi-Landolt in Schänis.

Priska Trümpi-Landolt ist die Schwester von Spenglermeis-ter René Landolt und Mitinha-

berin der casa-technica.ch/Landolt Gebäudetechnik AG in Näfels. Sie wohnt in Schänis. Zusätzlich zur Auf-gabe als Unternehmerin, Mutter und Hausfrau treibt sie Sport – früher Tri-athlon und heute Schwimmen. Das führt auch zu Erholungsbedarf.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryHier ist ein tolles Gartenhaus, kombi-niert mit Garage im UG und höchst attraktiver Fassade in Rheinzink Pro-tect schiefergrau 1,0 mm, entstan-den. Präsentiert wird eine neue kleine Wohlfühloase aus Spenglerhand, re-alisiert mit viel Liebe und Herzblut für das optische Detail.

Planung «casa-technica», Hand in Hand innerhalb und ausserhalb des HausesWas beim Spenglermeister in Form von Skizzen und Notizen kreativ er-folgt, muss dann auch umgesetzt

werden. Für die Baupläne und die Baueingabe stand die Architektenge-meinschaft Steiner + Stucki aus Schä-nis im Einsatz. Die Planung der eige-nen hinterlüfteten Fassade und die saubere Schnittstelle zum Flachdach wurden in der eigenen Firma casa-technica.ch realisiert. Konstruktion und alle Details wurden durch René Landolt entworfen, mit der Hausher-rin und mit dem erfahrenen Spengler-polier Alois Marty besprochen und schliesslich mit CAD professionell zu Papier gebracht.

Dann galt es, das auf der Planung toll aussehende Projekt in die Praxis umzusetzen. Als «optisches Ent-scheidungsmodell» wurde ein Fens-teranschluss mit kurzen Paneelteilen realisiert. Damit wurde der Weg zur echten zu verlegenden Paneele ge-ebnet.

Edle Fassade, funktionelles DachDer Fassadenaufbau umfasst folgen-de Schichten und Komponenten:

• Tragkonstruktion bestehend aus Mauerwerk mit Backsteinen von 12 cm, bei den statisch anspruchsvollen Bauextremitäten aus gegossenem Beton;

• Senkrecht verlegte Konstruktions-latten, 40 × 70 mm dick gehobelt, mit Distanzschrauben TopRoc verlegt, vertikal und horizontal perfekt mit Schnüren und Lasern auf die Flucht gerichtet;

• Horizontalpaneele «glide-line» von casa-technica.ch in Rheinzink Protect schiefergrau, Dicke 1,0 mm, mit unterschiedlichen Breiten und versetzten Stössen, Schatten-fuge 25 mm tief, 12–15 mm breit, alle Paneele in der Mitte mit Fixpunkt, sonst beidseitig frei gleitend.

Alle Paneele ab Zuschnitte ab Fabrik, d. h. Tafelqualität mit Schutzfolie, selber auf 3 m CNC-Abkantmaschine in Näfels abgekantet.Bei allen An- und Abschlüssen indivi-duell abgekantete An- und Abschluss-bleche.

Der Flachdachaufbau umfasst die Be-tondecke, im Gefälle gegossen, Innen-dämmung XP 120 mm, die Flachdach- Abdichtung zweilagig bituminös, EP 4 und EP 5, dann eine Aussenüberdäm-mung mit Platten 60 mm XPS, schliess-lich die Schutzschicht mit Jurakies gelb und die feine Flachdachumrandung mit verdeckten Schiebern, ebenfalls

René Landolt.Spenglermeister

Alois Marti.Baustellenleiter

Basis für Aktivsport und zugleich Wohlfühloase: Das edle Gartenhaus erfüllt alle Ansprüche

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Goldene Spenglerarbeit 2015 67

mit Rheinzink Protect schiefergrau, perfekt passend zum gelben Kies.

Für die Jury ein «kleines und feines» Objekt. Der Baukörper wird allen An-sprüchen seiner Umgebung (Garten, Schwimmbad, Vorplatz, Garage) ge-recht, ist gut integriert und wirkt ver-bindend. Er erscheint im Garten fein, diskret, offen und doch präsent. Die

Bautafel

Objekt: Gartenhaus/Pergola Fam. Priska Trümpi-Landolt

Gebäude/Teil: Hinterlüftete Fassade und Flachdach mit Umrandung

Verlegesystem: Fassade mit Horizontalpaneele «glide line» von casa-tecnica, Eigenfabrikation, verschiedene Paneelbreiten, Dicke 1,0 mm

Werkstoff: Rheinzink Protect schiefergrau, 1,0 mm

Baubeteiligte

Spengler: casa-technica.ch/Landolt Gebäudetechnik AG, Näfels

Projektleiter: René Landolt, dipl. Spenglermeister Baustellenleiter: Alois Marty, Spenglerpolier

Architekt: Steiner + Stucki Architektengemeinschaft, Schänis

Bauherr: Jost und Priska Trümpi-Landolt, Schänis

Ausführung ist ohne Makel. Das von René Landolt im Langbericht zitierte Ziel «Ich wollte die Chance nutzen, mit einem Touch exklusiver Form und mit der Wahl der Gebäudehülle den Stolz unseres Spenglerberufs und damit ver-bunden die Kompetenz unseres Ge-bäudetechnik-Betriebs casa-tecnica.ch zum Ausdruck zu bringen…» hat er absolut erreicht. ■

Die Schutzschicht aus Jura-Kies und die feine Mauerumrandung schiefergrau ergeben ein schönes Bild.

Klein, fein und einfach schön: Mit Rheinzink-Paneelen bekleidetes neues Gartenhaus mit Pergola.

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68 Goldene Spenglerarbeit 2015

Lugano-Paradiso hat mit einem neu erstellten goldenen Gebäude, direkt am Fuss des San Salvatore gelegen, ein neues Wahrzeichen aus Spenglerhand erhalten.

Goldige Bekleidung der CS in Lugano-Paradiso. Das Gold ist hier real eine Kupfer-Aluminium-Legierung.

Frisch und edel präsentiert sich die neue goldene Fassade im sonnigen Tessin

Der imposante, kubische Ge-bäudekomplex im Ortszen- trum präsentiert sich stolz

und dominant. Der von Investoren fi-nanzierte und vom Architekturbüro Charles De Ry Architettura SA reali-sierte Neubau spricht seine eigene Sprache. Er verkörpert in spengler- und metallbautechnischer Hinsicht eine Menge an modernsten und inno-vativen Techniken sowie den Mut zur kubischen Architektur mit warmer Aussenhaut.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryHier treffen wir auf Handwerkskunst, verbunden mit Innovation und Sorg-falt. Um die geforderte ebenmässige Gebäudehülle zu realisieren, mussten wichtige Voraussetzungen erfüllt wer-den. Eine davon war, die Rauten von oben nach unten zu verlegen, mit ent-sprechender Anpassung aller Details. Sämtliche Gebäudekanten wie Aus- sen- und Innenecken wurden direkt mit Bekleidungsrauten ausgebildet.Die Fensterzargen wurden in eloxier-

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Goldene Spenglerarbeit 2015 69

Bautafel

Objekt: La Residenza, Lugano-Paradiso

Konstruktion: Belüftete Bekleidung mit speziellen Spitzrauten

Werkstoff: Nordical Royal 0,5 mm, Kupfer-Aluminium-Legierung

Baubeteiligte

Bauherr: Immobiliare San Salvatore SA, Paradiso

Spengler: Ramseyer & Dilger AG, Bern

Spenglermeister: Remo Wyss und Marcel Filli

Architekt: Charles De Ry Architettura SA, Lugano

Perfekte Linien- führung der Rauten und der Fenster- einbauten.

Für die Jury einmal mehr eine «Klas-searbeit». Es ist ja wohl kein Zufall, dass der Gewinner der Goldenen Spenglerarbeit 2011 auch diesmal wieder mit zwei tollen Bauten mit-wirkt. Architektonisch wurde einiges gewagt: grosser Bau, kleine Raute, moderner, kubischer Bau, traditionel-le Bekleidung, mal nicht in Grau, son-dern leuchtend Gelb. Die Fassade wirkt, trotz der Grösse, filigran und edel. Die Fenster wirken nicht wie Lö-cher, sondern der Einbau ist fein und die Anordnung lässt von Weitem ein einheitliches, symmetrisches Fassa-denbild erkennen. Ein schöner Bau, von Ramseyer und Dilger AG, perfekt geplant und ausgeführt. ■

Remo Wyss und Marcel Filli.Spenglermeister, Ramseyer und Dilger AG, Bern

tem Aluminium vorgefertigt. Nicht nur die verschiedenen Ausdehnun-gen zwischen den standard- und stockwerküberspannten Unterkon- struktionen wurden berücksichtigt, sondern auch die Ausdehnungen der nahtlos durchlaufenden Rautenbe-kleidung. Zusätzlich wurde durch geeignete Massnahmen verhindert, dass sogenannte «Knackgeräusche» entstehen.Trotz oder gerade wegen all dieser Herausforderungen wurde eine Lö-sung erarbeitet ohne ästhetische Ein-bussen auf das ebenmässige Erschei-nungsbild der Rautenbekleidung. Die exakte Planung, das technische Ver-ständnis sowie die innovative Ar-beitsvorbereitung waren die Voraus-setzungen für die handwerkliche Meisterleistung.Die Führung und das ganze Team von Ramseyer und Dilger sind stolz darauf, dass die Firma einmal mehr den Leitgedanken «Metall ohne Grenzen» mit der Realisation dieses einzigartigen Projektes umsetzen konnte.

Technisch interessante Eck-punkte zur Fassadenbekleidung

Rauten-Fassade

Spezielles Spitzrauten-System, von oben nach unten montiert. Als Material wurde Nordical Royal 0,5 mm, Kupfer-Aluminium-Legierung gewählt, bestellt im Tafelformat 730 × 2990 mm. Die Rauten mit sämtlichen Ausschnitten, Abkan-tungen und Schrägstellungen wur-den in der Werkstatt in Bern produ-ziert. Die Eckanschlüsse wurden vor Ort mit der Segmentabbiegemaschi-ne individuell erstellt. Bearbeitet wurden acht verschiedene Rautenty-pen, insgesamt ca. 72 000 Rauten bzw. ca. 3050 m2.

Unterkonstruktion

3-teilige UK aus Aluminium, Verlege-hilfe/Trapezblech mit Vliesbeschich-tung (Schall), L-Profil 40 × 40 mm/ 60 × 40 mm, Wandkonsole inkl. Ther-mostopp und Verankerung, Wärme-dämmung 200 mm (Glaswolle), Ver-legemenge ca. 3050 m2.

Fensterzargen

• Mit und ohne Storenkasten aus Aluminium eloxiert 2 mm

• Anfertigung mit Material in Tafelformaten

• alle Fensterzargen wurden mit sämtlichen Ausschnitten, Abkantungen und Schrägstellung vorfabriziert.

Endmontage vor Ort

Die Eck- und langen Fenster wurden mit Stossblechen ausgebildet, es gab sieben verschiedene Fenstertypen, insgesamt 416 Fenster mit einem Umfang von 3060 m.

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70 Goldene Spenglerarbeit 2015

Stararchitekt Daniel Libeskind verwirklichte das Projekt Westside in Bern. Die Fassade beim Erlebnisbad musste leider infolge chemischer Korrosion erneuert werden und wurde von Ramseyer und Dilger meisterhaft saniert.Der im Jahre 2009 fertigge-

stellte Bau von Daniel Libes-kind prägt das Bild von

Bern-Brünnen. Leider wurden bei der Planung der Fassade in den Berei-chen des Erlebnisbades die speziel-len Anforderungen an die Material-qualität zu wenig berücksichtigt. Bäderdämpfe lösten Korrosion aus, Fassadenteile wurden beschädigt. Befestigungen lösten sich. Die Si-cherheit der Gäste war nicht mehr gewährleistet. Damit wurde eine Sa-nierung unausweichlich.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryRamseyer und Dilger hat bei der In-standstellung an insgesamt drei Fas-sadenteilen grundlegende Arbeiten vorgenommen. Auf die bestehende Wärmedämmung wurde eine neue Unterkonstruktion aus Holz montiert. Für eine optimale Entlüftung wurde der Dachrand erhöht und mit einer Spezialkonstruktion versehen. Alle An- und Abschlüsse (Traufe, Grat, Fenster und Wände) wurden ersetzt. Vorgabe: Die identische Optik musste bestehen bleiben. Eine interessante Herausforderung stellten die ver-schiedenen Winkel des Gebäudes dar. Der Bau weist treu der Philosophie des Architekten keinen einzigen rech-ten Winkel und keine senkrechten oder horizontalen Linien auf.

Sanierung mit Material aus der MedizintechnikAls Material für die Erneuerung kam CrNiMoCu 25-20-5 Nr. 1.4539 zum Einsatz. Es erfüllt die Vorgaben gegen Lochfrass, ist chlor- und korrosionsbe-ständig.

Alles schräg und doch als Ganzes harmonisch: Prunkstück von Stararchitekt Daniel Libeskind in Bern-Brünnen.

Ein Rohdiamant in Blech, anspruchsvoll, glanzvoll und total schräg

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Goldene Spenglerarbeit 2015 71

Bautafel

Objekt: Erlebnisbad Westside, 3027 Bern

Konstruktion Dach: Belüftete Fassadenbekleidung mit Winkelfalze

Werkstoff Spenglerarbeiten: Spezielle Legierung CrNiMoCu 25-20-5

Baubeteiligte

Bauherr: Genossenschaft Migros Aare, Schönbühl

Spengler: Ramseyer und Dilger AG, Bern, Remo Wyss, Geschäftsleiter und Marcel Filli, Projektleiter, beide dipl. Spenglermeister

Architekt: Daniel Libeskind AG, Zürich

Lieferant Sonderblech CrNiMoCu: Spengler Direct AG, Engwilen

Die Verarbeitung dieses ausserge-wöhnlichen Materials, das normaler-weise nur in der Medizintechnik ver-wendet wird, war eine zusätzliche Herausforderung. Einerseits durfte es nicht in Kontakt mit rostendem Mate-rial kommen (Fremdrost, Bearbeitung nur mit Werkzeugen aus nichtros- tendem Werkstoff), andererseits ist CrNiMoCu sehr zäh beim Biegen, Schneiden, Falzen und Nieten.Die Zeitvorgabe für die Umsetzung war extrem eng: Innerhalb von drei Monaten mussten die Arbeiten abge-schlossen sein. Nur dank der ausser-ordentlichen Leistungsbereitschaft der Firmenbelegschaft konnte das Aussenbecken des Bernaqua-Bades fristgerecht eröffnet werden.

Der Fall ist auch für die Jury höchst interessant und lehrreich. Die erste Bekleidung, welche die Anforderun-gen nicht erfüllte, ist rasch und mit hoher Sensibilität und Verantwortung gegenüber Eignung und Gestaltung ersetzt worden. Das verdient Aner-kennung. Das Werk ist imponierend. Das Erlebnisbad lehrt uns, dass mit Dämpfen aus Chlor und Salz nicht zu spassen ist. Ein Besuch im Bad zeigt, dass hier an den angrenzenden und auskragenden Wänden jeden Tag ge-waltige Mengen von Dämpfen die Werkstoffe beanspruchen. Die Sanie-rung ist gut gelungen.

Alles schräg aber perfekt gemeistert, das zeichnet die Arbeit des Spenglermeisters aus.

Remo Wyss und Marcel Filli.Spenglermeister, Ramseyer und Dilger AG, Bern

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Konstruktion und Details

Bekleidung

• Winkelfalzfassade mit Schrägschnitten und Abkantungen

• CrNiMoCu 25-20-5 Nr. 1.4539, 0,60 mm (Speziallegierung)

• Anlieferung in Rollenmaterial mit Zuschnitt 571 mm

• Die Winkelfalzbahnen mit sämtlichen Ausschnitten, Abkantungen und Schrägstellungen wurden in der Werkstatt vorfabriziert

• Die Eckanschlüsse wurden vor Ort mit einem speziell angefertigten Eckprofil gelöst

• Weder Querstösse noch Dachrand- und Traufanschlüsse waren in einem 90°-Winkel

• Bekleidet wurden ca. 876 m2

Die Spenglerarbeit samt den vielen Details ist technisch sehr kom-petent realisiert und zeigt die Vielseitigkeit des Handwerks auf.Ramseyer und Dilger ist zu Recht stolz darauf, dass die Firma bei dieser spannenden, einzigartigen Realisation mitwirken und den Leitgedanken «Metall ohne Grenzen» wieder einmal umzusetzen wusste. ■

Unterkonstruktion

• Unterkonstruktion bauseits ausgeführt nach Angaben von Ramseyer und Dilger AG

• Sämtliche Verschraubungen in CrNiMoSt

• Lattung 30/70 inkl. Zwischenlattung

• Überbrückungen bei Fensterbänken mit Auflageblechen

• Einsatz von Rogger Fastener AG RSD- Schrauben (Spezial- anfertigung mit zusätzlicher Zink-/Chrom-Beschichtung)

• Aufwand ca. 918 m2

Fensterzargen

• Schwertprofil, mit- und ohne Querverstrebungen, vorfabriziert

• Endmontage vor Ort

• Verkleidung der Querverstrebungen

• Ausbilden der Kreuzfugen

• Sämtliche Fenster waren drei- oder mehreckig

• Alle Fenster wurden vollflächig aufgeklebt.

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Goldene Spenglerarbeit 2015 73

Eine Riesenameise aus Messing und Aluminium ziert die Fassade der Spenglerei Hofstetter in Sins.

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Tierisch, farbig, auffällig und ungiftig... Der Ursprung einer Kunstinstallation in Sins

Das Projekt wurde vom Nachbarn, Gold-schmied Jörg Rohner aus Sins, ins Leben gerufen.

Die von ihm initiierte Kunstinstallation «Ameisen-strasse» erstreckt sich vom Ursprungsort der Idee, von Sins, bis nach Augustenborg in Dänemark (www.ameisenstrasse.ch). Seit 2013 bauten 2500 Schülerinnen, Schüler, Lehrpersonen und Künstler aus 80 Schulen entlang der Achse Schweiz, Deutsch-

land, Dänemark Ameisen und Ameiseneier. Die Fir-ma Hofstetter AG entschied sich, das Projekt zu un-terstützen und fertigte eine «eigene Riesenameise» aus Messing 1,5 mm und Aluman.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryBeeindruckt vom Projekt Ameisenstrasse, hat sich Spenglermeister Marcel Hofstetter spontan dazu entschieden, sich daran zu beteiligen.

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74 Goldene Spenglerarbeit 2015

Bautafel

Objekt: Riesenameise, Sins

Konstruktion Objekt: Kunstkreation aus Blech

Werkstoff Spenglerarbeiten: Messing 1,5 mm / Aluminium

Baubeteiligte

Bauherr: Hofstetter AG, Sins

Spengler: Marcel Hofstetter, Spenglermeister, Sins

Kreation: Jörg Rohner, Goldschmied, Sins

Doppelt mannshoch ist das Tier. Ein gewaltiges Unterfangen.

Die Riesenameise mit ihren Eiern auf dem Dach des Firmengebäudes soll die Brutstätte der Idee symbolisieren. Das Tier hat eine Körperlänge von fünf Metern, wurde vorgängig vom Goldschmiedatelier Rohner in Minia-turform kreiert und danach vom Spengler-Team in Originalgrösse, mit viel Liebe zum Detail, hergestellt.Der Körper der Ameise besteht aus Messing, die langen Beine sind aus Aluminium. Das ganze Tier wurde mit einer Schutzgasanlage zusam-mengeschweisst und danach farb-beschichtet.

Marcel Hofstetter.Spenglermeister, Sins

Zur Montage der ca. 300 kg schwe-ren Ameise musste ein Lastwagen-kran organisiert werden. «Der Fassa-denschmuck soll nicht nur ein gelungener PR-Gag sein, sondern aufzeigen, dass ein Bauspengler mit seinen Materialien, die er Tag für Tag verarbeitet, auch kreativ tätig sein kann», so der Spenglermeister und Firmeninhaber.

Die Jury freut sich über Kreativität im Beruf. Sie betrachtet das Kunstwerk als heiter und originell, verzichtet aber auf eine weitere Wertung. ■

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Goldene Spenglerarbeit 2015 75

Wenn ein Handwerker für sich selber baut, zeigt er gerne seine Kompetenz. Die Unternehmer Nicole und Stefan Fankhauser, beide dipl. Spengler- meister und miteinander verheiratet, schufen eine tolle Werkstatt und einen eigenen Wohnsitz, natürlich mit einer sehr ansprechenden Blechfassade.

Der Neubau StF messerli ag ist ein kubischer Bau, der sich dezent in die Land-

schaft einfügt.Das Gebäude steht im seeländischen Moos auf Torfboden und verlangte deshalb eine Bodenplatte mit Pfäh-lung. Aus Brandschutzgründen wurde der Kopfbau mit Büro, Aufenthalts-räumen und Wohnung in Massivbau-weise erstellt. Die angegliederte Werkstatt ist ein Holzständerbau. Als Augenweide und Visitenkarte indes-sen präsentiert sich die lebendige Fassade in Rheinzink vorbewittert blaugrau.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryDie Fassaden und Dächer wurden den jeweiligen Anforderungen der zwei Gebäudeteile angepasst. Beim Werk-

stattbau wurden als Fassaden- und Dachaufbau Sandwichelemente ge-wählt. Die Innenseiten sind als Wind-verband mit OSB-Holzplatten be-plankt, die der Werkstatt auch als Unterkonstruktion für diverse Gestel-le und Ablagen dienen.Der Hauptbau hat, entsprechend der Anforderung an ein Büro-Wohnhaus, eine stärkere Dämmung erhalten.

Stefan und Nicole Fankhauser. Beide dipl. Spenglermeister, Inhaber StF messerli AG, Ins

Unternehmergeist und Herzblut in Ins – attraktive Spenglereifassade

Neue Fassade mit der kreativen Handschrift des Spenglermeisters.

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76 Goldene Spenglerarbeit 2015

Bautafel

Objekt: Neubau Spenglerei, Werkstattgebäude, Ins

Konstruktion Fassade: Belüftete Metallbekleidung, Sonder-Paneele

Werkstoff Spenglerarbeiten: Titan-Zink, Rheinzink vorbewittert blaugrau

Baubeteiligte

Bauherr: StF messerli ag, Ins

Spengler: StF messerli ag, Stefan und Nicole Fankhauser, dipl. Spenglermeister, Ins

Architekt: Markus Rudin, Architekt HTL, Ins

Liebe zum Detail: Der Briefkasten im selben Format wie die Fassade.

Konsequente Fassadenführung bei allen Bauteilen, auch bei Balkon und Decke.

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Goldene Spenglerarbeit 2015 77

Unternehmer Stefan Fankhauser äussert sich ab-schliessend wie folgt: «Wenn ein Spengler einen eigenen Neubau erstellen darf, kann er sein Herz für Metallfassaden ausleben. Geplant und erzielt wurde nicht nur eine schöne Optik der Gebäude-hülle, sondern auch die Energieeffizienz im Miner-gie-Standard. Die Liebe liegt jedoch bei solch ei-nem Projekt im Detail. In jedem Stück Blech steckt Herzblut.Der Gesamtbetrieb konnte dank verbesserten Be-dingungen und rationellerem Maschinenpark sei-ne Leistungsfähigkeit steigern. Die Arbeitssicher-heit wurde erhöht und das Arbeitsklima wurde angenehmer. Das rundet die Freude am Neubau ab, bei Meister und Meisterin und auch bei den Mitar-beitern».Für die Jury ist der einfache Kubus «ein gelungener Wurf», durch die raffinierte Fassadengestaltung und -ausführung lebendig und voller raffinierter Ausstrahlung. Baukörper und Ausdruck stimmen. Funktion, Effizienz, Individualität, gekonnte Pla-nung und handwerkliches Können wurden ge-schickt vereint. Ein Jurymitglied stellte fest, dass hier die Handschrift der Spenglermeisterin und Ehefrau mit einfloss. Weibliche Ambiance ist zu spü-ren. Die neue Spenglerei StF messerli ag in Ins ist eine gelungene Produktionsstätte moderner Ge-bäudehüllen. Die Jury freut sich mit dem Vereins-kassier und seiner Frau und wünscht der KMU noch viele tolle Objekte im Seeland. ■

Grosses Augenmerk wurde bei der Gebäudehülle auf die Qualität und Optik der verarbeiteten Materialien gelegt. Im Mittelpunkt der Überlegungen stand der Wunsch, eine individuelle, gut aussehende Fassade zu realisieren, welche die Gebäudehüllenkompetenz der Firma zum Ausdruck bringt. Entworfen wurde ei-ne Paneelen-Fassade mit Steckfalzprofil, verschie-den lang, verschieden tief, mit wild versetzten, dun-kel markierenden Fugen. Durch die verschiedenen Tiefen und Breiten der Steckfalzpaneelen ändert sich das Aussehen des Gebäudes bei wechselnden Licht-verhältnissen. Alle Details der Bekleidungsarbeiten, bis hin zum Briefkasten im Entree, wurden sorgfältig geplant und ausgeführt. Als Dach wurde ein begrün-tes Flachdach gewählt, mit An- und Abschlüssen aus Flüssigkunststoff.

Der Aufbau der Hauptfassade umfasst folgende Schichten

• Mauerwerk

• Swisspor Lambda Vento 160 mm (Leibungs-, Sturzabdichtung GYSO-Fasatape/ESK)

• Aluwinkel 2,0 mm 30/40 (in Nut Lambda Vento verlegt)

• Keilverzinkte Holzlatte 30/90

• Aussenhaut Steckfalzpaneele Rheinzink vorbewittert blaugrau

Die Fassadeneinteilung der verschiedenen Pro-filbreiten und -stärken wurden mittels CAD willkür-lich eingeteilt und mit Farbe gekennzeichnet, damit die Materialliste und das Verlegen optisch darge-stellt werden konnten.

Das Titanzink 1,0 mm vorbewittert blaugrau wurde ab Tafelmaterial, mit Zuschnitten auf die benötigte Breite bestellt. Die Länge der Bänder wurde auf 3 Laufmeter begrenzt. Um die starke Vertikallinie-rung zu unterbrechen, wurden die Horizontalfugen mit dunklem Titanzink hinterlegt. Dieses Unterbre-chen der Vertikallinierung ergibt den speziellen Charakter der Fassade.

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78 Goldene Spenglerarbeit 2015

Der kleinen Parzelle angepasst ein Anbau mit Rauten bekleidet.

Villa am Zürichberg: Anbau in völlig anderem Stil und Zeitgeist

So mischen sich plötzlich alther-gebrachte Prachtvillen mit mo-dernen Anbauten, mit dem Ziel,

das Gebäude auch im Alter noch be-wohnen zu können. Lift und Treppe spielen eine grosse Rolle. Nachfolgend die Beweggründe zur Entstehung und ein Einblick in die Realisation der Spengler- und Bekleidungsarbeiten.

Blick auf die Zeit- und Bau-Evolution am ZürichbergMarius Leutenegger, Redaktor, in einer Sonntagszeitung vom Januar 2012:«Am Zürichberg ist in den vergange-nen 120 Jahren ein Bilderbuch-Vil-lenquartier entstanden. Herrschaft-liche Gebäude aus der Gründerzeit stehen in Gärten voller Bäume, die Aussicht auf Stadt und See ist beein-druckend, die Seitenstrassen strah-len Diskretion aus.Keine Frage: Wer hier wohnt, ist privi-legiert. Doch die Bauentwicklung Zü-richs macht auch vor diesem Quartier nicht halt. Rund ums Dolder schreitet die Verdichtung voran. Viele Villen sind zwar inventarisiert und dürfen nicht abgerissen werden, aber immer wieder werden alte Häuser mit Um-schwung durch mehrere Baukörper ersetzt. Oder in den Parks entstehen zusätzliche Gebäude.»

Neubau darf den Charakter der Liegenschaft und Umgebung nicht zerstörenDer Architekt Felix Jacques Frey stand dieser Entwicklung skeptisch gegenüber. Er ist im Quartier aufge-wachsen und ging daher besonders

Am Zürichberg wird altes Baugut tüchtig renoviert und oft wird Konventionelles oder Traditionelles modern ergänzt. Eine ehrwürdige Villa wurde alters- gerecht ausgebaut. Der neue Teil wurde mit Rauten in Rheinzink vorbewittert bekleidet.

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Bautafel

Objekt: Neubau EFH Ebelstrasse 14, Zürich

Gebäude/Teil: Belüftete Rautendeckung und Fassadenbekleidung mit Grossrauten

Werkstoff: Rheinzink vorbewittert blaugrau, Dicke 1,0 mm

Baubeteiligte

Spengler: Attenhofer Gebäudehüllen AG, dipl. Spenglermeister René Imholz Spenglerpolier: Fredy Rohner, 8617 Mönchaltorf

Architekt: Felix Jacques Frey, Architekt ETH/SIA, Zürich

Bauherr: Georges Frey, Zürich

Schöne Rautenoptik an Fassade, Dach und Aufbauten.

Von der Deckung bis zum Fassadenfuss durchgehendDach und Fassade sollten eine Einheit bilden und ineinander übergehen.Beim Dach wird grundsätzlich ein dichtes Unterdach eingebaut, die Rauten werden für Dach-Ansprüche fabriziert, und die Details werden ent-sprechend sorgfältig erstellt. Es sind kleine Details, die wichtig sind, damit das Dach seine Funktion auch bei stürmischem Wetter erfüllt.

Auf Wunsch der Bauenden nach kla-ren Gebäudekanten, sind die Rinnen hinter der Traufkante des Daches un-sichtbar eingelegt. Die First ist durch-gehend und alle An- und Abschlüsse sind so filigran wie möglich umge-setzt. Die Platten wurden wild verlegt und die Rauten versetzt montiert. Damit wirkt die Fläche lebendig.

Die Kriterien des Daches wurden sinn-gemäss auch in der Fassade einge-setzt. So mutiert die Dachdeckung über die Dachkante zur Fassadenhaut.Das Fugenbild verleiht dem Gebäude eine Verspieltheit und die sauber ein-gebauten, nach dem Zeitgeist von heute in der Höhe versetzten Fenster kommen gut zur Geltung.

Beurteilung der JuryFür die Jury ist der Anbau «ein muti-ger Bau mit mutiger Materialkombi-nation». Er entspricht dem modernen Zeitgeist. Das versetzte, strukturierte und doch freie Kleid verleiht Aus-druck und Leben, ohne aufdringlich zu sein. Die Spenglerarbeit ist funkti-

René Imholz.Spenglermeister

Fredy Rohner.Spenglerpolier,

Attenhofer Gebäudehüllen, Mönchaltorf

sorgfältig an die Aufgabe heran, im Garten einer Villa aus dem Jahr 1905 einen Anbau zu erstellen. Die Aufga-be wurde durch die besondere Form der Parzelle erschwert, zudem gelten im Quartier verschärfte Bauregeln. Am Ende blieb Frey eine Nutzungs-fläche von lediglich 50 Quadratme-tern und die war erst noch exakt dreieckig. Er hat demzufolge ein Ge-bäude entworfen, das wegen seiner besonderen Form zwar auffällt, sich aber ideal in das Umfeld einfügt. Anders als viele Neubauten hat das Haus ein Schrägdach und wie bei den alten Villen aus der Gründerzeit spielen auch Erker eine prägende Rolle.

Die GebäudehülleDer Anbau besteht aus einem Beton-kern, der Rest ist in Holz vorgefertigt.Bei anspruchsvollen Bauten werden als Dach- und Fassadenlösung ver-mehrt Grossrauten eingesetzt, die den Baukörper wie ein geschupptes Kleid umhüllen. Die mit wählbarem Format an die Gebäudehülle verleg-ten Blechplatten «bekleiden» den Baukörper auf sehr flache und fein-fühlige Art, ohne Falzvorsprung. Die feinen Dickendifferenzen bei den Falzeinhängungen verleihen der Fas-sade attraktive, sich je nach Sonnen-lage verändernde Schattenwirkun-gen. So entsteht eine lebendige Fassade, die je nach Saison und Wet-ter völlig unterschiedlich wirkt. Die auf dem Titanzink entstehende Pati-na wirkt edel, ist selbstreinigend und somit unterhaltsfrei.

onell, fachlich sauber geplant und ausgeführt.«Planung, Koordination und Zusam-menarbeit klappten perfekt», sagte Spenglermeister René Imholz. Diesen immensen Vorteil sieht die Jury dem Bauwerk an. ■

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Die neue Raiffeisenbank bereichert durch ihre Präsenz den Dorfkern von Ittigen. Farb- und Materialgestaltung sind speziell, die handwerkliche Ausführung durch die einheimische Firma ist wohltuend gelungen.

Raum Stadt-Land: Das neue Gebäude setzt die städtebau-liche Struktur der Häuserzeile

fort. Der strassenseitig auskragende Rundbau artikuliert den Ort an der Bahnhofskreuzung. Durch ein zu-rückversetztes Obergeschoss ent-steht ein angemessener, lärmberu-higter seitlicher Zwischenraum.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryDie Qualität des Baus unterstützt die Idee einer offenen Bank und den an-gestrebten Mix als Wohn- und Dienst-leistungsbau. Der Bankbetrieb nutzt die Erdgeschossfläche. Der Grundriss bietet dank nicht tragender Wände eine grosse Raumflexibilität. Die hell beleuchtete Decke verbindet die Raumzonen. Mit präzis gewählten Materialien wird die nötige Atmo-sphäre zwischen geborgen, ruhig und professionell vermittelt. Das Gebäu-de ist nach Minergie-P zertifiziert.Die Bürgi Schärer Architekten AG ge-wann 2008 den Projektwettbewerb.

Zwischen Planer und Handwerker, der Firma Peter Künzi AG, bestand bereits während des Wettbewerbs eine gegenseitig bereichernde Zu-sammenarbeit.Die sehr anspruchsvolle Form des Ge-bäudes besteht aus zwei geraden Ostfassaden und einer teils geraden und in eine Rundung übergehende Nordfassade. West- und Südfassade gehen in einer elliptischen Rundung nahtlos ineinander über. Die Leibun-gen der Ostfassade sind symmetrisch um 15 Grad geöffnet, jene der Nord- und Westfassade sind asymmetrisch links um 15 und rechts um 45 Grad geöffnet.

Prachtvolle FassadeDie Aussenhaut der Fassade besteht aus dunkel anodisiertem Aluminium-blech in einer Materialstärke von 2,5 mm. Die unregelmässige, gross-formatige Platteneinteilung respekti-ve das Fugenbild wurden durch den Architekten vorgegeben. Die Ober- fläche der Fassade sollte möglichst

flächig wirken, Rückkantungen wa-ren unerwünscht.Die Fensterzargen sind ebenfalls in Aluminium mit einer Dicke von 4,0 mm gefertigt. Sie sind in einem Bronzeton anodisiert. Fensterbank, Leibung und Sturz stehen schwertförmig und mit sichtbaren Schnittkanten aus der Fas-sade vor. Die Storenschienen sind in den schräg verlaufenden Leibungsbe-kleidungen eingelassen.Die Befestigung sollte dezent sicht-bar sein. Gewählt wurde eine rost-freie, schwarz brünierte Blindniete mit relativ kleinem Kopf. Die Dach-randabdeckung durfte nicht sicht- bar sein, die Bekleidung sollte oben randlos enden.

PlanungBei der Planung der Fassade waren aufgrund der Gebäudeform sowie der ästhetischen und energetischen Vor-gaben mehrere Knackpunkte zu lö-sen. Im Grundriss besteht die Aussen-haut der Fassade aus mehreren geraden und elliptisch konvex und konkav gekrümmten Teilstücken. Die tragenden und nicht tragenden Aus- senwände aus Betonscheiben und Mauerwerk machten die Aufgabe nicht einfacher. Geeignet für die Kün-

Markus und Stefan Künzi.Spenglermeister und Inhaber Peter Künzi AG, Ittigen

Wohltuend anders in Form und Farbe – die Fassade der Raiffeisenbank in Ittigen

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zis, die nebst der handwerklichen auch die digitale Arbeitsweise perfekt meistern.Die energetischen Vorgaben führten zu hohen Dämmstärken und zur Wahl einer Unterkonstruktion ohne Wär-mebrücken mittels GFK-Konsolen. Für die Befestigung der gekrümmten Aus- senhaut wurden verformbare hori-zontale T-Profile aus Aluminium ver-wendet. Die durch die Planung vorge-gebene Umrisskurve wurde mittels Tachymeter am Bau kontrolliert, mit-tels Umrechnung und CAD optimiert und in eine Vielzahl von Teilradien und Teilstücke aufgeteilt. Schliesslich wurden die Fensterpositionen in Hö-

Bautafel

Objekt: Raiffeisenbank, 3063 Ittigen

Konstruktion Fassade: Hinterlüftete Fassade mit grossflächigen Metallplatten

Werkstoff Spenglerarbeiten: Aluminium 2,5 und 4,0 mm, nach Fertigstellung anodisiert

Baubeteiligte

Bauherr: Raiffeisenbank Worb-Emmental, Ittigen

Spengler: Peter Künzi AG, Spenglermeister Markus und Stefan Künzi, Ittigen

Anodisierung Fassade: MAB, Max Amsler AG, Bellach

Architekt: Bürgi Schärer, Architektur und Planungs AG, Bern

he, Breite und Tiefe definiert. Die Her-ausforderung bestand darin, dass je-des Fenster im Bereich des Fensterlichtes immer die gleiche Tiefe zur Aussenkurve aufweist, die Aus-schnittbreite der Zargen und die Lei-bungsbreiten je nach Radius der Um-risskurve aber variieren. Jede Zarge ist ein Unikat.Durch die Befestigung der Fassaden-platten mit relativ kleinen Nieten bzw. Nietenköpfen konnte die ther-mische Ausdehnung nicht in den Nie-tenlöchern aufgenommen werden. Darum wurde die ganze Fassade in ungleichförmige, verschieden gros- se Dehnungszonen mit rundum lau-

Dachrandabschluss, Bindeglied zwischen

Flachdach und Fassade.

An belebter Kreuzung in Ittigen ein schöner, gut integrierter Rundbau mit grossflächigen Alu-Platten bekleidet.

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fenden Dehnungsfugen aufgeteilt, in welchen die horizontale und vertikale thermische Längenausdehnung von Fas-sadenhaut und Unterkonstruktion zwän-gungsfrei aufgenommen werden kann. Nach Prüfung und Freigabe durch den Architekten und den projektbegleiten-den Fassadenplaner konnten die Fabri-kationslisten und -zeichnungen für alle Fassaden- und Zargenteile sowie der UK erstellt und weitergeleitet werden.

Bauprogramm, Arbeitsleistung «just in time»Das Bauprogramm des Architekten war sportlich, aber einigermassen realistisch. Wegen der Termine, der sehr grossen Blechformate und des Verlangens, die Anodisation der Oberfläche aus einer Blech-Charge anzufertigen, wurde die Fabrikation der Platten der MAB, Max Amsler AG, Bellach, anvertraut. Die fertig anodisierten Teile wurden auf dem Dach deponiert und durch drei Arbeitsteams «just in time» verlegt.

Für die Jury bietet dieses Objekt eine tolle Gebäudehüllen-Performance. Ein leben-diger und beschwingter Monolith mit at-traktivem Fenstereinbau, harmonischen Farbkombinationen, perfektem Hinein-ziehen der Hülle als Untersicht, geistrei-cher Integration ins Ortsbild und in die Gartenlandschaft. Die Fassade ist perfekt geplant und ausgeführt und wie eingangs gesagt, eine Bereicherung des Ortskerns von Ittigen. Die Firma Peter Künzi AG, Ti-telträgerin der Goldenen Spenglerarbeit 2005 mit dem Bergrestaurant Niesen, er-weist unserem Beruf und der Gebäude-hülle weiterhin die Ehre. ■

Der Bau ist auch auf der Rückseite attraktiv und integriert.

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«Configure to Inspire». Jansen ist der Innovation verpflichtet, schreibt die Firma in ihrem Porträt. Genau dieser Haltung und Zielsetzung entspricht der neu gebaute Campus mit einer umfassenden Gebäudehülle aus Titanzink.

Gross, und doch fein wie ein Bergkristall: der neue Campus von Jansen, mit Titanzink schiefergrau umhüllt.

Flach im Dach, gestreckt in der Fassade – Titanzink am Bergkristall in Oberriet

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Lange Bahnen, lange Traufen, adäquate Entwässerung und Übergang zur Streckmetall-Fassade im selben Werkstoff.

Der neue Jansen Campus hebt sich durch seine Grösse vom übrigen Firmengebäude ab,

und seine eigenwillige und lebendige Form ist realer Ausdruck des Tessiner Architekten Davide Macullo, Lugano. Das Dach ausgeführt haben Speng-lermeister Daniel Loher und Arge-Partner Georg Rossi.

Objektbeschrieb und Kommentar JuryArchitekt Davide Macullo hat im en-gen Dialog mit dem Bauherrn einen Baukörper entwickelt, der aus einer strengen Geometrie heraus definiert ist und so den Anspruch des tradi- tionsreichen Familienunternehmens an Qualität, Präzision und Nachhal-tigkeit verdeutlicht. Der Baukörper lässt sich im Grundriss bildlich als Zu-sammenstellung von vier präzisen Dreiecken darlegen, die schräg auf-geschnitten zum Himmel ragen. In seinem kantigen Äusseren ähnelt der Neubau einem Bergkristall, der sich vor der beeindruckenden Kulisse der nahen Alpen abzeichnet.Die mit Streckmetall-Paneelen aus Rheinzink «vorbewittert pro schiefer-grau» bekleidete Fassade und die ab-schliessende Dachdeckung aus dem-selben Werkstoff mit langen Bahnen und Doppelfalzdeckung unterstreichen diesen Eindruck. Die riesigen, quadrati-schen und schräg eingebauten Fenster-öffnungen lassen keinen Zweifel an der Nutzung des neuen Campus als Ort der Begegnung und Kommunikation.

Dach mit langen BahnenDie grossen, dreieckigen, schrägen Dachflächen mit unterschiedlichen Neigungen und Längen bis 25 m sind mit Falztechnik eingedeckt. Die Falz-technik ist traditionell und in den Bergen bewährt. Doppelfalzdächer sind dauerhaft und nachhaltig. Die Deckungsart eignet sich speziell für aussergewöhnliche Baukörperfor-men. Doppelfalzdächer konnten frü-her nur mit Bahnen bis 6 m produziert werden. Heute können sie mit einem geeigneten Maschinenpark, entspre-chenden Transportmöglichkeiten, Be-festigungs- und Verbindungstechni-ken auch in grossen Längen, gemäss SIA-Norm 232 bis 16 m verlegt wer-den. Wichtig ist, dass die Bekleidung sturmfest und gleitend befestigt wird. Die Bekleidung des neuen Daches bot die Chance, aktuelles Fachwissen ein- und umzusetzen. Spannend und he- rausfordernd.

Der Dachaufbau umfasst folgende Schichten

• Tragkonstruktion, Betondecke

• Dampfbremse Bauder Therm DS 1

• Wärmedämmung Glaswolle 260 mm, Arbex 24 mm

• Dichtes Unterdach Gyso AS-300

• Konterlatten mit Nageldichtungen

• Schalung Fichte/Tanne, Dicke 30 mm

• Trennlage Strukturmatte AIR-Z von Rheinzink

• Doppelfalzdeckung Rheinzink vorbewittert pro schiefergrau, Bandbreite 450 mm, überein-stimmend mit dem Fugenbild der Fassade

Die Dachentwässerung erfolgt rund um das Dach über in der Traufe eingelegte Rinnen aus Chromni-ckelstahl. Die Rinnenbestimmung erfolgte mit der CD von suissetec für Dachrinnendimensionierung. Die aufgrund der grossen Dachflächen notwendi-gen Abläufe sind in die Fassadenwärmedämmung integriert bzw. versteckt. Unten ermöglichen ein grosszügiger Auffangkasten und ein seitlich einge-bauter Notüberlauf die gezielte Regenwasserab-führung, auch bei starkem Gewitter.

Daniel Loher.Spenglermeister Oberriet im Konsortium

Georg Rossi.Spenglermeister, Oberbüren

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Die Spenglermeister und Mitarbeiter der Firmen Loher Spenglertechnik AG aus Oberriet und Franz Rossi AG aus Oberbüren deckten das Dach mit kon-ventioneller Doppelfalztechnik.Die Verteilung der Fest- und Schiebe-haften erfolgte, aufgrund des speziel-len, dreieckigen Zuschnitts des Da-ches, gemeinsam im Gespräch mit Rheinzink Schweiz. Die An- und Ab-schlüsse wurden technisch-traditio-nell und zugleich modern durch Trauf- anschluss mit stehenden Falzen und Ort- bzw. Firstanschlüssen mit schräg einlaufenden Falzen ausgeführt. Die Bahnen über 16 m Länge wurden an definierten Stellen geschickt mit Querdilatationen unterteilt. So ent-standen optisch lange Bahnen, die sich aber dank der gewählten Kon- struktion zwangsfrei aus- und rück-dehnen können.

Für die Jury ist klar: Dieser Bau ist, von den Skizzen vom Architekten, über die vielen im Haus eigens ent-wickelten Accessoires, über die edle Materialwahl bis hin zur Gebäude-hülle aus Titanzink, eine Augenwei-de. Das Spiel von Dach und Wand verändert sich je nach Lichteinfall, genauso wie die Bergkette dahinter. Die Linien stimmen, auch wenn Kan-ten dazwischenliegen. Das Dach ist gut konstruiert, die Problematik der langen Bahnen, samt Dilatation und An- und Abschlüssen fachlich ein-wandfrei gelöst und verarbeitet. Ei-ne perfekte Spenglerarbeit, welche die anspruchsvolle Architektur un-terstreicht, absolut im Einklang mit der gestalteten Natur. ■

Bautafel

Objekt: Jansen Campus, Oberriet

Konstruktion Dach: Belüftetes Doppelfalzdach mit langen Bahnen

Werkstoff Spenglerarbeiten: Rheinzink vorbewittert pro schiefergrau

Baubeteiligte

Bauherr: Jansen AG, 9463 Oberriet

Spengler: Loher Spenglertechnik AG zusammen mit Franz Rossi AG, Spenglermeister Daniel Loher und Georg Rossi

Architekt: Davide Macullo, Lugano

Bauleitung: Architekten rlc ag, Rheineck

Fachplaner: Fiorio Fassadentechnik GmbH, Zuzwil

Lange Bahnen stellen hohe Ansprüche an die Spengler.

Tel. 071 385 51 31 Fax 071 385 51 [email protected] www.zeuch.ch

Wir gratulieren dem Sieger und allen Teilnehmer der Goldenen Spenglerarbeit 2015

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Die goldenen Spenglerarbeiten auf Reisen

Sämtliche Objekte des Wettbewerbs 2015 werden auf drei Ausstellungstürmen vorgestellt.

Die Türme präsentieren sich in Berufsschulen und können auch für Gewerbeausstellungen o. ä. angefordert werden.

Die Türme wurden von Rudolf und Elisabeth Zulauf gestaltet.

ImpressumGoldene Spenglerarbeit 2015

Auflage + Verbreitung

12 500 Ex.

Herausgeber

Verein dipl. Spenglermeister der Schweiz VDSSSekretariat VDSS, Isenrietstrasse 11a, 8617 Mönchaltorf

Redaktion D: Bernard Trächsel und Elisabeth Zulauf Objektfotos Jury: Christian Zeuch, Bruno Käufeler Fach-Wertungen: Jury Goldene Spenglerarbeit 2015

Verlag

AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, CH-5001 Aarau, Telefon +41 (0)58 200 56 50

Projektleitung: Jürg RykartLayout und Gestaltung: Stefanie LippAnzeigen: Rolf Niederberger und Thomas Kolbeck

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