GN-Szene März 2013
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‘„Nightlife“ reißt mitTolle Premiere der „Musical Generation“
-SZENE.de03|13
VECHTEROCK
Profis geben Tippsan junge BandsSeite 3
INTERVIEW
Kool Savas sprichtüber seinen VaterSeite 8
Was wünschen sichjunge Grafschafter?Seite 15
JUGENDFORUM
2 März 2013
HALLO!
Mit ein bisschen Übung ...Von Carolin Ernst
... klappt vieles, was man sichzuerst gar nicht vorstellen kann.Zum Beispiel ein eigenes Musicalzu schreiben und auf die Bühnezu bringen: Die „Musical Genera-tion“ hat mit ihrer Premiere von„Nightlife“ – mal wieder – gezeigt,dass das möglich ist (Seite 5).Und auch Rapper Kool Savas warsich nicht immer sicher, ob seineStimme dazu geeignet ist, im Mu-sikgeschäft erfolgreich zu werden(Interview Seite 8).
Auf Hilfe ist auch der LandkreisGrafschaft Bentheim angewiesen.Der will seine Jugendarbeit ver-bessern. Also müssen die Verant-wortlichen wissen, was die Ju-gendlichen eigenlich wollen. Dafürhaben sie das „Forum Jugend inder Grafschaft 2020“ organisiert.Zum Auftakt Anfang Februar (Be-richt Seite 15) kamen schon mehrals 200 Interessierte. Im März gibtes gleich drei Veranstaltungen, beidenen dann die zu Wort kommen,die dazu was zu sagen haben –die Jugendlichen!
IMPRESSUM
Das Jugendmagazinder Grafschafter Nachrichten
Erscheint jeweils am letzten Donnerstag im Mo-nat in der Gesamtauflage der Grafschafter Nach-richten und zusätzlich im Grafschafter Marktplatz
Herausgeber: Grafschafter Nachrichten GmbH& Co. KG
Internet: www.gn-szene.de
Redaktion: Guntram Dörr (verantwortlich)Steffen Burkert 05921/707-329Andre Berends 05921/707-346Carolin Ernst 05921/[email protected]
Anzeigen: Matthias Richter (verantwortlich)
Anzeigen- Ulrich Schläger (Leitung)verkauf: Eckhard Stüker 05921/707-434
Verlag: Grafschafter Nachrichten GmbH& Co. KG Coesfelder Hof 2 48527 Nordhorn
Titelfoto: Iris Kersten
Technische Grafschafter NachrichtenHerstellung: GmbH & Co. KG
Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt derVerlag keine Gewähr.
Die nächste Ausgabe von GN-Szene erscheint am28. März 2013.
GN-Szene.de auch in diesen Netzwerken:
Stonerock2013: Termin
steht festDas Stonerock-Festival in Bad Bent-
heim geht in die nächste Runde. DerTermin für die neunte Auflage des Open-Airs steht auf jeden Fall schon fest: Am3. August lädt die Konzertinitiative „Al-ternation“ vom Unabhängigen Jugend-haus Bad Bentheim wieder zu einemNachmittag und Abend voll Musik ein.Anfang Februar haben die Jugendli-chen, die wie immer das Festival größ-tenteils in Eigenregie auf die Beine stel-len, das Datum bei Facebook bekanntgegeben. Und auch wenn sich dieserTermin mit dem Festival in Wacken über-schneidet, ist die Vorfreude – zumindestbei den Facebook-Freunden – groß.
Welche Bands sich am 3. August inBad Bentheim auf dem Festivalgeländetummeln werden, ist dagegen noch of-fen. Im vergangenen Jahr kamen rund1000 Besucher, um sich „4Lyn“, „Hurri-cane Dean“ und Headliner „ItchyPoopzkid“ anzusehen. Auch die sehrbeliebte Band „Cannibal Koffer“ war mitvon der Partie – sogar gleich zweimal.
Durch die Casting-Show „X Factor“sind Steffen Brückner und Sarah Nü-cken so richtig bekannt geworden. Na-ja, mit den Namen der beiden Musikerkann jetzt vielleicht nicht jeder direkt et-was anfangen – aber „Mrs. Greenbird“haben wohl die meisten schon gehört.Das Duo kommt am Dienstag, 8. März,in den Alten Schlachthof nach Lingenund wird hier seine Lieder in dem ganzeigenen Mrs. Greenbird-Stil auf dieBühne bringen. „Shooting Stars & Fairy-tales“ heißt ihr Album, von dem sie beimKonzert einige Stücke präsentierenwerden. Außerdem soll auch all das,was sie bei der Casting-Show gesun-gen haben, einen Platz an dem Abendfinden. Das Konzert beginnt um 20 Uhr.Der Eintritt kostet 25 Euro (im Vorver-kauf plus Gebühren).
„Mal romantisch, mal überraschend,aber auf jeden Fall immer sehr eigen,ehrlich und berührend, das ist derSound von Mrs. Greenbird“, schreibendie Veranstalter vom Alten Schlachthof.„Mrs. Greenbird lernten sich bereits2006 kennen. Ihre Mischung aus Folk,Country und Pop ist live ein Erlebnis,das man nicht verpassen sollte.“ Dabei
geht es den beiden nicht darum, um je-den Preis berühmt zu werden: „Der si-cherste Weg, authentisch wahrgenom-men zu werden, ist einfach authentischzu sein“, sagt Steffen. Sarah greift den
Gedanken auf: „Am wichtigsten ist unsdas, was das Herz uns sagt und woraufwir Lust haben.“ Das haben sie sichauch mit ihren sechs Jahren Live-Erfah-rung bewahrt.
„Mrs. Greenbird“ in LingenKonzert mit Duo am 8. März im Alten Schlachthof
Mehr unter www.facebook.com/stonerockfestival
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
März 2013 3
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
Von Gerold Meppelink
Vor zwei Jahren hießen sie noch „LosRockas Club“. Damals haben sie aufdem Abschlusskonzert des Vechterock-Workshops den ersten Platz belegt.Jetzt – zur dritten Auflage des Work-shops – sind einige von ihnen wieder da-bei. Nur nennen sie sich inzwischen„Carnival Cloud“, weil es in der achtköp-figen Band einige personelle Verände-rungen gegeben hat. Die Musiker habensich wieder angemeldet, „weil wir etwaslernen wollen und uns freuen, am Abendauftreten zu können“, sagt GitarristChristian Züwerink. Insgesamt sind achtBands am letzten Wochenende im Feb-ruar in das Neuenhauser Jugendzentrumgekommen. Sie werden gecoacht vonvier hochkarätigen Profimusikern, dieviele Tipps geben können, um die Per-formance der Gruppen zu verbessern.
Es ist Samstagmorgen: Die acht jun-gen Niedergrafschafter von „CarnivalCloud“ stehen auf der Bühne. Ihnen ge-genüber sitzen zwei gestandene Profi-musiker: Markus Wienstroer, einer derbekanntesten Gitarristen Deutschlands,und Bassist Rolf Fahlenbock, der alsDozent genauso gefragt ist wie alsFreelance- und Sessionmusiker. „EineGruppe mit einem Bläsersatz ist eineschöne Geschichte. Wir sind sehr ge-spannt, legt einfach mal los“, sagt RolfFahlenbock. „Carnival Cloud“ spielt „OhJonny“ von Jan Delay. „Ein sehr schö-nes Stück, auch gut gespielt“, sagtWienstroer – was aber nicht heißt, dassdie beiden nichts zu verbessern hätten.„Die groovigen Elemente laufen etwasnebeneinander her, sie müssen sich
mehr verzahnen“, sagt Wienstroer. UndFahlenbock gibt den Tipp, mehr aufei-nander zu hören und den Rhythmus deranderen wahrzunehmen.
Am Mischpult sitzt Ralf Böggering,der die Band in der Musikschulecoacht. „Ihr habt richtig viel Feedbackbekommen, das passt wie die Faustaufs Auge“, sagt er in der Pause zu sei-nen Schülern. Die sind erst einmalsprachlos und atmen durch nach deräußerst intensiven Arbeit. Die beidenCoaches haben einiges kritisiert, unddoch sagt Wienstroer: „Die sind gut,sehr anspruchsvoll.“ Der Gitarrist PeterFischer und der Drummer Peter Evenhaben die Niedergrafschafter Metalco-reband „Among the Bridge“ gecoacht.Alle vier Dozenten waren auch bei denvorangegangenen beiden Workshopsdabei und sind begeistert von der Ent-wicklung der Rockmusik in der Region.„Das Niveau ist tierisch besser gewor-den“, sagt Fischer.
Nach drei anstrengenden und intensi-ven Probenstunden stehen alle Bandsbeim Abschlusskonzert auf der Bühne.Rund 160 Besucher sind gekommen. ImVorprogramm spielen zunächst die dreiBands mit den jüngsten Musikern „DieRealschulband“, „Between the line“ und„Black Pearls“. Im Finale erhalten die Me-tal-Rocker von „Among the Bridge“ diemeisten Stimmen. Ihr Preis: ein 400-Euro-Gutschein, den die Band für eineprofessionelle CD-Aufnahme verwendenwill. Auf den zweiten Platz kommen„Carnival Cloud“ vor „Aesthetics“. Außer-dem haben es „The Swatters“ und „TheBefore Afters“ ins Finale geschafft.
Üben mit Profi-Musikern
Dozenten bei „Vechterock III“ sindbegeistert von Qualität der Bands
Carnival Cloud.
Among the Bridge gefiel dem Publikum beim Abschlusskonzert am besten. Die 400Euro, die die Niedergrafschafter als Preisgeld bekommen haben, wollen sie in pro-fessionelle Aufnahmen für eine CD investieren. FOTOS: MEPPELINK
The Swatters.
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4 März 2013
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
HÖRTEST
Von Philip Aubreville
Von Albert Einstein ist der Aus-spruch überliefert, das Geheimnis-volle sei nicht nur „das Schönste,was wir erleben können“, sondernauch „das Grundgefühl, das an derWiege von wahrer Kunst“ stehe. Die-sen Zusammenhang scheinen auchTocotronic begriffen zu haben: Mitdem Konzept Texte zu schreiben, diestreckenweise so rätselhaft sind,dass jeder Interpretationsversuchmöglich ist und zugleich scheiternmuss, fährt die Hamburger Band seitnunmehr zwei Jahrzehnten recht er-folgreich. Und auch im Hinblick aufdas neue Album „Wie wir leben wol-len“ nimmt man es Sänger Dirk vonLowtzow unbesehen ab, wenn er et-wa in der ersten Singleauskopplung„Pfad der Dämmerung“ singt: „MeineZiele sind auch mir Mysterien.“
Da gibt es zum Beispiel den Song„Neue Zonen“. Dessen Zeilen – etwa„Europas Mauern werden fallen/ andie Anemonen und Korallen“ – klin-gen streckenweise wie eine düstereUntergangsprophezeiung. Haupt-sächlich lässt sich das Stück als eineOde an die Weichheit verstehen („Wir
sind Plüscho-phile“). Und dasschlägt sich wiederum in der Musiknieder, die hier mit sanften Klängenunterlegt, was über „soft boys“ ge-sungen wird.
Überhaupt sind die verdunkeltenTexte auch hier meist mit eingängi-gen Melodien kombiniert. Was wie-derum jene versöhnen könnte, diedie Texte ob ihrer Vagheit als „pseu-do-intellektuelles Geschwurbel“ kriti-sieren. Schon dem ersten Stück desAlbums „Im Keller“ sieht man einigeFehlgriffe wegen großartiger Chörenach. „Die Revolte ist in mir“ ist der-artig energiegeladen, dass selbst ei-ne bedenkenswerte Beschimpfungwie „Influenza mit Lizenz“ die Direkt-heit eines Punkrock-Songs erhält.Der Titelsong des Albums zeigt wie-
derum, dass die Band, die ihr Labeleinst „Rock-O-Tronic“ getauft hat,auch bei langsameren Stücken nachwie vor Fähigkeiten besitzt.
Solchen Höhepunkten stehen aberauch Ausreißer nach unten gegen-über. Die altbekannten pädagogi-schen Spielereien, die Tocotronicschon vor Jahren mit Stücken wie„Sag alles ab“ oder „Verschwör dichgegen dich“ perfektionierten, sind inihrer neuesten Ausprägung – „alles istentschuldigt“ tönt es waldörflich bei„Chloroform“ – eher langweilig. DieseZuschreibung gilt umso mehr für die(größtenteils) einschläfernden Beiträ-ge „Unter dem Sand“ und „Warm undgrau“.
Und dennoch: „Wie wir leben wol-len“ ist ein größtenteils gelungenesAlbum, das sich an die Vorgänger an-schließt. Dass im Vorfeld der Veröf-fentlichung eine Debatte darüber ge-führt wurde, dass das Werk mit ei-nem Gerät aus den 1950er Jahrenaufgenommen wurde, scheint ange-sichts der eingängigen Songs völlignebensächlich. Damals lebte AlbertEinstein noch – und den hätten ohne-hin eher die geheimnisvollen Texte in-teressiert.
Von Sascha Vennemann
Modern ist, was nicht modern ist. DieHipster rennen mit Nickelbrillen rum, diein den 1970ern „totschick“ und „dufte“waren. In den 1980ern wäre man beimTragen dieser Mordsgestelle von denSpielkameraden in bester Arnie- oderStallone-Manier mit imaginierten Zeige-finger-Maschinengewehren (dabei einlautes „RATTATATATATATT!“ brüllend)umgenietet worden. Oder man wärebeim Nachspielen ungelenker Ulk-Prü-gelfilme mit Bud Spencer und TerrenceHill mit hämisch-dämlichen Beleidigun-gen belegt worden. Egal, heute ist mandamit hip.
Und wie die Hornbrillen sich wiederins Alltagsbild schleichen, so tun esauch andere Anachronismen. Schwar-zenegger ballert gerade in seinemComeback-Actionfilm „The Last Stand“herum wie zuletzt Anfang der 1990er.Millionen von Menschen laden täglich ih-re gestochen scharfen Bilder hoch undbelegen sie mit Filtern, damit sie ausse-hen, als hätte Papas Polaroidkamera ein
behandlungswürdiges Belichtungspro-blem. Audiophile Menschen schwörenauf die Vinyl-Platte und auf von Handzusammengestellte Mixtapes.
Heute habe ich mich gefragt, ob estatsächlich noch Anbieter für „Internetby Call“-Nummern gibt, bei denen mansich über die normale Telefonleitung miteinem klobigen und zerhackte Soundsausstoßenden 56k-Modems einwählt.
Und ja, es gibt sie noch! Die Datenauto-bahn von einst ist zur Spielstraße degra-diert worden (oder noch besser: Fuß-gängerzone), aber man kann sie nochnutzen. In manchen Geschäften falleneinem ab und zu noch bespielte VHS-Kassetten vor die Füße, wenn man inden Wühltischen abtaucht.
Es ist ein Phänomen: Am Ende derJugend hat man seine alten Technik-
schätze billig auf dem Flohmarkt ver-kloppt und heute kauft man sich dasZeug bei eBay zurück, weil man doch ir-gendwie dran hängt oder es nie hatte.Mein persönliches Repertoire umfasstjetzt einen Gameboy der ersten Gene-ration, eine Playstation 1 und eine Play-station 2: Dinge, die ich als Kind undJugendlicher immer irgendwie habenwollte, mir aber jetzt erst leisten kannoder zu schätzen weiß. Blogger undPodcaster „Der Bastard“ (www.derbas-tard.com) hat sich ein Nintendo NESbesorgt und einen Windows 95-Rech-ner zusammengestellt, um nochmal inalte Zeiten abzutauchen.
Und warum auch nicht? Die letzteGeneration, die sich noch an eine Weltohne Internet erinnern kann, ist eineÜbergangsgesellschaft des Offline-Ga-mings, des Schmalband-Internets undder Magnet-Datenträger. Schön, wennman beides – die Vergangenheit und dieGegenwart – kennt und sich als Binde-glied verstehen kann – und es auch seinmöchte. Wer weiß, wozu das in Zukunftnoch gut sein kann?
Arcade-AnachronismenSaschas Seitensprünge über die Bindeglied-Generation mit Gameboy und Hornbrille
Der gute alte Gameboy.FOTO: DPA
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März 2013 5
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
Von Rainer Müller
Das Ergebnis von wochenlanger har-ter Arbeit konnten die Sänger, Tänzerund Darsteller aus der Grafschaft, demEmsland, Nordrhein-Westfalen und denNiederlanden bei der Premiere von„Nightlife“ in voller Pracht zeigen. Ver-gessen sind am Ende der Aufführung inder Alten Weberei in Nordhorn die klei-nen technischen Patzer und die sichtli-che Nervosität mancher Darsteller –spätestens als die musikalische Zeitrei-se Gestalten in eng anliegenden, grell-bunte „Morphsuits“ angekündigt wird,nimmt der Zug „Musical Generation“Fahrt auf.
Auf der Bühne wird getanzt, gesun-den und gespielt. Das Publikum lerntStella, Marie, Johnny und Matze kennenund begibt sich mit ihnen auf eine Reisedurch das Nordhorner Nachtleben.Johnny – der Möchtegern-Rockstar –tritt ganz in Leder gekleidet und mitcooler Sonnenbrille ausgestattet auf.
„Ich träum’ von mehr – ein Star will ichsein“, ruft er in die Menge. „Ich komm’ganz groß raus“, ist er sich seines kom-menden musikalischen Erfolges sicher,denn die Fans umlagern ihn bereits,Mädchen himmeln ihn an. Stella will ei-gentlich nur Party machen und hat fürJungs nicht viel übrig – außer abfälligenKommentaren. „Wir Frauen regierenüber die Männer“, sagt Stella zu Marie.
Schließlich funkt es auf einer Partyzwischen Johnny und Marie. KumpelMatze hat Bedenken, was die Karriereseines Freundes Johnny angeht. Dochder ist hin und weg: „Sie ist so schön,so wunderschön – Matze, ich bin ver-liebt“, haucht er. Marie lädt Johnny zueiner Party ein, Matze will Kumpel Alexmitnehmen. Doch der sitzt mit einer Tü-te Chips auf dem Sofa, während seineEltern im Begriff sind, zur Show „Night-life“ zu gehen. Alex schaut im Fernse-hen das „Super-Talent“ und ist auf ein-mal selbst aktiv. Er legt ein Tanz-Videoein und rockt die Bühne im Gangnam-
Style. Dafür spendet das Publikum Zwi-schenapplaus. Dann wechseln sich dieDarbietungen auf der Bühne munterab: Aktive der Musikschule spielen denBeatles-Song „With a little Help frommy Friends“, bevor das Lied „Skyfall“akrobatische Vorführungen an Ringenund auf Hochrädern begleitet. SängerinIsabell Boyer zeigt mit dem Monroe-Klassiker „Diamonds are a Girl’s bestFriend“, was sie kann.
Tom Wolf und sein Ensemble ausSängern, Musikern und Darstellern ha-ben einen langen und schwierigen Wegbewältigt. Und sie haben der Graf-schaft ein weiteres Musical geschenkt,das Beachtung verdient. 70 Akteure –allesamt keine Profis – dürfen stolz seinauf ihre Leistung. Sie geben in der We-berei ein beeindruckendes Gesamtbildab. Denn Geschichte, Musik, Bühnen-bild, Beleuchtung und Requisite von„Nightlife“ erscheinen fast durchge-hend wie aus einem Guss. „Nightlife“reißt mit.
Stolze Leistung„Musical Generation“ begeistert Grafschafter Publikum
40 JahreJugendzentrum
in Nordhorn1973 ist das Jugendzentrum in Nord-
horn gegründet worden. Und um die-sen runden Geburtstag zu feiern, lädtdie Stadt Nordhorn am Sonntag, 3.März, zu einem „Tag der offenen Tür“ein. Ab 14 Uhr können sich alle Interes-sierte in der Scheune und der Tennetummeln und dort Programm, Teamund Räumlichkeiten des Jugendzen-trums kennen lernen. Unter anderemsoll es einen Stationslauf geben und dieverschiedenen Gruppen stellen sich vor.
„Filmklappe“geht in die
fünfte Runde Das Medienzentrum des Landkreises
lädt erneut zu einem Kurzfilmwettbe-werb ein. Kitas, Schulen, Vereine, Ju-gendgruppen sowie Einzelteilnehmerkönnen bei der 5. Grafschafter Film-klappe mitmachen. Das Thema der Bei-träge, die zwischen 2 bis 15 Minutendauern dürfen, kann man wählen. Siewerden in Bezug auf „Originalität derFilmidee“, „schauspielerisch-kreativeUmsetzung“ und „Einsatz filmgestalteri-scher Mittel“ bewertet. Die prämiertenFilme sind im Sommer im Astoria Film-palast Nordhorn zu sehen. Einsende-schluss ist der 30. April.
Versammlungim „Gleis 1“
Das Neuenhauser Jugendzentrum„Gleis 1“ lädt zu seiner Mitgliederver-sammlung ein. Am Freitag, 8. März,sind alle Vereinsmitglieder – aber auchjeder, der sich sonst für die Arbeit desZentrums interessiert – ab 20 Uhr in dieRäume des Unabhängigen Jugendtreffseingeladen.
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Elbert + Poll OHGJoachim ElbertNeuenhauser Str. 74 • 48527 NordhornTel. 05921 82600 • Fax 05921 [email protected]
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6 März 2013
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
Von Christina Koormann
„Gambatte! Auf geht‘s!“ feuert der 26-jährige Eike Boll im Skigebiet Hachi-Ko-gen nahe der Stadt Yabu seine Skischü-ler an. Dieser Motivationsspruch ist einevon nur wenigen japanischen Vokabeln,die der junge Bentheimer bisher anwen-den konnte. „Die Verständigung stellthier das größte Problem dar“, schilderter. „Am besten verstehen mich die Ski-schüler, wenn ich Dinge überdeutlichvormache und sie spielerisch an Bewe-gungen heranführe. Zusammen mit Phi-lip Heckmann, einem langjährigenFreund aus Schüttorf, bewarb sich derLehramtsstudent und ausgebildete Ski-lehrer Eike für das Programm „JapanGood Will Tour“, das seit 1988 jungenSkilehrern aus Deutschland einen Ja-
pan-Aufenthalt ermöglicht. Die Verein-barung von „Japan Good Will Tour“-Pro-gramm und Studium der beiden Graf-schafter war mit Kompromissen und vielOrganisation verbunden. Jedoch konntesich sowohl Philip, der in FinnlandSportpsychologie studiert, als auch Ei-ke, der momentan im Rahmen seinesLehramtsstudiums eigentlich ein Se-mester in Österreich verbringt, die Zeitfür das Programm freischaufeln. „WederPhilip noch ich sind vorher jemals in Ja-pan gewesen“, beschreibt Eike seineMotivation für diesen ungewöhnlichenJob. Da Japan außerdem eines derschneereichsten Länder der Erde istund Wintersport hier einen hohen Stel-lenwert hat, ist es besonders für Winter-sportler und Skifahrer ein sehr interes-santes Reiseziel.
Für insgesamt fünf Wochen arbeitendie beiden Grafschafter im Skigebiet inder Präfektur Hyogo, etwa 150 Kilome-ter von der Großstadt Osaka entfernt.„Schon auf dem Weg hierher konntenwir viele erste Eindrücke sammeln“,sagt Eike. Nach einer großen Vorstel-lungsrunde mit den japanischen Kolle-gen sind die beiden 26-Jährigen abdem ersten Arbeitstag jeweils allein füreine Gruppe japanischer Skischüler ver-antwortlich. „Wir arbeiten hier aus-schließlich mit Skischulen zusammen,die zu einer Art Wintersportausflug fürjeweils drei Tage ins Skigebiet kom-men“, so der Student. Bei einer großen„Opening Ceremony“ kommt es für dieSkilehrer zu einem ersten Kontakt mit
den neuen Gruppen. Hierbei werdenReden gehalten, nach denen sich dieSchüler – wie die Nordhorner erstauntbeobachteten – mehrmals verbeugen.„In der Zeremonie verstehen Philip undich kein Wort“, lacht Eike, „aber wennwir uns dann auf Japanisch vorstellensollen, kriegen wir das mittlerweile so-gar schon ganz gut hin.“
Die Schüler reagieren trotz der Kom-munikationsprobleme positiv auf die eu-ropäischen Austausch-Skilehrer. „An-fangs wird man erst mal mit großen Au-gen angeschaut und es wird getu-schelt“, beschreibt der blonde Eike dieersten Begegnungen. „Viele der Kinderhatten noch nie Kontakt mit Europäern– Schüler aus ländlichen Gebieten ha-ben sogar noch nie Europäer gesehen.“Sind die Kinder einmal mit Skiern, An-
zug, Mütze und Schuhen ausgestattet,ist es für die beiden Studenten nahezuunmöglich, ihre Schützlinge auseinan-der zu halten. „Alle Skischüler tragen diegleichen Outfits, wir können sie dannnur noch an den Nummern auf ihrenLeibchen unterscheiden“, schildert Ei-ke.
Nicht nur durch neue Erfahrungen aufder Piste, sondern auch auf kulturellerEbene haben die beiden Obergraf-schafter schon viele Unterschiede zu ih-rem deutschen Skilehrer-Dasein wahr-genommen. „Wir wohnen mit etwa 20Kollegen in einer provisorisch umge-bauten Turnhalle. Hier essen wir jedenTag gemeinsam und dabei ist uns dieunglaubliche Höflichkeit der Japaneraufgefallen“, beschreibt Eike. Durch dieintensive Gemeinschaft mit den Kolle-gen haben Eike und Philip schon nachkurzer Zeit viele Tipps für eine zehntägi-ge Reise durch das Land der aufgehen-den Sonne bekommen. „Um noch einwenig mehr von Japan zu sehen, habenwir unsere Rückflüge etwas nach hintenverschoben“, sagt Eike. Auch wenn fünfWochen auf der Skipiste eine knapp be-messene Zeit sind, werden sie am Endeviel von Japan für sich entdeckt haben.„Unsere Arbeit und den direkten Kon-takt zu den Japanern plus der anschlie-ßenden Reisetage ergeben eine gelun-gene Mischung, um ein fremdes Landoptimal kennen zu lernen.“
Bergab in JapanGrafschafter als Skilehrer unterwegs
Philip Heckmann (links) und Eike Boll im japanischen Schnee.
Auch wenn sie nicht dieselbe Sprache sprechen: Skilehrer Eike Boll versteht sich mit seinen Schülern bestens. FOTOS: PRIVAT
Den ganzen Text lest ihr auf www.gn-szene.de
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März 2013 7
Denkt man an Sport in Japan, falleneinem häufig Judo und Sumo-Ringenein. Welche Sportarten sonst dort be-liebt sind, wollten Kelvin, Youli, Danielund Andre vom Lise-Meitner-Gymnasi-um herausfinden. Dazu nahmen sieKontakt zu Ami und Mutumi der JotoHighschool in Tokushima auf. „Wir woll-ten etwas über die japanischen Natio-nalsportarten erfahren, aber auch inwie-weit deutsche Sportler in Japan bekanntsind“, erklären die deutschen Schüler.
Kelvin,Youli, Daniel und Andre: Wel-che Sportarten verbindet ihr typischer-weise mit Deutschland?
Mutumi: Typisch deutsche Sportartensind für uns ganz klar Fußball aber auchTischtennis, Handball und Baseball.
Und gibt es auch deutsche Sportler, diein Japan bekannt sind?
Ami: Viele deutsche Fußballer sindauch in Japan berühmt, wie zum Bei-spiel Mesut Özil oder Philipp Lahm.Aber auch die in Europa spielendenFußballer wie Shinji Kagawa (Manches-ter United) oder Atsuto Uchida (FCSchalke) sind auch hier sehr bekannt.
Wie verbreitet ist Fußball eigentlich inJapan? Gibt es andere Sportarten, diebeliebter sind?
Ami: Nun ja, wir persönlich sind nichtso sehr an Fußball interessiert. Eigent-lich sind eher Judo, Kendo und Sumotypische japanische Sportarten. Bei unsan der Schule gibt es zwar keinen Fuß-
ballverein, aber dafür einen Kendo-Club. Das ist eine moderne Form desSchwertkampfes. Gerade an Schulenund Universitäten ist dieser Sport über-aus beliebt und es gibt auch Wettkämp-fe. Außerdem sind wir persönlich undauch viele unserer Freunde große Fansvon artistischer Gymnastik. Berühmt ist
hier auch der deutsche Turner MarcelNguyen.
Wie sieht es mit der Sportart Boxen aus?Kennt ihr Wladimir und Vitali Klitschko?
Mutumi: Nein, von denen haben wirnoch nichts gehört.
Sumo, Kendo –aber kein Boxen
Welcher Sport ist typisch japanisch?
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
„Heutzutage ist ein Leben ohne Mu-sik nicht denkbar. Sie inspiriert und fas-ziniert uns“, meinen Natalia, Mai und Ti-na, alle drei Schülerinnen am Lise-Meit-ner-Gymnasium in Neuenhaus. Sie ste-hen in Kontakt mit Jugendlichen im ja-panischen Tokushima und tauschensich mit ihnen über die unterschied-lichsten Themen aus. Jetzt haben siesich mit Musik beschäftigt. „HipHop,Rap, R’n’B, Rock und Schlager sind ei-nige Musikgenres, die in Deutschlandbekannt und beliebt sind. Wir könnenuns kein Leben ohne Musik vorstellen,doch wie sieht es in Japan aus?“
Neuenhaus: Wir würden gerne mehrüber Musik in Japan erfahren. WelcheArt ist bei euch besonders beliebt?
Tokushima: Wir lieben Musik und sindauch gespannt, etwas über die deut-sche Kultur zu erfahren. „J-Pop“ ist zumgrößten Teil bei der jüngeren Generationbeliebt, wobei die ältere Generationeher „Enka“ hört. Eine beliebte Band beiuns nennt sich „B`z“, deren Musik istwirklich gut. Welche Arten von Musik
sind in Deutschland bekannt und könntihr uns deutsche beliebte Sänger nen-nen?
Die beliebtesten deutschen Bands undMusiker sind gerade „Rammstein“, „DieToten Hosen“, „Silbermond“ und „Cro“.Wir persönlich hören gerne R’n’B, Hip-Hop und Rap. Der Einfluss aus Amerikaist in Deutschland sehr groß. Was ist„Enka“ für ein Musikgenre? Und wie oftgehen Japaner in Karaokebars?
„Enka“ ist ein eigenes Musikgenre sowie RnB. Die Lieder sind meist sehrtraurig und werden von einem oder zweiSängern gesungen. In Japan sind Ka-raokebars sehr beliebt, doch ist es vonPerson zu Person unterschiedlich, wieoft sie dorthin gehen. Sind japanischeMusiker in Deutschland bekannt?
In Deutschland kennen wir nicht viele ja-panische Sänger oder Bands. Die einzi-ge Sängerin, den wir kennen, ist HikaruUtada. Aber wir hören auch „B`z“, derenMusik ist ziemlich gut.
Was läuft inTokushima im Radio?
Neuenhauser interviewen Partnerschüler
Brieffreundschaft: 22 Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums in Neuenhaus stehen in Kontakt zujapanischen Jugendlichen. So wollen beide Seiten die jeweils andere Kultur kennen lernen.
Wir machen den Weg frei.
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
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“Dazugehören.“
Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele. Bereits über 17 Millionen Mitglieder in ganzDeutschland vertrauen diesem einfachen und erfolgreichen Prinzip. Sie sind Mitglied Ihrer Genossenschaftsbank – und gleichzeitig Teilhaber.
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8 März 2013
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
Von Olaf Neumann
Kool Savas ist der bekannteste deut-sche Rapper türkischer Abstammung.Der selbsternannte „Pimplegionär“ gibtsich geläutert. In den Songs seines ak-tuellen Albums „Aura“ erzählt er von sei-ner Familie, die in der Türkei politischverfolgt wurde. Am 1. März tritt er imSchüttorfer Index auf.
Der einflussreiche amerikanischePopkritiker Sasha Frere-Jones be-hauptet, die Zeit, in der der Hip-Hopder Schrittmacher der Entwicklungder innovativen Popmusik war, seiendgültig vorbei. Sind Sie angetre-ten, das Gegenteil zu beweisen?
Mir geht es darum, meine eigenenGrenzen zu erweitern. Ich möchte musi-kalisch etwas machen, was es im Rapbisher noch nicht gegeben hat. Dieseepischen Sounds meines Albums hörtman sonst nirgendwo.
Auf Ihrem Album „Aura“ erzählenSie, wie Sie zur Ihrer Stimme gefun-den haben. Sind Sie zum Rapper ge-boren?
Meine hohe Stimme war mir früherunangenehm. Heute weiß ich, dassman aus einer vermeintlichen Schwä-che eine Stärke machen kann. Eskommt immer auf den Blickpunkt an.Ich hätte es auch mit Rap sein lassenkönnen, aber als ich Ad-Rock von denBeastie Boys und Eazy-E hörte, wussteich, dass man auch mit solch einerStimme rappen kann. Jeder Jugendli-che kann diesen Song auf seine eigeneSituation münzen.
Kann man mit Hip-Hop alt werden?
Es ist schon eine sehr jugendlicheMusik, die Themen sind oft oberflächlichund plakativ. Aber noch ist ja niemandmit Hip-Hop alt geworden, weil dieseMusik noch nicht so lange existiert. InAmerika ist es jedenfalls ganz normal,dass alle Altersklassen Jay-Z hören.
Im Intro von „Nichts bleibt mehr“rezitiert Ihr Vater auf Türkisch einGedicht. Er hat es einst für Sie imGefängnis verfasst.Was brachte ihndorthin?
Mein Vater musste immer aufpassen,was er aus dem Knast an seine Familie
schrieb. Auf keinen Fall durfte es poli-tisch sein, denn die Briefe wurden gele-sen. In diesem Gedicht sagt er sinnge-mäß zu mir: „Wenn das Leben ein Flussist und ich ein Fisch darin, dann werdeich mit meinen Flossen auch gegen star-ke Strömungen anschwimmen müssenund der Boden wird auch mal matschigund dreckig sein. Und dann gibt es auchnoch die Frösche, die den ganzen Tagnur chillen, sich hinter einem Stein ver-stecken und das Leben an sich vorbei-ziehen lassen. Wenn du dich entschei-dest, dich zu verstecken, dann bist dunur ein fischgesichtiges Wesen mit derSeele eines Frosches.“ Damit meinte er,man müsse Widerstand leisten – so wieer es damals in der Türkei getan hat, alser gegen die faschistische Regierungkämpfte. Als Linker in der Türkei setzteman in den 1970er und 1980er Jahrensein Leben aufs Spiel.
Wie lange saß er im Gefängnis?
Viereinhalb Jahre. Kurz vor meinemsechsten Geburtstag wurde er denun-ziert. In der Anklage hieß es, er hätte inseiner Druckerei illegale Sachen ge-druckt. Mehr konnte nie bewiesen wer-den, weshalb er „nur“ viereinhalb Jahrebekam. Viele seiner Freunde saßenzehn Jahre ein, manche wurden imKnast verrückt oder starben dort.
Wie ist es Ihrem Vater in der Haftergangen?
Er wurde gefoltert. In der Türkei gabes keine Menschenrechtsorganisatio-nen, die sich um einen gekümmert hät-ten. Das war sehr heftig. Hätte mein Va-ter die Namen seiner Mitstreiter preisgegeben, hätte er sich zumindest dieFolter erspart. Aber er wollte niemandenverraten. Alles, wofür er gelebt und wo-ran er geglaubt hat, wäre dann nichtsmehr wert gewesen. Mein Vater warhundertprozentig von seiner Sacheüberzeugt, er war bereit, extreme Opferzu bringen. In der Hinsicht ist er für michein Vorbild. Ich bezweifle, ob auch ichbereit wäre, den ganz harten Weg zugehen.
Inwiefern konnte Ihre Familie zuseiner Freilassung beitragen?
Bereits einer Woche nach Vaters Ver-haftung sind wir nach Deutschland aus-gereist, weil es Zuhause zu gefährlichwurde. Ich erinnere mich, dass wir in
Aachen die ganze Zeit an seiner Freilas-sung gearbeitet haben, Vertreter vonAmnesty International waren oft bei uns.Wie heftig die Verhaftung meines Vatersfür mich war, merke ich daran, dass siemich heute noch beschäftigt. Im Endef-fekt war er fünf Jahre weg. Nie verges-sen werde ich diese Angst um ihn. Wirwussten ja nicht, wie ihm dort geschah,vielleicht würde man ihn ja umbringen.Heute sitzen Menschen in Guantanamoein und im Fernsehen oder im Internetmacht man darüber Witze beziehungs-weise schaut dabei zu, wie sich Leutegegenseitig etwas antun. Ich selbst ha-be auch einen asozialen Humor, aberman darf nicht vergessen, dass esMenschen sind, die da leiden. Die Sen-sationsgeilheit wird immer krasser. Dasbedrückt mich.
Macht es Sie auch zornig?
Ja, auf so viele Sachen. Zorn verän-dert sich auch. Als Kind richtete er sichgegen die Typen, die mich runtermachenwollten. Heute ist es der Staat, die Um-stände, das Leben an sich. Oft ist es eineTraurigkeit wegen allem, was um michherum passiert, die dann in Wut um-schlägt. Das versuche ich auf Rap-Ebe-ne in einfachen Texten zu verarbeiten.
Wurden Sie durch Ihre Eltern poli-tisiert?
Sie haben mich eher unbewusst poli-tisiert. Während meiner gesamten Kind-heit waren Leute bei uns Zuhause, diepermanent über Politik sprachen. Icherinnere mich an fast nichts anderes.Als Kind habe ich selbst immer gesagt,ich sei ein Linker. Es hörte erst auf, alsmein Vater wieder zurückkam. Aber ichdenke schon, dass ich heute auch poli-tisch bin.
Fühlen Sie sich mehr als Türkeoder mehr als Deutscher?
In Deutschland habe ich das erste MalHaferflocken gegessen. Und ich durfteso viele Süßigkeiten in mich hineinstop-fen, wie ich wollte. Nach zwei Monatenhatte ich meine Muttersprache verlernt.Ich fühlte mich überhaupt nicht mehr alsTürke. Erst als mein Dad wieder da war,begann ich, das Türkische in mir wiederanzunehmen. Viele sagen heute, ich seiextrem deutsch. Aber ich fühle mich ge-nauso als Türke. Ich bin ein Bürger inDeutschland, meine Wurzeln sind mir imPrinzip egal. Die Tatsache, dass hierzu-lande ein Integrationspreis vergebenwird, kann mich aufregen.
„Mein Vater,mein Held“
Kool Savas im Interview
Kool Savas ist am 1. März live im Schüttorfer Index zu sehen. FOTO: PRIVAT
März 2013 9
Jeder Schüler kennt das: Wenn eine Klassenarbeit oder ein Vokabeltest ansteht, muss möglichst viel Stoff in
möglichst kurzer Zeit hängen bleiben. Wie das am besten klappt – da gehen die Meinungen auseinander. Absolute Ruhe
oder ein bisschen Musik im Hintergrund?
Wichtig ist zum Beispiel ein erster Überblick über den Stoff, bevor man sich ans Büffeln macht. Außerdem ist es gut, sich
kleinere Portionen einzuteilen, die man nach und nach abarbei-tet. Auch Pausen dürfen dabei nicht fehlen. Niemand kann ohne
Unterbrechung lernen.
Carolina Schüttert hat sich für GN-Szene auf den Schulhöfen inNordhorn umgehört und Jugendliche gefragt, wie sie sich am
besten konzentrieren können und welche Tipps für andereSchüler sie auf Lager haben.
Tipps und Tricks zum LernenGN-Szene-Umfrage: So bleibt der Stoff bei Grafschafter Jugendlichen am besten hängen
Malin Bönemann:
„Ich kann am besten ler-nen, wenn ich in meinem
Zimmer bin und Musikhöre. Dann präge ich mir
die Sachen gleich vielbesser ein.“
Mara Meyer:
„Ich lerne auch mit Musik am besten genau-so wie Malin und aucham besten in meinem
Zimmer.“
Samira Lassen:
„Ich lerne am besten inmeinem Zimmer, wennes ganz ruhig ist. Dabeidarf mich auch keiner
stören.“
Ann-Christin Strootman aus Nordhorn,Realschule Deegfeld:
„Wenn ich mir alles mehrmals durchlese, kann ich es mirbesser merken. Ich brauche Ruhe um zu lernen. Einen be-stimmten Ort habe ich dabei nicht im Kopf – auf jeden Fallruhig.
Lea-Marie Deppe aus Nordhorn,Realschule Deegfeld:
„Ich kann am besten lernen, wenn ich alleine in meinem Zim-mer bin. Dabei darf ruhig auch Musik laufen. Ich merke mirden Stoff am besten, wenn ich ihn mehrmals durchlese.“
Anneke Große-Brüna aus Nordhorn:
„Ich lerne ambesten, wenn ichungestört in mei-nem Zimmer bin.Ich lese mir das,was ich lernenmuss, mehrmalsdurch und teile mir es dann Stück fürStück auf.“
Jula Zoeschreiber aus Nordhorn,Gymnasium Nordhorn:
„Ich lerne am besten, wenn ich Ruhe habe. Ich lerneauch öfters mit meinen Eltern oder meinem großen Bruder
zusammen, entweder im Wohnzimmer oder in meinemZimmer. Hauptsache, es herrscht Ruhe.“
Luise Trenkner aus Nordhorn,Gymnasium Nordhorn:
„Am besten lerne ich ruhig in meinem Zimmer und auchmit meinen Eltern. Es darf aber keine Musik laufen.
Louisa Roters aus Nordhorn,Gymnasium Nordhorn:
„Ich fange meistens vier Tage vor derArbeit an zu lernen. Zuerst schreibe ichmir alle wichtigen Dinge aus der Map-pe, aus dem Buch oder aus dem Inter-
net auf DIN A4-Zettel. Somit hab ichdann schon mal alle Infos parat. An
den nächsten Tagen prüfe ich dann, obnoch Stoff fehlt, den ich lernen sollte.
Falls nicht, lese ich meine Arbeitszettelgründlich durch. Um zwischendurch
abzuschalten, höre ich nebenbei Musikoder setze mich einfach mal für einehalbe Stunde vor den Fernseher.“
Lars Pikkemaataus Nordhorn,GymnasiumNordhorn:
„Ich lerne alleinein meinem Zim-mer. Es muss lei-se sein, also darfkeine Musik lau-fen. Meine Eltern
fragen mich zum Beispiel Vokabeln ab.Und wenn ich etwas nicht verstehe,dann frage ich sie oder meine ältereSchwester."
alle drei aus Nordhorn, Realschule Deegfeld
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
10 März 2013
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
März 2013 11
Von Fridtjof Meyer-Glauner
Eigentlich war die Bourne-Reihe jaabgeschlossen. Wir erinnern uns: Ja-son Bourne (Matt Damon) wird ohne Er-innerung und mit mehreren Kugeln imRücken aus dem Meer gefischt, findetanschließend heraus, dass er Super-agent und Resultat eines geheimen undhöchst illegalen Trainingsprogrammsnamens „Treadstone“ war. Seine ehe-maligen Chefs jagen ihn durch drei Fil-me, schlussendlich enttarnt Bourne dieAgentenprogramme namens „Blackbri-ar“ und „Treadstone“ samt Hintermän-ner. Klappe zu, Affe tot, Ende der Fah-nenstange, die Kuh ist vom Eis, derDrops gelutscht – dachte man zumin-dest.
Denn auch wenn Regisseur PaulGreengrass und Hauptdarsteller MattDamon an keiner Fortsetzung interes-siert waren, gibt es eben jene jetzt – al-lerdings mit neuem Regisseur (Tony Gil-roy) und ohne Matt Damon und damitauch ohne Bourne. Das klingt wie einBond ohne James Bond – und fühlt sichleider auch ein wenig so an.
Das liegt aber weniger daran, dassBourne hier keine tragende Rolle spielt.Dieses Problem wurde nämlich ver-gleichsweise clever und elegant gelöst.Denn ausgelöst von Bournes Aktionendrohen weitere illegale Geheimpro-gramme publik zu werden, wie etwa„Operation Outcome“, das medizinischgepimpte Superagenten wie AaronCross (Jeremy Renner) hervorgebrachthat. Eben jener Aaron Cross soll jetztklammheimlich eliminiert werden, daEric Byer (Edward Norton), der Chef von„Operation Outcome“, sein Programmum jeden Preis schützen will. Und dasbedeutet den Tod aller Mitwisser, Agen-ten wie Cross und die Ärztin Marta She-aring (Rachel Weisz) eingeschlossen.
Superagent Aaron Cross rettet erstsich selbst, dann Marta Shearing undschlägt zurück, was hier wirklich wörtlichgemeint ist. Denn ganz gemäß demMotto „Waffengeballer und Fratzenge-baller für alle“ teilt er ordentlich aus. Er-freulicherweise drischt „Das Bourne Ver-mächtnis“ nicht so hemmungs- undkopflos wie seine Vorgänger mit schnel-len Schnitten und hektischer Wackelka-mera auf den Zuschauer ein. Mindes-
tens genauso erfreulich ist Edward Nor-tons Part. Der skrupellosen Regierungs-verschwörung ohne Gnade und Gewis-sen verleiht Norton nicht nur ein Gesicht,sondern auch eine Glaubwürdigkeit, dieviele Agenten-Filme vermissen lassen.Und auch Jeremy Renner in der Haupt-rolle macht eigentlich einen super Job.
Doch der coole Tausendsassa Crosskommt leider nicht an die tragische Grö-ße von Matt Damons Bourne heran. Einabsoluter Griff ins Klo ist zudem die Rol-le der Marta Shearing. Rachel Weisz, dieja keine schlechte Schauspielerin ist, hatmit der hysterischen Ärztin einen höchstundankbaren Part erwischt. Denn dieseFigur liefert lediglich den medizinischenBackground für Aaron Cross und bietetsonst keinen Mehrwert für den Film.Auch als dynamisches Duo können diebeiden nicht überzeugen. Einerseitsstimmt die Chemie nicht, andererseits istdie Rollenverteilung völlig uninspiriert: Erder Mann fürs Grobe, während sie ver-ängstigt in der Ecke kauert – das degra-diert Weisz zu einem verheulten Bond-girl, das aber zu viele Vorteile eines sol-chen vermissen lässt. Funfact am Ran-de: Rachel Weisz ist mit Bond-Darsteller
Daniel Craig verheiratet. Technik-Factsam Rande: Bild, Ton der Blu-Ray sindnicht perfekt, bewegen sich aber aufziemlich hohem Niveau und die Extrasgehen allesamt in Ordnung.
Fazit: An die Vorgänger reicht derNachfolger trotz guter Besetzung nichtheran. Die Fußstapfen sind aber auchgewaltig groß. An und für sich genom-men ist „Das Bourne Vermächtnis“ sehrsolide bis gute Unterhaltung, schmücktsich aber mit dem großen Bourne-Na-men und muss sich daher auch denVorwurf gefallen lassen, die Fortsetzungeiner Reihe zu sein, die eigentlich keinerFortsetzung bedurft hätte.
Wie ein Bond-Film ohne JamesIm GN-Szene-Sehtest: „Das Bourne Vermächtnis“
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
Mit vollem Farbeinsatz in die neue Saison:
Die aktuellen Trends treiben es richtig bunt!
Farben im Look der 90er Jahre strahlen mit gewagten Kombinationen von Neon- undPastellfarben um die Wette. Bunte Chinos und Color-Denim sind die Basics der Saison, mitNeonprint-Shirts mischst Du den Look zusätz-lich auf.
Pastell meets Neon: Farbpower fürs Frühjahr
12 März 2013
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
Texte aus derNordhorner
SchreibwerkstattSchreibst du auch Gedichte
oder Kurzgeschichten?Dann schicke sie uns
an [email protected] veröffentlichen sie gerne.
TränenmelodieAlles still, dann ein Ton.Leise und instabil.Aber mit solcher Emotiondas Herz dem Gefühl zerfiel.
Melodie entführt in alte Zeiten,folgen Tränen salzig bitter.Melancholische Ewigkeiten,ein einzelner Gedankensplitter.
„Löwenherz“
Wenn du jemanden beschimpfst, schimpft er bestimmt zurück.
Wenn du jemanden beschuldigst,fällt die Schuld auf dich zurück.
Doch wenn du zu jemandem etwas Nettes sagst, wie „ich mag dich“,
dann sagt er bestimmt etwas Nettes zu dir.
Und vielleicht kommt es dann zu einer Freundschaft zwischen dir und dem anderen.
Esther Faulhaber, 12 Jahre
Eine Frage der Zeit Wann war das letzte Mal?
Vergessen. Wie lange ist es her?
Ich weiß es nicht. Warum ausgerechnet jetzt?
Vielleicht, weil ich es brauche. Weil ich auf Heilung hoffe.
Marie Julie Rahenbrock, 14 Jahre
Bild einer alten FrauSo gütige Augen.
Warum macht sie mich traurig?Sie ist glücklich.
Warum kann ich es nicht sein?Jessica Schoo, 16 Jahre
DuIch wollte dir zeigen wer ich bin, damals sagte ich zu dir, mein Leben hat ohne dich keinen Sinn, doch diese Aussage ziehe ich nun zurück, denn durch die Musik finde ich auchohne dich zu meinem Glück.
Bassam Tender, 22 Jahre
Ein Tropfen BlutUnd mein Herz bekam immer neue Risse.
Natürlich habe ich das behoben.
Mit Sekundenkleber.Und dann habe ich mit Nadel und Faden noch einmal
nachgeholfen.
Und doch…ab und zu…
entwischt ein Tropfen Blut…
und beschmutzt die glückliche Fassade.Marie Meseck, 15 Jahre
für einen maßgeschneiderten Start indie berufliche Karriere.
Die Starter-Paketefür Studenten und Azubis
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März 2013 13
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
Von Jana Hubelitz
Vor fast genau einem Jahr verbrachteAnna Scholten aus Nordhorn dreiein-halb Monate in einem kleinen Ort in derNähe von Canterbury in England. Die16-Jährige lebte dort in einer Gastfami-lie und ging zur Schule. Wieder in derHeimat angekommen, suchte ihr Klas-senlehrer nach Schülern, die Lust hat-ten, sich als Jugendbotschafter bei UK-German Connection zu bewerben. Dasist eine Organisation, die deutsch-briti-sche Kontakte fördert. Für Anna wardiese Aufgabe wie geschaffen. Ihr Inte-resse an Großbritannien und die dort er-worbenen Englischkentnisse waren da-bei ein großer Vorteil. Ihr Lehrer schriebein Empfehlungsschreiben und Annafertigte eine Bewerbung an, in der sieein wenig über sich, ihre persönlichenInteressen und ihre Motivation schrieb,Jugendbotschafterin zu werden.
50 von 200Bewerbernwurden ange-nommen –unter ihnenauch dieNordhornerin.So flog dieGymnasiastinim Herbst ver-gangenenJahres nachLondon. Mit
insgesamt 25 Deutschen und 25 Eng-ländern übernachtete sie dort in einemHotel. Am nächsten Morgen trafen siesich mit den Leitern der Organisationzum gegenseitigen Kennenlernen. Zieldes Wochenendes war es, die Jugend-lichen schon etwas zusammenzu-schweißen. Dazu veranstaltete UK-German Connection Workshops für die50 Teilnehmer, in denen Unterschiede
der Länder aufgeführt, Quizfragen ge-löst und typisch deutsche und engli-sche Eigenarten erarbeitet wurden.„Mir ist aufgefallen, dass in England al-les viel strikter und ernster ist als inDeutschland“, sagt Anna. „Das siehtman ja auch schon daran, dass dieSchüler dort Schuluniformen tragenund hier nicht.“
Ein weiteres Ziel des Wochenendeswar es, Projekte zu entwickeln, umauch den Menschen in der Heimat diefremde Kultur näher zu bringen. Annaund ihre englische Freundin Lucy hattendie Idee für ein Grundschulprojekt. Siewollten mit einer Klasse Schuhkartonsgestalten und diese mit kleinen Sachenfüllen, die typisch für ein deutschesoder englisches Weihnachten sind.
Die richtige Schule dafür war auchschnell gefunden. Annas Idee stieß beiihrer alten Grundschule sofort auf regesInteresse. Auch die Kinder der Grund-schule Stadtflur waren von dem Projekt
begeistert. In Gruppen aufgeteilt gestal-tete die 16-Jährige mit den Kindern vierSchuhkartons, die hübsch verziert undmit Lebkuchen, Spekulatius, Weih-nachtskarten und Geschichten gefülltzu der Schule in England geschicktwurden, in der Annas Freundin mit denSchülern das gleiche Projekt durchführ-te.
Doch damit ist Annas Aufgabe alsJugendbotschafterin noch nicht abge-schlossen, denn im kommenden Juniwird es noch ein weiteres Treffen inBerlin geben, bei dem die Engländernach Deutschland kommen und wo si-cherlich neue Projekte geplant werden.Darüber hinaus pflegt Anna mit den an-deren Jugendbotschaftern – englischsowie deutsch – guten Kontakt und hatsich auch schon mit einigen von ihnenin Deutschland getroffen. Außerdemtauschen sich die Jugendlichen regel-mäßig in einem Forum aus – darüber,wie ihre Projekte so laufen und wasman noch verbessern könnte. „Alles in
allem hat mir die Arbeit bei UK-GermanConnection sehr gut gefallen“, erzähltdie 16-Jährige. „Ich fand es zwar scha-de, dass wir in dem Hotel in Londonnur mit Leuten aus unserem Land aufeinem Zimmer waren, aber das ist wirk-lich nur eine Kleinigkeit. Es machtSpaß, so viel Kontakt zu Jugendlichenin meinem Alter aus einem anderenLand zu haben.“
Auch in der Schule ist Englisch einesvon Annas Lieblingsfächern. Allgemeinmag sie aber alle Sprachen. In der Zu-kunft möchte sie vielleicht noch mal einAuslandsjahr oder -semester in Englandverbringen und danach eventuell engli-sche Rechtswissenschaften studieren.In ihrer Freizeit spielt die Schülerin gerneHandball beim SV Vorwärts. Auch dieSchule nimmt momentan viel Zeit in An-spruch, sagt sie. Doch das hält Annanicht davon ab, bereits von ihremnächsten Trip nach England zu träu-men. Dann will sie ihre Gastfamilie undein paar Freunde besuchen.
Unterwegs als Botschafterin Anna aus Nordhorn bringt Briten typisch deutsche Eigenschaften näher
Eine von vielen: Anna aus Nordhorn (kleines Bild) traf in London insgesamt 50 andere Jugendbotschafter aus Deutschlandund Großbritannien (großes Bild). FOTOS: PRIVAT
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14 März 2013
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
Von Jens Hillen und Carolin Ernst
Was kann man tun, um mittelfristigdie Grafschafter Jugend zu stärken? Solautete die übergeordnete Fragestellungbei der Auftaktveranstaltung des Fo-rums „Jugend in der Grafschaft 2020“.Rund 200 engagierte Teilnehmer fandensich dazu Anfang Februar im Nordhor-ner NINO-Hochbau ein und trugen da-mit aktiv zur Entwicklung neuer Impulsefür die Jugendpolitik bei. In einer kurzenBegrüßung stellte die Fachbereichslei-terin für Familie und Bildung beim Land-kreis Grafschaft Bentheim, Gunda Gül-ker-Alsmeier, gleich die Zielsetzung derVeranstaltungsserie heraus: Die „ko-operative Gestaltung des Lebensum-felds Jugendlicher unter Beachtung vonBedürfnissen und Wünschen jungerMenschen“ soll im Mittelpunkt stehen –also: Was wollen und brauchen Ju-gendliche in der Grafschaft und waskönnen Politik und Verwaltung tun, umdas zu erfüllen?
Andreas Joppich hat das Forum or-ganisiert und sich genaue Gedanken zuden einzelnen Schritten gemacht. DenAuftakt machte eine allgemeine Veran-staltung, bei der auch schon kräftig dis-kutiert werden konnte. Jugendlichemusste man unter den rund 200 Teil-nehmern allerdings suchen: Vertretervon Vereinen, Schulen, Städte und Ge-meinden sowie Jugendeinrichtungentummelten sich im NINO-Hochbau. ImMärz soll es dann noch Termine geben,an denen bestimmte Themen genauerbesprochen werden – und schließlichauch drei Veranstaltungen, die ganzden Jugendlichen gewidmet sind (sieheKasten unten).
Nach den organisatorischen Ausfüh-rungen der Verantwortlichen referierte
Jugendkulturforscher Philipp Ikrathüber aktuelle Jugendtrends und -sze-nen und die zukünftige Entwicklung derRahmenbedingungen. In einem sehrhumorvollen und informativen Vortrag(der auf der Webseite zum Forum zurVerfügung gestellt werden wird) gab erden Anwesenden einige Denkstöße mitauf den Weg und veranschaulichtedurch zahlreiche persönliche Anekdo-ten, dass die Verständigung und Zu-sammenarbeit zwischen den Genera-tionen neben einigen Tücken auch un-glaublich viele Chancen mit sich bringt.
In einer Pause zur Stärkung fielen inangeregten Unterhaltungen oft Sätzewie „Hoffentlich wird das Ganze dannauch zielgerichtet verfolgt!“ oder „Eswäre klasse, wenn die Ideen auch zuwas führen!“. Anschließend konntenund sollten in Kleingruppen die begon-nenen Gespräche zu bestimmten The-men vertieft werden. Dabei bildeten sichimmer wieder neue Gruppen, damit einmöglichst reger Austausch zwischenVertretern aus Politik, Wirtschaft, Ver-waltung, Sportvereinen oder Kirchenentstehen konnte.
Die wichtigsten Ergebnisse desBrainstormings wurden zum Abschlussder Auftaktveranstaltung präsentiertund werden in den kommenden Wo-chen und Monaten weiter bearbeitet,um schlussendlich konkrete Vorschlägefür mögliche Maßnahmen formulierenzu können. „Damit am Ende der Veran-staltungsserie auch was Produktivesrauskommt, ist die aktive Teilnahmemöglichst vieler Grafschafter am Fort-gang des Projekts natürlich unerläss-lich“, erklärte Joppich und hofft auch fürdie kommenden Termine auf ähnlich tol-le Teilnehmerzahlen, wie sie beim Auf-takt zu verzeichnen waren.
Ein Forum für die JugendWas wollen junge Grafschafter und wie können die Wünsche erfüllt werden?
WEITERE TERMINE
Themenforum „Bildung und Be-ruf”: Donnerstag, 7. März, 10 bis 16Uhr im Kloster Frenswegen, Nord-horn.
Forum „Jugendkultur und Enga-gement“: Dienstag, 19. März, 15bis 18 Uhr, Jugendzentrum Kom-plex, Schüttorf; Mittwoch, 20. März,15 bis 18 Uhr, Jugendzentrum Nord-horn; Donnerstag, 21. März, 15 bis18 Uhr, Jugendzentrum Gleis 1,Neuenhaus.
Forum „Jugendarbeit“: Donners-tag, 11. April, 10 bis 16 Uhr, KlosterFrenswegen, Nordhorn.
Abschlussveranstaltung: ZumAbschluss findet ein kleines Ju-gendfestival statt. Hier sind beson-ders die Jugendlichen aus der Graf-schaft Bentheim gefragt, ihre Mei-nung zu den Vorschlägen der Ex-perten zu äußern: Samstag, 8. Juni,17 bis 22 Uhr, JugendzentrumNordhorn.
Mit Kaffee, Tee und Pizza bereitetensich fünf junge Reporter und Reporterin-nen auf ihre neue Aufgabe vor: Sie sollenvom Forum „Jugend in der Grafschaft“berichten. Anfang Februar trafen sie sichbei einer Schulung und stellten sich dieFrage, wie man (unbekannten) Leutendurch passende Fragen Antworten ent-locken kann. Außerdem beschäftigtensie sich mit dem richtigen Aufbau vonArtikeln, diskutierten Stilfragen und be-sprachen Qualitätsaspekte von Fotos.
Die vier Mädchen Darleen, Francis,Joyce und Meike gehen zur Zeit zur Be-rufsschule und streben dort im nächs-ten Jahr ihr Abitur mit Fachrichtung So-zialpädagogik an. Jens – der einzigeJunge im Team – studiert BWL undkann einige Erfahrung aus der Arbeit füreine Vereinszeitung mitbringen.
Mit der Veranstaltungsserie Forum„Jugend in der Grafschaft 2020“, diebis zum Sommer läuft, möchte derLandkreis neue Perspektiven für die Ju-gendarbeit entwickeln und ein ganz-heitliches Konzept zur Verbesserungder Rahmenbedingungen für Jugendli-che erarbeiten. Dieses soll Orientierungbieten für die Politik sowie für alle ande-ren Akteure. Die Jugendreporter be-richten zeitnah, worüber diskutiert wur-de und was sie und andere Jugendli-che über die vorgeschlagenen Maß-nahmen denken. „Sie dürfen gespanntsein“, verspricht der journalistischeNachwuchs.
Junge Reporter schreiben aus ihrer Sicht
Die aktuellen Berichte von den Jugendreporternkönnt ihr unter www.jugend-in-der-grafschaft.de
lesen. In Kürze wird es auf der Seite auch ein Diskussionsforum geben.
In kleinen Gruppen diskutierten die Teilnehmer beim Auftakt. FOTO: J. LÜKEN
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März 2013 15
MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS
WISSEN, WAS LÄUFT
voice male – Ladies First09.03.2013, 20:00 UhrKomplex, Schüttorf
Hauptsache Index09.03.2013, 22:00 UhrIndex, Schüttorf
Nimm 215.03.2013, 22:00 UhrZak, Uelsen
Die total verrückteSponsored Night15.03.2013, 22:00 UhrIndex, Schüttorf
Fire und Ice16.03.2013, 22:00 UhrZak, Uelsen
Hauptsache Index16.03.2013, 22:00 UhrIndex, Schüttorf
Dschungel Camp22.03.2013, 22:00 UhrZak, Uelsen
Discotheque & Special Event22.03.2013, 22:00 UhrIndex, Schüttorf
Hauptsache Index23.03.2013, 22:00 UhrIndex, Schüttorf
Rhymes GaloreFestival mit Sorgenkind u.v.a.28.03.2013, 19:30 UhrLagerhalle, Osnabrück
Kool Savas – Clubshow01.03.2013, 22:00 UhrIndex, Schüttorf
KONG02.03.2013, 20:00 UhrKomplex, Schüttorf
Hauptsache Index02.03.2013, 22:00 UhrIndex, Schüttorf
Tag der offenen Tür03.03.2013, 14:00 UhrJugendzentrum, Nordhorn
Mitglieder-versammlung08.03.2013, 20:00 UhrGleis 1, Neuenhaus
Punk-, Indie-, Rock’n Roll-Nightmit Memories of Fake, Snareset und Free Fallin’08.03.2013, 20:00 UhrKomplex, Schüttorf
Das Leben ist einWunschkonzert08.03.2013, 22:00 UhrIndex, Schüttorf
Die total abgefahre-ne 1-Euro-Party08.03.2013, 22:00 UhrZak, Uelsen
Matt Gonzo RoehrNeue CD „Zuflucht vor dem Sturm“28.03.2013, 20:00 UhrRosenhof, Osnabrück
Discotheque & Special Event28.03.2013, 22:00 UhrIndex, Schüttorf
Grimskunk plus Twee StarGrafschafter Band als Support-Act30.03.2013, 20:00 UhrKomplex, Schüttorf
Hangover Night30.03.2013, 22:00 UhrZak, Uelsen
Mega Night30.03.2013, 22:00 UhrIndex, Schüttorf
Oldschool Madness31.03.2013, 22:00 UhrZak, Uelsen
Discotheque & Special Event31.03.2013, 22:00 UhrIndex, Schüttorf
MIATour mit dem neuen Album „Tacheles“05.04.2013, 20:00 UhrEmslandhallen, Lingen
MIA kommt nach Lingen.FOTO: PRIVAT
Jens-Uwe HespingHafermarkt 1 • 48465 Schüttorf Tel. 05923 968441 • Fax 05923 [email protected]
Stefan NyhuisMarkt 11 • 48465 Schüttorf Tel. 05923 2544 • Fax 05923 [email protected]
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Internet Explorer 10. Die beiden
Nokia-Neuerscheinungen Lumia
820 und Lumia 920 haben es be-
reits drauf: Windows Phone 8
setzt auf Social-Network-Integra-
tion und knallbunte Farben. Auf
dem flexibleren Startscreen befin-
den sich jede Menge Live-Tiles,
die Sie nach Belieben verschie-
ben, vergrößern und verkleinern
können. Diese praktischen, klei-
nen Kacheln liefern alles, was in
Ihrer Welt passiert, direkt auf
Ihre persönliche Startseite.
Ihr Sperrbildschirm wird nun
ebenfalls dynamisch und zeigt
z. B. Informationen aus Facebook
oder anderen
Apps Ihrer Wahl.
Außerdem kön-
nen Sie Ihr
Smartphone mit
Windows 8 jetzt
nicht nur zum
Bezahlen ver-
wenden, sondern
dank NFC-Un-
terstützung auch
ganz bequem die
neuesten Fotos,
Songs, Videos
und Dokumente
austauschen.